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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 24.01.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-01-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-188001243
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18800124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18800124
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1880
- Monat1880-01
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^11. Wochenblatt 1880. für Zfchopa« und Amgegend. Amtsblatt für die Königl. Amtshauptmannschaft zu Flöhci, sowie für das Königl. Amtsgericht und den Stadtrath zn Zschopau. Erscheint Dienstag, Donnerstag und Sonnabend und wird am Abend vorher ausgegeben und versendet. DierteljahrSpreis 1 M. excl. Botengebühren und Postspesen. > 48. Jahrgang. Sonnabend den 24. Januar. Inserate von 3 Zeilen an die gespaltene Zeile S Pf. Annahme derselben längstens bis Mittag 12 Uhr des dem Tage des Erscheinens jedesmal vorhergehenden Tages. Bekanntmachung. Im Licferungsverbande der Unterzeichneten Amtshauptmannschaft (Hauptmarktort Frankenberg) betrug im Monat December 1879 der Durch schnittspreis für 1 Ccntncr Hafer 6 M. 25 Pf., für 1 Ceutner Hen 3 M. 25 Pf. und für 1 Centner Stroh 3 M. 10 Pf. Königliche Amtshauptmannschaft Flöha, am 17 Januar 1880. von Weisscnbach. Dtch. Von dem Unterzeichneten Königlichen Amtsgerichte soll den 17. April 1880 das dem Maurer Friedrich August Hösel hier zugehörige Haus- und Feldgrungstück Nr. 431 des Brandcatasters, Nr. 489 a. 489 b des Flurbuchs der Stadt und Nr. 778 des Flurbuchs der Flur, Nr. 457 des Grund- und Hypothekcnbuchs für Zschopau, welches Grundstück am 14. Januar 1880 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 4325 Mark — Pf. gewürdcrt worden istj, nothweudiger Weise versteigert werden, was unter Bezugnahme auf den an hiesiger Amtsgerichtsstelle aushängenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Zschopau, am 21. Januar 1880. Königliches Amtsgerichtdaselbst. Tobias. Bekanntmachung. Sämmtliche hiesigen Bäcker werden im Laufe nächster Woche 3 Kilo Weißbrod zu 68 Pfennigen und 3 Kilo Schwarzbrod zu 64 Pfennigen verkaufen. Zschopau, am 23. Januar 1880. Der Stadtrath. Walde. Aertliches und Sächsisches. — Nach einem von ihm dieser Tage im kauf männischen Verein zu Meerane gehaltenen Vortrage erklärte und bewies Redacteur Kutsch bach aus Chemnitz, daß jeder Mensch befähigt ist — allerdings der eine mehr als der andere — ähnliche Experimente hervorzubringen, wie seiner Zeit der vielgenannte Magnetiseur Hansen. K. gelang es, einen der Herren, die sich ihm zur Verfügung gestellt, vollständig in schlafenden Zu stand zu versetzen. Die ansgcstrcckten Beine dieses Herrn blieben trotz des darauf ausgcübtcn Druckes starr und seinen Namen vermochte er nicht zu nennen, bis ein leichter Hauch seitens K's. ihm volles Bewußtsein wiedergab. — Es ist wiederuni einmal das Project einer Schülerzeitung aufgetaucht. Eine Buchdruckerei in Leipzig versendet derartige Prospekte an die Schüler der oberen Classen. Die Zeitung soll jede Woche wenigstens ein Mal erscheinen und außer schöngeistigen Arbeiten Erzählungen, Gedichte, Abhandlungen über verschiedene Zweige des Wissens und der Kunst u. s. w. enthalten und in der Rundschau über interessante Vor gänge auf höheren Schulen berichten. Die Schülerzeitung soll zu dem Preise von 1 Mark vierteljährlich nur direct von der Redaktion, nicht durch die Post oder den Buchhandel, bezogen wer den können und daher die Bezeichnung tragen: „als Manuscript gedruckt". Uebrigens wird ge warnt, das Mißtrauen der Herren Lehrer zu er regen. Der Verfasser des Prospcctes erklärt, im Namen einer Anzahl Gymnasiasten und Studenten zu schreiben. Ein ähnliches Unter nehmen war in Preußen im Jahre 1877 von deni Cultusminister Falk verboten. Auch der Kultusminister von Puttkamer hat unter Bezug nahme auf die Verfügung seines Amtsvorgängcrs verfügt, daß die Directoren der höheren Lehran stalten auf das Unternehmen aufmerksam ge macht werden und die Ausbreitung der Zeit schrift und insbesondere die literarische Bcthei- ligung von Schülern in geeigneter Weise ver bieten. — In den letzten beiden Jahren sind in Sach sen nicht weniger als 34 neue Schulgebäude ein geweiht worden. — Aus Hainichen ist eine Petition von einigen 60 klcingewcrbtreibenden Flanellwcberu um Herabsetzung der Steuer für den Hausirschein mit sclbstgefcrtigten Maaren an den Landtag ge langt. Die meisten dieser Leute arbeiten mit nur einem Stuhle und müssen dann ihre Maaren hausircnd verkaufen. — Eine am 18. Januar in Reiche nbach abgehaltene Versammlung von Wollindustrielle» der Reichcubachcr Gegend hat beschlossen, die in diesem Sommer in Leipzig stattfindendc Wollin- dustrieausstcllung zu beschicken, und zwar in Form einer Collectivausstellung, wozu Anmeldungen bereits erfolgt sind. — Vor einigen Tagen starb in Olbersdorf bei Zittau der verheirathete Fabrikarbeiter Au gust Stürmer unter allen Anzeichen einer Ver giftung plötzlich und unter großen Schmerzen, und dürfte der Verdacht eines Selbstmordes wohl kaum auszuschlicßen sein. Stürmer hatte sich aus der Stadt Sülze mitgebracht, welche er, nachdem er seine Frau auf kurze Zeit fortge schickt hatte, in deren Abwesenheit verzehrte; als die Frau bald darauf zurückkehrtc, fand sie ihn bereits unter den heftigsten Schmerzen mit dem Tode ringend. Da Stürmer in einer Färberei beschäftigt war, so nimmt man an, daß er sich dort leicht in Besitz von Gift hat setzen können, welches er sodann mit der Sülze genoß. — Der Obstcultur widmet man im Obcrerz- gebirge erhöhte Aufmerksamkeit. Im Dorfe Schön feld bei Annaberg, das wegen seiner sonnigen Lage sich zur Obstzucht eignet, sind in den letzten drei Jahren 200 veredelte Birnen- und Aepfelbäume angepflanzt worden und sollen bevorstehenden Frühling wieder 100 Stück ein gesetzt werden. — Eine eindringliche Warnung vor dem ta- dclnswerthen „Erschrecken", durch das sich Kinder oft gegenseitig in Angst zu setzen suchen, ist der kürzlich Abends in einer Zittauer Familie vor- gckommene Fall, daß ein kleineres Mädchen, welches eine bei Letzterem zu Besuch weilende Freundin in einem dnnkclen Raume durch ein Geräusch in Angst zu setzen suchte, vor Schreck sofort ohnmächtig wurde und nun krank darnie derliegt. — In Löbtau lebt ein taubstummes Ehepaar, das kürzlich durch die Geburt eines Jungen hoch erfreut wurde. Die Leute waren zn arm, um sich ein Mädchen halten zu können, und so mußte sich denn die taubstumme Frau, während der Mann auf Arbeit ging, ganz allein mit dem Kinde behelfen. Eines Abends nun gehen die Leute wie gewöhnlich zu Bett und schlafen ein. Da wird gegen alle Gewohnheit das etwa sechs Wochen alte Kind in der Nacht wach und fängt an zu schreien. Doch so kräftig dasselbe auch seine Stimme erschallen ließ, die Eltern schliefen ruhig weiter, es schrie und schrie die ganze Nacht, ohne daß cs von Jemandem gehört wurde, und als die Mutter früh erwachte, fand sie das arme hülflose Geschöpf in einem derartig bedauerns- werthcn Zustande, daß sie sofort den Arzt holen mußte. Leider war aber hier alle Hülfe verge bens, denn der Arzt constatirtc, daß sich die kleine Lunge durch heftiges und anhaltendes Schreien derartig ausgeweitet hatte, daß das Kind nur noch wenige Stunden leben könne. Und so war cs auch, denn heute schlummert dasselbe unter einem Grabhügel des Löbtauer Friedhofes. — In großer Lebensgefahr schwebte am ver gangenen Sonntag der Sohn eines Gutsbesitzers bei Zittau. Der junge Mensch war auf das Feld gegangen, um einen seit langer Zeit in einer Pistole befindlichen Schuß herauszube- komnicn. Er setzte Zündhütchen auf und drückte mehrmals ab, stets aber vergebens. Ungeduldig durch dieses vergebliche Bemühen, drehte er die Pistole heruni, um nachzusehen, was da hinder lich sei, — im selben Momente entladet sich die Waffe und die Kugel streift hart die Stirn des Unvorsichtigen, der infolge dessen nicht unbedenk lich krank darniederliegen soll.
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