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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 09.04.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-04-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-188904092
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18890409
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18890409
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- LDP: Zeitungen
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- Parlamentsperiode
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- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1889
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252 für -ie erste Bürgerschule vormittags 16 Uhr, für -ie zweite Bürgerschule nachmittags 3 Uhr Ln» 8«I»»»l8LL»L«. Die Mitglieder der geehrten städtischen Behörden, die Eltern und Pfleger der Kinder, sowie alle Freunde unseres Schulwesens werden namens des Lehrerkollegiums ergebenst eingeladen, die Prüfungen und Schulfeierlich keiten mit »hrer Gegenwart zu beehren. Zschopau, den 3. April 1889. Otto Rade, Schuldirektor. Aus Sachsen. — Das näher »ud näher rückende Wettiner Jubiläumsfcst zieht immer weitere Kreise. Es verlautet, daß das sächsische Forstwesen durch meh rere ansehnliche Gruppengebilde vertreten sei» wird. Die beteiligten Kreise sind bereits aus der Suche nach alten guten Kostümbildern. Auch das Post wesen wird durch eine größere historische Kostüm gruppe, in welcher über 150 Man» und 80 bis 90 Pferde Verwendung finden sollen, im Festzuge vertreten sein. Eine der ansehnlichsten mnnnich- faltigsten Zugabteilungen dürfte diejenige der ver schiedenen sächsischen Schützengesellschaftsdeputatio nen werden. Wie man hört, planen sogar die Feuerwehren — allerdings nur in Deputationen —, die Radfahrer und Bootsfahrer Aufmarschgruppen. Bei den Kostümhändlern ist eine wahre Hausse nach guten historisch getreuen Kostümen und nach guten Modellskizzen zu bemerken. — Se. königliche Hoheit Prinz Leopold von Preußen ist am Sonntag vormittag von Berlin zum Besuche seiner Braut, Ihrer Durchlaucht der Prinzessin Luise vou Schleswig-Holstein, in Dres den angekommen. — Der Chemnitzer Kreisfeucrwehrverband hält am Sonntag, den 14. April, nachmittags 2 Uhr im Saale der „Börse" zu Chemnitz eine Versamm lung der Hauptleute ab. Eine jede Feuerwehr des Chemnitzer Kreisfeuerwehrverbandes hat sich durch ihren Hauptman» vertreten zu lassen, im Behin derungsfall des Hauptmanns durch einen Stell vertreter. Das Erscheinen hat in Civil zu erfolgen. Der Versammlung der Hauptleute geht vormittag 10 Uhr eine Sitzung des Kreisausschusscs voraus. Dieselbe wird ini „Bienenstock" abgehalten. — Se. Majestät der König hat an Stelle des Bürgermeisters Martini in Glauchau, welcher sein Anit niedergelegt, den Oberbürgermeister Kuntze in Plauen zum Mitglied der Ersten Kammer er nannt. — Am Donnerstag früh zeitig hatten sich zwischen Flöha und Falkenau größere Erd- und Gesteins Massen losgelöst und waren auf dasGcleis gestürzt. Der fahrplanmäßig von Chemnitz in Freiberg früh 6 Uhr einzutrcffendc Pcrsonenzug erlitt dadurch eine halbstündige Verspätung. — In Dresden ist am Donnerstag eine Frau vom Dache eine? einstöckigen Hanfes gefallen und hat sich erhebliche Verletzungen an den Beinen und Füßen zugezogen. Sie hatte nicht in ihre Woh nung gekonnt und versucht, durch das Feuster des nachbarlichen Wohnung über das Dach in die eigene zu gelangen, war jedoch auSgeglitten und dabei herabgestürzt. — Der sächsische Ingenieur- und Architekten verein veranstaltete in Dresden am Sonntag mittag in der Aula des kgl. Polytechnikums zur Feier des 50jährigen Bestehens der Leipzig-Dresdner Eisenbahn einen Festaktus. — In Leipzig hatten aus Aulaß der 50jäh- rigen Wiederkehr des TageS, an welchem die Eisen bahn von Leipzig nach Dresden eröffnet wurde, die öffentlichen Gebäude Flaggenschmuck angelegt. Seitens des Rates der Stadt Leipzig wurde am Nachmittag im Kaufmännischen Vereinshause eiu Gastmahl ver anstaltet, an dem die Spitzen der Behörden teil- nahmcn. — Die Notwendigkeit, mehr Volksbäder in Deutschland zu errichte», wies am Donnerstag i» Leipzig Freiherr v. Lesser in einem Vorträge nach, der in der Forderung „Jedem Deutschen wöchentlich ein Bad" gipfelte und wobei die Mit teilung gemacht wurde, daß gegenwärtig erst auf 30000 Deutsche ein Bad komme. — Der „Verband deutscher Handlungsgehülsen" zu Leipzig hat in diesen Tagen das 20000. Mit glied ausgenommen. In siebe» Jahren 20 »00 Mit-! glieder, das ist eine stattliche Zahl und beweist eher als alles andere, welchen Nutzen dieser Verband für die Kaufleute durch seine Stellenvermittelung! (im letzten Jahre wurden 3000 offene Stellen ange- ^ meldet), durch seine Krankenkasse (die größte und, bestsnndierte ähnlicher Art), durch seinen Reckts- schutz, durch seine Unterstützung bei Stellenlosigkeit, durch seinen brieflichen Unterricht in der doppelten Buchführung und vor allem durchweine gut dotierte» Alters-, Invaliden-, Witwen- und Waisenpensions- kassen und durch sein Organ „Verbandsblätter" stiftet. Die große Zahl der Mitglieder verteilt sich über ganz Deutschland in etwa 200 Verwaltungs stelle,'. Nicht zum wenigsten hat der genannte Verband sein Wachstum der Unterstützung seiten der Prinzipale und einiger Handelskammern zu danken. — In Gohlis hat sich am Sonnabend ei» schrecklicher Vorfall zugetragen. Der 15jährige Sohn eines dortigen Einwohners hatte sich eines Diebstahls schuldig gemacht und dadurch seine Eltern geradezu in Verzweiflung gesetzt. Namentlich war es die unglückliche Mutter, welche die Schande nicht überleben zu küuncu glaubte und deshalb be schloß, ihrem sowie dem Leben ihres Kindes ein Ende zu machen. Sie forderte den Knaben auf, mit ihr nuszugehen und nahm ihren* Weg über Möckern nach Wahren zu bis an das User der Elster. Dort eröffncte sie ihrem Sohne, daß sie beide sterben müssen, faßte denselben und stürzte sich mit ihm in daS Wasser. Deni Knaben gelang es zwar, sich aus dem Wasser herauszuarbeiten und das Ufer zu gewinnen, die arme Mutter aber wurde von den Fluten weitergeführt und ertrank. — Der Forstausseher Schmalz, welcher im Januar d. I. im Connew itzer Revier bei Leipzig von meuchlerischer Hand niedergeschossen wurde, ist vou seiner schweren Verletzung genesen und am vergangenen Donnerstag als geheilt aus dem Kran kenhause entlassen worden. — Von dem königl. Landgericht zu Zwickau wurde ein Stuhlarbeiter wegen Versendung von verbotenen sozialdemokratischen Drucksachen zu einer Gefängnisstrafe von 5 Monaten verurteilt. — Im Wildenfelser Walde wurde von einem Waldarbeiter eine Kreuzotter vou nahe 2 Ellen Länge gefangen. — In Crimmitzschau ereignete sich am Don nerstag nachmittag in der Böttigerschcn Fabrik ein recht bedauerlicher Unglücksfall. Der Zimmermann und Färbereiarbeiter Fritzsche und der Hausmann und Zimmermann Pfeil waren mit der Reparatur des Daches beschäftigt. Bei Herabnahine eines Balkens rutschte die Leiter, auf welcher Fritzsche stand, ab und der Unglückliche stürzte auf die Welle der Transmission, welche ihn an den Kleidern so fort faßte und unter den Arnien sesthielt. Bei jeder Umdrehung schlug Fritzsche mit den Beinen an die gegenüberliegende Wand an. Als die Ma schine zum Stillstand gekommen, waren dem Un glücklichen beide Beine bis unter die Knie voll ständig abgeschlagen. Auch an den übrigen Kör perteilen fanden sich grauenhafte Verstümmelungen vor, sodaß der Tod des Bedauernswerten sofort eintrat. Eine Witwe und 7 Kinder stehen jam mernd am Totenbett ihres plötzlich und auf so gräßliche Weise aus dem Leben geschiedenen Er nährers. — Noßwein ist nach genau siebenjähriger Pause wieder in die Reihe der sächs. Garnisons- städle eingetreten. Nachdem am 1. April in der Mittagsstunde die von Freiberg »ach Rvßwein verlegte 8. Batterie der 2. Abteilung des Feldar- tilleric-Rcgiments Nr. 28 in ihre neue Garnison eingerückt war, erfolgte am 2. April vormittags V-12 Uhr der Einmarsch der vollständigen neuen Garnison, der 4., 5. und 6. Batterie des 3. Feld art.-Regts. Nr. 32. — Am Donnerstag vormittag fand beim Land gericht inPlaue» i. V. Hauptverhandlung gegen den wegen fahrlässiger Körperverletzung angeklagtcn „Anatom" Voigt vou dort statt, welcher daselbst seit Mai v. I. in Naturheilkunde praktizierte. Voigt wurde nach langer Verhandlung in diesem Fall kostenlos freigesprochen. Es liegen indes noch an dere Anklage» gegen ihn vor, welche demnächst zur Verhandlung kommen werden. — Zum Landsturm sind am 31. März d. I. alle diejenigen ehemaligen Soldaten übergetreten, welche im Jahre 1850 geboren sind, also nuumehr das 39. Lebensjahr erreicht haben. Dieser Jahr gang begreift die letzten Kampfgenossen aus dem Jahre 1870/71 in sich, welche ordnungsmäßig ihre Militärzeit abgedient haben und nicht Berufs soldaten geworden sind. Dieselben haben bereits dem Landsturm angehört, wurden aber nach dem neuen Militärgesetz in, Februar 1888 nochmals zur Landwehr geschrieben und sind nach demselben Gesetz nunmehr in den Landsturm zurückgetreten. — Im Verlage von Theodor Hofmann in Gera ist ein von Professor llr. Liebe bearbeitetes Schriftchcn über Winke, betr. das Aushängen der Nistkästen für Vögel in fünfter Auflage erschienen nnd will man nicht unterlassen, im Hinblick auf die Nützlichkeit dieses Schriftchens alle Tier freunde rc. darauf aufmerksam zu machen. Der Bezugspreis ist folgender: 1 Exeniplar 0,20 Mk., 10 Exemplare 1,50 M., 25 Exemplare 2,50 Mk., 50 Exemplare 3,50 Mk. und 100 Exeniplare 4,50 Mk. — Am 24. und 25. Mai d. I. hält der Cen tralverein der deutschen Wollivaren-Fabrikanten in Guben einen VcrbandStag ab, zu welchem Ver treter aus allen Gegenden Deutschlands zu er warten sind. Tagesgeschichte. Berlin, 6. April. Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin unternahmen gestern morgen eine genieinsame Spazierfahrt durch den Tiergarten und statteten vor der Rückkehr ins Schloß der Kaiserin Friedrich und Prinzrssinnen-Töchtern eine» Besuch ab. Den Abend verbrachte der Kaiser in seinem Arbeitszimmer; er erledigte dortselbst Negierungs angelegenheiten. — Heute mittag unternahm Ihre Maj. die Kaiserin Augusta wieder eine etwa ein- stündige Spazierfahrt und am Nachmittage empfing die hohe Frau die Delegierten des Vaterländischen Frauenvereins. Se. Maj. der Kaiser hatte heute morgen zunächst längere Zeit allein gearbeitet und sich gegen 9 Uhr mit dem Flügeladjutanten vom Dienst in offenem Wagen zu den Schießübungen nach Spandau begeben, während sich Ihre Maj. die Kaiserin zur selben Zeit zu mehrstündigem Aufenthalte nach Potsdam begeben hatte. Um 6 Uhr nachmittags haben beide kaiserlichen Majestäten einer Einladung des Obcrstjägermeistcrs Fürsten von Pleß zur Mittagstafel entsprochen. — Morgen nachmittag findet bei den kaiserlichen Majestäten Familientafel statt. Am Vormittage wird Ihre Maj. die Kaiserin Friedrich in Potsdam bezw. auf Gut Bornstädt erwartet. Gestern nachmittag be suchte die hohe Frau mit den Prinzessinnen-Töchtern das städtische Krankenhaus am Friedrichshain. — Se. Majestät der Kaiser hat seinen Besuch in Wilhelmshaven behufs Inspizierung der nach Samoa gehenden Kreuzcrkorvctte „Alexandrine", wenn es seine Zeit erlaubt, in Aussicht gestellt. — Der Taufe des Sohnes des Prinzen Hein rich, welche zu Anfang Mai im Schlosse zu Kiel stattfinden soll, beabsichtigt der Kaiser bcizuwohnen. — Nach langem Redekampf ist der prinzipiell wich tigste Teil der Alters- und Invalidenversicherungs- Vorlage, der Reichszuschuß, angenommen worden. — Inzwischen mehren sich im Reichstage die Pe titionen um eine Vertagung des Alters- und Jn- validenversicherungsgesetzcs, bis sich die Ansichten darüber noch mehr geklärt hätten. Eine der ge wichtigste» Petitionen dieser Art ist soeben einge gangen. Sie rührt von mehreren großen Kölner Firmen her und ist von angesehenen Industriellen aus allen Teilen des Reiches, aus Berlin, Dres den, Frankfurt a. M., München, Stuttgart und den Industriestädten des Westens, darunter auch Straßburg i. E., unterstützt. Die Bittsteller wün schen, der Reichstag möge vorläufig nicht- End- giltigeS beschließen, bis sich die Ansichten über die Ziele und Mittel, namentlich der Invalidenver sicherung, mehr geklärt haben und wegen der sitt lichen und finanziellen Ergebnisse der Kranken- und Unfallversicherung längere Erfahrungen ge macht worden sind. In der sehr umfangreichen Begründung fällt besonders eine Stelle auf. Die Verfasser behaupten, es sei Mne betrübende Wahr-
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