Vr«is; »iererltäd» rig, Pränumeration « n,r. in'» Hau«, « ngr. bei Abho lung in der Lxp«, dition. Wochenblatt für Zschopau und Umgegend. (Jeden Sonnabend eine Nummer.) 49. Sonnabends, den 3. December 1859. Tagesgeschichte. Sachsen. Dresden, 30. Nov. Da das Mini sterium des Innern aus fast allen Tbeilen des Landes Klage» darüber zu vernehmen gehabt, daß Münzen, welche durch die Verordnungen vom 8. September 184h und 8. Juni 1842 ausdrücklich als verbotene bezeichnet sind, namentlich aber ausländische Scheide münzen. polnische r/z und '/s Thalerstücke, fremde, nicht preußische. V12 Thalerstücke, zu leichte Gold münzen häufiger im Verkehr Vorkommen, so nimmt Dasselbe Veranlassung, auf die obangezogenen Ver bote und die im Gesetze vom 22. Juli 1840 auf Uebertretung derselben gesetzten Strafen wiederholt nachdrücklich aufmerksam zu macken. Aus Rochlitz berichtet man vom 24. Novbr.: In einer heute auf Anregung und unter Vorfitz des Amtshauptmanns v. Einsiedel abgehaltenen Versamm lung, zu welcher sich auf Einladung die GerichtS- amtsleute und Friedensrichter des amtshauptmann- schaftlichen Bezirks, die Vorstände sämmtlicher Armen vereine. viele Rittergutsbesitzer und fast alle Gemeinde vorstände des Bezirks in Vertretung ihrer Gemeinden eingefunden batten, wurde über die Begründung eines Beschäftigungshauses zunächst für arbeitsfähige, jedoch arbeitsscheue Arme des platten Landes und solche Sub jekte, welche ohne Bezahlung von Micihzins in den Ortsarmenhäusern de» Gemeinden zur Last fallen, berathen. Im Verlaufe der Verhandlungen erklärten fich so viele Gemeinden für das Projekt, daß daS JnSlebentreten der Anstalt fich sofort als gesickert darstellte und die Gründung eines bezüglichen Vereines, dem auch sämmtliche anwesende Rittergutsbesitzer ihre Betheiligung zusagten, beschlossen wurde. Man einigte fich nun zuvörderst dahin, für die Zwecke der ins Leben zu rufende» Anstalt ein geeignetes Local zu miethen und beschloß, die Höhe der Beiträge zur Unterhaltung der Anstalt vorläufig auf Pfennig pro Steuereinheit festznstellen, indem man der Ansicht war, daß der größte Theil der Ausgaben fich durch die von den untergebrachten Subjekten zu erzielen den Arbeitslöhne decken würde. In Schön eck wurden am 22. Nov. Morgens 1 Uhr drei heftige Erdstöße, begleitet von einem kano- nenschußartigen Knalle, bemerkt. In Leisnig wird die bisher noch in Wirksam keit gewesene Communalgarde aufgehoben und gehen deren Dienstleistungen bezüglich der Sicherheitspolizei, sowie der Jahrmarktsmache und Feuerwache auf die Schützencompagnie und eine aus jungen Bürgern zu bildende Reservemannschaft über. In Brandts fand am 27. Nov. vor einer zahl reichen Versammlung in der dasigen Kirche die feier liche Confirmation eines bei dem Kammerherrn Baron v. Pentz in Diensten stehenden 14jährigen Neger- knabcn, welchen derselbe vor 3 Jahren mit au- Egypten gebracht, verbunden mit der erstmaligen Abendmahlsreickung statt, nachdem der Knabe 3 Tage vorher die christlicke Taufe und bei dieser Gelegen heit den Namen Brandts erhalten hatte. In der Nacht zum 22. d. M. ist auf dem Fried hofe zu Sckönbach bei Neusalza die vor 14 Tagen verstorbene Tochter des Fabrikanten und Gutsbesitzers Z. in dessen Familiengruft beraubt worden. An werthvollen Gegenständen haben aber die Diebe nur 1 Paar kleine Ohrringe gefunden. In Plaue» wurde bei einem 14jährigen Mäd chen wegen Verdachtes verübter Marktdiebstähle eine Haussuchung gehalten und fand man hierbei nicht weniger als 67 Stück Portemonnaies, zum Theil gut versteckt, vor. In Rußdorf bei Zittau wurde am 10. Nov. der bei seinem Schwiegersöhne, dem Häusler Trenkter daselbst, auf dem Auszuge wohnende, im 64. LebenN- jahre stehende Püsckeck auf dem Boden, mit dem Bauche auf der Dielung liegend, mit durchschnittener Kehle, aufgescklitztem Unterleibe, mehreren Schnitt wunden an den Armen und um de» Hals geschlunge nen Riemen, welcher an einer Leiter befestigt war, todt aufgefundcn. Da die Behörde, welche fich der Aufhebung unterzog, einen vorliegenden Selbstmord annahm, so wurde der Leichnam als der eines Selbst mörders begraben. Infolge mehrerer umlaufender Gerückte fand fich jedoch die Staatsanwaltschaft in Zittau veranlaßt, am 23. Nov. eine Erhebung an Ort und Stelle vorzunebmen, welche die Verhaftung Trenk- lcrs und der Ehefrau desselben wegen Verdacht- eines verübten Mordes zur Folge hatten. Trenkler hat denn auch den Mord an seinem Schwiegervater zugestanden. Ob und inwieweit dessen Ehefrau daran