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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 06.08.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-08-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-185908069
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18590806
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18590806
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- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
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127 Denkt meiner freundlich, grämt Euch nicht um mich, Ihr habt mich zum braven Kerl gemacht und ich will's bleiben, das mag Euch trösten. Adieu!" Damit stürzte er auö dem Laden, ehe die Bäckerin von ihrer Verwunderung sich erholte. Den andern Tag aber war der Wilms verschwun den, er hatte sich wieder eingeschifft. (Fortsetzung folgt.) Baumriesen. Von vr. Röbellen. (Ans Gutzkow s Untcrh. a. hä»Sl. Hcrrd.) „Es ist dafür gesorgt, daß die Bäume nicht in den Himmel wachsen", pflegt man zu sagen, wenn man andeuten will, daß Alles seine Grenzen habe in dieser irdischen Welt. Und wer würde es auch in Abrede stellen wollen, daß der räumlichen Größe wie der Größe der Kraft, dem Wachsthume wie der Lebensdauer der organisirten Körper gewisse Ziele ge setzt sind, über die es nicht hinausgeht? Viele erreichen dieses Ziel sehr früh, ja es gibt Geschöpfe, die nicht länger als eine Stunde leben und in dieser kurzen Frist alle Phasen ihrer Entwickelung und Bestimmung: Geburt, Jugend, Fortpflanzung, Alter und Tod durch laufen. Andere bringen cs weiter, manche Thicre gar auf hundert und mehre Jahre; aber auch bei ihnen tritt früher oder später der Wendepunkt, näm lich jene Zeit ein, wo das Wachsthum still steht und das Leben rückgängige Bewegungen macht. Nicht so durchweg bei den Bäume», jenen Niesen der pflanzlichen Natur. Denn wenn auch diese mit der Zeit ebenfalls ihr Ziel erreichen und wie alles Andere der irdischen Vergänglichkeit anheimfallen, so gibt es doch manche unter ihnen, von welchen sich schwerlich sagen läßt, wann und ob sie überhaupt jemals in ihrem Leben aushören, an Länge und Um fang zuzunchmen. Unter den Cedern des Libanon befinden sich einige alte „bemooste Häupter", von denen die Sage geht, daß sie noch aus dem Zeitalter des Königs Salomo herrühren. Dandini fand deren im Jahre 1580 »och 23; Pococke noch 15; Burck- hardt im Jahre 1800 noch 12; jetzt stehen, wie I. A. Lorent („Wanderungen im Morgenlande", Mann heim 1845) berichtet und Lamartine bestätigt, nur noch 7 und zwar auf einem niedrigen Berge. Zu den Zeiten des Hiram war der ganze Libanon mit Cedern bedeckt, aus denen, wie wir 2. Sgmuel 5, 11 und 1. Chron. 15, 1 lesen, Hiram für König David das Holz zum Bau seines Palastes und des Tempels fällen ließ. Die jüngern Bäume glichen in der Form ganz den Tannen; wie bei diesen steigt der schlanke Stamm gerade in die Höhe und erst oben beginnt der pyramidenförmige Schirm, auch haben die Nadeln ganz dieselbe Form. Aber die alten Cedern thcilen sich in Mannshöhe in mehre starke Aeste, welche zuerst gering divergiren und endlich horizontal sich ausbreitend mit ihren Nebenästen einen Umkreis, dessen Radius 47 Fuß ist, beschatten. Der stärkste von den Gebell alte» Bäumen hat 36!H Fuß im Umfange, der schwächste 30. Ungebeugt und stolz trotzen die uralten Zeugen so vieler Begebenheiten jedem Ein flüsse der Zeiten, während die jüngern Bäume, wenn der Maroniten Beil sie auch verschont, nach einer Reihe von Jahren hoch absterbe». Zu den alten Cedern wallfahrten die Bekenner aller Religionen; Jeder steht sie- für heilig an und selbst die Musel männer, welche sonst Reliquien keine sonderliche Ehr furcht zollen, rühren sie nie mit einem schneidenden Instrumente an. Es herrscht nämlich die Sage unter dem Volke, daß einem Manne, welcher eine alte Ceder »mgehauen hatte, alle Heerde» auSgestorben wäre». Eine nicht minder kolossale Ceder findet sich in der neuen Welt, auf einem Berge CalifornienS. An der Erde ist ihr Umfang 92 Fuß, 4 Fuß weiter nach oben 88 Fuß, auf der Höhe von 14 Fuß be trägt der Umfang 61 Fuß u. s. f. Die Höhe beträgt 285 Fuß und am Stamme zeigt sich keiner der Aus wüchse, wie sonst häufig bei so dicken Stämmen; dieselbe ist vielmehr ein wahres Muster von Eben maß. Das Alter dieser Niesenceder wäre, nach den Ringen berechnet, 2520 Jahre. Auch eine Cypressen- art, Nothholz genannt, soll in Kalifornien zu einer riesenhaften Größe heranwachsen. Reisende versichern, daß Bäume dieser Art, welche die ungeheure Höhe von 300 Fuß mit einem Stammumfange von 40—50 Fuß erreicht, nicht eben Seltenheit seien. Eine Menge riesenhafter Bäume besitzt vor allem Australien. Auf dem Raume einer englischen Quadratmcile soll es mindestens vierzig geben, die 130 Fuß im Umfange, haben und deren Totalgewicht sich auf vielleicht 9000 Centner schätzen läßt. Nament lich in Vandiemensland (Tasmania) hat man kürz lich Bäume, eine Eukalpptenart, gefunden, die gegen 300 Fuß, wenn nicht darüber, hoch find. Der Jn- spector der Gärten der Königin Victoria, W. Hocker, gibt darüber aus dem Briefe eines Freundes in Hobart-Town folgende interessante Notizen.: „Ich komme soeben von dem Besuche zweier Bäume zurück, die wohl die größten sind, die man bisher gemessen hat. Beide befinden sich jenseit des Wellingtonbergcs am Ufer eines Baches, der in den Nordwestbai-Fluß fällt, und sind von der Art, die man hier srvsmp-xums (Sumpfgummibäume) nennt. Ihren botanischen Namen kenne ich nicht, doch ver dienen sie jedenfalls bei weitem eher das Prädicat „riesig" (xiA-mten), als die so bezeichnete Eukalyp tusart, deren Rinde der Kolonie die Gerberlohe liefert. Der eine der Bäume ist umgestürzt und ließ sich daher genau messen. Wir fanden den Stamm, von der Wurzel bis zum ersten Ast, 220 Fuß (etwa 213 rheinländische Fuß) lang. Die Krone war abgebrochen und schon in Fäulniß; bis zum Ende des Stammes maßen wir aber noch 64 Fuß und der vollständige Baum muß über 300 Fuß hoch gewesen sein. An der Wurzel maß der Stamm 30 Fuß im Durch- Messer, in der Höhe des ersten Astes noch 12 Fuß.
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