Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.11.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-11-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188211118
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18821111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18821111
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1882
- Monat1882-11
- Tag1882-11-11
- Monat1882-11
- Jahr1882
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.11.1882
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
lbLm SSS —. 75. vtmxmto .75. Oarrm > 1877 68.-. mm» SSchO. >m. »Wb. 603- lluil-Orüllsu :d«r 134^0. a. 4V«td»bu varwitLckter 'rior. 100.10. V.40. L>bel oo». Xulaib« ?»pi»reor«> reut« 81.40. 1877 88.80. d>'ontv««r ^ 105.75. k« L.-8t.-L. >«r L»oä«I»- V»rni-Utät«r >w.-.<otb«lle 6rvckit-^u»t. -kr. 100.80. itta 1S4L5. 1V«r>rr.-1l»- ^k-t. 52Z.LÜ. KO»» (Ix>m- akeo 202.85. ot« 102.30. leid« SöLO. .75. vm- 0. 8«rUu- . IllLdrievb- so kr.-Odl. Üiderui» 6e». bl.—. >.—. vort- u - 6udso« »bu Kt-Z. L» Weil —. Oet»- «üoai^Oee» uxtak»- unck -V« viie.- >erl»u«ir»«r 6l»uBs«r . 4»Uer- !.?!. 10 r. . a».« U. 1l. 189.50. A. 220.40. 0«r«rr. ««r. »so 601^0. I« rs».-. anevtnirx- ich 147L0. üo»8t--kr. «.) SV. 8»°^ »pl«rr»l« rot« 74'/«. Sallrier m ISO«/» Is»r ötr—»7» L»: 2iem- t« SS^O. «mdarckeu OaUBer m t 19.25. veuwob» LtbethB- 873 8b'/» rou 187Z Io«, 14» »««oder - ^l. per ' per tlatt. — orewber- qgum: 5. S3M^, klov. — t. »bertobt.) »««ader- ;. Zttrr L87pti»u (Lwte, — r Iwport l7m»tr 0 LUIes Z-IF«: Brasch oos die » trän»- — New- rpool — nv-Fork; rpool — Amstrr- ilcutta. >otzo rr- «. H-ik- 'de« — Gallta". Dampf- «burger >gelan-t. B»e da >s heute sr »ach >. »oft- unarta" Erscheint täglich früh «'/, Uhr. Urdakliin o»t Lrvrdilio» Iobannetgasie S3. -Prrcklluiidr» irr Krdartio« Vormittag« >0—!2 Uyr. Nachmittag« b—S Ubr. F>» «t» N»a»ad« «m«eia-tur V!»i>uicu»ie t» »>»d«c,,»n °u», „rdiartich. Suuadme »er für »ie »äckMolge*»« Nummer delttmmie, An Irrat» a, ««»entageu »>« » Ubr Nachmittaa«. a» r«on- uu» -elttagr» früh »>«Uhr. 2n ötn /Niatrn Nir 3ns.->noi>»ime: Dtt« ktrm«, UntversiiLlssir-üe 21. Ls>ts Lösche. Aatbarmensiraße 18, p. nur dt« '/,» U»r. MMtr Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Auflage L7^lO0. ^donnemruirorri» oieneti. 4'/, ivcl. Bnnqerlvtm » VN., dura, die Poü bezogen 6 VN. Zckx nnzelar Nummer sb Os. B«lege;enu>iar 10 Of. Grbüdrea >ür Errradeil»»«, Ohne Poübeiörderuirg ZS Mt. Mlt üoitbewroening 48 ML Znteratr Sqkivaltene Hetitzeüe 20 Pf. Gröbere Lchriireu laut »mere« Or««- oerzeichnih. Ladellartfcher L»» aaw b-herem Daris. Lkltamfn untre drn kedaction»Lrich die Looltznle SO Os. Zmerarr sind ner« an sie Or»r»irta» »u irade». — Ztaoaii wird aiaii gegeoen. Zahtung pruouum-rnii'io «der durq Oog> »awnaome. ^»-315. Sonnabend den 11. November 1882. 76. Jahrgang. Jur gesiilligkn Vealhtnng. Unsere Expedition ist morgen Sonnlag, den 12. November, Bormittags nur bis 1»rr Uhr geöffnet. Lxpvllltlon äe» I^olp/lxor ^Lxeblntt68. Amtlicher Theil. Vckanntmaihung. Vu< Anlaß der Eulicbadung zur Üuilvmmenstruer auf da- Jahr 188Z werden drn Vorständen von juristischen Personen and Vereinen aller Art. sowie den Arbeitgebern re. gegen» »ärtig Formulare zur Anfertigung von Gebalt«» brz. 1'obn- »achweisungen deblindigl, welche nach Maßgabe der Be stimmungen in tztz. 38 und 37 te« Einkommensteuergesetze« dom L. Juli 1878 verbunden mit tz. 28 der dazu erlassene» >u«fübrnng«-Vrrordnung vom >1 Oktober desselben Jabre« au«ges»illl btuae« 8 Tagen, von der erfolgten De« hckndigung ab gerechnet, bet Dermetduug einer Geldstrafe bt» z« Stt Mark, die bet Dersaumung de» Termin» annachfichtitch deigrtrteben «erde» «ird, au die Filiale naserer Gtadtsteuereianahme 1« der alte« -NeolaischiUe, Nicotaikirchhos Nr. l2. abzugeben sind. Sollten die betreffenden Vorstände. Arbeitgeber re. Formu» karr in ungeniigender Anzabl oder di« zum IS. diese« Monat« überbaupl nicht erbalten haben, so können dieselben vergleiche» Formular« an obenaedachter Exp dilion«slrlle entnehmen. Leipzig, den 8. November >882. Der 9kath der Stadt Peivrig. Vr. Georgi. Gohich. HolMuclion. Mittwoch, drn IS. November ». o.. söffen von Nach mittag« 2 Nhr an im Forstrevier« Eonriewitz. Adtheilung 2S» und St «a. TSV Danfe» kleinarm achte», «mmBeme« Stoethotz gegen sofortige Bezahlung nach dem Zuschlag« und unter den im Termine noch näber bekannt zu gebenden Be dingungen an den Meistbietenden verkauft werden. Zusammenkunft: an der schmarzea Brücke aus der Eonnewitzer 1'inie. Leipzig, am 4. November >882. De» Rath» Forst-Deputatiou. Der Inhaber de« abkanden gekommenen Sparcastrn- Ouittung«buche» Serie N. Nr. 52 944 w,rb hierdurch aus« gefordert. sich damit binnen 3 Monaten und längsten» am 12. Februar >833 zur Nachweisung seine- Rechte«, bez. zum Zweck der Rückgabe gegen Belohnung, bei Unterzeichneter Anstalt zu melden, widrigensall« der Sparcaffen-Ordnung gemäß dem angemelvelen Brrlustträger nach erfolgter Beeid,» gung seiner Anzeige der Inhalt diese« Buche« auSgezahlt werden wird. Leipzig, den S. November >882. Die Verwaltung de» Lethhaufe» «ud der Sparcaffe. Aufgebot. Fränketn Lharlotte Constanze Wenk zu Leipzig hat da« Aus» gebot der »achbenannie» Urkunde: «u-seriigung de« «n 1. »nd 2S. November und 2. Deccmder 1834 gerichilich anerkannten und am 22. Januar 1S3S obervormuudschastlich genehmigten tkrbrereffe» »ud «ddüionalvertrag- vom 3t. Lecember 1Äü gerichtlich rr» cogno«cir1, am S. und 21. Januar und 25. Sprit 1838 obervar» muudschaftlich genehmigt, am 29. Februar 18.36, lrh»«obrrvormund» schastlich und lehnsherrlich genehmigt am l8. Rovember l836 über ein zu 4 Procrnt vcrz,n«lich«S väterliche« Lrbiheil von 4847 Lhaler 3 «rösche» 8»,« Lsennig, eingetragen auf dem Ntttergute Scheuten- berg. Vand k Nr. 16 de« Hypoihckrnbuch« der Rittergüter de« Dett-scher Kreise«, Abibeilung Hl Rr. 3 für Larlotte Loustauze Wenk in Leipzig beantragt. Der Inhaber drr Urkunde wird aufgefordeet, späteiken» in dem ans Pen 27. Februar >888, vormtt««»» 11 »hr »or dem Unterzeichneten Gerichte, gimmer Rr. 5, onberamnte» Sufgebot«termine ieine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzu» legen, widrigensall« die »raitlo«erflärung der Urkunde erfolgen wird. Delitzich, bea 1. November I8V2. Königliche« Amtsgericht. Der hinter dem Ltrasiesungenen Diensiknecht Or«p Verklotz genannt Stenke au« Ntederpkttermiy unrrrm S. Oktober 1882 »vn mir erlassene Ltctkdries hat sich durch Wiederergreifung de«, selbe» erledigt. Lichtcuburg, den 8. November 1882. ^Der königliche Ltrafanftalts-Dtrertor. Llrckbritf. Gegen den Schneideraesellen Sngust Hältst »« WolfenKßttel. Welcher flüchtig ist. ist die Unler1uchung«hosi wegen Dtedftadl« verdingt. >« wird erincht. densclden zu verhaften u»d t» da« Gericht«, »esiagntß zu Halle a/L. abzuliesern. Halle, den «. November 1882. Königlich, Ltaat«an»altsch«fL Nichtamtlicher Theil. StraßenkSmpfe iu Vien. Sekt einigen Tagen kommen au« Wien keunrnhigende Nachrichten. Dir dortige Arbeiterbevölkerung, zweifellos von socialdemokratischen Agitatoren ausgebetzt, hat eine so drohende Haltung angenommen, daß zur Herstellung der Rub« der ge- sammte Diene, Polizeiapparat nicht mehr au«reichenv erschien »nd starke Militairablbriluiigeu zur Unterdrückung der A»r- schrritungen herangezoqen werden mußten. Leider waren aber mit dem wüsten Skandal und de» erbitterten Nampse-scenen im Bezirke Neubau und in drr Kaiserstraße dir Unruhen noch keinrüweg« abgeschlossen. Am Abend de« 8. November kam «« nämlich im Bezirke Marrahilf, zumal in den Straßen de» zumeist von Arbeitern bewohnte» Vororte« Lerchensrld. abermal« zu bedeutenden Unruhen, die einen derartigen Charakter und Umjang anaahmen, daß ihnen füglich die Bezeichnung eine« Slraßenkainpse« beigelegt werden muß Schon nach 8V, Ubr durchzogen starke Arbeiter. Hausen psrisenb und johlend die Stragen Lerchenseld« unk vereinigten sich läng« der alte» Dalle, welche noch die Wiener Vorstädte umgeben, mit anderen Arbeilergtuppen, die au« allen Richtungen angerückl kamen. Polizei- und Militair- ablheilungen durchreisten die Straßen, ja im Gaslhause,.Zu»> Auerhahn" wurde seilen«'derPolizei und te-Militair-ei» sorw- liche« Hauptquartier und Ge»eralstab«-Vureau errichlel, das unter der persönlichen Leitung des WienerPolizeipräsidenlei' stand. Dort liefen alle Meldungen ein und wurden die nöthigen Brsckle ertheilt. Nächst der Westbahn und namentlich i» Lerchenseld wuchsen die Ansammlungen der Ruhestörer fort während. Jodle» und Pseisen erlöntt und sand stet« ein vielstimmige» Echo. Wiederholt mußlen die Ulanen-Patrouillen iu geschloffener Front verrücken, um die Menge zu zer» streuen. Da gab« daun zuweilen Steinwürse und die Ulanen trieben mit Hieben mir der flachen Klinge die De- luonstrirenden auseinander. Da« führte natürlich zu den aufregendsten Leenen. Die mit schnellen Füßen rannten davon, »och im Fliehen vertrauend aus ihre Geschwindigkeit, johlend und pseisend. Da halte sich aber auch in «»gebotener Neugierde viel WeibsvoU herangcbiänat. das bei de» Angriffe» heulend und kreischend sich an di« Mauern drückte und da durch lhatsäckitich in Gefahr gerirth. überritlen zu werten. Mancher flache Säbelhieb traf auch bei dem Gewirre eine Frauenschutler, der vielleicht euiein geschwind sich ruckenden krakehlrr vermeint war. von der Weiidahnlinic wurden die Temonslranlen zu wiederbollenMalrn über dieMärzstraße hinau» grgen Breikense« und aus die Schmelz gejagt, kehrten aber dl« gegen halb 10 Uhr wieder ziirück und benutztrn zu ihrer Ver- tbeidigung Skeinivürse. Noch ernster gestatteten sich die Tinge bei der Lcrchenselder Linie. Tort wurde da« Militair und die Dache bei jete-maligem Vortvcken nicht dlc« mit Pseisen und JobleN, sondern mit einem Hagel von Steinen emplange». Die RcgulirungS-Albcitcn. ivelche derzeit aus der Gürtelstraße und ,n der Lerchen»,tker Hauptstraße vor» geiiomnien wrrten. boten hiezu ein wohlvorbercuele» Material. Die Menge wich nur der Gewalt und kam e« hierbei zu blutigen Sceuen. Eine Abtbeiluna Wacke zu Pscrd und zu Fuß drängle eine starke Masse Demonstrirrnder über di« Gürtelstraße in drr Richtung gegen die Veronikagaffe ab. Dabei wurde die Wache von einer großen Anzahl seitwärts im Liniengiabrn versteckter Individuen wi, unausgesetzten Steinwürse» attaquirl nnd gencth i» große Bedrängniß. Di, bei der Linie postirte 2»sa»terie»Adtbetlung rückt, «„ gefälltem Bajonnet vor. Währen» sie di« Menge vor sich hertrieb, sammelten sich in ihrem Rücken neue Trupp» Te- mvnstrirender. welche unverzüglich den Angriff mit Slcin- würsen aujnahmen. E« war rin harte« Llllck Arbeit, bi« diese Elemente gegen die Hernalser Hauptstraße hin abgcdrängt und zerstreut waren. Hierbei stürzten viele Personen in den Liiiiengrabrn und erlitten Verletzungen. Eine starke Adlhri- tung Wache drang später in ken Liniengraden, schaffte die Verletzten heraus und veranlaßt« ihre Uedcrtragung in das itrankeubau«. Wie uns unser Diener Lorrrsvvndent schreibt, ging »S bei drr Lerchenielder und Deslbahiilinie lehr »nheiml ch her. Zoll um Zoll müssen bei rrnercr- die Wachleute sich ihatiächlich erkämpien; »>»t einem Hagel von Ltemcn. mit wüüem GejoMe und Geschrei »erden sie einpsange». Nur schwer drängen sie mit Anwendung der Waffen die hartnäckigen Widerstand Leistenden über de» Linien- araden zurück; hier grralhen sie m ein Kreuzse» r. Im Graden haben sich Individuen versteckt, die einen Hagel von Steinen gegen die Wache entiendea; dieselbe geräth ln grob« Bedrängniß, stet» machtlos dem Mob gegenüd r. eine Jniantrrie-AbtheUung muß Hilse leisten. Da« ist kein Lxceß. Irin« Demonstratio» me kr, da» ist ein Ltraßenlamps im wahrsten Linne de« Worte«. Verwundete gab e« hier zahlreich, darunter eniige schwer. Line ähnlich« Scene Ivirlt sich de, der Sestbahnllnie ab. Die Tnninllnanien werden zersprengt, vo» den Ulanen bi« noch Breitrnsee versotg», sie sammeln sich immer wieder. Militair «nd Polizei reichen nicht mehr hin, e« muß eine zweite Minen EScavron reqwrirt werden. Rnr schwer gelingt e« endlich, die Straße» 1« läudern. Nu« waltet die freiwillige Rrttungdgesellschaft ihre« Amte«. Aus Dragdahreu werden die Per- wnudewn zusommeng, bracht, und in Vage» genannter Gescllichast in da« Garnisonsivital and allgemeine Krankenhaus geschafft. Wik viele ihrer vrrwunde» wurde«, eS läßt sich nicht bestimmen; die Zahl ist eine große aus beiden Seiten. Wird die Behörde neuerlich« Lzresse verhüten können? Va« wird iure Folge sein? Da« find die Fragen, die sich u»S aus. drängen. Die nächsten Dag« werden e« un« lehren. Nachschrift. Nunmehr ist «< Kar und man girbt e« allseitig zn, daß eS eine Revalie vo» Elementen ist. die gegen jede Autorität sich anslehnrn. und daß soclatisiische Lleinrnte in aller Stille ftimu- lirenden Einfluß üben. Zu den Ereig iiffen am gestrigen Abende ist noch nochzutragea, daß »n Bonzen 87 Vkrkastungen iu de» Vor- orten Ottakring, SechSH««» und in den Vorstädten Mariahils, Neubau und Jojessftadi »orgenommeo wurde». Ein kleiner Theil wurde aber soiort in Freiheit gesetzt, ein zweiter zu mehrtägigem Arreste verurtheilt. Unter den verhafteten befinden sich auch Studenten. Die Zahl der bei den lrtzten Vorgängen verwundete» zn bestimmen, ist »»möglich. Ganz Wien ist über diese Vorgänge in großer Aufregung und Angst. E« sieben allerlei unheimliche Gerücktte. welche bebauptrn, daß die furchtbare Ansregung unter den Arbeilcr- maffeu noch weitere Ausschreitungen besorgen taffe. Leipzig, 11. November 1882. In der am 8. November unter dem Vorsitze de» Staat«- minister« v. Bötticher abgekaltenen Plenarsitzung de« Bunte«rath« wurden die Gesetzentwürfe wegen Abänderung de« MilitairpeusionSgesetze« vom 27. Juni lS7l und wegen Adänderung de« Reichsbeamkengeseye« den zuständigen Au», schliffen zur Vorbcrathung überwiesen. Der Vorsitzende be nachrichtigte die Versammlung davon, daß der Druck der „Amt- lickten Mittbeiluiigen au« den ÜahreSberichten der mit Beaufsich tigung der Fabriken betrauten Beamten für da« Jahr 188t" voll endet und daß eine entsprechende Anzahl von Exemplaren diele« Werke« gemäß tz. >Z9d der Gewerbeordnung unter die Mit- «lieber de« Lun'eSralb« verlheilt worden sei. In Folge der Eingabe eine» Private» beschloß die Versammlung, von der Nacherbebung der höheren Stempelsteuer für im November und Derember v. I. zur Stempelung vorgelegte Titel der italienischen Rente abzuseben. Nachdem der Vorsitzende Mit- Iheilung davon gemacht halte, daß mehrere an den Bunde«- rath gerichtete Eingaben den betreffenden AuSs-liIiffcn aus Grund früherer Beschlüsse überwiesen worden feien, wurde über die geschäftliche Behandlung einer Anzahl wrilrrer Ein gabe» Beschluß gefaßt bcratbung de» E'a S s»' S84 8 d - s-„,v o.e da,» kommen sollte. 4?r„» in > >' rr„,,,„,rse auch Kosten für die Ri'ich«commis„°.., w'c aar nicht ander« möglich war. ' ile <>obe bnnqeii Üm die Ziffer verdoppeln K - d.e ngste H^ st^ Lr^'un7^ w..rdk'äß.'''siirr ^-^rligen^tugendlicke .w» ratlUq ' ä'^Ln.e7LLLi..ch^ An „ ages wegen «üs- bi-bu,,^ aller Ausuahmegesetze genügende Au,klarung darude """L Miktbeilunq. daß Se. Majestät der Kaiser den preußischen Landtag in Person erö„„en werde w.rd de- stätiit- man hört noch, daß die Thronrede. welche all die wichtigen Ausgaben. Pie dein Laudlagc gostrlll sind, de- handeln soll, trotzdem sich m kuappon und pracffcn Forme» Hallen werde. . . . Man schreibt un« au« Berlin: ..Die Ankündigung eme« Lehrerdotalion-gesetze« >1« alsbald von de», allge- meinen und wohlverdiente» Unglauben, den, ,,e degeg. c'e. in die Vcrgeffeuhei, zuruckgokobrt; e« wo.« eben N>e.'.a„d, wo die etwa 80 Millionen Mark, die für klese Resorm erscrderlich sein würben, hergenvininen werben sollen. Nicht ganz so trostlos slehl e« mi, der Frage brr «..,b,„eru„g der Beaiiilengchälker. die nur 20 Millionen beansprucht. Abir auch b.er wird man gut lhu». sich zu bescho.brn bis die Vorlage wirklich ferliggistellt in Von Haube,, der Volksver- lreter sict> bosindet. Emstiveilen bankoll r» sich um nickus al« um Erwägungen und Versprechungen allgemcin'lcr 3!al»r. Nnr da« Emc dürste srllstchen. daß in den Abncdlen der Staat-rrqierung die Erhebung der Beaintcnaebällor dir Priorität vor dem LcbrerbotalwnSgesetz e» behauptet und der Zeit nach eher als diese« zur AuSsühruiig gelangen wird Neben den ungemein großen finanziellen Schwierigkeiten, welche sich barbieren. ist e« i'ttr diese Sachlage b>stu»»iend. daß über die definitive Gestaltung de« Schulwesen« (ob r« in o».i Häuten,de« Staate« co»centrirl ober volleuk« in den kreWter commuiialen.Leistungen eingesiigi werte,, soll! noch immer kein klares Bild innerhalb der Regierung gemonuen worden ist." Die verschiedentlich ciusgeschobenr ReUe de« Minister« von Puttkamer nach Varzin ist nun endlich zur AuSfübrung aekonimen. Eine Besprechung de« Minister« de« Jmiern unk Vicepräsidenlen de« Slaalsiiiiiilsteriuins mit dem M'iiister» Präsidenten vor Eröffnung einer Laudtag-session ist ziemlich selbstverständlich und biekel z» sdeilgeheiikc» polilischeu Be trachtungen keinen genügende» Stoff. Glaubwürdige» Mil- kbnlungen zufolge, wirk ber Rcichetanzler i» wenige» Wochen nach Berlin zurllckkebrcn. ui» sich an den geketzzeborischon Arbeiten zu betbciligcn. Wc»» liberhaupl eine Weuduug in der inneren Politik zu erivarkeii ist, so wird man deutliche Anzeichen davon schwerlich vor kein Wiederbeginn ber persön liche» Ihcilnabmc des Kanzler« an ben partamcnlarijchcn Geschäften erwarte» dürsen. Anläßlich eine« Special falle«, der Dahl ^c« Abg. Rumps in Mellmann, ist die Frage ausgelauchl und wird vielleichl auch noch da» Abgrorvnetenbau« beschäftige», wie lange man dem preußischen Skaa ISverband an- gekörl habe» müffe, um zum Landtagsibgrorbiietc» gewählt werben zu können. In Artikel 74 vor Beriaffinig wird jeder Preuße für wählbar erklärt, ber ka« .30 Lebensjahr vollendet Kal. im Besitz der bürgerlichen Rechte ist u»b bereit« drei Jahre kein prenßiiche» Claaleverband angebört hat. Diese Bers.iffungdbestiiiiiuiiiig stebt inbeffen rechllich ne>ck' nickl in Krajl, den» Artikel 72 der Versaffung sagt: „Das Nähere über die AnSsübruiig der Wahlen bestimmt baS Dabl- gesetz" und Artikel 115 sprich! auS: „B:S zmu Erlaffe des in: Artikel 72 vorgesehene» Wahlgesetze« bleibl die Verortiiinig vom 30. Mai l879, die Wahl der Abgeordneten zum Hauie der Abgeordneten betreffend, in Kraft."' Da di S dluasicht genommene Wahlgesetz bekanntlich bi» zum heutigen Tage nicht erlassen sti. so ist alio die eben genannte Verordnung allein maßgebend, und diese erklärt i» tz. 29 jede» Preuße» wählbar, der da« 30 Lebensjahr vollendet hat. im Besitz der bürgerlichen Rechte ist und bereit« ein Jahr lang kr», preußischen StaalSvcrbanv angebört. Nur ,» ben, Falle also, daß Herr Rumps noch nicht ein Jahr lang preußischer Staatsbürger ist. könnte seine Wahl mit Grund a,'gejochten werden und wenn sich est, kagegei, gerichtete, Protest aus da« angebliche Ersorderwß Zjäbriger Staatsangehörigkeit gründet, so ist er bedeutungslos. I» einer Ziischrffl der ..Kol». Z,g." au« Mettmann wird tw'e Rechts,rage vollständig treffend behandelt. Unter de» Eiaaksrechislehrern war darüber »ie rin Zweifel. Hermann Schulze weist »ach. daß die i» ber VersaffungSlirkundr enthaltene» Bestimmungen über die Wallt zum Abgeertnelenhause noch insoweit siispenb>rt sind, als sie von den drei interimistische» Wahlgesetzen, dem allgemeine» dem für Hokenzvllern und kein jür die neuen Provinzen^ abweichen. und daß man sonach in Betreff diese« wichtig«,! Punkte» der Bersaffnng bi« aus den heutigen Tag noch m einem staatsrechtlichen Provisorium lebe. Zu demjelde» Resultat kommt auch Rönne. » * « Seit langer Zeit hatte kein Wahlkampf die Gemsttber in Wlkn s° rrregt wie der jüngst in ber Vorstadl Josesstad, de, welchkm „ck der ,n Folge seine« bekannten Proccffe» znrückqetrelene De. Kronawetter und der Eaudidat ker verlast,ingSpartei. Or. v. Stvnrzh. gegcnliberstanden. D«e vertaffungSparlc, Halle ansaug». wie es schien, ken Kamps gar nicht autnebme» wollen; erst in allerlenter Zei, batte sie «'"geiehen, baß hier m br für sie aus dem Spiele stand a « der G.-w,"n «mes Mandat«. J„ Iw Kronawe.ker cand'idir e nicht nur der Mann, besten Sieg de», Ministerium u,,d d r ae an.n.,e„ Rechten, de., tzzechen. Polen und ihren kl.r.kattn gleich auch der angebliches,^ F^.isg.stce^ nahm, sosi au«nahmclo« gegen die vereinigt« Lucke würben in die Waagschale geworfen werden. Dieser Erkennkniß entsprang die rührige Agitation, welche die Versaffungsparlei in letzter Stunde noch eulwickclleuud welche denn auch zum Siege de« libe ralen Eankikale» Elourzh führte. I» mehreren Volksversamm lungen mußte Pros. Or Surß. drn man eigcn»au« Pest ,n tiefem Zwecke nach Wien geholt hatte, sprechen, um die Auklageu Krouawetter's zu enlträslen. Die Versaffuug-partci setzte >dre ganze Kraft ein. um den Sieg zu erringen, der für sie fast zu einer Lebensfrage geivorden war. da ein Unlerliegen in diesem Kampfe bei den vielleicht nicht mehr fernen allgemeinen Wable» von den Gegnern im vollsten Umfange Halle au«- gebeukek werden können. Mit nm so größerer Griiugkhuung kann die vereinigte Linke nunmehr aus den erfochtenen Steg znrückblicken. In Prag ist vorgestern da« jungrzechiscbr Blatt „Narodni Listq" consiscirt worden, weil r« eine förmliche Proskription»« liste gegen bckaiinlc Prager czcchische Familie» veröfseultichte. die ihre Kmdrr in deutsche Schute» sch cken. Unker den Proscribirlrn befanden sich auch die Namen mehrerer höheren czechischcn Beamten. Dazu bemerkt dir „Polilck": „Da« mag wobl die Hauptursache der Bcichlagnakme geweien sein, denn v>e Bureautraten sind in Oesterreich »och immer sehr mächtig." Au« Pest wird vom 8. d. telegraphisch gemeldet: „In den Delegationen hak die Rechte beschlossen, Uber die italie» »lsche Frage keine Interpellation einzudringen. Jnteß solle« Fragen über die äußere Politik Oesterreich» gestellt werden, die aus da« Berhättniß zur »zyprischen Angelegenheit und zumal ken Suezcanal sich beziehen. Dann sollen die Dona«- Mündungen die türkischen Bahnabschlliffe. die Beziehungen zu Montenegro und die rnvgilligc Regelung drr dotuljcheu Frage au die Reihe kommen." Im adriatische» Küstenland« treten die Jrrrdentiste« immer unverschämter aus. Sc wird au« Pal m a„ u ova tetegraphirt, daß torl der Bürgermrister von Versa. Bat das st, der de» Kutscher Oberbank'S verbaftete und dafür da« golden« Verbienstkreuz erhalten, von einem Hausen Jrredenlisten mit C keinwUrsen und furchtbarem Geschrei durch mehrere Straße« verfolgt worden sei. Baltassi gelang e« nur wie durch e« Wunder, sich vor den Wülhentrn zu retten. Alle Nachrichten au« St. Peter«dura stimme» darin tiberein. daß die Krönung Alexander'« IU.nicht lang« aus sich warten taffe» werke, obgleich über denZerlpunct noch lmmer keine bcstinimte Andeutung vvrtiegt. Thatsache ist r«. daß die AdcIS„iarschälle der Provinzen in jüngste»,Zeit «rurxtich angewiesen worden sind, dafür Sorge zu trag«,, daß sich i« jeder Gemeinde außer deren Vorstand zwei Mitglieder der selben zur sofortigen Abreise nach Mo«kau bereit hakten, «un bei der daselbst sta»findenden Krönung »l« Deputat!»«»« zk fungiren. und baß die Anzeige von dem Vollzug« der die«» bezüglichen Weisung dem Minister de« Inner« bereit« erstattet worbe» ist. An« Petersburg wird wieder ernmak gemeldet, daß die Stellung de« Grafen Tolstoi erschüttert sei. Er soll bei dem Kaiser in Ungnade gefallen sein. Al« Nochfolger Tolstoi'« wird Fürst Dondukow-Korsakow, Gouver»«« in Kaukasien. genannt. Tie ..Mo-kow«kija Wjetomosti", welche oft au« osstrrelle» O.nellcn ickiöpsle. erklärte vor wenigen Tagen die sogenannt« ..Kilia münvung«-Frage" für ein— Mißverständaiß. Rußland habe nicht zum ersten Male Vermessungen im Donau-Delta vornehmen lasten. Einschlägige Arbeiten ivurde« schon 1890 und 1858 turchgeführt. Im Ansange de« lau senden Jatire« fanden Ingenieure der Tonau-Eouimission die Jiiaiigriffuahmc derartiger Arbeiten im Kiliaarme für nöthig »nd kie Couiiuffsion bewilligte zu diesen, Zwecke 3000 Franc«. Ein Separalaiitrag ging von kein türkischen Telegirten au«, welcher auch bic Vornahme von Vermessungen im Georg-arm« bcr Tonau begehrte. Die Donau-Commission stimmt« diesem An krage zu. Ter russische Vcrlreler im Cchooße der Commission» Herr Roma neu ko. hatte daaegen keine Einwendungen ge» macht; er erklärte blo«, daß russische Ingenieure die erwähnten Arbeiten in Angriff nehmen werte» und baß er seinerzeit da« Nesulial derselbe» der Commission »litkheileii werbe. Bi« baki» verlies — e« ist baS iiumer die Darstellung de« obge« »auiike» Blatte« — die Sache glatt. Erst später, und zwar am .31. August (t2. September), würbe im Sckwoß« de« Ereciiliv-Coinilö« ber Doiiaii-Coiiimission der Wunsch laut, die erwahule» Arbeite» sollle» durch Ingenieure ker Com mission vollzegei, werben, ka nur diese letziere ka- Recht dazu habe. Herr Kalkoiv giebt bann der Hoffnung Au-kruck. baß sich die Cabiuele dieser Anschauung ihrer Delcgirteu nicht zugeielle» iverden. I» der letzten Session de« schwedischen Reichstag« iviirde in der Zweite» Kauimcr daiaus ausmerkiam geniacht, daß in den Schreiben ker Kammern an die Regierung, iu welchen derselben Wünsche und Anträge in Bezug aus die Admlinsiratton unkerbrrttet wertep und dir nach dem alten Herkommen an den König z» richte» sind, »och immer „eine io devote lieber- und tlnk»rschr>sl benutzt werbe, wie sie, un ke,chaket ker dem Könige schuldigen Ebrsnrcht. der Würde de« zur SiaaiSverwalluiig gleichberechtigte» Reichstage« vurchau« nicht eiikiprächeii". Ein Antrag, lünitig als lleb rschrist einfach kie Worte „An de» König" und als Schlußsormel nur da« Wort „llulertbänigst" zu grbrauchen, wurde denn auch, trotz de« überaus heftigen Widerstande« drr Coniervativen, mit großer Sttuimenmcbrheil angenommen Zul'olge einer königlichen Bekanntmachung soll kiese Einsachheil nuu allgemein ringeführt werben. In der Bekaniitiiiachung heißt e« naml ch: Da keine allgemeine gesetzliche Besiimninng berliglich ker Form für di« Ueber- und Unlerschrist deijenige» Schreibe» besteht, welch« von Behörden. Beamten unk Bediensteten an Un« gerichtet werten, sondern in dieser Hinsicht verschiedene Formulare im Gebrauch sind, so haben W,r e« für angezeigt erachtet, zu verordnen, daß künftig alle solche Schreiben von welcher Art und Beschaffenheit dieselben auch sein mögen, nach folgendem Formular versaßt sein sollen: ,.A» drn kduig." . . . ^Unter« lhamgst (Naiucnsuntcrschrisl)." ^k!>e französischen Kammern sind am Donnerstag eröffnet werken. I» dem die aiiswärtige Politik betreffen den Tbeile der verlesenen ministeriellen Erklärung beißt e<: ..Nach außen wollten Sie de» Frieden, derselbe wurde auf- recht erkalten und n.cht« — wir können ka« ohne all« Ver messenheit sagen — scheint denselben stören zu sollen. Die Beziehungen mit den Grcßmäck'ten consolidiren sich durch di« loyale Handhabung der gegenseitigen Pflichten. Die gleich zeitige Ernennung eine« italienischen Botschafter« in Pari« und eine« französischen Botschafter« in Rom bezeugt di«
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite