Dresdner Nachrichten : 23.07.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-07-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192707239
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19270723
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19270723
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1927
- Monat1927-07
- Tag1927-07-23
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- Dresdner Nachrichten : 23.07.1927
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71.1,hrga«g. s<r Sonnabend, A. Juli i»r? Gegründet 185« vn»bt«,1»«M, Nacketw««» V»»«b»» Terniorecher-Sanonelnunnnek, 2S241 Nur lür NachtaelvrLch», 20011 B-zu,--«eb«hr Lt«,»lnum«rr 10 n »erden nack . Er auewLri» u» >.« Mk. »Idmarll berechn«! - dt« etnivaltta» » au» dr»N« , .. ^ Via. ^amtüenan,einen und Slellenoetuch« ohne erkalb 2 »ie 40 mm dr/tix «edlamizelle «b -Vs-.. 5fferl»naeba> 40 mm d»tt» a Au,w. Bustraar aeaen V»rau,d«ab SchrtMettuna und S«wta«Ichätt,ftelln Martenktrab« Druck u. Berla, oon Vtevich » Nerchardt in Dreede» PoMcheck-Konto >c>SS Dreaden Nachdruck nur mti deutlicher Quellenanaad» Dre»dne> Nach, »ildllia Unverlanale SchriiKtiick» werden nicht ruibrwadri ^iolsl Vellevue hlseiimltlckg-ft'«« mit Konrnrt. I^IIttsg- unci -i<trsnck-T»s«l Im Tork-nsssn-Sseii eni ciar ^Ib«. Ssknnnt» vok-nsiimsTsksimusik. Msrt,SI« «ii Xon»srvn»In,mvr. lVIittivoeti ^bskic^ bin Austatt zum deutschen Szeanslug. Loose versucht mit seiner Iunkersmaschine zunächst -en Dauerrekorö Amerikas zu brechen. Nichtöffentliche Behandlung des Konslikles v. Keudell-Braun. - Earol hält an seinem Thronverzichl sesl. — Keine belgische Nole mehr Bis Sonnlag in -er Lust. Deffa«. 22. Juli. Heute früh 4.48 Uhr stieg die Maschine V S8 mit einem Junkersmotor und den Piloten Loofe und Nistioz zu einem Flug auf. der den Zweck hat. den von den Amerikanern gehaltenen Zeitrekord vonSl Stunden zu brechen. Das Flugzeug ist bt- an die Suberste Grenze der Tragfähigkeit mit Betriebsstoff be> lastet. L» verkehrt regelmäßig zwischen Dessau und Leipzig und umrundet diese Strecke mit einer DurchschnittSgeschwtn- digkett von 100 Kilometer. Der Flug dürfte bei glück- lichemGelingenerstindenVormtttagSstunden des Sonntag beendet sein. AuS Leipzig wird unS hierzu noch mttaeteitt: In regelmäßigen Abständen von 42 bis 48 Minuten surrt d«S Flugzeug auf den Flugplatz Leipzig-Mockau zu. «endet hier und entschwindet rasch den Blicken nach Norden. Man sieht, daß das regnerische Wetter der Maschine hart zu- setzt. Die Aufgabe, den Weltlangstreckenrekord von 81 Stun- den, den Lhambcrltn mit seinem Ozeanflug ausgestellt hat. zu brechen und damit eine zuverlässige Basis für einen deutschen Ozeanflug aufzustellen, wird von Junkers bestritten,' die Firma sucht mit allen Mitteln, ihre Bemühungen geheimzu- haltcn. DaS ist verständlich, aber die Firma rechnet nicht mit -cm brennenden Interesse, das weite Kreise an ihren Arbeiten, die Weltruf haben, nehmen. Wohl zeigt der Leip ziger Flugplatz, wenigstens bei Tage, ein kaum verändertes Gepräge. An der Wendemarke, der weithin sichtlichen Beton platte auf dem Flugplatz, stehen wenige Männer alS offizielle Sportzeugen des Unternehmens. Stunde aus Stunde ver- rinnt in Gleichförmigkeit, nur unterbrochen von der regel mäßigen Wiederkehr dcS Flugzeugs. In der Nacht zum Sonn abend und zum Sonntag wird man aus dem Flugplatz den Schein« e.rfer sehen und an der Wendemarke einen Kranz roter Lampen, die den beiden wackeren Piloten den Weg weisen sollen. Seesliegcr Loose ist übrigens Dresdner und wohnt Eisenstuckstrabe 10. Er ist früher u. a. die Strecke Dres den-Magdeburg, sowie auch in Spanien erfolgreich geflogen. Dessau, 22. Juli. Die für den Ozeanflug bestimmte SunkerSmaschine, die heute früh gegen 8 Uhr als Generalprobe für das große Unternehmen zu einem Angriff aus einen derzeitigen Weltdauerrekord von 81 Stunden ge startet ist, befand sichabendS8Uhrin störungslosem Fluge noch immer in der Lust, und zwar nach wie vor aus der Strecke Dessau—Leipzig und zurück pendelnd. Trotz zeitweise sehr schlechte« Wetters erschien das von de« P'.ote» Loos« »nd Ristioz gesteuerte Flugzeug mit größter Regelmäßigkeit immer wieder an den Wendemarken der Flugplätze Dessau »ud Lcipzig-Mocka«. Bis 1 Uhr mittags hatte dt« Maschine bereits 1100 Kilometer zurückgelcgt. Die Startverhältnisse waren denkbar un günstig, da der Erdboden infolge eines kur, zuvor nieder. gegangenen heftigen Regens stark durchweicht war und die noch im Ban befindliche Startbahn noch nicht benutzt werden sollte. Trotzdem hob sich das Flugzeug mit seiner enormen Belastung (Gesamtgewicht 3700 Kilogramms nach etwa 38 Sekunden vom Boden ab und stieg langsam aus einige hundert Meter Höhe, um dann auf die lange Reise zu gehen. Di« F un k e t n r i ch t u n g, die für den Ozeanslug mit genommen werden soll, wurde heute noch nicht eingebaut. Als Begleiter sür den Ozeanslug kommt der Chefingenieur Schenzinger von der Versuchsanstalt der Junkerswerke in Frage, der hervorragenden Anteil an den Vorbereitungen deS Ozeansluges hat. Dessau, 22. Juli. Gegen 10 Uhr habe« die beide« Jnnkerspilotc« nach ununterbrochenem achtzehnstündtge« Fing eine Strecke von rund 2500 Kilometer zurückgelcgt und die Strecke Dessau —Leipzig SSmal umrnndet. Der Flug geht regelmäßig weiter. Soeben zieht vom Weste« ein Gewitter heraus. <W. T. B.s Die Deutsche Lufthansa verbreitet zu der Frage der Ozeanflugzeugprojekte folgend« Erklärung: In der Oefsentlichkeit wurden in der letzten Zeit öfters Transozeansportflngprojekte in Verbindung mit der Deutschen Lufthansa genannt. Die Lufthansa begrüßt ebenso wie alle andern an der Luftfahrt interessierten Kreise die Bestrebungen der deutschen Flugzeugindustrie, Sport- mafchinen herzustellen, die in ihren Leistungen den amerikani- scheu Flugzeugen gleichkommen, aber an der Durchführung derartiger sportlicher Unternehmungen kann sich die Deutsche Lufthansa als reines Vcrkchrsunternehmen leider nicht be- tciligen, denn die zurzeit bestehenden Projekte sehen sämt lich lange Streckcnflüge ohne Zwischenlandungen über dem Ozean vor, planen also Rekordleistungen, die sich von einem regelmäßigen Luftverkehr grundsätzlich unter" "idcn. Bisweilen werden im Zusammenhang mit derartigen Projekten Namen von Persönlichkeiten genannt, die bei der Lufthansa tätig sin- und die sich nun auf dem Gebiete der Ozeanflüge sportlich betätigen wollen. Diesen Persönlich, leiten bewilligt die Deutsche Lufthansa natürlich jeden ge wünschten Urlaub, auf die von ihnen beabsichtigten Unter- nehmungen hat sie aber keinerlei Einfluß. Mit Geld sammlungen, die in manchen Fällen zur Durchführung dieser Projekte eingelettet worden sind, steht die Deutsche Lust- Hansa in keiner Verbindung. Selbstverständlich steht die Lufthansa auf Wunsch mit ihrem Rat gern zur Verfügung, wenn sie sich zunächst auch hierauf beschränken mutz. Die holländischen Dalavlaflieger ln Nürnberg. Das holländische Fokkerflugzeug mit den Fliegern Geussendorscr und Schölte sowie dem amerikanischen Millionär van Leer Black landete am ^reitag, abends gegen 8 Uhr 80 Min. auf dem Fürther Flugzeugplatz«. DaS Flugzeug war um 7 Uhr morgens in Konstantinopel ge startet und landte nach neunstündigem Fluge in Budapest. Irgendwelche Zwischenfälle haben sich während des Fluges nicht ereignet. Am Sonnabend gegen 11 Uhr vormittags wird der Weiterflug erfolgen. Teilbeschluß des Reichspostverwaltungsrates. Orlsbriesporlo 8 Pfennige. Endentscheidung am Sonnabend. Berlin, 22. Juli. Der Berwaltnng-ri« der Neichspoft beschloß, wie das Rachrichtenbnrea« de- B. D. Z. hört, in seiner heutige« Sitzung, das Briefporto im OrtS* verkehr auf 8 Pf. sestzusetzcn. Der Brief im Fernverkehr soll, entsprechend dein Anträge des Arbeitsausschusses. 15 Ps^ über AI biS 280 Gramm »0 und über 280 bis 500 Gramm 40 Ps. koste«. Drncksachcnkarte«. anch mit anliegeuder Ant» «ortkart«, sollen einer ermäßigte« Gebühr von 3 Pf. unter, liege«. Im übrige« bleibt es sür da- Drncksachenport» bei den Vorschlägen des Arbeitsausschusses, nämlich 5 Ps. bis »« 80 Gramm. Auch die übrige« PortovcrSn-ernngen wnrde« entsprechend den Vorschlägen des Arbeitsausschusses beschlösse«. Der «e ft »er Vorlage soll am So « nabeud erledigt »erde«. Dir SewerbschaNr« gegen Porloerh-hung BeAi«, 22. Juli. Di« freien Gewerkschaften haben an den NeichSpostminister «in Schreiben gerichtet, in dem sie ernste Beschwerde über die geplanten Erhöhungen der Porto- ftitze erheben, -te eine neue schwere Belastung der deutschen Wirtschaft zur Folge haben mühten und die ohnedies schwie- Ag« Lag« der Arbeitnehmer noch weiter gefährden würde«. Schachts Verhandlungen in Amerika. Eine Dollar-Anleihe der NeichSbank? Nenyork, 22. Juli. In Wallstreet-Kreisen verlautet, daß Neichsbankprästdent Dr. Schacht mit einem amerikanischen Bankenkonsortium, das aus 18 Banken besteht, Verhandlungen geführt habe, auf Grund deren ein Betrag von 28 oder 30 Millionen Dollar sür die Reichsbank in Bereitschaft ge halten werden soll. Dieses Arrangement sei lediglich als eine Schutzmaßnahme Dr. Schachts zu betrachten. Da der Rcichsbankpräsident von seiner Amerika - Reise noch nicht zurückgckehrt ist, ließ sich eine Bestätigung dicker Meldung nicht erlangen. In zuständigen Berliner Kreisen nimmt man an, daß eS sich eventuell um die Prolongation eines Kredits der Goldbtskontbank handelt. 112»0 Sachlieferungsverlräge seil 1. September I»24 Berlin, 22. Juli. Die ReichSregicrung hat eine Zu- sammenstellung der Sachlieserunqen veranlaßt, die seit Inkrafttreten der DawcS-Gesetzc vom 1. September 1024 an getätigt worden sind. Danach sind 11280 Sachliefernngsver» iräge über Lieferungen im Werte oon 302 Millionen Mark abgeschlossen worden. ^ Amsterdam, 22. Juls. Am 26. Juli wird der Inter national« Gerichtshof tm Haag das Urteil tu der Lhorzow- Angelegenheit verkünde«. Der Kamps am -ie deutsche Sludenlen- «chast. Der soeben abgeschlossene 10. Deutsche Studententag tu Würzburg war von grundlegender Bedeutung für die Zukunft des deutschen Hochschulwesens. Trotzdem hat er nicht im ge ringsten tm Zeichen jener leidenschaftlichen Auseinander setzungen gestanden, die im vorigen Jahre in Bonn die sach liche Arbeit so bedauerlich gehemmt hatten. Im Gegenteil, selbst die hinter der oppositionellen Minderheit stehende Press« muß zugeben, daß die Diskussion „hochstehend und sachlich* war: ein Beweis, mit welchem ruhigen Ernst der Studenten- tag an den großen, Sein oder Nichtsein der studentischen Ver tretung in ihrer jetzigen Form entscheidenden Konflikt heran» getreten ist, den der preußische Kultusminister Dr. Becker um die Jahreswende heraufbeschworen hat und der für die deutsche Studentenschaft am 1. Oktober die Schicksalsfrage stellt. Der preußische Kultusminister hat noch selten eine glückliche Hand in seinen Maßnahmen gezeigt. Schärfste kulturpolitische Konflikte, wie der erbitterte Dortmunder Schulftretk, der Fall Lesflng, die Brüskierung des Berliner Generalintendanten v. Schillings, die seinerzeit die geistig« und künstlerische Welt gegen ihn aufbrachte, zeichnen den Weg dieses Ministers, der es nicht versteht, die Parteipoltttk schwei gen zu lasten, wo größere Dinge auf dem Spiele stehen. Wohl der folgenschwerste Schritt aber dürfte der Vorstoß werben, den er um di« Jahreswende gegen Bestand und Ver fassung der deutschen Studentenschaft gerichtet und gegen de» jetzt der Deutsche Studententag den Kampf ausgenommen hat. Um den großdeutschen Gedanken geht der Streit. Beide Teile nehmen ihn sür sich in Anspruch Die Kern frage aber ist die, ob es aus dem Wege, den Dr. Becker erzwingen will, gelingen kann, den rein deutschen Charakter der der Deutschen Studentenschaft angeschlossenen ausländi schen Studentenschaften zu erhalten, oder ob dazu an dem gegenwärtigen Aufbau der Deutschen Studentenschaft fest- gehalten werden muß. Als im Jahre 1010 unmittelbar unter dem Eindruck des alle inneren Gegensätze in den Hintergrund drängenden Kriegserlebnistes die Deutsche Studentenschaft in Würzburg gegründet wurde, war es eine nationale Tat, Laß die Studentenschaft auch die deutschen Studierenden Sude tendeutschlands und Danzigs und besonder» Oesterreichs heranzog, zu einer Zeit, als die damalige Regierung und die Volksvertretung nicht den Mut aufbrach ten, die von Oesterreich gebotene Hand zur Heimkehr in da» Deutsche Reich zu ergreifen. Erfreuliche Arbeit in sach licher Beziehung z. B. auf dem Gebiete der Wirtschafts hilfe, der körperlichen Ertüchtigung, der Auslandsarbeit, wie auch in politisch^rädagogischer Richtung wurde geleistet. Da» — und gerade das letztere — erkennt selbst die „Voss. Ztg." im Gegensatz zu herabsetzender Kritik anderer, hinter Becker stehender Blätter an. In diese bedeutsame Arbeit zuckt jetzt der Wetterstrahl des preußischen Kultusministers, der die Organisation der Deutschen Studentenschaft in bezug aus ihre Zusammenarbeit mit den Ausländsdeutschen von Grund auf umgestalten will. Di« Deutsche Studentenschaft tst ein Selbstverwaltung», körper, ähnlich wie die Handelskammern, in dem alle deutschen NetchSangehürtgen ohne jeden Unterschied der Partei, Raste oder Konfession zusammengeschlossen sind, der setne Vertreter wählt und von allen Studierenden Zwangsbeiträge erhebt. Die reichSbeutschen Studentenschaften beruhen also auf dem StaatSbürgerprtnztp, und irgendwelche Meinungs verschiedenheiten über die Verfassung der reichSbeutschen Studentenschaften bestehen selbst zwischen Dr. Becker und de« preußischen Studentenschaften nicht, nachdem auch die Fragt der Aufnahme in Deutschland studierender Ausländer durch ein« Einigung über die Mttentscheidung der Rektoren det Universitäten geregelt tst. Wesentlich anders liegen die Ver« HSltntsse bet den auslandsdeutschen Studentenschaften i« Oesterreich, Sndetendeutschland und Danzig schon deswegen, weil e» sich dort um behördlich unabhängige freie Zusammew schlüff« von Studierenden deutscher Abstammung und Muttersprache handelt. Den Unterschied kann aber det preußische Kultusminister keineswegs dadurch aus der Welt schaffen, daß er den preußischen Studentenschaften rerbietet, sich mit anderen Studentenschaften zusammenzuschlteßen. dt« »Icht in berseweu Weise wie tm Reiche nach dem staatsbürger«
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