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Dresdner Nachrichten : 12.05.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-05-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192805125
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19280512
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19280512
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1928
- Monat1928-05
- Tag1928-05-12
- Monat1928-05
- Jahr1928
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.05.1928
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Ser Triumphslug der „Nremen" Besatzung. Die Feier tu Ehikago. THUes«, U. Mat. Die »wettLgt»« Feier für Lt« Frem«n*.SN«ser begann mit eine« offizielle« Fra-stück, tat der Bürgermeister Thompson den Fliegern tn dem kouthsbore.Lountry.Elub gab. Daran schloß sich «ine Rund- fahrt durch dte Stadt, und abend» waren dte «Bremen*. Flieger Gäste de» deutschen Konsul» Simon. Morgen findet et« Festzug durch dte retchgeschmückten Straße« nach »,« hunderttausend Personen sassenden Solbter-Ftelb statt. Für morgen abend ist «tn Festbankett vorgesehen» an dem M Personen tetlnehme« werde». Dte Gattinnen der Klteger trasen heute vormittag mtt der Eisenbahn von Nen- prt et« und wurden aus dem vahnhose sowt« bet ihrer Fahrt durch dte Straßen -er Stadt von etner riesigen Menschenmenge begeistert begrüßt. Kan« die „Bremen" starten? Nenyork, U. Mat. Wie aemelbet. haben Eutflnier und sein Mechaniker dte „Bremen^ so weU ausgebessert, daß da» Flugzeug wieder startbereit tst. Fttzmaurtce erklärte, ai de» Ozeanslieaern tn Lleveland die obige Nachricht mitaetetlt wurde, er und seine Kameraden könnten e» nicht verstehen, wie da« Flugzeug aus der Insel starten sollte. Da» sei schon damals ihre Krage gewesen. Die Washingtoner Negierung beabsichtigt die Entsendung «on zwei Flugzeugen zur Unterstützung der „Bremen* bet ihrem Abflug. Dazu tst allerdings dte Zustimmung der kanadischen Regierung notwendig. Der Ozeanstug Audolska-t—Neuyork. Rudolstadt, 11. Mat. Wie die Lande-,ettung Rudolstadt* dertchtet. sind nunmehr alle auf den Ozeanflug Rudolstadt- Neuyork bezüglichen Verträge abgeschlossen. Erster Pilot tst Risticz, als Navigator reist mtt von Bentheim, als Journalist der Leiter der „LandeSzettung Rudolstadt*, WalterHeuer. Rtsticz wählt dte Route Züri ch—L tssa - b o n-A zore n—N euyork. Die Maschine kann frühesten- in acht Tagen tn Rudolstadt etntresscn. Der Vertrag mit Rudolstadt ist aufrechterhalten worden, obwohl z. B. eine Kn» dustricstadt 100 000 Mark dafür geboten hat, daß der Start aus ihrem Flugplätze stattsinde. Rückkehr -er ..Ilalia" nach Aingsbay. «erll«. 11. Mai. Wie ei« Funksprnch deS HilsSschifseS Fitta di Milano* meldet, ist die „Jtalia* hente nachmittag infolge äußerst schlechten Wetter» über dem nördliche« Ei», «ecr um IS,Ist Uhr wieder in SingSbaq gelandet. Di« Htalia* meldete vorher die Rückkehr durch Kunkspruch, so daß sttr di« Vandnng «ll«» vorbereitet war. Die Land«»» erfolgte glatt. Die Rückkehr der „Jtalia* »ach «tu,»La, erfolgte, »eil so dichter Nebel über de» «i-flüche» lag. daß jede Orte«, tternng «««»glich wurde. Nobile» Landungsplürre. Ueber den Nordpolflua Nobtle» und sein« Schwierigkeiten entnehmen wir dem Bericht etner Berliner Korrespondenz folgende Mitteilungen: General Nobtle hat von Anfang an den Plan verfolgst, Landungen auf dem noch unbekannten Fest lande oder am Pol auf dem Packet» vorzunehmen» und har hierfür Einrichtungen getroffen, die von den ihn begleitenden Alpenjägern als höchst unsicher angesehen worden sind. Nobile, der nach dieser Richtung hin über praktische Erfahrungen nicht verfügt, hatte den Plan, mtt Hilfe eine» EtSanker». dicht über dem LandungSgelände schwebend, sich tn dem Pack et» durch Schleppentaften de- Anker- festzuankern. Dte Ankerleine sollte bann vom Innern de- Luftschiffe» au- ctn- geholt und die .Htalia* etwa 15 Meter über dem Boden fest- gemacht werden. Bon der Kabine au- sollten dann die Manu- schäften über «ine Strickleiter den festen Boden erreichen und mtt Hilfe zweier Leinen und kleiner EtSanker da- Heck de- Schiffes festmachen. Diese Idee Nobtle» fand selbst unter seiner eigenen Besatzung nur wenig Anklang, und man konnte schon während des Aufenthalte- der .Htalta* tn Stolp mancherlei Ansichten hören, dte diese Idee des Führers für unausführbar hielten. Tatsächlich liegen praktische Versuche nach dieser Richtung auch nicht vor. Dte Landung in Stolp sowohl als auch die tn VadSö haben bewiesen, daß die Landung-Möglichkeiten einigermaßen beschränkt sind, und daß es schon der ganzen Kunst der Führung bedarf, um unter normalen Umständen da- Luftschiff zur glatten Landung zu bringen. Nobtle hat sogar den Gedanken, mit Hilfe de« von ihm konstruierten Gchwtmmfuße» Personen auf das Meer hinabzulassen, um dort Messungen vornehmen zu können. Dieser Schwtmmfuß ist jedoch nur ein recht primitiv kon struierte» Gummiflob, das allen Strömungen willenlos über- liefert wäre. Wenn während der Messungen starke Winde oder gar ein Sturm loöbräche, wäre eS dem Luftschiff nahezu unmöglich, die auf dem Gummifloß treibenden Menschen wieder ausnehmen zu können. Unter diesen Umständen muß man abwarten. ob Nobtle seine Pläne nach dieser Richtung hin zu verwirklichen versuchen wird, ober ob er nach der Weigerung der Alpenjäger von diesen gewagten Experimenten absteht. WUKins auf -er Fahrt nach Süden. Oslo, 11. Mat. Wie „Asten.Posten* aus Green Harbour meldet, sind die Polarflieger WilkinS und Eyelscn am heutigen Freitag an Bord deS Dampfers „Hobby" nach Süden abge fahren» nachdem ihr Flugzeug ohne Zwischenfälle verladen worden ist. Am Mittwoch abend hatte in der Funkstation auf Green Harbour ein AbschiedSsest sttr die Polarflieger statt- gesunden. Ihr Eintreffen tn Oslo wird für den 27. Mai erwartet. Furistenkollserenr über den Kellogg-Plan. Gelegentlich -er Genfer Ratstagung. P-riS. 11. Mai. wie in Pari» verlautet, beabsichtige« die europäische« Großmächte die nächste BölkerbnndsratS« tagung in Gens dazu zu benutze«, die dort anwesende« jnristi» scheu Berater der Außenministerien mit der Prüsnng de« Üellozgvorschläge und der sranzöstsche» Borbehalte -« braus« trage«. Da sowohl der Italiener Scialoja al» auch die tret andere« Juristen» und zwar der Dentsch« Gau», der Franzose Fromageot und der Engländer Sir Cecil Hurst anwesend sein werden, dürste dieser Beschluß, über den sich die vier Großmächte bereit» geeinigt habe« dürfte«, »ns kein« besonderen Schwierigkeiten stoßen. Genf erscheint hierzu al- der geeiguetfte Ort, da die sranzöstsche« Vorbehalte sich insbesondere anf de« BSlkerbundSpakt und di« zwischen Frankreich und der Kleinen Entente Unterzeichnete« Verträge beziehen, die in Gens «iedergelegt sind. Die Juristen« konserenz würde eine« halbosfizivsen Charakter habe». Ueber eine Vertagung deS BölkerbunbsrateS, von der b» „Daily Herald* zu berichten wußte, um Stresemann und Brtand die Möglichkeit zu geben, sich zu einem späteren Zeit, »unkt tn Genf einznfinden, weiß man in Paris nicht-. Man »ttsichert, daß zwischen den RatSmächten ein Gedankenaus tausch hierüber nicht stattgcfunden habe. Zusammentritt -es Genfer Wirtschafts- Komitees. ,Dra-tm«lbung unsrer Berliner Schrtstleltung.) Berlin, 11. Mat. Am Montag, dem 14. b. M„ tritt tn Genf da- vom Völkerbünde eingesetzte Beratung», komttee für WtrtschastSsragen zum erstenmal zu sammen. Seine Ausgabe tst. Mittel und Wege fcstzuftellen, um dte Durchführung der Entschließungen der Weltwtrt- schaftskonferenz auf dem Gebiete des Handel-, der Industrie und der Landwirtschaft zu gewährleisten. Das Komitee um faßt 52 Mitglieder, von denen Deutschland fünf stellt. Die Derhan-tungen mit Polen aus -em toten Gleis. Berlin, 11. Mai. Die deutsch-polnischen HandclSvertragS- oerhandlungen scheinen nun vollkommen auf dem toten Punkt angelangt zu sein. Da- Wiener Protokoll, bas von dem polnischen Unterhändler Twardowskt und dem deutschen Vertreter Reichsminister a. D. Dr. Hermes vereinbart ist, ist praktisch gegenstandslos geworden. Dieses Proto- koll suchte vor allem die durch die polnische Grenzzonenver- orbnung geschaffenen Schwierigkeiten zu beheben. Es waren bereits Termine für die Wiederaufnahme der KommissionS- deren Beantwortung sie nicht befriedigt zu sein scheint. Sie hat da» Protokoll jedenfalls nicht angenommen, und damit tst eine Möglichkeit, dte polnischen Wirtschastsverhandlunge» weiterzusühren. zunächst nicht mehr vorhanden. Rumänische Bauern verjagen -ie Gemeln-ebeamlen. Bukarest, 10. Mat. Da» regierungsfreundliche Blatt „Untversul" bringt eine Nachricht auS Bihos, wonach es dort zu Ruhestörungen gekommen tst. Die auS Alba Julia heim- kehrenden Bauern wollten den liberalen Gemeindcratsvor- fteher vertreiben. In einigen Dörfern ist eS ihnen gelungen, dte Regterungsanhänger aus ihren Aemtern zu verjagen. Die Polizei hat erst um 1 Uhr nachts die Ruhe wicderhcr- stellen können. z Prinz Sarol will an -ie tiattenische Riviera. Mailand, 11. Mat. Prinz Carol von Rumänien hat bet der italienischen Negierung die Bewilligung nachgesucht, vorläufig an der italienischen Riviera Aufenthalt nehmen zu dürfen, da er ersuhr, daß auch der belgischen Negierung sein Aufenthalt in Belgien unerwünscht wäre. Der Prinz hat bet dieser Gelegenheit erklärt, er beabsichtige nicht, der Regierung von Italien Ungelcgenhciten zu bereiten. Auch Dänemark slkchkk Aukonomisken. Apenrade, 11. Mat. Wie das „Apcnrabcr Tageblatt* mittetlt, soll nach dänischen Blättermcldungen dte Kopen- haaener Polizei vier Detektive nach Nordschlesmlg gesandt haben, wo sie den Charakter der verschiedenen Bewegungen beobachten und vor allem hören sollen, ob die deutsch-dänische Bewegung auch LosrctftungSbestrebungen enthalte. Englisches Lob für Slresemann. London, 11. Mai. In einem Leitartikel zu Dr. Strese» mannS 50. Geburtstag sagt „M anchester Guardia n": Der Rcichsaußenminister wird die Glückwünsche aller Leute empfangen, die Deutschland Wohlwollen und die sür inter nationalen Frieden sind. Es erscheint heute wie ein Wunder, daß die deutsche Demokratie den Herbst 1023 und die folgenden düsteren Wintermonate überlebt hat. Sie hätte dies schwer lich tun können, wenn nicht die unheilvolle Spannung zwischen Deutschland und Frankreich nachgelassen hätte, was in erheb lichem Maße Dr. Stresemann zu verdanken tst. Daß Deutsch land als erstes Land den Kellogg-Plan tn seiner Gesamtheit ohne Vorbehalte angenommen hat, ist ein Beweis sür die moralische Stärke der deutschen Republik und für das gesunde Verständnis und die Fähigkeiten des Staatsmannes, der während einiger ihrer dunkelsten Jahre die Außenpolitik leitete. Besserung im Befinden Skresemanus. Im Befinden des Außenministers Dr. Stresemann, der an einer Magenverstimmung leidet, tst eine wesentliche Besserung eingetreten. Seinen Dienst hat er jedoch noch nicht wieder ausgenommen. Dr. Stresemann wirb sich nicht nach Köln zur Eröffnung der Pressa begeben, da er sich seiner Unpäßlichkeit wegen noch schonen muß. Mit seiner Vertretung ist der Leiter der Kul turabteilung deS Auswärtigen Amtes, Gesandter Dr. Frey tag, beauftragt worden. Rücktritt de» albanische» Kabinett». Das Kabinett ist infolge Meinungsverschiedenheiten, die Im Verlaufe der Budgetdebatte ausgetaucht sind, zurückgctretcn. Die Minister werden bis zur Bildung des neuen Kabinetts dte Geschäfte wciterführen. Hotel vellevue — hlscinnittaxtee mit Konrert — dilttax- uncl ädenätokel im lerrorrenraoi »n cker Llbe, bekannte vornehme Iakelmurilc § iAlttwock, unv Sonnabend 0«»«II»eI,e»tt»r»d«»,«L „Plan un- Werk." Rankunst-AnSstellnng der Künftlervercinignng Dresden. Es war ein sehr glücklicher Gedanke, daß dte Baukünst- l», die der Dresdner Künstlervereinigung angehörcn, ein- nial für sich gesondert ausstellcn. AuS naheliegenden Gründen ist die Baukunst immer das Stiefkind der AuS- siellungen, mehr noch als die Plastik, die doch wenigstens ihre kchüpsuiigen selbst zeigen kann, während die Architektur nur die Entwürfe, Pläne und Modelle darbteten kann. Indessen ist das kein Schade, denn dte Seele des Bauwerkes ist der Plan im weitesten Sinne, aus dem das Werk tm Baustoff entsteht, und wenn man einigermaßen Grundrisse lesen und ilusrisse verstehen kann, so gewinnt man auch ohne Anschauen des fertigen Bauwerkes das künstlerische Bild der Schöpfung in ihrem Wesen. Die Ausstellung an der Lennsstraße macht solche innerliche Mitarbeit dem Freunde der Baukunst und dem Laten letcht, da sie in vorbildlicher Weise gehängt ist. bequem, nicht überladen, nicht mit überflüssigen Einzelplänen belastet, mit einfachen Mitteln auf klare Anschaulichkeit gestellt. Es sind elf Dresdner Baukünstler vertreten, die sechs gleichgesinnte Freunde aus Deutschland und Oesterreich zu Gaste geladen haben. Kein Programm liegt der Ausstellung zugrunde, es sei denn dte Absicht, jeden nach seiner Persön- lichkcit sich selbst vorstellen zu lasten. In der Tat ist die grosie Individuelle Mannigfaltigkeit das erfrischende Haupt- Merkmal der Schau, und da jeder aus der jeweiligen Auf. gäbe heraus seine Art entfaltet hat, alle zusammen aber von einem gleichartigen Geiste moderner Baugesinnung erfüllt sind, wenn a»ch in verschiedenem Maße, so ergibt sich die Erkenntnis zwanglos, daß die großen Anregungen der kühnen Borläufer neuzeitlichen Bauen» bereits tles tn dte Vaukünstlerschaft «ingedrungen sind. DaS tst sicher ein natürlicher, gesunder, ta notwendiger Zustand, ein Beweis jür dao innere Leben der Architektur, die von allen Kunst, arten gegenwärtig die am meisten mit der Zettstimmung per- iundene Neubildung darstcllt. Sie beherrscht da» Werdende, kie zieht ihre Gesetzlichkeit auS dem BedÜrsnIS -eS werben den technischen Zeitalter»: sie hat Ausgaben zu lösen, sür die leine alte Gtilform die tektonischen Voraussetzungen bl,tet: sie hat dem Geiste der Zeit seine Form der Raumgestaltung za geben. Daß die mannigfaltigen Bauten für Industrie- «»lagen »nd technische Einrichtungen sich ihre eigen« Form «ganikch hcrauSbilden. ist auch dem Zeitgenossen, der etwa» »om Geist de» Werden» verspürt hat. begreiflich, ja selbst- »erstänbltch. Daß auch da» Wohnbau« diesem Zuge nach Sr. «nrrung folgen muß. will den meisten noch nicht etnleuchten. Und doch sind cS gerade „dte meisten", ist cö die Masse der Bevölkerung, die zu neuen Gebilden, zum „Wohnblock", zu Gruppenhäufern »nd Siedlungen zwingt. Dieser kollektive Bangeist könnte zur Uniformierung und Schematisierung führen swozu ja auch dte NormiernngSbestrebungen hin» leiten), wenn nicht der schaffende Wille, dte Künstlerpersön lichkeit. der Jndividualgetst dem entgegenarbeiteten. Diese Polarität kann ein glückliches AusgleichsoerhältntS ergeben, und es tst das Erfreuliche an der Dresdner Baukunst. Aus stellung, daß sie diese AuSwiegung bewegender Kräfte über, all als lebendige Zeitseele spüren läßt. In der Vielgestaltig, keit ist wirklich „das Nebeneinander etner reichen gegen, wärtigen Baukunst* wahrzunehmen. Am Bau der Landesfchule Dresden in Klotzsche haben Oskar Kramer und Dutzmann gemeinsam gearbeitet und Heinrich Tessenow hat die Lehrerwohnungen ent. worfen. So tritt zu einem symmetrischen Laaeplan mit vcr- etnzelten Gebäuden, die ländlich letcht und luftig wirken, der bekannte dünne Gerüststtl TeflenowS mit mehr südlich schwebendem Charakter noch schwereloser und schmuckloser als dte mtt Bterecksäulen gegliederten Schausetten Krämers. Dessen Amtsgericht Auerbach einigt die Strenge etner fast kirchlichen Giebelseite mit der nüchternen Reihung der Fenster eines Amtsgebäudes und drückt damit seine gehobene Bestimmung ernst auS. AuS verwandtem Geiste, der mtt „alten* Formen neue Raumwirkungen erzielt, sind die Ktrchenbauten von Adolf MueSmann zu verstehen, dte neuen Pfarrkirchen für Freilassing und Rosenhetm tn Bayern, beide mtt großartigen Raumverhältntssen fsie fassen je über 2000 Menschen), die erste tn Spitzbogen gotisch klingend, aber von glatten Mauern monumental vereinfacht, dte Holzkonstruktton des DachstnhleS offen für das Auge dar. legend. Ganz streng linear tst auch der Jnnenraum der Nosenheimer Kirche und dadurch von getragener Feierlich, keit, beide Kirchen Werke, die neuzeitlichen Geist in erhabener kirchlicher Gesinnung sprechen lassen. Bon MueSmann stammt auch der Entwurf zur Umgestaltung de» großen Fest, saale» des Ausstellungsgebäudes der Stadt Dresden, den wir bald tn seiner Wirkung kennenlernen werden. Dte Ent. würfe Han» Hobloch» kaben etwas von der horizontalen Schwingung der Gce-Ufer. nicht nur da» pergolaarttge Bootsbaus, auch die Landhäuser und Wohnhäuser am Bergeshang. Das ausgreifende Gefühl für Wcitenerstreckung entlud sich städtebaulich in dem Entwurf für die Bebauung der Ufer de- Züricher SeeS. An der Berufsschule Gera von Hobloch kommt der moderne „Kastengeist* zur Geltung: der auf Stützen stebend« Anbau wird wohl einmal ,u den Kuriositäten der expertmentierende« Baukunst von heule zählen fwenn er Dauer hat). — Der Bahnhof Sofia, den Max Hans Kühne entworfen und gebaut hat. verleugnet nicht den Erbauer des Leipziger Bahnhofes, ist aber natür lich viel einfacher und schlichter, von seiner Zweckmäßigkeit überzeugend durch die weite, basilikaartige Halle mit den großen Fenstern von oben bis unten und durch die übersicht liche Gliederung deS Lageplanes. Die sein wenig an Erl weins Italienisches Dörfchen erinnernde) niedrige Bau gruppe überragt ein vierkantiger Kampanile wie ein Signalmast. Kühnes anpassungsfähiges Verständnis für technische Bedingungen bekundet bas mächtige Kesselhaus, Netchenbach i. V. Einen Einblick in reiches Schaffen gewähren die Ent- würfe Oswin HempelS, der für die Umgestaltung der Jnnenräume der Dresdner Gaststätten Gambrinns und Bärenschänke die Mitarbeit des Bildhauers Kurt Däm- mig herangezogen hat und auch sonst am meisten noch daö „Zunft*. Gesetz der gemeinsamen Arbeit von Architektur, Plastik und Knnstgewerbe aufrechterhält. Es dürfte nur eine Frage der Zeit und der Durchsetzung des Neuen sein, baß auH die völlige Schmucklosigkeit der Neubauten einer natür lich neuartigen Mitwirkung der anderen bildenden Künste weicht. Hempel schafft aus einem dekorativen Vollgefühl, auch al» Architekt mit Sinn sür das Malerische, das aus Winkelbildungen tm Lageplan größerer Gebäudegruppen tGemeinde» und Pfarrhaus der Apostelkirche DreSden- Trachau) hervorgeht, in einem kleinen Pavillon als Hügel, bekrönnng wirkt, mtt Sgraffito und glasierten Ziegeln un mittelbar arbeitet. Darüber tst die architektonische Durch, btldung der Schauselten jedoch nicht versäumt. Ohne betont „modern* sein zu wollen, baut Hempel mit regem Sinn für dte Forderung des Tages. Für Dresden besondere» Interesse haben die Entwürfe von Paul Goldhardt zum Umbauung des Elias-Fried, böses, zugleich als Abschluß für die Sachsenallee und den EliaSplatz. Tie Architektur knüpft an die Dresdner Bauten vom Anfang de» IS. Jahrhunderts an und tst ganz schlicht und glatt, höchstens von Bogenreihung in der Art der alten Kirchhofsmauer unterbrochen. Ueber den Lagevlan würde z» sprechen sein, wenn der Umbau aktuell wirb. Schlichte Klarbctt tst auch da» Kennzeichen von Goldharbts „Haus an der Elbe*. Otto Schubert imponiert durch den Ideen reichtum für Grnppcnbaiiten. Mehrsamilienwohnbäiiser und Sicdlnngsbauten. deren unvermeidliche Gleichförmigkeit durch risalitartige Gliederungen belebt wird. Die Groß, bäckerei für Löbtau (Konsumverein „Vorwärts") tst ein Riesenbau voll zweckdienlicher Schönheit. Dte Kirchen Willy Meyer» stehe« tn Traditionen, die sie mit dem
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