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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 18.01.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-01-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-190801180
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-19080118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-19080118
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Parlamentsperiode
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- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1908
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Erscheint Dten»tag, Donnerstag und Sonnabend und wird am Abend vorher ausgegeben und versendet. Bterteljahr»pret» 1 Mark 20 Pfennige ausschließlich Bolen- und Postgebühren. Bestellungen werden in unserer Expedition, von den Boten, sowie allen Postanstalten angenommen. ocheillllatt Inserate werden mit ll> Pfennigen für die «.gespaltene «orpuSzelle berechnet und bl» mittag» 12 Uhr de» dem Tag« de» Erscheinen» vorhergehenden Tage» angenommen. Für Nachwei» und Offerten-Annahme l0 Psennige Extragebühr. Fernsprech. Anschluß Nr. l2. für Zschopau MI und Umgegend. Amtsblatt W die Königliche Amtshauptmannschaft Flöha, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Zschopau. ^ 8. Sonnabend, den 18. Januar 1908. 7«. Jahrgang. Bezirksausschuß betreffend. Der Bezirksausschuß der Unterzeichneten Königlichen Amtshauptmannschast besteht nach dem Ergebnis der in der Bezirksversammlung am 20. Dezember 1907 statt- gefnndenen Neuwahlen aus nachgcnanntcn Herren: 1. Bürgermeister 0r. Johannes Immanuel Schöne in Oederan (städtischer Vertreter), 2. Erbgerichtsbesitzcr Otto Hunger in Dittersbach (ländlicher Vertreter), 3. Fabrikbesitzer Hermann Otto Leonhardt in Eppendorf (Vertreter der Höchstbesteuertcn), 4. Bürgermeister Robert Rosenseld in Augnstusburg (srcigcwählt) auf die Wahlperiode bis Ende 1910, b. Baumeister Stadtrat Robert Nestler in Jrankenberg (städtischer Vertreter), 6. Gutsbesitzer und Genicindevorstand Karl Heinrich Uhlmann i» Krum- hermersdorf (ländlichen Vertreter), 7. Fabrikbesitzer Otto Tchönherr in Borstendorf (Vertreter der Höchst besteuertcn), 8. Fabrikbesitzer Oskar Oehme in Zschopau (freigewählt) auf die Wahl periode bis Ende 1913. Gemäß 8 28 Absatz 2 der Ausführungsverordnung zum Organisationsgesetze vom 20 August 1874 wird dies bekannt gemacht. Flöha, den 13. Januar 1908. Die Königliche Amtshauptmannschast^ Anmeldungen für die Ofteranfnahme ISV8 in Klassen des Königlichen Realahmnasiums i» Annaberg i. S. werden bis Ende Januar erbeten. Vorzulcgcn sind: Gcburts- und Impfschein, letztes Schulzeugnis. Nach Sexta Aufzunehmende müssen lateinische Schrift geläufig lesen und schreiben können. Aufnahme-Prüfung der Auswärtigen: Montag, 27. April, früh von 8 Uhr ab. Sprechzeit des Rektors: wochentags 12—^1 Uhr. Aus Sachsen. Zschopau, den 17. Januar 1908. — Ja d«r am 14. Januar d. I. statta«sund«nen öffent- llchen Sitzung der Gewerbekammer zu Chemnltz wurde, einem Lnlrag« de» Tewerbevereln» zu Zschopau entsprechend, Herr Kausmann Friedrich August Schurlcht von hier zum Kammermitglied einstimmig gewählt. -g. Vorige Woche hielt der .Verein der Zschopauer' zu Cgemnitz im .Thaliahou»', Sonne,istraße, seine die»jiihrige Wethnachwseier, di« Vierte seil Bestehen de» Verein», ob. Trotz dem da» Wetter gerade nicht sehr einladend war, hatten sich doch eine große Anzahl Land»leutc zusammen gesunden, um sich beim brennenden Christboume frühere Erlebnisse und Erinner ungen au» der Heimat au»tauschen zu können. Im Lause de» Abend» führten die Land»leute Otto Schröder, Rich. Seidler, Gebrüder Rudolph und Paul Strudel einen Schwank aui, welcher sich .Fidrle» Kasernenleben' betitelt« und wurde dieser Ausführung reicher Betsall gespendet. Buch einige Couplet» wurden gesungen, welche ebensoll» guten Anklang fanden. Doch die richtige Feier de» Vergnügen» kam erst dann zur Geltung, al» bei ziemlich finsterem Saale der Nachtwächter mit seiner Sängerschar erschien und diese die alten bekannten Weisen vor- trugrn, welche man heute noch in der Heimat Zschopau am Wethnachtsheiltgabend zu hören bekommt. Bei dieser Voriührung fühlten sich die Landkleute so recht in die Heimat Versetzt; denn in einer Großstadt verbietet e» sich an und für sich da» Straßen- singen und war «» kein Wunder, wenn bei solchen Land»leut«n, die da» Nachlwächterfingrn lange Zeit nicht gehört hatten, Tränen in den Augen standen. E» wurden noch andere Ueber- raschungen den Mitgliedern geboten und brachte auch die Auktion der Beschenke, e» waren ca. 70 abgegeben worden, einen hübschen Ertrag sür die Vere!n»k°sse. Der neue Tag war schon lange angebrochen, ehe sich der Saal langsam leerte und konnte ein jeder Besucher da« Bewußtsein mit nach Hause nehmen, wieder einmal einige srohe und gemütliche Stunden im Zschopauer Verein verlebt zu haben. — König Friedrich August wird o« 27. d. Mt», dem Kaiser Wilhelm persönlich in Berlin zum Geburt»tage gratu lieren. — Se. Majestät der König hat am Mittwoch den Minister de» Kultu» und öffentliche» Unterricht» Or. Beck eidlich in Pflicht genommen. — Ihre Majestät die verstorbene Königin-Witwe Carola hat dem Albertverein sür da» Krankenhau» Grunau 40000 Work vermacht, deren Zinsen zur Unterhaltung der al» Kranken pflegerinnen amtierenden barmherzige« Schwestern verwendet »erden sollen. Für den Fall, daß die Krankenpflege im ge- nannten Krankenhaus« einmal nicht mehr von barmherzigen Schwestern au,geübt wir», stillt diese» Vermächtni, nach der Stistung»urkun»e dem Pension»!««»» de» Haup,verein» zu. — Ee. Exzellenz Herr Staat»mintster Or. Beck hat vor gestern, nachdem er im Königlichen Schloff- durch Se. Majestät den König seierlich verpfltchtet worden war, die Leitung de« Ministerium» de» Kultu» usw. übernommen. — lieber da» turnerische Austrrten der Sachsen aus dem 11. Deutschen Turnsest in Frankiurt am Main liege» nun- mehr sagende Beschlüsse v»r. E» werden gemeinsam Frei übungen au»g«sührt, danach folgt Geräteturnen. Den Frei- Übungen wird «in Dauerlaus angeschloffen. Bezüglich de» Ge räteturnen» bleibt e» den Gauen überloffen, Riegen- oder Ge meinturnen auäzusühren. Di« Bildung von Alter,liegen wird den Tauen empsohlen. Al» volkstümliche Hebung soll im Rahmen de» Kreitturnen» noch rin Eilbotenlaus auSgesührt werden. Zur Festsahrt nach Franksurt a. M. werden von Sachsen -«» Eoadirjüge veranstaltet. Wie des srüheren Festen, wird auch In Frankiurt etn Sachjenabrnd veranstaltet, wenn möglich im Herkuledsaaldau. Die Turniesttetlnehmer au« Sachsen sollen möglichst in Tleichtracht erscheinen. Dunkel blaue Jacke und Weste, graue Hose und weicher, schwarzer Filzhut bilden den vorschristämäßtgen Turneranzug. — Da» .Dr. Journ." meldet amtlich: .Sein« Majestät der König haben ollergnädigst geruht, dem aus seinen Wunsch al» HtliSarbetter zur Krrt,hauvlm»nnschast D»e,den versetzten bt»hirigen Legationtrat von Nostiz« Wallwitz im Ministerium der au,mäklige« Angelegenheiten den Titel und Rang al» Re- gierung»rat zu verleihen.' Die Beiiügung .aus seinen Wunsch' ist etwa» ungewöhnliche». Herr Regierung,rat von Nistiz- Wallwttz ist bekanntlich die »telumstrtttene Persönlichkeit, die im Juli »ergangenen J«hrr» durch eine Rede im Dretdner konservative« Verein besonderen Anstoß zur Erörterung de, Kapitel» .Nebenregierung' gab, «in Vorgehen, welche» in den erste« Verhandlungen der Zweiten Kammer, besonder» auch von Herrn Minister Or. v. Rüger, einer Kritik unterzogen wurde. — In der gestern abend abgehaltenen gemeinschastlichen Sitzung der städtischen Kollegien von Chemnitz wurde Herr Bürgermeister Or. Sturm mit 76 von 78 abgegebenen Stimmen zum Oberbürgermeister gewählt. — Do» Projekt einer Industrie- und Aewcrbeaubstellung in Chemnitz kann nunmehr al, gescheitert gelten. In den sich sür diese» Projekt interessierenden Kreisen «st e» merkwürdig still geworden, nachdem nicht nur die meisten Großindustriellen der Stadt selbst, sondern auch der Umgebung einen ablehnenden Standpunkt eingenommen haben. — Aus dem Houptmarkl in Chemnitz wurde« Mittwoch nachmittag die Pferde einer Kutsche scheu und gingen durch. Der Kutscher wurde vom Wagen geschleudert und drel Schul- linder wurden umgertffen Der Kutscher blieb bewußtio» stark bluteud liegen und muß!« in» Kraukrnhau» geschafft «erden. Die Kinder wurden zum Glück nur leicht verletzt. — Aus der Städtischen Rvdelbah« Im Z-tfigwald prallt« zur selben Zeit ein mit vier Personen besetzter Schlitte» so heftig on einen Baum, daß zwei Insassen de» Schlitten» schwerverletzt vom Platze getrogen werde» mußte». — Ein Eiabruch»diebstahl wurde in einem Goldwaren- und Uhrengeschäjt in der Anna- berger Straße in der Mtitwochnacht verübt. Die Diebe hoben den Rolladen de» Schaufenster» in die Höhe, zerschnitten die große Fenstertaiel und übte» dann ungehindert und ohne von jemand tu der sonst sehr belebten Straße gesehen zu werden, ihren Raubzug au». E, fielen den Einbrechern zum Opser: 86 Slück golden« Damen-Remonioiruhren, 20 Stück silberne Damen-Remoniotruhreu, 14 Stück Herren-Anker- und Zylinder uhren ou» Silber und Double, sowie 5 neusilberne Hrrrenuhren. Bon den Dieben fehlt jede Spur. — Der Verband Sächsischer Industrieller hält am 19. und 20. Januar 1908 seine 6 ordentliche Hauptversammlung tn Dre» den ab. Vorgesehen find solgende Offiziellen Veran staltungen: sür Sonntag, den 19 Januar, Besuch der Aus- tührung der Oper .Salome' im Kgl. Opernhau», nach der Vorstellung Begrtißung»abend im Köatgl. Belvedere; sür Mon tag, denn 20. Januar, vormittag» Haupiversammlung und nachmittag» allgemeine Versammlung. — Sestern vormittag in der 11. Stund« hat in Dre»den der Freiberger Straße 2b, 3. wohnhafte Bierau»geber Albert Edumd Felix Hoffman», 82 Jahre al», seine zwei Kinder tm Alter von 4 und I V» Jahren und dann sich selbst erschaffen. Er hat di« Tat vollbracht, während seine Ehefrau tn der Stadt Einkiius« bewirkte. Da« Motiv der Tat ist völlig unbekannt. Die Eheleute lebten in gutem Einvernehmen. NahrungSsorgen lagen nicht »or. Nach der Lage der Leichen zu urteilen, muß der Tod sosart eingelreten sein. (Schläjenschüffe.) — Die Schwurgerlchitverhandlung gegen dle dr» Morde» ihre» Bräutigam» angeklagte Bllrgermeifter»iocht«r Grete Beier wird noch einmal hinauigeschoben. Sie wird noch nicht in der im März beginnenden 1. Gchwurg«richt»per>ade, sondern erst in brr zweiten, tm Juni «rsolgen. Die Unter suchung ist schon seit einigen Wochen obgeschlaffen, aber die Akten befinden sich seitdem bet« Königlichen Justizministerium, da» noch keine Entscheidung darüber getroffen hat, t» welcher Irrenanstalt die Beier aus ihren S-iste»zustand zu untersuchen ist. Wett die Untersuchung selbst mindesten» sech» Aachen dauern wird und dann noch die Borderetlung der Anklage einige Zeit «rsordert, ist nicht mehr mit einer Verhandlung tm März zu rechnen. — Ein schwerer Raubansoll wurde in der Nacht zum Sonntag aus der Straße von Schwarzenberg nach Grün- städlel aui den Fabrikarbeiter Tvaroh au» Wildenau verübt, üngeiähr 300 Schritte oberhalb dr» Schützenhause» erhielt er von einem Unbekannten, der ihm geiotgt war, von hinten mit einem Stocke einen so hesttgen Schlag aus den Kops, daß er bewußtio» zusammenbrach. Al» er wieder zu sich kam, be merkte er, daß ihm da» Portemonnaie mit 15 Mark und da» Taschenmesser abgenommen war. Al» der Tat »rrdächtig wurde am Sonntag der tn Brüustädtel wohuhast«, »telsach brstraste Handarbeiter Herman» Kausmau« au» Rttter»grün verhaslet. — Im Alter von 86 Jahren starb in Meerane Herr Kommerzienrat Ostwalt, ein« wett über Sachsen hinau» In Jn- dustrlekretsen bekannte Persönlichkeit. Der Verstorbene, der auch al« Stadtverordneter und Sladtrat «rsolgretch tätig war, hat sich al» Wohltäter und Slister einen hervorragenden Namen geschaffen. — Ein Geschlrrsührer tn Meißen hatte am Sannabend Nachmittag seinen Hund, al» er aus kurz« Zeit eingekehrt war, in einer Schankwtrtjchast an der Nossener Straße versehentlich zurückgelaffe«. Der Wirt schickte da» Tier sosort nach, doch hatte da»jelbe im Schnee die Spur seine» Herrn verloren. Es folgte nun seiner eigenen Spur in entgegengesetzter Richtung bi» an den Platz, wo der Geschirrsührer seine Hacke liegen ge laffen hatte. Hier legte e» sich nieder und harrte au» bi» zum Montag srllh, w« sein Herr wieder ankam und sreudig bellend von de« treuen Tier, da» er schon verloren glaubte, empfangen wurde. — Ein schwerer Unfall widerfuhr in Annaberg drei Familienvätern, welche mit einem Raschelschlttten am Gärtner- «eg on einen Baum anjuhren, wobei zwei der Fahrer hesttg« Gehirnerschütterung, einer einen Bruch de» Nasenbein» erlitt. An demselben Baum ist vor zwei Jahren schon ein Kausmann beim Rascheln schwer verunglückt. Die Stadt Annaberg unter hält an der Ruschelbahn am Pöhlberg einen ständigen Samartter- posten zur ersten Htlseleistung bet etwaigen Unglückssällen. Zu« Glück ist ihm bt»her nur selten Gelegenheit geboten gewesen, Tamariterdienste au»zuüben. — Ein Mordanjall wurde am Dten»tag aus den Inspektor de» Ritterguie» Saalhaus«» verübt. Der Wtrlschast»beamt« hatte am Sonnabend zwei palnische Arbeiter, Brüder, znr Arbeit angenommen. Al» diese ihren Dienst ,»treten sollten, weigerten sie sich und verlangten ihre Papiere zurück, die der Inspektor setnersetl» ihnen verweigerte. Der eine der Pole« griff sofort zu seinem Messer und stieß e» dem Inspektor bi» zum Griff in die Brust. Schwer getroffen, brach der In spektor zusammen; der al»bald herbetgerusen« Arzt konstatierte eine schwere Verletzung. Beide Polen wurden verhaslet. Der Zustand de» Inspektor» ist besorgnt»«rrege«d.
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