02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 12.04.1928
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1928-04-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19280412022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1928041202
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- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1928041202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1928
- Monat1928-04
- Tag1928-04-12
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72. Jahrgang. 3K174 Abend-Ausgabe Donnerstag» 12. April 1S2S Gegründet 1858 Dra-tmsckNM: ««chiichte» »«»»«« U«nspre<Ii».S»mmrInummer: SS 241 Nur ILr «achteelprLche: SO 011 vom l. bi» IS. April 1888 bet täglich «nietmaliger Zustellung Iret Lau» l.ro Marl. ^"oKFs^Wtzl1Ul)k Paftbejugaprei» sür Monat April 8 Mark ohne PollzusleUungSgeblchr. »in»elm>«mer 1« »isennl^ Ne Anzeigen werden nach tdoldmarl berechnet: die einspaltige »0 mm »rette Zelle Sä Bia-, sür au»wärt» «a Psg. Zamilienanzeigcn und Stellengesuche ohne Rabatt ^-kklsk. iz Psg., außerhalb ltü Psg-, die »SN Psg. SN mm breite ReNamezeile soo Psg., außerhalb cslcrtengebühr SN Psg. Au»wärtige Austräge gegen Vorausbezahlung. Schrtslleitung und Hauptgeschiiftistellei Marteuftraße 3S/42 »ruck und Vertag von rlepsch » «etchar»« tn Dresden Poslscheck-Kont» 1OSS llreabe» Nachdruck nur mit deutlicher Quellenangabe i,Dresdner Nachr."i zulälsia. — Unner'ana'e S<'ri!'bä^e w-r'ren nilit nntbe'nahrt. „Bremen" von Baldonel gestartet. Jas Auszug bereits über dem Szean. — Flug der „Nalia" vielleicht über Dresden-Berlin. Der Slarl. Dublin. 12. April. Das Flugzeug „Vremen- lst heute früh 5.38 Uhr zum Fluge nach Amerika g e - startet. (WTB.) Nerryork. 13. April. Wie der „International Ncwö Ser vice" meldet, passierte die „B remen" heute srtih um 7.85 Uhr die Galway-Bncht an der Westküste Irlands, stark in nord westlicher Richtung fliegend. Die „Bremen" befindet sich nun mehr über dem offenen Ozean. Die „Bremen" hat »m 0,05 Uhr deutscher Zeit die irische Küste verlassen. Daö Flugzeug hat mithin die Strecke Bal donel bis zur Küste, die 175 Kilometer beträgt, in I Stunde 27 Minuten zurttckgclcgt. Dies entspricht einer Stundcn- geschivindigkeit von etwa 120 Kilometer. Die Entfernung von Baldonel nach dem Flugplatz Mitchellsield bet Nenyvrk beträgt etwa 4800 Kilometer, so daß unter günstigsten Umständen mit der Ankunft der Flieger in Mitchellsield am Freitag nachmittag ge rechnet werden kann. Das Wetterbüro in Halifax erwartet Stürme aus Osten mit der Richtung auf Neuschottland. Die Flieger werben begleitet von dein Oberbefehlshaber der irischen Luftftreitkräfte, Fitz Maurice, der an die Stelle des vor einigen Tagen nach Deutschland zurückgekehr ten Tpindlcr getreten ist. Eine große Menschenmenge, unter der sich auch Präsident Eosgravc und seine Gattin, der deutsche Konsul, der Generalstabsches der Armee des irischen Frei staates und Mitglieder der Negierung befanden, wohnten dem Abflug der „Bremen" bei, die sich mit bewunderungswürdiger Leichtigkeit vom Erdboden lüste. Ein irisches Flugzeug gab ihr das Geleit über Irland. Das Wetter ist günstig. Die Flieger sprachen die Hoffnung aus, daß es ihnen gelinge» werde, den Flug in 38 Stunden durchzuführen. Der Flugplatz von Baldonel glich vom frühen Morgen an einem emsigen Bienenkörbe und um 3,35 Uhr war alles für den Start bereit. Das Wetter war schön, der Himmel wolken los und die Bedingungen sür den Abflug ideal. Während die Flieger auf die Stunde der Abfahrt warteten, trafen die Mechaniker die letzten notwendigen Vorbereitungen in dem Hellen Licht der Scheinwerfer. Nach einem letzten Ab schiednchmen bestieg Köhl den Führersitz und auch seine Be gleitcr nahmen ihre Plätze ein. Die Flugzeuge des irischen Freistaates, die die Eskorde bildeten, stiegen zuerst auf und ihnen folgte die „Bremen". Der Ausstieg der „Bremen" erfolgte außerordentlich schnell Nachdem das Flugzeug weniger als tausend Aards über dem Erdboden gefahren war, stieg die Maschine rasch und war bald verschwunden. Die „Bremen" war bei ihrem Ausstieg mit der deutschen Reichsslagge sowie mit der Flagge des irischen Frei staates geschmückt. Oberst Fitz Maurice hat vor dem Abflug dem Vertreter der Associadct - Preß eine Mitteilung sür Amerika übergeben, in der er seine Freude darüber äußert, daß es ihm durch die Großmut des Freiherrn v. Hüneseld vergönnt sei. an dem Amerikaflug teilzunchmen, und die Ehre hcrvorhebt, zusammen mit Hauptman» Köhl das Flugzeug „Bremen" steuern zu dürfen. Die „Bremen" sei seiner Ansicht nach das beste Flugzeug, das die Technik für den Flug über den Atlantischen Ozean hcrzustellcn vermochte, Die Deutsche Seewarte in Hamburg gibt über die Wetterlage auf dem Attanttfchen Ozean um 10 Uhr folgenden Bericht: Das Tiefdruckgebiet, das seit einiger Zeit zwischen Island und Irland lagert, hat sich lang» sam nach Norden verlagert. Das brachte erhebliche Wetter- bcsserungcn über den britischen Inseln, jedoch liegt jetzt ei» zweites Tiesdrucksystem südlich von Grönland. Der Kalt luftcinbruch aus dessen Rückseite ist heute früh schon mit vierzig Grab nördlicher und vierzig Grad westlicher Läng« vorgestoßen, so daß auf der Schissahrtsstraße nordwestliche Winde von über fünfzig Stundenkilometer und starke Regen- und Graupel- schwer anzutresscn sind. Ferner liegt heute morgen ein Ties- druckwirbcl vor der amerikanischen Küste ans etwa 38 Grad Nord und 70 Grad West. Dieser Tiefbrnckwirbcl wird schnell iwrdvstwärts abziehcn und auch über Neufundland eine erheb liche Wetterverschlechterung bringen. Köhls und Kllnesel-s Dank an Irland. Die deutschen Flieger haben kurz vbr ihrem Abflug folgende Dankeskundgebung veröffentlicht: Beim Verlassen des irischen Freistaates ist es.Hauptmann Köhl und mir ein Herzensbedürfnis, den Gefühlen tiefster »nd aufrichtigster Dankbarkeit, die uns beide beseelt, Ausdruck zu geben. W>r haben hier mehr als Rat und werk tätige Hilfe, wir haben ein so weitgehendes menschliches Verstehen und eine so »»endlich wohltuende Sympathie bei allen Zivil- und Militärbehörden wie in den weitesten Kreisen der Bevölkerung gesunden, daß wir es nnö zu einer ganz besonderen Freude n»d Ehre anrcchncn, gemeinsam mit de», Kommandanten der irischen Luftstreitkrästc, deren Offi ziere, Unteroffiziere und Mannschaften nnS in vorbildlicher kameradschaftlicher Weise bei den Vorbereitungen zu unserem iU.Lernchmcn Beistand geleistet haben, den Flug antrctcn zu können. Gott, in dessen allmächtige -Hand wir das Gelingen unseres Planes legen, möge unsere dankbaren Gebete für eine glückliche Zukunft der auf eine Ehrfurcht gebietende Geschichte zurückblickcnde Insel und deren Bewohner erhören. Baldonel, den 12. April. Baron v. Hüneseld. MewVVi-It 'L- /KlNiXK Xöws Vi/eg ödeo cien ücesci. Ganz Amerika in Erwartung. Neuqork, 12. April. Die Nachricht von dem Abflug der „Bremen" hat hier, wie in ganz Amerika, proßes Aus sehen erregt. Die Zeitungen veröffentlichten schon bald nach dem Eintreffen der Nachricht Extrablätter. s, daß das Wagnis der deutschen Flieger trotz der frühen Morgenstnnbe in kurzer Zeit in allen Stadtteilen bekannt war. Die Hoff nungen auf Gelingen des kühnen Unternehmens sind in An betracht der wenig günstige» Wettermeldungen vom Atlanti schen Ozean jedoch vermischt mit ernster Besorgnis um das Schicksal der Flieger. Trotzdem werden schon jetzt seitens der hiesigen Behörden Maßnahmen erwogen, um den deutschen Fliegern einen gebührende» Empfang zu bereiten. Wetterprognose für Neuyork. Neuqork, 12. April. Das Wetterbüro meldet, daß heute in Neuyork und den Neuenglandstaaten Regen, morgen schönes Wetter herrschen wird. Die französischen Wettslleger auf dem Heimweg. London, 12. April. Die beiden französischen Flieger C o st e und Le Brix sind gestern abend in Karachi einge- trosfcn. Die beiden Flieger erwarten, daß sie mit einigem Glück am Freitag in Paris eintressen werden. Vor -em Stark -er „Ikalia". Berlin, IS. April. Die italienische« Behörde« habe« einer Berliner Korrespondenz zufolge dem Reichsoerkehrsmini» stcrium Nachricht gegeben, daß das Luftschiff „Italia" heute abend oder morgen früh die Abfahrt nach dem Nordpol antrete« wird. Die „Italic," wird stündlich Nachrichten über die Wetter lage erhalten. Sollte das augenblicklich über Schlesien liegende Tiefdruckgebiet nach Osten abwandcrn. so ist damit z« rechne«, daß die „Italic," die den Kurs Wien—Posen—Stolp nehme« sollte, einen Umweg nach Westen macht «nd vielleichtübe r Dresden und Berlin fliegt. In diesem Fall wäre eine Zwischenlandung in Staaken notwendig, wo ans jeden Fall Vorbereitungen sür die Landung des Expeditionsschiffes ge, troffen werden sollen. In Stolp i. P. ist ein größeres Polizeiaufgebot zu- sammengezogen worben, bas den Flugplatz absperrt. Ei« Be treten der Flugzeughalle in Stolp ist nur mit Erlaubnis der italienischen Botschaft in Berlin gestattet. Tschechischer Wetterdienst für die »»Ikalia". Prag, 12. April. Für die meteorologische Unterrichtung des italienischen Nordpol-Luftschiffes „Italia" auf seinem Wege von Mailand nach Stolp hat die Staatsanstalt für Meteorologie einen Sonder Wetterdienst eingerichtet. Die mährischen und böhmischen Flugwetterposten werden auf die Nachricht von dem erfolgten Abflug hin stündlich Wetter. Meldungen nach Brünn und nach Prag abgcben, von wo aus sic dem Luftschiff radiotelegraphisch übermittelt werden. Die amerikanische Friedensnote an Deutschland. Uebergabe in Berlin in -en nächsten Tagen. (Eigener Drahtbericht.) Berlin, 12. April. Wie die „D. A. Z." erfahren haben will, soll heute der Berliner amerikanische Botschafter, Schur man, dem Rcichsaiißenminister Dr. Stresc- mann einen Besuch abstatten und ihm im Namen seiner Regierung die gesamte zwischen Staatssekretär Kellogg und Außenminister Briand über den Abschluß eines Antikriegs- paktcs geführte Korrespondenz, die aus sieben Dokumenten besteht, überreichen. Wie wir dazu von authentischer Seite hören, wird die Ueberreichung der Rote, die vorgesehen ist, nicht heute, son dern voraussichtlich erst in den nächsten Tagen stattsinden. Der Besuch Schurmans bei Dr. Strcsemann ist heute schon deshalb nicht möglich, weil der Reichsaußcnminister heute Berlin verläßt und sich nach Kassel begibt. Dem Briefwechsel wird übrigens eine Note beigefügt sein, in der die Reichs regierung anfgcfordert wird, ihre Stellungnahme zu einem gemeinsamen Abkommen zwischen den Vereinigten Staaten, Deutschland, England, Frankreich, Japan und Italien über die Ungesetzlichkcitserkläruilg jedes Krieges zum Ausdruck zu bringen. Zur gleichen Zeit werden auch die diplomatischen Vertreter der Vereinigten Staaten in London, Tokio und Nom beim Außenminister der betreffenden Länder einen Parallclschritt »nternehmcn. Geplantes Allenkal aus Mussollnl. Lugano, IS. April. Dem „Corriere della Sera" wird ans Eomo gemeldet: Ans der Eisenbahnlinie, die der Zng mit dem nach Rom znriickkchrcnden Ministerpräsidenten Mussolini benutzen sollte, entdeckte man vor der Durchfahrt des Zuges eine schwere E xp l o s i v b o m de, am der ein Draht befestigt war, der von einem in einem Versteck liegenden Mann ge halten wurde. Der Mann wnrde festgenommen. Bombenanschlag ln Mallanb.1 14 Tote. Bern, IS. April. Die Schweizer Depeschenagentur meldet ans Mailand: Am Donnerstag gegen 10 Uhr, kurz vor der ossiziellen Er öffnung der Mailänder Mustermesse, explodierte ans einem öffentlichen Platze eine Bombe, die von ««bekannter Seite neben eine Straßenlaterne gelegt worden war. 14 Personen wnrdcn getötet, etwa 40 weitere leichter verletzt. Trotz dieses Anschlages eröifnete der König die Messe und besichtigte programmgemäß die wichtigsten Stände.- Eine Untersuchung zur Ergreifung der Schuldigen ist ciiigclettct. Zahlreiche Inspektoren der Sicherheitspolizei sind von Rom nach Mailand gereist. Der Podesta von Mailand hat eine Belohnung von 100 000 Lire auf die Ergreifung der Täter auögesetzt. Nelchsbannerreklarne ln Ma-rib. Berlin, 12. April. Der „Lok.-Anz." meldet aus Madrid: Tie Leser der Madrider linksliberalen Zeitung „El Sol" die sich nicht gerade durch Deutschfreundlichkeit auszeichnet, wurden durch eine auffällige Anzeige mitten im Text über, rascht. In der Uebcrsctzung heißt es da wörtlich: „Deutsche! Landwirte, die bereit wäre«, eine Reichs» bannergrnppe in Spanien zu bilden, ebenso wie solche Gruppen in vielen andere« Ländern bestehen, werde« gebeten, ihre Anschriften zu senden an den Borstand vom Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, Magdeburg, Große Münzstraße 3." Durch Takt und politisches Feingefühl hat sich fa das Reichsbanner bis heute nicht gerade besonders hervorgetan. Trotzdem konnte man immer noch annchmen, daß sich die „Paten" dieses Instituts auf Deutschland selbst beschränken würden, und daß ein gewisser Nest von politischem Taktgefühl die Rcichsbannerleitung davon abhalten würbe, inneren Zwist und Parteipropaganda ins Ausland zu tragen. Dieser ganz unmögliche Schritt aber beweist, daß die Rcichsbannerleitung von keinerlei außenpolitischen Kenntnissen belastet ist. Auch in Spanien weiß man, wer die Hintermänner der Reichsbanncrbewegung sind. Auch tn Spanten hat man die eindeutige Haltung des Reichsbanners anläßlich der Vorfälle in Wien nicht übersehen und wird infolgedessen nicht säumen, die nötigen Vorkehrungen zu treffen, die Bildung derartiger unerwünschter weiterer VerbandSkörper auf spanischem Ge biete zu verhindern. Der einzige Erfolg des Vorgehens des Reichsbanners wird sein, daß man es als Mißbrauch der ge währte» Gastfreundschaft charakterisiert und die hier lebenden Deutschen hinsichtlich ihrer politischen Gesinnung womöglich einer genauen Kontrolle unterzieht. Die Bildung von Ver bänden mit politischem Ziele ist für Ausländer in Spanien verboten. —— Besuch -es ägyptischen Königs in Amerika? London, 12. April. Die von einigen amerikanischen Zeitungen gebrachte Ankündigung, wonach König Fuad von Aegypten beabsichtige, den Bereinigten Staaten einen Besuch abznstatten. geht, wie der Washingtoner „Times". Korrespondent meldet, auf den ägyptischen Gesandten zurück und ist als Versuchsballon anzusehen. Die Reise König Fnads soll In seiner Jacht erfolgen. Als Zeitpunkt für einen Besuch wird der Herbst oder Frühling des nächsten Jahres angegeben. Der ägyptische Gesandte hat jedoch die Angelegen heit gegenüber Staatssekretär Kellogg noch nicht zur Sprache gebracht.
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