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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 06.08.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-08-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-185908069
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1L8 Dieser Theil allein würde mehr Bauholz gegeben haben, als di« größte Eiche mit allen ihren Aesten. Sein Totalgewicht ließ sich auf ungefähr 400 Ton« (ult- gefähr 8000 Ctr. oder 446,800 Kilogramm) schätzen. Der andere noch stehende und vollkommen gesunde Baum, der sich wie ein ungeheurer Thurm aus de» Sassafras (vorpbora sassslrss) erhob, maß, 3 Fuß vom Boden, 102 und ganz unten 130 Fuß im Um fange. Seine Höhe konnte ich wegen der Dichtig keit des Waldes nicht annähernd schätzen, ste muß außerordentlich sein. Einige hundert Fuß weiter maß ich einen dritten Baum, der 3 F^ß von der Erde 60 Fuß im Um fange hatte und in einer Höhe von 130 Fuß noch etwa 40 Fuß Umfang haben mochte." Die Eukalypten,, von denen einige Arten in unfern botanische» Gärten, namentlich durch die Verschieden heit ihrer Blätter (die einen horizontal und breit, die andern vertical und säbelförmig), die Aufmerk samkeit des Beschauers auf sich ziehen, stehen den Myrten und den Mctrosideros nahe, welche letztere das harte und schwere, im Wasser unterfinkende Eisenholz liefern. Ihre Rinde hat einen myrtenähnliche» Ge ruch, der sich auch dem mit ihr zubereiteten Leder mittheilt. Auch in englischen Gerbereien wird der Extract dieser Rinde angewandt, weil der Gerbestoff in den Eukalypten doppelt so kräftig als in der Eiche sein soll. Von der kolossalen Norfölkinsel-Fichte (Lalnmnin pinit'olia 1,.), ebenfalls in Australien zu Hause, ist es bekannt, daß sie ohne Aufhören wächst. Eine Tabaksdose aus den obersten Wlpfelzweigen einer solchen riesigen Fichte, die jedoch nichts weniger als ein Döschen «n miniature war, befand sich im Be sitze des Professors Blumenbach und passtrte (jedoch ohne nicotianischcn Inhalt, der ein Nasenconcert ver anlaßt haben würde) die Runde, wenn im Colleg über Naturgeschichte die Rede auf das Alter und das Wachsthum dieser Baumkolosse kam. Auch in den nordamerikanischen Wäldern, besonder« am Mississippi, finden sich ungeheuer große Bäume. „Manche", sagt ein Reisender, „sind hohl, namentlich die Knopfholzbäume (Sykomoren)." „In einem dichten Walde in Tennesee traf ich", fährt er zu erzählen fort, „einen Mann, der mit seiner ganzen Familie — Frau und zwei Kindern — in einem hohlen Baume wohnte und selbst die Küche darin hatte. Im Winter 1840 habe ich selbst, als ich mit zwei Freunden am Mississippi reiste, mit ihnen und unfern drei Pferden in einem hohlen Knopfholzbaumt dir Nacht »erbracht und wir hatten vollkommen Raum darin." Solche Herbergen gibt eS jedoch keineswegs nur in der Neuen Welt. In dem hohlen Stamme der fast unvergänglichen Adansonia oder des Affen- baumS, dessen Durchmesser oft 30 Fuß erreicht, leben Jahr ein Jahr aus zahlreich« Negerfamilien. Ueber- haupt steht die Alte W«lt, wa« die Erzeugung dieser vegetabilischen Kolosse betrifft, der Neuen keineswegs nach. Der indische Bantanenbaum, der zum Wald anwächst, unter dessen Schatten 10,000 Men schen der glühenden Sonne HindostanS trotz bieten können, in dessen heiligem Dunkel Brahmine seine Pagoden und der Hindu seine Hütte, Herbergen und Grabmäler baut; ferner der afrikanische Baobab, dessen Stamm oft 25 Fuß Durchmesser, also nahe an 80 Fuß Umfang besitzt, und der gewaltige Drachen baum an der Güdspttze Afrtka's, der einen Umfang von 45 Fuß hat, diese drei Baumarten sind im Gegentheil noch viel riesiger und stehen ohne alle Frage als die allergrößten Erzeugnisse der vegetabili schen Natur unserer Erde da. Und wa- fehlt denn, um diesen dreien würdig angereiht zu werden, dem berühmten Camphorbaume auf Sumatra mit dem kolossalen Stamme und der prachtvollen Laubkrone, die bis zur Höhe von 200 Fuß hoch aus der Walddccke hervorragt? Er über trifft an Dimensionen die Rosa mala, den höchsten Baum Javas. (Schluß folgt.) MannichfaltigeS. ES überlänst Einen eiskalt, wen» man von all den Erfindungen liest, welche die Menschen in neuester Zeit zur Zerstörung ihres Gleichen gemacht haben. Die Armstrongkanoue, die Dahlgrenkanone, ein andere- neues französisches Geschütz, die schwimmenden eisernen Batterien und wie alle diese mörderischen Werkzeuge heißen, sollen nun noch furchtbarer gemacht werden, durch das sogen, flüssige Feuer, das ein Englän der erfunden hat; vermittelst dieses Stoffes, welcher in Kugeln verschossen wird, steckte der Erfinder ein Stück Segeltuch in Brand, dessen Flamme durch nichts gelöscht werden konnte, weil die zündbare Flüs sigkeit sich sofort dem ganzen Tuche ckitgetheilt hatte. Nebenbei hat der Mann auch noch eine neue Art Kugeln mit Stahlspitzen erfunden, womit er halb zöllige Eisenplatten durchschießen will. Verfahren, um Fässer aller Art zu rei nigen. Um unreine Butterfässer und andere höl zerne Gesäße sehr leicht zu reinigen, fülle man die Geschirre mit Wasser, welches mit Mehl oder Kleie angerührt ist, und lasse das Wasser so lange darin, blS es in Gährung geräth. Die Gefäße werden dann sauber ausgewaschen, vollkommen rein und ver lieren den dumpfigen üblen Geruch, selbst wenn sie bereits schimmelig geworden waren. Das gegohrene Kleienwasser läßt sich noch als Schweinefutter benutzen. Um Fässer öldicht zu machen, soll man das neue Faß mit einer heißen Auflösung von Glauber salz 3 bis 4 Mal tränken. Da- Faß wird dann nur ausgewischt, nicht ausgewaschen und ist nach eini gen Stunden öldicht, weil da- Glaubersalz in die Poren des Holze- eindringt.
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