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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 14.04.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-04-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-188704142
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18870414
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18870414
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1887
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- Tag1887-04-14
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für Zschopau und Amgegend. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft zu Flöha, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zü Zschopau. Erscheint Dienstag, Donnerstag und Sonnabend und wird am Abend vorher auSgcgeben und versendet. BierteljahrSpretS 1 Mark exkl. Botengebühren und Postspesen. 55. Jahrgang. Donnerstag den 14. April. Inserate werden mit 10 Pf. pro gespaltene Korpuszeile berechnet und bis mittags 12 Uhr des^dem Tage des Erscheinens vorhergehenden Bekanntmachung. Wegen Reinigung der Localitäten bleibt die Canzlei der Unterzeichneten Amtshauptmannschaft Sonnabend, den 1« April 1887 geschlossen und können an diesein Tage nur dringliche Sachen expedirt werden. Königliche A m ts h a u p tm a n n s ch a f t Flöha, am 9. April 1887. — vr. von Gehe. Dtch. Der I. Termin der diesjährigen Tommunanlagen ist den 15. April dieses Jahres fällig und ohngeachtet etwaiger N^eelamationen rechtzeitig abzuführen. Die durch letztere eventuell eintretende Aenderungen im Steucrbetrage werden bei den späteren Terminen ausgeglichen. Zschopau, am 9. April 1887. Der Stadtrath: Kretzschmar. Bekanntmachung. Die Straßenordnung für hiesige Stadt bestimmt in Z I, daß sämmtliche Straßen regelmäßig am Mittwoch und Sonnabend jeder Woche, die Trottoirs und sonstigen Fußwege, sowie die Straßengossen und Schnittgerinne, täglich bis morgens 8 Uhr gehörig zu rei nigen sind. Wir bringen dies hierdurch mit dem Bemerken in Erinnerung, daß Zuwiderhandlungen nach Z 39 gedachter Straßenordnnng mit Geldstrafe bis zu 60 M. oder Haft bis zu 14 Tagen werden geahndet werden. Zschopau, am 12. April 1887. Der Stadtrath: Kretzschmar. Aus Sachsen. — Die vergangenen Osterfeiertage waren voin herrlichsten Wetter begünstigt und entwickelte sich daher in der freien Matur, in unseren schönen Bergen ein außergewöhnlich reges Leben. Die Bahn züge waren von Ausflüglern überfüllt, denn alles strömte hinaus, um nach langen! Winter einmal das Alltagsleben mit einem Aufenthalte in frischer Waldlust zu vertauschen und sich an der wiederer wachten Natur zu erfreuen. Aber auch der Be such der Gottesdienste war ein so zahlreicher, daß unser freundliches Gotteshaus die Andächtigen kaum zu fassen vermochte. — Die Verlegung des königl. Hoflagers nach der Villa in Strehlen erfolgt erst nächsten Don nerstag. — Ihre Majestät die Königin begiebt sich am Mittwoch abend nach Brüssel zum Besuch des Grasen und der Gräfin von Flandern. — Die in diesen Tagen an viele Eltern heran tretende Frage: „Was mache ich mit meiner Toch ter nach der Konfirmation?" beantwortet Frau Direktor Or. Smitt in der Frauenzeitung „Corne lia" in beherzigenswertester Weise. Vor allem giebt sie den Rat, die Mädchen nicht vom Dienst berufe im Hause abzuhalten. Dies ist besonders für diejenigen Mädchen, die darauf hingewiesen sind, sich ihr Brot selbst zu verdienen oder zuin Haushalt mit beizutragen, von Wichtigkeit. Bei weitem sei der Dienstberuf im Hause der Fabrik- beschäftigung vorzuziehen. Nachdem die Verfasserin die Lage der Fabrikarbeiterinnen geschildert, fährt sie fort: „Wenn die Fabrikmädchen sich später verheiraten, verstehen sie weder etwas vom Haus reinhalten, noch vom Kochen, und ihr schlecht er nährter Körper kann oft den Anforderungen, die nun an ein solches Wesen herantreten, kaum ge nügen. Wie ganz anders ein Dienstmädchen! Sie hat immer ihre reichliche, wenn auch nicht immer ausgewählte, so doch nahrhafte Kost gehabt. Sie hat fortwährend in der Familie gelebt und bringt gleich Familiensinn mit in die Ehe, wenn sie sich verheiratet. Sie hat das Haus rein halten, braten und kochen, scheuern und waschen gelernt, und da sie ihren Lohn als Dienstmädchen nicht für teuern Putz gebrauchte, hat sie sich auch etwas gespart, wovon sie sich nun einfach ausstatten kann. Ein braves, ordentliches Dienstmädchen, sei sie nun Köchin, Stuben- oder Kindermädchen wird immer gesucht und das sogen. Glück, das manche niemals beim Stellensuchen haben wollen, fällt wohl oft auf Unwürdige, ist aber doch meist Folge der Würdigkeit der Glücklichen. — Die fortschreitende Weiterentwickelung der kgl. Altersrentenbank in Dresden findet ihren Ausdruck auch in dem Ergebnis des Monats März d. I. In diesem Monate sind der Bank an Einzahlungen 391321 M. zugeführt worden, während der gleiche Monat des Vorjahres nur mit 364155 M. Ein lagebetrag zu verzeichnen war. Die gegenwärtige Osterzeit, welche für viele jugendliche Personen den Uebergang zu selbständigem Erwerbe bildet, giebt uns Veranlassung, darauf hinzuweisen, daß es überaus vorteilhaft ist, wenn junge Leute gleich mit ihren ersten verdienten Markstücken zu sparen anfangcn. Die bei der Altersrentenbank bestehende Einrichtung, jederzeit Einlagen schon von 1 Mark an machen zu können, bietet namentlich den min derbemittelten Bevölkernngskreisen günstigste Gelegen heit zur Altersfürsorge. Welche Resultate bei regel mäßigen Einlagen von 1 M. vom Jugendaltcr an erreicht werden, zeigen an Beispielen die von der Altersrentenbank und deren Agenturen unentgelt lich zu beziehenden Aufrufe und Prospekte, von welch letzteren gegenwärtig eine neue Auflage zur Verbreitung gelangt. — Ani Vormittage des zweiten Osterfeiertages war das unterhalb Witzschdorf gelegene Gehölz auf noch unbekannte Weise in Brand geraten. Zahlreiche Menschen und sämtliche Spritzen der Umgegend hatten sich am Brandplatze eingefunden, letztere sind jedoch nicht in Thätigkeit getreten. — In Frankenberg, wo seit dem 14. Mai v. I. die Untersuchung des Schlachtviehs vor und nach dem Schlachten durch einen approbierten Tier arzt erfolgt, wurden von diesem Tage an bis zum Schlüsse des Jahres 1886 iin öffentlichen Schlacht hofe der Fleischerinnung insgesamt 3474 Tiere ge schlachtet, von welchen nicht weniger als 12 Stück ganz dem Genüsse entzogen, 15 Stück als minder wertig bezeichnet und bei 487 Stück einzelne kranke Teile oder die Eingeweide vernichtet werden mußten. Außerdem wurde noch eine größere Menge von auswärts eingeführtes Fleisch teilweise beanstandet. — Infolge einer unglücklichen Verwechselung von Rattengift und Mehl hat in einem Orte in der Nähe von Chemnitz eine Mutter ihr eigenes Kind, einen Knaben von zwei Jahren, vergiftet. Die bedauernswerte Frau hatte eine Düte Ratten gift, in der Meinung, es sei Mehl, zur Herstellung eines Mehlbreies niit verwendet. Das Kind, welches jedenfalls am meisten davon genossen hat, war trotz der schnellen ärztlichen Hilfe nicht mehr zu retten. Auch die Eltern des Kindes waren durch den Ge nuß der schädlichen Mehlspeise erkrankt, sind aber wieder genesen. Das Gift hatte der Mann von einem Kammerjäger gekauft und in einem Schrank in der Wohnstube aufbewahrt. — In der Artilleriekaserne zu Freiberg, in welcher die 6. Batterie untergebracht ist, sind in letzter Zeit fünf Mann an der Genickstarre erkrankt. Von der Militärverwaltung wurde daher beim Stadtrat beantragt, eine Räumung der Kaserne herbeizuführen, damit das Haus gründlich desin fiziert werden könne. Anfänglich wurde die Frage erörtert, ob es nicht thunlich sei, die Mannschaften einstweilen in das zur Zeit leerstehende frühere kleine Hospital an der Wassertnrinstraße nnterzu- bringen, nachdem aber der Ausspruch der Aerzte dahin ging, daß die Uebertragbarkeit dieser Krank heit, wenn auch wohl nur in geringem Maße vor handen, doch nicht absolut ausgeschlossen sei, so hat der Stadtrat beschlossen, dem Artilleriekommando anheimzugeben, die Batterie auf einige Wochen, während der Dauer der Desinfektionsarbeiten an derweit, bezw. außerhalb der Stadt zu verlegen. — In einem Bankgeschäft in Leipzig wollte ein junger unbekannter Mann österreichische Zehn guldennoten in deutsches Geld umwechseln. Die Noten wurden jedoch als falsch erkannt und der Verausgeber deshalb festgehalten und der Polizei überliefert. Derselben gelang es noch am Abend, die Falschmünzerwerkstatt in Reudnitz zu ermitteln und sämtliche Apparate zur Anfertigung der fal schen Scheine, Pressen, Steine, Farben, Lupen rc. aufzufinden und in Beschlag zu nehmen. Der Falschmünzer, ein junger Mann von 28 Jahren aus Pozegea in Slavonien, gelernter Böttcher, welcher kurze Zeit in einer Leipziger lithographi schen Anstalt gewesen und daselbst sich eine seltene Fertigkeit angeeignet hatte, besaß noch 18 falsche Zehnguldennoten. — Die Vorbereitungen zur festlichen Eröffnung des großen neugebauten Cirkus im Krystallpalast zu Leipzig sind vollendet und in großem Stile gehalten; das ganze Haus war für die ersten Vorstellungen
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