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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.01.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-01-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188301154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18830115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18830115
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1883
- Monat1883-01
- Tag1883-01-15
- Monat1883-01
- Jahr1883
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.01.1883
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LL 40. »Lckr» 4440. ».11»- 199.-. 19940. U»SV. 55.20. ll»Mk» v»- Svlio- chrinek- »r.-0dl. IÜ.NÜ» 4040. Vort- 1,5«»« S4.-X. 0«t- »r-ü«r» 4»- and e vi»:.- »»»it»« >»»riz«r 4«»ler- I. 1V r. i«. » U. l«.10> 1«.—. >59240. 24840. E»dnr»- 14140. »St.-kr. ««rr«»t« . 73.-. a»u»i« 117—. » «'/» k 178'/» vixroula k«t. »-4540. n»d»rä«» 0»llld» > 11940. D«lt«od« iao« 140 8840 H 1SS40 ^ a ^ p» lll-Xnxnrt Ldül^«» «40 ^ LrlW.7^, Lmerllc»-! »U», 14» iu»lltt«I- m, Import « S»U«». A»S»U«». n» »»«ri> r» Import v»»t» «W«>s«r. ab tmofrra »ährrud de« all»»«» bis wir »rrb«, er Dresdurr rlsh» da» »«wet aas bar treu»- al;-Hahr». » MarseMe- »ll«, ; »Gaa. Iolo«b»<Cal. «aftl« ". aoerpe^Nav- «y". T«th> „Galtcia', „Shaadalla", ,. Hlogapore- vada", Liv«. „Eh^hassa". <ver»,,I rep-, i-M» de Jn- ta. »-Nork; ^0«. t«erp«»Rrw- ming", tztver- 1; „Gl. Lau- cdaavEatavia; lyaesta»" kam «ps« ^hia- siea. Lauchs« eiu. »ho" traf »», itschr» La»ps- burgrr Dampl- langt. Laffeld« :g>säd«nn»rika». ueenSto», der ork der Aachor- : „d-lllch" ,oa Wyomiug" von Poftdämpstr lachar-Lampser Erscheint täglich ftüh 6'/, Uhr. Aedartir« und Lrprdition JohanueSgaffe 33. Aprechkundkn der Uedartio«: Vormittags 10—12 Uhr. Nachmittags 5—6 Uhr. Ai» dt« Nits,»de «ui-rtandter Ma»uicri»te »ach« ftch die stedaclwa uich« »crdultlich. «u«uh«e »er für »ie «ichstsulgeutze Nu««er brftt»«ten Inserate au r Nachmittag», jSachrntaaeu bt» S Uhr . a» Lau«- uu» Aefttageu früh »t«'/,» 2» den Filialen für 3ns.-Annahme: Dtta Ule««, UniversitLtsstrahe 31, taut» Lüsche, Kalharinenstraße 18, p. «ur bi« ' ,S Uhr. UchMtr.TagMM Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. Auflage I ^bonnemrutspreis viertelj. 4'/, Mk. incl. Bringerlohn 5 Mk„ d durch die Post bezogen 6 Mk. t Jede einzelne Nummer 30 Pf. Belegeremplar 10 Ps. Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbcsürderung 39 Mk. Mit Postbesördcrung 48 Mk. Inserate (»gespaltene Petitzeile 20 Pf. Gröbere Schrillen laut unserem Preis- Verzeichnis! Tabellarischer Sap nach höhrrcm Tarif. llttlamen unter drin Urdactionsstrich die Spaltzeile 50 Ps. Inserate sind stets an die tfrprditian zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praenuineinnilo oder durch Post- Nachnahme. 15. Montag den 15. Januar 1883. 77. Jahrgang. Amtlicher Theil. > Vekarintmachung. Die diesjährige NeuiahrSmesse endet mit dem t 5. Januar. An diesem Tage sind die Buden und Stände auf den Plätzen der inneren Stabt bi» Nachmittags 4 Uhr vollständig zu räumen und bis spätestens 8 Uhr Morgens de« IS. Januar zu entfernen. Die aus dem AugustuSplahe und aus den öffentlichen Wegen und Plätzen der Borstadt befindlichen Buken und Stände sind bis Abend 8 Uhr des 15. Januar zu räumen und am 16. und 17. Januar, jedoch lediglich während der Tagesstunden von früh K bis Abends 7 Uhr adzubrcchen und wegzuschaffen. Zuwiderhandlungen gegen diese Borschristen, für welche beziehentlich auch die betreffenden Bauhandwerker oder Bau unternehmer verantwortlich sind, werden mit Geldstrafe b,S zu 150 -4 oder entsprechender Haftstrase geahndet werden. UebrigenS haben Säumige auch die Obrigkeit» wegen zu ver fügende Beseitigung der Buden zu gewärtigen. Leipzig, am 3. Januar 1883. Der Rath der Ttadt Leipzig. ———vr. Georgi.Hennig, An die Handels- vnd Gewerbetreibenden. Der Deutsche Handelstag hat seinen Bleibenden Ausschuß beauf tragt, an den Buadesrald und an den Reichstag eine Petition auf Abänderung bezw. authentische Auslegung des Neichsftempelabgabeii-Uesetze- zu richten. Der Ausschuß hat zu diesem Behuse die Handelskammer um Mitthelluna aller derjenigen -alle ersucht, in welchen innerhalb ihres Bezirkes das Gesetz vom 1. Juli 1880 zu einer auffallenden und den Verkehr hreinträchtigende» Anwen dung Anlaß geboten hat. Um dieser Ausforderung entsprechen zu können, richten wir an alle Handel- und Gewerbetreibenden das Ersuchen, eine schriftliche Mitlyeilung über die ihnen bekaunt gewordenen Fälle der bezeich- »eien Ar« baldmöglichst und längstkns bi» zu« SS. d M. an unser Bureau, Neumarkt 19, I. gelangen zu lassen. Leipzig, den 10. Januar 1883. Die Ha«delSka«mer. In Stellvertr.: I. T. LichorivS. vr. Gensel, S die Btehrekhlitng vom 1v. Januar L883 betreffend. Nach Beschluß des BundesratheS ist im deutschen Reiche eine Viehzählung nach dem Stande vom 10. Januar 1883 vorzunehmen. Zu diesem Zwecke werden zwischen dem 28. December 1882 und 3. Januar 1883 jedem Haus besitzer Erhkbungsformulare etngehä'ndigt und zwischen dem 15. und 20. Januar wieder »ingrsammelt werden. Diese Formulare sind den ergangenen Porschristen zu Folge dem Besitzer eines Hausgrundstückes auch dann einzuhän- biaen, wenn notorisch in de», betreffenden Hause keine der Tyiergattungen, auf welche sich die Erhebung bezieht, gehalten wird. In solchem Falle hat der Besitzer ein „Dacat" oder „»erden nicht gehalten" in die Spalten des Formular« zu setz«. Wir fordern die hiesigen Besitzer von Hausgrundstücken aus, die fraglichen Formulare nach den aus diesen ersicht licher« Anibeisungen und rechtzeitig auSzusüllcn und zur Ab holung bereit zu halten bei Bermeidung einer Geldstrafe von 30 Mark oder entsprechender Hast. Mil der Durchführung dieser Zählung haben wir unser statistische» Bürea« — Brühl 51, III., blauer Harnisch— bcauitragl. Leipzig, den 27. December 1882. Der Rath der Stadt Leipzig. I)r. Georgi. Haffe. Vekanntmachlllig. Der an der Paekhosstraste hicrselbst im Jahre 1848 erbaute eiserne Ladeschuppea soll auf den Abbruch versteigert werden. Der abzubrechende Ladeschuppen besteht aus 12 Abthei lungen und hat eine Länge von ca. 77.88 m und eine Tiefe von ca. 15 33 m. Jede Langfronte enthält 13 gußeiserne Säulen, jede Schmal seite deren 4, welche auf Sandsteinwürfeln ruhen. Die geringste Höhe bis zu den Längenträgern beträgt ca, 5.09 m. Ter Schuppen ist nach den 4 Seiten offen. Da- Sparrwerk besteht auS Schmiedeeisen und die Be dachung selbst aus Eisenblech. Da» unter dem Schuppen stehende Waagehäuschen nebst Waagen und allem Zubehör sind von dem Verkaufe aus geschlossen. Wir haben für den Verkauf einen öffentlichen BietungS- tcrmi» aus Sounabead, den S. Februar, Bor«. 11 Uhr, im Saale der alten Waage, statharincnstraße Nr. 29, anberaumt. Die BersteigerungSbedingungen können auf unserem Bau amte, Rathhaus. II. Etage, Zimmer Nr. 5. eingesehen, resp von da gegen Erlegung der Copialien bezogen werden. Eben daselbst wird auch jede weitere gewünschte Auskunft ertheitt. Leipzig, am 10. Januar 1883. Der Rath der Stadt Leipzig. Cicho vr. Georgi. aoriu». ErvSIbe-Vermiethllug. In der Georgenhalle, Brühlfette, ist daS zuletzt an Herrn Lederhänbler Slegmund Satonion vermiethet gewesene Gewölbe (das dritte von der Goethestraße au») sofort oder spater gegen halbjährliche Kündigung oder nach Wunsch aus st oder S Jahre anderweit zu vermietheu. Die Bcrmietbungsbedingunqen und daS Jnvcntarium de- Gewölbes liegen auf dem RathhauSsaale 1. Etage zur Einsicht nähme aus. Wegen Besichtigung deS Gewölbe- wolle man sich an den HauSmann der Georgenhalle wenden. Leipzig, den 9. Januar 1883. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. lerutti. In Folge freiwilligen Abgang- Ihre« bisherigen Inhabers ist leite,« de» Unterzeichneten Gemeinderathe« die Stelle des Gc«ein»e- llissirrr», welchc mit einem A«fun»»»etz«lt von 1000 4l dotirt baldigst zu besetzen. Bewerber, welche eine Loution von 1000 ^l zu pellen vrrmSgrn «olle» ihre Gesuche bi« ,u« dS. diese« Msuat» hier einreichen. Eutritzsch, am IS. Januar 1883. Der Vemeiutzentttz. Thoma». Reakekule I. OrilnunA. lumeüüuuxs» neuer debitier kttr Oatarn <l. 3». Msräsn ron mir vauueravur, «i«a 18g und kraltu», äeu Itz. sauuar, 'orunUaS» ran 8—11 Var und uaoiunittaz, von 2—5 vbr wtueg-emn-noimosll. 8« m«vr Aomeldnmr mnd das Oadurtu- «dar Daastesussai«, im Imps«keio und die letutan Sobulomwureu d» »utruaekmenden düble,-, roruulsL«». LaipuiS, am 11. Januar 1888. Oleasl. Nrrestobject anerkannt und Anträge aus Beschlagnahme der künftig zuzubilliqenden EntschädigungSiummen für zulässig erachtet haben, vorbehaltlich der gesetzlichen Frist, binnen welcher die Hauptklage anzusirengen ist. UebrigenS steht, noch der Art und Weise, wie von hiesigen kaus- männische» Vertretern der in ihren Forderungen gefährdeten euro päischen Geschäftsleute behuss Sicherstellung von deren Interessen vorgegangen wird, zu befürchten, daß selbst ein Arrestantrag — nainenllich wenn mit demselben bis zu dem Zeitpunctc der wirklichen Botschaft in Paris wird beute von der ..Nationalztg." erörtert. DaS Blatt schreibt: „Gras Audrassp ist in den letzten Woct'en wiederholt vom öiaiser empfangen worden; es werden an diese» Hervortrctcn Andraffy's verschiedenartige Bermulhungen geknüpft. Daß dem Grasen Anbrassy der Vorschlag gemacht worden ist, die Pariser Botschaft zu über nehmen. mag vielleicht, wenn die Sache nicht zu Stande kömmt, wie üblich später dcmcntirt werken, die Tbalsache ist Zubilligung der einzelnen Entschädiaungen gewartet wird — nicht I aber zu gut bezeugt, um bezweifelt werden zu könne». Die Realschule ll. Llrim. zu Reudnitz. Anmeldungen von neuen Schülern für die Osterausnahine sind bei dem Unterzeichneten Mit»«, d. S1. Jan. U. Donnerst., ». 1. Aebr. Borm. v. 11—1 Uhr u. Nachm, v. 4—L Uhr (auch schon von letzt an während der Sprechstunden, Wochent. v. V,12 bi» '/,1 Uhr) im Reatjchulgebände zu bewirken. Ausnahlneprüfung den 21. Februar. Neutznitz-Lcitzztg, den 11. Jan. 1883. vr. ». Ueodoer, Dir. Nichtamtlicher Theil. Leipzig, 15. Januar 1883. * Die Präsidenten de- Reichstage-, v. Levetzow, Freiherr zu Franckenstein, Ackermann, sowie die Deputation des Hauses, bestehend aus den Abgeordneten A»g. Reichen- perger, v. Löw, Bvlza, Vr. ThileniuS und vr. Blum, wur den gegen 1',. Uhr am Sonnabend vom Kaiser in Audienz empfangen. Nachdem der Präsident v. Levetzow den Dank des Reichstage- für die landeSvätertiche Fürsorge ausgesprochen, erwiderte der Kaiser: „Er freue sich, daß der Reichstag die Sache so aufgesaßt, wie er sie beabsichtigt habe, nämlich als Herzenssache; dafür danke er dem Reichs tag. Er habe gesehen, wie gut ein Dispositionsfonds sei. d« er schon oft mit demselben viel Elend habe stillen können." Der Kaiser richtete alsdann an den Präsidenten die Frage, ob die Gelder den betreffenden Nothleidenden zngesendct seien, worauf letzterer erwiderte, baß dies scbon einen Tag nach der Bewilligung geschehen sei. Der Kaiser ließ sich dann die Deputation vorstcllen und erkundigte sich bei jedem Milgliebe derselben nach dem Umsange und der Höhe der Schäden. Die Audienz, bei deren Schluß der Kaiser den Präsidenten v. Levetzow beauftragte, dem Reichstage seinen Dank zu übermitteln, dauerte zehn Minuten. * In der deutschen Press« wird der Vorschlag Lord Granville's, den Suezcanal und dessen territoriale Umgebung zu neutralisiren, über wiegend, ja nahezu auöscbließlich als eine wcrtbvolle Eon cession Großbritanniens aufgesaßt. Bom handelspol« tischen Standpnncl mag diese Benrtheilung zutrcsse»; der auch im Kriegssalle für Jedermann ungehinderte Verkehr durch den Suezcanal ist für den Hantel in der Thal von großer Bedeutung. Anders aber stellt sich die Frage unter dem militairischen Gesichts punkt. Von diesem auS betrachtet, liegt die Neutrali- sirung des Canalö und seiner Umgebung ausschließlich im britischen Interesse. Für England hat die Maßregel sogar eine hervorragende Bedeutung. Denn sie würde so ziemlich den einzigen schwachen Punct, welchen das scegewaltige Albion den kontinentalen Mächten bietet, wirksam schützen. Denn der Suezcanat läßt sich sehr wohl vom Land« aus völlig be herrschen, gegen einenAngrifsvon Syrien aus aber mit maritimen Strcitkrästen nicht allem verlhcidigen. Hier also würde, so lange die Neulralisirung nicht erfolgt ist, auck, wenn England daS Meer zu beherrschen sortsährt, der Punct gegeben sein, an dem ein Angriff mit Landlruppen wirksam auSgesührt werden kann, indem cs dem Gegner möglich und bei der geringen militairischen Leistungs- sähigkeit Englands zu Lande verhältnißmäßig leicht sein wurde, die nächste Verbindung zwischen dem Mutterlanvc und Ost indien zu unterbrechen und so nickt nur während deS Kriege» eine die ActionSsähigkeit Englands erheblich schwächende Wirkung auSzuübcn, sondern auch für den Frieden ein bedeut sames EompensationSobject zu erlangen. Für die politische Weltmachtstellung Englands ist der nicht neutralisirte Snez- canal sonach gewissermaßen die Achillesferse, und mit diesem Gesichtspunkte erscheinen seine Vorschläge daher in wesentlich anderem Lichte. * Die „Nordd. Al lg. Ztg." fordert die deutschen Interessenten ans, bei der demnächst zusammcntrelcnden internationalen Commission ihre anläßlich der rghp« tischen Wirren entstandenen Entschädigungsansprüche un verzüglich zu wahren. Tie betreffende aus Alexandrien datirte ossicivse Note lautet: ES darf erwartet werden, daß die internationale Tom Mission, welch« die au- Anlaß der egyptische» Wirren anqemcl beten Entschädigungsansprüche prüfen soll, nunmehr bald zusammen treten wird. Insoweit daher derartige Entschädigungsansprüche bisher noch nicht aagemelvet sind, wird das Ersorderniß in dieser Beziehung nunmehr mit thnnlichster Beschleunigung nachzuholen sein. Auch in einer anderen Hinsicht werden die deutsche» Interessenten, soweit die- nicht bereit» geschehen ist, ohne Verzug ihre Rechte wahr- »unehmen haben. Nach dem für die international« Lommission in Aussicht genommenen Programme sollen nur direkte Bcrluste An> spruch aus Entschädigung gewähren. Diejenigen Enii'chädiguiigs ansprüche, welche damit begründet worden sind, daß egyptilchc Schuldner durch die Ereignisse in Egypten zahlungsunfähig geworden und ldren Gläubigern nicht haben gerecht werden können, würden hiernach seitens der internationalen Commission keine Berücksichtigung finden lünnen. Um so wichtiger ist es, daß Borsorge getroffen wird, damit dn»- jeniae. was diese zahlungsunfähige» Schuldner ihrerseits an Ent- schädlgung erhalten, den betreffenden Gläubigern nicht verloren geht. Als Mittel hierzu würde sich nötigenfalls die Beschlagnahme der den egyptischen Schuldnern etwa zuzubilligenden Entschädigung«, summe bitten. Die betreffenden Anträge der Interessenten würden i» geordneten Rechtswege an die gemischten Tribunale in Egypten zu richten und daselbst ein richterlicher Befehl auSunvirken sein, au Grund besten die Entschädigungssumme bei der internationalen Eommission, beziehentlich bet der AuSzahlungSftelle iuhibirt würde. Bon den gemilchten Gerichten in Egvpten sind derartiae Fälle in dieser Weise bereit» behandelt worden, indem sie den Entschädigung«, anspruch der Beschädigten au die egyptische Regierung al» geeignete« n allen Fällen zum gewünschten Erfolge führen wird. Iuleresjante Ausschlüsse >» dieser Beziehung ergaben sich aus den Aeutzerungen eines in Alexandrien ansässigen deutschen Kaufmann», der mehrere betheiligte deutsche und sonstige europäische Firmen vertritt. Dielen Aeußerungen war zu entnehmen, daß er in den Fällen, wo egyptische Geschäftsleute wegen der bei den Sommer. Ereignissen erlittenen Verluste sich augenblicklich zur Tilgung ihrer Verbindlichkeiten außer Stande erklärt hätten, namens seiner Eonimitienten die ordnungsmäßige Lession eines entsprechenden TheileS der zu erwartenden Entschädigungssummen verlangt und in den meisten Fällen auch erreicht habe. Denjenigen Schuwuern gegenüber, weiche eine solch« Cession verweigert und dadurch Beweise ihrer Böswilligkeit an den Dag gelegt, habe er unverzüglich den Rechtsweg beschritten, um die betreffenden Forde- runaeu durch richterliches Uriheil validiren und die zukünftigen Entschädigungssummen in entsprechender Höhe mit Beschlag be legen zu lassen. Ls erscheint nicht ausgeschlossen, daß solche in Form Rechtens vorgenommene Lessionen, welche vorau-'ichtlich seiner zeit der inter nationalen Commission ordnungsmäßig werden uotificirt werden, dem Erfolge etwaiger später angebrachter Arrestanträge präjudicir- lich werden könnten. Hiernach ist den berdelligte» deutschen Ge- chäslSleutcn anzurathen, möglichst unverzüglich den vorstehend aagedeulcicn Weg der Session, eventuell Beschlagnahme gegen ihre durch die Sommer-Ereignisse direct beschädigten egyptischen «chuldner rtuznlchlagen. * Die letzte Sitzung der Steuercvmmission d e S »reußischen Abgeordnetenhauses war von ungewöhn lich großer Bedeutung. Es gab sich unter den Mitgliedern Sendung in da» Ausland eine» Diplomaten und Politikers, dessen nicht klar desinirte Stellung zu Hause als eine Unbequemlichkeit cmpsnnde» wird, ist in Oesterreich nichts Neues. Ten Grasen Ben st sab z. B. Gras Anbrassy lieber in London und Paris als in Wien, trotzdem er an der Art und an dem Inhalt von dessen diplomatischer Thätigkeil nie Gefallen finden konnte. Ob der Versuch, den Grasen Andrasty zur Annahme deS BotschasterpostenS in Paris zu bestimmen, auf ähnlichen Betrachtungen beruht, muß dahinaestelll bleiben. Die aus Wien mehrfach verbreitete Millheilung, Gras Andrasty werde demnächst daS auswärtige Ministerium wieder übernehmen, darf man auS mnern und äußern Gründen bezweifeln." * Der in der Leitung des Ministerium- deS Innern ein- getretene Wechsel bildet in der kleinen Hauptstadt des Fürsten- thumS Montenegro da« Ereigniß de» Tage«. Der abge setzte Ebes der Administration, Vojvvde Mascha Wrbitza. war seit Langem nicht nur der gesürchtetste, sondern auch der bestgehaßte Mann deS Landes. Herr Mascha, wie ihn seine LanvSleute kurzweg nennen, hat sich von kleinen Anfängen durch sich selbst emporgeschwungen und verdankt Alles aus schließlich seinen persönlichen Eigenschaften. Thatkräslig und von rücksichtsloser Energie, klug und schlau, eigent lich mehr schlau al- wirklich klug, verstand eS Mascha Wrbitza, einen bominirenden Einfluß im Ratbe de» Regentm und auf den allgemeinen Gang der Staats aller Parteien Einvcrständniß darüber kund, daß, nachdem I angelegenbc,te» auSzuüben. Hätte der Bojvode seine Fähig die Licenzsteucrn abgelehnl worden, ein fruchtbare« Eingehen I keilen auf die Erreichung jener Ziele beschränkt, die ihm auf de» ersten Theil der Vorlage, die Aushebung der untersten I s-m Ehrgeiz gesteckt Halle. er wäre wahrscheinlich nicht der Clastensteuerstusen. so abhängig sei von den Entschließungen I schlechteste Vo,vode m der Mitte seiner AmtSgenosten gewesen, der Regierung, daß zunächst eine Erklärung der letzteren ab-1 Wrbitza ließ sich jedoch auch lne Wahrnehmung seiner Privat- gewartet werden müsse. Ju der Debatte zeigte sich die Be- > u.teresien m,t nicht geringer Energie angelegen sein und diese, reitwilligkeit aller Parteien, aus den Erlaß der untersten I Umstand ist es. welcher ihm allgemeine Antipathien zugezogen ClaKensteucrstujen. wenn auch nicht ganz in dem vorge-I schlMrnen Umfang, einzugehcn, fall- die Regierung die Steuererlaste preiSgrben würde. Nachdem in dieser Hinsicht Ucbereinslimmung in der Commission constatirt war, ergriff der Finanzministcr daS Wort und gab ohne§ die Regierung damit unter allen Umstände» binden zu wollen, die Erklärung ab, daß er zwar nach wie vor aus der Forde rung der Liccnzsteuern bestebe und diese Forderung durchzu setzen streben werde, soweit sich dazu irgend Aussichten böten,! daß die Regierung aber den Erlaß der vier untersten Classcn- hat; gesürchlrt wurde er von Allen, geachtet von Keinem. Fürst Nikolaus ersetzte ihn nun durch den Ober- vojvoden Bozidar Petrovic-Njegufch. Der Nach folger Wrbitza'- wird sein neue- Amt wayrscheinlich mit mehr Gerechtigkeit und selbstloser verwalten; sonstige weiterrrichend« Hoffnungen setzt man in den neuernannlen Minister deS Innern nicht. WaS die politischen Folgen betrifft, welche dieser Ministerwechsel nach Ansicht gewisser Kreise für di« Beziehungen Montenegros zum großen Nachbarreich« haben könnte, so läßt sich darüber im Grunde wenig sagen. Di« steüerstusen'so entschieden als ihr Hauptziel betrachte, baß siel Ziele und Bestrebungen, welche Bozidar Petrovic aus dem es nach seiner Meinung nickt von der Hand weisen könne. I Gebiete der auswärtigen Politik verfolgt, dürften sich wesent- j lich von jenen seine« AmtSvorgängcrS kaum unterscheiden. Vom Fürste», der denn doch einen weiteren politischen Hori- ! zonl besitzt, abgesehen, differiren die meisten Gewalthaber in der Eerna-Gora nicht sowohl im Grade der Loyalität. mit welcher sie den ihrem Baterlanke durch daS internationale Recht auserleglen Pflichten Nachkommen möchten, als viel- auck unter anderen, nach der Ansicht der Regierung un günstigeren Voraussetzungen, wie der Verwendung der Steuer erlasse zu dem angegebenen Zweck, dies Ziel zu erreichen. Die von einer Seite ausgesprochene Befürchtung, daß. auch wenn eS gelinge, aus dieser Basis eine Verständigung zu erzielen, doch für die Durchführung einer gründlichen Steuerreform nichts gewonnen sein würde und die sortwäbrcnden Experimente I wehr durch daS größere oder geringere Geschick, ihrem Thun nicht zur Ruhe kämen, wies der Finanzminister nul der Er-1 und Lasten den Anschein solcher Loyalität zu geben. Mascha klärung zurück, daß. sollte die Regierung überhaupt aus den I Wrbitza hat zu keiner Zeit etwas Anderes gewollt al- der erwähnten Vorschlag eingehen, in dieser'Stellungnahme eine I Vetter de« Fürsten und langjährige Senalöpräsident. Allein sachliche Bürgschaft dasü'r liege, daß sie dementsprechend sich I da« eben charaklerijirte Geschick ist aus Seilen de» Ersterea ern einer Umgestaltung der dann noch bleibenden Pcrsonalsteuer, I größere». Mascha Wrbitza suchte stet« zu scheinen, was er nicht um dieselbe lebensfähig zu erhalten, nicht werde entziehen I war. wogcaen bei dem Obervoivoden Bozo Petrovic Schein und können. Die weitere DiScussion drebte sich hauptsächlich um I Sein so ziemlich zusammenflicßt. so daß er sich keine sonderliche daS Maß der wünschcnSiverthcn oder nolhwendigen Be-1 Mühe geben dürste, seine Gesinnungen m Betreff der Be sreiungen, und eS gab sich auch darüber EinverstLndniß kund, dieses Maß in genauer Ucbcreinslinimung mit den verfüg baren Deckungsinilteln zu halten. Die Sitzung wurde ohne eine sachliche Beschlußfassung vertagt, weil cS allseitig als wünscbenswcrlh angeschcu wurde, vorher »och die Bedeutung des obigen Gedankenaustausches nach allen Richtungen in Erwägung zu ziehen. Der bisherige Verlaus der Vcrhand lungen berechtigt zu den besten Hoffnungen aus eine Vcr stiindigung. * DaS NothstandSgesetz wird am Montag dem Abgeordnelenhausc vorgelcgt werden und voraussichtlich ohne alle DiScussion durchgehen, obgleich von manchen Seiten Wünsche laut geworden sind, die zu Beihilfen ohne Rück Ziehungen deS BcrglandeS zur österreichisch-ungarischen Monarchie künstlich zu verhüllen. Die Dosis jener Schlau heit, die man euphemistisch genug in Montenegro „Staats kunst" nennt, über welche -Herr Wrbitza gebot, siebt aber dem Obervojvoden Petrovic in keinem Falle zur Verfügung. Ob aber dieser Umstand, auS dem GesichtSpuncte der österreichisch- ungarischen Interessen betrachtet, zu einem Bedauern Veran lassung geben kann, erscheint denn doch sehr fraglich. Offene Differenzen sind in der Politik maSkirtei, schließlich vorzuzieben und obendrein sieht eS ja fest, daß nicht sowohl in den Dis positionen diese« oder jenes Vojvcten. als in der Sigenen Macht die wahre Bürgschaft für die ausreichende Wahrung der eigenen Interessen ruht. Je mehr sich bei den montene grinischen Machthabern die Uebcrzeugung Bahn bricht, daß gewähr bewilligte Summe von l.200.000 -F aus 1,500,000 ^ I c.roerze. gu..g vr.w., on« Interesse doch wenigsten- die Hälfte der Zuwendung L koncls I ^ ^ ^ rechnen sein. perdu gewähren sollte. Einer Modifikation wird auch der I " * Der erste mächtige Eindruck, den daS Verschwinden tz. 4 insofern bedürfen, als der von der Provinz Hessen» Nassau allein oder wenigstens bei Weitem am Stärksten betroffene Regierungsbezirk Wiesbaden eine eigene communal ständi che Verwaltung hat. während bekanntlich eine provinzial ständische Verfassung für die beiden zu einer Provinz zu sammengeleaten, aber gänzlich heterogenen Länder Hessen und Nastau nicht besteht. ES wird also im A. 4 in den letzten drei XImon anstatt „Provinzial" überall „Bezirks" zu sagen und vielleicht auch der Vorsitz in der BczirkScommission dem Regierungs-Präsidenten an Stelle de- Obcrpräsidenlen zu übertragen sein. * Ter preußische „Staatsanzeiger" meldet: Der Fürst erzbischos von Olmütz, Cardinal Landgraf von Fürsten berg, hat den Dechanten Pfarrer Änton Richtarsky in Gambetta'S von der irdischen Bühne aus die Parteien Frankreichs hervorgebracht, im Verblasst» begriffen, und mit jedem Moment kann der Streit um die politische Hinter- lastenscdasl de« Verstorbenen zwiichen seinen Erben, oder denen, die sich zu seinen Erben berufen wähnen, zum AuSbrucke kommen. Zwischen den verschiedenen Fraktionen der republi kanischen Majorität säet der Eoncurrcnzneid seine Samen körner auS, und sie fallen aus wohl vorbereitetes Erdreich. Man paßt einander gegenseitig aus den Dienst und eine zäh^ Selbstsucht herrscht nicht nur über die Kraclionen in jeder der gesetzgebenden Körperschaften einzeln für sich, sondern sängt auch schon an, zwischen den Republikaner» deS Senats und jenen der Depulirtenkammer da« Bewußtsein der gemein samen Znterestenverlretung zu untergraben. Ter von den Baucrwitz zum fürstcrzbischöslichen Commiffarius für den I ?kröchen, überzcugnnaStreuen Anhängern des bestehenden preußischen Anthcil der Erzdiöcese Olmütz ernannt, nachdem I Regimes erbobene Rus nach Einbeik geht zunächst zwar auS — ^ ' der Erkenntniß ihrer dringenden Nothwendigkeil hervor, ver- räth aber auch da» Vorhandensein einer bedenklichen Dosis von Rathlosigkeit. Die den, ElysSe nahestehenden Journale von dem Fürsierzbischvf zu dieser Ernennung die landesherr liche Genehmigung nachgesucht und die letztere mittelst aller höchster Ordre vom 20. December v. I. crlheitt worden war.! — DaS königliche Staatsministerium bat gemäß Artikel 4 deS Gesetzes vom 14. Juli l880 in Verbindung mit Artikel 1 de« Gesetze« vom 31. Mai >882 bescbloffen, die Wiederauf nahme der aus Grund de- Gesetze- vom 22. April 1875 ein- gestellten StaatSleistungen für den Umfang de- preußischen! AnthcilS der Erzdiöcese Olmütz anzuordnen. Die Wieder aufnahme erfolgt vom 1. Oclober v. I. ab. « » * * Die gestern in einem Leitartikel von uns erörterte Frage der Besetzung der österreichisch-ungarischen sprechen eisriqst für die Fortsetzung der aus Befestigung der Republik abzielenden gesetzgeberischen Arbeiten der Kammern. ES ist die« leichter gesagt als gclhan. Aus die Mitwirkung der klerikal-monarchisiisch-imperiälisttscken Minderheit für diesen Zweck zu rechnen, verbietet sich von selbst; aber auch in den Reihen der Republikaner droht der Ausbruch offener Insub ordination. „Die Eonsolidirung der Republik" — 11n bann» deure! Aber welcher Republik? Grevy, Say, Briffon. Clemenceau, Rockesort — jeder kommt und will nur Eine Auffassung der Republik, nämlich wie er selbst sie definirt, und lehnt eS ab, sür die Zwecke anderer Leute irgend welch«
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