02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 22.04.1926
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-04-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260422023
- PURL
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- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926042202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1926
- Monat1926-04
- Tag1926-04-22
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1». Aahrgaug. 1« Donnerstag, 22. April 192« Gegründet 18SK DradlanIchrM: «ichrtchleo Frrnlpr»ch»r-Samm,lnumin«r! 2S 241. Nur Ivr 7!-ch>n»!präch»! SO 011. Bezugs-Gebühr ol>n» PoNzuft,Uunp»gedüdr au>,»in»»«rr II D>» Anzeigen w»rd«n nach Vvldmarl »rnchnet t», «mwaUlg» ZV mm breite Anz-ig-n-PE: " ' »»herbald 200 PIp. vn« na<v wo,»mar« vereainev oc, «inmaucge ov mm vre»« würt« «ü Pi». ffamili»nanze>a»n und SleU»no«>uch« ohne chald 2V Ps»., dl« SO mm breit» Reklamezeil« ISO Psg. ner1«nn«bndr 10 Pia Au»w AuNrLae n,n«n Pornusdezonl. SchrMlrlluna und HauptielchStlitlell, wartealtral,» SS 42. Druck u. Pensa oon Uteplch » Retcharbt m Treiben. PvMchech-ÄvnIv 1OSS D reiben. Nachdruck nur in» o«u»ich«r Vuellenanoav« >,Dr»»bn»r Nachr" luliitlio Unverl-no - Schrnliluch» morden n>ch> »ildowahN. JasKompromiß imRechtsausschuß gescheiteü 8 2 des Fürsten-Kompromisses mit Hilfe der Sozialisten abgelehnt. Die Schwierigkeiten -es amerikanischen Frelgabegesehes. — Derzögerungsmanöoer -er Ais-Deiegierken. Völlige Unklarkeik in -er Abfin-ungssrage. Ilcrlin, 22. April. Ter R e ch t s a u S s ch u ß, der die Itomprouiißvorlage über die Fürstenenteignung zu bernteil bat, mußte heule seine Verhandlungen abbrcchcn. Zunächst ließ der preußische Finanzministcr mittcilen, daß er heute «och nicht erscheinen könne. Dann brnchie Abg. Dr. Hahnemann iD.-'N.) nochmals den badischen Fall zur Sprache, in dem außer wenigen Grundstücken eine einmalige Ab findungssumme uiilcr Sperre gulgeschricben und in folge der Inflation völlig euimcriet worden ist, ohne daß das groschcrzoglichc Hans insvlge der Sperre in der Lage gewesen wäre, daS Geld anderweit aiiziilegen. Tie Einkünfte des großherzoglichen Hauses ans dem Grundbesitz würden von de« Sicncru restlos verschluckt, so das, das Haus zurzeit aus die Hilfe der Königin von Schwede» angewiesen sei. Staatssekretär, Joel wieS daraus hin, daß im Hinblick aus die Sperre, falls die Angaben darüber zutrcfscn, die Ziffer -i Platz greise: „Auswcrtniig, weil infolge der Sperre eine voll ständige Erfüllung noch nicht sialtgefundcn habe". Andernfalls käme auch Ziffer 2 in Betracht (Auslegung des Vertrags), -lbgg. Dr. V e l l sZ.l »nd W n n d c r I i ch iVP.l traten dieser Ansfassung bei. — Abg. Neubauer lks meint, Prinz Max von Bade» sei ein sehr vermögender Herr, der seine Eltern selbst unterstützen möge. — Abg. Roscnscld lSoz.i verlangte >ii 8 2, Ziffer 2 die Einfügung des Wortes „Erfüllung"; es soll also heiße» „für Sircitigkciie» über die Erfüllung oder Auslegung". A»S der Diskussion ergab sich, daß die Sozial demokratie die Annahme ihres Antrags als eine der Be dingungen sür ihre Zustimmung zum Kompromiß ansicht. Die Abstimmung über 8 2 des Kinnpromißgesetzen twurscs ergab dcsscu Ablehnung, weil nicht nur, wie bei 8 l, dir TcutkchvSlkischcn und die Kommunisten, sondern diesmal auch die Sozialdemokraten gegen den Paragraphen stimmten. Kür die Annahme stimmten die Vertreter des Zen trums. der Deutschen Volkspartei, der Demo kraten und der W i r t s ch a f t l I ch e n Vereinigung, die im Ausschuß zusammen Ul Stimmen haben, Gegen die Anuahmc stimmten 7 Sozialdemokraten, die 8 Kommunisten und der eine Völkische, also zusammen lt Stimmen. Die D e ii i s ch n a t i v n a l e n enthielten sich der Ab stimmung. Ein Vertreter der Bäurischen Vvlksparici, dir ebenfalls den Komvrvinißgcsctzcntwurs nnicrzeichnci halte, war im Ausschuß nicht anwesend. Wäre er anwesend gewesen, so hätte er wahrscheinlich für den von ihm Unterzeichneten Äomprouiißgesetzentivui s gestimmt, was mit 1l:l1 immer noch eine Ablehnung des 8 2 bedeutet halte. Tie Abstimmung drehte sich um den Absatz 1 des 8 2. der lauten sollte: „Für eine Gc-samiauKeiiiaiidersetziing, wenn eine solche nicht bereits nach der 2taat-»niwälz»ng des Jahres I!N8 durch stte- setz, Schiedsspruch, Vertrag oder Vergleich criolat ist, ilt bas Nctchssondergcrtcht ausschließlich zuständig. Ob eine voraus- gegangene Regelung eine Gcsamtandcinanüerscvnng ist, ent scheidet das Ncichösondergcricht nach freiem Ermessen." Nach Ablehnung üeö 8 2 beantragten die Abgg. Frhr. v. Nicht Hofen tDem.l »nd S ch u l t e - Vreölan tZ.s Ab bruch der Verhandlungen. — Abg. Lohmann <D.-N.) erklärte, daß er und seine Fraktion sich alle Entscheidungen Vorbehalten, aber im Interesse der Sache und auch aus rein sormellen Gründen wäre zu empfehlen, wenn die Verhandlungen nickst sofort abgebrochen würden. — Auch Abg? Dr. Wunderlich iD. Vp.s war der Ansicht, daß ein sofortiger Abbruch der Ver handlungen nicht empfehlenswert wäre, weil dadurch nur mehrere Stunde», die dem Rcchtsausschuß jetzt zu Vcrhand- IiingSzwecken zur Verfügung stehen, verlorcngingcn. — Abg. Dr. Nosenscld iSoz.l erklärte, die Tatsache, daß die Dentsch- »aiioiialeii und die Deutsche Volkspartei in der Sache einig seien, bestärke die Sozialdemokratie in ihrer Ablehnung deS Komprom ißgcsetzeiitwnrses. Die Situation über die Fürstenenteignung Ist zurzeit noch vollkommen undurchsichtig. Der Rechtsausschuß wird nicht, wie ursprünglich vorgesehen war, erst am Sonnabend wieder znfammentretcn, sondern bereits morgen, Freitag, nachmit- iag <1 Uhr. uin die Geschäftslage zu besprechen. Reichskanzler Dr. Luther wurde sofort von de» Vor gängen im Rechtsansschuß des Reichstages nntcrrichict. Er hat daraus sogleich die Vertreter der Regier» ngS- Parteien für heute nachmittag nach der Reichskanzlei ge laden. An de» Verhandlungen wird auch der preußische Ministerpräsident Braun und der preußische Fiiianzminttter ieilnehtnen. Wie von demokratischer Seite verlautet, werde» die demokratischen Vertreter den Reichskanzler ausfordern, eine Entscheidung deS NcichökabincttS darüber herbcizuftihren, ob das Ftirstenabfindungogcsctz mit den Deutschnationalen oder den Sozialdemokraten gemacht werden ioll. Man glaubt, daß der Reichskanzler, nachdem erst die preußische» Wünsche endgültig festgesetzt worden sind, seinerseits sofort Verhand lungen sowohl mit den Dcutschnalioiialen als auch mit den Sozialdemokraten aufnehme» wird. Offizielle Verhandlungen der Regierungsparteien mit dielen beide» Parteien habe» bis her noch nicht staitgcsiinden. In demokratischen Kreise» glaubt man, daß eö nicht gelingen werde, die Dentschnationalen nach ihrer .Haltung im Ausschuß zn einem Anschluß an das Kom promiß zu veranlasse». Man hält aber die Möglichkeit einer Verständigung mit de» Sozialdemokraten für gegeben. Die Verhandlungen mit den Dentschnationalen und den Sozialdemokraten werden morgen vormittag av.soenommcn. Ob es gelingen wird, sic bis zum Nachmittag zum Abschluß zu bringen, ist zweifelhaft. Aus der Tagesordnung der morgigen Sitzung des ReckstSanSschiiiseS steht daher auch nickst die Fort setzung von Beratungen über den Kvmpromißcistwurs, son dern eine Aussprache über die Geschäfts! a g e des Ausschusses. Wie ans parlamentarischen Kreisen weiter ver lautet, wird bei den bevorstehenden Verhandlungen voraus sichtlich auch die Frage einer Erweiterung der bisherigen Rc- gierungskoalition eine Rolle spielen. Der -eulsche Luskoerkehr. Mit der nunmehr aus allen wichtigeren Strecken erfolgten Wicdcrinüetriebnahme des Flugdienstes ist der deutsche Luft verkehr, dem unsere wärmsten Wünsche gellen, in eine neue Phase seiner Entwicklung getreten, die zu Rückblick und Ausblick Veranlassung gibt. Mehr als hundert Tage hat der deutsche Luftverkehr geruht. Diele Ruhezeit war genützt worden zur Schäftung einer neuen organi satorischen G r n n d I a g e. ÄlS Dciitsckstaiids Luftver kehr tu seinen Winterschlaf verfiel, bestand er aus der Junkers Flugverkehrs A - G. und der Deutschen Aero Lloyd A.-G,; nun der Frühling ihn zu neuem Leben erweckt, steht er als Deutsche Lust H ansa A. - G. vor »ns. Angesichts dieser Veränderung ist cS an der Zeit, der großen Verdienste der beiden genannten Gesellschaften ^n gedenken, die im vergangenen Jahre den iungen deutsche!! Luftverkehr betrieben haben, und die trotz aller einengeude» Bestimmungen seitens des ehemaligen F-cindbiindcS es dank ihrer Jiiiticstive und ihres technischen Könnens verstanden haben, daS Vertrauen der Bevölkernna in die Sickicrbcit und Zuverlässigkeit deS neuen Verkehrsmittels io zn festigen, daß der deutsche Luftverkehr die erste Stelle innerhalb des europäischen Luftverkehrs einnchmen konnte. Die Namen der beiden erfolgreichen und hochverdienten Gesellschaften im neuen deutschen Luftverkehr nickst mehr anzutrcssen, wird manche» schmerzlich berühren. Es ist bekannt, daß die Neuorganisation, die Bildung einer einzigen Luftverkehrsgesellschaft sür das Reichsgebiet aus einen „leichten Druck" deS Neichsverkehrsministe- riuinö znrückzilsuhren ist. Mochte es auch als im allgemeinen vcrkebrspvlitischcn Interesse liegend angesehen werden, zum mindesten ein der Allgemeinheit abträgliches Gegeneinander zweier rivalisierender Lnsigesellfthaften zu vermeiden, mochte auch das Reich ans Grund seiner Subventionen über diese allgemeinen verkehrSroliiückicn Rücksichten hinaus ein be sonderes berechtigtes Interesse an einem möglichst rationell »nd rcnlabcl beiricbcnen Luftverkehr haben und die Voraus setzung aller NlstionalisicrnngSmögiicbkcitcn — mit Neckst oder Unrecht — in einer Vereinheitlichung des Luftverkehrs erblicken, die Frage bleibt offen, ob cs nicht zum mindesten verfrüht war, daS radikale Mittel der ZmangSvcrcini- gung ainnwenden. zwei organisch gewachsene Gesellschaften, die den Beweis hoher LcistungSiähigkeit in hervorragendem Maße erbracht haben und deren Unrentabilität doch in erster Linie ans die Neuartigkeit des Verkehrsmittels ziirückzn- sührcn war. »m ihre Selbständigkeil zu bringen und damit organisatorische und technische Energien in erheblichem Maße lahmzulcgcn, die sich vielleicht in segcnbringendstcr Wette noch hätten betätigen lönncn. DaS belebende Moment der Kon kurrenz hat gerade sür junge, noch in klärender Entwicklung stehende Unternehmungen seine nicht zu verkennende Be deutung. Es ist ein stärkerer Ansporn für die Rationalttic rnng deS Betriebes, alS alles staatliche Zureden: es ist ein wichtigerer Hebel für die Hebung der Qualität und somit die Steigerung der Betriebssicherheit, als alle staatliche Be einflussung einer Monopolstellung genießenden Gesellschaft Eö wird noch abznwaricn bleiben, ob der Staat der neu- gebildeten Monopolgeielttchait nicht höhere Subventionen wird zahlen müsse», als den beiden früheren Gesellschaften zusammen. Eö wird noch abstiwartcn sein, ob die Betriebs sicherheit der neuen Gesellschaft die gleichen hervorragenden Ergebnisse wird nuiwctten können, wie sie den beiden alten Gesellschaften vergönnt waren. Wir haben nur allzu leicht die Tendenz, über die aufstrebende Privatinitiative den er stickenden Schleier staatlicher Bevormundung zu breiten. Es wird sich noch zeigen, ob cS nicht richtiger gewesen wäre, die staatliche Macht lediglich zn einer Ausschaltung eines die Allgemeinheit schädigenden Gegeneinanders der beiden Ge sellschaften sich answirken zu lassen, anstatt daS organische Wachstum d/irch Anfoktroyieriing einer neuen Krone künst lich zu behindern. Der staatlichersciiS ansgcübie Druck zur Vereinheit lichung würde dann unter einem anderen Gesichtspunkte zn bewerten sein, wenn diese Vereinheitlichung als Vorstufe zn einer beabsichtigten Verstaatlichung des Luftverkehrs wesens anznsehen wäre. Ganz abgesehen von anderweitigen Gründen, die dagegen sprechen würden, wäre bei der gegen wärtigen Entwicklung des Flugverkehrs eine solche Absicht als verfrüht aiiznschen. Sv ist die zwingende staatliche Not wendigkeit deS seitens des VerkchrsmiittstcrininS erfolgten Druckes zur Neuorganisation nicht ohne weiteres voll cin- zittehcn. Angesichts der sich hartnäckig behauptenden Gerüchte über ayßcrvrdentlich unerauickliche Vcaleirnmständc des EivigungSwcrkcs, über eine stark befremdend anmutcnde Behandlung der Junkers Flugverkehrs A.-G. wäre eine g n i h c n > i s ch c Darstellung dieser ftir die Entwicklung des deutschen LustnerkchrS io außerordentlich bedeutsamen Vorgänge außerordentlich zu begrüßen. Man hätte annchmen können, daß die Vereinheitlichung deS Luftverkehrs zur Ausstellung eines FlugplaneS führen würde, der womöglich mehr noch als bisher der be sonderen Eigenart des Luftverkehrs gerecht würde. Diele Eigenart liegt in der Möglichkeit unvergleichlich rascher Ver bindung zweier weit entfernt liegender oder ans sonstigen Gründen mit den bisherigen VcrkcbrSmtttcln nur zeit raubend zu erreichender wirtschaftlich bedeutsamer Punkte. Je größer der Zeitgewinn ist. den die Luftvcrbindung gegenüber sonstigen VerbindungSmöglichkeiten bringt, desto stärker wird sic frequentiert werden. Da diese Differenz Kuliskers Wechselgeschäsle mit Blau. Die Angeklagten Blau un- Blei. Berlin, 22. April. In der hcntigcn Sitzung wird zu nächst -er Angeklagte Blau vernommen, der unter Beteiligung der Siein-Bank eine Vla>u°G. m. b. H. gegründet hatte, die »»lammen mit zwei anderen Gesellschaften von Blan zn einem llonzein vereinigt wurde. — Bors.: „Diese Gesellschaften haben aber damals gar nichts verkauft, kniiskcr hat in dieser Zeit Ihnen groß..- Kredite gegeben. Als Erkcniittich- kcii haben Sie ihm dafür G e f ä l l i g k c i t S a k z c v i c aus gestellt." — Blan: „Damals hatte Kniiskcr schon so große Uiuernchnningen, daß jeder glaubte, er ici sehr reich. Als er mich bat. ihm für kl, Milliv n Mark W c ch s c l zn geben, habe ich ihm unbedenklich vier bis sechs Blankoakzepte gegeben." — Bors.: „Sie sollen Ihren Angestellte» gesagt haben, sic könnten ruhig unterschreibe», Sic stände» dahinter." — Bla«: „Das ist richtig." — Vors.: „Sie haben später auch -er Siein-Vank gesagt, diese Wechsel hätten gar keinen Wert, sie wären von Ihrem Tippfräulein nntcrschricben." — Blan: ^Tas habe ich gesagt, weil ich die Wechsel heraushaben wollte." — Bors.: .„Kutiskcr hat ein Blankoakzept von Ihnen mit 46 l ONO Mark ausgcsüllt; wie war cs damit?" — Blau: „Mit Kutiskcr war vereinbart worden, das, der Wechsel über üstststst Mark pl»S Zinsen ausgestellt werden sollte. Das wären etwa 60OMI Mark gewesen. Statt dessen stellte KntiSkcr aber den Wechsel mit 461 666 Mark auö. Als ich daö erfuhr, mar ich ganz überrascht, denn von einer io hohen Summe war nie gesprochen worden." — Kutiskcr wiederholt seine frühere Bekundung, daß ihm Blau in einem Telcphongcspräch gesagt habe, er möge mit dem Blankoakzept machen, was er wolle. Nach einer kurzen Pause wird der Angeklagte Blei vernommen. Er ist durch Vermittlung des Angeklagten Blan bei der Siein-Bank angestcllt worden. Er bekam 1628 die Prokura. Rlei gibt bei seiner Vernehmung an. er habe die sür di« Staatsbank bcstttnmten Wechsel giriert, habe aber nicht den Eindruck gehabt, daß die Werte des Kntisker- KviizcrnS zur Deckung dieser Wcchsclschuld nicht ausreichten. - Vors.: „Tic haben einmal die Aciißcrnng getan: Hier gibt eö nicht eine ehrliche Sache." Blei: „Das bezog sich auf Herrn H o l z m a n n." Der Angeklagte KntiSkcr bestätigt Blei, daß die Staats bank Wechsel über 205, ststil englische Psnnd mit dem Giro KntiSkcr an England geben wollte, um damit englische Kredite zu erhalten. Als nächster Angeklagter wird der 28jährige Sohn Iwan KntiskcrS. Alexander Kutiskcr, vernommen. Er ist lstst2 in Libau geboren und trat 1023 in die Ltcinbank seines Vaters ciy. Nach elncinhallttährigcr Lehrzeit schon erhielt er die Prokura und bald daraus avancierte er zum Direktor in der Scharlachbank. Alexander Kutiskcr hat einen Wechsel über l,8 Millionen sür die Scharlachbank nilierschriebcn. — Bors.: Sic mußten doch, daß die Scharlachbank zu diesem Betrag nicht gut war. — Alex. Kutiskcr: Das wußte auch Michael, der diesen Wechsel bekam. Wenn er damit einverstanden war, so ergab sich daraus, daß meine Unterschrift nur Formsache war, weil dahinter mit mein Vater stand. Die gleiche Erklärung gibt der Angeklagte auch ftir seine Unterzeichnung der übrigen Wechsel. Der gleichfalls angeklagte zweit« Sohn Max Kniiskcr ist jetzt erst 21 Jahre alt. Auf Anraten des Herrn von Kohl gründete Iwan KntiSkcr die Ainag «Allgemeine Motorcn- fahrzeiig-A.-G.s, in deren Vorstand Max ttittiSkcr uittcr- gebracht wurde. Er wurde auch zum Vorstandsmitglied anderer Tochtergesellschaften des KittiSker-Konzerns gemacht. Für verschiedene Wechsel der einzelnen Firmen hat der An geklagte gezeichnet. Daß diese Wechsel an die Staatsbank gingen, will er nicht gewußt lmbcn. Iwan Kutisker be- streitet auch auf Befragen, daß er Anweisung gegeben hätte, unter allen Umständen eine» Ucberschnß sieranszurcchnen. Blei sagt dazu, der Status sei zahlenmäßig richtig ausgestellt. Die Wcttrrverhandlnng wirb darauf auf Sonnabendvormittag vertagt.
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