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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 15.10.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-10-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-188710156
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18871015
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18871015
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- Zeitungen
- Saxonica
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1887
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^S122. 1887. ochmdlaü für Zschopau und Umgegend. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft zn Flöha, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Zschopau. Erschein! Dknttag, DannnNag und Sonnabend und wird am >b«nd v»rh«r au»ge>«ben und oersendet. BI«rtrl>ahr»prkIr 1 Mark rskl. vaiengebNhren und Postspesen. SS. Jahrgang. Sonnabend den 15. Oktober. Inserate werden mit 10 Pf. pr« gespaltene Korpuszeile berechnet und bis mittags 12 Uhr des dem Tage des Erscheinens vorhergehenden Tages angenommen. Bekanntmachung, die Landlagswahl betr. Für die durch Verordnung des Königlichen Ministeriums des Innern vom 31. August dss. Js. ausgeschriebenen Ergänzungswahlen für die II. Kammer der Ständeversammlung findet die Abgabe der Stimmzettel im Wahlbezirke der Stadt Zschopau den 18 Oktober dss. Js. von Bormittags 1« Uhr bis Nachmittags s Uhr im hiesigen Rathssitzungszimmer statt. Auf den Stimmzetteln ist die Person des zu Wählenden so zu bezeichnen, daß über dieselbe kein Zweifel übrig bleibt. Stimmzettel, welche dieser Vorschrift nicht entsprechen, ingleichen diejenigen, welche die Namen mehrerer Personen oder einer nicht wählbaren Person enthalten, sind ungiltig. Das Stimmrecht kann nur in Person ansgeübt werden. Wahlberechtigt sind diejenigen, welche sächsische Staatsangehörige sind, das 25. Lebensjahr erfüllt haben, im Besitze der bürgerlichen Ehrenrechte sich befinden und entweder u) Eigenthümer eines Wohnhauses in hiesiger Stadt sind, oder d) an direkten Staatssteuern mindestens 3 Mark — Pf. jährlich entrichten. Gewünscht wird, daß die Wähler bei Abgabe der Stimmzettel die Nummer des Hauses, in dem sie wohnen, an-tuaeben wissen. Zschopau, den 5. Oktober 1887. Der Stadtrath. Krctzschmar. An Bezahlung Ser Communanlage» auf den »I. Termin und des Schulgeldes ans das IN. Quartal dieses Jahres wird hierdurch mit dem Bemerken erinnert, daß gegen die Säumigen nunmehr das Zwangsverfahren eingeleitet werden wird. Zschopau, am 13. Oktober 1887. Der Stadtrath. Kretzschinar. Oeffentliche Stadtverordnetensitzung, Montag, Sen 17. Oktober dss. Zs. Abends 6 Uhr. Tagesordnung: 1) Rathsbeschluß, die Verstärkerung der Gasrohrleitung ab Königsstraße über den Königsplatz und Legung derselben nach dem neuen Schulgebäude betr. 2) Desgl., eine Nachbewilligung zu den allgemeinen Straßen- und Wegereparaturkosten betr. 3) Desgl., die Vervielfältigung des neuen Stadtplanes betr. 4) Justifikation u. der Stadt- und Sportelkassen-Rechnungen auf die Jahre 1885 und 1886, b. der Gasanstaltskassenrechnung auf daS Jahr 1886, o. der Armenkassenrechnung auf das Jahr 1886. Georg Emmrich, Vorsitzender Die sächsischen Landtagswahlen. In unserem engeren Vaterlande Sachsen finden bekanntlich Dienstag den 18. Oktober zum Ersatz des ausscheidenden Drittels der Abgeordneten Landtags wahlen statt. Diese Wahlen haben eine lebhafte Bewegung hervorgerufen; die Ordnungsparteien stehen in 17 Wahlbezirken den Sozialdemokraten gegenüber. Unser sächsisches Wahlrecht ist eines der unbeschränktesten in Deutschland, es ist geheim und direkt und an eine so geringe Steuersumme geknüpft (3 Mark Staatssteuern), daß es thatsäch- lich dem im Reiche herrschenden allgemeinen gleichen Stimmrecht ziemlich nahe kommt. Auch die Alters grenze für die Stimmberechtigung (25 Jahre) ist die gleiche wie im Reich, und die relative Mehr heit der Stimmen genügt schon zur Wahl. Die Folge dieses wenig beschränkten Wahlrechts ist, daß die Sozialdemokratie, die in unseren Jndustriebe- zirken ungewöhnliche Verbreitung besitzt, sich mit einem Eifer an diesen Wahlen beteiligt, wie es bei anderen deutschen Landtagswahlen mit Wahl systemen, die dieser Partei wenig Aussicht bieten, nicht der Fall ist. In unserem Landtage sitzen denn auch, eine seltsame Erscheinung in deutschen Abgeordnetenkammern, seit langer Zeit sozialdemo kratische Mitglieder, zuletzt deren fünf, von denen einer, und zwar gerade der Führer Bebel, Vertreter des 23. ländlichen Wahlkreises (Leipzig-Reudnitz), ausscheidet. Die Sozialdemokraten machen nun alle Anstrengungen, nicht nur ihren Häuptling wieder in die Kammer zu bringen, sondern womög lich noch andere Mandate zu erobern. Liebknecht ist 5mal, Bebel 3mal, Schneidermeister Lehmann und Musikdirektor Stolle sind je 2mal, Restaura teur Börner, Nestaur. Peters, Fabrikant Preuß, Gasthofbesitzer Münch und Bäckermeister Otto sind je lmal als Kandidaten aufgestellt worden. Ein energischer Wahlkamps erscheint für die sozialdemo kratische Partei um so mehr angebracht, als sie bekanntlich bei den jüngsten Reichstagswahlen ihre sämtlichen Sitze in Sachsen verloren hat. Diese Verdrängung aus dem Reichstage war in erster Linie die Frucht des Wahlkartells der „Ordnungs parteien", welches bei uns ganz besonders günstig gewirkt hat, und es lag darum nahe, das Kartell auch für die bevorstehenden Landtagswahlen zu er neuern und zu bestätigen. Das ist in einem Um fange geschehen, der die besten Aussichten auf Er folg eröffnet. Nicht nur die Konservativen und Nationalliberalen haben sich aus Grund der gegen seitigen Anerkennung des Besitzstandes, bezw. güt licher Verständigung über gemeinsame Kandidaten geeinigt, sondern es sind in diesen Bund auch die Mitglieder der alten sächsischen Fortschrittspartei ausgenommen worden, welche schon bei den letzten Reichstagswahlen gegen die Berliner Leitung der deutschsreisinnigen Partei sich aufgelehnt und den nationalen Parteien angeschlossen hatten, dafür aber von der Berliner Parteivorsehung in deren bekannter Unduldsamkeit ausgestoßen und auf alle Weise be schimpft worden waren. Den Schaden davon hatte lediglich der Berliner Deutschfreisinn, der in Sachsen nun fast vollständig vernichtet ist. Im Reichstag besitzt er nur noch das einzige Zittauer Mandat, bei den bevorstehenden Landtagswahlen ist er völlig von der Bildfläche verschwunden, nachdem ein den Sozialdemokraten angebotenes Wahlbündnis von den letzteren abgelehnt worden sein soll. Wie man sieht, sind diese Vorgänge nach verschiedenen Seiten hin von weittragendem Interesse. Die Kandidatenfrage für die Wahlen ist nun so ziemlich in allen 29 diesmal in Betracht kommen den Wahlkreisen als gelöst zu betrachten. Nach den uns bis jetzt vorliegenden Mitteilungen sind diese Kandidaten folgende (die mit einem Sternchen ver sehenen haben den betreffenden Wahlkreis schon seither vertreten): V. Dresdner Kreis (Antonstadt): Betricbsingenieur Bartholomäus* (kons.); W. Liebknecht-Borsdorf (soz.). III. Leipziger Kreis: vr. Heine* (kons.); W. Lieb knecht soz.). Zwickauer Stadtkreis: Oberbürgermeister Streit* (fortschr.); Drechslerineister Bebel-Plauen b. Dr. (soz.). Städtische Kreise. 4. Kreis (Neustadt, Sebnitz, Hohnstein, Schandau, Königstein, Wehlen, Pirna): Rechtsanwalt Schreck- Dresden* (fortschr.); Schneidermstr. Lehmann-Kötzschen- broda (soz.). 6. Kreis (Frciberg, Wilsdruff, Tharandt): Kaufmann F. W. Müller-Frcibera* (fortschr.); W. Liebknecht (soz.). 7. Kreis (Meißen, Lommatzsch, Nossen, Sicbenlehn, Roßwcin): Geh. Reg.-Ra^ von Bossc-DrcSden* (kons.); Restaurateur Börner-Grotzenhain (soz.). 8. Kreis (Riesa, Strehla, Oschatz, Dahlen, Mutzschen, Wurzen): Bürgermeister Härtwig-Oschatz* (kons.):Kauf mann Walther-Dresden (fortschr.); Restaurateur Peters- Dresden (soz.). 10. Kreis (Hainichen, Frankenbera, Mittweida): Fa brikbesitzer Starke-Frankenau* (fortschr.); August Bebel (soz.)
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