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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 26.04.1856
- Erscheinungsdatum
- 1856-04-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-185604266
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18560426
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18560426
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1856
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- Tag1856-04-26
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„Die spröde Brünette? WaS willst Dn bei der?" „Spröde? .... Fräulein Fanny spröde? a . . . . daö ist zum Todllachen! Gegen Euch vielleicht ist es »wglich, gegen mich wahrlich nicht. Sie singt die schönsten, schmelzendsten Liebeslie der, und sieht mich dabei an, so süß, so hingc- bend, als wollte sie sagen: Fähndrich komm an meine Brust!" „Und Du flogst an ihre Brust? . . . ." „Nun, ich verrathe nichts, aber ich sage Euch, sie ist verliebt in mich bis über die Ohren. Erst gestern schrieb sie mir . . . ." Der Fähndrich wollte weiter reden, als ihn ein sanfter Schlag auf die Achsel traf. Er wandte sich unwillig um, und hinter ihm stand der Bleiche. „Mein 'err," sagte dieser, und sein großes Auge blitzte, „Sie sind ein Schurke! . . . ." „Donner und Teufel, das mir? fluchte der Fähndrich, „Herr, wer sind Sie?" „Mein Name ist Henry Duboiö!" „Sie werden mir Genugthuung geben." „Ich werde nicht geben Sie die Genugthuung, ich werde sie fordern von Ihnen, mein 'err! Sie 'aben gesprochen serr schlecht von einem Mädchen, das ich kenne, ein braffes, liebes Mädchen! Sie 'aben gelogen, das gute Fräu lein Fanny 'at Sie nicht angesehen süß und 'in gebend, Sie sind nicht geflogen an ihre Brust, und Fräulein Fanny 'at nicht geschrieben kleine Briefe voll Liebe. Ich weiß das, und werde sie tödtcn für Ihre schlechte Wort!" (Schluß folgt.) Ta.qesgeschichte. Sachsen. Die Königin von Preußen ist am 22. April Nachmittags zu Besuch beim k. Hofe ein« getroffen und am Bahnhof von Sr. Maj. dem König, dem Kronprinzen und Prinzen Georg kk. HH. empfangen worden. Die hohe Frau wird 4 — 5 Tage in Dresden verweilen. Am 16. April fiel ein fünfjähriger Knabe in Dresden unterhalb der Hofmühle in den Weißeritz- mühlgraben, und obwohl dies von Umstehenden und Vorübergehenden, unter denen mehrere Männer sich befanden, sofort bemerkt wurde, geschah von densel ben doch nichts weiter zur Rettung des Kindes, als daß man demselben einen Stock cntgegenhielt, an welchem sich das Kind auhalten sollte, den cs aber nicht erlangen konnte. Da sieht aus einem gegen überliegenden Hause aus ihrer Wohnung in der ersten Etage eine junge Frau daö Kind schwimmen, stürzt die Treppe hinab, nach der von der Annengasse »ach dem Fischhofplatz führenden Brücke, springt von der selben in das drei Ellen tiefe Wasser, erfaßt das Kind, schwimmt mit demselben noch durch zwei Brük- ken hindurch und bringt dasselbe, zwar starr und steif, doch lebend, ans User. Die kühne Retterin ist die Ehefrau des Tapezierer Kranz. In der Nacht vom 15. zum 16. April hat ein zur Zeit noch unermittcltcr Mensch in dem Steuer amt der Post zu Leipzig, nachdem er sich wahrschein« lich hinter Gepäck versteckt und einschließen lassen, die Erbrechung der Kasse versucht. Wie wir hören, hat derselbe das Holz der Schrankthür, Spahn um Spahn, mit dem Messer abgeschnitten und ist der Er reichung seiner verbrecherischen Absicht schon sehr nahe gewesen, als er durch den anbrechcndcn Morgen und das Geräusch im Hause gestört worden ist und wahr scheinlich verstohlen, wie er gekommen, die Flucht er griffen hat. Vor ungefähr acht Tagen fand sich in dem Brief- bcutel in der K. Pvstanstalt zu Dresden unter andern auch ein unfrankirter von New-Uork kommender Brief, der an die Postbeamtetcn des Postamtes Dresden adressirt war und 26 Ngr. Porto kostete. Niemand der Adressaten fühlte sich gedrungen, diese 26 Ngr. zu berichtigen und die Mittheilungen dafür cutgegen- zunehmcn, die ihnen irgend ein Uankec unfrankirt zukommen zu lassen für gut befunden hatte. Endlich wurde eine Sammlung veranstaltet, der Brief cin- gclöst und eröffnet. Er enthielt — — — eine acht Seiten lange Predigt eines Missionärs, worin derselbe die Herren Adressaten sehr warm zur Fröm migkeit und Gottesfurcht anermahnte! Die in voriger Nr. mitgetheilte Nachricht, daß die neue Kreditbank zu Leipzig den Fortbau der Albertsbahn nach Chemnitz in die Hand zu nehmen beabsichtige, hat sich als völlig unbegründet heraus gestellt. Chemnitz. Ein am 12. d. M. stattgehabtcS Feuer im Hintergebäude des Factor Speck in Neu stadt ist durch ein 11)^ Jahre altes Mädchen, Na mens Findeisen, aus Rache gegen Speck, der die F. einmal gezüchtigt hatte, angelegt worden. Die junge Verbrechen» ist am vergangenen Sonnabend vom hiesigen Landgericht eingezoge» worden. Wie daö Chemnitzer „Tageblatt" berichtet, ist am 16. April Herr Bürgermeister Müller zu Chem nitz durch ein sehr sinniges Geschenk Sr. Majestät des Königs höchst angenehm überrascht worden. ES ist die photographische Ansicht des Zimmers in dem zur Secundogenitur gehörigen Palais in der Lange gasse zu Dresden, in welchem in den Jahren 1853 und 1854 die Zwischendcputation der ersten Kammer unter dem Vorsitze des (damaligen) Prinzen Johann ihre Sitzungen zu halten pflegte. Bekanntlich ge- hörte auch Herr Bürgermeister Müller der Deputa tion an. In Großpardau bei Grimma ist in der Nacht zum 13. in die Kirche cingebrochcn und der Inhalt zweier Kasten und Sparbüchsen, im Betrag von etwas über 4 Thlr., gestohlen worden. Waldenburg. Am 16. April wurde das Dörf chen Niederwinkel durch ein nicht unbedeutendes
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