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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.10.1929
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1929-10-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19291010018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1929101001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1929101001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1929
- Monat1929-10
- Tag1929-10-10
- Monat1929-10
- Jahr1929
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.10.1929
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VonarrMas. I» HksG» I»« UM»««», »«44«, Srr»<p«rchk»'S»mm»l»»»«n: »»»1t «„ Nt, «»chlg^vltch«: «r. »0»I» echNIttitn»« ». Vmvtvichiltlst«»»: Dre4dn>-». t, «-N-,!»»»« «/I» Gegründet 1SSS «,».»»»»». l»-4« >444 w» »M» «W>«»»»,» »«»»»«», »M »4M r.44 «l. v-I>»q»«tM«U Nt, «»»»> VN»»«, 4.44 »I. «t»M. 44 W». V»4^44», l»4« H-4»-Iua»^4,«44»r>. M»jet»ll«m«, t» «». «»«WM »«M4«»4 t» Lt« »n,^a« »««»«» ,M »«idi»»il bekfck»«,; dt« «t»Iv-M^ »4 «« 4«n» It«tt» »» »I,, t», -MvLiN 4» »I». ««»«t,«, «,» e>«ll«»^t«ch» »hn» «»»»« l» Ml,., «,tz«w«w »» BI»., dt« »4 »« d«t>» »ev»»«»ell« »44 BI».. »ud»W»a »»» BI». LIIer>en«rdlld» »» BI«. »M--4-«« Buln««, va», B»tt»»d»»«d>»»« D^ck » »«»>4: ««M» p «-«ch44»< »^e». «.«1ch,4-»t» »»«« NMdru« ,« »U »-»It-v-rUn-,,-»« ,»^4d,. »,»«.> t»U,It4. »-vev-,,«, «<d^N»4«« »I«« 4,sd-»-»«I StaWelm-MM in Rheinlan-Westfalen Kewallslrei» des »mchWen NmmmIMerr Kampf gegen -ie nationale Bewegung mtt Staatsmitteln »erli«. 9. Okt. Der «mtliche Preußisch« Pressedieu« «eldet: Der preußische Minister d-S Innern, Grzesiuski. hat »nter dem 8. Oktober folgenden Erlab an die zuständigen Polizeipräsidenten gerichtet: „Aus Grund des 8 l deS Gesetzes »om !!. Mär, 19! l in Verbindung mit der Verordnung zur «ussiihrung dieses Gesetzes vom 1!. Februar 19!« wird mit Zustimmung der Reichsregierung der Stahlhelm Bund der Frontsoldaten e. B., mit allen seinen Einrichtungen und einschließlich seiner sämtlichen Unter» und Hilfsorgani sationen, namentlich des Jungstahlhelms und des vunde» Scharnhorst, für den Bereich der Rheinprovinz und der Provinz Westfalen ausgelöst. Form, Aulage «ud Durchführung der am !1. und !!. September 1V!9 im Raum« von Werden—Snpserdreh—Langeuberg und Kettwig—Belhett—Newigeö von den Landesverbänden „Rhein land" uud ^Industriegebiet" in Gegenwart des 1. BündeSsühreS Seldte veranstalteten Ucbungen bestätigen den nach Organk, sation «nd Betätignng des Stahlhelms bestebeuden verdacht, daß sedensalls in den genannten beiden Provinzen der Stahl» Helm eine Bereinigung darstellt, deren Zweck in Widerspruch za den eingangs genannten gesetzlichen Bestimmungen steht. Die Beobachtungen lasten keinen Zweifel, daß die Mitglieder dazu anSgcbildet werden, eine Trappe zu schasse», die i« der Lag« sein fall, als solche nach militärischen Gesichtspunkten kämpseub auszutreteu, - Die Einbeziehung der anderen Organisationen rechtfertigt sich durch ihre engen veziehnng«« zu« Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten «.8. Gemäß 8 »» Werden alle Gegenständ« der Bereinigung »der von Mitgliedern, welch« den verbotene« Zwecken »n» »ittelbar gedient haben, zugunsten des Reiches beschlagnahmt »ud eingezogen. Die Darchfithrnng der Beschlagnahm« und Einziehung ob« liegt de« örtlichen Polizeiverwaltnngeu. In Ausführung oben stehenden Erlasses haden die Polizei präsidenten in Köln, Düsseldorf, Esten, Elberfeld, Bieleseld, Dortmuud, Bochum und Recklinghausen am v. Oktober d. I. die Auslösuug der betressenden Organisationen durchgefiihrt. Sine Erklärung -es Stahlhelms Hagen i. W„ 9. Oktober. Die Landcsverbandöleitung Rheinland-Jndustriegebiet des Stahlhelms gibt eine Erklärung heraus, wonach den Betroffenen gegenüber eine Begrün dung der Maßnahme ausdrücklich abgclehnt worden sei. Die Begründung werbe in einigen Tagen erfolgen. Man müsse daraus schließen, daß der Innenminister das Material zur Begründung erst durch die Beschlagnahmungen besorgen zu können hoffe, wie dies in Parallelsällcn versucht worden sei. ES scheine so. als ob ein Geländespiel, das die Landesverbände Rheinland und Industriegebiet am 22. September in der Gegend von Langenberg im Rheinland abgchalten hätten, sowie die damit zusammenhängende wehrsportliche Be ta t i g u n g die Begründung des Verbotes ergeben sollten. Der Stahlhelm seinerseits weise daraus hin daß z. B. das Reichs banner denselben Wehrsport ungehindert ansübe und daß z B. der Jungdeutsche Orden genau an der gleichen Stesse bei Langenberg vor kurzem ein Geländespiel ohne jeg liches Eingreisen habe durchführen dürfen. Der Stahlhelm erklärt, baß er sofort sämtliche Rechtsmittel gegen diese Maßnahme des preußischen Innenministers er griffen habe, die nach seiner Auffassung in jeder Weise sowohl sachlich wie juristisch unhaltbar lei. In diesem Zusammen hang müsse z. B. daraus hinacwiesrn werden, daß das gesamte Material des WahlkreiSguSschnstcs Westsalen-Süd für das Volksbegehren in Dortmund gleichfalls be schlagnahmt worden sei. daß also auch in dieser Hinsicht parteipolitische Motive erkennbar seien. Auch baS Bundesamt des Stahlhelms nimmt in einer Erklärung Stellung. Die Mitteilung, daß die Hebung in Gegenwart des Bundesführers Seldte stattgcfnnden habe, sct unwahr. Der Minister habe sich für seinen Gewaltakt jenes Gesetz ausgesucht, gegen dessen mißbräuchliche Anwen dung ein Vorgehen aus dem Rechtswege ausgeschlossen sei. Die Vunbcsführung des Stahlhelms werbe sich selbstverständ lich mit diesem Rechtsbruch nicht abftnden. Sie werde durch die Kameraden, die dem Reichstag angehörten, sofort die Forderung erheben, daß die ungeheuerlich« Be stimmung. die den Rechtsweg gegen die mißbräuchliche Anwendung des Gesetzes vom 22. März 1821 ausschlteße, auf gehoben werde. Die tieferen Machen <Dr-,I>tmeIb»na unler-r ?IerIIner T^rlllleltungl Berlin. 9. Oktober. Das Verbot de» Stahlhelm», da» wie ein Blitz au» heiterem Himmel aus die betrossene Organt» sation niedergesaust ist hat in assen politischen Kreisen dir größte Sensation ausgelöst. Von seiten de» Stahlhelm» selbst wird erklärt, daß die in Frage kommenden Unterführer im Nhclnlande und in Westfalen sofort anfgcsorbert worden seien, der BundcSleitnng Mitteilung darüber znkommen zu lassen, ob von seiten der Stabllielmangchörigen irgendein Verstoß gegen die gesetzlichen Bestimmungen begangen worden sei. Man hält da» für ausgeschlossen, da die rheinischen und west- sälischen Stahlhelmlührer als Männer von großer Be sonnenheit gekannt und geschätzt sind Nicht nur beim Stahlhelm, auch in anderen Kreisen wird ganz ossen die Vermutung ausgesprochen, daß da» verbot «ieser« Ursache« Hab« ak» die vom preußischen Innenminister angeführten. Man braucht nun nicht einmal sonderlich eitrig zu suche», um diese Ursachen auvsindig zu machen. In dem Vorgehen GrzesinskiS gegen den Stahlhelm erblickt man in rechtsstehen den politischen Kreisen den Beweis dafür, daß die sozialdemo kratischen Negierungen des Strichs und Preußen», weil sie sich Der Seppelinflart abermals verschoben BreSla«, 9. Okt. Wie wir «rsobren, teilt der Lust» schissba» Friedrichöhaseu ans telephonische Anfrage mit, daß er ans Grund einer Wettermeldung ans Breslan-Kne- tern. di« Schlechtwetterlage über Breslau und ganz Schlesien augtbt, den Star« des Lnstschisscs „Gras Zeppelin" abermals um wettere !S Stunden ver schoben hat. Seit einige» Stunde« herrsche« «uch km ganzen Bodens««» gebiet heftige Stürme, so Laß bas Luftschiff nicht aus der Halle gebracht werden kau». Am DonnerStaavormittag U Uhr soll, sobald weitere Wettermeldungen vorliegen, ein «euer Term tu für den Start festgesetzt werden. Die Fahrgäste find durch diese nenerliche Berzögernng btr Fahrt natürlich etwas verstimmt. Man rechnet jedoch damit, daß der Start am D»n«erst«gad««b^be stimmt «rsolge« kan». von der Zusammenfassung der nach ihrer Meinung staats- feindlichen Kräfte in ihren Machtpfrüudeu bedroht glauben, gewillt sind, die «ktionSkraft -er am Volksbegehren beteiligten Organisationen zu schwächen. Anders seien, so er klärt man. die Darlegungen GrzesinskiS auch gar nicht auS- zulegen. Mit geradezu an den Haaren herangezogenen Be gründungen wolle man letzt an die Zerschlagung der Organt- sationen Herangehen, für deren Vernichtung die Kraft des damaligen preußischen Innenministers Severing nicht auS- reichte, der aber als ReichSinnenmintster seine Posi tion stark genug glaube, um den Stahlhelm nun zu erledigen. Fast scheint es so, als ob die sozialdemokratischen Machthaber jetzt eine Periode der Aktivität gegen die »echtS- stehenden Parteien einletten und daö Volksbegehren nun zum Anlaß nehmen wollen, ihren Kamps gegen die Rechte zu be- Mänteln. Gerade das Vorgehen gegen den Stahlhelm läßt an daö denken, was -er Vorsitzende der Sozialdemokratischen Partei, Herr Wels, vor längerer Zeit erklärte, daß nämlich di« Sozialdemokratie sich durchaus berufen fühle, auch einmal diktatorische Rolle» zu spielen. Wie weit daS mit den Bestimmungen der N e t ch s v e r s a s s n n g in Einklang steht, scheint allerdings die Herren von der Sozialdemokratie wenig zu scheren. Stahkhermhalissuchlinven in Köln Köln. 9. Oktober. Zur Durchführung der angeorbneten Auslösung des Stahlhelm» ln der Rheinprovinz und Westfalen hat bas Polizeipräsidium Köln sür den Bezirk Köln am Mttt- woch entsprechende Maßnahmen durchgeführt. Es wurden bei vier Führern des Stahlhelm», u. a. auch bei dem stell vertretenden Gausührer des GaneS Rheinland, Haussuchungen vvrgenommen. Außerdem wurde eine eingehend« Unter- suchnng ln dem Ganbüro des Stahlhelms durchgesührt. ES wurde umfangreiches Materialbeschlagnahmt. Weiter wurde das Vorgefundene Vermögen tn Höhe von Stio bis 400 Mark beschlagnahmt. Eimmdme ssatuls dun» Nadir Mn Rückkehr «man UllahSs Kalkutta, 9. Okt. Der Fall Kabuls» der allerdings noch nicht amtllch bestätigt wurde, ist aus drei verschiedenen Quelle« gemeldet worden. Rach -er Einnahme von drei vor geschobenen Stellungen drangen die siegreichen Truppen SchabwakiS, deS BrnderS Nadir ShauS, ohne Wider stand in die Stadt ein. Die Truppen Habib UllahS ergriffen die Flucht. Habib Ullah selbst floh an Bord eines Flugzeuges. Die Bevölkerung kabnls ist halb verhungert. ES ist moglich, daß Aman Ulluh zurückberuse« wird. .EI» großzügiger SnIWuß EMm»«?' Sntsestigung seiner Flottenstützpunkte an der Ostrüste Amerikas Reuqork, 9. Oktober. In unterrichteten Kreisen Seat man die Erwartung, daß M «edonal bevor er von Washington abretst, möglicherweise etnen großzügigen Entschluß der brttt- scheu Regierung bekanntgeben dürfte: Nämlich die Entfestigung der britischen Flottenstützpunkte auf den BermudaS-Jnseln, auf Trinidad, auf Jamaika «nd möglicherweise auch aus Halifax, also dersentgen Befestigungen, -ie -er amerikanischen Ostküste unmittelbar vorgelagert sind. Snowben» Amtswohnung „trockengelegt". Die Frau de» englischen FinanzmtnisterS Snowben, dle Abstinenzlerin ist, erklärte, baß die Amtswohnung be» Minister» tn der Downtng^Straße 11 von setzt ab „tpacken" sei« »erd«. Dir angelsächsische Entente Wenn man jetzt jeden Tag von dem Fortschreite» der Verhandlungen des englischen Premierministers Macdonald tn Washington liest, so wäre es salsch, bis Dinge, die sich da anbahnen, nur unter dem Gesichtswinkel der Flottenabrüstnng zu betrachten und demgemäß ihre Bedeutung mit dem Mast, stab zu messen, den wir «ach langjährigen Erfahrungen bet Fragen der Abrüstung anzulegen pflegen. Die Einstellung der deutschen Oefsentlichkeit erschöpft sich dabei gewöhnlich ln der resignierten Feststellung: es kommt doch nicht« heran«, wa« für uns von Interesse und Nutzen wäre, und e» lohnt sich deshalb nicht, sich über die Schliche und knisse zu ärgern, mit denen letzten Endes doch immer nur die Wehrlosigkeit Deutschlands verewigt werden soll. Gewiß steht auch bet den Gesprächen MacdonakbS mit Hoover die unS weniger berührende Flottensrage im Vorder, grund, und wenn die Anzeichen nicht täuschen, bann tst zwischen den beide» größten Seemächten der Welt schon ein« grundsätzliche Einigung darüber zustande gekommen. In welchem Verhältnis sie tn Zukunft ihre gegenseitige Flotten- stärke stabilisieren wollen. Das Neue und für den Lauf des Weltgeschehens Wichtige bei dieser Regelung Ist, daß die Angelsachsen übereingekommen sind, sich tn die Herrschaft der Meere zu teilen und nicht mehr, wie zu ThamberlainS Zeiten, darum zu kämpfen. Alles weitere. tnSbesondere die für den Januar nach London etnberufene Flottenkonfe» renz, dreht sich nur noch um dir Frage, wie man dt« See- Mächte zweiten Range», Frankreich, Italien und Japan, für dieses Abkommen gewinnt und sie In die Schranken der jetzt bestehende« Stärkeuntprschtede Sannt. Aber wegen dieser marinetechnischen Seite der Angelegen, heit allein hätte sich der britische Premier gewiß nicht höchst persönlich nach Washington bemüht. DaS hätten auch dir beiderseitigen Diplomaten und Sachverständigen erledigt, und sie haben e« sogar schon getan; denn wenn dieser erste Erfolg nicht gesichert gewesen wäre, hätte Macdonald das Risiko einer so aussehenerregenden Amerikareise al« Chef der brt- tischen Regierung sicher nicht auf sich genommen. Sein politisches Ziel geht viel weiter. Er selbst hat sich immer nur in nebelhaften, fast mystischen Wendungen darüber ausgedrückt, so wenn er sagte: „Meine Hoffnung geht dahin, baß die beiden großen Nationen sich die Hände reichen werden, nicht zu Bündnissen — denn Bündnisse sind etwas Veraltetes —, sondern zum Ausdruck dafür, daß unsere beiden Flaggen, überall wo es das Werk Gotte» auf dieser Welt zu tun gilt, zusammen entrollt werden, damit sie sein« Erfüllung sehen." DaS sind Worte, die sehr edel kltn- gen. besonders Im Munde eines Politiker», der der sozialistt- scheu Fahne zngeschworcn hat. und sie sind sicher sehr ge. schickt auf amerikanische Ohren abgestimmt. Aber man muß sie doch in nüchternes Deutsch übersetzen, wenn man recht verstehen will. Macdonalds Absicht ist dieBildung einer angelsächsischen Front, -te Herstellung eine» engen Einvernehmens zwischen Sen beiden mächtigsten Weltreichen In allen weltpolitischen Fragen von Bedeutung. Gewiß nicht ein Bündnis im alten Sinne mit Stipulationen, daß der Vündniösall mit militärischen Folgen eintrttt, wenn dies oder jene» in der Welt geschieht. Sondern ein Bündnis moderner Art. da» die Welt tn Macht- und Einflußsphären austrilt. bestehende Reibungen zu beseitigen versucht und eine gemeinsame Linie im Verhalten zu den anderen MSchte- zentren auszustellen trachtet. Man darf nicht verkennen, daß das eine einschneidende Wendung bedeutet. Es ist die Abkehr von der Methode Baldwin-Chamberlains. die nach altbrttischer Tradition tm Bunde mit Frankreich und seinen Vasallen daS Gleichgewicht auf der Welt gegen den stärksten Konkurrente» zu sichern suchten. Macdonald hat eingesehen, daß bet einem solchen Wcttlauf seinem Lande zuerst der Atem auögchen würde, daß aus die Dauer die Katastrophe unvermeidlich wäre. So wirft er kurz entschlossen daS Steuer herum und sucht den Ausweg in der Verständigung mit dem stärksten Konkurrenten. Ein Stellungswechsel, der das Gesicht der Welt ändert und seinen Urheber tn die Reihe der großen Staatsmänner stellt. Bon Europa aus gesehen sind die Vorgänge in Washtng- ton die folgerichtige Fortsetzung der englischen Haltung auf der Haager Konferenz. Dort war der Schatzkanzler Snowden der Gturmbock, der mit kühnem Schnitt bi« englische Politik aus der französischen Umklammerung befreite. Die Lösung auS der Hörigkeit von der kmtvnto oorckiai« mußte vorauögehen, um dem Londoner Außenamt die notwendige Selbständigkeit nnd Bewegungsfreiheit wtederzugeben. Und jetzt werden bte Rollen verteilt. Während ber Außenminister Henderson mehr aus tnnerpolittschen Gründen mit Rücksicht aus dle Erwar- tnngen der Arbeiterpartei di« Aussöhnung mit Rußland zu. standegebracht hat, gibt Macöonalü dem Reich -ie neu« Grundlage, auf ber es sich ohne Furcht vor dem Gespenst der amerskanlschen Gefahr weiter entwickeln soll. Da» Nachsehen haben dabei die Franzosen. Wenn man sich nicht au» eigener Ucberlegung über die Bedeutung de« bevorstehenden Umschwung,» i» »er Weltpolttik klar werdet
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