02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 09.06.1927
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- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-06-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- LDP: Zeitungen
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
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- Tag1927-06-09
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-1. g«hr»a«,. ->ö rS7 Abeno-Ausgabe D»n»«r»t«g, 9. Juni 1927 Gegründet iss« vrablanlchrit«! Vkawetetzt«» D»«»de» Errnwrecker-Sammrlnummer i 2S 241 Nm >ür Nachiqewröche! 20011 Bezugs-Gebühr St«,«>»««««» 10 v)r»,t. Dl« Ameisen werden nach Goldmark berechn«; die «mwalltae » nun bretl« Mzeigen-Preise: inlkerbald svPla. Onerlenaebülir DPl,. Ausw.Aultraae aeaen Boriuisdeiadla. Schrtttletluna und ItanvIgelchStleOel!»: Marienlernk« ^^4-- DruckDerlaa von Vtuulil, ck Netwar»» >n Dreeden Pokücheck-Konio >0Sü Dresden Nachdruck nm mt> deutlicher Quellenanaade >.Dr»»dn«r Nackr/> »iläilia. Unverlanalr Lchriliftllck» werden nick« aulbewadrt. Russische Kundgebungen gegen Polen. Der Warschauer Mord wird verknüpft mit Englands Sowjet-Feindschaft. Internationale Bestrebungen zur Beilegung -es Albanien-Konsliktes. — Chambertin wM über München noch Wien stiegen. Allgemeine Erregung in Moskau. Moskau, S. Juni. sTelegraphen-Agentur der Sowjet, lmton.» Die Ermordung Woykows hat in der Sowjetunion eine allgemeine Erregung hervorgerusen. Aus Charkow, Leningrad, Minsk, SwerdlowSk und Kiew werden zahlreiche Protestversammlungen und Kundgebungen gemeldet. In Mos- kau nahmen an den Demonstrationen mehrere hunderttausend Personen teil. Die Wvrowski-Strafte, wo sich die polnische Ge- landtschast befindet, war durch verstärkte Milizaufgcbote ab» aclverrl. Die angcnominene» Resolutionen heben hervor, daß die Ermordung Woykvws in engem Zusammenhang mit «er lowjelscindlichcn Politik Englands stehe, und weisen darauf hin, das, die polnische Regierung die Verantwortung für den Mord trage. Sie verlange strenge Bestrafung des Mörders und die Liquidierung der weißrussischen Organisationen in Polen. Die Mitglieder des diplomatischen Korps besuchten im Lause des Tages das Außcnkvmmissariat und sprachen ihr Bei leid aus. Dem Leichnam ist aus Moskau eine Delegation des Aukenkvmmissariats entgegcngcreist. Eine russische Denkschrist über englische Minierarbeit. MoSka», «.Juni. In einem Kommunique der Sowjet- regieruiig wird die Ermordung Wojkowö als ein Glied in einer Kette von Ereignissen bezeichnet, die in ihrer Gesamt heit eine immer stärkere Bedrohung des Friedens bedeuten. Die Lvivjetrcgteruug hält cs deshalb für notwendig, nunmehr eine Reihe anderer Tatsaclien bekanntzugcben, die die Arbeit der englischen Regierung und ihrer untergeordneten Organe ans dem Territorium der Gowjctregicrnng. wie dag Kom munique erklärt, zur Genüge kennzeichnet. Das Kommunique teilt dann mit. das, im Jahre Eli ein angeblicher Kaufmann Stein berg beim illegalen Ueberschretten der finnischen Grenze verhaftet worden sei und bekannt habe, in Wirklichkeit der dem englischen Geheimdienst angehörendc englisch« Haupt mann Riley zu sein. Seinen Angaben zufolge sei er vom Schahkanzler Churchill mit Instruktionen zur Or ganisierung von Attentaten und Aufständen in Sowjetrußland »ersehen morden. DaS Kommunique weist dann eine Reihe von A t t c n t a t s v e r s u ch c n ehemaliger Mitglieder der Armeen Petljuras, Koltschaks und Deniktns aus, als deren Opser der Vorsitzende des ZentralexekutivkomiterS Petrowsky, der Vorsitzende des NatS der Volkskommissare der Ukraine Tschubar und serncr u. a. Bucharin in Aussicht genommen waren. Insbesondere soll eine am IN. Mai verhaftete Truppe früherer »oltschak.Ossiziere, die Sprengstoffattentate im Kreml und im Grobe« Theater plante, mit dem Leiter der te. «onsularabteilung der englischen Mission in Moskau. Whi in unmittelbarer Bcrbindung gestanden haben. <W. T. B.) Die polnische Antwort an Nutzlan-. Warschau. 0. Juni. Das polnische Außenministerium hat während des gestrigen Tages an der Antwort auf die russische Note, die wegen der Ermordung des Gesandten Wonkow an Polen gerichtet worden ist. gearbeitet. Die polnische Note wird wahrscheinlich noch im Lause des heutigen Tages durch den polnischen Gesandten in Moskau. Litwinow, übergeben werden. Wie die Warschauer Presse erfährt, ist die Note in ruhigem Tone gehalten. Sie weist die Vorwürfe zurück, die i« der russische« Note enthalten sind. Insbesondere wird der Passus widerlogt, wo die russische Note von einer Ver, antwortuna derpolnischeuRegiernngsürde» an Woykow verübten Anschlag spricht. „Kurier Poranny" erinnert daran, daß gerade Polen seinerzeit auf russischen Wunsch Massenausweisungen russischer Emigrantensührer vorgenommen hat. Neues Attentat gegen Sowjetbeamte. Moskau, 9. Juni. In Minsk wurden der Chef der politischen Polizei des Militärbezirks von Minsk. Opanskt, und sein Chauffeur erschossen, zwei weitere Sowjetbeamte schwer verwundet. Das Attentat geschah, während der Polizet- chef auf einer Motordraisine einen fcstgenvmmcnen spionage verdächtigen polnischen Offizier nach Minsk bringen wollte. Der polnische Offizier scheint entkommen zu sein. Nähere Einzelheiten liegen hier noch nicht vor, doch bezeichnen die untersuchenden Behörden das Attentat mit Be- stimmtbeit als das Werk gegenrevolutionörcr Elemente. lT.U.) Beuker über das neue Attenka». London, st. Junt. Wie Reuter aus Moskau berichtet, ist nach einem aus Minsk vorliegenden Bericht Opanskt bei einem Straßenbahn »n glück getötet worden. Der Führer der Straßenbahn wurde gleichfalls getötet. Zwei andere Personen wurden schwer verletzt. Keine Instruktion Stresemanns für Genf. r. Minislerbesprechkng In Berlin. «Durch Funkiprach.» Berlin, st. Juni. Heute nachmittag hat der Reichskanzler einer Ministerbeivrechung eingeladen, in der aus Wunsch es Neichsaußenmtnisters Dr. Stresemann die letzten Vorbereitungen für die Genfer Ratstagung getroffen werde» sollen. Der Minister hat mit Rücksicht aus dt« politische Gesamtlaqc davon abgesehen, das Neichskabinctt um besonder« Instruktionen für Gens zu ersuche«. Falls solche Instruktionen notwendig werden sollten, soll das Kabinett währen- der Genfer Tagung sich damit beschäftigen und entsprechende Ent- schlösse lassen. Die Delegierten -er Dölkerbun-srais- Tagung. Gens, st. Junt. Zu der am Montag, dem 1«. Juni, be sinnenden Tagung des VölkerbundSrates werden, wie bereits Icststcht, Chamberlgin, Dr. Stresemann, Briand, Banbervclde in Genf cintrefsen. Holland wird auf der Ratstagung durch den Außenminister, die Tschechoslowakei durch Benesch, Italien wie stets bisher durch den Senator Gctalosa, Japan durch den Grafe» Jsht vertreten sein, der jetzt alS Vvischaster in Paris weilt. Cliina wird durch den chinesischen Gesandten in Rom. E h u, vertreten. Ob Rumänien sich wie bisher aus der Ratstagung durch den rumänischen Botschafter in London. Tituleöcu, vertreten lassen wird, dürfte noch nicht fcststehen. da dieser vor einigen Tagen nach Bukarest ab- Musen worden Ist. Den Vorsitz ans der kommenden Rats tagung sühr« diesmal der alphabetische« Reihenfolge nach de» englische Außenminister Chambcrlaiu. Furcht vor -eutscher Annäherung an Auhlan-. Pektin«, zur bevorstehenden BölkcrbunbSratStagung. Paris, st. Juni. Im „Echo de Paris" beschäftigt sich Per. 'tnax mit der bevorstehenden BölkerbunbSratStagung, deren «Weller Tagesordnung er nur geringe Bedeutung bei- Nltstt. Bet Erwähnung der Lage der NeichSregierung wegen Litauen ist Perttnax ehrlich genug, einzugestehen, daß di« titanische Negier««« der dcntschen Stadt Memel »ich« all« i« Ertrag fcftgelegten Vorteil« gewährt. Pcrtinar erklärt weiter, daß den Unterhaltungen, die Briand, Chamver. lain und Stresemann In ihren Hotelzimmern haben werden, das größte Interesse zukowmen werde. Alles spreche dafür, daß Stresemann in der nächsten Woche nicht die Räumung des Nheinlandes verlangen werde. Dagegen sei zu erwarten, -aß der deutsche Außenminister seine Verhandlungspartner bitten werde, ihre Absichten für die Zukunft darzulegen. Er werbe sich mit'einer Abschlagszahlung in Gestalt einer bedeutenden Verringerung der Bcsatzungstruppc» be- anügen und gegebenenfalls ein kleines Zugeständnis in der Frage der Kontrolle der zerstörten Ostbefestigungen machen. ES sei nicht ausgeschlossen, daß Stresemann auch Rußland in die Wagschal« werfen werde. Die Drohung einer dentsch-rnifischen Annäherung könnte einen Mann wie Anften Chamberlain wohl becinslnsscn. Das fei für Frankreich der heikelste Punkt. (TU.j Tschttscherin schweig! über -en Warschauer Mord. lDurch tzunkspruch.) Ei« bemerkenswertes Dementi. verllu. st. Juni. Angesichts der in mehren Blättern auf, getauchten Mitteilungen, der BolkSkkommlssar für Aeußercß, Tschitscherin. habe in seiner Unterredung mit dem Außen minister Dr. Stresemann sich dahin geäußert, der War schauer Mord werde keinesfalls zu einer Trübung der Ver- hältntsse -wischen Polen und der Sowjetunion beitragen, werben wir von maßgebender russischer Seite um di« Fest stellung ersucht, daß der Volkskommissar Tschitscherin keiner, lei Aeußerungen bezüglich der möglichen Ergebnisse der Untersuchung und -er Folgen des Warschauer Mordes getan hat. l«S. T. BI Sln Dementt Stresemanns über Baden-Baden Berlin. S. Junt. Die Karlsruher „Badische Presse" hatte über die Unterredung zwischen dem Außenminister Dr. Stresemann und dem Volkskommissar sür das Aus wärtige, Tschitscherin in Baden-Baden, Angaben ver- breitet, bte, wie heute die dem Außenmtntster nahestehende „Tägliche Rundschau" seststellt, unzutreffend sind. Ab- gesehen von dem amtlichen Bericht, könne keine Mitteilung, die über die Unterredung verbreitet werbe, auf Zuverlässig, keit oder authentischen Wert Anspruch machen. Insbesondere wäre es unrichtig, wenn behauptet werbe, Dr. Stresemann habe Tschitscherin gegenüber zum Ausdruck gebracht, daß dar Zeitpunkt de- Besuches schlecht gewählt gewesen sei. Aen-erungen -es neuen Posllaris-Entwurfs. lDurch Funkspruch.) Berlin, 9. Juni. Der Arbeitsausschuß des Der. waltungsrats der Deutschen Reichspost führte vom 1. bis 4 Junt die Beratungen über die Gebührenvorlage zu Ende. Er nahm eine Reihe von Herabsetzungen gegenüber de« Ber, «altungSentwurs vor. die einen Ausfall von rund 4b Mil- ltonen Reichsmark zur Folge haben, und beschloß, der Voll. Versammlung des Bcrwaltungsratcs unter anderem folgend« wichtigere Gebühren vorzuschlagen: Ortsbries lbis Lü Gramms 8 Ps.. Fcrnbrief sblS SO Gramml IS Pf.. OrtSpostkarte S Ps. und Fernpoftkarte 8 Ps. Drucksachen bis bl) Gramm 5 Pf.. Geichäftspapiere und Warenproben ibis 280 Gramms 1b Pf.. Päckchen 40 Ps. Postanweisungen bis 10 Reichsmark 20 Pf., über 10 btS 28 Reichsmark SO Pf. usw. Postschcckoerkehr: Einzahlungen bis 10 Reichsmark 10 Pf„ über 10 bis 2b Reichsmark 1b Ps. usw: Uebcrweisnngen. Be- fördcrung der Postscheckbriese in besonderen Umschlägen b Pf. Tclegraphenverkchr: Ortsgebühr sür OrtStclegramm« 8 Pf., sür Ferntelegramme 80 Pf. Die Aenderung ber Paket, und ZeituugSgebühre« t» znrückgeftellt worben. Die Gebühren für AnSlanbssenbnnge« bleiben »«per, ändert. Die endgültige Beratnna der Gebührenvorlage im Plenum des Verwaltunqsrates der Deutschen ReichSpost findet am 17. Junt statt. «W.T.B'.s Einigung in -er Aelchspoflbeamkenschast. lDurch Funklpruch.) München, 9. Juni. Der NcichSverband der deutschen Post, und Tclrgraphenbeamtcn beschloß in seiner heutigen Sitzung gegen wenige Stimmen, den Vertragsentwurf, der die Ber» schmelzuna der deutsche« Postgewcrkschast mit dom Reichs» »«rbanL bezweckt, zuzu st Immen. Durch den Zusammen schluß soll an dem organisatorischen Ausbau der bisherige» Deutschen Postgcwerkschaft hinsichtlich der Landesverbände Bayern und Württemberg keine Aenderung eintreten. Di« alten Landesverbände behalten die Verwaltung ihrer Sonder, vermögen und Ihrer Einrichtungen bei und führen auch ihr« Erhohlungsheim« weiter. <W. T. B.s Berlin, g. Junt. Zu einer Meldung der „Deutschen Zeitung" über eine angebliche Dawesierung der Reich», post wird den Blätter» mitgeteilt, daß der deutschen Reich», rcgierung nichts davon bekannt sei. Auch der N e p a r a t i o n S- agent hatte da» gleiche erklärt. Nach Anfrage habe der Sekretär der Reparationskommission mitgeteilt, daß der Kom. Mission ein derartiger Plan oder Bericht nicht vorläge. Notschrei -er „Strahburger Dolksstimme". Straßburg. 9. Junt. Die vor einigen Monaten be. gründete ,/Straßburger Dolksstimme". dte wegen ihre» Kampfes um dte Erhaltung des elsässtsche» Volkstums von den französischen Behörden mit schweren Strafen verfolgt wird, richtet einen Notschrei an das Ansland, in dem es be- zeichnenderwctse unter anderem heißt: Wir wenden uns auch an das Ausland. Lange haben wir gezögert, diesen Schritt zu tun. Heute müssen mir ihn tun. Französische Richter haben uns dazu gezwungen. Wir schreien es laut über di« Grenzen hinaus, daß es sür die Heimattreue« Elsaß-Lothringer in ihre« eigenen Lande kein Recht, keine Gerechtigkeit und keine« richterlichen Schutz mehr gibt. Das Ausland muß e» erfahren, daß tn dem „befreiten Elsaß-Lothringen" bte Gerichte der französischen Republik sich in den Dienst der natio nalistischen Haßpolitik gestellt haben, daß sie durch maß lose Urteile die Blätter zu entwurzeln versuchen, die die große Lüge vom «rfranzösischen Elsaß nicht mttmachen, dte die „Befreiung" vom Jahre 1918 und deren wahres Gesicht zeigen und für die Erhaltung de» elsässtschen VolkStumS unentwegt sich einsctzcn. An die Elsaß. Lothringer tm Reich, tn Amerika, in der Schweiz und an die nationalen Minderheiten der neu geschaffenen Staaten wenden wir uns. Wir flehen sie an um ihre Hilfe gegen den Terror der französischen Gerichte. Das Urletl im Lehrer-Prvzeh en-gülttg. lDurch Funks» euch.) München, 8. Junt. Der Staatsanwalt batte gegen da» Urteil des Strafgerichts, das gegen dte Kausleute Kom. merztenrat Lehrer und Geh. Rcgicrungsrat Dougla» wegen KredttbetrugS zum Nachteil der banri'ckien Giro- zentral« gefällt wurde, Berufung an das Landgericht München eingelegt. Der Staatsanwalt bat nunmehr seine Be rufung zurückgezogen, so daß das Urteil tm Giroprozeß rechts, kräftig wurde. lW.T.B.) Der FlabylensÜhrer Baker gelSlel. Mabri». 9. Juni. Nach Meldungen aus Marokko ist VA einem Angriff spanischer Flugzeuge aus Stellungen der Ma> rollanrr der bekannt« Kabylenführer Bakar durch eine Fliegerbombe getötet worden. Seinem Tod wird hier aroke Bedentunq beigemessen. (T. UI
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