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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.12.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-12-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188212104
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18821210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18821210
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1882
- Monat1882-12
- Tag1882-12-10
- Monat1882-12
- Jahr1882
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.12.1882
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LT >4.75. tud«i »leid« reu«» >1.10. «.-. Ive,t >4-40. täc» t^ü, ämr. «.25. >2.—. lxuu- «LO. «40. 4-40. »Mb» Vvl- «rlu». nick. .4)dl. «chnr M«, «M coj«e- >750. inux- >3.75. d.-kr> n»t» M,» L»°r 7«—. SK/» 7K<' «vt» S50 »»t»- L37. »«cd. Ml üla !»b7 >7S> Lil, Erscheint täglich früh 6»/, Uhr. Retscti«« »»- LrretVi« J»ba»ue«,asse 33. HprechssiinLen »er Nrt«N„: B»nnittag« 10—IS Uhr. »«hmtttaq« 5—« Udr. IAA»»«»»», »»»««,»»«, «»»»««»M, ^ch» ßch »l, »>-—«», >«"«« »er für »tr »«»kkol^nde H>««er detttmmt« An lern»» an «»cheul,,ru d,s , Uhr Rnckmitt«^. uud-eltta,« krüh»t»'i,»UhQ Z» tr« /Uiilrn für Zns.-^nuatz««: vtt« »temm. UittvettKitlftraht 81. L»ni« Lisch». Kathattnenstraße 18,», m»r »t« Uhr. ^Z3U. apMtr.TilgMM Anzeiger. Organ für Politik, Localgrschichte, Handels- and Geschäftsverkehr. Sonntag den 10. December 1882. Amtlicher Theil. Vrlumill««chil»r. Bei der am 7. unv 8. December ». o. stattgefund«« Stabtverordnetenersatzwaht haben die nachverzeichaclen Herren die beigesetzten Stimmen erhalten: ^ I» der El affe der Ansäsfigen: l) Oebler, David Aug., Schlossermeislcr, 4519 St. r) Aeater, Jul. Oscar, vr. inr. u. RechtSanw., 2S8S » r> HeiarteH, Ev. Gustav. T>scblermeister. 2S83 « 4> Backhau», Otto W. F, Maurermeister. 2273 « 1) Vereud, Max. vr. pkil.. Chemiker u. Fabrkt-, 2966 » S) Stuck, »ranz Jul. Emil. Gmeralagent, 2954 » 71 Meisehre, Earl Rob.. Kaufmann, 2838 - S> LÜedrde, Carl H. Iuliu«, Bäckermeister, 2813 - s> Guuepel, Luvw. Heinr.. Kaufmann, 2801 - l«i Sehra««. Herm. Aug., Lohnkutsch», 2778 » lli Wenzel, E. F.. vr. weck. und Proseffor, 1711 - !7j JohauueS, A. E. F. H.. Privatmann, 1685 » IZ) Soreaz, M. H., »aufmann. 1681 » Hi Keeper, I G.. Lehrer. 1577 . I!) Blütpi»er.I.F..Com.-Rathu.Pianof.-Fabrik., 1554 » IS) Wtlhel»y, «. O.. Klcmpnermeister, 1549 , 17) Hartman«, C. W. A., Tapezierermeister, 1S47 - IS) Schmidt, ff. I.. Schneidermeister, 1544 - IS) MotheS, O., vr. pkil. und Bcmrath. 1541 - N. Ja der blaffe der Unaasäisffge«: 1) Iweiat-er, Heinr. Gust.. Kaufmann, 4513 St. 7) Tcksteiu, Anton, vr. moä. u. prakt. Arzt, 31 ll - z) Getbel, Franz Carl. Buchhändler, ti Naschpler, Carl Conr., Buchdruckereibef^ r) Schneider, H G. C-, Lampensabrikant, «1 Heuschkel, Clemens, Bankvirector, 7) Doael, Wilhelm A., Kaufmann, 8) Gevhardt, 2. Fr. Albert, vr. pkil., Pro fessor und Oberlehrer, 8) Strand, Rob. Hugo, Colonialwaaren- händler (Firma: Friedrich Becker), ll>) Herrmaa», 2. C. G-, Rauchwaarenhdlr., U Bartsch, M. LaudgerichtSdirrttor. ly Schttobach, C. H., vr. »wä. «. Direktor einer Heilanstalt, I») de Ltaare, A. H.. Kaufmann »t. Eonsul, It) Atnkeise», A.. Rechtsanwalt, li) AraPke, C- M., Rechtsanwalt. « Dünkel, ff L. E., Kaufmaua. 17) Stolpe, H. M. L. Bäckermeister, iß) Noseneraatz, L. L.. Kauf«»»», lv) Werthaaer, A-, Kaufmauu, Da in der Elaste der Ansässigen 10 und «n der der Un «filssigea ebenfalls lv Ersatzmänner zu wählen waren, so Ü»d die unter ^ l bis mit 10 und unter 8. 1 bis mit 10 «erpicbnctea Herren alS zu Stadtverordneten gewählt zu bestock lrn. Leipzig, am 9. December 1882. Der -kath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. N. 2979 . 2978 - 2976 - 2074 - 2828 - 2825 . 2820 . 2802 - 1708 - 1702 . 1699 . 1695 - 1551 . 1587 » I5S6 - 1530 - 1520 -eßentliche Sitzung der Stadtverordneten Mittwoch, am IS. December 1882, Abend» <i'/, Uhr, t« Saale der I. Bürgerschule. Tagesordnung: I. Bericht »eS SchulauSschuffeS über: ». die Specialbudgets „ThomaSschule", „Nicolaischule"» „Realschule I. Orv.". „Realschule II. Ord.", „Höhere Schule für Mädchen" bub „Gewerbeschule" des HauShaltplaneS pro 1883: d. die Rückäutzerung d«S Rathe« auf die Anträge de« Collegium« zur Rechnung der Gewerbeschule für 1880. II. Bericht drS OekonomieauSschusteS über: a. Herstellung einer Umhüllung für das Gellert-Denkmal; d. zwei gleisige Anlegung der Pserdebahnlinie Leipzig-Thonberg ans dem Tratte des Grimmaisckea SteinwegeS von der Post di« zur 2ohsnni«kirche. 12. Bericht de« GaSauSschusteS über: ». Röhrenleaung und Beleuchtung de« Herrn Friedr. Loigt'schen TyeileS der Straße 6 im südwestlichen Bebauungspläne; d. Auf stellung eines EaudelaberS ans der Kreuzung der Blücher-, Eutritzsch» und Gohlis» Straße; o. Beleuchtung der Erlenflraße. H. Bericht de« StistungSauSschusse- über die Specialbudgtt« der Backer'schen, Bienn'schen und Mende'schen Stiftung de« HauShaltplaneS pro l883. V. Bericht de« Stiftung»- und OekonomieauSschusteS üb» Conto 33 „Nördlicher Friedhos" deS Haushaltplane« für dar Jahr 1883. Vekanntumchnilg, ttu gesetzwidrige« Besuch voa Schankloeale« seiten« der Aortbtlduagsschüler betr. C« ist zu unser» Kennlniß gekommen, daß in hiesiger Tlabt eine Anzahl im fortbildunqSschulpflichtigen Alter stehende 2»ab«, hin unv wird» zu Bereinigungen zusammcntreten »ab bann regelmäßig zu bestimmt» Zelt Schanklocale besuch». Vir sehen un« daher veranlaßt, den Inhabern von Schank- ürthschasken und Destillationen die Bestimmungen de« tz. 135 b« Irmenordnung vom 22. Oktober 1840 in Erinnerung zu nazen. nach welchen diejenigen „Scbankwirthe, welche Kinvrrn, rchilknaben und Lehrlingen da» Auslieaen in Schankstätten Ater« alt in Begleitung erwachsen» Personen, denen sie AhchSren. bei sich »»statten, mit 5 bi« 20 Thalern Geld- «t« verhältaißwäßiger Gesänanißstrase event. mit Entziehung da bchaakconcession zu bestrafe» sind." üchleich weisen wir darauf hin, daß in tz. 47 der An«. mhnmqSvcrordnnng zum BolkSschulaesetz vom 2«. April 1873 ^» Schulbehörden da« Recht Vorbehalten ist, den Besuch Meluer BcrgnügungSotte auch den Schülern der Fortbildung« lchm gänzlich zu untersagen. I» die Eltern, die Prmcipale» die Dienst- und Lebrhcrren "«rnchtrn wir hiermit da» dringenve Ersuchen, alle ihnen stehenden Mittel anzuwenden, daß die zum Besuche «Sanbupwasschule verpflichttten Knaben. Lehrlinge, Bur- M»«. dom Betreten d» Schankloeale soviel als möglich «gehalten werden. ich»»S a« ». Dccemb» 1882. Der Netth »er Gt«dt Leipzig. vr. Georgi. Lehnert. Auflage L7,SS«. Avsnnnnrittsvrns viettelj. 4'/, Mit-, iucl. Vrmaerlolm 5 Nk>. durch die Post bezogen « Mk. Jede nazels« Nnmm» 25 Ps. Belrgerrnwlar 10 Pf. GebSdren lür Extrabeilage, »tznr BoKbesSrderung 39 Ml «tt Koftbeiörderung 48 Mt. Znsrratr «gespaltene Petitzeile 20 Pf. Gröbere Ähr,Ken lam unserem Preis, verzeichn: st. Lrbellarisch» Sa» na« höherem Tarif. Lrrlamen unter -ea ÜeSartiousärich bi« Dvaltzeitr 50 Ps. Inierate sin« «int an die ErpeSttt«» zu ieaoe». — Rabatt mrd »ich: gegeben. Zahlung praeaumeranao »der durch Poft- »achnahme. 76. Jahrgang. Mit Bezugnahme auf unsere Bekanntmachung vom 25. April e. machen wir hierdurch die hiesigen Herren Aerzte daraus aufmerksam, daß sie über die im laufende» 2ahre auSgcsührten 2mpfungen für jeden Ort, in welchem sie solche Impfungen voraenommen haben, eine besondere Liste nach den Formularen V, VI und VII, und zwar in allen Rubriken vollständig auSgefüllt, auszustellen, sowie dieselben bi« zum 8. 2anuar 1883 ohne jede weitere Aufforderung an unsere 2mpsexpedition — Stadthaus, Obsimarkt Nr. 3. Erdgeschoß links, Zimmer Nr. 63 — einzu,eichen haben, widrigenfalls nach Ablauf diele« Tage« unnachsichtlich gegen Säumige mit d» in K. 15 de« Gesetze- angedrohten, nach Befinden bi« zu 100 .ck ansteigenden Geldstrafe vorgegangeo werden wird. Leipzig, am k. December 1882. Der Rath der Stadt Leipzig. Uhlmann. vr. Georgi. 2n Nachstehendem bringen wir baS voa dem königlichen Ministerium de« 2n»»n mtttelst Decrcte» vom 25. November 1882 beffiittzpe DrtSstatat, die Einführung de« Schlacht zwange« in Leipzig detrefsenv, zur öffentlichen Kenntaiß. D:e nach tz. 1, »Unv» S unv 4 desselben zu »lassenden öffentlichen Bekanntmachungen werde» feiner Zeit zur Ver öffentlichung gelangen. Leipzig, am 4. December 1882. Der Rath der Stadl Leipzig. vr. Georgi. Vr. Wangemanu. Ortüstatut, die Einführung de« Schlachkzwange« in Leipzig betreffend. Auf Grund de« Gesetze« vom ll. Juli 1876, die öffent- lichen Schlachthäuser betreffend, in Verbindung mit K. 23. Abs. 2 der RcichSgewerbeorvnung ist für die Stadt Leipzig, nachdem Rath und Stadtverordnete den Beschluß gefaßt haben, ein öffentliche« Schlachthaus au» Gemeinveuntteln zu »bäum, folgende« Ortsstatut errichtet worden: 8 i. Für dm Stadtbezirk Leipzig ist: ». die Anlage neuer Privatschlächtereien, b. die fernere Benutzung bestehender Privatschlachtereien untersagt. Da« Schlachten fämmtlicher Gattungen von Schlachtvieh einschljeßlich der Pferde, jede Verrichtung, welche damit im Zusammenhänge steht, wie da« Abhäuten. Enthaaren, Au«- weide» desselben — mit alleiniger Ausnahme de« Enthäuten der HMbek — VaS .Lutte»« und ReiUrztu d« Emgeweide^ darf bemzufolg« im Bezirke der Stadt Leipzig nnr in de« der letzter« aebvrigm öffentlich« Echlachthäufe erfolgen. Da» Verbot unter ». tritt in Kraft, soba.lv die Stadt Leipzig mit v» Errichtung de« öffentlichen Schlachthauses begonnen hat, und ist dies» Zeitpunct öffentlich bekannt zu machen. Das Verbot unter d. tritt erst nach Vollendung und In betriebsetzung de« öffentlichen Schlachthauses und nach deshalb vom Rathe »taffen» öffentlich» Bekannlmachung in Wirk samkeit; der Rath kann dabei eine angemessene weitcre Frist :m Allgemeinen ob» für einzelne Schlächterei« verwilligen. tz. 2. Alle« in da« öffentliche SchlackitbauS gelangende Schlacht vieh ist zur Feststellung seines GcsundhettSzustanveS sowohl vor als nach dem Schlachten einer Untersuchung durch einen Thierarzt beziehentlich soviel die Schweine anlaugt, außerdcm ein» mikroskopischen Untersuchung durch verpflichtete Trichinen schau» zu unterwerfen. 8 2 Alle« nicht im öffentlichen Schlachthaus« anSaeschlachtete frische Fleisch, welche« in den Gemeindebczirk eingeführt wird, ist ein» Untersuchung durch Thierärzte dez. Trichinenschau» zu unterziehen. ßr *- Für die Benutzung de« Scblachthanse« und die in 88 2 und 3 vergeschriebenen Untersuchungen sind die dom Rathe mit Zustimmung der Stadtverordneten festzustellenben Gebühr« zu entricht«. - 8 5 In öffentlich«, im Eigenthume und der Verwaltung der Stadl stehenden FleifchverkaufShallm darf frische« Fleisch von Schlachtvieh nur dann feilaebole» werden, wenn eS im öffent lich« Schlachthaus« auSgeschlachtet ist. 8 6. Die Anordnungen in 88 2. 3 und 5 können erst nach Dollenvung und Inbetriebsetzung de« TchlachthofeS in Wirk samkeit treten, und ist deshalb vom Rathe öffentliche Be kanntmachung zu erlassen. 8 7. Wegen de- nach Z. 1 unter d. ausgesprochen« Verbot« der ferneren Benutzung der im Stadtbezirk vorhandenen Privatschlachtereien verpflichtet sich die Gemeinde Entschädigung nach folgenden Bestimmungen zu gewähr«: ». den Eigenthümcrn und Nutzungsberechtigten der bei Erlaß dieses StatulS im Stadtbezirke recktSgillig bestehenden Privatschtächtneien ist für den erweislichen wirklichen Schaden, welch« sie dadurch erleiden, daß die zum Schlachtbetriebe dienenden Gebäude und Einrichtungen in Folge der nach 8- l unter d. getroffenen Anordnung ihr» Bestimmung ent zog« werden, von der Stadt Ersatz zu leisten. Hierbei ist jedoch lediglich der Umfang zu berücksichtigen, welchen die Benutzung der betreffend« Gebäude zum Schlacbt- betriebe und die vorhandenen Einrichtungen bei Erlaß diese- OrtSstatute» in rcchlSgiltiaer Weise aehabt haben. Eine Entschädigung sür Rachtheile, welche au- Erschwe rungen oder Störungen de« Geschäftsbetriebe» hergeleitet werden möchten, findet nicht statt. Bei Berechnung de« Schaden« ist namentlich zu berück sichtig«, baß d» Ertrag, welch» von d« Grundstück« und Einrichtungen bei anderwcit» Benutzung erzielt werdm kann, vo» dem bisherig« Ertrage in Abzug zu dringen ist. d. Die Feststellung der Höhe des nach Vorstehendem zu leistenden Ersätze» »folgt zunächst >m Verwaltungswege. D» Ersatzanspruch ist bei dessen Verlust binnen sechs Monat« von Veröffentlichung der nach 8- I letzter Absatz vom Rathe za »lastenden Bekanntmachung an beim Rathe anzumelvrn. Dafern eine gütliche Einigung mit dem Ersatzfordernd« nicht stattflndet, so entscheidet >n erster Instanz nach Einholung sachverständigen Gutachtens der Rath der Stabt Leipzig. Gegen dessen Entscheidung findet da« Rechtsmittel de« Recurse« nach Maßgabe de« Gesetze- vom 21. April 1873. die Organisation der Behörden für die innere Verwaltung betreffend, G- 2 t flg. statt. Will sich der Eigenthüm» oder Nutzungsberechtigte ein« Privatschlächterei bei der Entscheidung der Verwaltungs behörde nicht beruhig«, so kommt die Bestimmung in 8 2l, »1 2 der Verfassung-Urkunde vom 4. September 183t in Anwendung. Der Rechtsweg ist bei besten Verlust binnen vi» Wochen nach »langt» Rechtskraft der Entscheidung der Verwaltungs behörde zu beschreiten. 8 s> Zuwiderhandlungen gegen- die durch gegenwärtige« Statut rosten« Anordnungen werden mit Geldltrase bi- zu 150 getrost .. , . . oder entsprechender Haft bestraft. Für die Erfüllung der in 1. 8 enthalten« Anordnung ist sowohl derjenige, welch» da« Fleisch einführt, als der Empfänger desselben, wmn er solche« im roh« od» verarbeiteten Zustand« gewerbsmäßig weiter zu verkaufen pflegt, verantwortlich. Leipzig, den t6. Novemb» l882. Der Rath der Stadt Leipzig. (1.. 8.) l)r. Georgi. Die Ttadtverordaetr». (I-. 8.) vr. Schill. ' vr. Wcmgeman«. DaS Ministerium d«S Innern hat da« vorersichtliche, die Einführung de« Cchlachtzwana« in Leipzig betreffende Ort«- statut bestätigt und ist zu kessen Beurkundung gegenwärtige« Deeret unt» gewöhnlicher Vollziehung au-gefertigt worden. Dresden, am 25. Ncvembn 1882. Ministerium de« Inner«. (v. 8.) v. Nostitz-Wallwitz. Müll». Mamilmchmig) Wir bring« hiermit zur öffenttccve» Kenntniß, daß wir de» tzischerobermeister Herrn bari Wilhelm Müller und den Fischermeist» Hern Ernst Angnst Böse ange wiesen haben, die Flüsse, Flulhrinnm und Leiche hiesigen Stadtbezirks, soweit dieselben al» Eisbahnen benutzt werdm, während d» Dauer gegenwärtigen Winter« sorg fältig zu überwach«. E« ist daher den Anordnung« derselben sowohl seiten de» Inhaber d» Eisbahnen, ul» auch seiten« der die Eis bahn« Besuchend« unbedingt Felg« zu leisten. IuSbesoukerc ,ft da- Betreten deS Eise« und da« Schlitt schuhlaufen. bevor Solche« aus fraglichen Eisbahnen von «de» Obengenannt« für unbedeuktich erklärt »«de», verbot«. Es haben auch die Inhaber der Eisbahn« aus bezügliche Anordnung und namentlich bei eingelretene« khauwetter den Zutritt zu ihr« Bahnen fern» nicht zu gestatten und etwaige eisfreie oder nicht genügend sicher« Stell« i» gehörig» Weif« abzusperren. Zuwiderhandlung« gegen diese Vorschrift« werd« mit Geldstrafe bi- zu Sechzig Mark oder mit Hast bi» zu vier zehn Tagen geahndet werden. Leipzig, dm 2. December 1882. Der Rath der Stadt Leipzig. Hennlg vr. Georgi. Parteiführer der Urberzeugung nicht verschließen dürfen, daß auf eine richtige Würdigung der auf die Hebung de- Wohl« der Arbeiterbevölkernna abzielmden Bestrebungen des Staates seitens der socialdcmokratifchen Partei kaum noch gerechnet wcrden kann." Tie verborgene Kraft und Gefahr der socialdemokratisch« Bewegung ist also nach wiederholtem Zugestäudniß dieser Rechenschaftsberichte keineswegs gebrochen oder vermindert, nur die äußere Wirksamkeit und Kraftentfaltung ist durch die ZwangSmaßcegeln etwa- von der Oberfläche verdrängt worden; sie würde alsbald noch zügellos» wird» hervortretc» und noch weiteren Umfang gewinn«, wmn man aus die Zwangsmaßregeln verzickten wollte. Gegner de« Socialisten- gesetzc» werden au» diesen Bericht« den Schluß zieh«, man müsse da« Gesetz je eher je lieb» aufheb«, da e« ja doch zugestandenermaßen keinen oder wenig Nutz« bringe. Man muß Dem entgegenhalten, daß die Berichte über dm gegen- wärtigen Stand der socialdcmokratischen Bewegung vielleicht noch pessimistischer gehalten sein mögen, al» e« sachlich ge rechtfertigt ist, so wenig wir unS auch Täuschung« über die dieser Bewegung noch immer innewohnend« Kraft und Ge fahr hingebm wollen. Wenn die Regierung eine Emmerung der ZwangSmaßreaeln rechtfertigen will, so liegt e« sehr nahe, daß sie die Sachlage mit lebhastm Färb« schildert; ein» Bewegung gegenüber, die als im AuSsterben und Erlöschen begriffen geschildert wird, würde Niemand eine Fortdauer der streng« Zwang-maßregeln billigen können. Stände da« Socialistcngesetz nicht seit einer Reihe von Jahr« in Kraft, so würd« wir wohl »lebt haben, daß die Be wegung noch ganz andere Verhältnisse angenommen hätte und in noch ganz ander- gefahrvoller Welse angeschwollen wäre, al- wir eS heute wahrnchmeu. Darüb» werden wir vielleicht Erfahrung« sammeln, wmn dies Gesetz zu unserm Bedauern außer Kraft gesetzt werd« sollte. Bekanntlich läuft eS nur bi» zum 30. September 1884; e« wird sonach bald die Frage der Verlängerung auftretm, und ob im gegen wärtigen Reichstag eine Majorität dafür zu gewinnen sein wird, ist leider zweifelhaft; die alte consrrvativ-national- liberale Mehrheit wenigsten» ist nicht mehr vorhanden. Nie mand wird von dem Socialistengesey mehr erwartet haben, als daß e« da- äußerliche dreiste Hervortret« der Bewegung, die öffentliche Agitation und Aufhetzung eiuigermaßsn unterdrücke, und in dieser Hinsicht hat e» doch, wie eia Vergleich der heutig« m,t d« früh»« Zuständen lehrt, ohne Zweifel seinen Zweck »reicht. Innere Vnsöhnung ist freilich von solch« Maßregeln nicht zu »wart«, sondern kann erst die Frucht einer lang« positiv« Reformthätigkeit sein. Da ist nun allerdings da« Zugeständniß recht betrübend, daß von ein» versöhnenden Wirkung der socialresormatorischen Be strebungen aus die socialdemokratisch« Arbetterbevölkerung bi» jetzt nicht» zu bemerken ist. Nicht« wäre aber bedauerlich«, al« wmn man sich dadurch voa einer fruchtbringenden posi tiv« Thätigkeit zur FSrdnung de« Wohl« d» Arbeit» ab- schrecken ließe. Ist nur »st einmal ein praktischer Anfang gemacht unv bewähren sich die in Vorbereitung begriff«« socialresormatorischen Maßnahmen, erkennt die Arbeiterwelt, daß e« dem Staat und der Gesellschaft mit ihr« wohlwollen den Absichten Emst ist, so kann auch die versöhnende Wirkung auf die Dauer unmöglich au-bleiben. Vekauutmaihr«-. Nach 8- 0 der ortSstatularischen Beinmmung« üb» dm S«ch«la»-sch»ft der Stadt Leipzig Hab« in letzter« altjäbtticb 41 ständige Schnlneänner, »ater deae» mindestens 2 Direktoren sein müssen, neu einzutret« und es sink diese 4 Mitglied» von den Direktoren und sämmt- lichen ständigen Lebrer» und Lehrerinnen der hiesig« städti schen Volksschulen zu erwählen. Indem wir hiermit die Dahl für da» Jahr 1883 auf Sonnabend, den I«. dieses MonatS, RachmittagS von IS bis ö Uhr, aaberaumen. »such« wir die Herren Director« und ständig« Lehr» und Lehrerinnen der hiesig« städtisch« BolkSschut«. die Stimmzettel in der genannten Zeit tm Saale der I. Bürgerschule persönlich abzugeben. Leipzig, am 8. December 1882. Der SchnlauSschn» der Stadt Leipzig. Vr. Panitz. Lehuert. Nichtamtlicher Thetl. von der Aocialdrmokralie. Die bereit« von un» erwähnt«, dem Reichstag« vor- grlogt« ReckrnschastSberichte über die Verlängerung de« „kleinen Belagerungszustände«" in Hamburg, Berlin und Leipzig entwerfen von dem heutig« Stand der social« Um- sturzdewegung und von dn Wirksamkeit de» Socialistengesetze« ein keineswegs erfreuliches Bild. ES wird in diesen Berichten übereinstimmend »härtet, daß die socialdemokratische Bewegung zwar etwa« von der Oberfläche zurückgetreten ist, daß äußerlich eine größere Ruhe herrscht, baß man sich aber über ten Fortbestand und die Macht der socialdemokratischen Bestrebungen darum kein» Täuschung hingebm dürfe. „Der Stand der socialdemokra tisch« Bewegung in Deutschland und den übrig« Cultur- staaten ist bedauerlicherweise zur Zeit keineswegs ein derartiger, daß auf ein Erlöschen oder auch nur auf ein Ermatt« der selben mit Recht geschloffen werden dürste." E» wird auch geklagt, daß eS nicht gelungen sei. die Organisation dn Partei zu zerstören, dir Agitation zu unterdrücken, d« massenhaften Bezug verbotm» Druckschriften, die Abhaltung geheim» Bersamm- lungm, die Anstellung von Sammlungen zu socialdemolra- tisch« Zwecken unmöglich zu machen; neuerdings betreibe di« Parteileitung namentlich die Bildung von gewerkschaftlich« Verein« und Fachverbändcn mit socialdemokratischen Be strebungen; dabei überwiege immer mehr die revolutiouairr Richtung von Most und der internationalen Arbeitrraffociatioa in London. „Auch die Hoffnung, durch di« socialpolitisck« Gesetze-vorlagen die Bewegung in ruhigere Bahn« gelenkt ru sehen, hak sich nicht erfüllt. Während «s aukänglich den Anschein batte, als ob die innerhalb der Pattei Krrvortretm- den gemäßigt»« Anschauungen di«Oberhand gewin »en würden, wird man sich jetzt nach ec» Aeußeriing?» Herl orragent» Leipzig, 10. Deeember 1882. * Au« Berlin wird un« vo« Freitag geschrieben: „lieber den ZersetzungSproceß innerhalb der Fort schritt-Partei wird mir heute von einem Mitgliede der selben, welche« sowohl dem Reichstage wie dem preußischen Abgeordnetenhaus« angehört, mitgetheilt, daß lediglich die Anhänger Richter'« bemüht sind, die wirklichen Vorgänge zu vertuschen, bczw. falsche Nachrichten in die Zeitungen ge langen zu lassen. Daß ihnen da» meisten Theu» glückt, ist erklärlich, wenn man berücksichtigt, daß der größere Theil der sorlschrittlicben Presse durch das Richter-ParisiuS'sche Correspondenz-Bureau bedient wird, welche« in Bezug auf seinen Einfluß mehr leistet al» irgend ein officiöse«. Es ist daher begreiflich, daß die Abgeordneten Hänel'scher Rich tung bemüht sind, nach ander» Seite hin Fühlung zu suchen, und daß, wie e« heute d» Abg. Günther (Nürnberg) grthan hat, sie sich wegen ihr» Auslassungen direct an da« Organ d» Secessionisten, die Berliner „Tribüne", wenden. Herr Hänel, welcher noch täglich von Parlamentariern und au» anderen Kreisen ZustimmungSadreffm »hält-, hat sein« Ab sicht, eine eigme Corrrspondenz zu gründen, auf kurze Zeit hiuauSgeschoden, da man in der allernächst« Zeit bereit« bi« Theilung der Fortschritt-Partei erwartet, e« handelt sich nur darum, wer dm Namen behält. Einstweilen wollen die Hänelian» noch an dem Namen „Fortschritt-Partei" fcst- halten und den Rickter'sch« Anhang al« „Demo kraten" bezeichnet wissen. Obgleich in Wirklichkeit Richter und seine Mannen sich von Leuten ä In Senne mann und Stern in ihr« politisch« Anschauungen nur wenig oder gar nicht unterscheid«, wagt Herr Rickiler e« doch nicht, die Bezeichnung der demokratischen Partei zu accepliren. Ja, dn Herr ist so sehr von sein» Herrschsucht besangen, daß » in jeder Weis« auf v« Ansschluß seiner Gegner hinarbeitet, auch auf die Gefahr hin. seine Fraktion auf di« Hälft, od» gar eia Drittel zusammmschmelzen zu seben. Da« steht fest, daß an eine Versöhnung der Gegner nicht zu denk« ist, da eS vurchau« unwahr ist» daß e« sich nur um eine gelegentlich« Differenz gehandelt Hab«. Haben träglich fand« wie die „Nordd. Allgemeine Zeitung" und die „Post". * In der unt» dem Vorsitze de« Staat-minist»« voa Boettich» am 7. December abgehaltenm Plenar sitzung de« BuadeSralhS ward« dce von dem Reich«, tage zu den Petition«, weg« Gewährung einer Beihilfe zur Erhaltung de« Körner-Museum« in Dre«den und wegen de« Militairstrasvroceßversahren«. in d» Sitzung vom 2. December gefaßten Beschlüsse dem Her« ReichSkanzl» die Vorlagen, betr. dieAu«sührungverseil 1875erlassenenAnleihe- gesetz« und betr. die Correction de« Fahrwasser« der Unterweser, den AuSfchüflen überwiesen. Mehrere Anträge von ReichSbeciinten weg« Festsetzung von Ruhegehalt wurden gemäß »«Vorschlägen de« Vorsitzenden erledigt. D« Gesuch« zweier Steuer leute um Gestattung der Anrechnung eine« Jahre« al» Steuern,anuSfahrzrit behns» Zulassung zur Schifferxrüfnng
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