Preis! vlertelM, rigePräiiumerattoi» r Ngr. ins Ha»S. » Ngr. bei Abho lung in der Lxpeb. ^Wochenblatt für Zschopau und Umgegend. Jeden Sonnabend «ine Nummer. Einzelne Num mer» i Ngr. M 4. Sonnabends, den 26. Januar 1850. Schleswig-Holstein in den letzten Monde». (Fortsetzung.) Eine fortlaufende Quelle von Streitigkeiten vnd Acrgernissen ward das Bemühen der Com mission, die früher abgesetzten dänischen Beamten wieder einzusetzen, und hingegen die deutschgcsinn- ten ohne den geringsten Anklagegrund zu entlas sen. Versuchte doch Herr v. Tillisch noch vor Installation der Commission den dänischen Kam merherrn v. Warnesteed, der sich wegen Landes verrat!) in Untersuchung befand, und sich dieser durch die Flucht entzogen halte, wieder in sein Amt einzusetzen. Flensburg selbst wurde, da die Preußen einen Tag eher abzogen, als die Schwe den einrückten, der Schauplatz gräulicher Scenen und gemeiner Matrosenercesse. Dänische Solda ten und Matrosen regten am 27. August den dänischgesinnten Nordtheil der Stadt auf, stemm ten sich verstärkt und bewaffnet mit Pistolen den polizeilichen Anordnungen entgegen, rissen das Postschild ab, und begingen sonstige Ercesse in den Häusern der Deutschgesinnten. Der Polizei meister v. Krohn zog an der Spitze von 25 Re- convalescenten der Pöbelmenge entgegen, und forderte sie auf, auseinander zu gehen. Verge bens. Als er dieselbe mit gefälltem Bajonett auseinander trieb, sielen zwei Schüsse. Nun wogte der erhitzte Volkshaufe nach heftigem An griffe auf die Häuser der Deutschgesinnten; ganze Wohnungen wurden ausgeräumt, alles Mobiliar zerstört; die inzwischen angekommenen Schweden sahen dem Treiben des dänischen Pöbels ruhig zu. Das war der Schutz, den die Regierungs- oommission den Bewohnern Schleswigs zukommen ließ. Vergebens war das Protestiren der Ge kränkten. Mittlerweile begannen die AmtSent- setzungen. In Flensburg ward der Hardesvogt Jochim, in Husum der Amtmann v. Kaup und Thomsen abgesetzt, doch in l tzterer ^tadt deren besignirter Nachfolger wie der verjagt. Hier brachte der deutsche Eifer ei niger zwanzig Knaben eine komische Scene her vor. Sie brachten nämlich dem Conrector Schrei ber eine patriotische Katzenmusik, weil er die Er klärung der übrig«: Beamten, daß sie nämlich, nur um größeren Schaden für ihr Vaterland ab- zuwenden, ihr Amt fortverwalteten, nicht unter schrieben hatte. Der Lehrer in seiner Angst ruft mit Uebcrgehung der Ortspolizei sogleich die preu ßische Wache um Hülfe, und es wird General- marsch geschlagen, worüber sich die Bewohner von Husum sehr beleidigt fühlten. Unter diesen Umständen waren di« Erklärun gen und Prolcstationen, die von allen Städten und Dörfern, von allen Beamten, Geistlichen und andern Corporationen einliefen, erklärlich. Wir begnügen uns, eine Stelle aus der feier lichen Erklärung der in Schleswig versammelte» Geistlichen des Herzogthums herauszuheben. Die Schlußmahnung ist an die Mitbürger und Mit kämpfenden gerichtet: „Lasset euch wie bisher, so auch nicht durch die gegenwärtige Trübsal irre machen in eurer Ueberzeugung. Harret aus in Geduld! Es giebt eine Geduld, welche eine große Kraft ist. In derselben harret von einer Nacht wache bis zur andern, bis ein schöner Morgen tagt, der Morgen, da erfüllet wird das Wort: Recht muß doch Recht bleiben, und demselben werden alle frommen Herzen zufallen. Haltet eure Hände rein von Gewaltthat, damit ihr hei lige Hände aufheben könnet ohne Zorn und Zwei fel zu dem Herrn Zebaoth, so wird er seiner Zeit sein gnädiges Antlitz uns wieder zuwenben." Doch der Hohn, die Verwirrung sollte noch größer werden. Ein Erlaß der Flensburger Re gierung verbot die Annahme der schleswig-hol steinischen Kassenbiücte in den Kassen des Her- zvgthums Schleswig. Wäre nicht durch die