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Dresdner Nachrichten : 21.12.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-12-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193012210
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19301221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19301221
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1930
- Monat1930-12
- Tag1930-12-21
- Monat1930-12
- Jahr1930
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- Dresdner Nachrichten : 21.12.1930
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ff Evnnküg, ri isro Gegrunoek 1896 vqu,«H>»Shr »et »»«:»»Ng«, H»ß«ium, „«ach ».«« «t. «»NchUezuch a B» »«t-nlod,», durch P»ftd«,u, ».«o Ml. et»I«ttezNch » V». VoVgebahi <»d»e *oft»ustell»u,«tzedL-r> »et 1m»> »dcheuUls!«» veyend. ««trlnumme, t» PI», »udrrhald L:e«de»e A» m«. v»»c^e»< prell«: Me «tnlpaltlg» »0 «m bretlr ArU« »» Big., lür eudwLN« »0 PI»., ffemUiene»«rt,e» »ich Slelleugeluche ohne Raben l» Vis-, auberheld »» V>L-, dir »0 mm breit« R,Neme,eU, »<XI VI^, «uterbalb »bo Vl». LUeNengebühr ro VI». lutwirli,, »uitrtge ,ege» v-raulbe,,»!««. «na», «eN«: «ep,» « «elchach^ Lrreoe». PeMcheck-M». lO«» Lictde, M»chdru< »ur mit deull.Qu«veu»u«»L» <»««>». «»che. > »ult«!«. Unverlangt, LchrtltKLS« «erde» «ich: «sdew-drt chernlprmde^chummeluum««: »»»«1 N« chr Nach>,elprtch»! «e. »von «chrtltletru», ». H-uvtge1«»Il«»ellr: Dretde»-«. ». 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SS ist deshalb anznnchmen, datz die Einladung beS Reichs- gericktspräsibenten Dr. Bnmk« weniger ans dessen freier Entschließung hcrvorgeht, als ans Wunsche zuriickznstthren ist, die im Neichsinnenminifterinm und darüber hinaus vielleicht auch vom Reichskanzler Dr. Brüning znm Ansdruck gekommen sind. Ans Weimar liegen zur Stunde noch keine Nachrichten vor, ob auch der thüringische Innenminister Dr. Frick zu einem Ver gleich bereit ist. In politischen Kreisen nimmt man nicht an, daß bei der für Thüringen so überaus günstigen Lage des Rechts- slreites Dr. Frtck dazu bewegt werden könne» dem Reichs- inncnmtnister Dr. Wirth e«tgeaenzuko«men. Die politische Entwicklung drSngt vielmehr daraus hinans, das, mit dem Ausgang deS Slreites auch der Neichsinnen» minister Dr. Wirth persönlich sällt. In dieser Richtung verlaufen vor allen Dingen auch die Wunsche der Deutschen Volkspartet. Insbesondere hat üch ihr Führer Dr. Dingeldey wiederholt ganz unver hohlen über Dr. Wirth ausgesprochen und für beschleunigte Bei legung des Konfliktes plädiert. Inzwischen geht der Notenkrieg zwischen Thüringen und dem Reich und umgekehrt weiter. In Sachen der militärischen Hebungen 1 des Geraer Reichsbanners hatte bekanntlich der Rclchsinncnminister einen ziemlich scharfen Brief an Dr. Frick gerichtet und ihm vorgemorsen, daß gerade für einen nationalsozialistischen Minister die Berufung aus Bestimmun gen des Versailler Vertrags unverständlich sei. Das thü- SarUuvr Lokrlltlsltuug ringische Innenministerium ist naturgemätz Dr. Wirth die Antwort nicht schuldig geblieben. Der Brief ist inzwischen in Berlin eingetroffcn. In ihm wird daraus hingewiesen, daß die vom Neichsinncnministerium hinzugezogenen früheren Gothaer und Rudolstädter Stahlhelm Übungen nach den Untersuchungen der dem thüringischen Ministerium unter geordneten Stellen nicht im Gegensatz zu den Bestimmungen des Friedrnsvertrages gestanden hätten. Wie sich dagegen au« dem Bericht über die Uebung des Geraer Reichsbanners ergab, habe es sich dort um eine rein militärische Uebung gehandelt. Das Schreiben Dr Frtcks schließt: „Zum letzten Absatz des Schreibens des Herrn Reichs- Ministers des Innern müssen wir bemerken» datz es unserer eigenen Entschließung überlassen bleiben mnß, von uns ge troffene Maßnahmen der Polizei mitznteilen und daß des halb die Kritik des Reichsministcrs des Innern durchaus überflüssig ist. Wenn ein derartiges Verhalten bisher von keinem deutschen Minister geübt worden sein sollte, s, müssen wir erwidern, daß eS bisher anch nicht üblich gewesen ist, einem Lande ohne rechtlichen Grnnd die ihm Anstehenden Polizeikostenznschüffe z» sperren» «m es finanziell anSzn- hungern.* Offenbar in dem Gefühl, datz für ihn die Angelegenheit sachlich wie persönlich aussichtslos zu werden beginnt, läßt jetzt Dr. Wirth Mitteilen, -aß er der vom thüringischen Innen ministerium gewünschten Auflösung der Ortsgruppe Gera des Reichsbanners nicht zustimmen könne, da er das ihm i vorgelegte Belastungsmaterial nicht für ausreichend halte. Um ganz sicher zn gehen, hat Dr. Wirth jetzt diese Unterlage dem Neichswehrmintstertum zugelcitet mit der Bitte, nachznprüsen, ob es ebenfalls seine Meinung teile, daß bei den Hebungen des Geacr Reichsbanners kein Verstoß gegen ge wisse Bestimmungen des Versailler Vertrags vorliege. Amerikas Kinde« «ge« die KriegMuidllige Manisches Slirillknlmn stall SeschSslsgelst! Nenyork, 20. Dez. Der in Washington versammelte Voll zugsausschuß des amerikanischen «irchenbundes, der fast den gesamten amerikanischen Protestan tismus vertritt, hat in einer Entschließ««» znr KriegS- schnldsrage den „christlichen Brüdern in Deutschland versichert, daß er der Theorie von der ausschließlichen Verantwortung Deutschlands für den Krieg nicht znstimmt". Zur Frage der Annullierung der Kriegsschulden und der Repa rationen wurde sestgestellt, daß man an solche Fragen Heran gehen sollte vom Standpunkt der christlichen Brüder, schast ans und nicht vom Gesichtswinkel des engen Inter esses irgendeiner Nation. — Es ist dies das erste Mal, daß eine offizielle und leitende kirchliche Körperschaft des Aus landes so osse« und unmißverständlich gegen die Krieg 8- Ichnldlüge Stellung nimmt. Amerikas S»uldlorderungen slad liberWt London, 20. Dez. Professor Keynes berechnet, daß die britische Nationalschuld tatsächlich um 40 v. H. höher als im Jahre 1824 und um rund IM v. H. höher als im Jahre 1820 sei, wenn man unter Berücksichtigung des Fallens der Rohstosfpreise die Preisbasis von 1814 zngrundelege. Der Aonngplan bedcnte eine viel schwerere Last aus den Schultern Deutschlands als der Dawesplan, obwohl man sich darüber klar gewesen sei. daß schon der letztere zuviel für Deutschland gewesen sei. Die Schuld- fordernngcn des amerikanischen Staates seien in Waren um- gcrechnct 40 bis 60 v. H. höher als zu der Zeit, wo die Schnlden- abkommen getroffen worden seien. Keynes bezweifelt, daß noch rechtzeitig Abänderungen dcö ganzen Systems getroffen werben könnten, um den M a s s e n b a n k r o t t noch ab- zuwenden. MMMttiM in Skt SW« 45 Personen vermißt Kopenhagen, 20. Dezember. Die finnischen Dampfer „O berv n" und „A r k t n r u S" stießen gestern gegen 10 Uhr bei Lacsoe zusammen. Der Dampfer „Oberon" sank binnen kurzer Zeit. Die Passagiere gingen in die Rettungsboote, und es gelang dem „Arktnrus", einige von ihnen an Bord zu nehmen. Um 4 Uhr nachts hat eine Kopenhagener Reederei ein Telegramm von dem Kapitän des „Arktnrus" erhalten, wo nach die Katastrophe viel fürchterlicher ist als zuerst an genommen wurde ES seien, so heißt es in dem Telegramm, nur 80 Leute geborgen. Außer den 18 Passagieren seien 60 bis »o Mann Besatzung an Bord des untergegangencn „Oberon" gewesen Das besage, daß zwischen 88 und 46 Menschen verschwunden seien, und man halte eü für unwahrscheinlich, daß sie noch am Lebe» sein könnte», da man bisher k c i n e S p u r d e r R e t - tungö boote gesunden habe. Der „Ariturno" selber sei bei dem Zusammenstoß bedeutend schwerer beschädigt worden, als man bisher wußte. Aber das Leck des Schisses befinde sich über der Wasserlinie, und der Dampfer bleibe an der Uv- glücksstelle die Nacht über liegen. Die Geretteten, die an Bord genommen wurden, waren sehr mitgenommen, viele von ihnen krank. „Arktnrus" und „Oberon" gehören der Finnischen Dainpfcrgesellschast A. G. in Hclsingfvrs. „Arlturus" ist 2500 Tonnen grob und 1888 gebaut, „Oberon" 3000 Tonnen groß und 1825 gebaut. Während der Passagierdampfer „Oberon" von HelsingforS nach England unterwegs war, be fand sich der Krachtdampfer „Arktnrus" auf der Heimfahrt nach HelsingforS. Bemerkenswert ist die Tatsache, daß die Kapitäne der beiden Dampfer Brüder sind. Der Vulkanausbruch -es Merapt Batavia (Javas, SO. Dez. Die Ausbrüche des Vulkans Mcrapi sind seit zwei Tagen besonders heftig. Ungeheure Rauchsäulen steigen aus dem Krater auf, und die Dörfer und Wälder an seinen Abhängen stehen in Flammen. Selbst i» großer Entfernung von dem Vulkan fällt Asche nieder, die sich mit dem Regen zn einer sch l a m m a r t i g c n Masse vermischt. Die Einwohner der Dörfer wurden von einer Panik erfaßt und flohen tn die Städte. Im Um kreise des Balkans gehe« täglich schwer« Gewttter nieder. Deutsche Festgaben! Der letzte Sonntag vor dem Wcihnachlsseste! Von frühe ren guten Zeiten her der Goldene genannt. Der Tag. an dem die Käufer sich in den Geschäftsstraßen drängen, um den Lieben zu Hause mit der Fülle der erstandenen Gaben eine frohe Christbescherung bereiten zu können. Freilich, viele» viele Volksgenossen müssen heute darbend und hungernd ab- seitöstehen. 8,7 Millionen Deutsche liegen ohne Arbeit auf der Straße. Für die Kinder dieser Aermsten deckt sich kein Gabentischlein, leuchtet kein Weihnachtsbaum. Gelegenheit diesen Aermsten durch eine Gabe zu helfen, ist überall reich lich vorhanden. Millionen, die noch Arbeit und Verdienst haben, werden gerne des Festes der Liebe auch tn dieser Weise gedenken. Aber auch als Käufer kann man heute der Not in deut schen Landen entgegenwtrken. Kommt doch tn dieser Zeit alles darauf an, die deutsche Wirtschaft durch rege Nach frage nach deutschen Erzeugnissen wieder zu be leben. Nicht ängstlich zurückhalten, sondern kaufen muß heute die Parole sein. Aber wo immer es geht, kauft deutsche Waren. Denkt daran, wenn ihr eure Festgaben ersteht! Ist der Verbrauch ausländischer Jndustrieprodukte, der fremde Arbeiter in Brot setzt und die Angehörigen unseres eigenen Volkes dem Elend ausliesert, vor dem deutschen Weihnachts- fest zu rechtfertigen? Dürfen wir Deutschen täglich süt 324 MO Mark französische Parfümerien oder für 82 000 Mark englische und französische Kleider und Hüte lausen? All diese Artikel «erde« doch i« Deutschland ebenso gut hergestellt. Vergessen wir nicht, daß die Ausfuhr deutscher Parfümerien gegenüber 1918 um 25 Prozent zurückgegangen ist. die aus ländische Einfuhr nach Deutschland dagegen heute dreimal höher ist als 1913. Ein mahnendes Zeichen dafür, daß die Ausländerin deutsche Erzeugnisse zurückwetst, während wir> wohl nur zu oft gedankenlos, fremde Waren verbrauchen. Und vielfach die Fabrikate jenes Frankreich, das dank der von uns erpreßten Tribute im Golde schwimmt, das bis heute über haupt keine Arbeitslosigkeit kennt, und das nach amtlichem amerikanischen Urteil das reichste Land der Welt ist. Im letzten Jahre kauften wir von dem uns wahrlich neben Polen unter allen Völkern der Welt am unfreundlichsten gesinnten Nachbarn für 18 Millionen Mark Gemüse, für 28,2 Millionen Mark Obst, für 22 Millionen Mark Wein und für 148 Mil lionen Mark Wcbstoffe ab. Hätten wir nur einen Teil der Lebensmittel statt aus Frankreich von unserer heimische» Landwirtschaft bezogen, so hätte das eine wesentliche Ver besserung der Kaufkraft unserer ländlichen Bevölkerung be deutet, die mit diesem Gelde wiederum mehr deutsche in dustrielle Produkte beziehen könnte. So ist in diesem Falls nicht nur der deutsche Landwirt, sondern auch der deutsche Arbeiter an -er weitestgehenden Herabsetzung der Einfuhr fremder landwirtschaftlicher Erzeugnisse interessiert. Und das Umgekehrte gilt von der Verminderung der Einfuhr fremder Jndustrieprodukte. Jede Mark, die im Jn- landebleibt.besrnchtetunsereWirtschasttau- sendfältig, jede Mark, die unnötig ins Aus land geht, schwächt uns mehr, als es bet ober flächlicher Betrachtung den Anschein hat. Wir leiden bereits bitter genug an der Ausblutung unseres Wirt- schaftsorganismus durch Tribute und Zinsen für Auslands schulden. Wir können es uns nicht leisten, dieses Hebel durch gedankenlose Bevorzugung von Auslandswaren noch zu ver größern. Selbstverständlich kann bi« deutsche Wirtschaft nicht auf jede Einfuhr verzichten. Große Einfuhrposten, wie Roh stoffe und Halbfabrikate, sind für uns so wichtig wie das tägliche Brot. Aber Lebensmittel und Getränke mit 3L Milliarden und Fertigwaren mit 2,3 Milliarden lassen sich zum Nutzen unserer erwerbslosen Volksgenossen und damit zu unser aller Vorteil noch recht erheblich senken, wenn wir nur wollen. Bedenken wir, daß ein Drittel des Wertes des industriellen Imports Arbeits löhne sind, die wir für ausländische Arbeiter zahle». Könnten wir nur einen Teil der industriellen Einfuhr, etwa 1,5 Mil liarde. dank nationaler Selbstdisziplin der Käufer durch In ländische Erzeugnisse ersetzen, so würden wir rund 250 000 deutschen Arbeitslosen Brot und Arbeit schas sen können. Vergegenwärtigen wir uns ferner, daß nach den Angaben der deutschen NcichSstaiistik eine landwirtschaft liche Einfuhr von durchschnittlich 2250 Mark jährlich bereits Heule: I^iterafisclie llni8c1,LU 8eite 25
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