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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.09.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-09-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188209010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18820901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18820901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1882
- Monat1882-09
- Tag1882-09-01
- Monat1882-09
- Jahr1882
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.09.1882
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Krdaclion und Liprdition JohanneSgasse 33. Aprtchlluudrn drr Urdattion: Vormittag- 10—12 Uhr. Nachmittag- 5—6 Uhr. Pit» dt« Niick,»d« «m-Oantl-r M-nuicrivt, «acht ftch »>« t ttscuon n>itl verdmtUch. Annab«» h-r sür die nächstfOl^ndr Nummer bestimmten Inserate an rSschentage« bis 3 Uhr Naaurlttag«. an r»un- und Festtagen krüh d>»si,0 Uhr. In den Filialen Nir Ins.-^nnahme: Otta Klemm, UnivcrkitSt-strabe 21, L«uts Lösche, Kalharinenslraße 18, p. nur bi« ',.3 Uhr. l,»zeiger. Organ sür Pslitik, LocalMichte, Handels- nnd Geschäftsverkehr. Auflage 17,800. Adonurmenisvxrw vierielj. 4'/, Mit-, incl. Brmaerlokn - Mk., durcy die Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer 25 Ps. Belegexeinvlar 10 Pf. Bebüdren iür Lzrrabeilaqe» »h»e Ponbesürderung 32 Mk. Mlt Poslbkiorverung 48 Mk. Inserate 6-zeipaitene Petitzeile 20 Pf. Gröbere schrillen laut unserem PrciS- oerzrichnib. Tabellarischer Lay naai höherem Tarif. keelamrn nutrr Len NrLactionslinch die Svallzeile 50 Pf. Jnierate sind stets an die OppeSirion za icaden. — Ziabalt wird n>a» gegeoea. Zahlung pr»euui»era»>iu »Ser durch Post- aamna.une. ^- 244. Freitag den 1. September 1882. 70. Ial'MNg. Zur gkfülligtn Veachtung. Morgen Sonnabend, den 2. September, wird aus Anlaß der Sedan-Feier unsere Expedition von I« Uhr ab geschloffen bleiben. kxpvMion ll68 I.elpxiAer ^LKvd1ritt68. Amtlicher Theil. Dtkanntmachung. Da es wünschciiSiverlh m, ba>; dem Rationolfesttage Deutschlands, dem 2. September, in unserer Sladt auch äußerlich ein festliches Gcwaiiv gegeben werde, so richten wir an die Bewobner linscrer Stadl da« Ersuchen, an diesem Tage die Gebäude in würdiger Weise mit stlaggcn- schmuck zu versehen. Leipzig, am 28. August 1882. Der Rnth der Stadt Leipzig. Harrwitz. Vekanntmachung. In Gemäßheit der tztz. 2 und 7 de- Regnlativ» für GaSrohrleilungen und GasbeleuchtungSanlagen in Privat grundstücken vom 2. März 1803 machen wir hierdurch bekannt, daß der Fabrikbesitzer Herr Heinrich Firrel in Plagwitz, Nonnenzrrape Rr. 8, zur Uebernahme solcher Arbeiten bei uns sich angemeldct und den Besitz der hierzu ersorderlichcn Vorrichtungen nachge» wiesen hat. Leipzig, den 30. August 1882. Der Rath der Stadt Leipzig. Allm Vr. Tröndiin. iltmann. Vr. Georgi. Vckanutmachnng. Wir bringen biertnrch zur ossenlitchen Kenntniß, daß am Nationalscsttaqe DeulschlankS, dem 2. September, Bvr- mittagS Itt Uhr ei» Dank- und AestgotteSdienst in der PeterSbirche stalliinken wird. Für die Mitglieder deS RcichSgerichtS und der NeichSanwaltsmaft, sow'ie der jzvniglichcn Behörden und sür die Herren Stadtvcrvrdireren werden bei diesem Gottesdienste, soweit thunlich, Plätze reservirt werden. Leipzig, am 30. August 1882 Die Kircheniilspettion fiir Leipzig. Der Superintendent. Der Rath der Stadt Leipzig. Vr. Fr. W. Valentiner, vr. Georgi. l. r. Lzch. Harrwih. Lrkallnllnachullg. Wegen de« am Vorabend des Lcoansestes zu veran staltenden FackclzngeS nach dem Napoleonstein wird die Wtndmühlenstrafie und der Mindmühlenweg am Freitag, den 4. September d. I. in der Zeit von 8V» btS 1v Uhr ÄbeudS für den Falwverkchr gesperrt. Leipzig, Len 28. August 1882. Der Rath der Stadt Leipzig. Georgt. Harrwitz. vrklinlltinlilhlUlg. Da« Desahre» des Weges zwischen dem ehe maligen Frankfurter Tdore und dem neuen Schützenhause während der Zeit von '/»:!—3 Uhr Nachmittags am 2. September d. I. wird hiermit sür Fuhrwerk jeder 4lrt untersagt, »nd wird der Fahr- vcrsebr wäbrend dieser Zeit ans den Weg vom neuen Echützcnhanse nach dem Kuhthurme verwiesen. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bis zu 20 Mark geahndet. Leipzig. 23. August 1882. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Harrwitz. DaS Polizeiamt der Stadt Leipzig. I. B. Junck, Pol.-Rath. VclMntmllchung. Eämmtlicke städtische Verwaltung-« und baffen- Gtzpeditionen dteibcn am 2. September d. I. ge schloffen. Leipzig, am 28. August 1882. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Harrwih. Vckanntmachnng. Wir bringen hiermit zur allgemeine» Kenntniß. daß wegen Vornahme größerer Reparaturarbeilen das städtische Frei bad am Kopswehr vom 10. Seplcmbcr er. ab sür dieses ^ Jahr geschlossen wird. Leipzig, am 30. August 1882 Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. (riebvriuS. Aicolaigymnilliüm. Zn dem am 2. September Vormittags 10 Ubr In der Aula der Anstalt stattfindendcn Actus (Festredner: Herr Oberlehrer ltlvclvl) ladel hierdurch im Nnmen des Lehrercollegiums chrerbirtiisi ein " ' ' "i. V. ' Leipzig, den 2i>. August 1882. Vr. I'li. Vueol. königliche Vangewerlrenschule in leidig. Der Unterricht in dem bevorstehenden Wintersemester beginnt TonnerStna, de» ä. Oktober, früh 8 Ilhr. Die Prüfung der Ncuemlrelenden, welche sich unmittelbar sür einen höheren Cursu« melden, sowie Derjenigen, bei welchen das Ausrücke» von einer Nachprüfung abhängig ist, ist ans Sottinbrnd de» 30. September, früh 8 Uhr, die Prüfung der sür den 1. Curins sich Nteldenden auf Montag, den 2. Oktober, früh 8 Uhr festgesetzt. Neueintrctende haben ihre Anmeldung schriftlich oder persönlich bis zum AS. Trptcmber beim Tirccivr, Lktbnljstralje Nr. 2.'». zu h wirken. Zur Ausnahme ist erforderlich: 1) das vollendet« 16, LevcnSjahl; 2) eine mildesten« «ms zwei Halbjahre au-gcdehnte praktische Bcschäfttgnng im Baugewerkc; 31 ein Zeugniß über gute- Verhalten und 4) sür de» Einlritt in den ersten CnrsuS eine Vorbildung, wie sie al« Ziel der Volksschule festgesetzt ist. Tie« ist nach, »uweisen: Durch Geburls- oder Dauszcugnist. durch Zcugniß dc-S Lchrherrn, durch das letzte Zengnisi der zuletzt be suchten Schule »nd durch die Ausnahmc-Prüsung; sonst ist noch ein Impsschein beizul-ringen. Zu dem ersten CursciS können otme Prüfung Diejenigen eintreten, welche ein Zeugniß mit guten Fortschrittscensuren über den Besuch der dritten loder einer höheren) Classe einer Jicalschule l. Ordnung, ein die gleiche Ausbildung bekundendes Zeugnis, einer anderen öffentlichen BildungSaustalt. oder die wiffenlchaslliche Oualification sür den einjährigen Freiwilligen-Dienst beibringen. Für Solche können dann die Bedingungen unter 1 und 2 herab- gemindert werden. Frühere Schüler der Anstalt, welche in einen höheren CurlnS eintreten wollen, und berechtigt sind, Dies ohne Nachprüfung z» Ihun, haben sich mit einem Zeugniß über ihre praktische Thätigkcil im lebten Halbjahre Dienstag, vrn 3. Oktober, zwischc» 8 und 10 Uhr im Schullocale (Directorialjimmer) vorzuslellen. Tw Tireklioi» drr Kouinl. Vangklvcrlknschulk in Lripzig. Wilh. Hey. Trinkhallr-Vmnirtlimlg. Die Trinkhalle am UniversilütSgebäude, («oethrftraste Nr. 7, soll vom 1. Januar 1883 an auf weitere sechs Jahre vermiclhct ! werden. Die Bermicthung soll sich nach Befinden aus den Platz und die darauf befindliche Halle oder auch nur aus dca Platz erstrecken. Micthliebhaber werden ersucht, sich deshalb mit dem Universitäts- l Rentamte in Vernehmung zu setzen. Leipzig, am 30. August 1882. UntversitiitS-Nentawt. Gras. Nichtamtlicher Theil. Die Streitkrilste der Türkei. Von an-gewichneter militärischer Seile geht unS über die I Weln-verhältnisse in der Türkei folgende zeitgemäße und dankenSwcrlbe Studie zu: Tie Türkei Halle — nach osfieiellen Quellen — im Kriege 1 1877/78 im Marimum 400,000 Mann an organislrtcn Körpern ausgestellt, hierzu aber drei Jahre gebraucht, indem sic die Truppen gegen die slavischen Kleinstaaten in Europa und gegen Rußland sebr allmalig sowohl in Bulgarien als I in Klein-Asien coiicenlrirtc. Nach dem OrganisalionSgcsctze vom Jahre 1880 will die Türkei ihre Streitmacht aus 1,200,000 Man» bringen, ohne mehr Alterectasscn — 20 — beizuzichen, als im letzten Kriege. DicS wird um so schicerer er- klärlich, als die Türkei durch die Abtretungen aus Grund des Berliner Vertrage« 2 Millionen Seelen verloren hat und — soweit Schätzungen cS gestatten — sowohl in Europa als ! Asten höchstens 0 Millionen Seelen an Mohamedancrn besitzt. Die Fraae wegen der Beizichung der anderen Eon- iessivnen zum Mitikairdiciiste besindel sich kaum im ersten Stadium der Beralbunc; und dürste sür den Fall eines in den nächsten Jahren zu führenden Krieges kaum so weit fort geschritten sein, daß auch die Eheisten im Heere zu zahlen wären. Selbst wenn die „Ungläubigen" Militairdienste leisten würden, dürste ihre Verwendung beim Train u. s. w, und aus Posten von Nicht - Eombatlantcn die Zahl der thaisächlich Streitenden indirect nicht so weil erheben, daß sie die horrende Zisser von l,200,000 Mann er reiche» würde. ES müßte geradezu der „heilige Krieg", an gefacht durch die höchste Potenz des paniSlamilischcn Fana tismus, entbrennen, um eine so kolossale Anstrengung zur Folge zu haben. Beträgt doch die geplante Hahi daö 2'/»sacbe jener Streitkrasl, welche die Türkei im letzten Kriege ausbrachte. Das Verhältniß zwilchen der HecreSzabl nnd ler Bevölkcrungszisscr würde satt kaS Dreifache, mindestens aber das Doppelte dessen betragen, wozu sich die in der Ent Wickelung ihrer Wehrkraft am weitesten fortgeschrittenen Großmächte auszurasjen vermöchten. Zur Erleichterung der Organisation und der Mebilisirung ist t4s oSmanischc Reic« in lieben Territonat-Bezirke, Ordu, ge'«eüi. I» jcoem di-rsetben soll ausgestellt werden: rin ArmeecorpS Nizamö (stehendes Heer), ein Armeecorps RedisS l. Elaste (Landioekr >. Aufgebot) und ein ArmeecorpS RcdisS Elaste (Lantwebr 2. Aufgebot). Außer diesen für den Kampf im freien Felde bestimmten Truppen besteht auch der Landsturm (Mustslisiz). Bon dielen 18 geplanten ArmeecorpS zu 2 Divisionen, deren Organisation — aus dem Papiere — der jortgeschriltensten Entwickelung der Theorie entspricht, ist La« 7. Ordu. circa ein ArmeecorpS NizamS (RcdisS bestehen dort nicht), in Arabien durch die »och nicht der Herrschaft deS Snttanö unterworfenen Stämme gebunden. Bon den anderen 6 Ortns sind nur die Nizam-Truppen organisativns gemäß ausgestellt. Den RcdisS l. Elaste fehlt ein kleiner Theil an Jnsanterie, die Eavallcric ganz, die Artillerie zum großen Tbcile. Von den NedisS 2. Elaste ist im Fiietcn noch nichl« ausgestellt. Wenn cS den RcdisS beider Elasten auch an EadrcS fehlt, so hindert dies nickt, daß man — wie die Erfahrung beweist — Truppen auch ohne sie ausstetlt, — sobald mobilisirt wird. Ais Grenze binau» zu sehen vermag, bietet die zwölfte Wiederkehr dc- tenkwurdigsten und rubmrcichsien Tages der neueren deutschen Geschichte zu dankbarer Betrachtung dessen, waS er seinen Besitz nennt, besonders reichliche Veranlassung. Zum zweiten Male seit Wiederherstellung deS Reichs dringt vom onnenausgang her Wafsentärm zu den Sitzen der europäischen Eulturvölkcr und abermals dürscn wir. denen sonst jede größere kriegerische Verwickelung eine Gefährdung der Sicherkcit deS heimischen HerdeS antrolite, im Genuß ungestörten Friedens die innere Arbeit fortsübren welche unser» wahren Berus bildet. Ten führenden Staaten deS WcltlheilS sreundsckasllich verbunden, hat daS deutsche Reich in jüngster Zeit erneute Gelegenheit gehabt, die eminent friedliche Bedeutung seiner Wieterherstestnng zu bcwäbren nnd durch die Thal zu bezcuzen, daß seine berechtigte» Jnler- cstcn mit denjenigen der übrigen Völker nirgend im Wider streit sieben. Der mächtige Van, zu welchem der 2. September 1870 den Grundstein legte, hat nicht nur seine Sielinng in Millen des WetttheilS behauptet, sondern sich dem Organis mus desselben so glücklich eingesügt, daß er sür den deutschen und den europäischen Frieden gleich uuenlbehrlich ge worden ist." Die „Provinzial » Correspondenz" bringt in ihrer heutigen Nummer nichts von weiterem Interesse, ob schon man bezüglich so mancher wichtigen inneren Frage ein ausklärendes Wort deS halbamtlichen Blatte» sebnsüchtig erwartet. In einer Berliner Eorrespvnkenz deS „Schwab. Merkur" wird die fortdauernde Beschäftigung der „Prov.- Cvrresp." mit sernliegenden oder gle>chgitt>gen Gegenständen mit einem Zwiespalt zwischen dem Reichskanzler und dem Minister von Puitkamer in Verbindung gebrockt, und dem letzteren da» baldige Ende der ministeriellen Laufbahn vorher- gesagt. Wir müssen DaS dahingestellt sein lasten. Jeden falls wird die Situation mit jedem Tage unklarer. Auch über die kirchenpolitischen Fragen bringt daS halbamtliche Bialt lein Wort. Während sich die „Nordd. Allg. Zig." in sehr bcsligen Ausdrücken über da- Vorgehen in der Misch- ehen frage verbreitet, ist für die „Prov.-Corrcsp." aus kuchenpolitischem Gebiet absolut nicht« geschehen-, was RcgierungSlaaer l der „N eme Aenjjerung au« dem RegierungSiager BcmerkenSwerty ist der Artikel der „Nordd. Allg. ^ aber al- S<ymptom Wir setzen einige dezrlchnende Stelle»! ^AuS der Wahl der Argumente, deren sich die hierher: „Germania" bedient. spricht gegen die protestantische Bevölkerung Preußens... Das reli giöse Gefühl der preußischen Protestanten ist tief verletzt dadurch, daß man e« wagt, eine nach unserem bürgerlichen Neckt gütig eingcgangene, von einem protestantischen Geist lichen eingesegnete Mischehe sür ungiltig zu erklären, die auS dieser Ehe hcrvorgehcnden Kinder aiS unehelich zu brand marken nnd ihnen da- Erbrecht abzusprccben (!)... Ehen, welche Protestanten unter sich ober mit Katholiken nicht in tiefer Form abgeschlossen haben, werden also von der Kirche, sobald nur daS Tridentinum in Ler betreffenden Parochic pnblicirt ist, aiS nichtig angeseben .... Also, wenn die katho lische Kircke daS Tridentinum in Brandenburg und Pominern cingcsübrt hat, so hat sie damit erklärt, daß daselbst alle evangelischen Ehen und alle gemischten, bei denen nicht ein katholischer Geistlicher mitgewirkt hat, null und nichtig, daß die Kinder, die auS diesen Ehen hervorgehen, Bastarde sind — vom Kaiser bis zum Bauer Die „Germania" findet, wie sie selbst am besten wissen wird, ihren Lebensunterhalt dadurch, daß sie die protestantische und katholische Bevölkerung mit einander verbctzt. In dein vorliegenden Falle hat sie in einer diesem Ziel geradezu entgegengesetzten Richtung gewirkt; denn die Ärt und Weise, wie sie den Prolestanten gegenüber anstritt, muß nicht etwa nur aus diese letzteren, sondern aus Jeder mann einen tief beleidigenden Eindruck machen, der einen Funken rcligösen Sinnes besitzt. Auch unter den Katholiken Preußen« wird man die frivole Frechheit der „Germania" fühlen und zu würdige» wissen Tie „Germania" möge sich keine Mühe geben, mit der fadenscheinigen Spitzfindigkeit zn operiren: die Einsübrnng de« TritcntinumS Kat nur die kirchliche Ungiltigkeit der evangelischen Ehen zur Folge. Eine solche verlogene Verschiebung deS SlrcilpnneleS macht ans Niemanden mehr Eindruck. Es handelt sich darum, daß die protestantische Bevölkerung Preußens in ihren religiösen Gefühlen ties verletzt ist durch die Mißachtung, die man seitens der katholischen Kreise, welche die „Germania" vertritt, in hohnvollster Weise sür den ProtcstanlismuS zur Schau trägt. Die Protestanten Preußens werden es nun und nimmermehr dulden, daß auch nur aus einem Fuß breit preußsicker Erke ei» kanonischer Satz in Kraft besteht, durch welche» eine gütig cingegangene protestantische Ebc sür nictoig, kie anS derselben hervcrgegangcnen Kinder sür Bastarde erklärt werten . . . ." Man wird auS dem Ton, der hier angeschlagen wird, die Bestätigung der Mitiheiluug zn folgern haben, daß kaS Vor gehen der Hierarchie in der Frage ker gemischten Eben an der maßgebendsten Stelle de« preußisch.-» Slaales aus das Schwerste verletzt und gereizt hat. Tiefe Tbalkachc ist unab hängig von der Art und Weise, wie sie durch die ossieivse Presse zum Ausdruck gekrackt wird. Tie „Deutsche Revue" hatte vor Knr-em die Mit- thcÜung gekrackt, cS sei ein G-'se>-enIwnrs in Vorbereitung, der die Wäh lbarkcit der Geistlicken zu gesctzgebeu- dcn Körperschaften beschränken oder aiisluben wolle. Von anderer Seite wurde diese M>Nbe>t»iig aus eine Ver wechselung znrückgesilhrl und behaupte!, es liege im Plane, ans den im Enlivurse der »orddeuls.hen BunkeSversaisinig von 1807 enthaltenen Vorschlag n»»cizuioi»»u», wonach Beamte von der passive» Wählbarkeit ausge schlossen sein sollten. Man hat einstweilen noch keine Ursache, diesen ganz unverbürgte!! Vermnihuilgeil und Be hauptungen Glaubwürdigkeit bcizuiiiesicn und sie sür ctiraS Anderes zu batten, als sür einen durch die Skossarnilikh der todlc» Jahreszeit erzeugten Gegenstand rci» akademischer Unterhaltung. Immerhin ist da« Thema interessant genug, ihm einige Bcnicrkungen zu widme». WaS sich gegen die active Belbriliguiia von Geistlichen. Beamten u. dcrgl. an» parlamentariichen Leben sagen läßt, ist bald gesagt und Nie mand wirk ihm alle Berechtigung absprechc». Tie unmillcl- bare Bölbeüignng an den politischen und Partcikämpsen er schwert einem Beamten, einem Geistlichen, einem Richter die Objektivität, die Unparteilichkeit, die Rnbe, die eine ersprieß liche Wirksamkeit ersordert; sie trägt nicht dazu bei. seine Autorität in gegnerisch gesinnten politischen Kreise» zu elböbcn; sic entzieht ein gut Tbcil der Arbeitskraft des Bekressenken seinem eigentlichcn Tienstc. TaS wnd man nicht bestreiten verdiente. L deren sich der schnödeste, frechste Hohn VtkanntMchimg. An« Anlaß der Feier VeS SedaniagcS sind die Expeditionen > de» Standesamtes am 2. September d. I. nur Dor- mittagS I I—L2 Uhr behufs Anmeldung von TodeS fallen geöffnet. Leipzig, am 28. August 1882. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Harrwitz. ' Mannlinachniig?' Am 2. September, dem Nationatsefttage Deutschland«^ bleibt daS städtische Museum geschloffen. Leipzig, den 28. August t882. Der Natlz der Stadt Leipzig. Vr. Georgi. Harrwitz. Drlrannlttwchnng. Am A. September o. I., Sem veutiuwu Nationalfesttage, bleibt die Börse „rschloffcn. Tie aus ronnahenö. Vr» 2. September, fallende Produkten börse wird a»f Freitag, de» ». Trptrinbcr d. )., vrrlegt. Leipzig, den 2ä. Angnst 1>«82. Ter Vörscnvorftand. I. n. II. Tectton. Sc!lini-?ticr. Tie hiesigen Handklcfunikn »nd (itkwrrbtrkibkndkii wrrden ersuch», durch Zchlicstnng ihrer tiieschästslokalc am 2. Leptewber d. A. zur Frier des Nattonalsrsttage« bei- zntragen. Letpzta, den 24. August 1882. Tie vandrlSknmmrr. Tie Wewrrbekammer. vr. Wachs« »ttz, Bors. W. Hackel, Bors. Vr. Acnsrl, L. Herzog, L. Königliches 6qmnaiinm.^ Am Eedantage, Tonmidend den -2. September, Vormittags S Uhr AktuS (Festredner: Herr Professor vr. Gehlert), wozu im Name» deS Lehrc»2ol!egNn»S ergebenst elnladtt Itieliirril liietiter, Rector. Bekanntmachung. Leipzig, den 30. August 4882. Ter Wegen de« Umbaue« de« Postgebäude« am Baierlschen Bahnhose werden die Annahme- und Ausgabestellen des PostamlS Nr. 3 hier- sclbst vom 2. September ab bis aus Wcilcres in die aus dem Baierischcn Platze erbauten JnteriinLräunic verlegt. . "1882. Kaiserliche Ober-Poftdirertor. I» Vertretung: Calame. Auctions-Vrkanntlliachung. Die sür diele« Jahr au-znmusternden Dienstpserde de« Tarabtnier- Rcaiment« gelangen am TrenStag. den 20. September ». v., BormittagS 10 Uhr hinter der Houptwache zu Borna zur öffentlichen Versteigerung. Die Bedingungen werden vor der Auclion bekannt gcinacht. C.-Oiu. Sörödrl, am 30. August 1882. Taa ffouimaudo de» SSnigl. Sachs. ffarabinicr-RegimcntS. Hübel» Oberst. Lontursverfakren. In dem ToncurSversahren über da» Vermögen deS BanqiüerS und Fabrikbesitzers Nobert Banmann biersclbst, Lützower User Nr. 23, alleinigen Inhabers der FirmaTentschcSFinaiiz-izouiPtoirNobert Baiima»» bierselbst, Bchrensiraßc Nr. 24, und A. F. A. Zürn in Zeitz mit Filiale in Schkeuditz ist in Folge eines von dem Gemein- schuldner gemachte» Vorschlag« zu einem ZwangSvcrgleiche Vergleichs- I leriniii aus den 22. September 1882, vormittags >0 Nbr, ! vor dem Königlichen AnilSgcrichle l hicrjclbst, Jüdenstraße 58, » Treppe. Zimmer 15, anbcraumt. Berlin, de» 28. August 1882. Blnmke, j Bericht-schreiber deS Königlichen Amtsgerichts 1, Abtheilung 48. ür die Zahl der Truppenkörpcr und den Stand der einzelnen kann nur die Volksmenge gelten. Für die oberflächliche Be urtheilung diene, daß >878 die Bataillone der NizamS mii circa 500. jene der RedisS mit ungefähr 700 Mann in« Feld rückten. Da die Ti-location der Truppen gegenwärtig nicht der Territorial-Eintheilung entspricht, so kann auch jetzt oder i» der nächste» Zukunft die MobÜisirung nicht nach dem Orgcv nisationS-Pianc geschehen. Die Mehrzahl der Nizains truppe» befindet sich in Europa, also außerhalb desjenigen Ordu», auS welchen, sie sich ergänzen. Die Türkei ist in der Turchsübrnng ihres Organisation« Plane« durch die griechischen, lunesischcn, aibancsischen Ver wickelungen gehindert worden und wird auch durch die gcgew wärtigen Ercigniffe in Egvptcn darin gestört. So »>»ßte sie ihr Erpeditwnö-EorpS. daS jetzt vor Kreta sich besindel. au« jenen Truppen zusainmensiellen, welche nicht den arabischen Volksstämmen angehören, weil diese mit den Eghptcrn wahrscheinlich svmpathiren würden. Die Truppen des ExpedilionS-EvrpS mußten ferner nur auS solchen Pro vinzen geiiommen werken, deren Regierung völlig sicher ist. Ta die Türkei höchst wahrscheinlich nach allen Seite» Front macken müßte, wenn sie nach Einer Richtung mililairisch engagirt würde, so ist e» ganz erklärlich, daß sie keine be- deutende Macht zu entfernten Expeditionen verwenden kann; dies um so weniger, al- sic die Verbindung nach Egypten hauptsächlich zur See erhalten müßte. Ihre Flotte iniißto aiS Basis sür die ErpedioonS-Triippen dienen, welche gegen Syrien hin wohl ans keine müitairisch genügend gesickerte Verbindung rechnen könnten, wie sie von einer overirenden Armee gesortert werke» niüßte. Ob tie Flotte zu derlei größeren Unternehmungen die nöthige Scctüchligkcit besitzt, erscheint sebr fraglich, wenn man sich die Erpeditionen der Alliirten nach der Krim im Jahre 1854 in« Gedachlniß rust, welche — um nur Eine« Momentes zu erwähnen — mit enormen VerpflegS-Schwierig' keilen zu kämpfen batten. Ob tie Zabt n,,v Güie der Transportschiffe genügen würde, ist ebenso fraglich. Thal sache ist, daß bi« jetzt zu dem Truppcn-Transporle immer tbcÜweisc Lleftt-Schisse benützt würben. Tic geschilderten Verhältnisse taffen e« — soweit nur militairiscbc Monicnte in Betracht kommen — ganz erklärlich erscheinen, daß die Türkei keine bedeutende Kraft sür eine UniernebmnuH zu v^rivenden vermag, bei »reicher da« OperaticnSobject nickt so 'lar ausgesprochen ist, daß cS unzweijethast die Operationen selbst bestimmen würde. Vrklinnlniachilug. Leipzig 1. Skpttinber 1882. Die BeitraqSpslichlige» unlerer Gemeinde, welche mit ihrer dies- jährigen Steuer noch im Rückstände sind, werden hierdurch an Eut- richlung derselben erinnert. Leipzig, 28. August. Ter Vorstand drr JSraelitischci« Nrliaiousncme "»e r„ Leipzig. Tie „Provinzial'Eorrespontenz" leitet die bevorstehende Sedanfeirr mit folgenden Worten ein. die wegen de» darin anSgelprochenen Hinweise« aus die Frie< den-liebe Deutschlands eine über den nächsten Zweck binanSarbente Bekentiing erkalten: „Für den Deutschen, der über die Schranken beengten und beengenden Parlciwcse»«
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