Drei«; »ierteiiöh» ri-e Pränumeration s n,r. in'« Hau«, Wochenblatt « ngr. bei Abho lung in der Lroe» dition. für Zschopau und Umgegend. (Jeden Sonnabend eine Nummer.) M 35. Sonnabends, den 27. August 1859. Tages.qeschichte. Weimar. Seit dem 13. Aug. tagt in Eisenach eine zweite Versammlung, welche sich mit der deutschen Neformfrage beschäftigt. Sie besteht zur größeren Hälfte aus Mitgliedern der demokratischen Partei; die kleinere Hälfte bilde» Gothaer. Der Versamm lung. veranlaßt durch das Comitv der frühern und verstärkt durch die Führer der Opposition in verschie denen deutschen Kammern und durch Mitglieder der liberalen Partei überhaupt, hielt zuerst eine vorbe reitende Sitzung, in welcher Ansichten über einige mit der „Centralisation" Deutschlands zusammenhän gende Fragen auSgctauscht wurden. Preußen. Die Besserung in dem Befinden des Königs nimmt zu, wenngleich die große Schwäche der Kräfte einen nur sehr langsamen Fortgang darin er hoffen läßt. Der Prinz-Regent ist am 21. Aug. Abends 7 Uhr nebst seinem Gefolge mit dem Kölner Courier- zuge von Potsdam aus zur Kur nach Ostende abge reist. Die Abwesenheit des Prinz-Regenten wird vierzehn Tage bis höchstens drei Wochen dauern. Großh. Hessen. Der französische Gesandte in Darmstadt verlangte von de» dortigen katholischen Geistlichen, daß sie zur Feier des Napoleonstagcs eine Messe läsen. Der Oberpfarrer Ilr. Luft ver weigerte dieses, und wie man jetzt erfährt, weil der Gesandte verlangt habe, er solle in seinem Gebete den Dank zu Gott für die von Frankreich erfochtenen Siege cinflechten. Dies wäre in der That eine eigen- thümliche Znmuthung. ' Mecklenburg. Der Norddeutsche Korrespondent bringt' an der Spitze dcS Blattes Folgendes: Eine schwere Zuchtruthe hat der Herr über unser Land Mecklenburg ausgestrcckt. Die Cholera tritt, nament lich auf dem platten Lande, in einer Weise auf, wie sie hier noch nicht vorgckommen ist. Fast die ganze Bevölkerung liegt in einzelnen Ortschaften darnieder, so daß die Ernte auf dem Felde verkommt, ja, daß nicht mehr Hände genug da waren, die Tobten zu beerdigen und die Kranken zu pflegen. Frankfurt. Das Obercommando der Bundes- truppen macht bekannt, daß die Nachrichten über die Reibungen der Soldaten sehr übertrieben seien. Im Ganzen find 25 Mann verwundet worden, zwei davon ernstlicher. Getödtet wurde Niemand und ist auch in Folge der Verwundungen kein Todesfall einge treten. Eine Untersuchung ist bereits eingcleitet. Oesterreich. Die „Wiener Ztg." enthält in ihrem amtlichen Theile die Allerhöchsten Handschreiben, mittels deren die Veränderungen im Ministerium angeordnet werden. Darnach ist also Graf Nechberg, unter Belastung in der Leitung des Ministeriums des kai serlichen Hauses und des Aenßern, zum Ministerprä sidenten, Freiherr v. Hübner zum Polizeiminister, Graf Goluchewski zum Minister des Innern er nannt worden, während der bisherige Minister des Innern, Freiherr v. Bach, auf sein Ansuchen von der Leitung dieses Ministeriums, unter gleichzeitiger Ernennung zum außerordentlichen und bevollmächtig ten Botschafter am heilige» Stuhle, enthoben wurde. Der Chef der obersten Polizeibehörde, Freiherr von Kempen, ist auf seine Bitte in den Ruhestand ver setzt, das Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Bauten, unter Verthcilnng der Agenden desselben an die Ministerien des Aeußern, des Innern und der Finanzen, ganz aufgelöst und in Folge dessen der Handelsminister, Ritter v. Toggenburg, in Dis- ponibilität versetzt worden. Endlich wird der Chef des Armee-Obercommando's oder an dessen Stelle der Vorstand seines Präsidial-Bureau'S mit Vertretung der Militärangelegcnhciten in der Ministerconferenz beauftragt. Einen wesentlichen Systemwechscl dürften diese Veränderungen schwerlich im Gefolge haben. In Folge der revolutionären Vorgänge in Cen tralitalien haben die auf dem Rückmarsch nach Frank reich begriffene» Divisionen der französischen Armee Contrcordre erhallen. Auch mehrere österreichische Armeedivisionen, welche aus dem Venetianischen nach Ungarn und Dalmatien aufbrechen sollten, habe» in Folge dessen Haltbefehl bekommen. Ein nichtamtlicher Artikel constatirt die allgemein gespannte Erwartung. Gegenstände der bisherigen außerordentlichen Berathung betreffen die Regulirung und Controle der Finanzen, die freie Neligionsübnng der Protestanten, die Regelung der Zustände der Israeliten und die Ausführung des GemeindegesetzeS. Die ständischen Vertretungen werden Gegenstand späte rer Berathnngen sein. Am Schluffe heißt es: Es