Drei«; »ierteljäb« nge PrLmnuerarioN s n»r. in'- Haus, Wochenblatt für s ir-r. b«i Abho lung in der Exp«» dilion. Zschopau und Umgegend. (Jeden Sonnabend eine Nummer.) ^4. Sonnabends, den 29. Sctober 1859. Tägesgeschichte. Sachsen. Se. Maj. der König hat, wie das „Dr. I." berichtet, bei Aufhebung der Kriegsbereit schaft der Armee dem Kriegsministerium die SuntMe von 500Thalern mit der Bestimmung zugehen lassen, davon den hilfsbedürftigsten verheiratheten Kriegsre- servisten, welche bei der stattgehabten Mobiliflrung der Armee zum Dienst einberufen gewesen find, ver- hältnißmäßige Unterstützung zu gewähren, Zu gleichem Zwecke sind von Ihrer Maj. der Königin 300 Thaler, von Sr. k. H. dem Kronprinzen 200 Thaler, von Sr. k. H. dem Prinzen Georg 200 Thaler und von einer Privatgesellschaft aus Stadt Köttigstei» 3 Thaler 16 Ngr. daselbst eingegangen. Um sich in den Stand zu setzen, die eingegangenen Unterstützungssummeil der ausgesprochenen Bestimmung gemäß verwenden zu können, hat das Kriegsministerium durch die Bezirks- aMtshaupkmannschaften behufige Erörterungen anstellen lassen, und ist nach den Ergebnissen derselben, unter Vermittlung jener Behörden, zur Vertheilung vct- schritten worden. Aus Nochlitz wird mitgetheilt, daß an dem auf dem Rochlitzer Berge zum Andenken des verewigten Königs Friedrich Augüst errichteten Thurme am 8. d. M. der Schlußstein eingesetzt worden ist und zur Vollendung des Thurmes nur noch die zum Eingänge desselben führende steinerne Treppe nebst den beabsichtigten Bildhauerarbeiten fehle. Ein in Neuschönefeld bei Leipzig wohnhafter Formstecher und Lylograph hat in de» Monaten December 1858 und Januar 1859 die alten Chem nitzer Städtbankscheine, welche bekanntlich nächstens (5. November d. I.) verfallen, auf höchst ge schickte Weise nachgemacht. Er hat ungefähr 70 Stück verausgabt, meist,so, daß ihm kleine Münze heraus- gegeben werden mußte. Durch die Vigilanz einer mit Semmeln handelnden Frau ist dieser Falsch, münzcr entdeckt worden. Er wurde zu Zuchthaus- strafe verurtheilt. I» Dresden ist am 21: Oct. Abends in der achten Stunde der neue schöne Saal des Lincke'schen Bades gänzlich niedergebrannt. Das Feuer kam wäh rend eines Hebeschmauses so plötzlich im Dachraum zum Ausbruch, daß die Garderobe der Tanzenden nur mit Mühe gerettet werden konnte. Ein gewal tiger Feuerschein ließ nach außen den Brand als einen sehr umfänglichen erscheinen. In Lenge »selb brach am 18. Oct. früh halb 1 Uhr mitten in der Stadt zwischen einer Scheune und einem Schuppen Feuer aus, welches so schnell um sich griff, daß binnen kurzer Zeit zehn Wohlige- bäude nebst Hintergebäuden und Schuppen ein Raub der Mammen wurden. Man vermuthet, daß Brand stiftung die Ursache dieses Schadenfeuers sei. Nach dem „Boten aus dem Voigtlande" betrug die Totalsumme der bis zum 11. Oct. in Oelsnitz ein gegangenen Hilfsgelder gegen 18,100 Thlr.; 1553 Thlr. 22 Ngr. 5 Pf. davon sind von Hamburg und Harburg eingegangen. Der Bote aus dem Äoigtlande berichtet aus Oelsnitz: Uebar das unsere Stadt betroffene große Brandunglück wird viel Ungereimtes und Unwahres mündlich und schriftlich verbreitet. So berichte» jetzt verschiedene öffentliche Blätter, was sie der Berliner Bank- und Handelszeitung nachschreiben, wie hoch jede Versicherungsgesellschaft bei diesem Brande be theiligt sei; dabei haben sie den Betrag bis auf V, Thlr. ausgerechnet!! Der von uns vertretenen Ham burg-Bremer Feuerassecuranz geben sie eine Be- theiligung von 140,653'/z Thlr., der Nationalver- stcherungsgesellschaft in Slettin ein Quantum von 45,437 Thlr., der Triester Assecurazioni Generali ei» Gleiches von 41.090 Thlr., der Wiener Versicherungs gesellschaft ein Äehnliches von 40,030 Thlr. und die Colonia lassen sie mit 27,676 Thlr. ausgehen. Die Betheiligung des Londoner Phönix, der Elber- felder, der Schlesischen, der Dresdner und Magde burger Gesellschafien geben sie zusammen im Betrage von etwa 15,000 Thlr. an. Worauf sich diese Angaben gründen und aus welcher Quelle sie geschöpft sind, wissen wir nicht, können jedoch bemerken, daß die Nachrichten über die Bctheiligung der Hamb.-Brem. Ges. sehr ungenau sind, und ein Resultat gar noch nicht mitgetheilt weiden kann, weil ein solches noch nicht ermittelt ist. — Ein ähnlicher Fall dürfte bei den die übrigen Gesellschaften betreffenden Angabe» stattfinden. Nach diesen Angaben würde für die Mobiliarversicherung in Oelsnitz ein Capital von ca. 310,000 Thlr. zu zahlen stin, eine Angabe, die