Lrrt«! vierkeljäh, Pränxmeritjon u ngr. in'« Hau«, 8 ngr. bei Abho lung in der Lri>e< dition. Wochenblatt für Zschopau und Umgegend. (Jeden Sonnabend eine Nummer.) I I. Sonnabends, den 16. März 1861. Tagesgeschichte. Sachsen. Dem Dresdner Gewerbeverein gebührt das Verdienst. in uneigennütziger Weise ein Unter nehmen ins Leben zu rufen, da- so recht geeignet ist, dem Gewerbestand den Uebergang zur Gewerbefreiheit zu erleichtern. Dies Unternehmen ist die Handwerker schule, welche im April d. I. in Dresden eröffnet wird. Tüchtige Lehrkräfte werden Unterricht ertheilen im Rechnen, Geometrie, geometrischem Zeichnen, Projec- tionslehre, freiem Handzeichne», Gewerblehre, Waa- renkunde, Physik. Chemie. Maschinenlehre, deutscher Sprache, Buchführung. Der Kursus ist auf ein Jahr in zwei Klassen berechnet. Der Eintritt steht in der Regel Allen frei, die mindestens 17 Jahr alt find und sich zwei Jahr« in einem bestimmten Berufe be schäftigt haben. DaS Schulgeld beträgt vierteljährlich 3 Thlr. pränumerando. Aus Kirchberg, 10. März, wird der „D. A. Ztg." geschrieben: Auf Verordnung des CultuSmini- steriums wurde am 8. März unser Diaconus, Vicar A., der sich geweigert hatte, eine Geschiedene wieder zu trauen, von seinem Amt entlassen. In Zwickau hat am 4. März der dortige Weber meister Fritzsche sein fünfzigjähriges Bürgerjubi läum gefeiert und am 6. feierte derselbe sein goldncs Meisterjubiläum. Ein drittes, das goldene Ehe jubiläum, steht ihm am 17. April d. I. bevor. lieber Pgssendorf und Umgegend entlud.flch am Nachmittag des 9. März ein mit Hagel begleitetes heftiges Unwetter und schlug der Blitz in die Esse des her Golberoda-Dippoldiswalder Actiengesellschaft gehörigen „Dippoldisschachtes" bei Golberoda. be schädigte zwar einigermaßen die Esse und das Dach, ohne aber zu zünden. Aus Werdau wird-gemeldet, daß ein am 4. März in GteinpleiS beim Mühlenbcfitzer Wunder lich enstandeneS Feuer zu der Entdeckung geführt hat, wie ein im 13. Lebensjahre stehendes elternloses Kindermädchen nicht nur die Brandstifterin dieses, sondern auch eines gm 21. Febr. v. I. daselbst aus- gebrochenen Feuers ist. Aus Leipzig berichtet man vom j2. März: Als der gestrige Abendzug der Leipzig-Magdeburger Bahn auf dem hiesigen Bahnhöfe angekommen war, vermißte man den, aus dem Zuge gewesenen Schaff ner Sretschneider; den Mantel desselben fand man zwischen den Wagen hängen, an dem Wagen, auf welchem B. gesessen, waren Blutspuren zu bemerken. Da sonach zu vermuthen war, daß der Vermißte ver unglückt sei, wurde sofort eine Locomotive zur Auf suchung desselben abgeschickti Auf der Bahnstrecke zwischen Wahren und Lützschena fand man den Leich-, nam in ganz verstümmeltem Zustande auf der Bahn liegen; jedenfalls war B. auf seinem Sitze eingeschla fen gewesen und in Folge dessen von dem Zuge heruntergefallen. In Potscha'ypel hat sich, laut dem „Dr. I.", am 5. März der 13jährige Schulknabe B., Sohn eines unbemittelten Bergarbeiters aus Großburgk, in einem Obstgarten erhängt. Mit seinem jünger» Bruder wegen Verunreinigen der Kleider Strafe fürchtend, hatte der zeither unbescholtene Knabe sofort dt«;Absicht zu erkennen gegeben, sich zu entleiben, auch seinen Bruder zu verleiten gesucht, ein Gleiches zu thun. Am 7. März Abends zwischen 10 und 11 Uhr ward der Begüterte K. G. Ulbrich aus Reichenbach bei Waldheim in unmittelbarer Nähe seiner Wohnung meuchlings überfallen, durch mehrere Schläge am Kopf dergestalt verletzt, daß man an seinem Auskom men zweifelt, und seiner ungefähr 1 Thlr. Geld be tragenden Baarschaft beraubt. Coburg-Gotha. Sichern, Vernehmen nach wird der Herzog von Gotha zu Anfang des nächsten Mo nats eine Reise nach London antreten. Es steht angeblich außer allem Zweifel, daß die schlegwig-hol- steinische Angelegenheit ein Hauptbeweggrund für die Reise des erlauchten Herrn ist. Es bedarf keiner Wiederholung, wie wqrm und unermüdet Herzog Ernst die ganze Zeit hindurch das Interesse Deutschlands und speciell der zunächst betheiligten Herzogthümer im Auge behalten, gefördert und gewahrt hat, und es ist klar, daß seine persönliche Verwendung für solche Zwecke nicht ohne Gewicht und Einfluß ist. Am Nachmittag des 5. März ist der Ort Nägel- städt unweit Gotha von einer Feuersbrunst betroffen worden, die eine so traurige Ausdehnung erlangte, daß bis 7 Uhr Abends, wo es erst gelang, des Feuer- Herr zu werden, 80 Wohnhäuser, ungerechnet Scheu nen und Ställe, niedergebrannt waren. Die Kirche und das Pfarrhaus, die beide gleichfalls von den, Feuer ergriffen waren, find gerettet worden.