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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 29.01.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-01-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-185901294
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18590129
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- Saxonica
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- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1859
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Die Ausgaben sind vorläufig zu derselben Höhe ver anschlagt worden, dürften aber, trotz der durch die Einrichtung der Gasbeleuchtung verursachten Kosten, trotz der Verbesserung der Lehrergehalte an der hie sigen allgemeinen Stadtschule und trotz mehrfacher projectirter Bauten, dieselbe kaum erreichen, weshalb auch die beiden (statt der früher» sechs) Stadtanlagcn, die einstweilen noch angcsetzt worden sind, höchst wahr scheinlich gar nicht erst werden eingefordert' werden, so daß also die Bewohner von Zittau dies Mal von allen städtischen Abgaben frei sein werden. Aus Nossen berichtet man vom 21. Januar: Gestern wurde der Mörder des Bergmanns Palitzsch aus Hohentanne von Meißen aus hier durchgeführt, um am Ort der That nochmals über die verschiedenen Umstände seines Verbrechens vernommen zu werden. Auffällig war die wahrhaft entsetzliche Gleichgiltigkeit, welche Wüstner zur Schau trug und die sich freilich erklärt, wenn man erfährt, daß er als Knabe die Katze im Hause mehrmals in das kochende Wasser des Ofentopfes geworfen und andere Beweise der vollkommensten Gefühllosigkeit bei fremdem Schmerze an den Tag gelegt haben soll. Wie weit die Ver- muthung begründet ist, daß Wüstner, der für sein Alter nicht einmal groß und stark genannt werden kan», den Mord keinesfalls allein und ohne jede Beihilfe oder Mitwissenschaft an dem ihm an Alter, Große und Korperkraft weit überlegenen Palitzsch verübt haben könne, wird erst durch die Untersuchung klar werden. Ein gräßliches Verbrechen wird aus der Lausitz gemeldet. Am Abend des 22. Jan. sind in der Däm merung auf dem Wege zwischen dem Dorfe Mehl theuer und der sogenannten rothen Schenke bei Pielitz, ungefähr 1^< Stunde von Bautzen, auf einem namentlich an einem Jahrmarkt-Sonnabend sehr be lebten Wege der Tischler und Wanduhrcnvcrfertigcr Heinze aus Niederkunewalde und der ehemalige Schcnk- wirth Wcndler aus Oberkunewalde erschlage», und namentlich der Erstcre seiner Brieftasche mit einer Summe Geldes beraubt, aufgefunden worden. Wend- ler war zwar noch am Leben, aber ganz bewußt- und besinnungslos und starb am nächsten Tage. In Heinze's Tasche fand sich noch eine Summe von 25 Thalern, sowie bei Wendler eine silberne Uhr und einiges Geld vor, welches die Räuber jedenfalls in der Eile mitzunehmen vergessen, oder von dessen Vor handensein sie keine Kenntniß gehabt haben dürften. In Hainichen entdeckte man am 17. Jan. in dem kaum der Schule entlassenen Sohn des Tage- arbeitcrs Eichhorn zu Nicchbcrg den Urheber der drei im Laufe dieser Tage daselbst stattgefundencn Brand- stistnngSvcrsuche. Derselbe soll lediglich aus Haß gegen die Magd der Dienstherrschaft seine Verbrechen verübt haben. Potschappcl. Am 24. Abends fand man die beiden Schlosserlehrlinge S. von hier und W. aus Niederpesterwitz in einer Bodenkammer des dem Vater des Ersteren gehörige» Hauses erhängt. Die Ursache dieses Doppelselbstmordes kennt man »och nicht; an S. will man in letzterer Zeit Unlust zu seinem Ge werbe bemerkt haben. Marien berg. Wie man aus unserer Nachbar stadt Zöblitz erfährt, ist daselbst der auch in diesem Blatte mehrmals erwähnte, aus dem Zuckthause zu Waldheim im September vor. I. entsprungene Sträfling Schneider zur Haft gebracht worden. In dem Dorfe Sorgau war kürzlich ein Einbruchsdieb stahl verübt worden und die gestohlenen Gegenstände fand der Gensdarm Gcrlach in einem Hause zu Zöblitz. Die Bewohner desselben erklärten, daß ihnen die Sachen von einem Bergmanne, der in ihrer Grube anführe, gebracht worden seien. Der Ausgang des in einen Berg getriebene» Stollens, worin dieser Bergmann arbeitete, wurde nun umstellt; da er aber dem Verlangen, herauSzukommen, nicht gehorchte, so krochen der Gensdarm und der Gcrichtswachmeister in die etwa 150 Fuß lange Hohle, an deren Ende der fleißige Arbeiter festgenominen wurde. Die Ar- restation erforderte ziemlichen Muth, da der Gensdarm nach der ihm gewordenen Beschreibung nicht zweifeln konnte, daß er cs mit Schneider» zu thun hatte und derselbe in dem Stollen mit Hacke, Fäustel und einem Beile versehen war. Bis jetzt hat Schneider etwa 13 Einbniche und Diebstähle eingestanden. Meiningen. Nach einer Verfügung des Ge- meinderaths der Stadt Saalfeld sollen künftig alle diejenigen Personen mit einer Abgabe an die Kirchen kaffe belegt werden, welche bei Taufe» oder Trauun gen nicht in die Kirche gehen, sondern dahin fahren. Preußen. Die Krondotation sott UNI Mill. erhöht werden. Bisher betrug sie 2,573,000 Thlr. Motivirt ist der Mehrbedarf des königl. Hauses theilS durch den gesunkenen Geldwerts), theils durch die ver mehrten Appanagen, theils durch de» Mehraufwand, welchen die jetzigen Verhältnisse veranlassen. Der Staatshaushaltetat macht im Ganzen einen günstigen Eindruck, die Neberschüffe der vorigen Periode betra ge» 2,368,000 Thlr. wovon 1,300,000 Thlr. in den Etat für 1859 herübergenommen, 1,068,000 Thlr. aber zur Deckung der Etatsüberschrcitungen im Jahr 1858 reservirt werden sollen. UebrigenS war jener Ueberschuß nicht durch Erhöhung der Steuer», sondern durch vermehrte Einnahmen,— namentlich bei den Posten und Eisenbahnen — herbcigeführt worden. Im Jahre 1858 wurden auf sämmtlichen preu ßischen Eisenbahnen 33 Mill. 662,682 Thlr. einge nommen, 1 Mill. 474,691 Thlr. weniger als 1857. Die Posener Zeitung berichtet, daß sich neulich ein Mädchen katholischer Eonscssion zu einem jüdischen Kaufmann vcrmiethet habe, aber nicht cinziehen wollte, weil ihr Beichtvater es ihr verboten. Die Polizei hat dagegen sie gezwungen, den Dienst anzutreten. Baiern. Die vorige bairische Kammer wurde bekanntlich aufgelöst, weil vr. Weis zum Vicepräfi-
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