Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.01.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-01-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188501063
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18850106
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18850106
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1885
- Monat1885-01
- Tag1885-01-06
- Monat1885-01
- Jahr1885
-
-
-
90
-
91
-
92
-
93
-
94
-
95
-
96
-
97
-
98
-
99
-
100
-
101
-
102
-
103
-
104
-
105
-
106
-
107
-
108
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.01.1885
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
e «MX 8,0 Berschiebun, ,cht dm fron. Der vagimi Jannar ver- lallen. Von Smat »ad. »fttrrlm de« »in «brr »er ! Laaer an« AuSdehanni, »ar übZgeni ien war die e Antwerpen da» «ngebrt eltweise recht üche an die lestrrreich- »na» Rüden Preise. Die n. Deutsch- «r Festwache m so fester. '.Thermo,. en für Ge > einaetreten, ,r fest. Für . Roggen wenig um, - blieo gut nke.) öhe der Um inen ziemlich lche in tadel- fester, hoher Ssorell« war » Sendungen fand, zeigte l von Zandcr Wie in der ren Seefische, ing. Auster ich da» Platz, r Schleie und der» i» der zte lebhaftes >dr: Frischer » Silderlachs 3—8L5 t 0.90—1^0 5-0.40 ^l — Lebende ende Schleie le 1.10—1.20 ) mit dem der eujahrSseftej lott gekauft, de» Markte-) aare nur zu ichfrag« war nchtung fand bt Großwild in beschaffen, Braten v » en ungefähr , Fasanen lück 3 5 bis trkhühuer Stück r.25 > ^1. Reb. 4--.50 >4 7L-0.W^, leulen 0.90 »al». Ntnck: - u». !. u. vrk., so. , tbtuat« ttdor O- lL 1t. der. ». amartbaut. t b»». u. 8r U. da», u. Lr. ü^a 4140«. H. OL vu 1^ so. tto. 0 «m«tn Ko. u nrtaa« »to. i>« cki« vier» «todte K»ckr- tu »"öl«« ä«r >, äock atlrtt« lbk tl , Ko». Hob», dl»u et» «-L 1l„ >«n I8M dt» ü,S«r»r»u- iluMiwncdu) kebruar- ^.prU-älai- >ed,7v »Lid erikanisch« Meffag,- Ul») der Innvrrpe» -Kork; in d"7 (S/l) l.Daaw'- ..«riftol- Iler" von Da «vier tia," von Da«vier .Ta»ar". <ar L»ne- !?/12) der Erscheint täglich stütz S-/,Uhr. Urst«cti«n und Lr»tditi«a JobanneSgaffe S3. -Ptechknudru der Ledacti«: Bormittag- 10—12 Uhr. Nachmittag» 5—6 Udr. l> »» NU«««d, «n^ktontler M-ouictt»«, »wch die »ttd-ai-u nicht «rrductU«. Atinast«e »er für »le nüchftf«l,en»e Nummer bestimmte« An streite an Wacheutagen bis S Uhr Nachmitt«,«. «nS«««» uubFeftlageu srü»bt«'i,»Utzr. 2n den Ftliastn für Inf.-^nnatlmn Otto klemm, Universiiätsstraße 21, Lauts Lösche, Kaiharinenitraße 18, p. nar bi« '/,L Uhr. Kip)igcr.Tageblatt Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und GeMtsverkhr. Anslage LS,7S0 Adminnarnkspreis Viertels. 4'/, Md. incl. Bringerlohn b Mt., durch dir Post bezöge, 6 Mt. Jede einzelne Nummer 20 Pf. Belegexemplar 10 Ps. Oebüdren für Extrabeilaaea (in Tageblatt-Format gefalzt) «hne PoftdeiSrderung 39 Mk. Mit Poftdeförderung 48 DU. Inserate 6gespaltene Prtitzeile 20 Pf. Größere Schriften laut uns. Preisverzeichuiß. TabeUanscher u. Ziffernsatz nach hüherm Tarif. Nrclamrn unter dem NedactiouSstrich die4 gesvalt. Zeile SO Pf., vor den Familien Nachrichten die Ogespalteue Zeile 40 Ps. Inserate sind stets a, die Eppcoitto» zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pntsoumerulllio oder durch Post. Nachnahme. 6. Dienstag den 6. Januar 1885. 78. Jahrgang. Amtlicher Theil. Vekallutmachuug. Die Nn» und Abnrel-u«F»« der Fremden betr. Mil Rücksicht auf den demnächstigen Beginn der Neu- jahrümefse bringt da» unlerzeichnrte Polizeiamt die »ack 'tehcnden Bestimmungen deö Melderegulativs mit dem Bemerken in Erinnerung, daß dir Vernachlässigung Vieler Borschristen Geldstrafe di« zu 50 -ftl oder entsprechende Hast» strafe nach sich zieht. Zugleich wird bekannt gegeben, daß am Dienstag, den 8. Januar 1885, die Expeditionen der II. Abtbeilung de» Meldeamte-, wie an den Sonntagen, von 2 bis 12 Uhr BormtttagS geöffnet sind. Leipzig, am 31. Decembcr 1884, DaS Polizeiamt der Gtabt Leipzig. --- Bretschneirer. Auszug au» dem Melderegulatt» der Llac>t Leipzig vom 10. October 1883. tz. 11. Jeder in einem Gafthose oder in einem mir Hrrbcrgs- berechttgu«, versehenen ähnlichen Etablissement eülkehrenbe und üb« Nacht bleibende Fremde ist vom Gastwirih oder Quartiergeber u»d zwar, falls er vor 3 Uhr Nachmittag» ankommt, noch am D»g« der Ankunft, andernfalls ober am folgenden Morgen itzitefteu» bis 10 Uhr beim Meldeamt des Polizeiamts, Abth. II, 'christlich mittelst de» vorgeschriebenen und für jeden Fremden befoadrr» au-zuflllleuden Formulars anzumelden. Befinde» sich in Bealeiwna de» Fremden Familienmitglieder, Dienerschaft oder sonstige Personen, so sind dieselben ans dem nämlichen Zettel mil zu »«zeichnen. Zugleich mit diese« täglichen Anmeldungen ist auch die Ab. meldllua der inzwischen abgereiften derariigen Fremde» zu bewirken. tz. iS. Die in Privatbäuscr» absteigenden Fremden, so- geuLimte vef«ch»frr«be, sind, sobald sie lSngcr als 3 Lage dia verweilen, spätesten» am 4. Tage, von erfolgter Ankunft an, vom Ouariierwirth beim Meldeamt, Abth. II. oder der betreffenden PolizeibezirkSwache mündlich oder schriftlich mittelst des vor- oeschriebenea Formular» anzumelden. Bei den etwa in Privat- hänsern Quartier »ebmendeu Mestfrembcu jedoch hat diese An- meldllllg in jedem Falle, auch wen» sie nur eine Nacht hier bleiben, und zwar binnen 24 TttmDk« von der Ankunft an, beim Melde, amt. «bth. kl. zvogchehin. In gleicher rMfr ist die Abmeldung binnen 3 Tagen, bei Meijlre»»«« bt,«n 24 Stunden von erfolgter Abreise de» Fremde« oder etwa erfolgter wohnung-veränderung an zu bewirken. 8- 14. Beabsichtigt em Fremder länger alS drei Tage vier z» verweilen, so bedarf er dazu eines für die Zeit des Aufenthaltes v»m Meldeamt, Abth. II» ausgestellten Meldeschein«. Nach Ab lauf der auf dem Meldeschein bemerkten Giltigkeitsdauer ist, dascrn der Fremd« noch weiter hier verweilen will, beim Mcldeamte um Verlängerung de- Schrines nachzusuchen. Die Q«arnerwirthe sind dafür, daß dieser Bestimmung ollent. halben nachgegangeu werde, mitverantwortlich. Bekanntmachung. Die Hu«deste«er beträgt 21» Mark jährlich für jeden hier gehaltenen steuerpflichtigen Hund. Indem wir die» hierdurch wiederholt bekannt machen, füge« wir folgend« im Gesetze vom 18 August 1868 enthal tenen beziehentlich nach tz. 4 dieses Gesetzes von uns ge troffene« Bestimmungen hinzu: S. 1. Die volle IahreSsteuer ist für jeden Hund, welcher am 10. Januar des betreffenden Jahre» hier gehalten oder später im Laufe de» Jahre» hier angefchafft wird, zu entrichten. Ausgenommen sind: ». junge Ha«de bis zur nächsten Consignation, also bis »nm 10. Januar des folgenden JahreS, jedenfalls aber so lange, als sie gesäugt werden; d Hunde, welche an audere» Orte» i« Königreiche Sachsen gehalten und versteuert waren, im Laufe des EteuerjahreS aber hierher gebracht worden sind, bis zum nächsten Steuertermine, also ebenfalls bi» zum lO. Januar de« folgenden Jahre». §. 2. Die Steuer für die aur Iv. Januar jeden JahreS al» dem gesetzliche» Normaltaae mittelst der HauSliste consignirten Hunde ist btS zun» 31. desselben VtzoaatS, die Steuer für jeden im Lanse de« Jahres ange- fcbafsten steuerpflichtigen Hund btnneu 14l Tagen, von» Lage der Anschaffung au, bei Vermeidung executlvischer Einziehung gegen Quittung und Empfang der Steucrmarke an die Hundesteuer-Einnahme zu entrichten. tz. S Wer die Hundesteuer hinterzieht, iuS. besondere eineu aur ConsiguationStaae gehaltenen Laad verheimlicht, oder eS unterläßt, einen tu« Laase deS JabreS angeschafften steuerpstichtigen Haad btaaea IL Tagen, von Zeit der Anschaffung a», bei der Handesteaer-Ginnahme zur Versteue rn»» anzumelden, verfällt ln die im 7 deS Ge setze« geordnete Strafe deS dreifache« Betrages der Gtener, sonach in etne Strafe von vtt Mark. 8 4. Wer ein Steuerzeichen ohne den Hund, für weichen dasselbe gelöst ist, an Dritte überläßt, wer ein für einen jungen Hu»d ohne Steuerzahlung (tz. ln) empfangene« Zeichen eine» steuerpflichtigen Hunde anlegt, sowie Derjenige, welcher von Anderen ein Steuerzeichen ohne den betreffenden Hund behus» der Verwendung erwirbt, verfällt ebenfalls der Strafe der Steuerhinterziehung. 8- 5. In gleiche Strafe sind ferner Diejenigen zu nehmen, Welch« die Steuerzeichen anderer Orte zur Umgehung der hiesigen Steuer mißbrauchen. Die oben in tz. 1 unter d gedachte gesetzliche Befreiung greift nur dann Platz, wenn der fragliche Hund von einer an dem betreffenden Orte wohnhaften Person besessen und ver- flenert worden war. ehe er hierhek gebracht wurde. Personen, welche auswärts Grundstücke besitzen, .aber in Leipzig wesent. lich wohnhaft sind, haben ihre Hunde hier zu versteuern, da- frra sie dieselben hier regelmäßig bei sich haben. G. S. Der i« Lanse eine« Steuerjabre» einen nach H. 1 »nter » »nd d nicht zu versteuernden Hund anschafft, bei sich onfnimmt oder beim Umzuge mit hierbrr bringt, bat die» htnne» Ist Tage» bei einer Ordnungsstrafe von 5 bei unserer Hundesteuer-Einnahme anzuzeigen und gegen Erlegung von 2ü ) ei» Steuerzeichen zu lösen. Hierbei ist das Alter jnnaa« Hunde durch thierärztliche Zeugisse, di« anderwärts erfolgt» Versteuerung aber durch Steuerzeichen und Quittung " "an. ^ Wer sich nur zeitweilig hier aushätt und Hunde bei „ch führt, hat, dafern der Aufenthalt die Dauer von >4 Tagen erreicht, binnen dieser Frist bei 5 Strafe für jeden Hund «in Steuerzeichen gegen Erlegung von 25 z» löse» Wird hierbei die erfolgte Versteuerung an einem anderen Orte VeS Königreiches Sachsen nachgewiesen, so hat rS hierbei zu bewenden. Entgegengesetzten Falle» ist ein die Steuer deckender Be trag zu devoniren, und e» wird biervon bei der Abreise ein der Zeit VeS Ause,,tbalteS entsprechender Steuerbetrag inne- bebauen, der Rest aber gegen Rückgabe de» Zeichen» zurück- rrstatlct. Hierbei wird für 1 bi» 6 Tage 30 für jede Woche, sofern nicht ein Monat erfüllt ist^ 40 für jeden Monat 1 50 an antheiliger Steuer erboben. Bei der Berechnung nach Wochen und Monaten wird die angesangene Woche beziehentlich der angesangene Monat für voll ange nommen. Gasthalter und LogiSwirthe haben bei 5 Strafe die bei ibncn wohnenden Fremden von vorstehenden Bestimmungen in Kcnnliiiß >u setzen. 8 8. Besitzer von Hündinnen, welche geworfen habe», sind verpflichtet, dies unv vie Raste, die Zahl unv vaS Geschleckt der geworfenen Hunde bei 5 Strafe binnen 14 Tagen bei der Hundesteuer - Einnahme anzuzeiaen, auch, so weit die jungen Hunde hier bleiben sollen, für jeden der selben ein Steuerzeichen für 25 zu lösen. 8- 2. Die Steuerzeichen sind von den Hunden an» HalS- bande zu tragen Hunde, welche autzerkalb -er Häuser, Gehöfte und sonstigen geschloffenen Lokalitäten ohne giltige Marteu am HalSvaade getroffen werden, sind vom Caviller weazusanaea uud die Besitzer sind um 3 Mark zu bestrafen. Binnen drei Tagen können die eingcsangenen Hunde gegen Nachweis der Bezahlung der Strafe und Steuer, sowie von 50 Fanggebllhr uud 1 .6 für jeden Tag Futtergeld auS- gelöst werden, nach Ablauf dieser Frist aber sind dieselben zu tövlen. Diese Borschriften leiden auch aus solche Hunde Anwen dung, welche nach dem Obigen der Steuer nicht unterworfen sind, oder bezüglich welcher die Anmeldefrist noch nicht abge laufen ist (8. 1 und Z. 7). 8- lO. Im Falle unverschuldeten Verluste» der Steuer- marke wird gegen Erlegung von 1 50 eine andere au»- gchändigt, welche aber zurückzugeben ist, wenn di« verlorene sich wieder findet. Ueber die Hundesteuer sind vielfach irrige Ansichten ver breitet. zu deren Berichtigung wir aus Folgende« Hinweisen. Die Gteucrpflicht ist begründet, sobald k -crrhauPt ein Hund gehalten wird. Ob derselbe Eigenlhum der Person ist, welche ihn bei sich hat. oder nicht, ist völlig gleichgültig, uud etwaige besondere Umstände, welche den Besitz dcS Hunde» hcrbeigeführt haben, können nicht von der Steuerpflicht befreien. Daher sind Hunde, welche zugelaufen sind, welche man aus Probe oder in Pflege hat, welche man nicht dauernd zu behalten beabsichtigt, sowie diejenigen, mit denen Handel ge. trieben wird u. s. w-, keineswegs steuerfrei. Ebensowenig befreit die Abschaffung oder der Verlust eine» consignirten oder im Laufe des Steucrjabres angcschafstrn Hunde», für welchen die Steuer noch rückständig ist^ von der Pstickt zu deren Entrichtung. Die Steuer ist nach dem Obigen fällig am 10. Januar jeden JahreS, beziehentlich am 14. Tage nach der Anschaffung des betreffenden Hundes. Wenn kurze Zeit danach ein Hund abgeschafft wird oder sonst in Wegfall kommt uud der a'.b um Erlaß der Steuer nackgcsucht wird, kann nach Befinden ein solcher Erlaß bewilligt werden. Aber die sogenannle Abmeldung deS HundcS bet der Hundesteuer-Einnahme ist in dieser Hinsicht wirkungslos. Säumige Steuerpflichtige haben sich sofortiger Execution zu gewärtigen, und e» ist keineswegs erforderlich, daß eine Erinnerung vorhergeht. Nach der ausdrücklichen Bestimmung in 88 5. 6 und 7 de« Gesetze« haben die Hunde da« Steuerzeichen am HalS- bande zu tragen, und e» wird daher dem Gesetze nicht ent sprechen, wenn die Zeichen am Maulkorbe befestigt werden. Hiernach ist die zu Abwendung der gesetzlichen Strafe häufig gebrauchte Entschuldigung hinfällig, daß ei» Steuerzeichen zugleich mit dem Maulkorb abbanden gekommen sei. llebrigen» sprechen wir die Erwartung auS, daß die Haus besitzer beziehentlich Administratoren der Häuser bei den Cvn- signalionen der Hunde für die richtige AuSsiilluiig der Hausliste Sorge tragen werden, insonderheit sich genaue Kcnntniß davon verschaffen werden, ob und welche Hunde gerade am 10. Januar im Haufe vorhanden sind, damit Uugenauigkeitcn, wie sie seither nickt selten vorgekommen sind, vermieden werden. Auch sind die HauSlisten vorschriftsmäßig von den Besitzern oder Administratoren der Häuser, nicht aber von den Haus männern zu unterzeichnen. Leipzig, den 29. Decembcr 1884. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Kock. BrknnliolMction. Mittwoch de« 7. Jannar 188S sollen von Vor mittag« 9 Uhr an im Forstreviere Connewitz, Abth. 26 a und 27o ca. 90 starke, ellerne Langhanfeu und « 350 Bnnd starke Dornen unter den öffentlich auShängendcn Bedingungen und der üblichen Anzahlung an den Meistbietenden verkauft werden. Zusammenkunft: an der weiße» Brücke in der Conne- witzer Linie. Leipzig, am 16. December 1844. ' Des Rath» Fvrftdevutatton. Miilnlmchltii-. Für die hiesige kieinkinherpcwaliranftalt wird mSglichft zum Antritt per 1. Februar künftigen Jahres eine Lehrerin bei 240^4 Jahresgehalt und frei« Station Gesucht. Geeignete Bewerberinnen, welche bereits in ähnlichen Stellungen beschäftigt gewesen find, wollen sich unter Einreichung ihrer ZcvMtffe ipätkfteuS bis »NM 10. Januar bei UN» melden. Persönlich« kor- stellung erwünscht. Liebertwolkwitz, den 29. December 1884. Der VerWaltnng-rath -er stsfrath vr. Echulze'fchen »trinkt«»ertewahrnnKalt. Adler, Vorsitz. Lhomaslchult. Anmeldnnge« für die nächste Ofteranfnahm« «erden am 9. «nd 10. Jannar 1885 von 10 bi» 1 Uhr Barm, entgegengenommen. Die letzt« Eensar ist vorzulegen. Leipzig, am SV. December 1M4. vr. 4»>st»»nn. Virbstahls-Vekannlmachnns. Gestohlen wurden allhier erstatteter Anzeiae »ujoiqe: I) ein Vällchrn, in graue Leinwand verpackt, esi-u- «0. ll X». 10744", enthaltend 20 Meter dunklen Staff, von einem Roll- wagen, welcher am Brühl gestanden hat. am 27. vor. Mts.; 3) eine fast neue rothwollrne Psertzedecke mit schwarzen streifen, von einem Wage», welcher am Königsplatze gestanden hat. am 29. vor. MtS. Mittag»: 3) ein Fraiikiipalrtat von schwarzem Diagonalstoff, mit Shaws- kragen, zwei Reihe» überfponnene» knöpfe», die Aermel und Taschen mit schwarzer Spitz- besetzt, sowie ein AraUtnNeih von grauem Alpaccastoff »ist PliffSfaldel, aus einer Wohnung in Nr. 14 der Katbarineiistraße, am 26. vor. Mts.; 4> vier Fraurnklelster, eins von halbseidenem, pensäesarbigem Stoff, zwei wollene von brauner und bez. grüngelber Farbe, und ei» blaukatluiirneS mit blauem Ausputz, von einer Trcppenflur in Nr. 8 der Emilienstraße, seit 10. vor. Mts.; 5) ein Winternberzirtzcr von dunkelbraunem, schwarzgestreiftem Stoff mit Sai»metkrage», zwei Reihen Steinnußknopfen und wollenem, grau- und braungestreistem Futter, au- einem Restau- rationslocale in Nr. 5 am Neumarkt, am 1. dsS. MtS. früh; 6) eine grüngehäkelte Vörldbörse mit ca. IM in Gold- und Silbermünzen und einer Sturenienkatte, aus den Namen ,.ä1»r 8imon" lautend, im Krystall-Palast, in der Nacht vom 31. vor. Mls. bis 1. dl». Mls.; 7) ets Baude der Llossiker - Bibliothek, ein Band „Raphael", zwei Bände ..Baukunst de« Mittelalters", süns Bände „Moderne Plastiker" und drei Bände „Blämiiche Schule", auS einer Boden, kammer in Nr. 20 der Scheukendorsstraße, in der Zeit vom 15. bis 33. vor. MtS.; 8) ein Aiuverschlitlen mit Kastenaufsatz, blangestrlche» und roth abgesetzt, aus der Hausflur in Nr. 23d der Nürnberger Straße, vom 3. bis 3. dsS. Mls.; 9) eine «rldsuinme von 4S Mark, in zwei Doppelkronrn Mid zwei Thalern, auS einer Wohnung in Nr. 2 am ThomaSftrchhof, am 30. vor. Mts.; 10) eine Holzktfte, »!xr>. ,.L. II. 1085". enthaltend eine Anzahl kleine Tafelwaagen, von einem Güterboden de» Magdeburger Bahn- hoss, vom 18. bis 19. vor. Mls.; II) ein Bällchen, in graue Leiaewand verpackt, mgG- .,A. V. ffo. 502 3Vien", enthaltend Bücher, Aaurnale uud Garten lauben. von einem Rollwagen, welcher vor dem Hause Nr. 14 der Nitterstraße gestanden hat. am 3. dss. Mts. Abend». Etwaige Wahrnehmungen über den Verblieb der gestohlenen Sachen oder den Thäter sind ungesäumt bei unserer Lriminal- Abtheilung zur Anzeige zu bringen. Leipzig, am o. Januar 1885. Da» V»lye1r««t -er Statzt Letpzsst. Bretschoeider. vr. D. Nichtamtlicher Theil. Rußlands Fortschritte in Asien. * Wenn auch die russische Politik in Europa zeitweise zu ruhen scheint, jene in Asien ist sicherlich stets in Bewegung. Diese Thäligkeil begann schon uiiter der Kaiserin Katharina, aber ihre Erfolge treten erst gegenwärtig umso ausfälliger hervor, weil die VergrößerungSpläne Rußland» gegen Norden und Nordosten schon ihren Abschluß gefunden haben und die russische Politik immer nachdrücklicher den südlichen Meeren zustrebt. Vorläufig sind eS wirthschastliche Absichten, die angeblich der ganzen Bewegung zu Grunde liegen sollen; aber es hält durchaus nickt schwer, in dieser WirlhscbaftSpolitik den auS- schließlich politischen Kern zu entdecken. Im Beginne unseres Jahrhunderts, ja noch vor etwa dreißig Jahren, als die Engländer großartige Zukunstspläne verfolgten, wäre das Gelingen der russischen Absichten in Asien wohl noch zweifel haft gewesen, aber allmälig ist England so schwerfällig, ja unfähig geworden, daß kein vernünftiger Politiker mehr an dem sckließlicken Erfolge Rußlands über England in Asien zu zweifeln vermag. Man betrachte nur einmal die Fortschritte, welche Ruß land gegenüber der Türkei errungen hat. Der europäische Theil derselben ist für den Padffchah so gut wie verloren, ja trotz aller Bestimmungen dcS Berliner CongresseS ist eS vor Allem Rußland, dessen Wort unv Wille aus der Balkan- Halbinsel in« Gewicht falle». Nur Konstantinopel befindet sich noch im Besitze der Türken, aus welche Stadt die Eng länder ihre Ansprüche längst ausgcgeben haben; sie begnügen sich jetzt, ihre Herrschaft über die asiatischen Meere vo» Eghplcn aus zu wahren, aber in dieser Richtung sind ihre bisherigen Bemühungen nur ein Gegenstand des öffentlichen Spottes geworden. So wird eS immer wahrscheinlicher, daß eS den Russen früher oder später dennoch gelingen werde, ihren russisch-siawisch-orthodoren Kaisertbron in Koiistantinopel auszurichten, von wo er den Rest deS Abend- und Morgen landes beherrschen soll! Man blicke nur einmal »ach den nördlichen und östlichen Küsten deS Schwarzen MeercS, um dir Zähigkeit und große Machtentsaltung zu begreifen, mil welchen Rußland nach dem Besitze de» Bosporus strebt. Man wähnt Rußland in kultureller Beziehung im Ver gleiche zu Westeuropa noch sehr zurückgeblieben, aber dennock hat eS an jenen Küsten unv gegen Anatolien hin wahrhaft großartige Erfolge aufzuweisen. Da ist beispielsweise Odessa, welche» bereit- ein wichtiger Welthascn geworden ist. Seit die Russen im Jahre 1779 diesen Ort erstürmt haben, ist au« dem Hadschi Be z der Türke», da» damals nur 2000 Ein wohner zählte, eine schöne große Hafenstadt von 200,000 Einwohnern geworden. Breite QucuS, großartige Magazine und prachtvolle Paläste erheben sich an der Stelle, wo seiner Zeit nur ärmliche Hütten standen; früher verkehrten Odessa und Südrußland mit Indien und Ostasien nur über Ham burg, aber heute lausen in seinen Hasen schon Schiffe von China und Japan rin. ja Rußland kann, wenn eS ihm beliebt, von Süden au» nach den Usern deS Amur gelangen. Auch die Bedeutung Sewastopols als Hasen stadt ist in fortwährender Zunahme begriffen. Die Trümmer- und Schutthaufen, welche der Krimkriez hinter lassen, sind längst sortgeräumt, neue Plätze und Straßen sind entstanden und große Summen aus die Erweiterung de» Marinehafen- verwendet worden. Auch privaten Dampf schifffahrt« Gesellschaften werden Staat-Unterstützungen be willigt, und die Handelsschiffe müssen so gebaut sein, daß sie nvthiqensallS auch zu Kriegszwecken dienen können. Nickt minder regsam und thätig ist Rußland an der Ost- küste de« Schwarzen Meere», wo gleichfalls wichtige Handels plätze und Verbindungen für den inneren Verkehr mit Asien entstanden sind. Ueberhaupt ist aus wenigen Punkten, welche von Rußland in Asien erobert worden sind, in verhältniß- mäßig kurzer Zeit eine so durchgreifende Veränderung vor gegangen. wie seit den letzten zwanzig Jahren an der Oftküste de» Schwarzen Meere«. Von der alten, einst in Europa wegen ihrer Freiheit»» liebe bekannten tschcrkessischen Bevölkerung ist kaum mehr eine Spur vorhanden; die verschiedenen Stämme Kaukasier,» baden zu Tausenden ihre alte Heimath verlassen, um in der Türkei Schutz zu suchen, die sic aber in gewissenloser Weise zu Grunde gehen ließ. Dasselbe LooS traf auch Vie lazische Bevölkerung, welche nach der russischen Eroberung des Küsten striches nach dem Inneren KleinasienS flüchtete, wo sic sich bis heute ruhelos, in elenver» Zustande umhcrlreibt. Die mohamcdanischen Völkerschaften wollen sich eben niemals und nirgends der Herrschaft deS KreuzeS unterwerfen, ein un- bezwinglichcr Widerstand, der bekanntlich auch in Bosnien» Bulgarien und Thessalien wahrznnehmen ist. Es soll hier auch nickt unerwähnt bleiben, daß Rußland den an den Kaukasus grenzenden Theil der Türkei „Armenien" zu nennen pflegt. Da« geschieht aber nickt allein deshalb, weil dort die armenische Bevölkerung überwiegt, sondern weil Rußland alle» Ernste- die Absicht verfolgt, au« jenem nord westlichen Theile dcS alten Armeniens den Kern zu einem Neuarmenicn unter russischer Herrschaft zu bilden. An der Verfolgung diese« PlaneS wird Rußland Niemand Verbindern, am allerwenigsten England. Einmal in den Besitz der armenischen Hochebene gelangt, die seit jeder den besten Schatz gegen Norden gewäbrte, wird cs für Rußland ein leichtes Unternehmen sem, schon in der nächsten Zukunft nach den südlichen Abhängen, namentlich nach dem Quellengedietc de» Muradlsckai und von dort allmälig nach den Niederungen Mesopotamiens zu gelange». Die Bezeichnung „Armenien" enthält einen sebr weiten ctbnoarapbischen Begriff und in dieser Richtung ist die russische Politik schon seit mehr al« einem halben Jahrbundert thätig. Nachdem Kar», der Schlüssel Armeniens, in Rußland» Besitz gelangt ist und Bajazid sowohl, als Erzerum nur unfern der russischen Grenze liegen, so dürfte jedenfalls der Zeitpunkt immer näher rücke», in dem die unter den Armeniern genährten russischen Sympathien ihre Früchte tragen sollen. Tie große Nnwissea- heit, die in der Regel über orientalische Verhältnisse in der westeuroväischen Presse herrscht, geht nur abermal« au» der Thalfache hervor, daß in verschiedenen Blättern wiederholt von dem „großen Russenhasse" der Armenier gesprochen worden ist. Dieser Haß ist lediglich nur in der Einbildung vorhanden. Von einem selbstständig-nationalen Armenien mögen wohl einige in Europa erzogene Sölmc reicher armenischer Kauflcute träume», aver die Masse des armenischen Volke» erblickt ihren Schutz und ihr Heit nur in Rußland. DaS ist die allgemeine Parole, die vom Etsch miadsin, dem obersten Haupte der armenischen Kirche, und den WartabctS (Priestern) bis nach Diarbekir ausgegeben worden und überall befolgt wird. Hier droht der türkischen Regierung die größte Gefahr, und deshalb zögert jene auch fortwährend mit den armenischen Reformen zu beginnen, wiewohl sie dazu nach dem Berliner Vertrage verpflichtet wäre. Man weis; in Koiistantinopel ganz wohl, daß eine den Armeniern gewährte Autonomie gleichbedeutend mit ihrem Anschluß an Rußland wäre. Aber dieses Zögern der Pforte wird ihr aus die Dauer wenig Helsen. Der Rest ihres Besitzstandes in Europa ist. wie gesagt, schon so gut wie verloren, während Rußland in Asien unaufhaltsam vorwärts schreitet, waS selbst England nicht mehr zu verhindern vermag. Leipzig, 6. Jannar 1885. * Die Eommission für Ausarbeitung deS Entwurfs eines deutschen bürg erlichen Gesetzbuches hielt am 2. Januar ihre erste Sitzung iin neuen Jahre im Neichs-Jui'sizamt unter Leitung dcS Vorsitzenden, Wirk!. Geheimen Rathes 1>r Pape, ab. Die Sitzungen, Vie stets eine etwa vierstündige Dauer haben, finden wöchentlich dreimal, jeden Montag, Mittwoch und Freitag statt. * DaS Januarheft der .Deutschen Rundschau" enthält einen bcacktcnSwerlhen Artikel von Professor Dr. Richard v. Kaufmann über die Finanzlage der europäischen Großmächte, in welchem namentlich die Zusammenstellung der Einnahmcguellen der verschiedenen Staaten, der Vergleich derselben daraufhin, wie viel unter ihren Steuereinnahmen sie aus direktem oder indirectem Wege erzielen, unv namentlich auch die Zusammenstellung der Summen, die von den einzelnen Staaten für Staatsschuld undLanteSverlbeidigung. ausgebracht werden, von großem Interesse sino. Ta» für Deutschland auS diesem Vergleiche sich herauSstellcndc Ergebniß ist ein durchaus erfreuliches. In Bezug auf die Einnahmequellen ist besonders rücksichtlich dcS Staatsbesitzes Deutschland ungemein bevorzugt. So findet man ii» Budget PreutzciiS pro 1883/84 eine Bruttoeinnahme von 1083 Millionen Mark, und dazu tragen bei: Domainen und Forken 76.8 Millionen. Berg- und Hüttenwesen 96 5 Millionen, Eisen bahnen 514.7 Millionen, also 688 Millionen oder 64 Procent von ollen Einnahmen. Zu den Geiammt-Nettoeinnahmen von 540 Millionen tragen die Nettoeinküasie auS direkten und indirekten Steuern nur 37 Proc., nämlich 202.5 Millionen bei. Ein ähnlich günstiges Verhälttich finden wir in anderen deutschen Particularstaatcn. So setzen sich die Einnahmen in Württemberg zusammen aus: 1. Vom Kammergut (10 verschiedene Posten) 21,432,718 .6 2. Von Steuern (7 Hauvtposten) 26.328,851 Dagegen stehen in Rußland elwa 515 Millonen Rubel an echten Steuern und Gefällen an Einkünften au» Staatsbesitz nur 33 Millionen gegenüber, d. h. 6 Proc., und für Oesterreich ergiebt sich bei 382 Millionen Steuern eine Einnahme von nur N Millionen aus Staatsbesitz, d. h. noch nicht 3 Proc.; im ungarischen Haushalt stellt sich letztere Einnahme aus 15 Pcoc. In Italien decken die Staats güter »ur annähernd 2 Proc. der Bedürfnisse, in Frankreich nicht ganz 4'/, Proc.; in Großbriiannien und Irland noch nicht 1 Proc. — Was das B.rhältniß der direkten zu den indirekten Steuern in den verschiedene» Staaten betrifft, so berrcknet drr Bersasser, daß in Preußen iiirl. der ReichSsteuern 32 Proc. direkte und 68 Proc. in direkte Steuern gezahlt werden. Dr« Berhällaiß ist im Wesentlichen seit 1844 dasselbe geblieben. In Oesterreich ist nach dem Budget pro 1883 das Berhältiiiß der direkten zu den indirekten Steuern wie 24 : 76; in Ungarn dagegen wie 45 : 55. Im russischen Budget für 1883 finde» wir ein Brrhällniß 25: 7b; im italieatichen 36: 64; in Frankreich 15:85 (>m Jahre 1869 war e< 20:801; in Groß britannien und Irland 21:79. — WaS die Ao-gaben für Ver zinsung und Amortisation der Staatsschulden und die Aus gaben fürLandeSverttieidigung betrifft, so giebt für erster« Deutsch land jährlich aus (1883/84) 266.11 Millionen Mark (darunter das Reich 15.90 Millionen und Preußen 129 90 Millionen), für letztere 407.80 Millionen, zusammen 673.91 Millionen, da» ist 31.7 Proc. aller StaatSauSgaben, somit bleiben für di« Ausgaben der deutschen Staaten nach Janen 1442 Millionen gleich 68.3 Proc. Oesterreich hat 121.1 Millionen rxcl. Grundentlostnnq und Ungarn 106.1 Millionen
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht