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Dresdner Nachrichten : 12.05.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-05-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192805125
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19280512
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19280512
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1928
- Monat1928-05
- Tag1928-05-12
- Monat1928-05
- Jahr1928
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.05.1928
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Nr. 224 Selk- 4 Dresdner Nachrichten* Sonnabend. 12. Mal 1S2S Sertliches und SSchftfches. Sächsische Derwallungsresorm un» Technik. Vom parlamentarischen Ausschuß de» Sächsischen Ingenieur- und Archttektenveretn» tGau Sachsen des Verbandes Deutscher Dtplom-Jngenteurei er» halten wir zur Verwaltungöreform - Denkschrift de- Präst- denten Schieck eine Zuschrift, der wir folgende- entnehmen: „Der Ersatz verhältnismäßig weniger aber größerer technischer Remter durch zahlreiche kleine technische Rbtetlun. gen bet den NmtShauptinaniischaften muß erwiesenermaßen eine starke Erhöhung der Personal kosten und eine Herab Minderung der technischen Leistungen zur Folge haben, er widerspricht also dem Zwecke einer Reform auf Verbilligung und auf Steigerung der Leistung. Lchieck begründet seinen Vorschlag für Eingliederung der technischen Remter in die NmtSbauptmann. schasten vornehmlich damit, daß eS ein grober Vorteil für Verwaltung und Publikum sei. wenn beide in der örtlichen Instanz eö nur mit einer unteren Verwaltungsstelle zu tun hätten. Das könnte aber schon bei dem bestehenden Behörden- aufban durch räumliche Zusammenfassung geschehen, und zwar von Fall zu Fall, je nach der Verfügbarkeit der ent sprechenden Diensträume. Bei Verfolgung des Gedankens SchieckS. d. h. bei enger Verkettung von innerer und tech. nischer Verwaltung, müßte aber eine räumliche Vereini gung in kurzer Zeit zwangsläufig durchgeführt werden, wenn in dieser Hinsicht ein Erfolg der Reform erreicht werden soll. Das würde zu den lausenden Mehrausgaben für Personal noch hohe einmalige Ausgaben für Erweiterung und Neu» bau von Dienstgcbäuden und für Wohnungen füge». Daß Präsident Schieck einen eichen Vorschlag machen konnte, beruht wohl in der Hauptsache aus dem Umstande, daß keine Techniker zu verantwortlicher Mit arbeit an seinen Vorschlägen zur Verwaltungsreform her» angezogcn wurden: daS gilt übrigens auch für ähnliche Reformvorkchläge in anderen deutschen Ländern. Im Hin- blick auf die überaus schwierige und doch notwendige Reform der gesamten Verwaltung erhebt daher der „Reichsbund Deutscher Technik, LaudcSgruppe Sachsen", die Forderung, daß auch die berufenen Führer der einzelnen technischen Verwaltungen und technischen Verbände mit dieser Aufgabe besaßt werden: denn nur der führende Fachmann, der sein Arbeitsgebiet voll und ganz überblickt, ist in der Lage. Rcformvorschläge von großen Gesichtspunkten aus zu bringen. Ruch die Technik beansprucht, zu verantwortlicher Mitarbeit an dem großen Reformwerk Herangezogcn zu werden." Ankleben von Wahlplakaken an Häuser, Zäune, Masten usw. ist zwar im allgemeinen, wie der Rat bekannt gibt, verboten. Gegen das Anbringen von Wahlplakatcn und besonderer Einriclnungen für Wahlplakate rn und an Grundstücken mit Genehmigung des Grundstücksbesitzers wird polizeilich jedoch nicht eingeschritten werden. Die Plakate usw. müssen sofort nach der Wahl wieder beseitigt werden. Das lschecho-slowakische Gesetz zum Schutz -es Arbettsmarkkes. Die „Prager Presse" schreibt in ihrer DonnerStag-AuS- gabc: In der ausländischen, hauptsächlich reich-deutschen Prelle erschienen in der letzten Zeit Nachrichten, die daS neue tschecho slowakische Gesetz über den Schutz deS heimischen ArbeitS- marktes als eine gegen die ausländischen Angestellten in der Tschecho-Slowakci gerichtete Maßnahme bezeichnen. Eine solche Auslegung dieser gesetzlichen Maßnahme sei nicht richtig. Die Tschecho-Slowakei sei der letzte unter den mitteleuropäischen Staaten, der ein Gesetz über den Schutz seine- heimischen ArbeitSmarktcS angenommen habe, und eS lei sehr wahrschein lich. daß er niemals zu einer solchen Maßnahme gegriffen hätte, wenn man nicht den tschccho-slowakilchen Angestellten in den Nachbarstaaten so viel Hindernisse in den Weg gelegt hätte. Hinsichtlich der Gebühren für die Bewilligung der Bescbästi. gung von Ausländern treten gegenüber den bisherigen Ver hältnissen keine Verschlechterungen ein. — Pslegcrjubiläum. Der stellvertretende Obmann deS 50. FürsorgebczirkcS, Kaufmann Gustav Jcnkc, Rabencr- straße 18, blickt auf eine 25jährige ehrenamtliche Tätigkeit als Pfleger beim Fürsorgeamt zu Dresden zurück. Ans diesem Anlaß wurde ihm im Beisein einer Abordnung deS Fürsvrgebezirks und des Leiters der Fürsorgeamtskreisstelle Süd von einem FürsorgeauSschußmitglted ein Glückwunsch, unö Anerkennungsschreiben des Rates überreicht. Der Fllr- sorgcbezirk erfreute den Jubilar außerdem durch ein beson deres Geschenk. — Die SarlStzgtzer k«r,»fte kö»uen »iihleq, M Fttr teie Kur — — ^ Die Karl»- bader Kurverwaltung teilt «ttr Für teile Kurgäste. die lm Mai bereit» eine karlsbader Kür nehmen sollen, besteh« die Möglichkeit, ihrer Wahlpflicht, ohne die Karlsbader Kur zu unterbrechen, nach»» kam men. Die Karl»bader Omnibnsaesell- schaft wirb am Wahltage mit erstklassigen Autoomntvullen einen Pendelverkehr »wischen Karl-bad und Johanngeorgen, stabt etnrichten. und eS so allen reich-deutschen Kurgästen er möglichen, am 20. Mat zu wählen. ES ist nur notwendig, daß der Gast seinen von der Heimatgemeinde ausgestellten Stimm, schein mit sich führt. —* Ga««l»«g der Deutsche» Netchspoft zur versor, «««« der Blinden mit Rundsuukempsangsgerst. Die von der Deutschen Retchspost veranstaltete Sammlung zur Ber- sorgung der Blinden mit Runbfunkempfangsgerät hat bisher ein recht erfreuliche» Ergebnis gehabt. Außer nicht un- beträchtlichen Sachspenden sind kvl 020.51 Reichsmark auf gekommen. In mehreren Bezirken hat sich ermöglichen lasten, allen Anträgen bedürftiger Blinden auf Zuweisung von RundsunkempfangSgeräten zu entsprechen und darüber hinaus den Blindenorganisattonen noch varbrträge für bi« Unterhaltung der Anlagen zu überweisen. Der RelchSpost. minister spricht allen Spendern, die mit dazu beigetragen haben, das Los ber Blinden zu erleichtern und ihnen Ge legenheit zu geben, vermittels de» Rundfunks an den kul. turellen Gittern und an dem Weltgeschehen teilzuhaben, wärmsten Dank aus. — Der Bund Sächsischer Feldkameradeuvereiniguuge«, Sitz Leipzig, hält heute und morgen seinen 5. Bundestag in Dresden ab. Für Sonnabend 8 Uhr ist ein BcgrüßungSavcnd im Linckcschen Bad vorgesehen: Sonntag XO Uhr wird im Rahmen einer Feldkamcradenkunbgebung im Palmengarten. Pirnaische Straße, LandtagSabgeorbneter Berg-Leipzig über „Die staatsbürgerlichen Ausgaben des Kriegsteilnehmer-" sprechen. Von Alk) Uhr an wird die Jahreshauptversammlung deS Bundes in denselben Räumen tagen. —* Lehrgang für höhere Justiz« und Verwaltungsbeamte. Die Deutsche Bereinigung für staatswissenschaftliche Fort bildung wird ihren diesjährigen Herbstlehrgang für höhere Justiz, und Verwaltungsbeamte in der Zeit vom 26. August bis 15. September tn Bad Rctchenhall lOberbayern» statt- findcn lasten. Im Anschluß daran ist eine achttägige Studien reise nach München und Nürnberg vorgesehen. Der vor läufige Studtenplan ist in der Geschäftsstelle, Berlin W. 66. Schtnkelplay 6. erhältlich. — Sonderscha« für Unfallverhütung. Weit mehr als hunderttausend landwirtschaftliche Unfälle werden jährlich gemeldet, von denen nahezu die Hälfte entschädigungSpfltchttg ist. also für die Landwirtschaft eine gewaltige Belastung be deutet. Ein umfastender Teil der Arbeitsfähigkeit geht hier- durch verloren. Fast icder fünfzigste Landwirt und landwirt- schaftliche Arbeiter erhält Unsallrentc! Mehr als dlc Hälfte der Unfälle könnten verhütet, und mehr als die Hälfte der BcrufSgenostenschaftSbctträge liährltch etwa 66 Millionen Marks erspart werden, wenn mehr praktische Unfallverhütung auSgeübt würde. Um die Durchführbarkeit der gebräuchlichen Unfallverhütung-Maßnahmen im Rahmen deS Landwirt schaftsbetriebes zu zeigen, veranstaltet die Zentrale für land wirtschaftliche Unfallverhütung aus der Leipziger Wander ausstellung s5. bis 10. Junis wieder eine Sonderschau für Unfallverhütung. Ein Mustergehöst für ein Landgut mit 20 bis 25 Hektar. daS ans einer Stallung mit 250 Quadrat meter und einer Scheune mit 180 Quadratmeter Grundfläche besteht, wird errichtet und vollständig betriebsfertig auSge- stattet. Elektrische Licht, und Kraststromanlage. Heuauszng und Höhenförderer, mehrere ortfcste, fahrbare und selbst- fahrende Kraftmaschinen verschiedener Art, etwa 50 ver schiedene Arbkitsmaschinen und Geräte sowie mehrere Gegen- stände für die- erste Hilfe bei Unfällen werden vorgcsührt, alle- Dtnae. die von großer Bedeutung für die Verminderung der Unfallsolgen und die Gesunderhaltung der landwirtschast- lichen Bevölkerung sind und au- diesem Grunde die größte Beachtung aller Landwirte verdienen. — Schwerer Einbruchödicbstahl. In der Nacht zum Mitt woch wurde in Heidenau in ein Konfektionsgeschäft an der Pirnacr Straße ein Einbruch verübt und dabei 50 biS 60 Herrenanzüge, Größe 53 bis 60, gestohlen. Die Täter gelangten mittels Nachschlüssels in einen hinter dem Ver kaufsraum gelegenen Raum, von wo aus sie die Türe zum Laden erbrachen, und mit der Beute unerkannt entkamen. Wahrnehmungen über den Verbleib deS Diebesgutes und den Aufenthalt der Täter nunmt die Gendarmerie entgegen. — Plaftmnsik d«S 1. Dresdner Knabe«- und IngendorchefterS. Morgen Sonnicig konzertiert von ll bis 12 Uhr dciS Blasorchester in Coschütz Ecke Karlsruher und Windbcrgstrabe. Am Himmclsahris- <ag marschiert der Verein rüit Marschmusik um 2 Uhr ab Hauplmarkt- ksalle Wcihcritzsirabe nach dem Felkenkeller: dort findet Martcn- konzert der Bttiscr und der..Slreichkapelle statt. Alle musikliebenden Einwohner werden zu vorstehenden Veranstaltungen ireunülichst eingeladcn , — Muttertag, ll Nhr Im Keglerheim. Frledrichstraste 12, Wieder holung des volkstüml. kernbanr. Zither, und Mandolinen.Werbe- konzerteS mit Ball. Veranstalter: Musik-Kern, Tchäferftrahe 7. — ApekS Marionettentheater spielt von morgen, Sonntag, ab in Löbtau-Cotta, Lübecker Strotze 87. Als Eröfsnungsvorstellung wird „Andrea« Hofer" gegeben. Näheres stehe Len Anzeigenteil. M» »ftaberschieliich« Dreilliidle.Sbcheil aus »er Dresdner Jahresscha«. Eine da» gesamt« Deutsch« Reich aufs stärkste berührend« Angelegenheit ist tn dem durch den Genfer Machtspruch bar. barisch »errtstenen Industriegebiet vberschlesien »ur Tat herangereift. Stadt und Land um die Jndustrtegroßltädt« Beuthen, Htndenburg und Gletwttz stehe» nach jahrelangem Gegeneinander als eine enggeschlossene Einheit da. um da» durch die Grenzziehung tödlich getroffene Lebe« völliger Gesundung entgegenzusühren und Vorbedingung«« für ein« neue Blüte zu schaffen. Wie es zu dieser erfreuliche« Dreistäbte-Einhett, die von vielen kretsen bereit» tn den Tagen ber Ein- und UmgemeindungSverhandluugen gefordert wurde, gekommen ist, beweist ein Rückblick auf die Maß. nahmen, die von den leitenden Persönlichkeiten dieser Stadt, unternomlnen worden sind. Ueber diese Maßnahmen wurde auf einer Veranstaltung ber drei Städte Beuthen, Hinden. bürg und Sletwid Bericht erstattet, zu ber die Presse ein. geladen war. Bei dieser Gelegenheit wurde besonders aus die Tatsache htngewtesen, daß die drei Städte beschlossen haben, korporativ an ber Ausstellung „Die Technische Stadt" in Dresden vom 15. Mai bis iö. September d. I. tetl,»nehmen. In Erkenntnis der Wichtigkeit der großzügigen EiiiheitS. Planung, so führte ber Oberbürgermeister von Htndenburg, Dr. Lukaschek, aus, hat die Dresdner AuSstellungslcttung den drei obrrschlesischen Städten einen bevorzugten AuS. stellungSraum überlassen. Dieses umfangreiche und systcina. tisch aufgebaute Ausstellungsmaterial würbe bet Gelegenheit des Presse-Empfanges vor seinem Abtransport noch einmal einem engeren Kreise von Interessenten gezeigt. Dr. Luka. schek führte im Rahmen dieser Veranstaltung weiter aus, es sei ein grober Gedanke.'ber die Städte zu dem AuöstellungS. Vorhaben gedrängt habe, nämlich dem Reich zu zeigen, wie die Grenzziehung die drei Städte und die Länderkreise ge- schädigt habe. ES seien die größten nationalen Probleme, die da» ostoberschlesische Stüdtedreieck tn Dresden zeigen wolle. Nur ein gemeinsames Vorgehen, ein gemeinsamer Ziehen an einem Strang könne Erfolg bringen. DaS Städte- dreteck lege den größten Wert darauf, daß die Angelegen, heilen der drei Städte gemeinsam gesehen werben. Diese drei Städte gehörten zusammen, was schon ans der Grenz- ztchnng hervorgehe, denn sie haben ihr Wirtschaftsgebiet, dar im Süden lag. allesamt verloren. Damit ist auch gleichzeitig das SiedlungSleben ber drei Städte abgeschnlttcn. Die VerkchrSstränge sind durchschnitten worden. DaS nunmehrige Problem geht Verkehrs- und planmäßig dahin, den Norden für die einzelnen Städte als Ersatz für den Verlust de» Südens zn erschließen. Der Konkurrenzkampf unter den drei Städten ist mit aller Entschiedenheit aufgegebe» worden. Des weiteren werden die Bcrkehrsverhältnisse der Eisenbahn und dt« Schienenstränge unter den neuen Gesichtspunkten Abänderung finden. Die Rücksicht auf den Bergbau erfordert in Htndenburg auch dringend, schon letzt mit der Abtragung einzelner Stäbtetetle in entgegengesetzte Gebiete zu beginnen. Der Plan der Stadt Htndenburg geht dahin, eine ähnlich« Jnbnstrtegemeinde zu schaffen, wie sie die westliche Stadt Hamborn darstellt. Die SonderauSstellung der ostober, schlesischen Drelstädte-Einhelt dürfte einen hoV,interessanten Ausstellungsgegenstand der diesmaligen Dresdner Jahres, schau bilden. Dom Vergnügungspark »er Iahresschau. Tie führenden Vergnügungsstätten der Jahresschau werden nach durchgreisendee Renovation am Mittwoch dem Verkehr übergeben. Tle „L> bell e", der Prunk-Tanzpalast, hat wie Im Borlahre neben zwei Jazz-Slnsonlekapellen einen großen VarietLtell. der den ranz eine angencbme Bereicherung geben wird. Im Pavillon „Sden", mit keiner ranzgelegenbelt Im Freien, zieht Bernard Ett-, der grob« TanzftimmungSmacher, eln und wird nachmittag» und abends die Tänze faszinieren. DaS „v l k« o r I a h a u S". dle beliebte voik». tümliche Gaststätte des Vergnügungsparkes. Ist tn» ehemalig« „Guck", das von Direktor Miller erworben worden ist. »erlegt worden. Tie räumlichen Verhältnisse und da» entzückende Interieur de« ehe- maligen Partial-» werden nicht nur dem Betrieb selbst, sondern auch den Besuchern zugute kommen. Auch hier konzertier« eine erst klassig« StiminungSkapell« in holländischer Ausmachung. Fm frühere, „Viktarlahaule" hat sich daS von der „Gesolel" und von Wiesbaden bekannt« Troula-Gelellschaftlsviel ausgetan. Tie Ver einigung dieser vier Betriebe tn einer Hand gibt dle Gewähr für eln« einwandfreie Führung. -z-r, 1-S. uick IS. zz«I dte> Ion In d«> vpt. »»««»»Mion, r-tnuptnie. IS, um künLtlicke^ugen nsck ctsodtstuvs. Kskiente" tteorusteiien u einruLetrse' j IllchvjodlüIIei-vri ALL Lsiprig Geiste moderner Einfachheit erfüllen. Sein Tannenberg- Tenkmal klingt an Burgtore an, aber init eigenem Formen spiel. Sehr stattlich stellen sich die Werke Hans Richters dar. der das Wohnhaus von heute unter den Ausstellern am entschiedensten aus den statischen Bedingungen der neuen Banmaterialien entwickelt und die kubische Gestaltung des ganzen Wohnblockes mit breitgercihten Lichtösfnungen Hort- zontal durchbricht. DaS „Ideal des Kahlen" ist hier erfüllt: das Wohnhaus für den Sachinenschen der Gegenwart, dem ein Mindestmaß von ästhetischem Schmuckbedürsnis genügt, ist wiederholt ausgesührt: ber ingenieurhaste Jnnenraum wurde Erfüllung. An den Fabrikbauten Hans Richters kommt dieser Stil der Gegenwart besonders überzeugend in der riesigen Länge der Schausetten mit laufenden Glas- sensterstreifen horizontal wuchtig zur Geltung tHille-Werke A.-G., Dresden-Ncicki. Richter ist tn diesem Kreise der ent schiedenste und folgerichtigste Vertreter des neuen BauenS. Großen Formenreichtum weist immer wieder daS Schaffen von Wilhelm Kreis auf. der mit alten und neuen Elementen souverän schaltet und den verschiedensten Großaiisgaben gerecht wirb. Die phantasieretchen Bauten für die Gesolei Düsseldorf mit dem harmonisch gegliederten MnsenmSeingang und den flachen Gewölben der Rheinhalle, ber weiträumige Ehrenhos mit der Stadthalle für Halle a. S.. das Rathaus für Kottbns, bas Bankgebände in Bochum — überall wirkt hier eine Beherrschung der zweckmäßigen Formen neuesten Gepräges mit einem hochentwickelten archi- tektonischen Schönheitssinn zusammen. Skädtebaukunst von großer Geste und kühner Spannweite! Allerdings auch an großen Aufgaben geübt. Dagegen mußte Paul Wolf, dessen Stärke auch tn der städtebaulichen Großplanung liegt, sich mehr an Einzelausgaben innerhalb gegebener Raumver- nältnisse halten, soweit er nicht, wie in Prohlis, eine große Siedlungssläche klar organisieren konnte. Seine Siedlungen bei Hannover bilden die schönen Vorläufer dazu. In DreS- den hat Wolf zuletzt Umbauten und Erivctteriingöbauten in ungewöhnlicher Anpassungsfähigkeit durchgesührt, aber auch im Westkraftwerk. im Neustädter Umsormcrwerk und iin Straßcnbahnhof Waltherstrabe architektonische Ausgaben tech nischen Charakters zu lösen gehabt. In solchen gebundenen, entsagungsvollen Ausgaben bewährt Wolf eine starke Ein fühlung in das besondere Thema und einen ungewöhnlichen Sinn für die Materialgcrechtigkeit und die jeweilig zn wühlende Formenivrache. Zu der persönlichen Mannigfaltigkeit der Dresdner Ba». künsiier kommen in verwandtem Sinne die Berliner Hein- rich St raumer, der mit den Bauten für die Funk- tndustrie konstruktive Architektonik liefert, Heinrich Tessenow mit Wohnhäusern, die sich fast lyrisch reizvoll in die Landschaft einpasien, Hans Poelzig mit der ver- schwenderischen Großzügigkeit von BebannngSplänen, die auS wilden Stadtvierteln ganze Prachtstüdte hervorzaubern, der Wiener Strnab mit Plänen von Grünsiedlungen und Heilbädern, Alfred Fischer aus Essen mit dem bedeuten- den Hans-SachS-Haus tn Gelsenkirchen und der Chemnitzer Wagner-Poltock mit Entwürfen zn Strumpffabriken und sonstigen Industriebauten. Sn ergibt die Bauknnst- AuSstellung eine Ueberschau über weite Gebiete des Bauens und führt den Beweis, daß die Baukunst der Gegenwart eine der lebendigsten Kräfte der Zeit ist. Dr. Feli? Zimmer mann. Kunst und Wissenschaft. -s- Dresdner Theatcr-Spickpla« für heute. Opernhaus: „Hofsmanns Erzählungen" l>-81. Schauspielhaus: „Musik" l^8). Albert.Theater: „Dyckerpottö Erben" l)48). Residenz-Theater: „Broadway" l8j. Die Komödie: „Schwarz-Weiß" l^8). Central-Theater: „Wien spielt aus" (8j. s* Nordische Dichtungen hatte Renne Seifert, eine zum ersten Male vor die Dresdner Oesseiitlichkett tretende Sprechkünstlerin, für ihren Vortragsabend im Kaus- mannschcrstSsaale gewühlt. Sie sprach drei dichterisch gesehene und formell wohlgestaltete, auf nordisch-düsttrer Grundlage ausgebaute Novelle», darunter die als wirkungösicheres Bor tragsstück beliebte, dramatisch bewegte Schilderung der „Pest in Bergamo" von I. P. Jacobsen. Lohnend war die Bekannt- schast, die man durch Vermittlung der Sprecherin mit einer seelisch vertieften Erzählung von Martin Andersen Nexö: „Nnn-Maris Reise", machen konnte, die von der ersten Eisen bahnreise einer alten krebSkranken Hcidebäucrin berichtet, die zugleich ihre letzte ist, da sie ihrem Leiden erliegt, noch ehe sie in der Hauptstadt dem Operationstisch zugrführt werden kann. Guten, phantasievollen Gedanken begegnete man auch in der inur etwas zu breit auSgeführteni Novelle „Dornröschen" von Per Hallstrüm. Ein gelähmte-, bettlägeriges Arbeiterkind namens Rosa ist durch ihr körperliches Leiden gleichsam durch eine Dornenhecke non der Außenwelt abgeschlossen, die sie sich nun nach ihrer eigenen Vorstellung optimistisch auSmalt und aus die sie trotz ihrer Abgeschiedenheit einen gewissen segnenden Einfluß übt. Aenne Seikert, obwohl weder durch Wohlklang noch durch Kraft der Stimme zur Sprecherin besonders aus- gerüstet, wußte die drei Erzählungen mit warmer innerer Anteilnahme zu hurchdrtngcn und lebendig, eindringlich und sprachtechnisch untadelig zu gestalten. Auch die Zuverlässigkeit ihres Gedächtnisses — sie sprach völlig frei in einem beflügelten Allegrotcmpo — war zu bestaunen. Sie durste daher auch freundlichste Anerkennung von der ziemlich zahlreiche» Hörer schaft entgegennchmen. —cit. s* Deutsche Tanz-Gemeinschaft. Auf Einladung vo» Fra« Mary Wtgman haben sich bedeutende Schulen de» modernen künstlerischen TanzcS und die daraus hervor« gegangenen Tänzer. Tanzpädagogen und Tanzregtsseiire so- eben zu einem Fachverband zusammengeschlossen, der den Namen Deutsche Tanz-Gemcinschaft E. V., Bund für tanze- rische Körperbildung, Berlin, führt. Gegenüber der unkünstle- rtfchen Vermischung mit überlebten Tanzformen, gegenii-er der Diskreditierung durch Unberufene will die gegründete Organisation eine entschiedene Front des neuen künstlerische» Tanzes darstellen. Gewerkschaftliche Ziele werden nicht ver folgt. Maßgebend für die Aufnahme in die Deutsche Tanz- Gemeinschaft sind lediglich Niveau und Qualität der geleisteten künstlerischen Arbeit. Der Vorstand setzt sich zusammen and: Mary Wtgman, Valerie Kratina sHellerau-Larenburgs. Pa- lucca. Jutta Klamt, Margarete Walkman», Uvonne Gevrgi. Den Vorsitz führt Dr. Felix Emmel. der frühere Direktor des Schauspielhauses Düsseldorf. s* Uraufführung in Gotha. Ernst Seiler, der vsendo- nnme Verfasser der in Gotha uraufgesührten „politischen Komödie" „DaS Zünglein an ber Wage", ist im Haupt beruf ein ziemlich bekannter deutscher Parlamentarier, der ans einer seiner Meinung nach bestehenden Gegensätzlichkeit von Politik und gesundem Menschenverstand die Anregung zu einer etwa» hausbackenen, aber durchaus nicht witzlosen Satire ans die Auswüchse de» modernen BernfSpolittkertumS schöpft. Natürlich rettet besagter gesunder Menschenverstand, als dessen Besitzerin eine mutterwitzige BückermetstcrSsrau auftrttt, sowohl die Handlung als auch die in ihr geschilderten Situationen über alle Fd'hrlichkctten hinweg. Der auf geblasene politische Gernegroß Zungk kehrt reumütig an den Backtrog zurück, während feine Frau die Negierung des Frei- staateS Tecklenburg bildet, die Juristen siegreich ans dem Felde schlägt und dem Staate MInistcrgehälter spart. — Tad alles ist ziemlich unwahrscheinlich nnd besonder». waS die Juristen anlangt, zu schön, um wahr zu sein. Wen» da» Stück trotzdem starken HclterkoltSersolg hatte, so liegt da» an anßerkünstlerischen Ursachen: der Autor kennt den politischen Phrasenschatz der Deutschen gut genug, um ihn durch sich selbst al» Persiflage wirken zu lassen. — Die Gothaer «us. sithrung (Regte: Richard Linke-Lübauj bot gepflegten Schwank- sttl, den Ilse Ewald bisweilen vorteilhaft übersteigerte 8
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