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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.11.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-11-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188311087
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18831108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18831108
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1883
- Monat1883-11
- Tag1883-11-08
- Monat1883-11
- Jahr1883
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.11.1883
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Krtartiin uni» Lrpedttiou JohanueSgaffe 33. Aprechkuniru i»rr Lrdartion: vormittag« 10—12 Uhr. Nachmittag« 5—8 Uhr. k«ir tt» NX,«»« ri-,»lL»d«er M«»lkrivt» »Mht stch »«« -t»d»cu«i> »>cht »o»u>»Uch, Anuat«« Per s»r Pie nächfts«l«ende R«»«er Pefti»«te« Inserate an Sachrntagen hi» 8 Uhr Nachmittags, an Sann- un» Festtagen früh hi» '/,S Uhr. 3n -rn FlUuieu für Ins.-Xunahmr: Ott« Nie««, UmverfitätSstraße 21, L«Ui» Lösche, Kathariaeastraße 18, p. unr hi» '/,8 vhr Anzeiger. Organ för Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. Unflage LSLVC. Ldonuemratspreis Viertels. 4'/, Mit. jncl. Briaaerloho 5 Mk^ durch die Post bezogen 6 VN. Jede einzeln« Nummer 20 Pf. Belegexemplar 10 Pf. «ebiihren lür Extrabeilage» «hue Poftbeförderung 3S Mk. «it Postbesörderuug 48 Mk. Inserate ögespaltene Petitzeile SO Pf. Erobere Schriften laut uujrrrm Preis- vcrzeichniß. Tabellarischer u. Zisferusatz uach höhorm Tarif. Ltttamru unter dem Kedartkonostrich die Spaltzeile 50 Pf. Juserate stud stets au die Eppepttt»» zu sende». — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praooawerauäa oder durch Post- uachnahme. 312. Donnerstag den 8. November 1883. 77. Jahrgang. Amtlicher Theil. NMmtmaching, Festzug zur Lutherfeier betreffend. Die Reichs- und Staatsbehörden, die U»i»erfttät, die Geistlichkeit und die Kircheuvorstäude, sowie die sonstigen zur Belheiliqung bei dem am lO. November statt- findenden Festzuge besonders etngeladeuen Behörden und Personen erhalten die Programme und Feg« zeichen von «nS zugesandt. Dagegen werben alle übrigen angemeldeten Theil- nehmer an dem Festzuge, insbesondere die Lehrerschaft, Innungen und andere Corporation««, Gesellschaften und freie Bereinigungen hiermit ersucht, die Pro gramme und Aestzeichen Donnerstag, den 8. dieses MonatS, zwischen Vormittags 11 vhr und Nachmittag- 2 Uhr aus dem Ratybanse, Zimmer Nr. LU, durch Beauf tragte abdolen zu lassen und sodauu für die Berlhciiung an ihre Mitglieder selbst zu sorgen. Die Zugorduung wird am 8. diese» Monat» ver öffentlicht werden. Leipzig, den k. November 1883. DaS Fest-ConrltS. Or. Georgi. Lutherseler in Leipzig. Zug-Ordnung. Alle dom FestcomitS persönlich eingeladenen Theiluehmer sammeln sich von 11 bi» llV, Uhr auf dem Rathhause, um sich von da au- in den Zug einzufügen. Die beim Gesänge milwirkenden Sängerinnen und Sänger sammeln sich in der IohanniSkirche und begeben sich um '/»ll Uhr auf da» für sie errichtete Podium vor der Kirche hinter dem Denkmale. Die Angehörigen der Universität versammeln sich am Augustrum und ziehen durch die PcterSstraße di» 11'/» Uhr auf den Marktplatz. Alle übrigen Betheiligten sammeln sich in ihren LercinS- localitäten oder an sonst ihnen geeignet erscheinenden Plätzen so zeitig, daß sie bis l l'/« Uhr mit den Spitzen ihrer Züge hinter den auf dem Marktplatze von der Katharinen- zur Grimmaischen Straße geordneten Fähnleinträgern, da» Gesicht nach dem Ralhhause gewendet, Stellung zu finden im Stande sind. Ihre Reihenfolge im Zuge ist: K. Gapelle deS 107. Regtm. (L. Hälfte). 1) Universitätö-Docenten und Studirende. N Capelle de- L07. Regtm. (2. Hälfte). 2) Geistlichkeit und Kirchenvorstände. 3) Reichs- und Staatsbehörden, Vertreter der Garnison. 4) Rath. Ehrenbürger, Stadtverordnete, Mitglieder städt. Ausscbllsse, Handels- und Gcwcrbekammer, Börsenvorstand, städtische Beamte. 5s Buchhändler. 6) Conservatorium. O. Capelle de- 108. Regt«. 7) Direktoren und Lehrer sämmtlicher öffentlicher und Privat schulen und Lehranstalten. ». Capelle deS Herrn Musikdirektor MatthieS. 8) Bäcker-Innung. 9) Alte Böttcher-Innung. 10) Neue Böltcher-Inuung. 11) Buchbinder-Innung. 12) Bereinigte Dachdecker. 13) Fleischer-Innung. 14) Fischer-Innung. 15) Glaser-Innung. 16) Gelbgießer-Innung. 17) Alte und Neue Klempner-Inunug. 18) Kramer-Innung. 19) Neue Kürschner-Innung. 20) Lobgerber-Innung und Weißgerber-Inuuag. 2t) Maler- und Lackirer-Jnnung. 22) Geprüfte Maurer und Zimmerer. 23) Alte und Neue Sattler-Innung. 24) Schlosser-Innung. 25) Schmiede- und Stellmacher-Innung. 26) Schneider-Innung. 27) Schornsteinfeger-Innung. 28) Alle und Neue Schuhmacher-Iiwung. 29) Täschner- und Tapezierer-Innung. 30) Tischler-Innung I. 31) Tischler-Innung ll. 32) Töpfer-Innung. — Uhrmacher. «. Capelle deS 184. Reg. (L. Hälfte). 33) Sausmännischcr Verein. 34) Polytechnische Gesellschaft 35) Leipziger Liedertafel. Männeraesang-Verrin. Gesang» Verein Phönix. Sängerbund. Zöllnerbund. Iüngling»- Verein. 36) Bautechniker. 37) Verein ehrenvoll verabschiedeter Militair». — Schützen- aeseüschast. 38) Buchbandlungsgehülfen-Derein. 39) Schristgießer-Verein. 40) Buchdrucker-Verein. 41) Berein für Volkswohl. Capelle de« ISA. Reg. (8. Hälfte). 42) Allgemeiner Turnverein. — Leipziger Turnverein. 43) Rettuugscompagnie. ^ Bei der Ankunft auf dem Festplatz« ziehen die Herren Studierenden cmßerhalb de» inneren Fesibezirk» recht», während die Docrnten den inneren Festbezirk betreten; die Lbtkeilungen 2 bis 7 deS ZugeS folgen denselben. Die Abtheilungen 8 bis 41 stellen sich zunächst außerhalb de» inneren Fesibezirk« l buk» aus, di« Abtheilunge« «2 nnd 43 -erad« der demselben. Nnchdrm dnnn die Fahnen an da» Podium der Sänger herau»g«»»imnen sind, ist e« gestattet, so weit e« der Raum «klaubt, <u» da« Denkmal heranzutreten. La« FeOco»ttS. Der Zutritt zur Galerie der Aula am 10. diese» Monat» ist nur gegen Vorzeigung einer Einlaßkarte gestattet. Da dieser nur für Damen bestimmte Raum ein überaus beschränkter ist. so können zunächst nur die Damen der Professoren und Docenten und zwar je mit einer Karle nach der Reihe der Anmeldung Berücksichtigung finden. Leipzig, den 7. November 1883. Der Rector der Universität. vr. M Heinze. Bekanntmachung. Der auf Sonnabend den lO. November d. I. fallende Markttag wird der Lulhrrseier wegen auf Freitag dea 0. November d. I. hiermit verlegt. Leipzig, am 1. November 1883. Der Rath der Stadt Leipzig. He vr. Georgi. )enmg. Bekanntmachung. Wegen der am Sonnabend den 10. b. M. stattfindenden Lutherjeier ist da« Kehren der Straften nicht an diesen« Tage, sondern bereits am Tage vorher, also am Freitag den 0. d. M., in der geordneten Zeit vor zunehmen. Leipzig, am 7. November 1883. Der Rath der Stadt Leipzig. Vr. Georgi. Hennig. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß auS Anlaß der Luthcrseier hier, Sonnabend, am IO. November d. I., sämmllichc städtische Expeditionen geschloffen sind. Leipzig, am 2. November 1883. Der Rath der Stadt Leiznig. vr. Georgi. vr. Wangemann. Bekanutmgchnn-. Am Tage der Lntherfeier ^ Sonnabend, den 10. November sind die Expeditionen des Königlichen StandeSamte« nnr Vormittags von 8 biS 10 Uhr net. eipzig, am 8. November 1883. Der Standesbeamte. Dir. Julius Burckhardt. Vcthritigung an der Lutljcrkticr. Um de» im Handels- und Gewerbebetrieb beschäftigten An gestellte» und Arbeitern Gelegenheit zur Bethciligung an der Lutherfeier am 10. November zu geben, sordern wir die hiesigen Handelsfirmen und Gcwerbtreibendea hierdurch aus, ihre Peschäft-Iacale an dem genannten Tage geschloffen zu halten. Leipzig, den 3. November 1883. Tie Handelskammer. Tie «ewerbekammer. vr. WachSmuth. Bors. Wilh. HLckel. vors. vr. Geusel, S. Herzog, G. Bekanntmachung. Am 10. November d. I. bleibt wegen der Lutherseler die hiesige Fond»- «nd Produeten-VSrsc geschloffen. Die aus diesen Tag regulalivinäbig fallende Produktenbörse wird einen Tag vorher, den 9. November d. I., abgehaltea. Leipzig, den 26. Oktober 1883. I. und 11. Sektion de» VSrseuvorftaode». Bekanntmachung. Au» Anlaß der Einschätzung zur Emlommensteuer auf da» Jahr 1884 werden den Vorständen von juristischen Personen und Vereinen aller Art, sowie den Arbeitgebern rc. gegen wärtig Formulare zur Anfertigung von GeyaltS- bez. Lohn- nachweisungen behändigt, welche nach Maßgabe der Bestim mungen in tztz. 36 und 37 de» Einkommensteuergesetze» vom 2. Juli 1878, verbunden mit 8 28 der dazu erlassenen Au<- führungS-Verordnung vom 1t. Oktober desselben Jahre», auSgefüllt binnen 8 Tage«, von der erfolgten Be» höiudiguug ab gerechnet, bet Dermkidung einer Geldstrafe btS zu SO Mark, die bei Versäumung deS Termin- «nnachsichtlich beigetrieben werde» wird, an di« Filiale «aserer Stadrsteuer-Ein nahme, Obstmarkt Nr. 3, 3. Etage (Stadthau»), abzugeben sind. Sollten die betreffenden Vorstände, Arbeitgeber rc. For mulare in ungenügender Anzahl oder bi» zum l5. diese« MonatS überhaupt nicht erhalten haben, so können dieselben dergleichen Formulare an gedachter Expeditionsstelle entnehme«. Leipzig, den 6. November 1883. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Gohlitz. Nach Anordnung deS Königl. Ministern deS Inner« ist der Verordnung vom 28. December l882, die Sicherung der Schauspielhäuser gegen FenerSgesahr betr., auch in Bezug auf die von Dilettanten veranstalteten Schanspielvor- stellungen nackzngehen, jedoch mit Ausnahme solcher, welche in Privathänsern vor einem engeren geschloffenen Kreise von Zuschauern siattsindcn. Demgemäß wird den Inhabern von Restauration-local-», in welchen Sä»aufpielvorstellung«n oder überhamPt Anfföhrnngen unter Benutzung einer Btlhncn- einriehtnug slattfindrn sollen, hiermit ausgegeben, anch dann, wenn dabei nicht ein Erwerb beabsichtigt, also eine gewerbepolizeiliche Erlanbniß nicht erforderlich ist, zur Ep, rtehtnng «nd Benützung der Bühne, mc^ dieselbe auch noch so einfacher Art sein, »»eher vnsere Erb naehznsnchen. Die Gesuche sind im Gtadthanse bei der aewerbe» volizeilichen Abtheilung einznreicben ober mündlich anzuoriagen, sofern der Anbringer gehörig unterrichtet ist. Inhaber von Restauranonen, welche die Benutzung V» Bühnen in ihren Localen gestatten, ohne unsme Erlaubnis hierzu erlangt zu haben, werden um Geld bi« zu SS uE mit Hast «» zu 14 Tagen bestraft werden. Leipzig, am 26. Oktober 1883. Der Rath der Stadt Leipzig. Sichori rSillgliches Symnciß«». Zur Lutherseier Sonnabend, dea 10. November, früh pünktlich 9 Uhr «ctu» (Festredner: der Rector), wozu im Namen de» Lehrer- collegiumS ergebenst einladet Leipzig, am 7. November 1883. ^ ^ „ Richard Richter, Rector. vr. Georgi. nchörinS. Bekanntmachung. An den hiesigen Volksschulen sind nächste Ostern 24 provisorische Lehrerstellen zu besetzen, mit denen cm jährlicher Gehalt von 1500 verbunden ist. Bewerber, welche die WahlfähigkeitSprüsung bestanden baben oder bis Ende des IahreS zu bestehen gedenken, wollen Gesuche und Zeugnisse bis Ende dieses Monat» bei un einreichen. Leipzig, am 7. November 1883. Der SchnlauSschust der Stadt Leipzig. Vr. Panitz. Lehnert An die Herren Wrictsoorsteher und Meger. DaS Unterzeichnete Armendircclorium ist darauf aufmerk sam gemacht worden, daß eine Abhaltung der TiltrictS- versammlungen am nächsten Freitage, al- dem Vorabende des LulberseneS, zu einer Beschlußuniähigkeit vieler Versamm lungen führen dürste. ES ergeht daher hierdurch daS Er suchen an die in Frage kommenden Districte, ihre Versamm lung statt am Freitag bereit« am Donnerstag Abend in den gewohnten Localen, welche sämmtlich zur Ver fügung stehen, abhalten zu wollen. Leipzig, den 6. November 1883. DaS Arme« - Directorin«. Ludwig-Wolf. Bekanntmachung, die Wahl der Beisitzer für daS GewerdeschiedS- Gericht betr. Behufs der laut Ort-statut» für da« GewerbeschiedSaericht m Leipzig in Verbindung mit dem von der Königl. Krei»- yanptuiannschaft durch Beschluß vom 20. December 1880 be stätigten Nachtrage hierzu aus die Zeitdauer von 3 Jahren vorzunehmenden Wahl von 60 Beisitzern für diese» Schieds gericht, welche zur Hälfte Arbeitgeber und zur anderen Hälfte Arbeitnehmer sein müssen und von denen die ersteren ausschließlich von Arbeitgebern, die letzteren ausschließlich von Arbeitnehmern zu wählen sind, werden hierdurch alle Slimm- berechliglen, und zwar ohne Unterschied deS Geschlechts ». in der Abtheilung der Arbeitgeber alle diejenigen Kauflcutc, Fabrikanten und selbstständigen Gewerb- treibenden, welche volljährig sind und in Leipzig nach 8. 14 der Gewerbeordnung ihr Gewerbe angemeldet haben, d. in der Abtheilung der Arbeitnehmer alle diejenigen von ihnen, ivclche volljährig und in einem hiesigen Gewerbeetablissement zur Zeit der Wahl beschäf tigt sind, geladen, zur Ausübung ihres Wahlrechts und bei Verlust desselben für diese Wahl Montag, den 12. November 1883, in der Zeit von 12 Ubr Mittag- bis 8 Uhr Abends in, Wahllocal, Obstmarkt Nr. 3, Part.» Zimmer Nr. 59, in Person sich einzufinden und ihren aus 30 wählbare Personen der betreffenden Abtheilung lautenden Stimmzettel abzugebcn. Die an der Wahl sich Bethnligenden haben sich vor dem Wahlausschüsse, insoweit diesem nicht die Wahlberechtigung bekannt ist, aus Erfordern Uber ihre Wahlberechtigung auS- »nweisen, und zwar die Arbeitgeber durch Zeugnisse deS RatbcS al- der Gewerbepolizcibehörde, die Arbeitnehmer durch Zeugnisse ihrer Arbeitgeber, resp. de« Polizeiamt«, durch welche bestätigt wird, daß der Arbeitnehmer wirklich hier in Arbeit steht. Formulare für diese letzteren Zeugnisse werden ebenso, wie die ersteren Zeugnisse selbst i», Stadthaus, Obst markt Nr. 3, Part., Zimmer Nr. 62, schon von jetzt an un entgeltlich verabfolgt. Wählbar sind unter den oben ind a und d ausgesührten Etimmberechtigteil nur Männer, welche sich im Besitze der bürgerlichen Ehrenrechte befinden, daS 25. Lebensjahr erfüllt haben und in Leipzig wohnhaft sind. Leipzig, den 19. Oclober 1883. Stadtrath Dietel, Vorsitzender deS GciverbcschiedSgericht» und Wahlvorsteher. Ersucht wird der am 30 October 1851 zu Zittau geborene Maurer Robert Gustav Mönch, welcher zur Fürsorge für seine der öffentlichen Unterstützung anheim gefallene Familie anzuhalten ist. Leipzig, den 2. November 1883. Der Rath der Stadt Leipzig. (Armenamt.) Ludwig-Wolf. Wendt. Erledigt hat sich unsere den Detiuirten de» hiesigen Georgenhauke» Philipp Heinrich Daniel Stnmpf beireffende Bekannimachung vom 8. October d. I. darch Gestellung de» rc. Stumpf. Leipzig, am 6. November 1883. Da» Pali,eiamt der Stadt Leipzig. Bretschneider. W. Da» von der Unterzeichneten Behörde für Lanrarpt« Paultae Marte Ltndner von hier unter dem 11. November 1868 au«- »eftellte Dienstbuch ist vor längerer Zeit in hiesiger Stadt verloren gegangen Wir bitte», dasselbe im Ausfindunglfalle anher abzngrben. Leipzig, am 6. November 1883. Da« Palizet-«mt der Stadt Leipzig Bretschneider. Schulneubau. Di« Schulgemeinde Möckern bei Leipzig beabsichtigt eine neue Schule zu bauen und fordert diejenigen Herrn Archiiekten, welche sich bei der Loncurrenz betheiligr« wollen, hierdurch aas, die B«. »tngunge« »nd Situation»plan aus dem Bemeindebureaa zu Möckern «tnzuskhcn. 1. Prei« 300 2. Preis ISO ^l Einreichungsfrist der Zeich- inmg bi« SI. Decemder 1888. Der Schnlparftan». Nichtamtlicher Theil. Türkisches. Die Türkei macht zeitweise den Versuch, selbstständig in den Gang der Entwickelung auf der Balkanhalbiusel eiu- zugreifen, sich loszumachen von den auswärtige» Einflüsse», welche seit einer langen Reihe von Jahren sich an, Goldenen Horn geltend gemacht haben, aber immer aus» Neue erweisen diese ihre Kraft und wirken lähmend aus jede eine Wendung zum Bessern verheißende Bewegung. Abdul Hamid unter scheidet sich vielfach vortheilhaft von seinen Vorgängern, ein trübcS Geschick hat ihn zu einer Zeit aus den Thron berufe», als die Türkei der Auslösung nahe z/u sein schien. Die Palast revolution, welche die Ermordung von Abdul Aziz und die Erhebung Mnrad'» V. aus den Thron der Osmanen zur Folge halte, verhals auch Abdul Hamid zur Macht und lud eine Verantwortung aus seine Schulter», welcher er nicht gewachsen schien. Aber gerade die Schwierigkeiten der Lage, in welche er plötzlich versetzt wui/de, haben ibm zur Lehre ge dient und ihm den Weg gezeigt, welchen er cinschlagen müsse, um sein Reich vor dem Untergang zu bewahren. Die Wider standskraft, welche die Türke, im Jahre l877 bewies, habe» ihr die Bewunderung und Ancrlciimiiig deS übrigen Europa verschafft und auch die Hoffnungen Abdul Hamid'S auf eine bessere Zukunft erweckt. Die Hauptgesahr für die Türkei besteht in ihrer Ver einzelung, sie ist sich dessen bewußt, daß sic Verbündeter bedarf, aus welche sie im Kall eine« erneute» Angriffs Ruß lands rechnen kann. Die Wünsche der Türkei gehen aber weiter, al» ihre Befriedigung zu ermöglichen ist^ weil ein Bündniß im eigentlichen Sinne ans der Voraussetzung be ruht, daß beide Theile sich zu Leistungen verpflichten. Bei der Türkei liegt die Sache so, daß sie Schutz sucht, ohne dafür eine Gegenleistung bieten zu können. Da» ist schiff»,in für sie, aber die thatsächlichcn Verhältnisse vertan«,, Be achtung und diese stehen dem Abschluß eine» Bündnisse» mit der Türkei entgegen. Dennoch ist die Türkei nicht so isolirt, wie e« scheinen könnte, weil ein Angriff Rußland« aus die selbe sofort «ine Gegenbewegung aus Seiten de» mittel- europäffchen Friedensbunde« zur Folge haben würde. Eine Localis,rung de» Kriege», wie im Jahre 1877, wäre heule kaum denkbar, weil Frankreich begierig <ms den Augenblick wartet, in welchem der erste Kanoneuschuß aus russischer Seite fällt, um dann mit Rußland vereint sich gegen Deutsch land zu wenden. Diese Sachlage ist Rußland 'ebenso klar bewußt wie dem übrigen Europa und daS kommt indirect auch der Türkei zu Gute, obwohl sie in keinem festen Bündniß- verhältniß zu ihren Nachbarn sieht und nach Lage der Verhältnisse stehen kann. ES wird aus Konstantinopel berichtet, daß die Mission Mnkhtar Pascha's gescheitert sei und daß Lord Dusseri» die daraus sich ergebende Mißstimmung benutze, um den englische» Einfluß am Goldenen Horn zu stärken. DaS mag vielleicht der augenblicklichen Constcllation entspreche», aber ei» Um schwung der türkischen Politik im Sinne einer Annäherung an England wird sich daraus schwerlich ergeben. Ein Blick aus Egypten und Eypern muß dem Sultan i»S Gedächlnjß zurückupen, waS ihm von englischer Freundschasl blüh! und muß ihn immer wieder daran gemahnen, daß er einen festen Rückhalt nur bei Oesterreich und Deutschland suchen und finden kann. Die Freunde Englands bauen große Hoffnungen auf diese augenblickliche Verstimmung deS SullanS, sic wollen ihn von der im Werke begriffene»'Armceresorm abbringe», und ihn dazu veranlassen, daß er in wirthschasllicbcr und in administrativer Beziehung die nölhiqen Verwendungen ge nehmige. DaS scheinen in der Hauptsache vage Bermulhnngci, zu sein oder Augenblicks-Illusionen ohne Bestand und scsle Grundlage. Lord Dufferin soll dem Sultan die Initiative zu den Reformen in Armenien überlassen haben. Wenn das wirklich geschehen ist, so ist daS nur eine Folge teS von Berlin auf London geübten Drucks, aber nicht einer srcnnd- scbafllichen Regung England- für die Türkei »nd deshalb ist nicht anzunehmen, daß sich die Türkei plötzlich England in die Arme werfen un» Oesterreich und Dculschlaud den Rücken kehren werde. Die Türkei kann da« Heil der Zukunft nickt von Eng land erwarten, da» ihr im entscheidenden Moment seine Flotte zur Verfügung stellen werde, sondern »ur von der inneren Kräftigung seiner eignen Einrichtungen. An dem Tag«, an welchem der Sultan über eine nach deutsche», Muster reorgauisirte Armer gebietet und da die türkischen Finanzen die Leistung der nöthigen Ausgaben gestalten, w»d er den zuverlässigsten und besten Bundesgenossen gesunden haben, der ihm überhaupt erreichbar ist. Eine günstige Wendung aber durch Bündnisse herbeisührcn zu wollen, ist ein Hirngespinnst, das allerdings durch die Erfahrungen Mnkhtar Pascha's in Homburg, Friedrich-ruh und Wien gründlich zerstört worden sein inaq. Und doch ist die Sendung Mnkhtar Pascha's gewiß nickt so erfolglos gewesen, wie sie ein Konstantincpler Brief der .Neuen Freien Presse- vom 30. October schildert, jür da« Gegenthcil spreche» verschiedene Anzeichen, deren Bedeutung und Wirkung zunächst noch nick t deutlich erkennbar sind. Schon da» ist ein nicht zu »iiterschätzenteS Ergebniß. baß der Sultan jetzt volle Klarheit über die Grenzen der Hilssbcrcitschast hat, aus welche er von Oesterreich und Deutschland zählen kann. Die indirccte Einwirlung, welche beide Mächte aus Rußland und England übe», hat sich bereits nach zwei Richtungen gezeigt: einmal hat England seine An sprüche aus die in Armenien vorzunebmenden Reformen berabgemildert, und andererseits hat sich Rußland dazu ver standen, sich mit dem Fürsten Alexander von Bulgarien in Güte au»zugleichen. Da» sind gewiß zwei wichtige Erfolge, deren Werth man in Konstantinopel bei rubiqcr Ücberlegung nicht unterschätzen wird, und eS darf binzugesügt werden, daß England sich auch in Egypten kaum die Mäßigung auferlegen würbe, welche e« in der That an den Tag legt, wenn eS nicht aus die übrigen Mächte Europas Rücksicht zu nehmen genöthigt wäre. In Rußland wird dieser Einfluß Deutschland» und Oesterreich» aus die türkischen Angelegenheiten am bittersten empfunden uud diese Empfindung macht sich unausgesetzt in derPresse Luft. Die „MoSkowSkja Wjedomosti"wSrde nickt die Möglichkeit eine- russisch-französisch-englischen Bündnisse» er örtern, wenn ihr nicht daS mitteleuropäische Bündniß ein Stein de« Anstoßes wäre. ES bedarf aber eine» solchen Gegenbündnissc» gar nickt für den Fall, daß Rußland auf richtig den Frieden will, weil ein« Friedensstörung von
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