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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 04.08.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-08-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-188808041
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18880804
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18880804
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1888
- Monat1888-08
- Tag1888-08-04
- Monat1888-08
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1888. für Zschopau und Umgegend Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft zu Flöh«, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Zschopau. SV. Jahrgang. Erscheint Dienstag, Donnerstag und Sonnabend und wird am Abend vorher auSzegeben und versendet. Dierteljahrspreis 1 Mark ausschließlich Noten- und Postgebühren. Sonnabend den 4. August. Jusnatk werden mtt 10 Ps. für die gespöttene K«rp»SzeIl- berechnet und bis mittags 12 ^Uhr des dem Tage des Erscheinens vorher- Das Schulgeld für die Fortbildungsschule für Knaben «nd für Sie höhere und einfache Fortbildungsschule für Müdchen auf das 3. Quartal 1888 ist spätestens bis zum 18. dieses Monats an unsere Schulkassenverwaltung zu entrichten. ^ Es wird hierauf mit dem Bemerken aufmerksam gemacht, daß nach Ablauf dieser Frist gegen die Säumigen sofort das Zwangsver fahren eingeleitet werden wird. Zschopau, am 3. August 1886. DerStadtrath. Kretzschmar. Oessentliche Stadtverordneten-Sitzung, Montag, de» 6. Angnst dss. Js., Abends 6 Uhr. Tagesordnung: 1) Rathsbeschluß, das für das diesjährige Schulfest ausgesetzte Berechnungsgeld betr. 2) DeSgl., Bewilligung eines Berechnungsgeldes zur Anschaffung von Lehrmitteln betr. Georg Emmrich, Vorsteher. Aus Sachsen. — Unser neues Bürgerschulgebäude geht seiner Vollendung entgegen. Stattlich stellt sich der Bau von außen dem Beschauer dar, und ebenso statt lich und praktisch ist auch seine innere Einrichtung. Bautechniker und Pädagogen bezeichnen in völliger Uebereinstimmung das Gebäude als ein Muster- schulhauS. --- Wenn jetzt der Zutritt zu dem Hause untersagt worden ist, so hat das seine guten Gründe. In allen Stockwerken arbeiten die Maler. Ueberall giebt es frisch gestrichene Thüren und Bänke. Wer nicht genau mit dem Gange der Arbeiten vertraut ist, wird bei einer eingehenden Besichtigung des Gebäudes kaum ohne Oel- und Lackstecke in den Kleidern wegkommen. Dabei ist noch zu bedenken, daß die durch Unvorsichtigkeit entstandenen Schand flecke auch nicht zu den Schönheiten des Hauses gerechnet werden könnten. Außerdem werden überall Bänke und andere Möbel transportiert. Die Scheuerfrauen sind mit der endgiltigen Reinigung beschäftigt und selten geneigt, Besucher mit freund lichen Blicken zu begrüßen. Der Bauleitung muß da ran liegen, daß das Gebäude jetzt gründlich gereinigt wird, und daß die Räume in diesem Zustande er halten bleiben. Wenn also das Schulhaus auch für die nächsten Wochen dem allge meinen Besuche verschlossen sein muß, so soll der Bürgerschaft doch Gelegenheit ge geben werden, das Innere des Hauses mit seinen sämtlichen Einrichtungen zu besich tigen. An den Sonntagen nach der am 23. August stattfindenden Schulweihe werden nach dem Vormittagsgottesdienste und in den Nachmittagsstunden der Direktor und einigeLehrer im Schulhause anwesend sein, um jedem Besucher als Führer zu Diensten zu stehen. — Unser diesjähriges Schützenfest wird durch die Ungunst der Witterung sehr nachteilig beeinflußt; der Besuch des Festplatzes ist fortwährend ei» mäßiger. Die für gestern Donnerstag abend angesetzte Illumination mußte unterbleiben und wird nun Sonntag den 5. d. stattfinden; das Feuerwerk, welches heute Freitag abend abgebrannt werden sollte, ist auf Montag den 6. d. verschoben worden. — Bei dem gestrigen Königsscheibenschießen wurde der Webermeister Herr August Bonitz zum König geschossen. — Bei der hiesigen Sparkasse erfolgten im Monate Juli d. I. 402 Einlagen im Betrage von 46 785 M. 31 Pf. und 201 Rückzahlungen im Betrage von 56 585 M. 31 Pf. Die Gesamt- rinnahme betrug 477 141 M. 83 Pf., die Ge samtausgabe 474 566 M. 92 Pf., der bare Kassen bestand 2574 M. 91 Pf. — Beim hiesigen Vorschuß-Verein betrug im verflossenen Monat die Einnahme 91 535 M. 85 Pf., die Ausgabe 92 227 M. 50 Pf. und die Prolongationen 37 390 M. — Kaiser Wilhelm II. hat für die anläßlich des Ablebens deS Kaisers Friedrich von den Stadt- Vertretungen Dresdens und 72 anderer Städte Sachsens überreichte Beileidsadresse durch die kgl. preußische Gesandtschaft zu Dresden mittels eines an den Rat zu Dresden gerichteten Schreibens seinen Dank aussprechen lasten. — Die Nachricht, daß die Erziehung der kaiser lichen Prinzen einem geborenen Sachsen anvertraut worden ist, wird sicherlich jeden Sachsen mit Stolz erfüllen. Der neuernannte Erzieher der kaiserlichen Prinzen, Pastor Winfried Schubart, Schloßprediger in Ballenslädt, ist nämlich 1847 in Hohenstädt bei Grimma als Sohn des dortigen Pfarrers geboren; auf der Fürstenschule zu Grimma und auf der Universität Leipzig vorgebildet. Nach mehrjähriger erzieherischer Thätigkeit im Auslande, u. a. in Mentone, wurde er als Bereinsgeistlicher an die Diakonissenanstalt Eisenach und vor 3 Jahren in sein bisheriges Amt berufen. Schubart genießt den Ruf eines vorzüglich begabten Predigers, als wel chen man ihn auch gelegentlich des letzten Jahres festes deS Landesvereins für innere Mission in Dresden kennen zu lernen Gelegenheit hatte. — Allem Anschein nach wird die Frage der Alters- und Jnvalidenversorgung der Arbeiter jetzt von der Sozialdemokatrie benutzt werden, um möglichst viele Volksversammlungen zu veranstalten. — Am vorletzten Sonntage war wieder von den Sozialdemokraten ein Riesen-Ausflug nach dem Greifensteine bei Thum veranstaltet^ worden, an dem etwa 400 bis 500 Personen teilnahmen. Die in größerer Zahl anwesende Gendarmerie sah sich genötigt, energisch gegen das Herumtragen einer mit einem roten Kittel bekleideten Figur und eines roten Schirmes einzuschreiten. In dem Programm spielten die Witze über die Kartellparteien eine Hauptrolle. — In Chemnitz stürzte am Donnerstag ein Knabe, welcher sich mit einem anderen Kinde allein im Alkoven der im vierten Stock gelegene» elter lichen Wohnung befand und daselbst ein Fenster geöffnet hatte, zu dem letzteren hinaus in den Hof hinab, das Kind war sofort tot. — Beim Spiel mit Pfeil und Bogen hat in Dresden am 17. v. M. ein 12 Jahre alter Knabe einen 10 Jahre alten Schulgenossen in das rechte Auge geschossen. Ungeachtet alsbaldiger ärztlicher Behandlung ist jetzt Erblindung einge treten. — In Striesen bei Dresden hattte ein junger Mann, welcher mit einem geladenen Revolver in der Stube sich beschäftigte, das Unglück, seine eigne Mutter, welche von auswärts zu ihm auf Besuch gekommen war, aus Versehen in den Hals zu schießen. Dieselbe wurde nach dem Carylahaus gebracht; die Kugel ist noch nicht gefunden worden. — Einen nicht kleinen Schreck bekam ein Reisen der, der am Montag nachmittag mit dem Nossener Zuge in Freiberg angelangt und im Begriffe war, den nach Chemnitz zu verkehrenden Eilzug zu benutzen, als er einen bei sich geführten leinenen Beutel, etwa 300 Mark in Gold- und Silbergeld enthaltend, vermißte. Zum Glück war das wert volle Verluststück bereits von einem Nossener Schaff ner bei der nach dem Aussteigen vorgenommenen Durchsicht der Wagen auf einer Coupeebank liegend vorgefunden und an Bahnamtsstelle abgegeben worden. Der Verlustträger war über denWieder- empfang seines schon verloren gegebenen Geldes so erfreut, daß er dem ehrlichen Finder sofort eine Belohnung von 10 Mark aushändigte. — Die Grundsteinlegung zum Reichsgerichts gebäude zu Leipzig wird endgiltig im Herbst vor genommen werden. Der Tag ist noch nicht be stimmt. Höchstwahrscheinlich wird Se. Majestät der Kaiser der Feier beiwohnen. — Bei den Trichinenversicherungskassen in Plauen i. V. (die der Fleischer-Innung und die des Gastwirts-Vereins) sind so zahlreiche Schaden fälle vorgekommen, daß sich dieselben veranlaßt sehen, die Prämien der Nicht-Mitglieder der Fleischer-Innung und bezüglich des Gastwirtsver eins vom 1. August d. I. an von 50 Pfg. auf 1 M. pro Schwein zu erhöhen. — Auf die in Plauen i. V. eingegangene telegraphische Anfrage des Bundesbevollmächtigten für das zur Zeit in Halle stattfindende mittel deutsche Bundesschießcn hat der dortige Stadtrat und die Schützengesellschaft die Wahl der Stadt Plauen für das nächstjährige Bundesschießen mit Freuden begrüßt und solche angenommen. — Bad Elster ist von einem Hochstapler heimgesucht worden. Vor kurzem logierte sich in einem dortigen Privatlogierhaus unter dem Namen Baron von Hilleru ein feiner Herr ein, der in seinem Auftreten Zweifel an der Berechtigung zur Führung des obigen Namens nicht aufkommen ließ. Derselbe verkehrte viel, besonders mittags, in einem dortigen sehr wohl renommierten Hotel, wo er sich nicht nur den Gästen angenehm zu machen, sondern auch die Gunst des Bedienungs personals zu verschaffen verstand. Durch letzteren Umstand ist es ihm möglich geworden, sich Lokal- kenntniS über die Wohnungsräume der Kellner des Hotels zu verschaffen. Eines Tages während der Mittagszeit, wo das Bedienungspersonal stark beschäftigt ist, stattete der Herr v. Hillern ohne Begleitung obigen Wohnungsräumen einen Besuch ab, erbrach dort einige Koffer, entnahm denselben Geldbeträge in der Höhe von 110 M. und ver-
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