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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.12.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-12-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188212017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18821201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18821201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1882
- Monat1882-12
- Tag1882-12-01
- Monat1882-12
- Jahr1882
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.12.1882
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Ü60S der sieben Bllltter dieser Mropollrbkkder befindet sich jetzt im Schaufenster der Kunsthandlung vo» Hermann Bogel, Goethestraße Nr. 2. Die Grübe der Bildslächc »iißt 37 und 53 Lentimeter, ein Format, wo- sich auch zur Zimmerdecoration besonder« eignet. Das erste Blatt zeigt das AkropoliSpauorciiiia von der Westseite. Ueber dem beschatteten Vordergründe mit seinen riesigen Agaven und Caclus und den spielenden Hellcnenkindern erhebt sich der soiinenbeglanztc Burghiigel mit den Trümmern der Propyläen, der Pinakothek, des Niketempcls und den darüber ragen de» Parthenonresten. Links hebt sich weiter Hinte» der Spitzhügel Lykabettos vo» dem de» Horizont begrenzenden marmorspendenden Zuge des Pentelikon ab. Rechts die Puyx, aus deren Wand zur Zeit der Sonnenwende die LykabettoSspitze ihren Schatten wirst und dahinter die Höhe» des honigreicven Hhincttos. Das zweite Blatt zeigt in Hochformat de» Prachteingang zur Burg, die Propyläen, zu denen früher von der Stadt aus ei» marmorbelegter Weg emporsührte. Der Maler hat den linken Seitenflügel, die Pinakothek und den Anfang deS Mittelbaues dargestellt. Das dritte Blatt giebt einen Blick aus dem Inneren des ParihenontenipelS aus das blaue Meer und die in Dust gehüllten fernen Küsten von Acgina. Das vierte Blatt ist den noch übrigen Trümmern des Parthenon, deS Tempels der jungfräulichen Athene, gewidmet, dieses Tempelbaues, der vo» keinem andern an stilvollem Ebenmab übcrtrosfcn wurde und der glücklich die Stürme der Zeit überstandcn hatte, bis ihn 1687 eine venetianische Bombe in Trümmer legte. Mächtige Säulen ragen enipor, andere liegen ui Trümmern zwischen Quader» und Schutt herum und darüber schweift der Blick bis nach den Höhen des Hymettos hinüber. Das fünfte Blatt zeigt da- Erewlheion, das zugleich Tempel der Stadlgöttin Athene Polias war, vo» der Seite der Karyatidenhalle, deren Architrav von sechs zum panathrnäischen Festzuge geichmücklcn Jungfrauen getragen wird. Aus de» Stufen lungern tabak- schmauchende Klcphtenfiguren. In der Ferne rage» die malerischen Hühenzüge. Aus dem sechste» Blatte erblicken wir den Tenipcl der „„geflügelten Siegesgöttin (Xilco npteros) wie er aus den alten Substructionen von den Architekten Hansen und Schaube« und dem Archäologen Ludwig Rost 1835 wieder zusammengesucht und hergestellt wurde, nachdem ihn die Türken 200 Jahre früher eine» Schanzendaues wegen zerstört halten. Das siebente Blatt endlich giebt ein Panorama des TrümmerseldeS aus der Plattform der Akropolis, etwa von dem Puncte aus ausgenommen, wo der spätere römische Augustustempel stand. Links erst da- Parthenon mit seinem Säulen- »mgange in die Bildfläche hinein, rechts steht das Erechthcion in der Mitte die Rückseite der Propyläen, ein Theil derselben verdeckt durch den viereckigen, plumpe» Thurm, de» im Mittelalter fränkische Herzöge erbauten. Akropolissalke» ruhen aus den hcrumgestrcuten Trümmern. Am Horizonte links liegt der Hasen Piräeus, weiter hin da- Meer und die fernen Küsten der Insel Aegina. Vielleicht ist es Manchem zu Danke, hierdurch aus diese schönen Vervielfältigungen der Wcrucr'jcheu Akropolisdilder aufmerksam ge macht worden zu sein. VV. Allgemeiner Turnverein. * Leipzig, 30. November. Der an die ordentliche Hauptversammlung deS Allgemeinen Turnvereins hier, welche am 1t. December abgehaltcn ivirt, erstattete Geschäfts- und Rechnungsbericht auf die Zeit vom 1. Octobcr 1881 bis 30. September l882 liegt gegenwärtig gedruckt vor und wir entnehmen demselben folgende Mittheilungen: Nach einem warmen Ausdruck des Daukcs an die städti schen Behörden für die dem Bercin alle Zeit gezeigte wohl wollende Theilnahme bemerkt der Bericht, käst die Zahl der in den Mitgliederlisten unseres Vereins Eingeschrie benen betrug am Schlüsse des Winters 1881/82 1030. Sommers 1882 1050 gegen 1081 im Winter 1880/81, SI8 - Sommer 1881. ES ergiebt sich daher für den Winter eine Abnahme von 51, - - Sommer - Zunahme - 153 Mitgliedern. Ist eS schwer, den Grund für die Abnahme im Winter zu ermitteln, so dürste die Zunahme während deS Sommers vielleicht durch die Einwirkung des in den Tagen vom 15. bis 18. Juli in Chemnitz abgehaltenen 1. sächsischen KreiSturnscsieS zu erklären sein. Von den 1030 bez. 1050 Mitgliedern zählten im Winter Sommer zur 1881/82 1880/81 1882 1881 Allgemeinen Classe 56 l 570 528 487 (ftasse der Abonnenten 26 26 27 30 Scp. Früh-Classe — — 20 —- . Mittag-Classe 33 43 — 5 - Abenk-Classe 2 t 42 18 7 Iuqend-Classc 7l 113 49 45 Spätabend-Ctaffe 3l8 287 408 344 1030. 1081. 1050. 918. Nach Stand und Beruf gesondert zählten die Mitglieder d. Spätabd.-Cl. d. übrigen Cl. Winter Sommer Winter Sommer 1880/81 1882 1880/81 1882 Eewerbtreibende 83 105 89 170 Handarbeiter und Marklhelfcr 6 14 11 15 Kausleute und Buchhändler 255 81 236 102 Schüler 88 7 82 11 Studenten 124 13 89 7 Techniker und Künstler 66 65 64 72 Aerzte und Apotheker I — 1 — Lcbrer und Schriftsteller 27 3 19 I Juristen, Beamte u. Schreiber 59 29 49 29 Soldaten 3 1 2 1 712 318 642 408. Der Bericht beklagt, daß hinsichtlich der Dauer der VereinSangebörigkeit der Mitglieder gegen daS Vor jahr ein kleiner Rückgang eingetretc» ist und wiederholt die dringende Mahnung, daß dem Verein in Zukunft mehr Treue bewahrt werden möge. In Betreff der Spätabendclasfe wird eine bedeutende Zunabnie der Gewerbetreibenden constatirt bezüglich der Theilnahme der Studirenden aber bemerkt, daß, obschon eine Zunahme der Studenten zu verzeichnen ist, die Erwartungen aber lange nicht in dem Maße erfüllt worden sind, wie sie bei der großen Frequenz unserer Universität ge hegt werden konnten. Ter Bericht rechnet 6600 Angehörige der männlichen Bevölkerung Leipzigs heraus, denen nach ge nauester Erwägung keinerlei Hindernisse im Wege sieben können, sich activ am VereinSturnen zu betbeiligcn; von diesen 6600 erinnert sich aber kauni der vierte Theil zuweilen seiner Tnrnsähigkeit und cS erfolgt deshalb an die Säumigen eine eindringliche Mahnung, die ihnen gebotene Gelegenheit zuni Turnen zu benütze». Die Zahl der Mitglieder der Vorturncrschaft betrug am 30. Sepien,bcr 1882 11 und eS wird dieser Körper schaft die wohlverdiente Anerkennung mit folgenden Worten dolirt: Ist cS ungemein schwer, über die für den Verein so hochwichtige Tätigkeit unserer Borturnerschaft, die in jedem Jahresberichte in hervorragender Weise die ihr gebührende Anerkennung und den Ausdruck des wärmsten Dankes gesunden hat, in veränderter Form dasselbe zu sagen, so ist eS doppelte Pflicht des Turnratbcs, in den, vorliegenden Bericht doch ganz besonders liervorzuhebcn, dost der Vorturnerschait sowohl durch die Leistungen der einzelnen Mitglieder ol» auch durch die Führung der Riegen die Ausgabe zugeiallen war, de» Verein bei dem Gauturnsest in Lindeiiau, so wie bei dem streistiirnscst in Chemnitz in würdiger Weift zu vertreten, ohne dabei den regelmäßigen Turnbeirieb im Beieine zn beeinträchtigen. Beide Ausgaben hat die Borturnerschaft vollkommen zur Ehre des Bere>°z gelöst. Nach den statistischen Mittheilungen über daS Schul turnen und die damit verknüpfte Tbätigkeit der Vereins und Hilfslehrer gedenkt der Bericht mit lebhaftestem Dank der Verdienste deS langjährigen, von seinem Amte zurüct- getretenen VereinSvorsitzenden, Herrn vr. Zenker, und des verstorbenen ObcrturniehrcrS Herrn Zörnitz. und eS folgen alStann der Rechnungsabschluß und der für daS nächste Jahr entworfene HauShaltunqSplan. Die Einnahme hat im letzten Jahre betragen 15.353 .< die Ausgabe 11,910.< io daß ein Eassenbestand von 3443 verblieben ist. DaS Vermögen veS Vereins belief sich am IahrcSschluß ans N.0Z3 das Vermögen deS PcnsionSsondS ,us 9966.4 Nachtrag. * Leipzig, 30 November. Bei Berathung des nächst jährigen HauShaltplaneS von Seiten deS Stadt« verordncten-EvllegiumS gab daS Conto „Museum" Herrn Grimm Anlaß zur Besprechung einiger fühlbaren Uebel- tande. In erster Linie ist eS die zu große Beschränkung der Benuyungsstunden gegenüber dem Publicum, sodann aber die Entrichtung von Garderobe-Abgaben rc. Der ersterwähnte Ucbetsiand und der zu frühe Schluß des Museums namentlich während der Sonimermonate sei recht fühlbar und eine Abhilfe dringend geboten, eben ko sehr wie die Befreiung der Besucher von einem Entgelt bei Ablegung von Garderobegegenständen rc.; diese Einrichtung sinke man z. B. in den Museen Frank reichs rc. nirgends. Von Seiten deS anwesenden Herrn Ober bürgermeister ür. Georgi wurde die Zusicherung gegeben, daß die zur Sprache gebrachten Tinge vom Rathe nicht unberücksichtigt gelassen werden würden. Bei Conto „Schauspielhäuser" erinnerte Herr Herrmann an daS unwürdige Aussehen der beiten, von den, Eingänge zum Neuen Theater befindlichen Kolossalfiguren und gab zur Erwägung anheim, ob sich nickt eine Reinigung derselben in entsprechender Weise bewerkstelligen lasse. Herr Oberbürgermeister vr. Georgi glaubte bei dem rweisethaslen Erfolg einer solchen Proccvur wohl eher einem Ersatz durch zwei neue Figuren um so mehr in Vorschlag bringen zu dürfen, als sich Die» mit einem verhältnißmäßig nicht zu großem Aufwand ermöglichen lasse. Weiler brachte Herr vr. Jerusalem den Mangel gewisser Anstalten in Theatern im Interesse der Besucherinnen, sowie den lästigen Zug in de» Parqueträumen des Alten Theaters zur Sprache, während Herr Herr mann den letzterwähnten Uebclstand auch hinsichtlich des Neuen Theaters rügte. Bei Conto „Waagegebühren" wurde der Antrag de- Finanz- AlissckusseS angenommen: dem Rathe zur Erwägung anheinizugeben, ob nicht durch Abschaffung der Waage- schcin-Gcbührcn eine größere Frequenz der Waage hrrbci- zusühren sei; gleichfalls Annahme fand der zu Conto 42 „Verschiedene Einnahmen und Ausgaben" vom Herrn Stadt- vcrorbnelen-Borstehcr 1)r. Schill gestellte Antrag: Der Rath wolle wegen der Reisegelder für die städtischen Beamten einen bestimmten Tarif nach Art der Auslösungen für die StaatS- dicncr ausslellen. Eine tangere Debatte ries die Vorlage betreffs einer Abänderung der Droschkenlaxe nach Hlagwitz und Neuschöncfelv hervor. Bekanntlich hat in dieser Frage daS Collegium, dem Vorschläge seines Verfassung-» Ausschusses entsprechend, die Ralbsvorlage abgelehnt und dem Rathe eine allgemeine Revision der Droschkentaxe zur Erwägung anheimgegeben und eine Vortage hierüber erbeten. Herr Fiedler empfahl die allgemeine Einführung einer Zeittaxe, die sich anderwärts bewährt habe, während Herr Reichert die jetzige Taxe von 50 Pfennigen bei einer Zeit- sahrtdauer bis zu 20 Minuten für zu gering erachtet und einer Beschränkung aus 15 Minuten daS Wort redete. Herr Vice« Vorsteher Guuipel hielt cs für nicht gerathcn, zu viel zu ändern. Die Zeittaxe führe zu vielen llnzuträgtichkeiten und gerade der Einrichtung des hiesigen Droschken-RegulativeS dürste e- zu verdanken sei», daß Conflicte zwischen Droschkenkutschern und Fahrgästen in Leipzig zu den Seltenheiten gehören. Herr Otto Meißner verwies den Herrn Vorredner bezüglich der letzteren Behauptung aus die Acten deS Polizeiamtes/ welche daS Gcgentheil bekundeten. Herr I-r. Kirchhofs sprach sich gegen die Zcittaxe auS und Herr Gumpel widerlegte die Anschauungen deS Herrn Meißner mit dem Bemerken, daß bei entstehenden Differenzen zwischen Fahrgästen und Droschkenkutschern jedenfalls nicht allemal den Letzteren die Schuld beigemessen werden dürfe. — Bei Gelegenheit der Berathung über die Rathsvorlage, be treffend die Einlegung einer verlängerten 6" Röhre und Ausstellung weiterer Eandelaber in der neuen Biaduct» B e r lin e r S Zr a ß e machte Herr Oberbürgermeister vr. Georgi aus Anfrage ans der Mitte de- Collegiums einigt» Mii- thcilungen über den Stand der Angelegenheit deS Viaduct- baueS selbst. Danach hat die königl. KreiShauptmannschast der königl. NmtShauptmannschast ausgegeben, ein rascheres Verfahren eintrctcn zu lassen. Bisher haben Differenzen zwischen de» beiden interessirten Eisenbahnen, der Magdeburger und der Berlin - Anhalter, wegen des Baues bestanden. Neuerdings hat nun aber die Berlin-Anhalter Bahn die Verpflichtung auferlegt erhalten, die von ihr übernommenen Verpflichtungen bis 1. November dieses Jahres zu erfüllen, und zwar bei Vermeidung einer Strafe von 500 für jeden Tag der Verspätung. * Leipzig. 30. November. Der an Stelle deS ver storbenen Herrn PolizeidircctorS Richter zum Polizei- direclor in Leipzig erwählte Herr Staatsanwalt Karl Wilhelm Eduard Richard Bretscbneider in Chem nitz war vor seiner Beförderung zum Assessor als Referendar bei dem vormaligen königl. GerichlSamte AugussuSburq an- gcstellt. Seine Beförderung vom Assessor zum Staatsanwalt m Chemnitz erfolgte in, Jahre 1879; gleichzeitig wurden ihm die amtSanwaltschastlichen Functionen beim königl. Amts gerichte Chemnitz übertragen. * Leipzig. 30. November. Wie wir erfahren, ist ein rößercs Eomilö zur Gründung eines Leipziger Kirchen- au- und PfarrsondS in Bildung begriffen. E» sollen bereits 2200 gezeichnet sein, —>- Leipzig, 30. November. Heute Abend fand im Hotel de Pruste luerselbst ein Amerikancrfest unter Vorsitz deS ConsulS der Vereinigten Staaten, Oberst Montgommery, statt, welches auS Anlaß deS vom Präsidenten der Union aus geschriebenen allgemeinen TanksestcS (TbLnlcsgiving feslivul) veranstaltet wurde. Wir kommen darauf zurück. — Immer kleiner wird die Zahl der al- solche auS- gebildcten prakt. Wundärzte. Wieder ist Einer dahingeschieden. Nach 40 jähriger angestrengtester Thätigkeit ist gestern der Wundarzt Walther. 72 Jahr alt, entschlafen. Schlicht und anspruchslos wie sein Leben war sein Wirten. Ein Freund und Helfer der Armen, wird sein Verlust vvn Bielen empfunden werden. — Im Carola-Theater gelangt am Vvnnta», die neue Operette „Nisida" von Richard Gene.:, dem ge nialen Componisten deS „Seecadet", zur erstmaligen Ausführung. Sämmtliche Decorcuionen, Maschinerien und Costümc sind aus das Prachtvollste neu angeserligt Die Musik soll, wie man uns mittheilt, äußerst orginell und von seltenem Mclodicnreichthum sein. Ganz neue, großartige Effecte soll der erste und namentlich der zweite Acr. um ivelckw» sich der Maschinenmeister Wernschcnk große Verdienste erworben hat, entfalten. Die Direction verspricht sich von „ Nisida " denselben Erfolg wie von „Der lustige Krieg". — Im Krystallpalast-Theater hat sich an den letzten Abenden ein großer Theil deS PublicumS um mehr al- eine kalbe Stunde verspätet; wir machen daher wiederholt darauf aufmerksam, daß die Vorstellungen nicht mehr um 8 Uhr, sondern schon um >/,8 Uhr beginnen. --- Mr. Lesöbrc. dessen wir bereit- gedacht haben, wird schon am heutigen Abend im Krystallpalast-Theater zum ersten Mal« austreten. Den Leistungen diese- Künstler» aus dem Gebiet deS Dliöatro tintumnrezgue (von „iiniamsrre" — Getöse) gebt ein bedeutender Rus voraus. Jedenfalls wird diese interessante Kunstzspecialität auch in Leipzig ihre An ziehungskraft bewähren. —r— Die vom »Vorstande de- Fröbel-Bereine- zum Besten der von letzterem gegründeten Anstalten veranstaltete Soiree sinket, wie schon gemeldet, heute Abend im Rotbcn Saale deS Kry stall-Pa taste» statt. DaS Programm ent spricht den Grundsätzen deS Vereine», der e» sich zur Ausgabe stellt, sowohl durch Besprechung erziehlicher Fragen, wie durch künstlerische Vorträge »inükalischtzr-und declamatoriscber Art ästhetisch anregend ans scuie Mfiglieder und das stet» zahl reich versammelte Pubticunk^zu wirken. "Leipzig, 1. December. Mit dem heutigen Tage eht die Bewirthschaslung der hiesigen Central-Halle all en Händen de» langjährigen WirtheS Herrn Fritz Röm ling in diejenigen des Herrn CariuS über, dessen Thätig keit als Geschäjlsjührer und Buchhalter jene» Etablissement» schon zu Bernhardt'» Zeiten eine allgemein anerkannt um sichtige und tüchtige war. Der Rücktritt des Herrn Römling erfolgt lediglich in Folge anhaltender Leiden. Die Erfah rungen aber, welche der neue Wirth während einer längeren Reihe von Jahren zu sammeln Gelegenheit gehabt hat, wer den deniselbrn sicherlich zu Statten kommen, um VaS große und weithin bekannte Etablissement im Sinne der Vorgänger erfolgreich bcwirthschasten zu können. — Bezüglich de» EoncerteS zum Besten einer Christbescheerung für die Kinder der Ziller'sckcn UebungSschule, daS, wie wir jüngst berichteten, Sonn abend, den 9. December ». c., i» den Räumen deS Kryftatl- palasteS stattstndct, verweisen wir aus die Anzeige im Hauptblatte unserer heutigen Nummer. Aus derselben sind die Namen der giftigst milwirkcnden Künstler und Künst lerinnen zu ersehen; auch sind die Verkaufsstellen der BillctS (Sc 1 .<il) angegeben. Am Concertabcnde werden die BillctS zu 1.50 an der Casie (am Eingänge zum Theatersaal des KrystallpalastcS) zu haben sein. Die im Verhältniß zu dem dargebotenen Kunstgenüsse sehr niedrigen Preise sind nur der Tradition wegen sestgehaltcn. * Leipzig, 30. November. Bei den im Monat November d. I. von der hiesigen WohlsahrtS-Polizei vorgenommencn GcwicbtSrevisionen der hier theils vcn auswärts aus hiesigen Wocheninärkten zum Verkauf ange kommenen, theils aber auch in hiesigen Geschäften zum Ver kaufe auStiegenden Butter sind 576 Stück mit einem Unter gewicht von 3780 Gramm vorgefunde» worden Die be treffenden Verkäufer wurden natürlich in die gesetzliche Strafe genommen. ) Leipzig, 30. November. Ans der Magdeburger Bahn sind während des Monats November diese- Jahre« 992 Auswanderer von hier au» weiter nach Breme», Rotterdam und Hamburg befördert worden. — Gestern Abend trieben in der Südstraße zwei angetrunkene Kutscher abscheulichen Unsnq, indem sie andere Leute vom Trottoir heruntersticßen und sogar ihnen begegnende Damen insultirteii. Ein Bahnbedicnsleter. der sie darüber zur Rede setzte, wurde von den Unholden gepackt, am Halse gewürgt und übel zugerichtet, auch nur mit Mühe von einem vazu- kommenden Schutzmann aus den Händen der Exccdenten befreit. Letztere selbst wurden daraus arretirt, unter ziem licher Mensckennachfolge aus den Naschmarkt gebracht und dort eingesteckt. — In einem Neubau an derPromenade wurde heute Morgen ein N jähriger Knabe, welcher bereits seil acht Tagen seinen Eltern entlausen war und seitdem die Nächte obdachlos zngcbracht balle, polizeilich ansgcgriffen und vorläufig aus dem Nasckinarkle in Verwahrung genommen. — Mittelst der Dresdner Bahn ging heute Morgen 7 Uhr 20 Minuten ein Militaircommando de» 107. Infanterie- Regiments in Stärke von 2 Ossiciercn und 150 Mann via Döbeln nach Wald heim von hier ab DaS dort abgelöste Commando traf Nachmittag 4 Uhr 18 Minuten hier ein. * Leipzig, 30. November. Von der dritten Straf kammer de« hiesigen königl. Landgericht« wurden >n den heutigen Hauptverhandlungcn verurtycilt: 1) der Gärtner- gehiftfe Älsrcv Guido Arno Ja» eck auS Zöbigker wegen Rückfalls-Diebstahls zu 10 Monaten; 2^ der Kellner Franz Adolf Neumeister aus Auerbach wegen Diebstahls zu 2 Monaten 2 Wochen, 3) die Dienstniagd Friederike Pauline Laube au» Apolda wegen Diebstahls zu 3 Mvnaten 3 Tagen und 4) der Schreiber Karl Holle au» Apolda wegen Unter schlagung zu 4 Monaten 2 Wochen Gesängniß * Leipzig, 30. November. Herr RecktSanwalt MeloS erfftcht unS „aus Grund deS PrcßzesctzeS" um Aufnahme folgender „Notiz": Zur Vervollständigung und Berichtigung Ihre» Referates Uber die gestrige Verhandlung in der Beleidigungssache Sparig gegen PerlS habe ich daraus hinzuweisen, daß Herr Sparig, als er mich einer „frechen Lüge" beschuldigte, nicht nur vom Herrn Vorsitzenden sofort unterbrochen und aus das Beleidigende und Unpartamentarische dieser Aeußc- ruiig bingewiesen wurde, sondern daß ich auch selbst in einer persönlichen Bemerkung erwidert habe, daß ich die in Bezug aus Herrn Sparig gcthanen Ncußcrungen nur aus Grund zuverlässiger Informationen gcthan habe und daß vielmehr ich Veranlassung hätte, Herr» Sparig wegen seiner Aeuße- rung zur Rechenschaft zu ziehen. Ich werde auch wegen der gedachten Beleidigung und noch weiterer Invectiven, die Herr Sparig gegen mich vorgebracht hat. Strafantrag stellen, während ich dem Sparig'schcn Strafantrage ruhig entgegen sehe, da ich nur aus cingehenkc Informationen hin und ledig lich zur Ausführung der Rechte meines Desendendcn Herrn PerlS meine Behauptung in Bezug auf den Privatktäger ausgesprochen habe. Hochachtungsvoll N.-A. Karl MeloS. 2c Linden au, 30. November. Am gestrigen Abend fand im hiesigen Etablissement zu den „Drei Linden" daS erste Concert der Capelle deS 106. Infanterie- Regiments unter der Leitung deS neuen Musikvirectors, Herrn Oskar Herrmann, vor einem äußerst zahlreich er schienenen Publicum statt. Der neue Leiter der Capelle, dessen Dirigentenpult bekränzt war, wurde beim Betreten de» Orchesters mit einem musikalischen Tusch empfangen und «öffnete sodann das Concert mit einer eigenen Compo- sition „Mein Gruß", Festmarsck, welcher, ebenso wie die später vorgetragencn weiteren Musikstücke, die ebcnsatlS Herr Musik direktor Hcrrmann zum Verfasser hatten, dankbare Aus nahme fand. Wir werden später noch Gelegenheit haben, auf die Leistungen der Capelle unter der neuen Direction zurückzukommen. --- Den zahlreichen Bewohnern Leipzigs, deren GeschästS- und andere Verhältnisse eine längere Abwesenheit von hier nicht gestatten, wird die Nachricht willkommen sein, daß ein erfahrener Gastwirth „nd tüchtiger Fachmann ein Logir- und Kosthau«, verbunden mit seinem Restaurant, in unserer nächsten Nähe, in Gaschwitz, errichten wird. Die bequeme Verbindung zwischen bier und Gaschwitz dürfte so Manchem, der in der Nahe Leipzigs die Sommerfrische ver leben möchte, veranlassen, die gebotene Gclegcnkeit zu be nutzen- damit »st aber auch zugleich den zahlreichen Harth- Touristen Rechnung getragen. * Döbeln. 30. November. Am letzte» Sonntag gegen Abend ist in unserem Nachbardorf Mahlitzsch ein unbe kannter Mensch von HO—22 Jahren von der dortigen Brücke in die Mulde gesprungen und in den angcschwollcne» Flnthen verschwunden. Derselbe war Nachmittag» von Döbeln kommend im Restaurant Schweizerhaus eingekebrt, hatte dort einige Gla» Bier getrunken, hierbei auch einen Brief an den Hausbesitzer G. in FreibergSdors geschrieben und zur Post gegeben und war dann unter Zurücklassung seine» Hutes au» dein Restaurant verschwunden. — Am 28. d. M, ist auS der Irrensicchenanstalt zu Hoch we itzs chen der geistes kranke Alex. Lorenz, 40 Jahre alt, entwiche» und noch nickt wiedererlangt. * Nossen, 30. November. Die Schon- und Hegezeit für Rebhühner beginnt am 1. December, für weibliches Reh- wild den IK. December. Nach tz. 4 de» Gesetzes vom 22. Juli 1876, die Schonzeit der jagdbaren Tkiere be treffend. ist innerhalb dieser gesetzlichen Schonzeit alle» Jagen, Tödten und Einsangen obengenannter Tbirre verboten. Wah rend weiter nach tz 5 desselben Gesetzes inländisches Wildpret. aus welches die Bestimmungen über Schon- und Hegezeit Anwendung leiden, vom 15. Tage nack Beginn dieser Zeit und weiterhin innerbalb derselben weder aus Märkten, noch sonst in irgend einer Weise scilgebotcn oder verkanst werde» darf. Diese Bestimmung ist vom königlichen Ministerium des Innern später dahin interpretirt worden, daß nur das Feilbieten bezw. da» Verkaufen von Wildpret in rohem, also noch nicht zubereitctem Zustande, als eine strassäUige Hand lung zu ahnden sei. * Schöneck, 28. November. Heute fand vor dem Land gerichte Plauen die Verhandlung gegen den Dieb, der im naben Arnold-grün dem Gutsbesitzer Scbilbach 1500 gestohlen hat, statt. Es ist dicS der Klempnergeselle Hermann Robert Färber aus Görnitz. Derselbe hat. nachdem er die Brieftasche, worin das Geld verborgen war. weggeworsen. eine Reise nack Metz angetreten und auf derselben angedlich die ganze Summe durchgebrachk. Nach seiner Rückkehr nach Plauen stellte er sich selbst der StaatSanivallschasl. Als Grund seiner Thal hat er angcgedcn, daß er seiner Frau, die ihn nicht mehr ausnekmen mockle, gerne einen Grund zur Ehescheidung geben wollte. Das Urtheit tautet ans 3 Jahre Zuchthaus und 10 Jahre Ehrenrcchlsverlust. Der Bestohlene hat allerdings keinen Pfennig von seinem Getde wieder erhalten. -j- Dresden. 30. November. Im Vestibüle de» Leipziger VahnbosS sprach gestern Nachmittag ein unbekannter Mensch eine Dame mit der Frage an: „ob er ihr mit etwas dienen könne." Als dies höflich verneint wurde, chlug er die erschrockene Dame ohne Weitere« mit der Faust mehrmals inö Gesicht. Der rohe Patron wurde angehcftten und. da er sich überdem nicht zu legiti- miren vermochte, festgenommcn. Dein ihn arretireuden Babn- hossgendarmen antwortete er auf die Frage: „wer er sei und woher er komme?" stereotyp mit den Worten: „Das Betteln ist verboten!" Wahrscheinlich hat man eS bier mit einem geistig gestörten Menschen zu thun. — Am Auslade platz an der Elbe oberhalb der AlbertSbrückc verunglückte vorgestern Nachmittag ein mit dem Bergen eines von dem Hochwasser thcilwciS überilukkelen Holzstoßes beschäftigter Arbeiter dadurch, daß das hoch aus.zeschichtete Hotz plötzlich zusammenslürzte und unter seiner Last den Arbeiter begrub. Der Aermste hatte einen Bruch des Unterschenkel« erlitten und mußte nach dem Carolahause tranSportirt werden. — Der am 30. November früh 4 Uhr 45 Minuten von Löbau über Ebersbach nach Zittau fahrende Per- soncnzug erlitt in Ebcrebach wegen eine« TesecteS an der Locomotive einen unsreiwillige» längeren Aufenthalt. Nach Eintreffen der von Löbau requirirle» HilsSmaschmc konnte der Zug seine Fahrt unbeanstandet sortsetzcn. vermischtes. — Dem Vorstande des Vaierländischen Frauen-Bereink ist daS nachstehende Allerböchsle Handschreiben Ihrer Majestät der Kaiserin vom 28- November o. zugegangen: Ich bin Zeuge von den leider noch steigend»» Verheerungen, welche durch die Ueberschweminungcn des Rheins verursacht werben. Bon Mannheim bis Köln werden die Spuren Vieler ganz anormalen Lali»miüt lange fühlbar bleibe». Dorsschastcn und niedere Sladt- »heile stehe» unter Wasser, Wintervorräthe sind zerstört, anderer Schäden nicht zu gedenken. Dies ist einer jener Momeitte, wo die Thätigkeit der Zweigvereinc sich beivähren muß. und Ich werbe es sür angemessen erachten, sofort daraus einzumirken. Ter Tobleuzer Zweigvcrcin ist bereit« mit gutem Beispiele voran gegangen, und Ich hoffe, daß überall, wo eS Noch thut, die gleiche Theilnahme sich er weisen wird. Cablenz, den 28. November 1882. gez. Augusba. — Die deutsche wesellschast zur Rettung Schiff« brüchiger versendet unter dem 27. Nov. eingehende Bericht« über die Strandung dcS deutschen Ewer „Helena" bei Cuxhaven, der Brigg „Königin Elisabeth" bei Neubarrlingersiel und der deutschen Bark „Ceres" bei der Insel Zingst. Die RetluuqSvrriuche bei den ersten beiden Schiffen sind geglückt, von der Bark „Lerrs" konnte der Eapitän leider nicht mehr gereuet werden. Zwei Lent« derselben wurden vorher über Bord gerissen und die übrige Mannschaft mußte sich am Maststnmps rc. sestbindeu. Um 7 Uhr erhielt die ReiiungSstatiou Prerow Nachricht von der Strandung der Ceres und schon »m 7'/, Uhr fuhr das Rettungsboot „Gras Bohr»Negendank", mit 6 Pserden bespannt, aus dem Schuppen, dem Strande zu, und ging um 8 Ubr zwischen Prerow und Zingst in See. Bei der furchtbaren Brandung, den hohen Wellen und dem rasenden Strome erreichte cS, nachdem eS wiederholt vollgeichiagen, nach unsäglicher Anstrengung ungefähr um 12 Uhr das verunglücke Schiff. Ueber dasselbe rasten ober die Wellen förmlich hinweg, und Trümmer trieben aus der Leeseite daneben, so daß es dem Reinmgsboote unmöglich war, sich an das Schiff zu legen. ES mußte also so nahe, wir irgend thnulich vor Anker gehen; der Besatzung des Wrackes wurde eine Leine zu- geworfen, woran sich dann zur Zeit immer ein Mann befestigte, von dein bereits glatt rasirien Berdeck in die Brandung sprang» und daraus ins Boot gezogen wurde. Als nun aus diese Weise 6 Mann »ach 1'/, ständiger schwerer Arbeit mit größter Lebensgefahr vom Rettungsboote ausgenommen waren, ersuhr die Bootsbesatzung, daß der Capitän allein noch in der Cajüte sei, welch« er vorhin auf Bitten und Zureden, sowohl des Steuermannes, als auch der Leute, nicht habe verlassen wollen, vielleicht auch nicht habe verlassen können. Ta derselbe trotz Ruscus auch jetzt noch nicht zum Vorschein kam, vom Rettungsboote aus eS aber unmöglich war, an Bord zu kommen, auch da» Boot sich nicht mehr anshalten konnte, da die See noch wilder wurde und dasselbe einmal über das andere vollschlug, so mußte man den Capitän leider zurücklassen. Auch die Rücksahn war mit größter Gefahr verknüpft, jedoch erreichte da» Boot gegen 2 Uhr glücklich da» User, seine Besatzung total durchnäßt und ent kräftet, die Schiffbrüchigen in einem traurigen Zustande, keiner konnte mehr gehen und der Koch starb bald nach der Ankunft, wo- gegen die Ucdrigcn, gleich mit trockener Kleidung rc. versehen, sich bald erholten. Gleich nachdem nun bekannt wurde, daß der Capitän noch an Bord sei, versuchten 8 kühne und gewandte Männer, noch einmal an das Wrack zu kommen, aber bevor sie dasselbe erreichen konnten, wurde das Wrack vollständig zertrümmert. Jetzt ist nicht« mehr von dem Schiffe zu sehen, als die Trümmer, die an« User treiben, und ist also bestimmt anzunehmen, daß der Capitän ertrunken ist. Die beiden Leichen der vorher von den Wellen fortgerissenen Leute sind bereit« ausgefundeu und wurden mit dem verstorbenen Koch beerdigt. * Gera, 29. November. Hier ist wieder eine Ver» glstungsgeschichte vorgekoinincn. In einer hiesigen Fabrik erkrankte gestern unter allen Anzeichen einer Vergiftung ein Arbeiter, nachdem derselbe den ihm von seiner Mutier ge brachten Kaffee getrunken hatte. Ein Rest deS Kaffee- wurde der Staatsanwaltschaft übermittelt. Dieselbe hat die Unter suchung cingclcitct, und soll auch der Stiefvater de» Beschä digten bereiiS verbaftct sein. Letzterer hat inö Krankenhaus geschafft we.de,, müsse». — AuS Ramls wird die Verhaftung eines Handarbeiters gemeldet, welcher durch fortgesetzte Miß handlungen de» Tod seines 1'/« Jahre alten Stiefsohnes her- beigesührt haben soll. — Nachdem bereits in dem Vororte Gera-lliitcrinkaus unter dem Rindvieh die Maul- und Klauenseuche anSgebrocken ist, hat sich dieselbe auch aus das benachbarte Tors Rubitz anSgebreiteft sf Gera, 30. November. Die Folgen aufregender Iiigendlectüre, wie sie in kcr Groschenschundwaare aus den Markt geworfen und von unserer Heranwachsenden Jugend wegen deS sensationellen Inhalts förmlich verschlungen wird, zeigten sich dieser Tage wieder an einem eclatanten Kalle. Mehrere Knaben batten sich an dem Inhalt derartiger Schriften die Gemütber in solcher Weise erhitzt, daß sie be schlossen, gemeinsam nach Afrika zu reisen unk die an einem Ncbeiisliiß des Congo noch unau-zebeistete Goldmine auszu- siichen und ihres kostbaren Inhaltes zu entledigen. Der Führer deS Ganzen war der elfjährige Sohn eines höheren Beamten. Derselbe, durch sein rxattirteS Wesen bereit- nicht rühmlich bekannt, bestimmte den vergangenen Sonnabend zur Abreise, und wirklich fand sich auch noch ein zweiter Knabe, der an dem Abenteuer theilnabm, ein dritter trat am Tage der AiiSsübrung von dem Plan zurück. Revolver unk Geld hatten sich die Beiden zu verschaffen gewußt und mit diesen traten sie ihre „Fußreise nach Afrika" an. Etwa 2 Etnnken über Gera zeigten sich die Geldmittel al» nickt ausreichend und der Führer schrieb de-balb in kategorischem Tone an seinen Vater, daß er ibn, sosert 300 st schicken möge. Der Vater, der wegen de» mißrakhenen Jungen schon bereits alle amtlichen Schrille ciugcleilet batte, ließ den Bursche» zurücktranSpor- tircn und wollte ihm nach seinem Eintreffen die verdiente
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