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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 20.12.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-12-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-190612209
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-19061220
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-19061220
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1906
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Erscheint DlenSIag, Donnerstag und Sonnabend und wird am Abend vorher auSgegeben und versendet. ivlcrteljahrSprei» l Mark 20 Pfennige ausschließlich Bolen- und Postgebühren. Bestellungen werden in unserer Expedition, von den Boten, sowie allen Postanstalten angenommen. «cheilbliitt Inserate swerden mit 10 Pfennigen sit> die «-gespaltene Korpuszeile berechnet und bis mittag» >2 Uhr de» dem Tag« de» Erscheinen» vorhergehenden Lage« angenommen. Für Nachweis und Offerten-Annahme IO Pfennige Extragebühr. Fernsprech-Anschluß Nr. t2. für Zschopau Umgegend. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft Flöha, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Zschopau. ^ 150. Donnerstag, den 20. Dezember 1906. 74. Jahrgang. HolMstkigerung auf Dittttödarler Itaatsforstrevier. (Zschopaucr Parzellen.) Liebmanns Restaurant „zum Tunnel" in Zschopau. »8. Dezember ISO«, vorm. S Uhr: 102 w. Stämme, 459 w. Klötzer, 1731 w. Dcrbstangen, 399 w. Baumpsähle, 10328 w. Reisstangen, 2>/, rm h. u. 56V- rm w. Brennholz. Kahlschlaghölzer in Abt. 2, 3, 19 u. Dnrchforstungshölzer in Abt. 2, 6, 8. Aus Lachsen. Zschopau, den 1v. Dezember 1906. — Der vaterländische Bolksveretn säe den Amt»gericht»beztrk Zschopau, der Angehörige verschiedener Parleien zu seinen Mitgliedern zählt, beschloß in seiner am Montag im Kaisersaal «bgehaltenen und von über bO Herren besuchten Versammlung einstimmig, sür die Kandidatur de» bi»herigen Vertreter« im 20. sächsischen Wahlkreise, de» Herrn LandtagSadgeordnelen Zimmer mann, der sich allenthalben im Kreise großer Popularität erfreut, einzutreten. Di« Aus stellung einer anderen Kandidatur von seiten der Ordnung»- parieten hielt man unter den gegenwärtigen Verhältnissen im Interesse der nationalen Sache nicht sür wünschentwert, ja sür bedenklich. — Am Sonntag, den 23. Dezember, hat der Schalter» dienst bei dem Kaiserlichen Postamt wie an Werktagen zu ersolgen mit Ausnahme der Stunden von 9 bi» 11 Uhr vor mittag» und mit der Maßgabe, daß von 2 Uhr nachmittag» ab nur Annahme und Ausgabe von Paketen statifindet. Am 28. und 26. Dezember sind die Schalter wie an Sonntagen offen. — Der Entwurs zum sächsischen Woffergesetz, der bekannt lich aus viel Widerspruch gestoßen ist, dürste nach einer Mel dung der .L. N. N." au» Drrtden, voraussichtlich eine Ab änderung erfahren. Der haupiiächltchfte Anstoß wurde daran genommen, daß sämtliche Gewässer, sobald sie ihr Oaellgebtet verlassen haben, al« öffentlich erklärt werden und die diShertge Ausnutzung von Wasserkräften an eine behördliche Konzession gebunden «erben sollte, die jederzeit wieder aufgehoben werden konnte. Infolge dieser Härten wurde von verschiedenen Seiten gegen den Gisetzenlwurs Protest erhoben und, wie e» scheint, nicht ganz ohne Ersvlg. Wie nämlich Or v. Waechter, der Vorsitzende de» Landwtrtschasllichen Kretsocrein» Leipzig, in einer AuSschußversamwlung mttteilte, ist die Wasserrechl». Deputation der Zweiten Kammer mit ihren Verhandlungen über den Entwurs zum neuen Woffergesetz noch nicht zu Ende. E» verlaute jedoch, daß der Gesetzenlwurs im Etuverftändni» mit der Regierung in vielen Haupldesttmmungen umgearbettet «erde und daß di« Deputation voraussichtlich »och etwa vier Wochen zu arbeiten hätte. AlSdann gehe der umgeardetlete Entwurs an die betrrffende Deputation der Ersten Kammer. Wa» diese dann mit dem Entwurs vornehmen werde, wisse niemand. — Der im Jahr« 1878 gegründet« Sächsische Militär- Leben»verstch«rungS-Beretn zu Dresden ist in der Lage, über einen recht «rsrruliche» Zugang neuer Versicherungen im Monat November d. I zu berichten. E» traten ihm in diesem kurze, Zeitraum nicht weniger al« 460 Mitglieder mit einer Versicherungssumme von 178680 Mark bet, wodurch der Bestand aus 64084 Policen und 18843161 Mk. Kapital an- gewachsen ist. — Die AuSjahlung an die Mitglieder oder deren Hinterbliebene deliesen sich im November aus 16194 Mk. 28 Psg., in den seit Beginn de« 81 Geschäftsjahre» »er- gangenen 10 Monaten aber aus 188419 Mk. 88 Psg. — Möge diese» aulstrebende kameradschaslltche Institut auch im WeihnachtSmonat recht gute Erfolge verzeichnen. — Der Bau der Chemnitzer Talsperrenanlagen Neun- zehnhain-Einsiedel, der Millionen kostet, aber für dir schnell wachsende Großstadt die Wasserversorgung aus viele Jahre hinau» garantiert, gehl seiner Vollendung entgegen. Der Rat nahm in seiner letzten Sitzung den Bericht über de» gegen, wärtigen Stand der Arbeiten entgegen und bewilligte die zur Vollendung der Anlagen noch erforderlichen Kosten. — Der Nationolliberale Verein in Chemnitz hat beschlossen, al» Kandidaten sür die Reich»tag»wahl Herrn Fletlchermetfter Paul Kickelhayn auszuftellen. — Dt« Wethe de» ersten sächsischen Krematorium» in Chemnitz wurde am Sonnabend, wie schon berichtet, unter Anteilnahme von vertreten aller staatlichen und städtischen Be. Hörden am Platze, sowie von „»»wärtigen Vertretern von Be hörden und Brudervereinen von Dresden, Leipzig, Plauen im Bogtl, Zwickau, Zittau, Annadirg, Mtttweido, Berlin, Dessau, Köntg»berg, Halle »c. in seierlicher Weise vollzogen. Auch dir Geistlichkeit war vertreten. Am 18. Dezember 1908 wurde der erste Spatenstich zum Bau de« Chemnitzer Krematorium» getan, da» nun in unmittelbarer Nähe de» städtischen Friedhose» erstanden ist, ein prächtiger, weicht» sichtbarer, mit hoher Kuppel geklönter Bau, der mit einem Koftenauiwand von 188000 Mk errichtet und mit der besten di» sitzt bekannten Berbrennuag»- anlage «„»gestattet wurde; e» ist auch der Einbau eine» zweiten Oien» vorgesehen. — Am Sonntag fanden bereit» zwei Ein. Sicherungen statt; dt« erste betras einen srüheren Schankwirt von Chemnitz, die zweite ein Fräulein von Leipzig. — Am Montag begann vor dem Chemnitzer Landgericht die aus 8 Tag« angesetzte Verhandlung gegen den Wildschützen Schön selb. Mit ihm nahmen noch 21 Personen aus der Anklagebank Platz, die teil» al» Hehler, teil» aber auch mit gewildert und gestohlen haben. Geladen sind 80 Zeugen. Da »er Verhandlungssaal im Landgericht iür einen solchen Prozeß zu klein ist, findet er im Schwurgericht»saale statt. — In Annaberg übergab Bürgermeister Wilisch nach einer Festansprache da» schöne geräumige, mit ollen technischen Mittel« der Neuzeit «»»gestaltete Stadt-Bad unter Segen», wünschen der Allgemeinheit. Hieraus führten dt« Annabergrr Schwimmer einen Schwtmmretgen sehr exakt vor, an den sich ein Springen derselben anschloß. Diesen Vorführungen solgien Darbietungen de» Schwtmmklub» zu Chemnitz, der 16 Mann stark ontrat. Ein Borftanb-mitglird »e» Klub», Herr Schmidt, übermittelte der Stadt Annaberg den Glückwunsch seiner 168 Mann starken Bereinigung, woraus di« Chemnitzer Gäste Brustschwimmen, Rückenschwimmen, Seitenschwimmen, Spanisch, schwimmen, Kürsprtngen, Tauchen, Sioseltenschwimmen, sowie ein Wafferballsptel und Rettungsversuche »orsührten. E» war ein« Luft, dem munteren Treiben der Schwimmer zuzuschauen. Eine Führung durch die ausgedehnten Räume de» Bade» solgte den schwimmsportltchen Veranstaltungen, woraus et« allgemeine» Festmahl die Weiheseterltchkeit beschloß. — Mit dem 1907 in Döbeln geplanten Heimaiseste soll «in Äeoeralappill der ehemaligen 139cr und 107er, die dort in Garnison gestanden, sowie «ine Versammlung der alten Schüler de» Realgymnasium» und der Landwirichast»schule verbunden werden. — Dt« Untersuchung «egen der Brandstiftungen in St eben lehn zieht immer wettere Kreise. Nachdem bereit» 13 Bürger in dieser Angelegenheit verhaftet worden find, darunter der Führer der sreiwtlligen Feuerwehr, ist jetzt auch noch Herr Bürgermeister Barthel in diese große» Aussehen erregende Sache gezogen worben. — Ein bedauerlicher Unglticklsall mit tödlichem AuSgang« hat sich am Sonnabend Abend in der Maschinenbauanstalt von Bretschnetder, Letpzig-Ltndenau, Merseburger Straße 40. ereignet. Der in L -Ltndenau, Aurelienftraß« 13 bei seinen Ellern wohnhafte, im 10. Leben»jahre stehende Schulknabe Friedrich Waller Zita hatte einen in der Fabrik beschäftigten Arbeiiec ausgesucht und hatte «inen Raum betreten, in dem eine abgestellle Hobelmaschine stand. Der Knabe «achte sich an der Hobelmaschine zu schaffen und setzt« dies« in Tätigkeit. Er wurde von »em Riemen ersaßt und mit in da» Getriebe herein- gezogen. Die Schädeldeckc wurde dem Aermsten eingedrückt, sodaß der Tod sofort eintrot. — Ein verwegener Einbruch»diebstahl ist während der Nachtzeit in einem Geschäst»lokal am Brühl in Leipzig verübt worden. An dem gedachten Grundstück« werden zurzeit R-paraturarbeiten verrichtet und r» haben die Einbrecher von der Straße au» da» Mauerw rk de» Hause» in der Größe von 80 Zentimetern durchschlagen und sind dann durch die Oeffnung eingesttegen. St« habe« eine große Menge Kisten mit Zigarren gestohlen. — lieber die Beraubung eine» Geldbriesträger» in Leipzig schreibt da» dortige .Tageblatt": Im Grundstücke Nikolatstraßr 11/13, Deutrtch» Hos genannt, ist Montag srüh abermal« eine Bluttat verübt worden. Kurz vor 9 Uhr wollt« der Geldbriesträger Ernst Emil Rübner sich in da» Bureau de» R«cht»anwalt» Gänzel begeben, um dort zwei Post- anweisungSbelräge über je 800 Mk. abzultesern. Al» er im Trrppenausgang 0 aus dem Treppenabsatz zwischen der 1. und 2. Etage — in letzterer befindet sich da« Bureau de» Rechl«- anwolt» Gänzel — angelangt war, begegnete ihm ein ua- bekannter Mann, der eine schwarze Ledertasche trug und grüßend an ihm vorüberging. Unmittelbar daraus erhielt der Bries. träger von hinten her einen wuchtigen Schlag über den Kops, sodaß er besinnungtio» zusammenbrach. Al» er wieder zu sich gekommen war, bemerkte er, daß ihm sowohl die Geldtasche al» auch die gewöhnliche Briestrvgertasch« srhlien. Beide Taschen sind von dem Täter mit einem scharsen Instrument odgeschnilten worden. Briefträger Rübner vermochte noch die Treppen herunterzugehen und sich dem Inhaber der gegenüber dem Ausgang 6 gelegenen Schästesabrik, Kausmann A. Reiche, bemerkbar zu machen, der ihn, da er wiederum zusammen- zudrechen drohte, stützt« und dann von der nahen Santtäl»- wache aus dem Nikolaikirchhos zwei Santlättbeamte holte, die deu Echwerverwundeten aus die SantlätSwoche schafften. Aus der Saniläl»w°che stellte der praktische Arzt Or. Ludwig Lehr bei Rübner einen offenen Bruch an der linken Schlätengrgend und Quetschwunden am Hinterkops, aus der Scheitelhöhe und an der linken Kopiseite fest. Nach Anlegung eine« Not- verboude» wurde Rübner mittel» Krankenwagen« der Sanität»- wache in» Krankenhaus gefahren. Der Täter ist offenbar jener Unbekannt«, der dem Briefträger Rübner aus dem Treppen absatz der Treppe 0 begegnete. Ec soll noch den A «gaben de» llebersallene« etwa 28 bi« 28 Jahre alt und von kleiner Statur sein. Er machte den Eindruck eine» Schreiber» und trug «inen dunklen llederzteher und einen schwarzen stets«» Filzhut. Welchen Weg er aus seiner Flucht genommen hat, konnte noch nicht seftgestellt werden. Do» Opser de» Ueber- talle», der Geldbriesträger Ernst Emil Rübner, steht i« 38. Lebensjahr«. Ec wohnt in Gchöneseld, Dimpselftroße 82, und ist Vater von 4 Kindern. Er war in seine« Befteklbeztrk wegen seine» liebenswürdigen, zuvorkommenden Wesen» sehr beliebt und gilt bet seiner Vorgesetzten Behörde -l» «i» be sonnener, vorsichtiger und pfftchltreuer Beamter. Da» Treppen hau» 0 war vom Treppenabsatz, a»s dem der Uebersall ge schah, bi« aus den Hos hinunter über und über mit Blut be deckt. Natürlich war der Tatort da» Ziel vieler Neugieriger, sodaß die Polizei sür die Regelung de» Verkehr» in dem nach der Retchtftraße zu sührenden Durchgang Sorg« tragen mußte, lieber da» Befinden de» Geldbriesträger» Rübner können wir aus Grund unserer Erkundigungen witteile», daß eine Gelahr sür da» Leben de» Schwerverletzte» zurzeit nicht besteht. Nach der Einlieserung in da» Stadtkrankenhau» wurde Rüb»er sosort in Behandlung genommen. Der ärztliche Befund ergab im wesentlichen da»selbe Resultat, do» bereit» bet der ersten ärzt lichen Untersuchung Rübner» aus der Santtät»wache am Nckolaikirchplatz seftgestellt wurde. Der Hauptschlag ist gegen die linke Schläsengegend gesührt wordrn und hat einen Schädelbruch verursacht. Wie ärztlicherseits mttgrtetlt wurde, ist aber begründete Aussicht vorhanden, daß Rübner, der sich übrigen» einer vortrefflichen körperliche» Konftttutio» ersreut, da» Krankenhau» al» .Geheilter" entlassen wird. Durch de» schweren Schlag gegen dt« linke Kopssette ist da» linke Auge wohl in Mitleidenschaft gezogen worden, doch handelt e» sich nur um Kontusionen, die im normalen Heilung»prozeß bald adschwellen werben. Der Patient befand sich während der Nachmittag», und Abendstunden am Montag bet vollem Be- wußlsetu und empfing u. a. auch den Besuch seine» direkten Vorgesetzte», der sich nach seinem v-finden erkundigte. Aus die Ergretsung de» Täter» ist eine Belohnung vo» 800 Mark «»»gesetzt. Die Geldtasche enthielt, soweit sich bt»her seststellen ließ, beim Abgänge de» Briefträger» von der Post, 10 Min. nach 8 Uhr, gegen 7000 Mk. in barem Gelbe, und zwar: 68 Einhunderlmarknoten, 1200 Mk. in Gold und 1400 Mk. in Silber. Lagesgeschicht«. Deutsche» «eich. — Der Staat»anzeiger veröffentlicht «in« Bekanntmachung de» Londwirtschaft-minister», wonach die Einsuhr lebender Schwein« au» Dänemark, Schweden und Norwegen sür da» preußische Staatsgebiet verboten wird, weil in Dänemark, Schweden und Norwegen Rotlauf, Schwetnrseuche und Schweine pest in einem dem inländischen Viehbestand bedrohlichen Um tange herrschen. Die Anordnung tritt mit dem 20. Dezember 1906 in Kraft. Mit dem gleichen Tag« werden di« von den einzelnen Regterung«prästoenten über die Einfuhr von lebenden Schweine» und von Schweinefleisch au» Dänemark, Schweden und Norwegen erlassenen veterinärpolizeilichen Anordnunge» ausgrhoben. — Die .Berliner politische Korrespondenz" meldet über die Etnsuhr von lebenden Schweinen und Schwetmsleisch au» Dänemark, Schweden und Norwegen: Durch «Ine t« .Retch»- anzrtger" bereit» veröffentlichte Bekanntmachung de» preußischen Minister» sür Landwirtschaft vom 18. Dezember über dt« Ein«
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