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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 13.04.1927
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-04-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270413024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927041302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927041302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1927
- Monat1927-04
- Tag1927-04-13
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71. Jahrgang. O 175 Abend-Ausgabe Mittwoch, IS. April 1927 Gegründet 18S8 DrabtanlcknÜ! Nachricht«« Dresden Lernwrccker-Sammelnummer: LS 241 Nur tür NaLtaetoräckc- 2OO11 Bezugs-Gebühr Anzeigen-Preise: Mona! Ap^l 1 ^Uark otine VosUuÜellungsaebüIir. Äin»el«u«»er »0 Ptenni, una tret Laus loo Mk. AxrU lionbeiuasvrets tür stt» Ametqen werden nach Voldmark^berechnete _ . tar leite N Ptg., für auswärts 18 Big. Familicnan,eigen und Slelleiigetuche ohne ußerdalb N Pfg-, die M mm breite Reklamcreue >sd Pf-.. Offerlengebülir lOPig. 41 »sw. Aufträge gegen Vorausdeitabla. aball >l auherkalb Schriftleitun» und Lauvtaeschäftslielle- Martenktrahe 4«r Druck u. Verlag von Ltepich ck Sieichardt in Dresden Post!check»Konio 1OSS Dresden Nachdruck nur mit deutlicher Quellenangabe «.Dresdner Nachr.'I »uläiiig. Unverlangte Schriftstück» weiden nicht autbewabri. .n„iti...„tin«riin»iui Irinkt Quaütäts-^arken, lierge- 5tellt aus ectlen Weinen Amerika billigt keciis Haltung in Genf. Wirkliche Flottenabrüstung nur durch kleine Konferenzen zu erreichen. Perirsch wünscht freundschaftliche Beziehungen zwischen Jugoslawien UN- Deutschland. - Furchtbarer Wirbetslurm in Texas. Nur die Coolidge-Konserenz hat Aussicht auf Erfolg. London, 13. April. Wie der diplomatische Korrespondent des «Daily Telegraph" berichte», bat man in amertkani- iche» Kreisen der grössten Befriedigung über die Haltung Lord (5 e e i l ö tu Gens gegenüber den kontinentalen Vor- schlaaen in der Frage der F l o t t c n t v n n a g e Ausdruck ge geben. Man sei der Ansicht, dah. falls die französischen Vor schläge von Grohbritanuicn angenommen worden wären, die Aussichten der bevorstehenden, vom Präsidenten Eoolidgc cinbcrufeneu FlottcnabrüstungSkonsercnz ernstlich gefährdet worden wären. Die britische Regier»««, sei der Anssassung, das, prak tische Fortschritte in der Frage der Flottcnabrüstung viel eher erzielt «erden könnten durch eine beschränkte »onsc renz. alS durch endlose, gröhtcutcils theoretische und sehr oft «uansrichtigc Verhandlungen. in denen flottenlosc Mächte nicht zögerten, feierlich ihre Stimme abzugcben. Lord Ecctl sei. um zu cincr Einigung mit Paul Boncour zu gelange», an die änfterstc Grenze deS Mög liche» aeaa»,ien. Leine Haltung habe die Villigung des ganzen englischen Kabinetts gesunden. Einige Kabinetlsmitgliedcr seien sogar der Meinnna, das, er zn weit gegangen sei. Mit Besrtedignng werde in London sestacstclli, das, Italien, den«',, Deleaierte ninächst acneiat aeiveien ieie". den sranzö- siichcn Standpunkt einzunchmcn. bei dieser Gelegenheit Groh- biitannien unterstützt hatten. AnaesichtS der Enthüll»»., der i» dem Bericht der Ilnterkvmmission I enthaltenen i"' und persönlichen Meinungsverschiedenheiten zwischen den Mächten in Gens sei nie ernsthaft damit in rechnen gewesen das, die Vorbereitende NbrüstungSkommission zn einem Ab kommen gelangen würde. Kein italienischer Beobachter aus der Drei- Wächle-Konferenz Coolivges. Paris, 18. April. Wie die „Chicago Tribüne" ans Nom melde«, wird die italienische Regierung demnächst die Einladung EoolidgcS, einen Beobachter zu der von ihm ge. planten Dreimächtekonsercnz für die Seeabrüstnng zu ent senden, ablehnend bcantwvrten. sT.U.j Die militärische Iugendausbildung in Frankreich. iD r >, h t >» e l d u » g unserer Berliner L ch r i s t l e > t u » g.i Berlin, 18. April. Im Hinblick ans die Abrüstniigs. Verhandlungen in Gens sind folgende Angaben über die militärische Ingendansbüdung in Frankreich und das dafür vorhandene Kriegsmaterial von Interesse. Die neuen französischen Hccresgesetzc stellen die ganze französische Nation, gleichgültig welchen Alters und Geschlechts, in den Dienst der Kriegsvorbereitung. Die körperliche Ausbildung beginnt für jeden Franzosen, Knaben oder Mädchen, mit dem vollendeten 6. Lebensjahre. Die Vorbereitung für den Militärdienst ist die Fortsetzung der körperlichen Ausbildung vom vollendeten 16. Lebensjahre an bis zur Einstellung t» die Armee. Diese Ausbildung findet in höhere» Lehranstalten. Sportvereinen und in besonderen militärische» Iugcndabteilungen in drei Gruppen statt, deren erste eine allgemeine Vorbereitung ans den Militärdienst dar stellt, niihrend die zweite und dritte Gruppe die Ausbildung zn Unteroffizieren bzw. Offizieren vorbereitet. Für Schäden, die die Teilnehmer bei den Vorbereitungen ans den Militär dienst erleiden, kommt der Staat ans. Zur Bereitstellung der Nänmltchkeitcn und Plätze für die Ausbildung sind die Gemeinde» verpflichtet. Die Koste» für die Aus stattung der Räume, Ankauf der Unterrichtsmittel, werden ge meinschaftlich von Grmcindcn, Prvvinztnlbehördcn und Staat getragen. Waffen. Munition, militärische Ausrüstungsstücke, Lchiestständc nsw. stellt die Armee zur Verfügung. An Etatsmittcln waren im Jahre 1826 beim Kricgs- ministcrium 8'j. Millionen Franken eingesetzt. Für die LchicstanSbildung stehen iür jeden Teilnehmer ist Patrone» unentgeltlich und dieselbe Zahl gegen Bezahlung zur Verfügung. Die Aufstellung der Lehrpläne und das weitere Studium crsolgcn in einer besonderen obersten Organisation, dem Oonaoil suporiouro cko I'stxiuvotiou plrvsiquo. Die Heraiibaldnng tüchtiger Lehrkräfte liegt der Hocln'chule für Unterricht und Körpererziehung zu Ioinotllc ob, der Turnanstalt für die Marine und für besondere theoretische und praktische Kurse in jedem Korpsbezirl. So vcrsügt Frankreich über sein vier Millionen Krieger zählendes Heer au Kriegsgerät über 18 888 leichte nnd 15 588 schwere Maschinengewegre. 1188 leichte und 1558 schwere Geschütze, 868 leichte nnd Ulli schwere Kampfwagen, sowie über 1615 Flugzeuge. Böswillige Schuldner. Von Emil Berg, Landtagsabgcordncter. Seit einigen Tagen zerbricht man sich in Sachsen den Kops darüber, vb der der dcntschnativiialen Landtagsfraktion im Februar ausgestellte Wechsel ans Eintritt in die sächsische Regierung spätestens zum 1. Juni etugelüst wird. Obwohl vvn deutschnativnaler Sette ans diese Frage gar nicht an geschnitten worden ist. geht das übliche Kesseltreiben aus gerechnet während der Landtagsserien los. Dieses Treiben hat einen tieferen Sinn. Am 1. April bereits liehen die sozialistischen Blätter Dresdens einen Versuchsballon los, in dem die angeblichen Wünsche der Deutschnationalen in bezug aus die künftige Regterungszusammensetzung mit- getetlt wurden. Danach sollten die Deutschnationalcn das Verlangen tragen, drei Ministerien besetzen zu wollen. Eil fertig wurde dieser Aprilscherz, denn anders ist er nicht auf zufassen, von den demokratische» Blättern Sachsens ab gedruckt und mit so ernsthaften Bemerkungen versehen, dah dem unbefangenen Leser das Gefühl aufkommen muhte, als handle es sich wirklich um eine bestimmte Absicht der Dentsch- nativnalcil. Wer hinter die Kulissen zu blicken versteht, dem blieb nicht verborgen, dah diese Aprilmeldung vielleicht von demo kratischer Seite aus inspiriert war. ES fiel auf, dah die Dcutschnativnalen angeblich auf drei Ministerien reflek tierten, die ernstlich in deutschnationalcn Kreisen überhaupt nicht diskutiert worden sind. Nach dem berühmten Wechsel, der am 1. Junt fällig sein wird, steht den D c u t s ch n a t i o - na len das Innenministerium zu. Das ist aber be kanntlich zwischenzeitlich von den Demokraten in der Person des Herrn Professor Apclt besetzt. Die Demokraten wissen, dah cS sich bei der Anssprache über die Regierungsbildung also hauptsächlich nm das Jnneiiniiiitstertnm handeln wird. Mit geradezu raffinierter Schlauheit lenkt nun plötzlich die demokratische Presse die Oesscntlichkcit vom Jnnenministc- rium ab. Es wird bemüht ein Keil zwischen die Deutsch- nationalen einerseits und die Deutsche Volkspartei »nd Wirtschaftspakte, anderseits getrieben. Der Zweck ist offen sichtlich. Um üaö Inncnministerium nicht abgcben zu müssen, suggeriert man nicht nur den beteiligten Parteien, sondern der Oefsentlichkctt folgende» Gedanken: Daö Innenministe rium ist nicht strittig. Strittig sind verschiedene Ministerien, die jetzt von der Volkspartei nnd der Wirtschaftspakte! be setzt sind. Man lenkt also den sachlichen Kampf auf Ministe rien, deren Preisgabe ihre» bisherigen Trägern naturgemäh Kopfschmerzen bereitet. Damit ichlügt man zwei Fliegen mit einer Klappe. Einmal stellt man sich im demokratischen Lager desinteressiert, indem man nachznwciscn versucht, dah die Entscheidung über die künftige Rcgierungszusammcn- setzuiig nicht bei den Demokraten, sonder» bei den Rechts parteien liegt. Zweitens hetzt man die Rechtsparteien be müht aufeinander, um als lachender Dritter sich so aus der Schlinge zu ziehen, wie es nach demokratischem Muster wünschenswert erscheint. Es ist längst kein Geheimnis mehr, dah die fünf Männer starke demokratische Landtagösraktion politisch nach ver schiedenen Seiten strebt. Der linke Flügel unter dem Ein- stuh Dr. Seyfcrtö liebäugelt mit den Linkssozialisten. Der etwas mehr rechts eingestellte Flügel niitcr Führung der wirtschaftlich verständigeren Leute, wie Dr. Dehne nnd Dr. Kästner, will von den Linkssozialistc», mit denen zu gleich die Kommunisten geduldet werden mühten, nichts wisse». Dazu kommt, dah die Machtstellung Dr. Scyferts tm Kultusministerium i» die Brüche zn gehen droht. Was liegt also näher, als die jetzige Koalition beizeiten zn zer trümmern, um dann als Retter des Vaterlandes zu sagen: der Anschluh »ach links ist notwendig, um das Land vor den Unruhen cincr neuen Wahl zu bewahren! Es wäre bester, die Demokraten würden offen Farbe bekenne». Schon bei der Regiernngsbildung >m Januar und Februar habe» sic stark »ach links geschielt. Dah sie trotzdem gemeinsam mit den übrigen bürgerlichen Fraktionen den Wechsel unterschrieben haben, der de» Dcnischnationalen spätestens zum 1. Inni d. I. den Eintritt in die Regierung sichert, war vielleicht mehr eine zwangs läufige Geste, um nicht damals schon vor die Entscheidung gestellt zu werden, sich klar anszusprcchen, nach welcher Sette man die gröhere Neigung verspürt. Oder hat man den Wechsel mit unterschrieben in der bewnßten Absicht, ihn am 1. Juni nicht etnlösen zu wollen? Diese Frage wird in den nächsten Wochen ge klärt werden müssen. Die de n ts ch n a t i o n a le Fraktion hat kn den ver gangenen Monaten bewiese», bah sic unbeirrt um die öffent liche Meinung eine Politik betreibt, die einzig und allein auf das Wohl deS gesamten sächsischen Volkes gerichtet war. Perilsch über »ie Politik Sübslawiens. Nichteinmischung im Albanien-Konflikt. Ei« Handelsvertrag mit Deutschland erwünscht. Berlin, 18. Avril. Ein Mitarbeiter der „Germanta" hatte in Belgrad eine Unterredung mit dem südslawischen Anhcn- minister Peritsch. Der Minister erklärte u. a.. dah Iuqo- iiaivicn mit seinen Nachbar» in guten und frenndschaitlichen Verhältnissen leben wolle. In der lct-tcn Zeit habe der italienisch-albanische Pakt eine gewisse Mih- stimmung in der öffentlichen Meinung Jugoslawiens hervor- geruscn. Man habe sich einer gewissen Bcsremdinig nicht er. mehren können, da Jugoslawien bezüglich des alba » is ch e n Staates stets an der Nichteinmischung sowie an dem Grnndsatz: «Der Balkan den Valkanvülkcrn", festgehalten habe. Durch die beiderseits erklärte Bereiimiilig- iett, den Fall durch einen direkten MeinnngSanstausch end gültig zu regeln, sei der Weg zu einer friedlichen Lösung sichergcstellt. Auhcitministcr Peritsch erklärte weiter, Jugoslawien sei bestrebt, eine aufrichtige Verbindung mit Oesterreich »nd Deutschland zn pslcgcn. Jugoslawiens Verhältnis zn diesen beiden Staaten sei d.S denkbar beste. Die Belgrader Negie rung sei bereit, die bisherigen Beziehungen noch weiter auS- zubanen, namentlich durch den Abichlust eines Handelsver trages mit Dcntschland. dessen Verhandln»«,.'» hoffentlich recht bald in Angriff genommen werden. Durch den Ausbau der wirtichasllichen Beziehungen würden auch die korrekten nnd loyalen politischen Beziehungen zwischen de» beiden Staaten wesentlich gefördert werden. Die „Germanta" spricht in diesem Zusammenhänge die Hoffnung auS. dah mir auch mit Sttdilamie» einen Schieds gerichts- und FrenndschaftSvertrag avkchlichcn möchten i Neue ilalienisss-juaoslawttche MitzNimmung Belgrad, 18. April. DaS vv» der jugoslawischen Kammer am 8t. März beschlossene, aber erst jetzt bekanntgegcbenc ! Gesetz über die Ausländer in Dalmatien hat in Italien grohc Erregung hcroorgcrufen. I» italienischen RegiernngSkreisen i steht man in der Bestimmung, dah Ausländer innerhalb von 5ll1 Kilometer vvn der Grenze leinen Besitz haben dürfen, eine Enteignung und Unterdrückung der Italiener in Dalmatien und eine offene Verletzung der bestehenden Verträge. sTU.j Denesch rühmt die Festigkeit -er Kleinen Entente. Prag. 18. Avril. Auhenminister Dr. Bcncsch erklärte Pressevertreter» gegenüber u. a.: Die römische Frage sei nunmehr tu ein Stadium cingctrcten, wo sie mehr den Innenminister als den Anhcnmiiiistcr angehe. Die Ver handlungen über das Kirchenvermögen seien bereits sehr weit fortgeschritten. Die Schmierigkeiten bei den ganzen Verhand lungen läge» vornehmlich in der Prcstige-Frcige. da der Papst Hsaranticn dasür verlange«, dah die Ereignisse bei der vor letzten Hub-Feier sich nicht wiederholten. Bon der Kleinen Entente sagte der Minister in seinen weitere» Ausführungen, sie stelle ein so enges F-reund- schastsvcrliältnis dar. dah nichts i» der Welt geschehe, ohne dah darüber niitcr de» etnzelnc» Staaten geiorochen und ei» einheitliches Vorgehen vereinbart werde. Eine Gefahr sür die Kleine Entente bestehe daher nicht. sTU.j IS Millionen Lei für die -eulsehen Schulen in Rumänien. Bukarest, 12. April. DaS rumänische Kabinett hat heute die AnSwerfung von 15 Millionen Lei sür die deutschen und vyn Ast Millionen Lei für die ungarischen Bekenntnisschulen genehmigt. <T. N.)
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