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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.11.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-11-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188211247
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18821124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18821124
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1882
- Monat1882-11
- Tag1882-11-24
- Monat1882-11
- Jahr1882
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.11.1882
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Erscheint täglich früh «'/, Uhr. Letacliill «nt Lrortitro« Johaauesgasje 33. Aprechknntkn -rr kktactii«: Vormittag« 10—12 Uhr. Nachmittag« ü—6 Uhr. Sir »N NUN»»»« nnoei-n»», «-»»ictt»«, »acht ßch »» Viwmt»» m»r »«»»»Uch. Annny«, »« skr »t, »-»Mal««»», N»»»er trkttmmten Ins ernte a» «a»eu,a,en »i« - Ndr Nachmitt«,«. «« Sann» nutz-ritt-,en »r«hb>-'i,9Uhr. . In tn> 4ttiilrn skr Ins.-Ännadnie: vtt« Klemm, Uuiverfiiärsftr-ße 21. L*«ts Lösche, Kotborinenftraße 18,p «ir bl« Utzr. UchMtrIageblK Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Kandels- nnHeMsverkthr. ^- 328. Freitag dm 24. November 1882. Auflage L7,S00. Avannrmnnonrri» vienelj. 4'/, Mt., tuet. Bringerlobn 5 Mk.. durch die Loft bezogrn ü LN. Jede einzelne jtummer 25 Ps. Belegexemplar 10 Pf. Vebüdren sür Extrabeilage» ahne Postbeiürderung 30 Mk. Mtt Poftdeivrsernng 48 Mk. Lateralr ««svaltene Petttzeile >0 Pf. «röter, Schritte» lam nnjerr« Preis- oerpnchmß. Tabellarischer Kay naa, höherem karg. Lutmnen «itter trn Ketattirnaänch dir koallzecke SO Ps. JmerM« fi»d ftcrs a, die tzrpetzttta« zn ^ jeaoe». — Kasan wird »ich, gegeven. Anht»», pnionameeaua» oder durch Post» »aanaqme. 76. Jahrgang. Amtlicher Theil. vermielhung in der NeiWalle am plMeu'schtll Platze. 3n obiger Fleischballc soll die micthsrei gewordene Abtheil»»g Skr. 2V sofort -ege» eiamonatltche Kündigung Sonnabend, de« S. Deeeniber dS. Vormittags 11 Uhr aus dem Rathhause, 1. Etage. Zimmer Nr. 17, an den Meistbietender» ar.derwrn vermterhet werden. Die BermielhungS- und Vcrsteigerungsbedingungen liegen ebendaselbst aus dem großen Saale schon vor dem Termine zur Einsichtnahme auS. Leipzig, den 2l. November 1882. Der Rath der Ttadt Leipzig. Ür. Georgi. Slöß. Vekanutmachung, die Mvfnahme schulpfltehtiger Kinder ia die Bereinigte Areischule betreffend. Diejenigen Eltern, welche um Ausnahme ihrer Ostern 1883 schulpflichtig werdende» Kinder in die Freischule nach zusuchen gesonnen sind, baden ihre Gesuche von jetzt an bis spätestens den 26. dieses Monats aus dem Nachhause in der Schulexpedilion, 2. Etage, Zimmer Nr. 8, Nachmittag- von 2 bis K Uhr persönlich anzubrinaen und die ihnen vorzulegenden Fragen vollständig und der Wahrheit gemäß zu beantworten, auch gleichzeitig das Zeugniß über das Alter des anzumeldrnven Kinde« und den Impfschein vorzulegen. Leipzig, am >1. November 1882. Der SchulauSschntz der Stadt Leipzig. vr. Panitz. Lehnert. Horbwei-enanction. Mittwoch, den 29. November ». o. sollen im Forstreviere Connewitz von Bormittags 9 Uhr an ca. 830 Bund einjährige und - »80 . zweijährige Korbweide« unter den im Termine bekannt zu machenden Bedingungen und gegen sofortige Bezahlung nach dem Zuschläge an Ort und Stelle melltbicteiiv verkauft werven. Zusammenkunft am Etreitteiche bei Connewitz. Leipzig, am 20. November 1882. DeS NatbS Forsideputation. Wotzmmgs-Vermikthllng. In de» Uutveriitätsgrundstücke. Nitterftratze Nr. 14, Seileaaebäude 3 Treppen, soll eine Wohnung, bestehend aus Bor saal, 2 Stube«, 2 Kammern, Küche und übrigem Zubehör, vom 1. Januar, nach Befinden vom 1. April 1883 ab aus 3 Jahr, im Wege der Licitation, jedoch mit Vorbehalt der Auswahl unter den Bewerbern, vermiethrt werden. Hieraus Reflecrirendc werden ersucht, Mont««, den 27. November d. A. vormittags 11 vhr, im Universnäts-Rentamte behuss Abgabe ihrer Gebote zu erscheinen. Die LicitationSbedingiingen liege» daselbst zur Einsicht ou«. Leipzig, am 20. November 1882. Uuiversitiits»Nenttunt. Gras. Bekanntmachung. Nachdem der Umbau de« Postgediude« am Bayerische« Bahn Hofe Hierselbst vollendet ist, wird der Dienstbetrieb des Postamt- 3 dom 24. d. Mi«, ab in die neuen Ränmr verlegt. Leipzig, den 17. November 1882. Der kaiserliche Vber-Paftbtreetar. Walter. Vekanntmachnng. So «naben», bei, 2». Noncmbcr 1882, S Nhr Nachmittag«, solle» im gerichtlichen AuctionSlocal«, Eingang von der kleinen Bur gaffe, S kkück Pulverisirmaschinen, ca. 200 Stäbe Gußstahl, 8 Körbe Mutter», 25 Patentküwenwaageu, 8 Flaschenzage, 70,000 Blech, und Faßnieten, 100 Satz Belthaken, 2 neue Brückenwaage», 200 Stück Mutterschlüflel und verschiedene andere Gegenständ« öffentlich «u den Meistbietenden gegen sofortige Baarzahluag versteigert werden. Leipzig, den 22. November 1882. Thierbach, Gericht-Vollzieher. Nichtamtlicher Thetl. Die Taufe in Mckholm. In der Hauptstadt Schweden- vollzieht sich gegenwärtig ein Ereigniß, da- unter dem Reiz der Romantik, mit welchem e« au-gestaltet erscheint, doch auch eine politische Bedeutun birgt, di« am so erfreulicher ist, al- sie nnr Keime de Frieden« und der Freundschaft zwischen Nationen in sich trägt, die lediglich durch gleiche« Streben nach idealen Gütern mit einander in Berührung kommen. Schiveden liegt «rit ab von den Welthändeln und sein« Bevölkerung hat kein Verlangen, durch Betbeiligung an den großen Kümpfen der Gegenwart, die Zeiten eine- Gustav Adolph oder eines Kart Xll. wieder zu erwecken. Aber an dem edlen Wettstreit in den Künsten de« Frieden- betheiligt sich Schweden seit ge. raumer Zeit und e« sind erst wenige Tage vergangen, nach- dem wir den hundertjährigen Geburt-tag ane« Dichter seierten, der. obwohl Schwede von Geburt, doch durch seine Art zn denken und zu empfinden einer der Unseren geworden ist, Tsgner'S. Wir könnten noch an Da« erinnern, wa» Schweden aus dem Gebiete der Musik geleistet hat und daß u»S von dort die herrlichsten Sängerinnen gekommen sind, dir. wie Jenny Lind, ganz Drntsch- land mit ihrer Kunst entzückten und daß wir auch diese zn den unserigen zähle«. Die Stammverwandschast »wische« Deutschen und Schweden ist so nah« und tritt durch so viele und wichtige Momente, wie namentlich auch die Sprache her vor, daß e» nur de« Hinweise- daraus bedarf, wa- unS eint, um die Thatsachc der Verwandtschaft sofort Jedem zum Be wußtsein zu dringen. Aber trotzvem leben die Schweden in einer Abgeschlossenheit von dem übrigen Europa, welche die Stammverwanvtschast mit den übrigen Germanen nur al« «ine feststehende Tbatsache, aber nicht al- eine lebendig im Völkerleben sich gelten» machend« Kraft erscheinen läßt. Es ist klar, daß die geographische Lage de- Lande» an dieser Abgeschlossenheit die Hauptschuld trägt, aber e- kommt auch hinzu, daß die schwedische Nation sich in ihrer Zurück gezogenheit von den Wcltbändeln wohl fühlt und daß sie gelernt hat, eben diese Isolirtheit als ein Glück zu betrachten. Schweden ist ein arme« Land und nicht in der Lage, seinen Krieg-ruhm zu bezahlen. Ehedem war da- ander-, aber daß Schivedcn im Dreißigjährigen Kriege eine so wichtige Rolle spielen konnte, halte eS seinen ausgezeichneten Feld herren und Staatsmännern zu verdanken, die sie von Sieg zu Sieg, von Erfolg zu Erfolg führten. Schweden zehrt heute an seinen großen Erinnerungen und fühlt keine Neigung, wieder «ne leitende Stellung unter den europäischen Staaten einzunehmen, aber in einer Beziehung schlägt es andere Wege ein al- es seit einem Jahrhundert verfolgt bat, und diese Aenderung besteht in der offenkundigen Annäherung an da- stammverwandte Deutschland. Die schwedische KönigSsamilie ist durch die Heiralh de- schwedischen Kronprinzen mit der Tochter de« Großhcrzogs von Baven mit dem deutschen Kaiserhause verwandt geworden und sie ist stolz auf diese Verwandtschaft. Aber da« schwedische König-hauS wird in Deutschland mit derselben Sympathie begrüßt, welche e« diesem entgegenbringt und deshalb ist die Taufe de» Herzogs von Schonen fast eine häus liche Angelegenheit für uns Deutsche. Der Großherzoa von Baden, der erst vor Kurzem von schwerer Krank heit genesen, hat sich persönlich nach Stockholm zur Taufe seine- Enkel- begeben, da- deutsche Kaiser- und Kron prinzen-Paar hat Pakhenstclle bei dem Urenkel rcsp. Groß neffen übernommen. Aber auch da» sächsische Königshaus ist an dem Ereignisse betheiligt, denn auch unsere Königin Carola gehört neben der Königin von Rumänien, der Kroovrinzcssin von Dänemark und der Kaiserin Eugenie zu den Paihcn de« schwedischen Thronerben. Bei der Auswahl der Pathcn ist mit einer Zartheit und Geschicklichkeit verfahren worden, welche Bewunderung verdient, e« sind dabei alle die Rück sichten beobachtet, welche sich mehr fühlen als auSvrückcn lasten. DieZabl der Pathcn ist natürlich begrenzt und läßt sich nicht ins Nngemcssene vermehren, aber es durften doch auch gerade die jenigen Personen nicht übergangen werden, welche darin eine Ver nachlässigung erblicken konnten, wie die Mitglieder bcS benach barten dänischen König-Hause-. Selbst der russischen Be'- wandtschast ist durch Einladung de- Großfürsten Micha... die schuldig« Aufmerksamkeit erwiesen worden, und daß ina > die Kaiserin Eugenie mit in den KrciS der Pathen ausnabm, ist wohl dem Umstande zuzuschrciben, daß der Vorfahr de« Prinzen Eugen, der General Bernadolte. die schwedische Krone der Gunst Napolcon's I. zu verdanken hatte. Durch die so pomphaft gefeierte Taufe de- schwedischen Thronfolger« in zweiter Linie ist ein inniger Anschluß der schwedischen König-familic an da- deutsche Kaiserhaus und die verwandten und befreundeten deutschen Fürstenhäuser beabsichtigt und e« wurde damit zugleich eine Annäherung der beiden germanischen Bölkerfamilien erreicht, wie sie kaum einen günstigeren Anlaß finden konnte. Die Deutschen und Schweden sind nicht nur blutsverwandt, sondern auch durch da- protestantische GlaubenSbekennlniß auf die gleiche Art zu denken und zu empfinden bingeleilet. Es ist noch nicht lange her, daß wir hier in Leipzig da« fünfzigjährige Bestehen eine« Vereines feierten, welcher den Namen des de rühmten Schwede,ikönigs Gustav Adolph trägt; wir er innerten unS in jenen Seplembcrtagcn der unsterblichen Verdienste, welche sich der Held Gustav Adolph um den Protestantismus erworben hat, und e« war einfach durch die Verhältnisse begründet und geboten, daß Schweren bei der Feier in Lützen durch seinen Gesandten vertreten war. Solche Tage habe» wesentlichen Einfluß aus die Gesinnung und D«nkuog<art der betheiligten Völker und e« ist natürlich, daß sie die durch weite räumliche Entfernung von einander Ge trennten näher bringe» und den beiderseitigen Verkehr be leben und di« wechselseitigen Sympathien stärken. Wir wünschen dem schwedischen König-Hause, daß er sortfahren möge, dem Schwedenvotke durch die ausgezeichneten Eigen, schäfte« de- Gerste« und de« Herzen«, welche seine Mitglieder seit Generationen zieren, voranzuleuchten und den friedlichen Wettkampf, in welchen da« Schwedenvolk mit Ersolg eingetrcten ist, z« den besten Errungenschaften führen möge. Die Einigkeit nnd Macht der deutschen Nation kommt auch den Scbwcster- nationen zu Gute, sie fühlen sich neu gestärkt und belebt, und zum Streben nach großen Zielen befähigt, nachdem sie Zeuge unserer Erfolge gewesen sind. So wie die Deutschen in fernen Zonen ihr nationale- Bewußtsein gehoben fühlten, al« sie Kunde von der Wieder aufrichtung de- deutschen Reiche« in seiner alten Pracht und Herrlichkeit erhielten, so ist auch neue- Leben in die ver wandten Stämme durch diese- weltbewegende Ereigniß geflossen und zu ihnen rechnen wir mit besonderer Genug thuung die Bewohner von Schweden und Norwegen. Wir rufen lhncu au ihrem Festtage ein herzliche- Glückauf zu. Leipzig, 84. November 1888. * Ans Mitteldeutschland wird der „Allg. Ztg." ge schrieben: ,Wieder meldet der Telegraph die Ankunft König Albert'« von Sachsen in Berlin und die herzliche, ja sichtlich bevorzugte Aufnahme, welche derselbe bei dem greisen deutschen Karser sowie bei den Prinzen de- deutschen Kaiser hauses, ^a selbst in weiten Kreisen der deutschen ReichShaupl- stadt gesunden. Berichte über Monarchenzusammcnkünste unv di« sich daran schließenden hergebrachten Empfangsfeierlichkeiten wirken leicht ermüdend unv werden in der Umständlichkeit und behaglichen Breite, ia die sie sich zu kleiden Pflegen, für da« größere Public»« — zuweilen ein wenig langweilig. Denn sich dessenungeachtet dem Besuche eine- mittelsiaatlichen deutsche» Monarchen in der kaiserlichen Residenz die all gemeine Aufmerksamkeit in höherem Grade zuwcndet, so muß die« sein« besonderen Gründe haben. Und der, artig. Gründe sind denn auch in der Thal vorhanden. Wenn irgeud etwa« geeignet ist, den Bestand de« jungen Reiche« »» verbürge« unv über die Wirren dieser Zeit hinweg «neu trostreichen Au-blick in die Zukunft zu gewähren, so ist es da« vortreffliche Vcrhältniß zwischen vem Kaiser und seine« deutschen Milsürften, besonder» auch die innige auf gegenseitige Achtung, aus persönliche Eympakhie und gleichartige Interessen gegründete Freundschaft zwischen dem Reich-oberhanpte und vem «sten der übrigen Fürsten Norv. veutschlanb«. Diese ungeschminkt« und ungeheucbelle Freund schaft hat nicht nur die Mitglieder beider hoben Fürsten häuser immer enger mit einander verbunden, sondern sicher- sich sehr wesentlich »"zu ^tragen d H^^en und Schsischcn Hauptstadt für ' ^che,, Kaiser Wilhelm de« b geistetten Empfang v^uber'.r-^we^ Kömg dort vor "unmchr sa. -w" M°n't^ Albert gemeßl nicht b>os ln De t'chi ^^^ ^ ^il- Keldherr. al- Regent und °'s ^1'. wie -m .ver lest- Anerkennung. Man «inner I ^ ^ erne eigene gaagenen Jahre Königin Dlctoria 8^ ^ sächsische» gesandt,chasl nach DreSven abgeord l b ^ ^ ^ Hosen- König mit den Onlign'-n ihre« HE-n.^ ^graphisch- Lage baudorden» — zu ' Weise da» Mittelglied bildet Sachsen m ^". ^W.e da-bai-rische Fürsten- zwischen Preugen und Oe,.e.reich. ^>e ^ PlutS- hau- durch da« gemeinsame B Monarchie verbunden, Verwandtschaft mit Habs barg ^ch nachbarliche Lage, steht auch da« H'u« Me ' n ^g e.-d w ^ ^^ilichl, mil welche auch kürzere Besuche m wenige,, ^ Altung derselben in engerem Verkehr W I s^nen natürlichsten der Beziehungen zwischen Deu.lchland unv ,-m-n na Bunve-genossen einkrelen. wenn I ^ Summen wieder R.valitä.en zwischen den deutschen Ernenn ^ ^ ^ 2a?un- Lttff"^ zutreffenden Ausführungen nur rückhaltlos zustimmen. «Nach dem Sanitätsbericht über di- deutsche Marine für da- Iabr >881/82. Zusamm-ngest-llt vom Gcncralarrt der Marine vr. W-nzel. belief sich die Sop, stärke der ^Marine im Ganzen auf '0.210 Mann, von denen sich durchschnittlich im Jahre 5393 au Bord und 18..3 am Lande befanden. Jeder Mann erkrankte etwa " Mal durch schnittlich im Jahre. Die gcsammte Sterblichkeit in der Marine belief sick auf 68 Totes,alle, von denen 40 an Bord und 23 am Lande vorkamen. Durch Selb,„norv endigten überhaupt 3 Mann. In allen dreiFällenwurte der Selb,I- mcrd durch E.schießen au-gesührt. Durch Unglücks,älle gingen liberhauvt 24 Mann zu Grunde. Die Zahl der Verunglückten hatte sich gegen das Vorjahr mehr als verdoppelt. DaS Lrtilleriesch'ulschiff „Mars" allein war von der enormen Zahl von 10 Fälle» betroffen; dieselben ereigneten sich durch Explosion einer Granate Durch Herabstürzen endigten ferner 8, durch Ertrinken 3 in Folge Umichlagens eines Booles. Er stochen wurde ein Mann bei einer Schläger« mit Civ,listen. * Da- Gerücht erhält sich, daß Herr v. Schweinitz demnächst den Bolschaskcrposten in Petersburg mit einem höheren militairischen vertauschen würde und es „ch um die Wahl eine« Nachfolger« für ihn handelt. Al- solcher wird in erster Linie der Gesandte in Madrid, Graf SotmS- Sonnenwalde, genannt. * ES ist die Frage aufgeworfen worden, ob die Ein führung einer Besteuerung de- Vertrieb- von geistigen Getränken und Tabak al» Lande-stcuer, ivie sie für Preuße» jetzt vorgeschlaaen werden soll, nicht eine Verletzung de« Artikel« 35 der Reich-versassung sei. wonach die Gesetzgebung über die Besteuerung de« im Bundc-gcbiete gewonnenen Salze- und Tabak«, bereiteten Branntweins und Biere- dem Reiche ausschließlich zu- steht. In der Thal scheinen unS, wenn nicht mit dem for malen Wortlaut, so doch mindesten- mit dem Sinn unv Zweck diese-Bersaffung-artikel-die vorgeschlagenen preußischen Steuern in Widerspruch zn stehen. Diese Projcrte wollen allerdings die Getränke und den Tabak nicht m der Form einer aus ihre Erzeugung gelegten Steuer belasten, sondern den ge werblichen Vertrieb derselben; sie führen sich al- «ne neue Gewerbesteuer ein und schöpfen darau« ihre Be rechtigung. T» ist formell denkbar, daß die ReichSaesetz- gebung beliebige Getränke- und Tabakbesteuerungen einsührt und die Lande-gesetzgebungnt daneben noch Gewerbesteuern aus den Handel mit diesen Artikeln legen, tatsächlich aber würde eine solche doppelte und in den verschiedenen Ländern verschiedenartige Besteuerung doch zu den größten Unzuträglichkeiten führen und die Berufung aus den Charakter der neuen Vorschläge al- einer Gewerbesteuer kommt im Grund auf ein Spiel mit Worten hinan». Al ber Vorschlag einer preußischen Schankstcuer zum erst«. Mal austauchte, hat man diese Seite der Frage nicht genügend ge- prüft und hervoraehoben. Nm so sorgfältiger wird man sie jetzt erwägen müssen. E« ist beachten-werth, daß die beiden neuen GewerdebetriebSstenern von der Regierung selbst nur al« provisorische gedacht find, bi- dahin, daß sie' durch neue Reich-steuern entbehrlich würden. Aus die Dauer scheint also selbst die Regierung derartige Lande-steuern neben einer Re,ch«dl,ie„erung derselben Artikel nicht für haltbar und durchführbar zu halten; die Einführung dieser Steuern al« Lande-steuern soll offenbar einen starken Druck aus die R«ch»gese,gebung au-üben. sich dieser Eteuerobjecte in Ars»" We.se ,« bemächtige». Allein gerade diese Reichstag vom preußische« Ack-aeordneten- bause au« gewissermaßen in «ne Zwangslage zu versetzen, ist sehr bedenklich und sollte da« Letztere zur größt«, Zurück haltung und Vorsicht »öthigen. Wen» nicht noch mancherlei ander, Bedenken, so müßten schon dir Erwägungen, daß e» de» preußische« Landtag nicht zusteht, auf einem Umweg und *>nrch «ne Hmterthür in die Steuergesetzgebung de« VkcichS einzudringen, vor den neuen Steuervorschläaeii ^ Tb«t z« höchst bedenklichen, die wirthschaztlich« Einheit Deutschland« zerreißenden Folgen fuhren, wenn einmal die Praxi« «„risse, ia da« der Reich-- Vorbehalten« Gebiet aus einem Umweg- dm Lande«gesehgebungen Eingriffe zu gestatten. " seit ungefähr 1',, Jahren eine do« preußischen verkehr-minister ernannte Commission welcbe über d,e Drittel .ur Verhütung schlagender W^ e! derathen soll Ueler die Tätigkeit der Commission ist ein! geraume Ze,t hindurch so gut wie nicht« in die Oefscntlichkni l«nvr November oder Anfang Derember) in Berlin u: „L>er Lvo oe, ynrzien rrngng ^>an»wsl>. de» preußischen Herrenhauses, wird in hiesigen Hos- l-bl-ast besprochen. Wie jetzt bekannt wnd, hat der > durch Sohlenaa« erstickt. Der Verstorbene lebte al» in Au-sicht genommen. E« scheint demnach, al« ob die bi», beriqen Untersuchungen ein Resultat ergeben hätten. welches eine schnellere Lösung der vom Minister gestellten ebenso schönen als schwierigen Aufgabe ^möglichen würde. « Professor vr. Friedrich Micheli« in Freiburg, der bekannte Führer der Altkathotiken, erläßt eine Er- klärung, welche auf eine Vereinigung der Allkatholikcn und ocr liberalen Katholik«, mit dm gläubigen, aber liberalen Protestanten hinau-gcht. Durch diese Verbindung soll bas klerikal-cvnservalive Bünduiß bekämpft werden. Der Ver- sasser hofft aus diese Weise zu verhindern, daß Dculschland vurch ciue unwahre römische Jesuiterei und emr eben so unwahre protestantische Bnchstabm-Orthodoxie unv den ihm von kiesen beiden Seiten zwischen d,e Füße geworseuen Knüppel zu Falle komme. »Die Gegensätze im Glauben, oder vielmehr iu der Kirche,- sagt er, „mögen bestehen, so lange Gott sie bestehen läßt, aber da- kann »nd soll doch da- gemeinsame Handeln sür dm einen, höchsten Zweck nicht hindern in dem Augenblick, wo e« noththnt.- » Man schreibt un« an-Pose». 22. November: „Fürst August Sulkow-ki, über dessm Ableben ich Jhnm bereit- telegraphisch Miltdeilung machte, gekörte der zweiten Linie der Familie der SulkowSki'S an, welche ihren Wohnsitz aus Schloß Reisen in der Prooinz Posen hat. während der Sitz Der ersten Linie Bielitz in der Slande-Herrschaft gleichen Namens in Oestcrreick-Schlcsim ist. Der Verstorbene wurde am >3. December l820 geboren, war Ordinal von Reisen. Gras zu Lissa. Bielitz, Iduny und Kobylin, erbliche« Mitglied de« preußischen Herrenhause« und sucrrdirte sei»«« Vater, dem Fürsten Anton, am 13. April 1836. Er war Vermählt mil der Fürstin Marie, geh. Gräfin v. Mycieliw-Mycielska. Au« der Ehe mit derselben stamm« »»« Sühne, Prinz Anton, geb. 1844. nnd Prinz Joseph, aL 1»4».- — Au» Berlin wird nn« über den Verstorbene» >^h Fügende« geschrieben: „Der Tod de« Fürsten Angnst S»lk»w«k>. Mitglied de« P ^ «- kreisen lebl>ast Fürst sick durch Soklmga« MajoratShrrr in ziemlich desolaten Verhältnissen. Während Die Familie srvher ein jährliche« Einkommm von mehreren hunderttausend Thalern hatte, war dwse« zuletzt ganz zu sammen geschmolzen nnd de« Fürsten von alle» BesttzthLmcru nur da- Fideicommißgut geblieben, welche« zudem »nter landschaftlicher Sequestration stand, so daß der Familie nur eine IahreSquote von 5000 au«qesetzt war. Dem Fürsten waren die Verhältnisse schließlich so unerträglich gemordeu. daß er e« vorzog. der Welt Ade z« sagen." * Am Mittwoch wurde der Landtag dB FMrHenthnm« Reuß älterer Linie (Greiz) durch Regiernag«präjldent Fader mit Verlesung folgender Thronrede eröffnet: Beehrte Herren! keine Hochfürstliche Durchlaucht haben «aädtgst ganht, mich «st Der Eröffnung de« lechstcn orbentlichen Landtage« t» Hschstchrem Namen zu beauftragen und Sie willkommen za heißen. Es werden Ihnen zunächst dir Lande-rosse-Rechmw«» da» de» Jahren 1879 — 80 und 81 und die Voranschläge de« GwatthaaZ» halt« für die Jahre 1883—84 und 8b nebst den erforderliche» t» lönlerungeu zur Prüfling und Feststellung vorgelegt werde». Aubcrdenl werden Ihnen im Laufe der Session verschiede»« G«- fetzenkwürse zur verfassungsmäßigen Beratbung nnd Beschlustnahmr zugehen. Dieselben sind zwar sämmtlich durch fühlbar gewordene« Bedürfmß hervorgerusen, in hervorragender Weise gilt die- aber von den Vorlagen wegen Errichtung eines Kewerbeichiedsgerichis für das Fürftenlhum und wegen einiger Nachträge zum Gesetze vom 2. April 1880, die Verhältnisse der Livilstaatsdiener, insbesondere die Pensionirung derselben und deren Hinterlaffenea betr. Eine andere Vorlage bezweckt die im Wege einer Besteuerung der im Fürstenthnm zum Geichäiisbetrieb zngeiassenea Feuer. Versicherungsanstalten zu «reichende Beichaffung eines Fond- im Interesse der aus de» Echatz gegen FeuerSgesahr abzielenden Einrichtungen. Eine weitere Vorlage ist auf Beteiligung eine- hervorgetretrnen Mangels der allgemeinen Brandverhütung-- und Löschordaung vo« 16. November I85bgerichtet. Auch mußte eine Ergänzung bez«. Umgestaltung der »ns das Bersahre» in nicbistrntign» Rechtssachen sich beziehende» Normeu als Bedürsniß erkannt werde», welchem ein anderer Gesetzentwurf entgegen zu kommen sucht. Zwei weitere Vorlagen sind bestimmt, Mängel des Ges he- vom 8. Augnst 1870 über die Einkommensteuer bezw. die Vorschriften vom 11. Dekember 1880 in Betreff der Tage- gelber, Nachtquartier- un- Transportkosten der Beamten nnd Notare bei Dicnstrcisen z.i heben. Ein fernerer Ihrer Berathung zu unter- breitender Gesetzentwurf soll die Vollstreckungen für auswärtige Be hörden im Verwaltungswege ermöglichen. Endlich wird Ihnen eine Vorlage gemacht werden, welch« die Fixirung von Stolgebührcn nnd Abgaben an Geistliche und Kirchendiener zum Gegenstände hat. Möge Gott der Herr Ihre Arbeite« und Berathuagen segnen und zum Heile des Landes gereichen lassen. Im Namen des Durchlauchtigsten Fürste», unsere- guüdigstcu Herrn, erkläre ich hiermit dea Landtag sür eröffn«. » * » * Eine der „Pol Torr." an« St. Peter-bnrcz von bester Seite zugehenbe Mittheiluna versichert, daß die Reise ke rn ssischen Minister- de- Aenßern, v. Gier«, durch keinen der verschiedenen ihr in der europäischen Presse unterschobenen Beweggründe veranlaßt sei. wie ihr denn Überhaupt nur die Bedeukung einer Urlaub«- und Erholnnq-rrise ohne dirccle, politische Zwecke zukomme. Dagegen erscb«ne e« anaesichlS der engen, twischen der russischen Regierung und den Cabineten der beiden benachbarten Großmächte bestehenden Freondschastü- beziehungrn selbstverständlich, daß der Minister die durch seine Reife gebotene Gelegenheit za persönlichem Verkehre mit den leitenden Staatsmännern in Berlin und Wien nicht ungenützt lasse. Seit zwei Monaten geplant und von vorn herein für die zweite Hälfte de« November und den December in Au«sicht genommen, hätte die italienische R«s« de« Herr» v. Gier« den ursprünglichen Dispositionen zufolg« über Wien und die Rückreise über Berlin erfolgen sollen. Da sich aber zur Zeit der enkailtigrn Feststellung de« Reise- Programme- die Dauer der Delegation-sessioa in Budapest noch nicht sicher bestimmen ließ, änderte Herr v. Gier- seinen Plan dahin, daß er Men erst bei der Rückreise zu Passircn beschloß. Bon Berlin an« begiebt sich Herr d. G>er» zunächst nach Pisa, um seine dasetbst iveilende Familie abzu- bolen, und dann in Gesellschaft der letzteren zu längerem Aufenthalte nach Rom. Von der Dauer diese« letzteren bängt der Zeitpunkt seine- Eintreffen» ia Wien ab; vi-ber ist sür den Antritt der Rückreise di« Zeit um Weihnachten in Aussicht genommen. * In Kiew haben die Nihilisten wieder einen ihrer ruchlosen Streiche au»gesübrt. Bor etwa vierzehn Tagen batte nämlich der dort befindliche Staat-rath Sacharow, Chef der politischen Geheimpolizei. Gäste in seinem Hause.
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