02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 19.01.1927
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-01-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270119025
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- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927011902
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- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
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- Monat1927-01
- Tag1927-01-19
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71. Jahrgang, itk 31 Abeaö-Avsgabe Mittwoch, 1». Januar 1827 Gegründet 18S8 DradlauichrM: »achrich««» Drr»»«>. Airnipwawk-Sammmnumm« 2 V 2*1 Dur >8» Dachtgeiprüch«: 20 011. gL».»om ,k. 31 stanuar >827 d« iLgllch ,«>mul>,,. guftlUtil«, >r»> t,,,»» I.-v >UM LdeZUgS^WellUlll pofft>«ua»pr«>s .Ur Mima. Yonuar I Mark odn» Po iju,I«llunc,g,edüd« «i»,»>»»«»« I« VIwwI,. Dt» An»«>a»o w«I>»n nach Sotdmar» >»r»a,n»i. ot» «mpallta» w mm vr»a» ,1»"» 10 Pia.. 8r liuowLrl» ZS Pia yamtl>»nan,vuu>, und «Irllrna» uch» »hn» Anzeigen-prelle. Ä-dalt ,c> Pi»., ->ui,»rl'-tt> rv PIa.. »Ir «1 mm drr.tr Rrktamezr.le IS» Via. .ui.rrdc.Id 20» P n Offertrnnrbvdr IO P'n D„«w Duffrüc.» '«nrn Dor >.i«d».nkt. Schrifflriluno und ikavpiarlchaffsffeli» «iarieaitr« » SS *-i Druck u. Vorlao aon Utrplch » »«Ichardi m Drr»d»a. PoNIcherd-Aonlo lOSS De«,»»,. 4ici.dNs.icn '.» .». r>. ttche, «ueticnnn od- .^crs ner Dcxde" -ttlüM ' U v»s <in t- «c.-r.l.it.i'd mreden »Ich uidrwl.drt. Zer Kampf der Linken gegen Geßler. Sozialisten und Demokraten Land in Sand. — Marx berichtet dem Reichspräsidenten. Italienischer Plan für -ie Abgrenzung -er Interessen Belgrads und Roms in Albanien. - Der Londoner Aabinellsra! zur ChinapolMK. Das Kesseltreiben gegen Gehler. lDrahtmeldunft unterer Berliner L ch r i i i l e i t u » g.I Berlin, lü. Jan. In dem Kampfe argen Gcßlcr wird die demokratische Parteileitung die schon frittier mit leichterer Mittic andere namliaste Männer, wie den ReickS- bankpräsidcnl Schacht und Herrn von Siemens, aus der Partei htnausgegrault hat. von der demokratischen Presse nach Kräften unterstützt. Theodor Wolfs vom „Berliner Tage blatt". der sich durch gewisse Stellen des Gcßlcrschen Brieses ganz besonders gctross».« fühlt, rächt sich dasür in einem Lsseueu Briese und wirst dem Ncichowehrministcr Unwahr» Hastigkeit, Korrumpier»»«, der ohnehin „lchou genügend ver seuchten öffentlichen Meinung" im Kampfe „um eine» ministe riellen Gcßlcr-Hitt" ulw. vor. Da die Demokraten das Ge- schüft der Sozialdemokraten so gründlich besorgen, können sich diel« in der Hauptsache aus die Zusck>aucrrolle be schränken und braruchen nur bin und wieder etwas nachzu- schicbcn. Gestern waren die Berliner Funktionäre der So- zialdemok»«tischen Partei zusammen. Es sprach der Abg. Dittmann. der u. a. sagte, nach den Aeußerungeu der ZcntrnnGarbcitersllhrer sei damit zu rechnen, daß das etwaige Zustandekommen einer Bitrgerblockregirruua direkt Sprengpulver für das Zen trum sein würde. Die BolkSpartei wird ihre Tätigkeit dahin richten, die Lozialdcmokraiic zur Ausstellung von Forderungen z» pro vozieren, die sie dann als unannehmbar bezeichnen könnte. Tie Bedeutung der Einzclsragcn im Gesamtkomplex der sozialdemokratischen Forderungen könne sich aber von Tag zu Tag ändern. Tie Perwn Geßlcrs sei für die Sozial demokraten nicht so wichtig, als etwa die Forderung der sozialen Gesetzgebung. Der Achtstundentag sei wich tiger sür die Sozialdemokraten als ein demokratiirl>er Reichs- wciirmtnister Wir sehen also schloß er dasz die Herbeiführung der Groben .Koalition am Widerstand der BolkSpartei schei terte »nd dasz üc auch eine Weimarer Koalition »ich» tole rieren würde. Damit ist die Lage geklärt. MaS übrig bleibt, ist nur die RcichstagSaiislöiung. Schließlich wurde folgende Resolution angenommen: Die versammelten Funktionäre fordern von der Neichs- tagsiraktton das, sie unter allen Umständen der Bildung einer Negierung der Reichsmrbrminttccr Geszler angehört, den schärfste» Widerstand entgegensetzt- Die Bersamnttiing for dert ferner, daß die Fraktion mit alter Kraft sür die Durch führung des ArbeitszeltnoigeseheS mit dem Acht stundentag im Interesse der Arbeitslosen kür den weiteren Ausbau der sozialen Gesetzgebung und die Rcpublikanislerung der Reichswehr kämpft. l Im Zentrum hofft man noch immer mit den Sozial demokraten handelseins za werden. Die „Germania" sagt, man glaubt, das, die Sozialdemokraten gewissermaßen auf der Stelle treten und von allen Forderungen, die das in Gang befindliche überaus delikate Werk gefährde» könnten. Abstand nehmen werden. In „verantwortlichen parlamentarischen Kreisen" könne man sich nicht vorstellen, daß an einer ein zelnen Personcnfrage das Werk der Rekvnstituicrnng der Regierung scheitern könnte. Die Sozialislen nicht grundsätzlich gegen ein Millelkabinelt. Der Beschluß der sozialistischen Ncichstagosraktiou. Berlin, ii). Jan. Tic sozialdemokratische Reichs- t a g s f r a k t i o » nahm in Ihrer Sitzung den Bericht des FraktionSvorstandes über die Verhandlungen von Dr. Marx wegen der Bildung eines .Kabinetts der Mitte mit sozial- domokratischcr Unterstützung entgegen. Nach etwa zweistündi ger Aussprache wurde nahezu einstimmig ein Beschluß gefaßt, dcS Inhalts, daß die Fraktion grundsätzlich gegen ein Kabinett der Mitte nichts cinzuwcndcn habe, daß sie sich aber ihre letzte Cnlsckieiduna Vorbehalte, bis über Zusammensetzung und Programm eines solchen Kabinetts Klarheit bestehe. Marx berichte! dem Reichspräsidenten. ID n k ck g u n s» n r u «v.« Berlin, lsi. Jan. Der Herr Reichspräsident empfing heute vormittag den Reichskanzler Dr. Marx, der über seine bisherigen Verhandlungen Bericht erstattete. iW.T.V.i Reichskanzler Dr. Marx hat vorher eine Besprechung mit dem Frgttivnsf.ittirer der Deutschen BolkSpartei gehabt Rechisltabineii und Vocarno-Deilräge Berlin. IN. Jan. Gegenüber den Versuchen, die Bildung eines Kabinetts, in dem die Rechte vertreten iß. dadurch zu stören, daß man sagt, ein solches Kabinett würde einen un- aüittttacii Eindruck im AnSlandc machen, erfahren wir. daß in hiesigen answäriigcn Vertretungen gerade der Wunsch be steht. die Rechte an der Retternng beteiligt zu sehen, nwil da durch die Locarno-Verträge eine gefestigte Grundlage erhalten würden. v Eamve Nachkvlqer Varnlchs? Im Vlzevrässdinm des Prenßischen Landtages. Berlin. Ni. Jan. Für die am Dienstaa ßatifinbcndc Ersatzwahl für den verstorbenen Vizepräsidenten des Landtaaeö -Hugo Garn ich (Bps schläat die Volksvartci ihren Fraktionsvorsitzenden v. Campe vor. — Die Kom wnnisteu haben in, Landtag einen Antrag eingeb'mcht. die Zahlung der Abfindungen an die ehemaligen Standesherren und Fürsten rorläusia cinzußellen. Brauns über das Wohnungswesen. Sieülungssragen im Aauplausschuh. Berlin. kV. Jan. Im H a u s h a l t S a n S s ch u ß des Reichslages regte beim Kapitel Wohnungs- undSicd- iungSwcscn Abg. Rönncburg iDem.s an. mehr Sied lungen durch Ausnahme von Anleihen zu ermöglichen. Rclchs- gclder müßten zur Senkung des Zinssusies zur Verfügung ge- stellt werden. Mehr als 414 Prozent seien sür den Siedler nicht tragbar. Zu prüfen sei die Frage der Errichtung eines RcichS-Dauerkrcdtt.Instituts. Er empfahl IM lM Mark für einen Sondcrsond auszuwersen. der auch zur Unter stützung der argrarwissenschaftlichen Institute dienen könne. — Gehcimrat Wölz führte aus, im Ministerium werde zurzeit eine Denkschrift ausgearbeitct. die ans die Fragen des Vor redners Auskunft gebe. Aus dem 56-Millionen-Foiid seien bisher rund 17 Millionen Kredite bewilligt worden. NiMli Im seien angckaittt. Die Santcrungsaktion sür FIüchttingLsiedler habe begonnen. Die Umstellung der N v g g c n w c r t r c n t e ans die feste Basis von 8 Mark, soweit Reichsgeldcr in Beiracbi kommen, sei in die Wege gelettct. so daß die jetzige Unsicherheit für die Siedler anshörc ReichsarbeitSminister Dr. Brauns wies daraus hin, daß die W o h ii » i> g S g c >'e tz g e b ii ii a in großem Umfange Länderiache geworden sei, weil die Verhältnisse in den Ländern sehr verschieden lägen. Preußen wolle seine Ver ordnung zunächst am l April in Krait treten lassen »nd sehen, wie sie wirke, um dann eventuelle Abänberiiiigsinaßnahin.'n erwägen zu können. Ebenso könne auch das Rctchsarb.'its- iniiiisteriiiin seine Genehmigung zu der Verordnung. wenn sie sich nicht bewähre ganz vdcr zum Teil widerrufen. Das Reichsmietengeketz werde nicht ohne weileres anszchobeu werden. Später werde ja einmal die Zmaiigsivirt'chast ans- hören müssen ans wtrtschasliichcii und politischen Gründen »nd dann werde man nich' umhin können auch die Mieten der Geldentwertung allmählich anznpassen. aber keineswegs ohne schonenden Uebcrgang. Die Pacht i cb ii tz o r d n u n g , sei seiner Meinung nach zu verlängern. Zu einer endgültigen, gesetzlichen Regelung sei heute die Zeit noch nicht gekommen s Angenommen wurde eine Entschließung, die Reichs. ' legieruna zu ersuchen, mit größter Beschleunigung eine» > Gesetzentwurf vorzulegen, wodurch ein dauernder wirtschast, lieber und sozialer Schntz der wcrktägigcn landwirischastllchcu Pachter stchergcstellt wird. Ferner wurde beschlossen, bei den einmaligen Ausgaben SV MIN Mark elnzusctzcn als Beitrag sür eine Vermittlnngs- »nd Beratungsstelle sür Anwärter aus daS landwirtschaftliche SIcblungswcrk in den dünnbevölkerten Gebieten und zur Förderung sonstiger zur Durchführung dieser Siedlung erforderlichen Maßnahme». Ab 1. April Aeichsmindestmieke? Berlin, IN. Januar. Die Frage einer Mieiserhöhung ab I. April 1627. über die kürzlich in der Presse berichtet war» den ist, wird nach einer Korrcspondcnzmelbung erst entschieden werden, wenn das letzte Ergebnis der HanSzinSsteuer bekannt ist. Außerdem soll die MietSkestictzung in Preußen und in den anderen Ländern erst nach Vereinbarung mit dem Reich er folgen. Nach dem Stande der diesbezüglichen Bcrbandlnngen erscheint eS, wie cs in -er .Korrespondciizmclduiig heißt, möglich, daß ab 1. April an die Stelle der Höchstmietc eine Mindeslmiete tritt, die nicht unterschritten werden darf. Ent schiede» dürste die Frage aber erst nach der Neubildung der Rcichsregierung werden, Gründung eines deulsch-lllauischen Wlrischaslsoerbandes. Berlin, 1». Jan. Gestern fand beim litautscklei, General- lviisiil in Berlin. Dr. Fischer, die Gründung eines deutsch- litauischen Wlrischaslsverbandes statt. Zum Vorsitzenden wurde Generalkonsul Dr. Fischer, zum 2. Vorsitzenden der Snndikns der Handelskammer, Dr. Feidelberg, als gc- schästsfittirendes Vorstandsmitglied Dr. Brewe gewählt. Vom Auswärtigen Amt übernahm der Dirigent Baron von Nicht Hofen den stellvertretenden Vorsitz, während zum Schatzmeister Professor Dr. Schiss ernannt wurde. In den Verivaltiingsrat wurden n. a. genKihlt der frühere Rcichs- intnister Dr. Albert, Reichsgcrichlspräsident Dr. SI m o n s, K r a e in c r von, Rcichswtrticlrastsrat, Legattonssekrctär Dr. W ildeckcr. der das Referat im Auswärtigen Amt über Litauen tune hat. Eine Märtyrerin auf dem Aaiserlhrou. Die unglückliche Charlotte von Mexiko gcstorbeu. Brüssel, tsi Januar. Kaiserin Charlotte, die Witwe des Kaisers Maximilian von Mexiko, ist gestorben. * Eines der tragischsten Schicksal« der regierenden Fürstinnen aus der Mitte des IS. Jahrhunderts findet nun seinen Abschluß. In Wahnsinn, der 60 Jahre hindurch unvermindert anhiclt. ist Charlotte Exkaiserin von Mexiko aus Schloß Bouchout bei Brüssel gestorben. Grauenvoll war der tragische Zusammenbruch der Sechsund- zwanziglährigen im Jahre 1866 nach einer langen Kette von Enttäuschungen und Schicksalsschlägen. Am 7. Juni l840 ist die Prinzessin Clmrlotte von Belgien auf dom Schloß zu Lacken bei Brüssel geboren. Schon als Siebzehnjährige heiratete sie den Erzherzog Ferdinand Max von Oesterreich, den jüngeren Bruder des regierenden Kaisers Franz Joses von Oesterreich. Mit ihm war sie in siebenjähriger glücklicher Ehe verbunden. Ferdinand, der sich als Kaiser von Mexiko Maximilian nannte, war eine Gelehrtcnnalur. die romantischen Einflüsse« nachhurg. Er lebte zuerst mit seiner Gattin aus dem Schloß Miramale, das heute noch nickst nur wegen seines präch tigen Parkes, sondern auch wegen keiner wertvollen Samm lungen weithin bekannt ist. Die junge Erzherzogin war von saszienierender Schönheit und dazu ehrgeizig und äußerem Glanz und Prunk sehr zugänglich. Damals war in Frank reich Napoleon III. zur Regierung gekommen, dessen Gemahlin Engenie ebenfalls bemüht war. ihren Mann von einem Abenteuer in das andere zu jagen, nm Ihm eine erste Stelle in Europa zu verschaffen. So tauchte der Plan eines lateinischen V a s a l l c n l a i s e r t u m s in Mtttel- amerika auf, und Napoleon Hl wollte die Wirren des Sezessionskrieges benutzen, um in Amerika festen Fuß zu fassen. Im Jahre >861 hatten England. Spanien. Frankreich eine Expedit io» »ach Mexiko unicrnoinmen. um ihre eigenen Untertanen zu schützen und um die Republik zur Erfüllung der übernommenen Verpflichtungen anzuhalten Aber balh kam cs zu Zwistigkeiten zwischen den Verbündeten, und die cnglisch-sl'anifchcn Truppen zogen sich zurück. Allein die Franzosen blieben in Mexiko, und um ihre Stellung zu stärken, kam man auf den Otedanken. mit Hilfe der Konservativ-- klerikalcn Partei die erbliche Monarchie in Mexiko etnzn- führcn. Als Regent war der Erzherzog Max von Oester, reich auSerkehen. der sich aber nur schwer dazu entschließen koiinle, sich aus das gen»agte Abenteuer ctnzulaffen. Dazu kam. daß er tu diesem Falle aus seine Rechte als Erbvrinz von Oesterreich verzichten mußte. Erst den vereinten Be- mühungen seiner Gemahlin und der Kaiserin Engenie vou Frankreich getan« es ihn umzustimmcn und dazu zu ver anlassen. die ihm angebotene .Kaiserkrone von Mexiko anzunchmcn. Dies geschah am Iss. April 1864. Unter de» feierlichsten Zeremonien ließ sich Maximilian von Mexiko in Europa zum Kaller krönen, den Höhepunkt bildete di« Weihe durch den Papst. Dieser halte des-ivegen ein Interesse daran, den österreichischen Erzherzog als Regenten in Mexiko zu sehen, weil er dadurch eine Stütze der durch Juarcz tu Mexiko stark erschütterten katholischen Kirche erhoffte. Aus dem Wcltu/mscglcr, der Fregatte „Novara". wurde die Ucker- fahrt nach Mexiko angelrclcn Aber Maximilian verstand es nicht, in Mexiko festen Fuß zu fassen. Dadurch, daß er alle» gerecht werden wollte, verdarb er es mit allen. Schon bcttb nach seiner Ankunft stellte cs sich heraus, daß die Angaben dex Klerikal-konservativen Partei über ihre Stärke und Machtbcsitz übertrieben waren. Selbst der Erzbischof Labastida von Mexiko nahm Stclluna gegen ihn. weil Maximilian ihm zu liberal regieren wolle. So waren schon die ersten Jahre der Negieruiigszeit MarimilianS urit uucrauicklichcn Kämpfen und Auseinandersetzungen aas- gefüllt. Da traf das junge .Kaiserpaar ein schwerer Schlag. Di« französischen Truppen, die einzige zuverlässige Stütze Maximilians, wurden von Napoleon HI. abberufen. Jetzt erkannte Charlotte die gefährliche Situation, in der sie und ihr Gemahl sich befanden. Mit einer bewunderungswürdigen Energie und Tatkraft unternahm sie alle nur erdenklichen chritte, mn Napoleon nmznstimmen. oder mn bei anderen Macht Unterstützung zu finden. Eigentlich war cs ja selbst verständlich. daß Napoleon IN., der sie veranlaßt hatte, nach Mexiko zu gehen, ihnen in erster Linie half. Aber das politische Bild Europas hatte sich in den zwei Jahren so ver ändert. daß Napoleon plötzlich an Oesterreich dcsintcrcssiert war. Charlotte, die keineswegs gewillt wir. Ihr merikaniichcs Kaisertum auszngebrn. ließ sich durch nichts abichrecken. Sie eilte von MeRko nach Frankreich, wo sic im Hafen von St. Nazaire landete. Von hier aus meldete sie Ihre Ankunft Napoleon telegraphisch, der alles daran setzte, dieser »ncrauickltchen Begegnung zu entgehen. Er versuchte. Char lotte nach Belgien abzuleiikeu. Sie aber eilte nach St. Elond, wo sie auch sofort eine Audienz bei ihm und der Kaiserin Euaenie durchsetzte. Napoleon nur vollständig ratlos und wußte keine Hilfe. Charlotte, die ihn mit den Worten begrüßte: „Sire, ich bin «bekommen, um eine Sache zu retten» die die Ihrige ist." erschütterte ih» wohl, »n-d er Hütte sicher lich setzt gern alles getan, um sic zu unterstützen. Aber schon nur es zu spät. Napoleon koiinic seine eigene Politik nicht
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