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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.01.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-01-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188301226
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18830122
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18830122
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1883
- Monat1883-01
- Tag1883-01-22
- Monat1883-01
- Jahr1883
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.01.1883
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Erscheint täglich früh S'/, Uhr. Krdarlion uni Lkprditio» JohanneSgasse 33. Aprkchüundkn -rr Nrdaction: vo.,nittag« 10—12 Uhr. Nachmittag» 3—8 Uhr. FA dt« »«»>»« nn-et^ndler «»»»IcriP«, «och. s »«« dtel«cl,oi> mchl tzer für »te »Schftf«ktr»tz« Na««er »rftimmtr» Inserate a« Wochearagc» bis 8 Uhr Rach«ittaa«, «» Lvn»- und Festtage« früh »ts'/,» Uhr. In -rn Filialen für Jus.-^anahmr: Otto Klemm, Universität-straße 21, L«UiS Lüsche, Katharinenstraße 18, p. nur dis ' .8 Uhr. WpMr.TaMM Auzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Auflage t?,SSl>. Abonnement,preis Viertels. 4'/, incl. Bringerlohn 3 Mt., durch dir Pust bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummrr 2V Ps. Belegexemplar 10 Ps Sebübren lur Extrabeilage» ohne Postbelörbrrung 32 Ml^ «lt Pofldesürderung «8 Ml. Inserate gespaltene Petitzeile 20 Pf. Gröbere Lchr.sten >»ui uniecem Peri«. verze.chu.ß Dadellarischer Latz nach höherem Paris. Keclamrn unter dem Nrdarlionsllrich die Spaltzeile 30 PI. Inlrrake sind steiS an die tzxpevittan zu senden. — Rabatt wird »ich! gegeben. Zahlung xraeuumei aiulo oder durch Post. Nachnahme. Montag den 22. Januar 1883. <7. Jahrgang. Die Lage in Sulgarien. Die Nationalversammlung beschäftigt sich gegen wärtig mit der Prüsnng finanzieller Fragen. Der vom Finanzminister, Herrn Nätschcvilsch, verlesene Rechenschafts bericht über die Führung dieser Verwaltungsbranche tvurdc von der Sobranje mit großem Beifalle ausgenommen. Bekannt wird auch jetzt der Text der Adresse, welche die Nationalversammlung dem Fürsten Alexander in Be antwortung seiner Thronrede überreicht hat. Sie hat in treuer Wiebergabe folgenden Wortlaut: „Monseigneur! Wir fahlen uns glücklich, im Nomen de« bulgarischen Volke« unsere tiejc Dankbarkeit sür die weise Initiative aussprechen zu können, welche Eure Hoheit ergriffe» hat, um die nationale Ver tretung aus Grundlagen zu stellen, welche durch die bei Völker» unserer Rasse geinachle» Ersabr.iiigen bewährt wurden und unserer Situation sowie den Bedürinissi» unsere« Vaterlandes entspreche». Da« bulgarische Volk würdigt vollständig die in unserem Walil- shslem eingczührlc Verbesserung. Durch die Acnderung und die genaue Bestimmung der Bedingungen der Wählbarkeit wird ein grober Mangel, der sich bisher sehr fühlbar gemacht hat, behoben. Die Bolksvertrelung, welche zur Ausgabe hatte, das Gebühren der Beamten der verschiedene» Bcrwalkung-zwrige zu conlrol.ren, war »um größten Thcile auS eben diesen Beamten selbst »mammengejetzl. so dag die Loatrolc der Volksvertretung weder «ine unparteiische »och eine ernste sein konnte. Mo» eignem! Tie Wichtigkeit der ökonomischen und finanziellen Fragen steht überall in erster Linie; in unserem Baterlande, besten finanzielle Orgamsat on sich in dem ersten Entwiikelungsftadium de» findet, verdienen dieselbe» eine noch größere Ausmerksamkeit seiten« der nationalen Btrlrctung. Daher sehen wir e« al« unser« heilige Pflicht an, die ernsteste Sorge der ökonomischen Situation des Lande« zu widmen und alle Bemühungen ouizubirten, um da« so glücklich begonnene Werk der finanziellen Relormen im Fürstenthuine zu Ende zu führe» und hiedurch, ohne Belastung des Bolle«, das Gleichgewicht der unvermeidlichen Ausgaben mit de» Einnahmen zu erzielen. Wir kommen im Namen der Bevölkerung, die sie erwählt hat. Eurer Hoheit unseren licsstcn Dank siir die väterliche Sorgsalt aus. zudrücken, welche Sie durch die Entscheidung bewiesen habe», den Zehenten durch die Grundsteuer zu ersetzen, und wir erwarten von de» supplementären Geietzen, welche die Regierung Eurer Hoheit üb«r dielen Gegenstand hoffentlich ausarbeiten wird, die gcrrcht« Lertheilung dieser Steuer. Indem wir die Noihwendigkeit der Gründung eine« Credit instüute« zur Hebung des Handels und der Industrie in unserem Fürstenthumc vollständig aiicrlcnnen, werden wir mit dem größten Eiser und der dieser Angclegrnhcit gebührenden Ausmerksamkeit den die Organisation einer Nationaibank betreffenden Gesetzentwurf prüi'en. Wir werden dem Projekte, betreffend die Bildung einer Bo«, «sellschasc, io.vle ten Studien, welche die Regierung Euer Holxit »der die Frage der Eisenbahnen gemacht hat, die größte Ansnierk. samkeit ziiwenden und werden uns in unseren Beschlüssen über diel» ia wichtigen und vitalen Fragen einerseits von de» Interessen des LatcrlandcS und andericils von der Rücksicht aus seine finanziellen Kräfte leiten lassen. Wir anerkennen eS vollständig, dnß die promulglrten Gesetze über die territoriale Einiheilung, die Gemeinde», die Organisation der Distncisrälhe, sowie bas Beamtengesetz dem Lande großen Vor- theil bringen, da wir in demselben gesunde Principien der Regierung erkennen, die in coiiiegnenter Weise durchgeführt werden. Die Volksvertretung würdigt vollständig die Reformen und nütz lichea Neuerungen, sic begrüßt daS Resultat mit Freuden, ebenlo wie die palriolischc Unterstützung, welche der StaatSrath der Regie- rung Euerer Hoheit zu Theil werden ließ. Wir nehmen uns die Freiheit, vor Eurer Hoheit zu erklären, daß die Gendarmcrie, so wie sie jetzt organisirt ist, die Erwartungen, die man i» sic setzte, nicht gerechtieetigt hat. In Anbetracht deffen bitten die Vertreter der Na io» Euere Hoheit in ergebenster Weise, die Gendarmerie unter die Befehle der Civil-VeNvaltiing-behürden zu stellen. Wir hoffen, daß die Sicherheit und Ruhe der Bürger aus diese Weise leichter gewährleistet werden können. Die Bevölkerung nimmt die Sorge, welche Euere Hoheit der Organisation des Landes widmet, mit Begeisterung wahr und hegt den unerschütterlichen Glauben, daß die Beniühungen Euerer Hoheit, sobald einmal die Autonomie und Freiheit d«S Lande- aus feste Grundlagen gestellt sein werden, von einem vollständigen Erfolge werden gekrönt werden. wir würdigen die Bemühungen der Regierung Euerer Hoheit, Gesetz« über die Legislatur a»«zuarbeiten, in hohem Grade und hoffe», daß die bisher gewonnene Erfahrung gcnügen wird, um dl« Regierung über die Mittel und die Art auszuklären, durch welche sich «ine rasche Rechtssprechung erzielen ließ«. Mit dem Gefühle beionderer nationaler Freude beobachte» wir die Bemühungen Euerer Hoheit sür die ofilgarisch« Armer und sehen r« als unsere Pflicht an, Jenen unseren Dank auszudrücken, die unter der weisen Leitung Eurrer Hoheit mit Liebe und Hin. gebunaon d«r Organisation und Vervollkommnung unserer natio nalen Berthcidigung arbeiten. Mit außerordcnllicher Freude nehmen wir wahr, daß Bulgarien andauernd sich des Wohlwollen» und der Lieb« unsere« Befreier« Rußland«, erfreut. Die Vertreter de« bulgarische» Bolle« schätzen überhäuft von Aohlthalen, die Protection und Gunst unsere« Be schützcr« sehr hoch, da Bulgarien nur durch die sympathische Zu- Neigung und den Schutz unsere« Besrrier« und Beschützers vorivürt«- schreiten und blühen kann. Wir, Vertreter de« bulgarischen Volkes, lntten Euere Hoheit, dem erhabenen Herrscher oller Reußen Alexander Hk., Erben unsere« großen Befreier«, di« Versicherung unserer tiessten Dankbarkeit und unserer Ergcbenh it sür die er- babene kaiserliche Familie und sür da- Andenken unsere« Besreier«, da« nie in einem bulgarischen Herzen erlöschen wird, zu Füßen zu legen. ES lrcut un« auch, daß die Regierung Euerer Hoheit auch die Shinpathic» der anderen Mächte bewahrt hat. Wir bemerken mit Dankbarkeit, daß die internationalen Vezie- Hunnen Mit den benachbarten Mächten sreundichastliche sind, und wir verl.auen sest daraus, daß Eure Hoheit alle Fragen allgemeiner Ralur in einer Weise ordnen wird, welche ein neue« Unterpfand sür feste sreundichastliche Beziehungen bieten werden. Da» bulgarische Bolk lat cm vergangenen Herbst Le. Majestät den König M-lnn I., den edlen Herrscher de« serbischen Brudervolkes, mit Lnlliusiasmu« empfangen und e« erblickt in den aufrichtig ftenadschnsilieben Beziehungen der Brudervölker da« sicherste Unter psand für die Beiestigung der zahlreiche» Bande, die nn« mit dem blutSverwandtcii. glauben-gleichen serbischen Volk» verknüvsen. Monseigneur! Das bulgarisch« Volk setzt seine ganze Hoffnung aus k,e. E« hegt einen unerschülterlichen Glauben in Ihre guten und pairiotilchen Intentionen uns die Pläne leine« Souverän.« E« erwartet mit vollem Vertrauen die Organisation seine« Vater land»«, welche Sie. Monseigneur, mit der Hilie der Sie umgebenden Regierung kraii der Vollmachten, di« da« Bolk Ihnen verliehen hat, beendigen werden. Ve:z«gen Sie nicht wegen der Hindernisse, denen Lle aus dem W'ge der Reformen begegnen werden, sondern letzen Eie das von Ihnen mit io viel Eriolg begonnen« Weck der Re- vrganisotion fort. Di« bulgarische Voll hat Ihnen seine Schicksale «»vertrant und es erwarte» von Euerer Hohrit dir Erfüllung seiner -eheiligten Wüniche. E« leb« Le. Hoheit!" Herr Vulkovilsch, der sich iu Familien angelegenheilen »ns Urlaub in Konstanlindpel befunden Halle» ist bereit» nach Sofia zurvckgekchrt und hat seine Geschäft« im Ministerium des Aeuper«« wieder ausgenommen. Die letzte Nummer de« Aml«blatte« von Sofia veröffent licht ein Teeret, milteist dessen Herr Ikonomow seiner ziuuctionen als Präsident de« SlaalSralhr« sowie al« Mil» gl.ed der bulgarisch-serbischen Gre>-zreguiiiu„g«don,Mission enthoben wird. Im Anhänge hierzu wird der Bericht ver öffentlicht. welchen General Sobolrw dem Fürsten in dieser Sach« eingereicht hat. Au« demselben ergiebt sich, daß die Enthebung dcS Herrn Ikonomow vc» den genannten Func tionen durch die seilen« de« Letzteren in einrm Localblatte tr otzte Veröffentlichung eine« Schreiben« veranlaßt wurde, in welchem die Bevölkerung gegen da« neue Wahlgesetz aiisge- ftachelt worden war. Ein solche« Vergehen r».e« hohen Staat«, bramlrn. der noch dazu dem Staatsralbe zur Zeit, wo der- clbe ta« neue Wahlgesetz tiscutirt und approbirl Halle, präsibirte. muß geradezu al» unerklärlich bezeichnet werde». Seine Functionen al« Mitglied te» SlaalSralhcS behält Herr Ikonomow auch ferner. Zwischen dem Herausgeber de« Blatte« „Rabota" und dem Minister de« Inneren, General Sobolrw. ist e« zu ckarfen Differenzen gekommen. Der Minister wünschte näm lich, daß der Korrespondent der „Rowoje Dranja", Herr Mol tschau ow, i» die Rcvaction de« genannten Blatte« trete. Der Rebacteur de« letzteren wollte jedoch von einer Mitarbeiterschaft de« Herrn Mollschanow nicht« wissen, und begründete die Ablehnung mit dem Hinweise daraus, daß der ernannte Correspondent da« Vertrauen der Gesellschaft von Sofia nickt genieße. Die e« heißt, soll General Sobolrw Herrn Mollschanow mit der Herausgabe eine« osficiellen Organe«, da« in russischer Sprache einmal wöchentlich er scheinen soll, betraut haben. Da« Journal „Rabota" soll dagegen, in Folge der geschilderten Vorgänge. sc>u Erscheinen demnächst einstellen. Leipzig, 2L. Januar 1883. * Die deu tfche onserv a tivc Fraktion de« Reichstag«, von deren 48 Mitgliedern sich übrigen« nur 27 belbeiligl haben, bat ibren Antrag aut Einschaltung eines Zusätze« zu ten Justizgesetze» in Bezug aus die Eidesleistung am Sonn abend ringebracht. Der Antrag wird wahrscheinlich auch bei de« Ultramontanen Beifall sinken; daß er eine Majorität erlangt, wird man darum doch bezweifeln dürfen. In juristischen Kreisen hält man, von der Prinripiensrage ganz abgesehen, den Antrag sür praktisch gänzlich undurchführbar. Die Forderung, daß es einrm Christen gestattet seift soll, dl« Leistung de« Eide« vor einem derselben Religion angebörige'n Richter zu verlangen, würde nothivenvig dahin führe», Juden überhaupt vom N.chtrrstand auszuschließen, ander« märe die Forderung in vielen Fällen gar nicht durchzuführcn. Da« ehe» die Antragsteller selbst ein. indem sie. wenn ihr Ziel aus andere Weise nicht zu erreichen ist, al« Ersah die Zu ziehung eine«Geistlichen von der Eonsession de« zu Vereidigenden ans dessen Antrag Vorschlägen. Allein auch dieser Vorschlag würde bei der großen Zahl von fortwährend »otbwenkigcn Eiden und der Unmöglichkeit, immer alsbald einen Geistlichen g.r Stelle zu haben, praktisch zu den größten Unzuträglich- eitc», zu den bedenklichsten Erschwerungen und Verzögerungen der Verhandlung führen. Denn der Emwand, daß der von den Conservaliven beantragte Znsah nur in ganz seltenen Fällen bei Leuten von besonders zartem Gewissen praktisch werden würde, wird in richterlichen Kreisen nicht sür stich haltig angesehen, vielmehr bervorgchobcn, daß voraussichtlich in sehr zahlreichen Fällen, theil« au- Demonstration, theil« in der Absicht, die Gerichtsverhandlung zn verzögern und zu stören, GewissenSbedenken der aiigeacbcncn Art geltend gemacht werden würden. Die allmälige Verdrängung der Juden an« dem Richterstand wäre die unvermeidliche Folge des konser vativen Antrag« und ist wohl auch die verschleierte Ldsicht der Antragsteller. * Nachdem der Reichstag endlich in die EtatS- berathuna eingrtrrten, dürfte e« zweckmäßig erscheinen, die selbe au« Rücksicht aus die bekannte Gcsammtlage der Ge schäft« ohne Unterbrechung weiter und zn Ende zn führen. E« scheint indeß die Absicht de« Präsidenten zu sein, am nächsten Mittwoch den üblichen SchwrrinStag zu halten. Geschieht dir«, so wird außer dem Anträge der Elsaß-Loth ringer aus Beseitigung de« Dictaturparagraphrn der Antrag der Eonservativen zu tz. lOOc der Gewerbe- ordnung aus die Tagesordnung kommen. Bei dem letzteren handelt e« sich um jene in der Beralhung de« Innung«- gesctze« von 1881 abgelrhnte Bestimmung, nach welcher unter gewissen vorautsetzungen für den Bezirk einer Innung den Nichtuinung-mitgliedern da« Halten von Lehrlingen verboten werden kann. Vor zwei Jahren war eine — allerdings sehr schwache Mehrheit der Ansicht, daß diese Be stimmung mit den Grundlagen der Gew« r befrei beit unvereinbar seij sie erblickte in ihr einen indirecten Jnnungszwauq. In zwischen hat der Eiser. mit welchem die auf die Einsührung eine- solchen Zwange« gerichtete Bewegung sich auf diese Be stimmung geworfen hat, deutlich genug zeigt, wie richtig die Anschauung der Majorität von l85l gewesen. Von allen Denjenigen, welche die Grundlagen der geltenden Gewerbe ordnung ausrecht erkalten wolle», wird daher erwartet werden dürfe», daß sie am Mittwoch am Platze sind, um so mehr, al« die Entscheidung sich einstweilen gar nicht berechne» läßt. * Tie VIH. Re.chStagScom Mission hat in ihrer vorletzten Sitzung zunächst den von der Auslösung lcistung«- uusähiger Ort«krankencassen handelnden tz. 43 drS Krankcn- cassengesehes in der vom Abg. von Mattzahn vor geschlagenen Fassung angenommen. Sodann nahm dieselbe von den gemeinsamen Bestimmungen sür die Gcn.einkc-Kran- kenversickerung und für die OrtSkrankencassen die tztz 44 und 43 unverändert an. Bei der Erörternng de« tz 4K wurde die Beratbung abgebrochen. Am Sonnabend bat die Eoni Mission sich mit den von der Aiinieldcpsticht und Beitrag«- Pflicht der Arbeitgeber handelnden Atz 4K—48 beschäftigt Dabei kam aber die Frage zur Erörterung, ob nicht sür die sog. flicrtuirende Arbeiter - Bevölkerung und zwar sowohl bei der Landwirthschasl al- bei der Industrie besondere Vor schriften erforderlich seien und ob nicht eine genauere Vezeich niing der unter den Versicherung-Zwang sallcndc» A> beiter (»> tz. 1) oder eine Abänderung de« tz. >3 al« nolbwendig erscheine. Mit Rücksicht aus die hierbei beroorgelrclenen Schwierigkeiten wurde die Verhandlung schließlich au-gesetzl. * In der am Sonnabend stattzesundenen Eom Mission«- sitzung de« preußischen Abgeordnetenhaus«« zur Beratbung derLerwaltung-zrsctze erklärten gegen 1 Uhr diejenigen liberalen Mitglieder, welche zugleich dem Reich« t a g e angehören, sie würden nunmehr zum Reichstage gehen, unk beantragten die Auftwbiing der Coininissionssitznug. Alc- diescr Antrag von der au- dem Eentrum und den Eonserva tiven bestehenden Majorität abaelehnt wurde, verließe» säuunl tiche liberale Mitglieder da« Eommissiontzimmer. * Ucber die bereit- telegraphisch gemeldete Soldsten- Revolte in Florenz liegen uu« heule weitere Einzelheiten ^r.^Wenn w'inei^ > r"-'osc°>,rierzua der Gonvardv»».., welcher tb Italien« da« ,wri,rlhaste,le Licht zu wer,en. Wen» gemeldet I ^ g i,l,r i.z ,,, , «,li»,zo a. , worden, daß die .mlitairiscben Rebellen nur au« „Rccruleu > ^ 3 Uhr 23 Mi». », Eh.osl» und 7 llür 4l bestanden, die erst ein Jahr unter den Fahnen stehen, so ist daS unbedingt al« eine osficivse Unwahrheit zu bezeichnen. Ein Soldat, der ein Jahr dient, ist nicht mehr Rccrut und überdies ist bereit« thatsächlicb sestgestellt, daß unter den Ruhestörern sich sogar Untrrossicierc bcsaudeic. Wie aus Florenz berichtet wird, scheint e« zweifelt»«, daß der »>>l>- bei Benutziiniz des Schlafivaqen« v-n Leivziq bi« München in l. Elaste aus 12 ^l, in ll. Eiasft aui 30 will man d-igege» sen Schlafwagen nur von Lichlenjcls au« benutze», so hal man 3.41 in I. Elaste, 6 >1 30 ^ in It. slaste zu entrichten. Zu einer Reise eia Gollhordbakn würde eniweder der Courier- zug lriih ü Uhr 23 Mi», ab Bayei,scher Balmhvs. aber Ser Eourier- zag Nachmiliag« 6 Uhr 20 Min. »b Bäuerischer Bafi ihos zu wählen iein. Der erilgenaniile Z»a brüigl die Reuenden n anderen läge früh 3 Uhr 47 Mi», nach Lindau, 3 »hr 47 Mia. Vorm liag »ach Zürich, lO Uhr 23 Min. Vorm, nach Roihkreuz und lr ffl dort den ' ' lU Uhr 4 Uhr Min. Vormittag- 8 Uhr 6 Min. nach Mailand. Zon Leipzig au« sührt dieser Zug direkte Wagen bi« Lindau und ad Rothtceuz comsortabei emgerichlet« Schlafwagen di« Mailand. r. vermischtes. Abend« in Mailand ankoiuiul. Bei d cier ZugSverl intung kann inan den direcien Wagen vou Leipzig di« Lindau benutzen und findet iu Roihkreuz einen direcien Wagen zur Fahrt bis Mailand vor. Der obeiierwähnte zweite Zug, Nachmittags 6 Uhr 20 Mm. vom hiesigen Bave,ischen Bahuhose abgehend, kämmt am aubcren Tage >2 Udr 20 Min. Mittags »ach Lindau, 4 Uhr 30 M n NachiniUags e.i.-i.ü r-ua-e«. °»------i>. L Lr^.'LSlLJ. L Eocialttmekraten die atjo, wie dkrHMijkI Hirylo; ^ (Louricrzuq nach Htnasio sätirt Abends 10 Ilbr 4Z M>n. bewiesen, ihre Verzweigungen sogar m der Armee besitzen.!^ Roihkreuz, gelang, srüh 4 Ukr 3 Mm. nach Bellinzona, 3 Uhr Die bisher gepflogene Untersuchung hat ergeben, daß die null- ^ Mi», srüh nach Lugano, 3 Udr 35 Min. sruh nach Chiasso und tairisefien Ruhestörer sich in sechs Gruppen in eben so viele» Ostorlsii (Weinschänken) versammelt, wo im Vereine mit Jrredcntistcn und Eocialdemokralcn. die al« Soldaten ver kleidet waren, der Uebcrfall de« Eastell» verabredet wurde. Aus dem Wege dahin vereinigten sich säunnttich« Verschworene, deren Zahl etwa 300 betragen datle. Sie entsallcleu zwei rolbe §at»>cn, welche die Inschriften: ^wiva la UopublivL'., ^ An« »lel. 1». Januar. wird der „Vo,fische, Zrifimg- ae- Lwlv» t'U»I>Ll" trugen. Die Meuterer waren aut «Soldaten-I schrieben: Es bestätigt sich, daß die in Siettin lür die chinesifthe gcwehren, Revolvern und Dolche» bcwassnel und zwangen die I Regierung erbaute Panzercorveite „Tsching ?)en", welche im j'eutr, denen sie begegneten, sich dem Ausruhre cmzuschiießrn. I Monat April hier mit Krupp schen Geschützen armirt werden und Glücklicherweise gelang c«. die Thorwache de« Castells > dann ihre Probesahrlea machen soll, von Ossicieren und Man,- von dem Anzuge der Ausrührer »och rrchlzett.g z,, I'ch'ften der deulschen Marine welche zur Ablösung aus die asialisch. d.. 'L" 2 schäften au« der Eafcrnr vcritärkl, wa« kaum gesele > > döta de» deutschen Sorvetten sind bisher nur Versuche in der Ostsee war. al- die Meuterer unter Geschrei und Revo oer chu„cn ^re M„ine erhält jetzt also auch eine Gelegenheit zu anrücktcn. Die Thorwache drängte ,»c unter de,» Besehie von I si.t, diele besonder« sür stäche Grwöffer geeigneten drei Ossicieren mit geseihtem Vajonnel zurück, woraus sich ein I Schlachischiffc aus hoher See bewähren werden. Die Zeichen eines förmlicher Kamps entspann. In der Easerne ward inzwischen I beionder« gute» Einvernehmens »wischen dem deutschen Reich« und Alarm geblasen, eine Compagnie verstärkte alsbald d,e Thor-I China mehren sich. In dielen Tagen ist auch Lap»,tnl>eute,-,t wache, wodurch die Meuterer nach kurzem Kampfe zersprengt I Haicnclrver von der »weiten Mairosca-Dwision zu einer einjährigen- wurden. Ti- Soldat.» machten lk Gefangene, darunter acht Dienstleistung n°ch ^"w beurlaubt ^ Verwundete und vier al« Soldaten verkleidete Livil.sten. deren ^üttlon-osficier^ach China gega^ Perlöiitichkeiten noch nicht sostgeltcltt werde« konnten. Der Rest I ist erst im vergangenen Herbst mit der Lorvette „Hertha" per Mculersr floh nach allen Leiten und lerllrcute sich cn I von der »ftajüttischen Station zurückgekehrt. Die chinesisch« Regiernn, ^rn dem Castell benachbarten Gürten —Dir ojsiriösen Blätter I ha, wie di« spanische auch bei dem hiesigen vorm. Lch vartzkopff'iche» ,sein üben sich, den ganzen Vorfall abznschwäcden; auch d»e I Etabliffement eine grSßcre Bestellung vo» neueu deuischeo Lr»»t«- radicalr Presse bringt darüber nur wenige«, um wahrschein-1 T orpedo« gemacht. Dieselben sind genau »ach dem Model der lich den Behörden nicht willkommene« Material zur Verfolgung > «hüehead scheu gearbeitet, nur die Differenzen de« spectfische. Ge- der Schuldigen zu liefern. Am Morgen nach dem Putsche " ^ d^ verwendeten Metall« der Umhüllung hat ^rtnge Ab- wurden in Lr ^aftrne d.e Sssee.en ^rschiedener verdächtiger VL^^'ve».'! Loldaten untersucht, wodurch auch wirklich m .hrrm Besitze B„nce ^ wetterfester erwe.st, al« der Vvlirte Stahl der irrekenlisttsche und socialdcmokratische Braudschr.sten gesunde» I os,„reich,scheu Toepedo«. die der Gefahr de« Rosten- aiißerordent. wurden. Eine derselbe» richtet sich spcciell an die Armee I lich leichl ausgesetz, sind. Versuche, welche die deutsche Marines mit und fordert dieselbe aiis, sich für die Republik zu erklären, die I diesen Bronce-Torprdo» angestellt bat, haben ein so günstige« Re» kein stehende« Heer bedürfe, weshalb nach der Proclaiuiruug I sullat ergeben, daß die Einsührung derselben aus de» noch mit Dor- dcr Republik sämmtliche Soldaten sofort nach ihrer Heunat'h I veboarnurung zu versehenen Schiffen in Aussicht genommen ist. entlasten würden I Wenn die Stahl- und Broner-Torpedo« al« Kampsmittel auch »on .. m e. - an- ! gleichem Werl he sind, so ist sür Ucbungszwecke jkdeusallS da« deutsch« * Die kaiserlich otromanische Boftchast M Dien I Fabrikat vorznz,ehe». Für Deulschland ist der Nutzen, diese äußerst richtet an die „Politische Corresp." da« Ersuchen, bekannt I complieirte und disficilc Waffe im Inland« beschaffen zu könne», zu geben, daß sie ermächtigt sei. jvrmell nub m kategorischer I selbstverständlich sehr bedeutend. Iteberraschend war überall, daß bei Weise die Gerüchte zu dementiren, welche in den letzten Tage» ! uns in dem Zeitraum eines Jahrzehnt« eine Marine-Induftrie ent- in Betreff eines angcdlichen von Circassiern versuchten I standen und leistungssähig geworden ist. so daß Deutschland sich fast Attentate« gegen den Sultan in einrm Theile der «""» ^-laude Irrt Ü'moch' hat- In Italien wird darüber »-L- r-- °V" «B7« LSLUKL - ""-L w«ich» w,-i- M -m-m I ,ch m M--», °°m gebauscht wurde, ^ei der gewesen, dag >5 Soldaten einige I kennbare Berdienste erivorbcn. Znin absoluten Prinzip darf diese Weiber schlechten ^ebeiiSwandelS au» Vem Mahalleh nach I „Freimachung" aber auch nicht gemacht werden. Veschnik-Tasch halten kommen taffen, waS z» Händeln unter i __ Warnung mögen sich junge Ehefrauen einen ihnen führte, m denen cimge Soldaten einander vcrwundelen. I Fx,z. diene» laste», der sich vor Kurzem i» dem Städtchen G- Ehe noch der Zusammcnnoß größere Verhäitniffc anuehmcn I zugetragen. Dort geht ein iebeiisiusttgcS Frauchen neun Tage konnte, langten schon Soldaten de- Gardecorp- au- der I Niederkuttst mit ihrem Gcmalrl zu einem Bcr- Umgegend an und machten der Schlägern «n Ende. In > ^^«.n wagt sogar, da sie sich vollständig wohl fühlt. 2" I Uebereinstimmung damit wird au« Konstant in opel tete- araphirt, daß sich im Mbiz-Kio«k zwischen einigen dem Palaste attacbirten Albanesen und Negern infolge vo» Eifer süchteleien blutige Kämpfe entspannen. E« wird allcrbing- nicbt blo« von zahlreichen und schweren Verwundungen, son dern auch von mehreren Todesfällen gesprochen, constalirt ein Tänzchen, beider mußte sie diese Unvorsichtigkeit mit dem Lebe» büße», denn kaum batte sie eine Tour getanzt, so brach sie zusammen und der bckauernSwcrlhe junge Ehemann hielt eine Leiche m seinen Armen. — AuS der Eiset, 14. Januar, schreibt man der Tr. Berhastungeu vorgenommen worben. > x,„,j Schwarzwild zu erlegen. Neisewege «ach Italien. Im sonnigen Italien nimmt die Saison ihren Anfang und man- «her unserer Leser wird gewiß da« hiesige rauhere Klima aus einige Zeit zu verlassen qedenken, um dir von milderer Witterung begün stigten Gegenden sinkst« der Alpen auizusuchen. In Rücksicht daraus wolle, wir auf einig« Zug-vcrdindungen Leipzig« mit Italien Hin weisen. Bei einer derartigen Reise gehör« di« paffende Wahl der V3 Sauen Halle er beieik« erlegt und gestern nun machte er ! aus zwei starke Saue» eine Doublettc. so daß die stattliche Zahl lOO also voll ist. Die Jagdllicilhaber sowie ewige Freunde de« Herrn HilgcrS versammelten sich gestern Abend im Gasthaus« Berg zu Eckfeld. »,» diese« in der Tüat seltene Ereigniß jestlich zu begehen. Daß hierbei manch GlaS aus das Wohl de« glücklichen Schützen geleer« wurde, läßt sich ! denken. Herr Hilger« ist längst al» braver Jäger und sicherer Züge nicht zu den Nebensachen, denn man kann bei einem JrrlI,„me I Schutze bekannt. der i», Besitze vorst,glicher Sauhunde kein leicht empfindlichen Zeit» und Geldverlust haben. Zwei Haupt schienenwege führen von Leipzig au« nach Italien, der eine über Hos-München-Kusstein-AIa (ioqenannte Brenne route) und der andere über Lindau-Zürich.Roll,kreuz-Göichenkn-Lhiasio (Gotttiardroulc). Je nach der Lag« der in Italien auszusuchenden Slädte wird man sich nun bei einer direkten Fahr» der einen oder der andere» Route zu bedienen haben. Soll beispielsweise der Ausenthalt in Mailand, Genua, Spezia oder in den durch idr mildes Klima berühmten sran- zvsiichen Grenzorten Mentone und Nizza genommen werden, so ist Schwarz» und Sanwilke stark z» Leibe rückt, dagegen die übrige Jagd ebenso schonend und pflegend behandelt." — Wie Wiener Blattern ber-cbtet wird, wurde bei der Sektion eine» aus der internen Abtheiliing »» allgemeinen Wiener Kr.inkenhause vorstorhenen 45 Jahre allen Manne-, eine« Bursteubiiideriukisters. iin Gehirne als accitenielier Befund eu» über einen Centiiiielcr langer eiserner, gänzlich L . -- «1 ..." ^ ^ »verrosteter Nagel vorgetnuden. Ter Mann war eu'w Ln.U''vL7'«,r° LL .NuL^o ^ng...entzu..du..q erlese.... de. ihm waren intru vi.am aufier wird man di, Rome Brenner benutzen, wä rend wiederum nach si'r'ugsng'gcu Lahmungse,,ck>ei„»„ge,> kewerie. palbo- anderen Orte«, wie z. v. Lworn». Pisa. Rom. säst gleich vortheü-1 laiche Sympkonie seilenS se»,e« GehiruS irabrzu„eh,„en. hafte Berbindungkn über be de Routen bestehen. I auch war seine Intelligenz vollständig wkaet. Ter eiserne Beabsichtlgk man die Reis« üi-er d:n Brenner znrückznseqen. so I Nagel dürste sich schon seit der Kindheit des Verstürbe»««» in bietet der Nachmittags k Uhr 20 Min. vom hiesigen Bcwerisckxn I dem Gehirn desselben befunden habe». Bahnhöfe adqcdende Lourlerzaq die paffendst« Gelegenheit, ohne I ««a e!» E eei a n iü i„ de r en a I isck'en Svort«weit grSßeren Unter,veg,-«usintl>a>t Italien in kürzester Zeit zu erreiche». I — 7> a ^ re> gn ,g in de r cn g 1,, <v en ^ P 0rtswetl Der genau»,e Zug komm, Abend« 10 Udr » «,n. noch Hos. Bor. I der Ersatz der iwrkliche» Tauben beun T a uben sch, eßen mittag« 8 Uhr »ach München, geht Vormittag« S Udr 10 Min. I durch irdene. E>» Meiiich.nifieuiik l at nan lick rauben auS vo« München wieder ab und triff. Mittag» 1 Udr 22 Mtn. in I Tcrracolla cwgeserligt. d,e de» lebeuden täuschend ähnlich Innsbruck, Abend« 9 Uhr 9 Min. in Bla (italienische Grenzstaiio») I sehen und vermittelst enie« anjgezogeiie» Werke« im Innern und Abend« lO Udr 43 Min. in Verona ein. Von Leipzig au« ! die gewünschte grade Fiugiick-tuug erhalle», welche sür die -i-.» > Schütze» Hauptsache ist Trifft der Schuß, so biis« die irdene kann man einen von Berlin kommenden direkten Wagen benutzen, welcher di« zur italienische» Grenzstation Ala im Zug« verbleib«, so daß aus der gan.en Tour Leipzig-Ata ein Uinst-igei, nicht ersorder- lich ist. Außerdem finde« sich aber auch in dem betreffenden Zuge ein ebensall« von Berlin kommender Schlafwagen vor, welcher bi»- München eourstrt und gegen geringe Rachzahtung den Passagiere» I. und H. Llassi ei» angenehme« vorzügliche« Nachtlager bietet. Di« Nachzahlung aus da« gcwShnliche Egenbahnbille» beläuft sich! Umhüllung »uv da« Werk fällt unbeschädigt zu Boden, um wieder bei einer ander» gebraucht zu werden. Von den zur Er,ielu»g der grade» Fingrichtung bei Taube» nölt, gen Grau samkeiten erzäh.t man sich witciliche Dinge. Zunächst werden die Tauben geblendet, damit sie nicht durch te» Anblick der Umgebung geängstigt werden; und dann rupft man ihnen
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