Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.05.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-05-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188305255
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18830525
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18830525
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1883
- Monat1883-05
- Tag1883-05-25
- Monat1883-05
- Jahr1883
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.05.1883
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
tO. ik. lO. IO. IO. X. k» m- w- !0. 'di. iu» rt- .4. La 8r. 50. -uk sU- »oll xer »en SO. »rck !re- »r»- 70. «rse vü« .75. irx- L0. uon »« »ao »LI )1L» ) «0. 4» H0 sc »dr. N. ^L0 »7. bb« « »7. «.«u 8. IL7» UV. 7U0 7» «» ». ll»L0 o.so. Idor» '5'/.. »äer «terr. Ma pro«. «räen lirisr 0.10. wt«. 1872 » dl, lerdst — » - ^!> anii^t 75 ./I W.I4!. emder )omr» 8rit« m. — wpart iv.OOO Imutt. -1LS. iellert" , New» «tschm karger rr vad d« von a" von idam" rnian" „Sor- damps- stindie» ample, g-sü». mbarg. ikrschetvl täglich früh 6'/, Uhr. Kr-action »n- Lriedtttsa IohanneSgasse 83. -Prrchkin-rn -rr Nrdaction: Lormütag« 10—13 Uhr. Nachmittag» b—6 Uhr Für dt» Nt>S>»t« ri-jcs«»dii M-nuicript« du ««»»cn», mchi ,er»««l><, Mmtztr.TWMaü A»natz«e »rr für »te «Lchstf«l,e»tze Nu««er »rstt««te» Inserate ,» Wochrutagen pj« s Utzr Nach»itt»a«, an kann- un» Aesttagen srtztz »t»'/,» Uhr. 3« -en Filialen für Ins.-Zinnahmk: Ott, Klemm, UniversitSt-straße 31, LsUiS Lüsche, Katharinenstraße 18,p. unr »t» '/,S Utzr. Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Auflage L7,V00. Ztbonnrmentsprei» vierlelj. 4'/, Mk. incl. Brinarrlohu b Mk., durch die Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer 20 Pj. Belegeremplar 10 Ps. Gebühren für Extrabeilage» ahne Postbelörderung 39 Mk. »tt Postbesörderung 48 Mk. Inserate «gespaltene Petitzeile 20 Pf. Größere Schriften laut unserem Preis- verzeichnib- Tabellarischer Lag nach höherem Tarif Nerlamen unter dem Kedactisnastrich die Spaltzeile 50 Ps. Inserate sind stets an die Expedttian zu senden. — Rabat» wird nicht gegeben. Zahlung praeuulw'NlwIu oder durch Post» »achnaiime. 145. Freitag den 25. Mai 1883. 77. Jahrgang. Amtlicher Theil. Bekanntmachung. Da- 4. Stück des diesjährigen Gesetz- und Verordnungs blattes für daS Königreich Sachsen ist bei unS cingegangcn und wird bis zum 0. Juni d. I«. auf dein Rälh- hauSsaale zur Einsichlnahme öffentlich auöbängen. Dasselbe enthält: Nr. 13. Bekanntmachung, die Concessionirung der Ham burg-Bremer Feuerversicherungs-Gesellschaft in Hamburg betreffend; vom 19. April 1883. Nr. 14. Bekanntmachung, den zwischen dem Königreich Sachsen und dem Königreich Preuße» wegen Regelung von Disserenten in den Grcnz- parochicn Großdölzig und Quesitz abgeschlossenen Ncceß betreffend; vom 25. April 1883. Nr. 15. Verordnung, die Ermittelung der landwirth- fchaftlichen Bcdenbenutzung rm Jahre 1883 betreffend; vom 26. April 1583. Nr. IS. Bekanntmachung eines anderweiten Nachtrag zu den Statuten deS AlbrechtSorden» vom 4. Mai 1883. Leipzig, am 23. Mai t883. Der Rath der Stadt Leipzig. Or. Georgi.Br. wird Bekanntmachung. Heute ist von unS Herr Referendar Paul Theodor Lohfe all NathSreserendar angestcllt und verpflichtet worden. Leipzig, am 22. Mai 1583. Der Rath der Stadt Leipzig. 1)r. 2 vr. Georgi. Wangemann. Da» voni Stadtrathe zu Roßwein unter dem 3. März 1878 für Yranzt-ka Trlma Hakerlan» aus Lübrln ausgestellte Dienstbuch v verloren gegangen und im Auffindungssalle an un« abzugebeu. . Leipzig, am IS. Mai 1883. La» P«li,et-A«t »»selbst. ' Bretschneider. Vermiethung von GeschSfis- Ke;. Wobnnngs-Numen. Di« in dem Grundstück «keine Ilctschergasse N". s ivetter's Hofs von der Reichs-Poftvenvaltung bi» »«« 1. Lkteber 18V2 fest angemietheten, bisher von dem Kaiserlichen Telegraphenamte benutzten Räume einschließlich der Dienstwohnung des Telegraphen- direcior». soürn vom 1. vetober d. I. brz. von einem noch zu vereinbare»»«» anveren Zeitpuncte ab — in Folge der Verlegung des Telegraphenamte« in da« Postgebäude am Augustus- platze — ganz over gcthkilt anderweit auf lSngere oder kürzere Zeit vcrmirthet werSrn. Die zu vermiethenden Räume umiassen dar 1., 2. und 3. Stockwerk de« Vordergebäude« an der Kleinen Fleischcrgasse, bestehend je aus einem dreifenstrigen Zimmer und 2 zweifenstrigen nach der Straße belegencn Zimmern, einem geräumigen Borsaal und Nebenräumen, mit gegen 120 Qu.-Meter Flächenraum, sowie das 2. und 3. Stockwerk de« im Hose belegen«» Quergebäudes, im 2. Stock die großen ApparatsSle mit gegen 290, im 3. Stock WohnungSräume mit 250 Qu.-Meter Flächrnrau Micthsprcise 450 bis 1000 Nähere Auskunft ertbeilt da« Kaiserliche Telcgravhenamt, bei welchem auch die Ärundrißzcichnungcn eingesehen werden können. Die Besichtigung der Räume ist in den Vormittagsstunden von 9 bi- 11 Uhr gestattet. Müthlustige wollen ihre Angebote unter näherer Bezeichnung der Räume und der beabsichtigten Verwendung derselben an die Kaiserliche Lbcr-Postdtrrrtio» cinreichc», von welcher der Zuschlag aus annehmbare Gebote sofort erfolgen wird. Leipzig. 21. Mai 1883. Der Kaiserliche Vber-Poftbtrrrtar. Walter. Bon dem Unterzeichneten Königlichen Amtsgerichte soll da« den Erben Ara» Johann?« «arte n »er». Grüner« geh Zeisin, gehörige, unter Rr. 23 an der Reichsstraße gelegene. Folium 231 ,m Grund- und Hypotheken buch« sür di« Stadt Leipzig eingetragene Hausgrundstück auf Autrag der Erben am S. Jnnt 1881 freiwillig versteigert werden. ' »— — E« haben sich daher diejenigen, welch« diese« Grundstück zu er- stehen gesonnen sind, am gedachten Lage, Vormittag« vor 12 Uhr, widrigensall» sie zum Bieten nicht zuarlafleu werden, an hiesiger Gerichirftelle anznmelden, über ihre Zablung-sähtakeit antznweilen, ein Gebot zu thun und sich zu gewärtigen, dass «ittaa« itz Uhr nach Auctiootgebrauch «erd« versahre» m» da« GrundstSck dem Meistbietenden werde -«geschlagen werde». Lcipzla, den 12. Mai 1883. »nißliche» A«t»g«rtcht, Abthatla», V, Grrtion ». «4 von Elterkek«. »r. Nichtamtlicher Thetl. . . Die italienische Mnijterkrifts. Depreti« ist durch srinen parlamentarischrn Sieg Aber vie Gruppen Nicvtera-CriSpi-Eairoli einerseits uadFortiS und Ge nossen andererseits zum Herrn der Lage geworden, 348 Mitglieder der Deputirtrnkammer haben ihm ihr unbedingte* vertrauen ausgedrückt und nur 29 Republikaner und Irredentisten habe» sich als Gegner feiner Politik bekannt, die Uebrigen von der Linken, welche den Kamps gegen da» Ministerium ausnahmen, 5 an der Zahl, haben sich der Abstimmung enthalten. DaS war die Lage am 19. Mai und drei Tage später theilte DepretiS der Kammer mit, daß Meinung-verschieden beiten im Scbooße des Ministeriums dasselbe bewogen hätten seine Entlastung einzureicticn. diese sei vom König angenom- men und er, DepretiS. niit der Neubildung beauftragt worden Für die Erledigung dieses wichtigen Auftrags hat er die Kam- mern um Frist bis zum 39. Mai ersucht. Wir wisse» au» den Kammerverhandlungen vom 19. Mai, daß der Bauten- minister Barcarini und der Äustizminister Zanarbelli nicht vollkommen einer Meinung mit dem Ministerpräsidenten DepretiS sind: beide Minister wollen auch in der neuen Entwickelung». Phase, in welche Italien nach der Abstimmung vom 19. Mai getreten ist, ihrer alten Parteistellung treu bleiben. DepretiS wird der letzte sein, ihnen diese» Privatvergntlgen zu verkümmern, wenn da» nur keinen Einfluß aus ihre ministerielle Amts führung hat, denn er selbst ist ja seinen politischen Grund Leipüsi, 25. Mai 1883. Boden gicbt, auf welchem Liberale l Frische den Ucbungen der Truppe" inander gemeinsam zum Modle des I "Lr döbe Serr hat di- Absicht, Berlm erst sähen ebensowenig untreu geworden, er hat nur begriffen, j daß sich innerhalb der Parteien eine Wandlung vollzogen >at, daß di« schroffen Unterschiede verschwunden sind und daß e» einen neutralen Boden und Conservative mit einander Staate« thiitig sein können. Air Kammer hat in >h"r I 'verlasten^"we>>>^ dwse*»ulitairische» ^"ctsien. die großen Mehrzahl dieser Auffassung ihre Zustimmung ge-1 sxj,„ Aufmerksamkeit in ilnspruch .nehmen, »hr Ende eben, sie hat durch ihr Votum vom 19. Mai erklärt, daß und die« wird, w.e in m.l.ta>r schen >e an der monarchlschen StaatSsorm festhält, daß sie die I verlautet erst am 30. Mai der Fall sein, an welchem Bestrebungen der Jrredentisten verwirft und daß sie di« auS-! .. ^ße' Frübjahröparade in Potsdam stattsindet. wärtige Politik Mancini'S billigt, also mit der Annäherung I „'A vi- ReilediSpositionen Sr. Majestät verlautet »ul Ve- Ilatien« an Q-s.-rr-ich und Deutschland einverstanden ist ^ ^ Erholung von den Truppen- DaS sin- drei sehr wichtig-Punc,-. und wenn man noE'" '^ Einige Zeit nach Bab-l-b-rg über- hlnzunlinmt, daß die Finanzpolitik Magliani'S von derselben I diesen Aufenthalt in der Mitte dcS nächsten Mehrheit als die richtige anerkannt wird, so müssen cö in!t!'»S vertauschen wird., H>» der That sehr subtile Erwägungen sein, welche den Bauten- minister Baccarini und den Insiizminister Zanarbelli bestim men, au« reinen Parteiscrupcln ihre Portefeuille» abzugcben. Im Grunde genommen ist deshalb eine MinistcrkrisiS im eigentlichen Smne nicht vorhanden, es handelt sich nur um die Gewinnung von zwei Männern, vielleicht nur eine» Manne», welcher im vollen Einverständniß mit den übrigen Mitgliedern deS Ministeriums seine Kraft einzusetzen bereit ist. Eine bessere Gelegenheit, um der vollzogenen neuen Parteibildung auch im Sckooße deS Ministeriums selbst Aus druck zu geben, ist nickt leicht denkbar, denn wer wäre wohl in diesem Augenblicke geeigneter die durch den Au-tritt Baccarini'S im Ministerium entstehende Lücke auSznsüllen, als Minghett», dessen rückhaltlose Zustimmung zur Regierung- Politik trotz seiner " -- "" - - - der Kammer daS gerufen hat? Minghetti war vom 12. Mai am Charakter haben soll. Fastalljähriich. sed-m Ka'-r Wüh-tm das Gasteincr Bad aussucht, . '^-t daselbst t,ne Qnl» v len ruahatilo,- Zu,tli»mung zur Regierung«-1 Kaiser« Franz Joses. Ltesma» ivn »> »er Parte,stellung als Mtlglieke« der Rechten I ,j„e Bcaegnung dreier Monarchen und zwar derer aS Mißtrauensvotum Nwotcra'S erst hervor- ^ TrjvklaUia», siatlsinden und da« ist eS eben, wa« den M°tt> war cs. welcher in der Sitzung unsere» Kaisers dal-lbst ,u. einem politisch bedeut- Schluß seiner grollen bedeutciiden Rede f st„„pxl„ ,vürte. Die Souveraine wollen jedoch nickt der Negierung für den Fall seine Iräftig- Unterstützung zu- 7,"'Begle7tüng'ihrer Rathgeber zusammen- sagte, tag sie den Wunsch hege, nachdem sie der DemotraUesi' - ' ^ ^ Bismarck wird sich auch Graf ihre P,orten griff,net. nun auch die InstttuNonen zu befestigen!" > ^ H„r Mancini in Gastein «»finden. So und dem Staat immer höhere Kraft zu verleihen. DepretiS l^rt ,1,,^ vielen Gerückte, die an die diesjährige Reise iat die Unterstützung Mingketti'S und seiner Partei in diesem Sinne angenommen »nd dieser hat fein gegebene» Wort am 19. Mai eingelöst. Die Niederlage, welche Nicotera, CriSpi und Cairoli au diesem Tage erlitten haben, könnte nicht wirkungsvoller auSoeuutzt und besiegelt werden, al« durch d« Eintritt Minghetti'S in daS Ministerium. Doch wenden wir unsere Blicke aus die bereit» bekannten Thatsachen zurück; wir werden uns dann zunächst der wich tigen Erklärung deS Iustizminister« Zanardelli erinnern, daß des Kaisers anknüpsen. Aber e« findet nicht überall Glauben vielmehr sind «S gerade die Kreise, denen man durch,br äunliche Stellung und durch sonstige Beziehungen zum Reichskanzler gute Insormatiouen zutrauen darf, die sowohl die Reise deS Kanzler« nach Gasten,, wie die Zu sammenkunft der Monarchen daselbst aus da» Entschiedenste in Abrede stellen. Wa» den ersteren betrifft, so läßt sem kvrperli^er Zustand manche« zu wünschen übrig und wenn n heute — . kn. L r ^ ^ I auch bestimmte ReisedlSpositionen von demselben noch nicht «e^°gsversch>.denhe.ten.we1ch«zw.schruch« ü. d Dep^ ^ , ^l.bt man doch allgemein, daß Fürst Bezi^g auf die Auflösung Politischer Vereine bestanKn. M^ck baldigst, vorauSsickllich noch vor Schluß des Reichs- te nicht mehr borbanden sind; der Iustizminister ist also I. . - s»,ner Landbesitzunaen aussucken und dort bis mit. DepretiS darüber vollkommen -s.w«!!, A di- A^Ae sE^n°desitzun^n^ au.u-uen^ u.w ourr^w chL"Lu».^av^ M-i I Mg^ich.« b-kchl^L. «»L ^ ^ " immerhin mög- haben, sie werden B^iauk^LTLbeS?! ch-An-u„ft ^ ^are» m der Krön^ m.v der V-rherrliLung d-S politischen Mordes beschuldigt, l ^ Die Beschimpfung de» Wappen« einer auswärtigen Macht legt allerdings dir Gefahr eine» Kriege« für einen Staat nahe, dessen Regierung eine solche Thal ungeahndet lassen wollte, und wenn die Büste de- Mörder» Qb-rdank al» die eine» I Märtyrer» feierlich enthüllt wird und die italienische Re gierung !da» hätte stillschweigend geschehen lassen, so würde! »e ebenfalls den Vorwurf aus sich geladen haben, daß sie die That Oberdank'S inSaeheim billige. DepretiS war ja sogar! en, gegen diese Verleumdung in öffentlicher Kammer- itzung Protest «inzulegen. Eri-pi hatte einen ganz eigen- hümilchen ModuS gesunden, um seinen geheimen Sympathien ür die Irredentisten Ausdruck zu geben, indem er von dem r h< gelesen und äußerte dabei, daß er hoffe, auch die Krönun seine» Großneffen werde ohne unangenehmen Zwischenfa! verlausen. Der Kaiser verfolgt mit Aufmerksamkeit und Inter esse alle Vorgänge in dem östlichen Nachbarreiche und hatte vorher den Wunsch nach Gatschina gelangen lassen, ihn telegraphisch von der Ankunft de» Zaren in Moskau zu benachrichtigen." * Die Budgetcommission deS Reichstag» hat am Mittwoch eine ganze Reihe von Etat» (Reichstag, Reichs eisenbahnamt, Reichsjustizamt, NechuungShos) erledigt, und ^var durch unveränderte Annahme der Regierungsvorlage, n einzelne Gegenstände knüpfte sich zwar ein längerer zeographischen Italien sprach, dem man die Zukunft nicht! Meinungsaustausch. doch kann nicht behauptet werde«, daß ckschneiven dürfe. Er hatte offenbar, al» er diese» ver->»» Debatte den Eharakter der BerschleppungStendenr ge- ängnikvoll« Dort in der Kammer aussprach, noch nicht volle I tragen hätte. Im G-genthell berechtigt der Verlauf der ffarheil darüber gewonnen, ob nicht die Bestrebungen der! Sitzung zu der Annahme, daß die EommissionSverhandlungcn —.. - »rascher al« irgend je zu Ende kommen werden. E« dürfte nicht zu kühn gewesen sein, wenn man daS Ende für die übernächste Woche in Aussicht nähme. Jedenfalls steht jetzt bereit» fest, daß dem Plenum bis zu dem Zeitpunkte, wo c» die dringendsten übrigen Aufgaben erledigt haben wird, von Sriten der Budgetcommission ArbritSstofsin Hülle und Fülle zugegangen sein wird. Der in einer gewissen Presse noch immer wicver- kehrende Vorwurf der Verschleppung durch die Verweisung an di, Commission wird also in sich zusammenfallen. — Di'e Eommisfion sür die MilitairpensionSnovelle wird, infolge einer Anregung von Seiten der Regierung, in der nächsten Woche ihre Arbeiten wieder aufnehmen. — Am Dienstag Abend war die Commission zur Berathung der Zuckersteuervorlage und de» vom Ada. AuSseld und Genossen eingcbrachten Antrag« zu einer Sitzung ver sammelt, um den Bericht deS Referenten entgegen zu nehmen. Irredenta doch schließlich die Mehrheit gewinnen würden, denn bei einem so ehrgeizigen Manne wie CriSpi ist stet» dir Bermuthung gerechtfertigt, daß er seine Reden danach einrichtet, um aus Grund derselben in einem gegebenen Zeit punct wieder in die Regierung rintreten zu können. Oesterreich und Deutschland wissen heute, wa- sie von CriSpi'« Gesinnungen zu halten haben, und wenn auch die Politik de- Ministerium- DepretiS weder von Wien noch von Berlin beeinflußt wird, so ist e« doch selbstverständlich, daß man einen befreundete« Staat nicht beleidigen darf, wenn man die Freundschaft mit ihm fortfrhen will. Nach den Ereignissen der letzten Wochen ist di« Annahme gerecht fertigt. daß Italien aufrichtige Sympathien sür Oesterreich und Deutschland hegt, und daß e« da« mit beiden Mächten abgeschlossen« Vitndnitz billigt; damit ist den Nicotera, EriSpi und Cairoli kür all« Zeiten der Wiedereintritt in die Rc- ierung abgeschnitten» wir aierung adgeschmnen» wir wissen, in welchem Lager unsere I Der Bericht wurde ohne erhebliche Abänderungen von der Freunde und in welche« «nsere Feind« in Italien zu finden I Commission festgestellt, und wird in den nächsten Tagen den Die^Letzteren sind, wie da» Ergrbniß der Abstimmung j Mitgliedern de» Reichstag« vorgelegt werden. * Au» Berlin wird unS vom Mittwoch geschrieben: m t9. Mai gezeigt hat, nicht allzu zahlreich und wir könnnen ^ t Genugthuung di« Thalsache constatiren, daß hinter dem I sind, vom mit Ministerium DepretiS di« aroße Mehrzahl de«'italienischen volle« fleht. Für Frankreich ist da« eine neue bittere Er fahrung. denn dies« Macht hat e» au« dem Munde de» Irredentisten FortlS gehSrt» daß seine Partei den Anschluß Italien« an die Weltmächte für die bessere Politik hält. Die Ministerkrisis in Rom wird bald überwunden sein und dann tritt da« Königreich Italien in «ine neue Aera der friedlichen und gedeihlichen Entwicklung ein. Der Wunsch, welchen wir neulich an dieser Stelle äußerten, ist in Er füllung gegangen, dir Partriverhältnifl« Italien«, die lange Zeit hindurch verworren und verschwommen waren, haben sich geklärt, die Volksvertreter sind ihrer großen Mehrzahl darüber in« Klare gekommen, wa« ihrem vaterlande frommt, sie haben eingesehen, daß sie nicht länger Phantastereien und Abenteuern nachhängen dürfen, wenn Italien seinen Platz innerhalb der europäischen Großmächte gebührend au-süllen .Gestein hielt hier der Verein der Berliner CentrumS- langer Zeit einmal wieder eine seiner Sitzungen ab. Durch die Balancier-Politik de« Eenlrum« ist der Verein letzthin »n ungewohnte Bahnen gedrängt worden und hat die Fühlung mit der CentrumSfraction völlig verloren. Ein Hauptgrund für diesen Umstand liegt darin, daß der Verein """em vom Centrum in Acht und Ban» erklärten 0r. Cremer durch Dick und Dünn ging. Der Vorsitzende de« BerrinS vermocht« nicht, in seinem Bortrage di« Hilflosigkeit de« Berliner CentrumSverrin- zu verdecken. Herr LegalivnSrath ""d Borstandsmitglieder haben den. Bereu, den Rücken gekehrt, auch der Fürstbischof Herzog hat sich geweigert, eme vom Verein an ihn abgesandte Deputation zu empfangen Auch in finanzieller Beziehung steht e» um den Verein höchst traurig. Der ehemalige Vorstand de« Bücher für sich behalten, ein dirserhalb geqrn da» Vorstandsmitglied Herrn Bartz angestrengter Proceß bat (w.e r» hesßr) einen für den Verein ' - " will. Einen Verbündeten, wie da« heutige Italien, da» weiß,,»... r» yc,ni> einen mr den ««rein wa« r« will. können wir herzlich willkommen heißen. unter I AuSgang genommen, der Verein wurde mit seiner K?aa- »Ino . Ministern.», Nicotera-EriSpi würde sich Italien^n.e. > nur abgewiesen. sondern auch in dL Kost» L.h-il ° K! soll durch »—- - einem mal« zu der Höh« empor geschwungen haben, die e« heute unter der klugen und gesinnung-tüchtigen Führung Depreti« und Mancini erreicht bat. Wir wünschen reronstruirte» Ministerium Depreti« ei« lang« und gesegnete Regierung. freiwillige Gaben gedeckt l vorhandene Deficit Merkn'ürdigerweise"aber hat''sich^an R^ser Deckung dm Yerrin»a»ae!egenhe,ten überhaupt Herr Cremer >.» letzter Zeit nicht mehr b-theiligt. Eine Annäherung an da« Centrum hat diese Zurückhaltung natürlich nicht zu bedeuten. Der Verein hat Herrn Cremer seine Dienste geleistet und weiter braucht cS eben nichts." * DaS preußischeHerrenhauS beschäftigt sich augen blicklich niit großem Eifer mit den Veriv.iilungSgcsetzen. ES ist bemerkenSwerth, daß Herr von Putlkamer diese» Arbeite» der Commission mit außerordentlicher PüncUichkeik beiwohnt, da man daran am besten erkennen kann, wie wichtig die Beschlüsse der ersten Kammer sür ihn sind. Nicht als ob ,oir auch glaubten, daß die Stellung des Ministers de« Innern bereits in dem Grade erschüttert wäre, wie e« sensationslüsterne Blätter debauptc». wenn die Beschlüsse des Herrenhauses eine abermalige Beratbung >>n Abgeordneten- hause nothwendig machen sollten, aber c« ist natürlich, daß Herrn von Pullkaincr viel daran gelegen ist. dies sein eigenste« Werk endlich gekrönt zu sekrn. Die Mitlbcitlingeii, daß eS an Gegnern der Verwalt,»,gSgesctze iin Hcrrcnbcnisc nicht fehle, sind durchaus zutreffend, doch dieselben haben erklärt, die Gesetze in der Hauptsache unverändert anzunebmcn. Eine wesentliche Veränderung de« tz. 28 deS QrganisationS- gcsetzcS ist allerdings heute beschlossen worden. Doch kommt dieselbe nicht unvorbereitet. Bei der dritten Lesung un Abgeordnetenhaus«: hat Herr von Wcdcll-Picödorf sie bereits angelündigt, alS er den Wunsch aussprach, dem Präsidenten einen generellen Vertreter zu gebe». Damals wurde der Wnnsch de» conservative» Abgeordneten liberalcrseits als ein avis an leetour sür die dritte Lesung bezeichnet und man hat sich in dieser Annahme nicht getäuscht. Mit acht gegen sechs Stimmen ist diese Veränderung in der Commission de» Herrenhauses beschlossen worden. Ob sie auch im Abgeordneten haus«: augenonimc» werden wird, darf man nach den Er klärungen der Liberalen und deS Herrn vr. Brüel, de« Wortführers dcS CentrumS in dieser Frage, immerhin be zweifeln. - * Die „Provlnzial-Correspondenz" knüpft an den Abdruck der kirchenpolitischen Note vom 5. Mai noch folgende Auseinandersetzungen: „Die Note vom 5. Mai enthält die Antwort auf die letzten Vor schläge de» Cardinal-StaalssecretairS. Diese Antwort der königlichen Regierung constatirt, daß die Erfüllung der Anzeigepslicht von der Curie im Princip zugestanden worden. Ihrem bi-drr eingenommenen Standpuiicte gemäß beharrt die Regierung indessen daraus, daß mit der Erfüllung der Anzeigepslicht ein Ansang gemach» und daß erst nach Trsüllung dieser Vorbedingung zu denjenigen Umgestaltiuigen der sogenannten Maigcsetze geschritten werden solle, deren r» zur völligen Herstellung de» kirchenpolitischen Frieden» bedars. Um der Curie den in Rede stehenden Schritt zu erleichtern «nd um einen neuen Beiveis ihrer persönlichen und entgegenkommenden Absichten zu geben, ist die Staatsregierung aber bereit, die Anzeigepslicht zu uiodificiren. Diese Pflicht soll sich unter Beseitigung de« kirchlichen Gerichtshofs aus dem Gebiete der Anzeigepflicht aus die Benennung der Inhaber mit Seelsorge verbundener Venesizien und der höheren K ircheuäintcr erstrecken, die Ernennung der nicht bcnefizirten Geistlichen dagegen von dieser Bedingung besten und dadurch die Möglichkeit inigehinderten MrsseleseiiS und SpendcuS der Sakramente bereit* gegenwärtig hergcstellt werden. Danach liegen die noch obwaltenden Differenzpuncte ebenso klar zu Tage, wie dir Berühruiigspunctt. Die Auffassung, als ob einer weitere» Revision der kirchenpolitischen Gesetze durch daS in Aussicht gestellte sofortige Zugeständiiiß präjudizirt und al« ob lediglich gewährt werden solle, was bereits in dem Entwurf zum Gesetz vom 3l. Mai v. I. vorgeschlagen worden, — erscheint ebenso unbegründet, wie der Vorwurf, die Regierung habe ihre» srüher eingenommenen Siandpunet verleugnet und eine Schwenkung vorgenommen. Der emachle Vorschlag bezieht sich allein ans daS erste Stadium der sache, d. h. aus die AuSsühkuiig der Anzeigepslicht, und hat mit der Frage der künftigen Gestattung des sonstigen Inhalte« der kirchenpolitischen Gesetze an und sür sich nicht- zu thun. Er enl- hält aber mehr, als in dm Art. 4 und 5 des Gesetzentwurf« vom 14. Januar geboten worden war. Nicht nur für „bestimmte Be zirke" nicht „widerruflich" und nicht rrst nach vorgängiger Beschluß- ässung durch das Staat-Ministerium, sondern für den gesammten llmsang der Monarchie, dauernd und sür alle nicht benefizirtc» >ilsSgeistlichen soll, von dem gesetzlichen Erforderniß der voraängige» „zeige abgesehen, also eine wesentlich neue, organisatorische Um- gestaliung der Anzeigepslicht geschaffen werden. Die Absicht diese» wichtigen Zugeständnisse« aber richtet sich darauf, der Curie eine» Schritt zu erleichtern, dct die Weiterversolgung de« zum Ziele allendlicher Verständigung führenden ferneren Weges ermöglichen soll. Braucht noch besonders nachgewiesen zu werden, daß die Re- gierung an dem Grundsätze de« ..pari paem" auch gegenwärtig scsi» gehalten hat. und daß der in der Note vom 5. Mai enthaltene Bor« schlag mit einem Wechsel de» ein Mal eingenommenen StandpunctS nicht- gemein hat? Wenn heute mehr geboten wird, als vor Jahres frist, so liegt der Grund dafür aus der Hand. Damals handelte cs sich »n> eine rein interne Maßregel, welche aus die Entschließungen der Curie möglicher Weise ohne Einfluß bleiben konnte, gegenwärtig um einen Vorschlag, welcher eine Gegenleistung, nämlich die Erfüllung einer Vorbedingung sür fernere Festsetzungen voraussetzt. Die von der Curie geforderte Leistung wird aus das Maß des Thunlichen herabgesetzt, an dieser Leistung aber seftgehalte» und binmgciügt, daß für den Fall der Nichterfüllung derselben die Eventualität einer von weiteren Verhandlungen unabhängigen, rein staatlichen Revision der kirchenpolitischen Gesetzgebung in« Auge gefaßt worden sei. Damit sind die Bedingungen einer zugleich versöhnlichen und festen Politik vollständig und nach allen Seiten erfüllt. Weder kann von den Vertreter» des Interesses der Kirche bestritten werden, daß die Staatsregierung bis an die äußerste Grenze de» von lin stet» sestgebaltencn Standpunkte» gegangen ist, — noch wird für einsichtige Berthcidiger des wahren «taatSintcressc- Grund zu Be- sürchtungen vor einer Verleugnung dieses CiandpuncteS übrig bleiben. Nach neueren Nachrichten ist die Antwort des Tardinal-Staat°- secretair» aus die Note vom 5. Mai dem preußische» Gesandten in Rom bereits überreicht worden. Der diesseitige Siandpunet ist in dem vorliegenden Acienstllck so deuilich zum Ausdruck gebracht worden, daß die Möglichkeit einer mißverständlichen Auffassung auö- geschlossen scheint." * Die „Provinzlc,l-Correspo»denz" enthält au der Spitze einen Artikel über die Kaiserkrönunq i» Moskau. Am Schluffe desselben heißt eS: „Seit dem Tage der Ucdcrnahnie der Regierung seine» weiten Reiches hat Kaiser Alexander III. die Erhaltung de« äußeren Frieden» al» Bedingung der inneren Wohlfahrt Rußlands angesehen und diese Auffassung durch eine Politik bethätigt, deren Ver dienst um die Lösung der während der beiden letzten Jahre schwebend gewesenen Fragen allseitig anerkannt worden ist Wenn sich die Wünsche unsere» Volke» für die fernere Wohl fahrt Rußlands und seine» Herrscher» mit denjenigen der übrigen Völker vereinige», so geschieht da» in dem Bewußt sein. daß die Interessen Rußland» mit drnjenigen der fried lichen Entwickelung de» übrigen Europa- aus'» Engstr verbunden sind. Die Anschauung, nach welcher die wahrhaft nationale Entwickelung eineS BolkStbum» feind lichen Gegensatz zu den übrigen Nationalitäten bedingt, wird heute nur noch von einer beschränkte» Anzahl von Fanatiker»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite