Suche löschen...
Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 22.03.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-03-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-188803221
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18880322
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18880322
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1888
- Monat1888-03
- Tag1888-03-22
- Monat1888-03
- Jahr1888
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
^SZZ. 1888. für Zschopau uns Amgegend. Amtsblatt für die Königliche Amtshanptmannschaft zu Flöh«, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Zschopau. Wrschekit »nd Sonn»»«,» u»d »Kd am >tend »arher «ul>e,«deii and »rrsn>d-t »Inteltahraprii« 1 Marl epkl. v,t«»,«»ahr<n und Poftspesen. L8. K,yrt»«g. Donnerstag den 22. März. Jnserak nerd.n mit 10 Ps. pro zespalkne Korpu«,eIIe berechnet und bi» mittag» 12 Uhr de» dem Tage de» Erscheinen» »«rhergehenden Tage» angenommen. IM Bekanntmachung. Auf Antrag der Erben soll das zu dem Nachlasse der Christiane Wtlhelmine verw. Heber geb. Schmiedel zu Dittersdorf ge- unter Nr. 88 des dasigen Brandcatasters gelegene und auf Fol. 103 des Grund- und Hypothekenbuchs für Dittersdorf eingetragene Haus- und ngrundstück, welches ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 5344 Mark —- gewürdert ist, am vierzehnten April 1888 Bor«. LL Uhr hlig'sthe« Gasthofe zu Dittersdorf um das Meistgebot versteigert werden. Es werden daher Kauflustige aufgefordert, in diesem Termine zu erscheinen und ihre Gebote zu thun. Hierbei bemerkt man noch, daß die Brundstiicksbeschreibung. sowie die VersteigerungSbrdingungen an hiesiger AmtSstrlle zur Durchsicht aushängen. Zschopau» den 20. März 1888. DaS Königliche Amtsgericht daselbst. Forker. Dch. Auf Folium 147 deS Handelsregister- für den Bezirk des Unterzeichneten Amtsgerichts ist heute die Firma Gdaard Meyer in Zschopau und als deren alleiniger Inhaber der Schlossermeister und Eisenwaarenhändler Herr Johann Eduard Meyer daselbst eingetragen worden. Zschopau, am 20. März 1888. Königliches Amtsgericht. Forker. Bg. Aus Sachsen. — Vorigen Sonntag fand in der städtischen Turnhalle Hierselbst die feierliche Entlassung der FortbildungSschüler statt, welche ihrer Fortbildung- schulpflicht genügt hatten. Die Spitzen unserer städtischen Behörden, sowie Angehörige aller Stände hatte» sich zahlreich «ingefunden und erhöhten durch ihre Gegenwart die Feier. Eingeleitet wurde die selbe durch den Gesang des LiedeS: .Befiehl du deine Wege—*. Mächtig brausten die Klänge des selben, vermischt mit den Tönen des herrlichen Har moniums durch den weiten Raum und stimmten aller Herzen zu rechter Andacht. Darauf sprach Herr Bürgerschullehrer Kieß das Mahn- und Ab- schiedSwort der Schule an die Schüler: .Feststehn immer — stillstehn nimmer!* In ergreifenden Worten ermahnte rv die jungen Leute: .Stehet fest im Glauben Eurer Väter an den dreieinigen Gott, in der Treue gegen die Obrigkeit, in Red lichkeit gegen jedermann! Stehet aber nicht still in der religiösen Erkenntnis, hört nicht auf, Euren Eltern, Lehrern und Lehrherre» zu danken und in der ferneren Ausbildung von Kenntnissen und Fer tigkeiten Eures Berufes und allgemeinen Wissens eifrig fortzufahren. Verachtet nicht die alte schöne Sitte des Manderns, aber des rechten WandernS. Bleibt aber fest stehen in der Liebe zu Eurer Hei mat und verpflanzt dahin das Gute und Schöne, Welches Ihr in der Fremde gesehen und gelernt habt! rc." Die begeisterten Worte des Redners, welche auS vollen» Herzen kamen, gingen auch zu Herzen und in manchem Auge konnte man den auf richtigsten Dank lesen. In anerkennenswertester .Weise brachte darnach die wohllöbl. Kantorei die Motette zum Vortrag: .Ich suche dich" von Kreutzer. Gesang und Gebet schlossen die würdige Feier, -r. — Der als Einladungsschrift zu den am 21. und 23. MÄrz stattfindenden öffentlichen Prü fungen ausgegrbene achtzehnte Jahresbericht deS hiesigen königl. Schullehrerseminars weist in seinen Echuluochrichten nach, daß das achtzehnte Schul- fahr am 12. April 1887 mit 139 Schülern be gann; im Laufe t>es Jahres wurden 5 Schüler ausgenommen, 5 wurden entlassen, sodaß die Schülerzahl am Jahresschlüsse wieder 189 beträgt. Im Lehrerkollegium traten mehrfache Perände- rupgen ein. Zunächst starb nach längeren Leiden am 14. Juni 1887 der Zeichenlehrer Herr Ober lehrer Ober; ihm zu Ehren wurde am 14. Juli ein feierlicher Traueraktus in der Anstalt abge halten. Dem im Vorjahre in Meran in Tirol verstorbenen und dort begrabenen Hilfslehrer, Herrn Eckstein, ließ daS Lehrerkollegium in Gemeinschaft mit den Mitgliedern deS hiesigen Lehrervereins einen einfachen Grabstein setzen. An Stelle dieser durch Tod auSgeschiedenen Lehrkräfte wurde als Hilfslehrer Herr Gustav Emil Böhme berufen, und als Zeichenlehrer der derzeitige Vikar Herr Max Georg Vetter zum ständigen Lehrer befördert. Bon Stipendien ags Staatsmitteln erhielten 10 Schüler je 1« «k.. 10 Schüler je 75 Mk., 4 Schüler je 120 Mk., 7 Schüler je 100 Mk.. 8 Schüler je 88 Mk., 7 Schüler je 72 Mk., 9 Schüler je 53 Mk.. 4 Schüler je 36 Mk.; außerdem zwei Schüler daS Reststipendium von 42 Mk. und 6 Mk. Zinsen des Zieglerschen Le gats. Aus der Döhnerstiftung erhielten 3 Lehrer waisen je 30 Mk. Von Privaten sind 25 Mk., 20 Mk., dreimal 10 Mk., aus einer Billardkasse („schwarzer Kater") 50 Mk., in Summa 125 Mk. gespendet worden. Insbesondere konnten zwei Schülern erhebliche Beihilfen zu einer Kur wäh rend der Sommerferien gewährt werden, durch welche sie in der erfreulichsten Weise gekräftigt worden sind. Einer Anzahl Schüler wurden von Bürgern Freitische gewährt. Auch wurde bei der Entlassung der Kandidaten 1887 wiederum ein Stipendium von 25 Mk. dem Abiturienten zuge wiesen, welcher durch seine Leistungen in der UebungSschute am meisten befriedigt hatte. — Die Lehrmittel sind durch Geschenke und Ankauf we sentlich vermehrt worden. Im Musiksaale wurde eine dritte UebungSorgel von Jahn aufgestellt. — Die UebungSschule, welche im Sinne des Volks- schulgesetzeS eine „mittlere Volksschule" ist, begann daS Schuljahr mit 102 Kindern, von denen 5 im Laufe des Jahres fortgezogen, während ein Kind starb und 3 im Laufe des JahreS hinzukamen. — Zu den Wahlfähigkeitsprüfungen waren 21 frühere Schüler des Seminars angemeldet und zugelassen; dieselben bestanden sämtlich die Prüfung, ebenso die zu den Kandidatenprüfungen zugelassenen 18 Schüler der ersten Klaffe. — Dem Jahresbericht ist eine wissenschaftliche Beigabe angefügt über „LI. Valentin Weigels Leben und Schriften" nach den Quellen dargestellt von Herrn Seminardirektor Schulrat A. Israel. Am 10. Juni d. I. wer den es 300 Jahre, daß Valentin Weigel als Pfarrer hier verstorben ist. Die Gemeinde wird diesen Tag durch Errichtung einer Nachbildung des Leichensteins Wetzeis in Erzguß ehren. Israel verfolgt in seiner Arbeit den Zweck, Weigels Ge dächtnis in der Gemeinde, die ihn so lieb gehabt, wieder aufzufrischen und von seiner Bedeutung als Schriftsteller, sowie von seinen religiösen Anschau ungen ein deutliches, durchweg auf Weigels eigene Worte gestütztes Bild zu geben. Verfasser berich tet in gewohnter Gründlichkeit erst über Weigels Leben, im zweiten Teile über die Verbreitung der nachgelassenen Schriften Weigels und über den Kampf gegen dieselben und gegen die vermeint lichen Weigelianer. Der dritte Teil enthält Kritik und Inhaltsangabe der unter Weigels Namen ge druckten und noch handschriftlich vorhandenen Schriften. Die umfangreiche Arbeit ist noch nicht beendet und soll im nächsten Jahresbericht fortge setzt werden. Die Abhandlung wird nicht nur hier, sondern sicher auch in allen theologischen und philosophischen Kreisen mit größtem Interesse ge lesen werden. — Auf dem heute Mittwoch hier abgehaltenen Viehmarkt waren zum Verkauf gestellt: 50 Pferde, 74 Schweine, 400 Stück Tauben, 21 Hühner, 12 Kaninchen, 3 Hunde. — Unter dem dichten Schnee, der unsere Flu ren deckt, leiden auch die bei uns bereits einge troffenen Stare, Lerchen u. s. w. Es sei daher an alle Freunde der befiederten Sänger die Bitte gerichtet, dieser armen Geschöpfe durch Fütterung zu gedenken. — Seine Majestät der König hat in Berlin dem Reichskanzler Fürsten Bismarck einen Besuch abgestattet, der gegen eine Stunde währte. — Von Frankenberg auS ist angeregt worden, eine Fernsprechverbindung zwischen den Städten Limbach, Burgstädt, Flöha, Frankenberg, Mitt- weida, Oederan, Zschopau und Chemnitz herzu stellen. um durch letztere Stadt mit Leipzig und den vogtländischen Städten einen Anschluß zu erhalten. Die kaiserliche Generalpostdirektion hat als Gebühr für jeden Teilnehmer jährlich 150 M. für den Stadtgebrauch und 200 Mark für entferntere Stellen festgesetzt. — Am Sonnabend früh ist in der sächsischen Maschinenfabrik zu Chemnitz ein Geschirrführer tödlich verunglückt. Derselbe hatte einen mit Bre- tern schwer beladenen Wagen (ca 100 Zentner) zu fahren. Hierbei brach eine Achse des Wagens, so daß derselbe umschlug und auf den Geschirrführer stürzte. ES zeigte sich, daß dem Verunglückten beide Arme gebrochen, sowie die Brust mehrfach schwer verletzt worden war. Verletzungen, die auch den sofortigen Tod zur Folge gehabt haben. — In den Abendstunden deS Sonntag sind, wie bereits kurz gemeldet, in den verschiedenen Stadt teilen Leipzigs von den Polizeiorganen nicht we niger als 26 Anhänger der Sozialdemokratie bei der Verbreitung eines revolutionären Flugblatts
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite