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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.05.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-05-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188205312
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18820531
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18820531
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1882
- Monat1882-05
- Tag1882-05-31
- Monat1882-05
- Jahr1882
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.05.1882
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2538 holen, ein solcher im Werlhe von etwa 11 ^!; sodann verfügte er sich in de» übrigen Fällen zu Stellmachern, Schmieden, Restaura teuren re. und gab vor, er habe Sachen z» holen bezw, sortzuschafscn und erbitte sich oazu leihweise einen Handwagen oder eine Lchicbekarre, tveickes Aetahrt er unverzüglich zurückbringe» werde. Tie iämmtlichen also Heiingcjucliten hielten die Angaben de- Bittenden für wahr und ver trauten ihm unbedenklich die betreffenden iüejährte a». von denen Lugenheim jedoch nicht ein einziges znrllckbrachte, da er die Er langung derselben lediglich zu dem Zwecke bewerkstelligt hatte, um durch deren Verkauf sich Eieldmittcl zu beschaffen. Der Gesammt- werth des Betrugsobjects belief sich aus über 400 und in Rück sicht sowohl hieraus als aus die große Beharrlichkeit seines ver brecherischen Willens wurde Lugenhciin zu 3 Jahren Zuchthaus und 1800.//. tüeld- event. weiteren 120 lagen Znchthausstrafe, sowie zu 5 Fohren Verlust der Ehrenrechte verurthcitt. II. Der Holzschläger Friedrich külbel aus Dolsenhain, welcher schon eine längere Reihe von Fahren in seinen, erwähnten Gewerbe thätig ist. beging im März d. I. die Unvorsichtigkeit, dem Verbote des Försters zuwider, nicht in einem sogen. Sloctioche, sondern aus cincin Waldwege ein Feuer auzuzünden. welches, durch einen plötz lichen Windstoß angesachk, bei der damals herrschenden Dürre schnell um sich griff und eine Anzahl Acker Holz schwer beschädigte. Wegen fahrlässiger Brandstiftung tras iiülbel eine zehntägige Ge sa n g n > ß st r a s e. llk. Der Schuhwaarenhändlcr Antonin Linelk aus Zadus stand unter der Anklage, gegen den 8- 210 der Eoncursordnung in- wiern gefehlt zu haben, als ler bis zu der am Januar d. Fs. i isolgicn Eoiicurscrössiiuiig, obwohl er eine» ziemlich unisangreichen Schnhtvaarenhaudel betriebe», dennoch Handelsbücher, deren Führung ihm obgelege», z» führen unterlassen, bez. dieselben so unordentlich geliihrt Halle, daß sie keine Ucbcrsicht des VcrinügenSstande» ge- währlen. Ter Fall ließ eine milde Beurtheilung zu. so daß der Angeklagte nur I Woche Gesänguiß zuerkannl erhielt. Der Gerichtshof bestand aus den Herren Ilanbgerichtsräthen Dieber lPr.isibnini) und Biclitz, Amtsrichter Or. von Nbendroth, h'rndgerichlsräthe» Metsch und Adam: die Anklage führte Herr ^laatsanwaltschafts Assessor Hössner. iV. Ter Schneidcrgeselle Albert Friedrich Wilhelin Kracht aus Ilasian schrieb s. Z. an den Tchneidcrineistcr N. in Z. einen Brief, i i welchem er Letzten» mit Anzeige wegen eines Verbrechens be drohte, dasern R. ihn, nicht NX» .//. zahlen werde, »rächt erreichte diesen Zweck nicht, wohl aber, daß er wegen versuchter Erpressung in Unterjnckmiig genommen und zn 2 Wochen Ge säug« iß ver- urtlieilt wurde. V. Die bereits zweimal wegen Diebstahls bestrafte ledige Wil- Iielmine Marie Dorothea Müh ler hier entwendete im November vor. Fs. einem andern, mit ihr zusaminenwokncnben Mädchen einen Regenmantel und wurde unter Berücksichtigung ihrer Rücksälligkeit zu l Monaten Gejängniß verurtbeilt. VI. In der gegen Elisabeth Auguste geich. Kurth aus LciSnig wegen Rückiallsdiebstahls anhängigen Untersuchung leS handelte sich um ei» ganz geringfügiges Lbjectl vermochte der Gerichtshof in der Hauptverhandlung die Anklage als nicht hinreichend unterstützt anzusehen und erkannte daher ans Freisprechung der Kurth. Ter «Äerichtshos bestand au- de» Herren Vandgerichts-Director Fustizrath von Bose -Präsid.i, Landgerichtsrathe» Sieber. Bielitz, Metsch und Adam; die Anklage führte Herr Staatsanwalt Brückner. Tie Vertheidigung zu II. Herr Rechtsanwalt Fre»tag Ik, zu III. Herr Rechtsanwalt Broda, zu VI. Herr Rechtsanwalt Krug. IV. Strafkammer. I. Der Schlosser August Gustav Wilhelm aus Zschettgau war de.- Diebstahls und der Schorusteinsegerlehrling Johann Max Milhla» aus Taucha der Hehlerei beschuldigt. Wilhelm stand ini dringendste» Verdachte, während seiner Beschäftigung in einer Rauch toaarensärberci eine Anzahl Felle entwendet und dieselben behufs Verwcrthung dem Mitangeklagten Mühlau, welcher um de» »n- iedlichen Erwerb gewußt, verabfolgt zu haben. Während nun Mühlau ei» unumwundenes Geständniß ablegte, dabei aber auch mit vollster Entschiedenheit Wilhelm als denjenigen bezeichnete, von welchem er die TicbstahlSobjcctc erhalten haben wollte, bestritt Wilhelm den Diebstahl, und es vermochte die Beweisaufnahme nicht genügendes Material zur vollständigen Nebcrführung dieses Ange klagten zu Tage zu fördern, so daß die Klagsreisprechung Wilhelm'- beschlossen, Mühl an dagegen zn 2 Monate» Gesänguiß verurtheill wurde. II. Gegen den Buchdrucker Karl Friedrich Thiele aus Dölitz lag die Anklage vor, sich bei Herstellung einer periodisch erscheinenden Truckschrist einer Verletzung der 88. 7 und >8,2 des Prcßgeletzes schuldig gemacht zu haben, für welche eine Geldstrafe von 20 ./kl als eine entsprechende Ahndung erachtet wurde. lll. Das Dienstmädchen Auguste Selma Messer aus Meerane, welche bereits wegen Diebstahls und Betrugs rückfällig ist, erlangte 'lusgaiigS März d. F. durch falsche Vorspiegelungen gegenüber der Mutier eines Frl. H. zwei der Letzteren gehörige Kleidungsstücke: lodann aber bestahl sie eine gewisse R. um <i.Xl in deren Coniniode oufbewahrtc Baarschaft. Das Urtheil lautete aus IFahr 3 Mona te Gesängniß. IV. Die gegen den Lehrer Johann Martin Richter aus Seelingstädt nach 8- 176,3, erhobene Anklage wurde in nicht viientlicher Sitzung verhandelt und der Beschuldigte zu 10 Monaten Gesängniß verurthcilt. Der Gerichtshof bestand ans den Herren LandgerichtSdirector Bartsch (Prüsid.), Landgerichtsräthe» Vieler, Hahn, Adam und Assessor Groll, die Anklage führte Herr Staatsanwalt Martini, die Vertheidigung Mühlau's Hcrr Referendar Groß, diejenige Thielc's und Richter's Herr Rechtsanwalt Ludwig und Herr Rechtsanwalt Freylag 1. Aus Stadt und Land. * Leipzig, 30. Mai. Fm Anschluß an das JahreSsest der hiesigen Mission findet Donnerstag, de» I. Juni, im hiesigen VercinshauS (Neßstraße 0) die jährliche lutherische Pa stora lconsercnz unter der Leitung von Pros. Litt Hardt statt. Die Bcrhandlungen werden sich an die beiden Bor träge von I'. Lehmann an« Schedewitz, über die Erziehung der (Gemeinden zu kirchlichem Bewußtsein, und von Diakon»- Iw. v. Eriegcrn hier über Gradreden anschließen. * Leipzig, 30. Mai. Zur Sichern»g dcS Betriebes aus Secnndairbalnicn sind i» jüngster Zeit cinige sür das Publikum wisseiiswerlbe Borschristen erlassen worden. Ta- Betreten de-Bahnkörper-, der Böschungen und sonstigen Anlagen ist. wie bei gewöhnlichen Eisenbahnen, verboten und nur aus den geordnete» llcbcrgängcn darf' dasselbe, natürlich ohne unnötbigen Aufenthalt, geschehe». Wo die Landstraße als Bahnkörper benützt wird, hat sich der Verkehr de- Pnbli ',»m- aus den nicht zur Bahnstrecke gehörigen Tbeil zu beschränken, soweit nicht durch Ausweichen der Geschirre oder enrch Austrieb größerer Bichhcrdcn eine Ausnahme geboten ist. Fcdcnsall- haben Fuhrwerke, Reiter, Fußgänger, Treiber von Bicbheerdcn und Lastthicrcn bei Annäherung eines Zuges rechtzeitig auSzuweichcn. Barrieren dürfen nicht eigen mächtig geöffnet, Einsricdignngen nicht überstiegen werden. Punze, Eggen und andere Gcrätbe sowie Baumstämme oder andere schwere Gegenstände dürfen nur aus Wage» oder untergelcgten Schleifen über die Bahngcteisc geschasst oder müsse» getragen werke». ES ist darüber zu wachen, daß kein Bieh die Babnanlagen betritt. Alle Beschädigung des Babnkörper-, der Betriebsmittel, der Telegraphen, da» Anslegcn von Steinen oder Hetz ans die Bahn, ebenso die Nachahmung von Signalen, Erregung falschen AtarinS, die Verstellung von Weichen ist streng verboten. Da- Einsteigcn ja einen bereit» in Gang gesetzten Zug, der Versuch. sowie die.Hilfeleistung dazu, das eigenmächtige Oessncn der Wagen- il'üre» oder der Verschlüsse der Plattformen, sowie da- Anssttigen vor völligem Stillstehen dcS ZugS ist verbeten. Tic Bahnbeamtc» sind besngt. Jeden, der ans einer Ncber- lrclnng derartiger Vorschriften betroffen wird, vorläufig sest- innehnion, wenn er sich nicht über seine Person au-zuweise» oder eine angemessene Sirberbeil zu bestellen pcrmag. Die Strafe sür versiebende Ilebcrtretungcn, so,Seit sic nicht criminelle Ahndung erfordern, kann bis aus 30 anfteigen. Wir wollen übrigens bei dicker Gelegenheit bemerken, daß es uns vor einiger Zeit vergönnt war. den Betrieb der ersten, >in Königreich Sachsen crbante» Seenndairbahn, der jenigen von Wilkau nach Kirckbcrg, au- eigener An schaumig kennen zu lerne» und daß wir nur Günstige- über die Anlage und deren Bctrieb-cinrichtnngen berichten können. Tie genannte Secundair Eisenbahn, welche die in reizendem, von einem munteren Gebirgsbach tnrchströniten Thatc bin führende Landstraße von Wilkau »ach Kirckberg benutzt, erfüllt.ihren Zweck aus das Beste, dem Publicum sink in Bezug ans die Personenbeförderung alle möglichen Bequemlichkeiten geboten, auch die Beförderung der Guter ist in jeder Beziehung praktisch eingerichtet und, waS die Hauptsache tst, die Schmal pur der Sccundairbahn gestattet, daß die Geleise mitten in die engen Straßen von Kirckberg hineingclegt und die Fabriken direct durch Zuganggelcisc verbunden werden können, o daß also die Fabrikanten beispielsweise im Stande sind, hre Wvllballen direct bis an die Niederlagen heran sich be ordern zu lassen. Mit einer Normalspurbahn wäre VaS sicher nicht möglich gewesen und auf eine solche, in ihren Herstellungskosten weil thcuerer Bahn mit Normalspur hätte übrigens Kirckberg noch lange warten können. Anerkennung gebührt nächsldem auch der Bahnverwaltung selbst, die an Ort und Stelle bemüht ist, den Wünschen des Publikums nach jeder Richtung hin entgegen zu kommen. * Leipzig. 30. Mai. Der ReichStagSabgeordnele Herr Kutschbach ersucht uns, mitzutheilen, daß er. entgegen emer vor Kurzem veröffentlichten Notiz, wonach er bei der nament lichen Abstimmung im Reichstage über den Antrag, die Tabak- monopvl-Borlage einer Commission zu überweisen, gefehlt haben sollte, anwesend gewesen sei und laut und deutlich mit „Nein" gestimml habe. ES stimmt diese Mrttheilung mit dem amtlichen stenographischen Sitzungsbericht überein. X. >Vd Leipzig, 29.Mai. Heute wird uns au-S onderS- bausen der Tod eines verdienten GymnasialprcsessorS, eine» Eollegcn deS alten TirectorS Gerber und Lehrer» von dessen Sohne, dem k. sächsischen Unterricht-- und CultuSminister v. Gerber, vr. Karl Zange, gemeldet. Der Tod erlöste am 27. Mai den würdigen Pädagogen im 79. Lebensjahre von schweren Leide». Die Hälfte seine- Lebens hatte er im Dienste der einen Schule, de- Sonderhäuser Gymnasium- unter den Rectoren Gerber und Kiefer, zugebracht, da er von 1837 bis 1873 als Lehrer des Französischen an der Latein schule gewirkt hat. In den BcwegungSjahrcn folgte er mit großem Eifer und Berständniß der Entwickelung des politischen Leben- in Deutschland, welche- so stürmisch alle Dämme durchbrach, hielt Borträge über die Geschichte der Gegenwart und trug in der Schwarzburgischen Residenz viel dazu bei, einer ruhigen Betrachtung der sich vollziehenden Dinge den Boden zu bereiten. Bersasicr dieser Zeilen zählte ebenfalls zn Zange's Schülern und bewahrt ihm ein treue- Andenken übers Grab hinaus. * Leipzig, 30. Mai. Herrn August Bebel ist eine unangenehme Psingstüberraschnng zu Thcil geworden. Als derselbe am ersten Feiertage in Dresden einlras, wurde er in Folge eines von der königl. Staatsanwaltschaft zu Dresden erlassenen Haftbefehls sesigenomnic» und in da- Gesängniß abgesührl. — o ES ist ein höchst seltener, großer Kupferstich auf- gesunden worden, welcher, in Vogelschau, eine genaue Dar stellung de» Neichct'sckcn. srüker Apel'scheu Garten- auS dem Anfänge des vorigen Jahrhunderts bietet und alle Erwartungen, die man von dem berühmten Fabriketablissement, daS liier stand, und den dasselbe umgebenden Anlagen und sonstigen Schöpfungen haben mußte, weit hinter sich zurück läßt. Den Stich selbst kann man sich unter den Auslagen in den Sammlungen des BercinS sür die Geschichte Leipzigs anftben. Wir wollen hier nur testen Unterschrift und Ver- zcichniß der Einzclbcitcn wicdcrgeden: ckurckin, qua ^lonsieur .Vpell tameux ^laielmuck ä Teipsic vient cke trüro clresser nvee ton-- los liatiments. — -Lvuntcour; Liaison cke plsisiuwe; Aanulactule clv drocarck, Tieu on T'outiffereuter b'nkrique? (sie!) sür: Tieu crü kvnt ckifferentes labriguex 1'eiuturo ü 8c>zo; Teinturs ä clrnp; Tnckroit a uppreter !es clrnps; Ornngorie; 1,'entree ciu zurckin; Pavillon gui couvre Iv j>out; Ta. l'leinso; Terrasse en forme ck'allee garnie ck'orangers c-t cl'Ifs; Dosemblablos (sic) allees ornees ä'arbres ftnitiers: parterre ä lleurs; vassin cle Panne. (irauck Lassiu avec uno Terrasse antour; Locago cl'ardros nains; Ta Lerre; ckarckin Irnitier; Oranck allees en korioe ci'ampbitlieatrs enrickies cke 8tatues et dorckees ä'arbres fruitiers; lieservoir; Vanal qno forme T'ester sur legnel on se promene en kateau DaS heißt i» Ucbersetzung: „Ter Garten, welchen Herr Apel. berühmter Kaufmann zu Leipzig, angelegt hat, mit allen seinen Gebäude». Borhof; LnsthauS; Brocal-Manufactur; Stelle, wo mehrere Fabriken sichen. Scidcnsärberei; Tuck'- särbcrci; Platz wo die Tuche zugenchtet werden; LTrangcrie; Eingang z»m Garten; Pavillon aus der Brücke: die Pleiße; Terrasse >» Gestalt einer Allee, eingefaßt mit Orangerie und Tarn»; ähnliche Alleen mit Fruchtbäumen; Blumen beet; Faun-Bassin; Großes Bassin mit einer Terrasse ringsum; Gebüsch von Zwergbäumcn; DaS Gewächshaus; Obstgarten; große 'Alleen in ampkitheatralischer Anlage, geziert mit Statuen und eingefaßt von Obstbäumen; Wasserbehälter; Schilstcich zu Luftfahrten. — Und von allen diesen Herrlichkeiten und großartigen Schöpfungen ist jetzt außer den vier Statuen in der Dorotkccnstraße, kein Stein, kein Baum — keine Spur mehr vorhanden! * Leipzig, 30. Mai. lieber die Borbereitungen zu dem am 16. und 17. Juli in Ebemnitz statlsindenden säch sischen Kreisturnsest berichtet das „Ckcmnitzcr Tagcbl." Folgendes: DaS Kreisturnsest wird nack Allem, waS man bisher erfahre», größere Dimensionen annehmcn, als inan ursprünglich gedacht. Mindesten» lO—15,000 dürften sich ven auswärts dazu cinsinden. Die Bewirtkschastung aus dem Fcstplatz wird nickt, wie man anfänglich in Aussicht genommen, die hiesige Schloßbraucrci übernehmen, sondern ein Eon sortiui» hiesiger bestens renommirtcr Wirthe, Herren Winter (JohanniSplatzR MatthcS (Stadt London), Lasch (Elysium) und Lößcr (Letzter Seufzer). Ler Au-schank der Biere u. s. w. wird durch diese Herren zunächst in der großen Festballc erfolgen, die in einem Umfang von 2000gm aus dem Fcstplatz selber errichtet werden wird. Außerdem werden durch dieselbe» Unternehmer sogenannte fliegende BüssctS aus dem Platz eingerichtet. Man rechnet auch seitens dieser Herren aus eine starke Frequenz und — vielen Durst. Dein Beruchinen nach sind allein 10,000 Gläser in einer GlaShandlung schon bestellt. Der WobnungS au-schuß bat sich mit einer Ansprache an die Einwohnerschaft der Stadl Eheiunitz gewendet, welche bezweckt, den Feftgästen freie Ouartiere zu beschaffen, eine Ausgabe, die bei der großen Masse der zu erwartenden Festgäfte keine sehr leichte ist. aber sicher in einer Ebemnitz zur Ehre gereichenden Weise gelöst werden wird. Der WobnungSauSschuß hat übrigens nach außen hin schon eine rege Thätigkeil entwickelt, indem er an 4l0 Turnvereine de- König reicks Sachsen und sechs i» anderen Bundesstaaten heimische. zum sächsischen Krcisverband gehörige Tur» vereine Einladungen und Anineldcbogen versendete, welche letztere, von den Turnvereinen mit de» Namen der Festtbeil nebmcr auSgesütll, wieder hierher enizuscnken sind und dann die Ouartiertisten bilden werden. Die Zadl der 'Mitglieder der zn», Kreisverband gehörigen Turnvereine beträgt weit über 38,000. die Zakl der Mitglieder der hiesigen und der innerhalb der Bannmeile ven Ebemnitz (7.5 Kilometer) bei inischcn Turnvereine, welche bei der Ouarlierleistung nickt in Frage kommen, 1876. Könnte bis zum 18. Juni, a» welchem Tage der Eingang der Anmeldungen von auswärts beginnen wird, schon eine Uebersicbt über die hier zur Bersügung stehenden Ouartiere erlangt werden, so würde hierdurch dem Wol'ninig-ansschiiß die Lösung seiner AusIabe wesentlich erleichtert und insbesondere die Berücksichtigung etwaiger besonderer Wunsche, sei cS der Onartiergebcr oder der Turn gäste. ermöglicht werden. * Leipzig. 30. Mai. Dresdner Blätter bringen die Mit thcilung, daß dieselben Unternehmer, welche ei» Schlackten- Panorama in Dresden zu errichten gedenken, ein ebensolche» auch in Leipzig errichten wollen und daß zn dickem Zweck an dem August»-platz bereits ein Bauplatz erworben worden sei. Hier ist über diese Angelegenheit Nichts bekannt und das Letztere, die Erwerbung eines Platzes betreffend, dürste vollständig »»begründet sein, da an» AugustuSplatz da- Areal viel ;» kostbar ist, »m mit Erfolg sür den Bau eine- Panoramas verwendet zu werdest. * Leipzig, 30. Mai. In dem dritten Cyklu- der Londoner Nibelungenaussührung sang Herr Franz Pischek, ein vielversprechender junger Sänger, die Partien deS Donner im ..Rheingold" und de» Alberich im „Sieg fried" mit gutem Erfolge. —o. Die AuSgänge und Eingänge zum Naundörfchen sind schon wiederholt Gegenstand öffentlicher Besprechung ge wesen, indein sowohl vom Ranstädter Steinwcg wie vom Fleischerplatze auS. dieselben nur rin paar Ellen Äreitc haben. Nicht allein, daß hierdurch die Passage beschränkt und eine Durchfahrt, wie am Pleißenstege, unmöglich wird, kommt auch der Umstand in Betracht, bei einer Feuersbrunst in diesem reich bevölkerten Stadtlheile die genannte Beengung von den verhängnißvollstcn Folgen sein könnte. Wie wir nun jetzt vernehmen, ist der Plan im Werke, durch Ankauf und Abbruch einiger der alten kleinen Häuser Platz zu schassen und eine breitere Slraßenverbindung mit dem Ranstädter Steinwege herzustellen. * Leipzig, 30. Mai. Den vielen hiesigen Touristen, welche in diesem Sommer Hamburg zu besuchen gedenken, wird die Nachricht von Interesse sein, daß die Insel Helgoland vom 10. Juni ab viel leichter als bisher erreichbar ist. Die Züge der unterelbescken Eisenbahn verkehren von dem gedachten Tage ab direct von Harburg bi- Cuxhaven und von letzterem Orte fährt täglich ein Dampfer mit drei Stunden Fahrzeit nach Helgoland bin und zurück. Der Abgang wird sich an die auS Norddeutschland kommenden Schnellzuge anschlicßen. Mit den deutschen StaatSbahnen ist ein Arrangement getroffen worden, wonach von Berlin. Magdeburg, Leipzig. Frankfurt a. M., Hannover. Kassel, Bremen und Hamburg direkte Billct- nach Helgoland mit 25 Procent Preisermäßigung auSgegeben werten, die 30 Tage giltig sind. * Leipzig. 30. Mai. AuS Liverpool geht unS folgendes Schreiben zu. dessen Veröffentlichung au- verschiedenen Gründen interessiren durste. „Vor zwei Jahren, so lautet dasselbe, reiste ich nach erfolgter Oberschenkel-Amputation von meinem bei Kiel belegenen HeimathSorle zu Herr» W. Ersurth in WeißenselS, um mir ein künstliche» B in mache» zu lasten. Dasselbe fiel in jeder Hinsicht befriedigend au- und habe ich in England, wo ich seit etwa 1'/, Jahren in Stellung bin, weder in London noch in Liverpool, Kunstbeine entdecken können, die auch nur annähernd so leicht die Functionen eines natürlichen Bein- vollzögen, wie da- Ersurth'sche. Eine Reihe Liverpooler Aerzte. welche mein Kunstbcin gesehen, bewundern dasselbe, darunter eine Capacität ersten langes, 1)r. Evans Thonias. Seit Herr Ersurth einem Liverpooler Fabrikanten erlaubt hat. das System seine- Bein- sür England zu adopliren, wird dasselbe ohne Zweifel bald den gebührenden ersten Rang in diesem Lande einnehmen. Meinerseits habe ich weder die Strapazen noch die Kosten der langen Reise von Liverpool nach Weißensalls gescheut, um die Bequemlich keit eines Reserve-Beins von Herrn Ersurth zu erlangen. Meine Ucberzcugung geht kurz dahin, daß es kein besseres und praktischeres künstliches Bein giebt, als daS Ersurth'sche (ich habe auch amerikanische gesehen) und ich hoffe, daß diese Zeilen etwas dazu beitragen möchten, den um die leidende Menschheit höchst verdienstvollen Manne etwas mehr Beachtung zuzuwendcn. Mit Bedauern sehe ich, daß der alte wackere Ersurth gerade in seincin Baterlande wenig gewürdigt wird. Weshalb^ Weil er eben ein einfacher Mann ist, der sich nicht aus Rcclame versteht. Herrn Ersurth sicht man mit seinem eigenen künstlichen Bein in seiner Werkstatt von früh bi- oft Mitternacht am Ambo- oder Schraubstock arbeiten. Seine Bemübungcn wurden aus jeder Ausstellung, die er beschickte, mit den ersten Preisen belohnt. Aus der letzteren Ausstellung sür Gesundheitspflege und Rettung-Wesen in Brüssel erhielt Ersurth die goldene Medaille erster Elaste und die Acadsmie Nationale in Paris ernannte ihn in Anerkennung seiner Leistungen zu ihrem Mitglieds Schließlich will ich noch er wähnen, dag Herr Ersurth. durch seinen Berus zn technischen Arbeiten vorgcbildet, selbst vor etwa 30 Jahren am Ober schenkel ampulirt wurde und nach jahrelangen, unermüdlichen und einsichtigen Versuchen mit anderen künstlichen Beinen zu seinen, jetzigen System gelangte. Die große Hebung deS Meister-, der schon über 700 Beine verfertigt hat, befähigt ihn in 8 Tagen ein Bein zur vollen Zufriedenheit eines Patienten fertig zu stellen. Der Preis desselben beträgt ca. 150 Mark." —o. Unter den Bcrgnügungsvrten unserer nächsten Nach barschaft verdient daS Eafö und Garten-Restaurant von A. H. Klaus in Plagwitz. Lfchochersche Straße Nr. 60, be sondere Aufmerksamkeit. Dasselbe gewährt einen ruhigen, gcmüthlichcn Aufcntbalt, hat eine bübsche und zugleich bequeme Lage, nahe dem Haltepuncte der Pserdeciscnbahn und bietet, »cöcii der gefällige» und eleganten Gartenanlage, auch Billard und Kegelbahn. Nameutlich auck sür Familienbcsuch mit Kindern ist taS Klaus'sche Etablissement empsehlenswerth. Die tüchtige Leitung desselben äußert sich in ausmerksamer Bedienung, sowie in der Gute von Allen,, waS hier zu Genuß und Unterhaltung geboten wird. Ts. VolkmarSdorf. 29. Mai. Von verschiedenen Seiten, sowie auch in diesem Blatte wurden jüngst Tbat- sachen über daS Ausnehmen von Vogelnestern, Schleudern und Wersen »ach Vögeln:c. erzählt. Solche Heldenlhaten werden laut Gesetz „nach richterlichem Ermessen bi» zu 14 Tagen Gesängniß bestraft". Vorstehendem zu Folge und da in die Zeit der jetzigen Voaelbrut gerade Schulserien sallen, dürske nickt nur Polizeioeamten, sondern auch Eltern und Lehrern eS nickt warm genug ai,S Herz gelegt werden können, ernstlich Gelegenheit zu ncbmen, ihren Einfluß aus die Jugend durch energische» Einschreiten geltend zu machen. Eltern »nd Lehrer z. B- dursten ihren Kindern und Schülern nur folgende recht einleuchtende Berechnung zu Gemütbe fuhren: Nimm an. ei» Nest birgt 6 Junge. Die Alten tragen jedem derselben täglich im Durchschnitte etwa 50 Raupen zu. also zusammen 300. Die Atzung währt ca. 30 Tage. Die Vögelchen verzehren demnach 9000 Stück. Jede Raupe frißt aber täglich, wie man au-gerechnet hat, so viel an Blättern und BlüthenknoSpen. als sie selbst wiegt. Nimm nun wieder au. daß die- 30 Tage lang geschehe und daß jede Raupe täglich bloS eine Bluthe, welche eine Frucht gegeben, vertilgt hätte. Danach bringen unS die 9000 Raupen um 270.000 Obsts rückte. Ließest Du nun jene- Nest in Ruhe, so würdest Du und Deine Nachbar», da ein Liter durchschnittlich 30 Birnen, Acpscl und Pflaumen saßt, dergleichen 90 Hectol. oder 3 zweispännige Wagen voll oder sür 540 inehr gerettet haben. Ein- Deiner Bögelchen hätte somit in den 30 Tagen 90 also jeden Tag 3 „verdient". Und Dies ist gar nicht etwa zu hoch, sondern noch sehr niedrig gerechnet, da ja eine Raupe, wie sie eS manchinal auS Liebhaberei thut, deS Tag- lO, 20 bis 30 Bluthen frißt, oder Laub, daS den Blüthen Nahrung tiescrn sollte, zum Abfallen bringt. — Wie viel Raupen. Schmetterlinge, Maikäfer u. dergl. auch unsere Massen von Sperlingen, für welche in einer der letzten Nummern diese- BlalteS, aus Seite 2460, kräftig emgetretcn ward, wegsangcn und dadurch nütze». ist kaum zu berechnen. DEhcin >» i tz. 30. Mai. Ten diesjährigen P singstserienan den hiesigen städtischen Volksschulen, welche »ach den Bestim mungen der hiesigen Localschulortnung die Dauer von 8 Tagen haben, werken sich diesmal noch zwei weitere schul freie Tage anschließcn. da die städtischen Lehrer sich fast auS nabmcloS bereit erklärt haben, bei der am 5. Juni statt findenden BernsSstatistik als Zäbler mit tbätig sein zu wollen — Len Seiten deS Raths ist beschlossen worden, dem hiesigen Turnverein zu dem ani 15. bis 17. Juli statlsindenden T sächsischen Kreisturnsest einen Beitrag von 3000 -L al- baaren Zuschuß, sowie 1000 zur Anschaffung von DeeorativnSgegeiiständcn. welche Eigenthum der Stadt ver bleiben und dem Turnvereine sür erwähntes Fest gelieben werden sollen, au- der Stadtcasse zu gewäbren. — Um da nn Octobcr d. I. statlsindenke 25jährige Jubiläum der Realschule festlich zu begebe«, bewilligte da-Stadtverord- nctcn-Ecllegium, dem Rathsbeschlussc entsprechend, ein Berech» nung-qantum von t500 Um an diesem Ebren- und Fcsj, tage auch-dein Lehrercollegium eine wehlverdieule, ehrend« Aufmerksamkeit zu erweise», wird ei» Frühstück, welches kl« Stadt den Lehrer» unk Ehrengästen giebt, arrangirl werden. Weiter ist folgende- Programm ausgestellt worden. Feicr- licher FestactuS in der Aula der Realschule, Festspiele sur die Elasten III — VI in den Gärte», bei ungünstiger Willen»,z dcS „Restaurant Baum." Vorher Fcstzug bez Scbülercötus unter Fiibrung der Lehrer »ach diesem Elabliise- ment. Theatralische Vorstellung der Oberclassen mit daraus- olgendem Ball sur die letzteren. * Kirchberg, 29. Mai. Begünstigt vom herrlichste» Psingstwetter fand am gestrigen Tage aus dem Borbcrz« bei Kirchbcrg die Weihe de- vom dasigen Erzgebirge»««» erbauten steinernen AussichtSthurmeS statt. Ter Tburm hat eine Höhe von ca. 10 Meter und ist den alten Warl- thürmen Hochgebildet, von ihm au» genießt mau eine un- gemein liebliche und abwechselungsrciche Rundsicht, die »ach dem oberen Gebirge zu ihren Abschluß mit dem Aucrsbcrg« ludet, wahrend der B'ick nach der Zwickaucr und Altenburger Gegend ein sehr umfassender ist. Der Aufcnlhall auf tcm Bcrgkegel. der mit Nadel- und Laubhol; bewachsen, ist ein ehr angenehmer; neben kein Thurme erhebt sich eine Nnler- landShülte. die der Vorstand dcS Verein», Fabrikant Petzeld, auf seine Kosten hat Herstellen lassen. Tie Weibeseierl,chleit and in Anwesenheit von Mitgliedern des Gcsamnitvorslandc» >om ErzgebirgSvcreine, Tcputirlcn benachbarter Zwcizvereinc, 'owie vieler Schaulustiger von nah und fern statt. Dresden, 29. Mai. Das an der Ecke der Reißiger und Slriescnerstraße befindliche Colonialwaarengeschäsl von Johann Schuster ist am l. Feiertag Mittag voll- iändig au-gebrannt. Ein Maler hatte eine mit in dem Geschäft gekaufter Ouantität Terpentinöl gefüllte große Flasche allen lassen, infolge dessen sich die Flüssigkeit über de» Bote» des Ladens verbreitete, welchen inan hieraus mit Sägespänen bedeckte. Ein Herr, welcher sich Cigarren kaufte, wollte eine derselben an Ort und Stelle anzünke», wobei ein Stückchen brennenden Schwefel- vom Streichholz absprang. taS Terpen tinöl entzündete und im Nu stand der ganze Laden in Flammen, der total auSbrannte. Leiter ist der Geschäftsführer im Ge- ickt und an Händen stark beschädigt worden, während «in anderer zur Hilfe herbcigceiltcr junger Mann durch eine der niederstürzendcn Rollladen am Kops verletzt wurde. T,« Casse wurde gerettet, daS Papiergeld allerdings lheü- weisc angekohlt, während von Waaren nur Wenige« und dies, vollständig unbrauchbar gemacht, hcrau«- zescbasft werden konnte. Wie wir hören, ist nichts vcr- stckert. — Weitere Details berichtet unS noch ein Augenzeuge: „Einer außerordentlichen Aufregung bemächtigte ftck aller Anwesenden, als plötzlich, durch die furchtbare Hitze verbrannt, die Ränder der drei Rollläden rissen, diese wie ans Commauto auf einmal Herabsielen und den Laden, in dessen Innern sich der Geschäftsführer »och befand, vollständig abschloffen. Hilfe durch den HauSeingang zu bringe», war in Folge Le« erstickenden OualmS ganz unmöglich. Da gelang es unter äußerster Kraslanstrengung den einen Rollladen zu heben und nun zog man durch die entstandene kleine Spalte den arg verbrannten Geschäftsvertreter heraus, Ler sofort nack dein Carclahause gebracht werden mußte." — Der vom Geschäfts inhaber erlittene Schaden soll gegen 12,000 betragen Ei» bei den LöschungSarbeilen freiwillig thätig gewesener Mann hat leider nicht unbedeutende Brandwunden an beiden Händen und der rechten Seite des Gesicht- Lavongeiragen. (Dresd. Zeitg.) — Im Anschluß an die gestrige Notiz über den aus den Dresdner StaatSbahnhöfcn slattgehabten Psingsk- verkehr kann der „DrcSd. Anz." berichten, daß die selbst sür das Pfingsffest außergewöhnlich starke Pcrsonensrcquenz, irie sie am Morgen de- ersten Feiertage- begonnen, bis in die späten Abendstunden in ungeschwächtcm Maße sortdaurrle. In ganz hervorragender Werfe wurde der Böhmische Balm- hos n> Anspruch genommen. Zur Beförderung der ubereu« zahlreichen Passagiere waren am ersten Psingstseiertage neben den 92 regelmäßig ein- und auslaufenden Personenzügen nickst weniger alS 50 Personenertrazüge erforderlich, von denen 2t aus der Bodenbacher. 13 aus der Cbemnitzer Linie, 4 zwischen dem Böhmische» und dem Berlin - Dresdner Bahnhöfe und 6 zwischen dem Böhmischen und dem Schlesischen Bahn- Hofe verkehrten. Es liefen also an diesem Tage aus dem Böhmischen Bahnhose inSgesammt 142 Personenzüge au- und ein, in denen 1925 Personenwagen eingestellt waren. Auch auf dem Leipziger Bahnhose war der Personenverkehr während des ganzen Festtages ein überaus bedeutender. In der Zeit vom Sonnabend Mittag bi» Sonntag Mittag waren in den Zügen 150 besetzte Personenwagen mehr eingeganaen al- im Vorjahre. Am ersten Psingstseiertage wurden hier neben 53 fahrplanmäßigen Pcrsoncnzügen 18 Personenextrazuge expedirt, von denen 2 nach Leipzig. 3 von Leipzig vin Riesa, 1 nach Leipzig, 1 von Leipzig über Döbeln, t von Berlin, 3 nach Meißen und 3 von Meißen, sowie 2 nach Kötzschen broda und 2 von Kötzschenbroda verkehrten. In den zusammen 71 Züge», welche von, Leipziger Bahnhose zu befördern waren, liefen 2376 Personcnwagcnachse». Aus dem Schlesi schen Bahnhose wnrden am Psingst-Sonnabend und Sonntag zusammen 10 Personen Ertrazüge eingelegt. Tie Anzahl der aus diesem Bahnhose zur Beförderung gelangten Passagiere dürste mit circa 15,000 nicht zu bock gegriffen sein. — Auch die DampsschisssahrtS-Direction hatte einen riesige» Personenverkehr zu bewältigen und sah sich z. B. genöthigt, früh 6 Uhr stromauf mit drei, um 8 und 10 Uhr Vormittag» mit je zwei, Nachmittags 2 und 3 Uhr mit je drei und von 4 Uhr ab mit je zwei Schissen zu fahren. Aus der sogenann ten Meißner Linie wurden Vormittags 10 Uhr zwei und Nachmittag» V-3 Uhr ebenfalls zwei Dampfer abgelassen. Bautzen. 29. Mai. Der Kaufmännische Verein hatte für gestern Abend in- Hotel Laue eine öffentliche Ver sammlung kinberusen. in welcher der Hcrr Stadtrath von Schenckenborff aus Görlitz einen Vertrag über die neuer dings in den Vordergrund getretene Frage: „Handfertig keit und Haussleiß" hielt. In Görlitz besteht nun auch schon seit einiger Zeit unter Leitung de- Referenten, Hcrr» v. Schenckendorff. eine auf der Bass- der freien Vereinigung gegründete Schule, in welcher einer großen Anzahl Knaben auS der Volksschule Unterricht crtbcilt wird, um bei denselben Handfertigkeit und Geschicklichkeit zu pflegen und dadurch in ihnen den Haussteiß zu erwecken. DaS Ziel wird durch An leitung in verschiedenen Fächern, Tischlerei, Bildhauerei:c., zu erreichen gesucht. Der Zweck de» Vortrages, den Herr von Schenckendorff hielt und in welchem er die Wichtigkeit der Frage der Handfertigkeit erläuterte, sowie den gegenwärtigen Stand des bereits Erreichten dartegtc, war, auch für Bautzen die Anregung zur Errichtung einer ähnlichen Schule zu geben. In der Debatte nahmen an- der sehr zahlreichen Versammlung Hcrr Realschultireclor vr. Vollhcring, Herr Seminar-Oberlehrer Schmidt und Herr Professor Schotten da- Wort, uni warm sür die Idee cinzu- treten. Der Ersterc machte namentlich gellend, daß ein der artiger Unterricht als Ersatz sür die gekürzten Turnstunde» gelten könne, waS der mit geistiger Nahrung so reichlich ver sehenen Jugend sehr heilsam sein werde. Wenn auch nickst gerade «ls Gegner, so doch auch nicht al» Freund der neuen Idee nahm Herr Lehrer Mühlmai-n das Wort, um aus di« verschiedenen Bedenken hinzuwcisen, welche austrrten könnten, ». B. daß die Knaben, die mit Schulstunden und häusliche« Arbeiten so schon gesegnet sind, kaum die nvthige Zeit er übrigen würden. iLchließiich wurde rcsolvirt. um die Frag« sur unsere Stadt nickt au« den Augen zu lassen.,äh d:< Vorstände de- Kausmännischen und de«Apcr^cvcr«n» ei« EomitL bilden sollen, da- die weiteren^^^ zu leiten Hsh «edi ! Gru, delei! » r,e WII D»t weiden Miljerc Res Bon, Platze se mit der bekannt lieberem licht» L erfahren taarem juchi. L »toi» Zu e Piecen »ir» e »»ter »iese» E« b- Herr», kapital rrn»en Offenen Ei»? 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