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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 30.10.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-10-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-188810304
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18881030
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18881030
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- Zeitungen
- Saxonica
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1888
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^°128. 1888. für ZfHopau und Mmgegend. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft zn Flöha, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Zschopau. Erscheint Dienstag, Donner-tag und Sonnabend und wird am Abend vorher auSgeaeben und versendet DierteljahrSpreiS 1 Mark ausschließlich Boten- und Postgebühren. ü(>. Aayrgaug. Dienstag den 30. Oktober. Inserate werden mit 10 Pf. für die gespaltene Korpuszeile berechnet und bis mittags 12 Uhr des dem Tage des Erscheinens vorher gehenden Tage; angenommen. Der »I. Termin der diesjährigen Gemeindeanlagen ist den L. November dieses Jahres an unsere Stadtkasse abzuführen. Zschopau, am 29. Oktober 1888. Der Stadtrath. Kretzschmar. Oefsentliche Stadtverordneten-Sitzung, Dienstag, den SO. Oktober dss. Js., Abends 0 Uhr. Tc. s. esordnung: Antrag des Unterzeichneten auf Abänderung des Z 5 deS Ortsstatuts, den Wegfall der Ersatzmänner und die Verstärkung der Zahl der Stadt verordneten betr. Georg Emmrich, Vorsteher Bekanntmachung. Die Brotlieferung für Unterzeichnete Bezirksanstalt ist anderweit zu vergeben. Offerten mit Preisangabe und sonstige Bedingungen sind bei Herrn Verwaltungsrat Stephan bis zu Ende dieser Woche einzureichen. Bezirks-Anstalt Zschopau. Aus Sachsen. — Die Abendgottesdienste in unserer Stadtkirche nehmen mit dem Reformationsfeste nun um 5 Uhr ihren Anfang. — Wenn der Familienabend des vorigen Jahres noch in guter Erinnerung ist, dann wird es von Interesse sein, ans einer Bekanntmachung des Zweigvereins der Gustav-Adolf-Stiftung heute schon zu ersehen, daß ein solcher kommenden Sonn tag wiederum im Deutschen Hause stattfinden wird. Den Vortrag hält Herr Oberlehrer Hiller über einen Gegenstand, der zur Zeit im Vordergrund des Interesses steht, über daS Lutherfestspiel von Otto Devrient; aus eigener Anschauung wie aus eingehendem Studium des Stückes wird der Herr Vortragende ein lebendiges Bild von dem Inhalt desselben zu geben wissen. Auch sonst wird es nicht an Mitteilungen und Anregungen, zumal in betreff des Vereinswerkes, fehlen. Zur Er höhung der Stimmung werden die Gesangsauffüh rungen sowohl der Kantoreigesellschaft als auch des Chorgesangvereins beitragen. Familien, Freunde und Freundinnen der Sache werden dazu bestens willkommen geheißen. — Ihre Majestät die Königin ist am Sonntag aus Baden-Baden in Dresden angekommen und daselbst von Sr. Majestät dem König auf das herzlichste begrüßt worden. Ihre Majestät die Königin hatte Baden-Baden nach dreiwöchentlichem Aufenthalt am Sonnabend 9 Uhr 50 Minuten verlassen und sich über Karlsruhe nach Stuttgart begeben, woselbst die Ankunft 1 Uhr 20 Minuten nachmittags erfolgte. Hier verweilte die Königin bis 5 Uhr 45 Minuten nachmittags und stattete Während des Aufenthaltes Ihrer Majestät der Königin Olga einen Besuch ab. — Am 31. Oktober 1888 zieht, seit Leipzig steht, zum vierten Male ein deutscher Kaiser in Leipzigs Mauern ein. Es war im Oktober des Jahres 1216, als Kaiser Friedrich II. an der Seite deS Wettiner Markgrafen Dietrich in Leip zig einritt, nicht in Frieden und Freude, sondern im Kriegsharnisch mit dem dräuenden Schwerte in der Hand, denn die Bürgerschaft war im Auf stande gegen ihren angestammten Herrn. Dann ist nochmals ein deutscher Kaiser an der Spitze seines Heeres nach Leipzig gekommen, diesmal, um die Treue der Bürgerschaft gegen ihre Landes herren, die Markgrafen Friedrich und Dietzmann, zu ahnden. Das war Kaiser Adolf von Nassau. Nach fast sechshundert Jahren zog wieder ein Oberhaupt des deutschen Reiches an der Seite eines Sachsenfürsten in Leipzig ein, am 5. Sep tember 1876, wo Kaiser Wilhelm I. als Gast König Alberts dort erschien. Er kam unter dem Jubel von Hunderttausenden freier, glücklicher Menschen. Der 31. Oktober 1888 führt den vierten deutschen Kaiser nach Leipzig, wiederum in Frieden und Freude, als lieben, allverehrten Gast. — In Li mb ach wollte am Donnerstag ein Hausbesitzer an seinem zwei Stockwerk hohen Hause eine kleine Reparatur an der Dachrinne vornehmen. Er stieg zu diesem Zweck auf eine angelehnte Leiter bis zu derselben empor und hatte sich bei der Arbeit mit der einen Hand an dem hölzemen Dachrinnenbock festgehalten, wahrscheinlich durch einen Ruck brach daS in der Hand habende, etwas angesaulte Holz ab und der Hausbesitzer stürzte kopfüber von der Leiter auf einen Stacketenzaun, und zwar so unglücklich, daß sich ein Stocket im Rücken zwischen den Schultern einstach und vorn bei der Brust wieder herauskam und dabei abbrach. Ein hinzukommender Mann zog unter Anwendung aller seiner Kräfte das Stück Holz aus dem Kör per des Unglücklichen. Glücklicherweise scheint trotz dem die Verletzung nicht lebensgefährlich zu sein. — Als die Ehefrau des Gutsbesitzers Uhle in Helbersdorf bei Chemnitz am 27. Oktober mittags mit ihrem einspännigen Geschirr von Chem nitz zurückkehrte, wurde in der Nähe des Helbers- dorfer Gasthofes daS Pferd plötzlich scheu und ging durch. Der Wagen schlug um, und Frau Uhle stürzte so unglücklich ans demselben, daß sie das Genick brach und der Tod sofort erfolgte. Außer der auf so traurige Weise Verunglückten befanden sich auf dem Wagen noch deren erwachsene Tochter, ein Enkelchen von 6 Jahren und die Frau des Uhleschen Schirrmeisters, von denen erstere und letztere schwere Verletzungen davontrugen, während die Verletzungen des Kindes leichter Art sind. Frau Uhle hatte das Geschirr selbst geführt. — Der Vorgang deS Herrn Kurt Starke- Frankenau, betr. die Gründung von Arbeitgeber- Vereinen für den Amtsbezirk Mittweida, findet erfreulicherweise vielfache Nachfolge. An vielen Orten, so namentlich im Landkreis Dresden, in Hainichen, Crimmitschau, Schwarzenberg, Chemnitz rc., ist die Bildung solcher Vereine teils in Aussicht genommen, teils schon eingrleitet. Der erwähnte Verein für den Amtsbezirk Mittweida zählt be reits 24 Mitglieder ('/, der im Bezirke ansässigen Industriellen) mit etwa 2300 Arbeitern, der An- haltische Verein 65 Mitglieder mit über 8000 Arbeitern. — In Netzschkau brannten am Abend des 24. Oktober unterhalb des Ratskellers vier Wohn häuser nieder, eins wurde niedergerissen. — Am Donnerstag mußte auf ärztliche Anord nung das königl. Lehrerseminar zuLöbau geschlossen werden, da unter den Schülern wiederum die so genannte Grippe ausgebrochen ist, welche schon im Frühjahr daselbst aufgetreten war. Es sind einige 80 Schüler davon befallen, welche mit den Ge sunden, soweit es anging, in ihre Heimat entlassen wurden. Der Anlaß zu der immer gut verlau fenen Krankheit ist in den zugigen Verhältnissen der Anstalt zu suchen; selbige ist von allen Seiten dem Winde zugänglich. Tagesgeschichte. Berlin, 23. Oktober. Se. Majestät der Kaiser kehrte am Freitag nachmittag 3 Uhr, nach beendeter Jagd, nach Blankenburg zurück. Abends erfolgte nach dem Diner die herzlichste Verabschiedung auf dem Bahnhofe von dem Prinzregenten und dann die Abreise nach Potsdam mittels Extrazuges. Um 10 Uhr nachts langte Se. Majestät in Potsdam wieder an. — Gestern vormittag wohnten Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin der Ein weihung der erbauten heiligen Kreuz-Kirche bei, zu welcher der verstorbene Kaiser Friedrich den Grundstein gelegt. Nachmittags empfing Se. Maj. der Kaiser die Deputation, welche eine Glück- wnnschadresse anläßlich der Rückkehr des Kaisers in die Heimat überreichte und um die Erlaubnis bat, zum Andenken hieran den vom Professor BegaS modellierten Brunnen in Erz und Stein auf dem Schloßplatz errichten zu dürfen. Der Kaiser sprach seine Freude über die Teilnahme aus, womit die Hauptstadt ihn auf seinen Reisen begleitet habe. Das freundliche Entgegenkommen, das er überall gefunden, habe nicht bloß seiner Person, sondern auch dem Reiche und der Hauptstadt gegolten. Für die freudige Ueberraschung, die ihm der Be schluß wegen Errichtung des Brunnens bringe, danke er um so mehr, als sie ihm an dem Tage bereitet werde, wo die heilige Kreuzkirche, für welche sein Vater stets das größte Interesse bewiesen, eingeweiht worden. Er hoffe, es würden bald noch mehr schöne Kirchen in Berlin erstehen. Ferner sagte Se. Majestät etwa »och folgendes: „In Ihrer Adresse berühren Sie auch meine Reise, welche ich im Interesse der Erhaltung des Friedens in ferne Länder unternommen habe; ich muß aber hier bemerken, daß es mich mit tiefer Betrübnis, zum Teil auch mit Unwillen erfüllt hat, daß in meiner Abwesenheit die Presse in der Hauptstadt meines Reiches sich eines Gegenstandes bemächtigt hat, der nur meine Familie angeht. Jeder Privat mann würde solche Einmischung zurückweisen. Der gleichen Vorgänge müssen die Beteiligten sehr un angenehm berühren, und ich kann die Herren nur ersuchen, ihren Einfluß in dieser Richtung geltend
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