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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.04.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-04-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188304076
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18830407
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18830407
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1883
- Monat1883-04
- Tag1883-04-07
- Monat1883-04
- Jahr1883
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.04.1883
- Autor
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Erscheint täglich ftth 6'/, Uhr. Rsßsktis« »»- LneßMs» Iohauue»gaffe 83. ZMech-imtr» ter Urtecti«: «onnttt-g» 10-U Uhr. Nachmittag» 5—S Uhr. »I» »x^d« n»,kI»L>t«r ««wscr«, »M »» I» ße» Filislea sSr Juf.-Aaugtz«: UuiversitätSstroß« hl» »«straße IS, P. »«» hi» ',,r Uhr. WpMtr.Tagcl>laN Anzeiger. vrM flr Politik, Localgcschichte, Handels- und GeschSftSverkchr. Mefi-Auflage 17,BSV. jXdonnnnrnt,»rki« vierlrtj. 4'/, incl. Bring,rl»dn ä Mt., durch dir Po» bezogt, 6 Mt. Jrde cinzeliie Nummer 20 Ps. Bclegezemplar 10 Bi. Vebüdren 'ür Sztrabellaa»» «hnr Postbe'Srderung 30 Ms. «tt Posiötsörderung 4B Ml. Inserate llgeipaltem Petitzeile SO Pf. Gröbere Lchrisien laut unlerem Preis» vcrzeichinb. Tabellarlscher Sak noch höherem Tarif. ttrelamen nntrr drm Aedartisnslsrich d>e Lpnttj'.lle NO Pt. Jaieratt sind sie« on die VppeStti»» z» ienbeii. — Nobatt wird uichl gegeve». Zahlung praeuunieiuinlo oder durch Post» nachiia.nne. 97. Gommbend den 7. April 1883. 77. Jahrgang. Wegen der Mp ist unsere Expadition morgen Sonntag Bormittags bis 12 Uhr geöffnet. LxpvLItlov ävs L.slpÄ««r 'k»g-dlLttes. «rsiichl wird der «« HL. Derember l8»5 in Wörth in Latze« grdarr», ffrühe« Mützeusabrilant 2»h«»» LSeidentzsr»er, welch« am SO. dort,« Monat» seine Kinder Hilst»« ver- affen und zur Fürsorge fü, solch« arunhatten ist. Leipzig, de» ». April l»S». Dar M«»h dar Gt«dt Leipzig. t«r»a».««,t.) Ludwig-Wolf. S Amtlicher Thetl. Sriugt« hierdurch di« Vorschrift«« H«O «rde» a»k»«»rr»tz- Ara«» e, »alchrr hi-rildernachtet,«« r«ga f-t»-» »»d »an« diese erst 1« de« »he»dO»»se» , diese erst . «rs»lgt, «« «»deee» Loge Vormittags »»« setme« Wtrth« det unsere«» Melde- e»«»te (Abthetluug sNr Are«deu»e^«tzr) u»z»»elde» ist, eteseutge» Are«de» aber, »»eiche icknger als drei Lag« hier sich aashaite», »»«eldeschet» g» lSfe» habe», Rachachtung in Erinnerung. di» Nichtamtlicher Thetl. Der Lrperchagrrur Longreß. Di« Vertreter der socialdem akratisch« Partei haßen in de« ersten Lagen da« April in Kopenhagen «ine Zusammen- kunst gehabt, an »«lcher di« Mehrzahl der socialdemotratisch« lkeich-tag-abgeordnetm und außerdem Auer, Bebet und Viereck, als« di« Hauptagitator« dieser Partei. Theil genommen den. Der aagrdlich« Zweck der Versammlung waren erathung« über di« Stellung der Partei zu den Neick«- taglwahlm von 1884. Da» Mandat de» gegenwärtigen Reichstage» ttiust bekanntlich erst am 28 Oktober 188» ad. die Spanne Zeit, welch« zwischen heut« und den nächsten strichstagswayi« liegt, erscheint ein wenig lang, um jetzt cho« Vorkehrungen für di« Wahlagitation zu treffen. E4 liegt deshalb nahe, daß der wahr« Zweck der Kopenhagen« Zusammenkunft «in and«« gewesen ist. Zu den Wähl« mag « immerhin in Beziehung gestand« haken, ab« wohl « denjenigea. welche für den Fall der Auslösung des Reichstages hevorstehen. Diese Auslösung mag vorläufig noch so bestimmt w Abrede gestellt werden, i« vereich der Hiequ bemerk« wir, daß di« GeschästSstunde» de« Möglichkeit liegt st, trotzdem und ted«s°ll« ist e« bester, für für FrrwdewVerkehr, »Lhreud diesen Kall gerüstet zu sein, als sich Vernachlässigung« derselben würde» mit ein« Geldbuße zu lö ^ »der verhältnißmäßiger Haftstraf« geahndet der seid« Hauptmeffm und zwar i Montag bls Sonnavmd di« Zeit w vormittag« und 2 dis 7 Uhr Meldeamtes. Abt Heilung de, Mess» l. in d« Vorwochen der in den Tag« vou M i von 7 bi« 12 Uhr vormittags Nachmittag«; ll. an de, Sonntag« der Seid« Haupt«eff« und am Hohen Neujahr dt« Zeit von v bis 12 Uhr Vormittaas um»- I»8». ^ der Gtad« L-IP^O. vrelschneid,^ Da^u«, G. rrt«»»1«ich»-. Die Erd» und Pflasterarbeiten an» Thomaslirchhos si> vergrb« und w«den die unberückstchtigt geblieb«« Herr Bewerber deshalb hiermit ihrer Offert« entbunden. ' 2. April 188». Der Nash »er Gtadt vetpria. 0r. Seorgi. Eicho sind « Leipzig, am orins -artru-verpschtull-. Di« pachtkrei werdmde Adthetluna Akt. PI des d« Vtadtgemeind, aebvrigm, hier a» der Pro«e«ad« hint« dem „das Lloster" genannt« Hausgrundstück Klostergaffe Nr. 1b geleg«« Gartens, d. i. die erste Ahtheilung recht em Eingang« von d« Promenade aus, soll von» L. -r»»e«der ds». Zs. a» gegen emsährige KLadtgang Grettach, de» AS. diese« Monats, Varnrtttags LL vhr an Nathsstelle, Nathhau» 1. Etage, an d« Meist»teteaden anderweit verpachtet werden. Di« Verpachtung«, und versteigenma-bedmgung« li«, schon vor de» Limine aus da» Saal« daselbst znr Einst« »ahme ans. Leipzig, da, 4. April 188». Der Math de» «tadt VespN«. vr. Seergt. Br«del. »rli«mt»ich«>». Der Umbau der Hauvtschleuße in d« Gerberstraß« soll «u ein« Unternehmer vergeben werden. Di« Bedingungen und Blaniets für dies« Arbeit fiud be unser« Tiefbau-Verwaltung, Nathhau«, ll. Etage, Zimmer Nr. 14 zu entnehmen. Bezügliche Offerten sind versiegelt »nd mit der Aufschrift „Umbau der GchleoGe t» der Gerberftraß," versehe« ebendaselbst bi» zu« 24. April oe. Rachmitlags » Uhr eiuzureichen. Leip^g, am 4. April 1S8». Der Sevrgi. E )er Nat^der Gtadt Le Weg« Umbaues der Gchtzchen wnd daffelb« »egt. von sktmiilmlchm-. c Hauptschl«ß, i« Nernstsche» . sowett es auf städtische« Lebtet« DtenstaU, de» IO. dieses Mvnats ans di, Dauer der Arbeiten ssr «Ae» »»despDse» OrperLehr Gesperrte Letp^g. d« b. April 188». Der «ath der Gtadt LetpgtG. vr. Georgt. Harrwitz. lölirimrikthimt. , I. ab, audenveit aus fürs Jahre Mrmirthet »erb« ersuch», sich deshalb ml» dem llutverfiesl«. tu «ermhmuag zu setz«. LeOtziG am s «pr« 188». wendt. dies« Kall gerüstet zu sein, als sich dadurch überrasch« zu last«. Das Moment, welches für etwaige Neichstagsneuwahleu am schwersten ins Gewicht fällt, ist die Besorgniß vor ocialistisch« und anarchistisch« Umtrieben. Diese Besorgniß besteht, und daß st- verechtsertigt ist, mg« die Vorgänge in einer ganz« Reihe fremde, Staat«. Wir «rinne« »ur a, socialistische Be in London, an dir sort »runa«. Mag auch di« social- Deutschland sich «othgedrung« beumg«, s« dedars M die letzt« Rubefiöruvg« in Baris, an die socia »«gung in Andalusien. «» die Dynamitexploston «blich an di« U»«schreikung« in Italien und »W nt« dauernd« nihilistisch« Ser innerhalb der eesiGAchmt nur de« Hinweise« aus di, Rede, welch« Hin ». vollmar vor Kurzem t» Reichstag gehalten hat, und in welch«, er bekanntlich sein« Sympathi« für die russisch« Nihilisten ,»gestanden hat, um uns zum Bewußtsein zu bringen, daß die Goeialisten aller Rationen Berührung»puncrr mit einander Hab« und daß jede revolutionaire Ausschreitung die aus den Umsturz des Bestehenden hinarbeikenv« arte»« aller Länder zur Nacheiferung anreizt. Da» ocialistengesetz hat di, socialdemokvatffch« Organisation i« Grund« genommen unberührt aelaffrn, sie hat >m Gegen» theil au Ausdehnung und Festigte« gnvonn«, wie die Er fahrung bei den letzt« Neichslagswahten gelehrt hat. dei »elcken bekanntlich ein« di« dahm noch niemals erreicht« ahl von Stichwahl« sich ergab, in denen secialvem okratisch« anvidat« zur engeren Wahl kamen. Immer tirser grei- smd« Spaltung« unter d« Liberal« können nur dazu diene», die Hoffnung« der Socialdemokrateu für die nächst« Wah len zu stärken und de-halb müssen die Ordnuna-parteien. das heißt diejenigen, welch« den drehenden Zustand erhalt« wollen, — auch »nter Beistand der Eouservativen — sich vereinigen, «m der Umstnrzpartei die Spitze zu bieten. Die Meinua^rerschiedenheilen. welche die liberalen Fraktionen von einander wanam ßnd nicht mm der Bedeutung, daß sie uns hindern RnnSm, d« Soeinldemokratm gegenüber fest rusammenznstch«. und wem» die Entscheidung da ist. so darf si. °n» nicht «tvochneilat find«. Uebcr d» nächstliagmch« Ansprüchen des Lage« vergißt «an gar p» dicht dt, Hävptnisgab«. dm« Lvsung die Sicher- stellung der Zukunft vmsürat. Ein« solch« Hauptausaebe ist jür dir liberal« Partei di» Einigung übe, bestimmte Grund» sätze. welchr da« Zusammengehen bei den Wahlen in al^, Sommer „ , ,, .. den preußische» LandtagvoM« in SchleswtgHolstrtt, gut« Früchte getraa«- tu all« Wahlkreis«, wo di« von Hänel gegebenen Nathschläg« befolgt wttrd«. Hab« die liberal« Tandidaten über ihr, politisch« G«gn« dm, Sieg davon getragen, aber die Bewegung ist seitdem Wied« emaeichlasca. Man hört »war »o» »er Rührigkeit, welch, die Fortschritt-Partei bei der Stralsunder Wahl «tsaltet hat, und daß sie gleich«, wenn auch l-ider auf Irrwege führende» Eifer in Dortmund zeigt, aber daß die ander« liberalen Fraktion« Vorkehrung« für unvorhergesehene Ereignisse träfen, davon ist nicht- zu h-ren. Gerade di« Zeit, während welcher der Reichstag beisammen ist. erscheint am best» geeignet, »i^e Bestrebung« wieder ausznnehme« und weiter zu verfolg«. Der persönliche ver kehr der Abgeordneten bietet die Gelegenheit, Gegensätze zu mildern und die Annäherung auf einem gemeinsam« Boden »n «leichte«. Es ist nicht richtig, wenn die Abgeordnet« Preußen- in diese» BeAehnng abweichend und unabhängig von denen des deutsch« Reich-tage- ihr Ziel verfolg«, die Per sönlich« Gegensätze »äff« a««gealichen und die Sache an die Spitz« gestellt ward«». Der Scherz, welch« neulich di« „Kvlmsche Zeitung" sich erlaubt hat, kan» ante und fegen«. reiche Folg« Hab«, wem» man ihm dw ernst« Seite abgewmnt. E« ist gewiß ei» erstreb«»»«othrl Ideal, bei d« pari«««- torisch« Debatten stets Maß zu Ballen und dt« Grenz« des gesellschaftBch» Anstandes Mt zu überschreit« und bei solcher g «Hiebt sich Vau» a«ch »»« selbst, daß di, starr« erschieß, »u, t» schch« Fäll« zu Lag, treten, sie ehue Schab« für di« großen gemeinsam« » gemacht werde» ktznnen. Die Absonderung der hat ein Uebel, weichem «tgegengewirkt werden maß; in einem ftr»g «uftitienell« Staatswes« darf es eigmtlich nur zwei Partei« gebe», et« eenservaffve und eine s»,tschrrit«d«. wie es liwge Zeit in Eualand der Fall war. dam h«»e sorg« die Ire» dafür, daß sich nech eüi« dritte Partei als K«1 zwisch» Mghs autz Lame« hinanzwängt. Die Ultra mentan« sind "ein Ausgleich schwind« ücher sogleich von der vollzog« ist schritt abschließt; so halten, da« 'st nicht verflogen, aber wa« ^ Finne der .»nächst der Abschluß .T^LL^dsätze. La«Des.n Hänel'schen gemäßigten ! aeiieigt und widerstrebt der Deutschen 'stzur der E.nMqung in de-halb °us geistigem »«d p°>'t ^ beengende Schranken, aber d.e PEo ^ ^ Unterordnung unter groß- d.e schönsten L"si."L""Lich in" dem. daß ä- Böstrhrnde um- gestürzt werden soll'/ Leipzig, 7. April 1883. . «-linden de« Kaiser« ist seit dem Beginn N^w.:de7S Temperatur wirb den Kaiser ver^.Iaffen ^ «rrüblina-reise nach Wie-bab« noch im lause de« Me na » Lpril a^^ Wetter so warm w.e m den levten Tag«, dann ist die «brpse de« Kaiser« schon für die nääiste ^°che projectirt. Weitere D'öpontionen sur den Sommer sind noch nl»t getroffen, da d.e immerhin sLivan- kmde Gesundheit dr« Kaiser« d'kselben leicbt um,log« würde. - Di« Worte, welche der Thronerbe Preußen« und de« deulschen Reiche« bei Einweihung e,.re«, Logen- gebäudr« in Berlin gesprochen ha», wtirv« ohne der, verhallen« Ingrimm, mit welchem d,e..Germania und da« ihr secundirende Oraan der Hospredigerparte, dieselben kr-tt- strten. kaum zur allgemeinen Kenntnis, gekommen seim D,e Gedässigkeil und die schlecht verhehlle Wulh. mit welcher >«« Blätter Über die goldenen Worte de« Thronfolger« hersaUen, ist sehr leicht erklärlich. „Wie Friedrich der Grotze am l» Februar l777 in Bezug aus Vir Freimaurer sagk, (schreibt se,b zulre,'«d die ..Magdeburger Zeitung"): „Eine Gesell» schaff wel ste nur a-3e>tet, damit alle Arten von Tugenden in meine« Staate keimen und Früchte trag«, kann stet» ans «wta« Schutz rechnen. Da« ist die rubmvolle «uiaade jedes gut« Fürsten, und ick, werde nickt aosdören. dieselbe zu erfüll«", so hat auck der Kronprin, die bobe Bedeutung der Maurerei anerkannt und ihr seinen mäcktige» Schutz verheißen. Da« ist genug, »m de« Zorn der Schwarzen beider Eonsessionen zu reizen, uiid sie haben von ihrem Slantpunc» au» sehr reckl, denn die Bestrebungen beö Freimaurerlhum« slthen in directem Gegensatz« ru kein ihrigen. Die Freimauierei lebrt MeuschenbUdung und Menschensreundlichlcit. In llrbrrein- iinimuag mil der einsacken Lehre Ehristi, daß alle Menschen, inabhängig vom religiösen Bekenntniß, Brüder seien, strebt ie nach innerer sittlicher Vollendung de« Menichen Sie rhtt im Menschen nur den Menschen u»d will ihn sittlich frei mach«, bindet ihn aber »ichl an Lehrsätze und Dogmen, »Ache von Mensch« ersund« wurden, sondern überläßt e« dem Einzeln«, durch Forschung zur Wei-beit, durch Au«, harr« aus dem al« richtig erkannt« Wege zur Stärke, und durch harmonische Gestaltung de« Herz«« und de« Geiste« zur Schönheit der Seele sich zu erbeb«. In solchem Streben hat die Engherzigkeit de« Dogma«, der tobte Buchstabrnalaube und die Autorität hergebrachter Formeln keinen Raum. Grund genug, um den wülhenken Haß der Schwarzen zu erreg«, deren Einfluß aus da« «avßchlicke Gemüth durH Unterjochung de« Gewissen« mit ver wachsenden Erkenntmtz schwinden muß, daß Geist und Sinn de« Worte« über dem Worte stehen. Die Maurerei kann di« Angriffe ihrer erbitterten Gegner sebr ruhig an sich herantret« taffen. Jeder edle, denkend«, nach sittlicher ver- »dluna strebende Mensch ist Maurer, auch ohne der eigenen Verbindung derselben anzugebören Jeder edle, denkende und strebende Mensch, weil er unwillkürlich «>r Verbreitung von Wahrheit und Licht beiträgt, ist ein Gegner jene« herrsch süchtig« Zelotrnlhume«, von welchem die in ihrer Takl. leffglett noch widerwärtiger erscheinenden Angriffe aus die krenprinzlichen Worte au-gingen." * Die Reich«tag«abaeordneten au« den über schwemmt gewesenen Gebieten Deutschland« traten am Donnerstag Vormittag vor der Plenarsitzung unter Vorsitz de« Präsidenten von kevetzow zusammen, um Bestimmung über die noch zur Disposition stehenden Geldbeträge zu treffen Zunächst mvchtm wir erwähn«, daß die vom Abgeordneten ». Vollmar erhobene Beschuldigung, es würden vom hessisch« Land^eomits noch immer 400.000 ^ reservirt, sich al« voll- ständig orundlo« «rwi^en hat. E« war dem LandeScomilt Mttthenong von der Behauptung vollmar'« gemacht worbe» und dasselbe hat erwidert: E« sei« nur wenige Baarunler- stützmig« gnvährt worden, weil sich die vertheilung von Naturall« au-Lage berverhältniff, al- empsehlrnSwerlh erwiesen Hab«. Da« Eomits habe Futtermittel. Saatqetreide re. gewährt und ans diese Weise an 480,000 verwendet; 150,000 sei« ^ Localcomitö« gegangen, welche gleichfalls si"l" magftarisch sprechen -Verwendung «and«. Im Ganz« ober, daß sie geradezu ein Kauterwclich snen «00,000 ^ so vertheilt Word« unk >80.000 befand« magyarisch. , de» Landr-comitä«. Der Präsid«t billigte an«drli<tlick dies« woän, procmlemckl und der Abg Büchner erkannt, die« Verfahren gl,ich,all« al, ganz correet an q» ^merk« wäre »och daß der Abg von vollmar mr »2V «ng,laden aber nicht erschien« war. von d« dem ^"«U'ig gestanden« Geldmitteln wurden »a die Donaugebiete 48.000 g ^ ^ Untrrsrank« ,»,.000 > W.eSbad« 48.000 Rheinprovin; -E. Württemberg 20.000 ^ sind ?5ü 0«Ut >^ Lur vertheilung vorhanden iinv 4SÜ.OOO v»n welchen vorweg an da« Eisel- »war an das Somit« in Trier rvooo. an ^°«den «0.008 außerdem an da« Donaumoo» '008 E. sollen jetzt weitere ^'008 ^ v» v'rtbiilung gelang« und 50.008 zur Dwpositton al« «eserve ble?b« und zwar solgendermaß« ^ r'.. Pro/. Hrff« 20 Pr«.. Untrrsrank« 10 Proe.. Vak« 20 Proc.. Nheinprovin, Proc., Pioil iä Peok. und Württemberg 7'/, Proc. Wiesbaden erhält, nachdem e- verzichtet, weitere B> >rä,ze nicht überwiesen. E ntgangen sind bieder ra. l.500.000 .4! und noch in Aussicht liehen ca. 20.1»,nl »F * lieber die Frage der Hnsschmiedeprüsung wird uns geschrieben: »Die Fort sch ri I tS p ar tci bat die Frage der HuffchmiedeprUlung zu einer Prinrwiensrage ausgebaulcht und über den betreffenden Paragraphen naiuenllich abstiinmen last«. Diese Bedeutung muß dem Gegenstände ganz ent schied« adgcsprochc» werden." * Der bayerische Landtag ist am Donnerstag durch den Prinzen L»'>P>'ld im Anlirage de» König- in der ge wohnten feierlichen Weise eröffnet worden. * Im österreichischen Kriegsministerium ist man fortwäbrend deschäikigl, die Sch lagsertigkeit der Armee ,u erböhe». wobei man ein ganz besondere« Augenmerk auf die erprobten Einrichknngen de« deutschen Heere« richtet. Ramentlich läßt in Oesterreich die Mobilisirnna der Aimee, ttimal die der Eavallerie, an Raschheit noch Manche« zu wünschen Übrig, weshalb sich in Vieser Richtung das Krieg«- ministerium schon längere Zeit mit ker Einführung von Reformen besci äitigt. Zu diesen, Zwecke tagen gegenwärtiq unter drm Vorsitze de« KriegSniinisterS rivei Coinmissionen. die ihre Arbeiten, wie man aui Wicn berichtet, demnächst beendet baden werden. Die erste Eommijsion beschäftigt sich mit einer verbesiernng de« NemontirungSmoku« für die Eavallerie. die »weite, um die organischen Bestimmungen für da« erst unlängst nach deutschem Muster errichtete Eisenbahn» Regiment sestzusetzrn. Eine durchgreifende Reform in dem bisher bestandenen Remontirungswesm scheint nm so nolh» wendiger, weil di, Erfahrung flelehrt. daß durch di» plötzlich eingetrelene Nothwendigkeit, minder kräftige Pferd« ankaofen zu müssen und die später sich ergebende Unbrauchbarkeit eine« Theil« derselben die Schwadron« oiemal« mit der kür je eine Schwadron dorgeichrirbcnen Zahl von 150 Pferd«, sondern höchsten« mit nur 120—l30 in» Feld rück« könnt«. * Bei der heutigen Strömung in Ei-leithanien ist ^ kein Wunder, wenn di» creckisch« Propagand« auch in dem fast rrindeukschen Riederösterreich immer kühn« ihr Haupt erhebt. Um jeden Prei« möchte mau diese« Kroaland zu einem zweisprachigen machen. Dir Errichtung einer czechischen Schule in Wien, tz- -n Zustandekommen freilich noch sehr fraglich erscheint, sost.v »in erster slavischer Vorstoß in do.« deutsch« Herz Oesterreich« sein. Nruerding« werde» die wenig« czechischen Tvrser Niedervsterreich«, di« i» eng« Zusammenhang« mit de« czechischen Sprachgebiet« st«h«, von Prag au« bearbeit«,; e« sind die« namentlich di« drei Ortschaften Unter-Tbemenau, Ober-Themenau und Bischof» wort. Die Gemeinde Unter»Them«au bekam al« Ehrist- geschenk von Prag eine ffavische volt-bibliothek, 200 Bänd« umfassend. Wegen Nichleinsührung der czechischen Unter» terricht-sprache mußte dir Gemeinde Bischoswart aus Tom- mando czechischer Fübrer Beschwerde erheb«; in Ober» Tbemenau, wo die Schule deutsch ist, wurde der versuch gemacht, Unterschriften zu Gunsten czechischen Unterricht« ,u sammeln, freilich nur mit ganz geringem Erfolge, den» die Leute konnten nicht überzeugt werden, daß die Kenntniß der deutschen Sprache etwa« Urberflüssige« und Werthlose« sei. * Man schreibt uns au« Pest: „Der hiesig» General» Eonsul de« deutschen Reiche«, Herr von Thielau, ist von seiner Regierung zum Gesandten an dm Höfen von Olden burg und Braunschweig ernannt worden. Herr von Thielau, der etwa seit anderibalb Jahr« da« Amt eine« deutschen General-Eonsul» in '.Pest bekleidete, wird schon in den nächst« Tagen unsere Stadt verlassen, um sich aus seinen neuen Posten zu begeben. Die diesigen Kreise sehen diesen deutschen Diplo maten nur ungern scheiden, weil er e« rasch verstanden, sich die Gympatbien aller hiesigen Kreis« zu erwerben. Sein Nach folger ist bisher noch nicht ernannt, aber man darf annebmen, daß abermal» ein au»qe;cichi>rter deutscher Diplomat nach Pest komm« wird, weil vckauntlich Fürst BiSmarck einen beson deren Wertk aus die tüchtige Vertretung des deutsche» General- Eonsulal« in unserer Stadt legt. So wurde der Vorgänger de« Herrn von Tbiela», Herr Busch, zum llnterstaalS-Seerc- lair im Au<wärllge» Amte ernannt und auch Herr v- Ibiclau ist an- der unmittelbaren Umgebung det Fürsten Bismarck nach Pest gesendet worden." * Wir baden schon wiedrrbolt daraus bingewiesen, baß die ungarische Regierung daraus bedacht ist. den magvarischen Stamm in Ungarn fortwährend zu verstärken, was im Hin blicke aus seine geringe Zahl nur deshalb geschieht, »m sich ein weitere« Gegengewicht gegen die zahlreichen Deutschen und Slaven zu verschaffen, die von de» MagyarisirungStendenzcn der Pester Reaieriliig-leutc nichts wissen wollen. So habe», wie man aus Pest melket, die balbwilden Tschongo-Magyaren an» der Bukowina bereit« ihren Einzug in Ungarn aus Kosten der Regierung gehalten. Die ungarischen Blätter biingeu sehr heitere Ei»zribeite» über diese ..wiekergrivouneiie» inaaya- rischen Brüder". Wenn man zwischen de» Zeile» zu lese» versieht, so rrräkb man unschwer, daß diese Leute, die sich i» tri Bulowina a!S Pserdediebe und durch allerlei Gewalitbaten berüchtigt ge macht. ihrem Mutterlaiide keineswegs zur Zierde gereiche» werden. Eigentbünilich ist auch die Bimeitiliig der Pester Blätter, daß die einczewanderten Tschongo-Magyaren „noch ziemlich 2>m, autercr Seite rrsibrl man eine Mischung von magyarisch, rumänisch, kleinrussisch unk polnisch, reden, we ch« letztere Sprachen in der Bukowina verbreitet, aber den Pester Patrioten unverständlich sind. Diese Tschongo-Ma.zvaren werden zumal in Sükuiigarn angesicbelt. wo der Regierung die weitaus überwiegende Zabl ter Deutschen und Serbe» ein besonderer Dorn »n Auw ist. Demnächst erwartet man noch einige hundert in Beffarabien versprengte Magyar«, mit denen aber dir Verstärkung de« in Europa völlig ver einzelt dastehenden magyarischen Element« ihr definitives Ende erreicht haben wird. * Au» dem ungarischen Abgeordnetenhause meldet „W. D. B " von, Donnerstag: ..Bezüglich de« von dem Deputirtrn MadaraSr gestellt« Antrag«, wonach vom Jahre >887 ab die ungarische Sprache an sämmtlicb« Mittel schulen zur vortrag-sprache erhob« werken solle, erklärte der Ministerpräsident T'ßza, er müsse den Antrag ablebnen. da e» unstatthaft sei. weiter zu geben, al» da» Interest« de« Ltaat« unbedingt erheische Den Schülern consessioneller Mittelschul« die Möglichkeit zu benehmen, ihre Elubien in der Muttersprache sorlzuletzcn. muffe al« ungarischer Ehau»
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