Dresdner Nachrichten : 03.11.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-11-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192811035
- PURL
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- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19281103
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1928
- Monat1928-11
- Tag1928-11-03
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- Dresdner Nachrichten : 03.11.1928
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W.Sa»«SlM«. M. SA» EoninckenS, z. Sldvembrr ISL8 Lr«-t«i1chrM> NechrlAte» Dre»de« Seolwrecher-Gammelnummeri »»»it N« füe Nachige'prLchei Nr. »<X»l VchNIUe «>u»li u. tz-uplgeliiiSItlftrU-! »re«den-il. », Martenllrate «»/«» Gegründet 1KSS »«» t. tt« »». Nov e«» er »»»» »«» ,»»I«aU«er srei -«ul t.7« «l. V»stbe»ug»preil ür Mona» Nooember >.«9 IN. »hn» W»k»ullellun,»a«bühr. »tnteluummer t« BI», «uterhall, »relden» td Vlg. «n,e>aen»re»1«: Dt« »Inietgen werden »ach «oldmar» berechne»! die etnlvalttge «o mm bretle Kette »» Vlg., wr au«w»r»» «0 VI,. ffamtltrnanretgen und kielten- getuche ohne Rabat» ld VI,., aubeetzatb iS VI,., dte 90 mm brette ReNamezeUe »so VI,., auber- halb iS« VI,. Ollertengebühr »o PI,. AuewLrUge «lullräge ,e»en vorau»be»ad>un, Druk ». Verl««» -tevtch « Netchardt, Dresden. V»ftlch«>k-Kt». t0«9 Dreide» Nachdruck NU« mt» deu«I.Quellenan,abe 'Dreidn. Nachr.I »uILttt,. Unvertan,»« kchrtltstücke werden nicht aulbewahrt Franttelch M nach Annahme »er »rutschen Forderung in »er Sachverftändigenfrage -levamwnrimrsvriicht BtrelitS ln WM Berlin, ». Rov. Die T.»U. erfährt auS sicherer Quelle, »ah »ie sranzösische Negierung sich nicht mehr der »rutschen Aussassnng wider setzt, daß als Sach verständige für den Sachverstänbigenausschuß zur Regelung »er ReparationSsrage »«abhängige Finanzsachverständige er nannt werden, das heißt solche, die nicht der Beamtenschaft angehören. Als voraussichtliche französische Vertreter in der Kommission werden der Gouverneur der Bank von Frankreich, Moreau, der Direktor der Bank Lazar Fr»reS «nd frühere Direktor für Handelsabkommen im Handelsministerium, Scrruys. und der Abtcllungö- ches für Finanzen an der Bank de Paris und de Paus Bas. JacqneS Geydoux, früherer Direktor für Handelö- angelegenheiten im Anhenamt. genannt. Aus Paris wird ergänzend gemeldet: Im Minister- rat am Freitagnachmittag wurde erneut die Frage der Revision des DawcSplancs erörtert, wenn sie auch nicht im Vordergrund der Beratungen stand. Die unerwartete Rückkehr Parker GilbertS am Mittwoch abend nach Paris hat hier großes "»sseben erregt, doch weiß man nur so viel, daß er mit Pvincare erneut Be- U hatte, über deren Inhalt aber bisher nichts ver» AotrrcarL erklärte selbst »ach AuSgang des Minister rates, baß er eine erneute Zusammenkunst mit dem Repara- tionöagenten haben werde. Eine Pariser Agentur will wissen, daß Poincars nunmehr entschlossen sei, Sachverständige zu ernennen, die nicht unter den Beamten ausgc wählt werden. Allerdings weist man daraus hin, daß bei aller Unabhängigkeit, die den französischeu Sach verständigen zugestanben werden könne, sie genaue Instruktionen über die Grenzen erhalten würben, innerhalb deren sie sich über den endgültigen Betrag der deutschen Reparatious- summe aussprechen können. — Am Freitagabend tras nun auch der Wortführer der italienischen Regierung und das frühere italienische Mitglied des Dawcsanö- s ch ii s s c s, P i r e l l >, von London kommend in Paris ein. Man nimmt in hiesigen Kreisen an, daß sich die Aussassnng der italienischen Regierung stark dem britischen Standpunkt nähert, soweit er in der Balfvurnote znm Ausdruck kam. Danach würde Italien von Dcntschland Neienigen Summen ansordcrn, die es auf Grund der Abkommen Mellon-Bolpi und Chnrchill-Volpi an die Bereinigten Staaten zu zahlen hat. Pirclli, der bereits am Freitagabend eine Besprechung mit dem RcparationSageutcn hatte, wird unge säumt auch mit der srauzösischcn Negierung Fühlung nehmen, um ihr die italienische Aussassnng über die Reparationen und das cinzusetzende Sachverständigenkvmitec znm Ausdruck zu bringen. „Sees Zeppelin" flies» am Rentas na» Berlin Sie ÄnvsanoSverbertiiungen Friedrichshascn, 2. Nvv. Wie der Sonderberichterstatter des WTB. erfährt, fanden hente vormittag noch Verhandlun gen zwischen dem Luftschiffbau und Direktor Wehncr vom Flugplatz Staaken über die Berliner Reise des „Gras Zeppe lin" statt. Danach ist unter der Voraussetzung nicht nn- gstnftiger Wetterverhältnisie beabsichtigt, daß das Lnstschiss in der Nacht vom Sonntag zum Montag ausstcigt nnd kurz «ach Mittag in Berlin ein trifft. Inzwischen wird das Luftschiff bereits überholt, um rechtzeitig für die Berliner Reise fertig zu sein. Berlin. 2. November. Nachdem Dr. Eckcner mitgcteilt hat, daß er am Montag 8 Uhr morgens in Staaken eintrefscn wird, um einen Tag «nd eine Nacht in Berlin zn verbleiben, sind die zuständigen Berliner Stelle» bereits heute zn einer Besprechung zusaminengetreten, um das Festprogramm auSzuarbciten. Im Laufe des Montags wird Dr. Eckcner zusammen mit seinen Mitarbeitern und der Besatzung vom Reichspräsidenten empfangen werden. Die Rcichsregierung gibt dann ein Essen im Hotel Kaiserhof. — Die Nachricht von der bevorstehenden Ankunft des »Graf Zeppelin" hat im Staakener Zeppelinhafen fieber. hafte Tätigkeit ausgelöst. Nachdem der Plan der Organi sation in groben Zügen schon zu Beginn dieser Woche fcst- gelegt worden mar, werden setzt die letzten Vorbereitungen getroffen. Aus polizeiliche Anordnung wird der Landeplatz durch stabile Zäune gegen das Publikum ab gegrenzt. Man rechnet mit einem ganz außergewöhnlichen Massenbesuch. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird der Platz überfüllt und dann für den weiteren Zutritt geschlossen sein. An den Eingängen wird eine Reihe neuer Kassen er richtet. Auf dem Platz hat man Raum für 6000 Autos reserviert, der aber wahrscheinlich dem Ansturm von Fahr- zeugen noch lange nicht gewachsen sein wird. Dte Berliner Polizei wird am Montag auf großer Alarmstufe stehen, das heißt alle überhaupt verfügbaren Beamten nach Staaken zur Aufrcchterbaltnng der Ordnung und zur Regelung des ungeheueren Verkehrs entsenden. Allein für die Haltemannschaftcn des Zeppelin- Hafens ist eine Verstärkung von 200 Mann Schupo notwendig. Die Vorbereitungen für die Landung selbst gehen ihrem Ende entgegen. Man hat auf dem Platze Wasser- und Sandballast im Gewicht von 8000 Kilogramm bercitgcstellt, nm das Schiff nach dem Verlassen der Passagiere zu belasten. Der Landungs mast 'ist inzwischen auch polizeilich a b g c n v in in c » worben. — Unsere Berliner Schrtftleitung meldet noch er gänzend: Tribünen werden auf dem Landeplatz infolge der Kürze der Zeit nicht mehr gebaut werden könne». Ans diesem Grunde steht es noch nicht fest, ob eine Innenbesichtignng des »Graf Zeppelin" möglich sein wird, der ja auch der nur eintägige Aufenthalt des Luftschiffes in der Reichshauptstabt in gewissem Sinne entgegensteht. Der Zutritt zum „Graf Zeppelin" wird gegen ein Eintrittsgeld von 1 Mark für Erwachsene und 60 Pf. für Schüler gestatte». Friedrichshase«, 2. Nov. Dr. Eckcner erklärte dem Sonder berichterstatter des W.T.B. zur Frage der Blangasgcwinnung, daß diese zurzeit stocke, da das Nöhrensnstem nicht den An forderungen entspreche. ES müßten hier cinschnetdrnde Um änderungen vvrgcnommen werden. Das Ggs selbst habe sich aber vorzüglich bewährt, und die einzelnen technischen Fehler bet der Herstellung des Gases würden in kürzester Zeit be seitigt sein. Der mit Spanien abgeschlossene» Vertrag für den »Gras Zeppelin" sei hinfällig geworden dadurch, daß dte in dem Vertrag auferlegte Verpflichtung, daß Spanien bis zum l. November eine Lustschissh.ille bauen müsse, nicht erfüllt worden sei. Zu dem Aufruf der Stadt Frankfurt für eine neue Zeppclinsveude habe er seine Zustimmung nicht gegeben, im Gegenteil sei mau so wohl bei der Reichsregtcrung als auch bei den leitenden Stellen des Zcppclinbaues der Meinung, daß die Zeit für Spenden vorbei ist. Die Frage der Errichtung eines WeltlustschisshasenS sei noch in der Schwebe. Es komme aber immer noch die Gegend südlich von Offenburg zwischen Lahr und Basel in erster Linie wegen der günstigen meteorologischen Verhältnisse in Frage. Es sei jetzt fraglich, ob noch eine zweite Amerikasahrt nntcrnommen wird. Möglicherweise würde inan jedoch im November der Frage nähertrcten können. Die nächste Be stimmung des »Gras Zeppelin" in der kommenden Zeit müsse die sein, neue Mannschaften für die neu zu bauenden größeren Schisse für den atlantischen Verkehr ansznbilden Hier werde der »Gras Zeppelin" noch ein reiches Arbeitsfeld finden. Weinsrende Bremens an Nr. Eikeaer Bremen, 2. Nvv. Der Bremer Senat sandte an Tr. Eckencr eine Weinspendc mit folgendem Begleitschreiben des Präsidenten des Senats: „Sehr geehrter Herr Dr. Eckenerl Die Amerikasahrt des Luftschisses „Graf Zeppelin" ist beendet. Sic ist ein glückverheißendes Snmbvl deutscher Kraft und deutschen Willens, an den neuen Ausgaben des Weltverkehrs sührcnd mitzuwirkcn. Bremen, dessen vornehmste Ausgabe die Förderung der wirtschaftlichen Verbin dungen Deutschlands mit Uebcrsee ist, würdigt mit Bewunderung diese großartige Tat nnd spricht Ihnen und allen Ihren Mitarbeitern seine herzlichen Glückwünsche aus. Besonderer Dank aber gilt Ihnen, sehr geehrter Herr Doktor, als dem unermüdlichen Pionier auf dem Gebiete des Luftverkehrs. Altem bremischem Brauche solgend, Männern, die sich nm unser Vaterland in besonderem Maße verdient gemacht haben, durch ein sichtbares Zeichen zn ehren, hat der Senat beschlossen, Ihne» die beifolgende Spende edlen deut schen Weines aus dem Bremer Ratskeller zn übermitteln. Der Senat bittet Sie, diese Spende als ein Zeichen der Verehrung und des Dankes cntgcgciiziinchme». <W. T. B.» Englischer Glückwunsch. Der Staatssekretär für das eng lische Lustwcsen, Sir Samuel Hoare, hat der deutschen Regie rung folgende Botschaft übermittelt: „Der Lnftrat hat die Reise des „Graf Zeppelin" »ach nnd von Amerika mit Inter esse verfolgt und sendet zu dem glänzenden, erfolgreich be endeten Flug herzliche Glückwünsche." Hünefel- verschenkt öle „Europa" Tokio, 2. Nov. Freiherr v. Httncfeld hat das Junkers- slngzeug „Europa", in dem er vor kurzem von Berlin nach Tokio flog, dem Kaiserlich ja pan Ischen Flug ver band in Anerkennung des ihm vom japanischen Volk er wiesenen Wohlwollens geschenkt. Freiherr v. Hüucfeld fährt morgen über Sibirien »ach Deutschland znrück. Ocsterreichischc Verstimmung. In der bäuerlichen Be völkerung hat die U n t e r b r c cli » n g de r H andelSver- tragsvcrha u d l » n g e n zwischen Dcuischland »nd Oester reich starke Verstimmung hervorgernscn. Auch beim Land- blind hat die ll>U-r>LÄ»>mg starkes Befremden ausgelöst. Der Panzerkreuzer Anstim seht Wetter Der sozialdemokratische Agitattonssee rast weiter und will sein Opfer haben. Er soll den deutschen Panzerkreuzer, den ersten in der bescheidenen uns vom Versailler Vertrage ge lassenen Zahl, verschlingen. Der Antrag ist cingebracht wor- den und soll mit Hochdruck vorwärtsgcpeitscht werden. So will es die allmächtige Partetschablone, zu deren Vertreter der Abgeordnete Wels bestellt ist, der Vorsitzende der Partei. Damit übernimmt die deutsche Sozialdemokratie also offiziell die Verantwortung für alle Folgen, die sich aus dieser weit von aller politischen Vernunft und nationalen Einsicht ent- sernten Aktion ergeben werden. Daß gerade der Abgeord. nete Wels zu einer solchen wenig beneidenswerten Aufgabe berufen worden ist, erscheint in einem gewissen symbolischen Lichte, wenn man sich erinnert, daß er cs war, der seinerzeit in Dresden, als der Streit zwischen Alt- und Linkösozialisten aus dem Höhepunkte stand, das Wort hinausschmclterte: „Es ist besser mit der Masse zu irren, als sich ihrem Willen ent- gegcnziistemmcn. damit die Einheit der Partei nicht gefährdet wird!" Drastischer läßt sich nicht zum Ausdruck bringen, daß die Partei nach dem Willen der Führer oder wenigstens solcher Führer, die mit Herrn Wels übcrcinstimmcn, der Fetisch sein soll, der den am Gängelbandc geführten Massen alles zu ersetzen bestimmt ist, was sonst das Menichcnhcrz bewegt und erhebt, Gott, Religio», Heimat, Vaterland. Diese Partcivergöttcrung feierte wahre Orgien in der jüngsten sozialistischen Wcrbemoche. Ta schrieb z. B. der Abgeordnete SvUmann: „Für unzählige deutsche Arbeiter war und ist die Partei alles. Die vom Staate Verstoßenen, von den From men im Lande Geschmähten, von der Gesellschaft Geächteten schenken ihre ganze Seele der Sozialdemokratie. Wie weit hin wir auch Staat und Gemeinde beherrschen mögen, jeder echte Sozialdemokrat fühlt sich zuerst und am meisten ver. buiidcn mit der Partei. Dort sind die Wurzeln unserer Kraft." So türmt sich der alles beherrschende Parteigedanke wie eine unübcrsteigbare Mauer vor solchen Sozialisten auf, die ihrer persönlichen, nationalen und politischen Einstellung nach oftmals lieber andere Wege gehen möchten, und reißt sie mit hinab in den Strudel einer Agitation, die von einem schweren Irrtum in den anderen führt. Das Verhalten der Sozialdemokratie in der Panzerkrcuzerasfärc ist ein neuer Markstein aus diesem Wege. Vom praktischen Standpunkte aus betrachtet ist der sozialistische Antrag, daß der Bau des Panzerkreuzers ein- gestellt werden soll, ein Faustschlag ins Gesicht für die Ge- bvte der wirtschaftlichen Vernunft. Aus Grund des Be- schlusses des vorigen Reichstags ist der Vau bereits in An griff genommen worden, und eine große Zahl von Arbeitern findet dabei Beschäftigung und hatte Aussicht aus Wcirer- bcschäftigung für lange Zeit. Wenn es nun nach dem Wunsch und Willen der sozialistischen Antragsteller ginge, müßten die Arbeiten plötzlich abgebrochen und der bereits fertig- gestellte Torso des Kreuzers auf Abbruch verkauft werden. Es läßt sich begreifen, daß angesichts dieser Folgen des An trags den einsichtigen Elementen der Partei schwül zumute wird,' ein Seclcnzustand. der sich äußerlich zwar verhüllt, aber zwischen den Zeilen deutlich genug erkennbar in dem Kommentar widerspiegelt, den der parteivffizielle Sozial, demokratische Pressedienst zur Sache gibt. Die Ausführungen gipfeln in dem Ausweisen der Frage, ob die sozialdcmokra- iischen Minister im Falle der Ablehnung des Antrages in der Regierung verbleiben könnten oder ob sie austrctcn und da- mit auf die Möglichkeit verzichten müßten, als Negicrungs- leilhabcr Vorteile für die Arbeiterklasse hcrauSzuholen. Wenn aber der Antrag angenommen werde,, ergäben sich ander» Schwierigkeiten mit Rücksicht aus die Stellung des Reichs« wehrministcrs Gröner, aus den Wunsch des Reichspräsidenten, die uns im Versailler Vertrage gelassene Nüstungssreiheit voll auSzunutzen, nnd aus den Standpunkte des Zentrums und der Deutschen VvlkSpartei. Der Hinweis ans Hindcn - bürg ist besonders bedeutsam, da man allgemein annimmt, daß der Reichspräsident lieber den Reichstag auflösen, als sich unter das sozialdemokratische Parteijoch beugen würbe. So wirb die sozialdemokratische Partciseelc zwischen der Szylla der Annahme und der Charybdis der Ablehnung des Antrages hin und her gezerrt, nnd man gewinnt den Ein druck, daß es die Parteileitung mit einem Seufzer der Er leichterung begrüßen würde, wenn ihr eine bürgerliche Mehr- heit gegen den Antrag ans der Klemme hcraushülfe. Wie aber würde sich die politische Lage gestalicu, wenn die Sozial demokratie trotz einer Niederlage in der Panzcrkrciizer- angclegcnheit darauf verzichtete, die Koalition zu sprengen? Die Antwort auf diese Frage ist eindeutig. Sie würde für ein solches „Entgegenkommen" von de» bürgerlichen Parteien einen entsprechenden Preis fordern, und worin dieser besteht, hat die sozialistische Presse bereits ungeschminkt zu erkennen gegeben: Um die enttäuschten Radikalen in der Partei zu beschwichtigen, soll die Wehrfragc „ans breiter Grundlage" anfge rollt nnd die bürgerliche Zustim mung zn Abstriche» am Reichswchrctat an anderen Stellen sowie zur Umwandlung der Reichswehr in „ein zuverlässiges Organ der Republik" gefordert werden. Welchen Sinn die radikalen Sozialisten mit diesem Verlangen verbinden, ist mänuiglich bekannt. Die Rekrutierung soll von einer Par- lanicnttAommissivn überwacht werden, damit nur „zuvcr. lässige Republikaner", d. h. in diesem Sinne Sozialisten oder zum mindesten Sozlaltstcnfrcunde, angeworben werden;
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