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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.01.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-01-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188501202
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18850120
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18850120
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1885
- Monat1885-01
- Tag1885-01-20
- Monat1885-01
- Jahr1885
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.01.1885
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eserbarn ich sein« -,s SIL t gleich, kte«, in, ich in» l«i»r>chei dorttgei, deutsch i heevor, Sachsen. Ja» and r Weizen ten kam Siaad,. ießeude» («weiten. Million snvrize». eidearten hr, and NI. Am rten e>» ae jedoch ia Ne» ichsiag«. krdalteae aus Sr- mometer t verlies Terwin- nchtung illigerem clh« be» riritu« ingS ein > m ersten die stch . dessen »fuhren, tzsforelle Preise« Osteader 'gesetzte» einigen t. Die blieden chellsisch. dieselben ndungeu Labllau che «»'- « Hechte lorwoche — Die n (aas» .80 bi« ktettiner bleltiner ).30 >«. je nach lebe« de ksorellea e Woche welche 'zufolge Iva« die Umsätze isie» ist. Preise« größeren ! erzielt. « ganz» eseiitlich vielfach her Be erfreut er« von >tea. — st. pro Wald» » Stück SO ^l, er pro keuleu ^ do. d 1 bi« er ticke«, i« »avk »eria»M -e«. i« rv p„. «0t- «b bi, « o du, » IS di, okn»n r-lb U, r Hatte. A.d«L atkaa» >. a. Ar., i. a. Ke. » da», »uKi». . »t<r «N.7L kcaadt^ rande" »" »au »g-sSd- Erscheint täglich früh 6'/,Uhr. Nestutio« und Llpkdition Iohauue«gasse S3. SPrrchüundrn der flkSaclis«: Vormittag« 10—12 Uhr. Nachmittag« 5—6 Uhr. I< >dU 1»«,-»« einget-ndikr vt.nuicrl»«, »«cht Och tu vted»k«>»» nudi vadiadlich. «m»«H«e der für die nichstsilgenK« N««»er »efttmmten Inserate an Wackentagen bi« L U»r Rachmittag». a« r««n- und Festtage» srutz bt« '/,9 Utzr. 3» den Filialen für 3ns.-Ännat,mc: vtta Ktem«, Universiiätsstraßr 21. Lania Lösche» Katharinenstraße 18, p. n»r bi» '/,S Udr. riMer TagcAall Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- nnd Geschäftsverkehr. Auflage L8,7S0 Adonnementspreis vierlrlj. 4'/^ Mst. incl. Brinaerloh» b Mt., durch dir Post bezogen 6 Ml. Jede einzelne Nummer 20 Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren tur Extrabeilage» (in Tageblatt-Format gesalzt) ohne chostbesördcrung 39 Ml. Mit Postbesorderung 48 Ml. Znkeratr 6gkspaltene Pxtitzeile 20 Pf. Gröbere Schritte» lau» uni. Preisverzeichniß. Tabellarischer u. Ziffcrnsatz nach HSHerm Tarif. Ueclamr» unter dem Redactionsstrich dle4gesoalt. Zeile SO Pf., vor den Fanliliennachrichten die Vgcspilieiie Zeile 40 Pf. Inserate nnd »eis an die t-rpc0ition za ienben. — Rabatt ivird n cht gegeben. Zahlung praeuumorauüo oder dura, Post- nachnaiune. LV. Dienstag den 20. Januar 1885. 7'.). Jahrgang. Amtlicher Theil. Vtkauulnmchnug. Die lm Jahre 1870 mil Leichen Erwachsener, sowie im Jochre 1875 mit Leichen von Kindern besetzten Gräber aus dem neuen JohanniSsriedbose kommen in gegenwärtigem Jahre zum Verfall und kann deren Erneuerung,»r nach Beibringung der EoncessioiiSscheine erfolgen. Leipzig, den 7. Januar 1885. Der Rath der Stadt Leipzig. Or. Georgi. Kretschmer. Pekanntiuachuns. Obwohl, wie allgemein bekannt, auch durch Placate ein» geschärft ist. daS Befahren der Fahrwege de- Rosen» thal- «it Lastfuhrwerk verboten ist. sind doch in vieiem Winter häufig mit Eis beladene Wagen auf diesen Wegen betroffen worden. Wir bringen daher da« bestehende Verbot hierdurch ia «iuuerung und macken bekannt, daß wir künftig nicht nur die Führer, sondern auch die Besitzer der mit EiS aus den Rosenthalwegrn fahrenden Geschirre, beziehentlich Dietingen, welche sonst Anweisung hierzu ertheilt haben, bestrafen werden, und zwar um Geld bis zu KO oder mit Haft bi« zu 14 Tagen. Leipzig, deu 15. Januar 1885. Der Rath der Stadt Leipzig. I)r. Georgi.Hennig. Vekannlmchung. Vom Donnerstag, den 22. Januar 1885, an soll ia den Gchleasteu de« Böttcher«. Golvhahn« und SalzgäßchenS, der Katharinen- und Reichsstraße zur Vertilgung der Ratten Gift ausgestellt werden Die Besitzer bez. Verwalter der anliegenden Grundstücke werden ausaesordert, in ibren Gebäuden und insbesondere in pea Pnvatschlrußen gleichfalls zu der obgedachten Zeit für Beseitigung der Ratten Sorge zu tragen. Leipzig, am IS. Januar 1885. Der Ratk der Stadt Leipzig. ' Di- 5n Gemäßheit der 2 und 7 de« Regulativs für Ga«» rohrleitungen und GasbeleucktungSanlagen in Privatgrund- stückrn vom 2. März 1883 machen wir hierdurch bekannt, daß der Klempnermeister Herr Ludwig Beyer, Schützenstragc Nr. 3, .ur Uebernahme solcher Arbeiten bei un« sich ongemeldet und ven Besitz der hierzu erforderlichen Vorrichtungen nach- »ewiesen hat. Leipzig, den 16. Januar 1885. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Wolfram. Vekailntmachllng, dt« Klaweidung schulpflichtiger Kinder betr. Nach ß. 4 de« Gesetzes vom 26. Avril 1873 hat jede« Kind die Volksschule seincS Aufenthaltortcs acbt Jahre lang, vom vollendeten sechsten bis zum vollendeten vierzehnten Lebensjahre, ununterbrochen zu besuchen. ES sind daher diejenigen Kmver. welche bi« zum 1. April d. I. da- sechste Lebensjahr vollenden, zu Ostern dieses Jahre« der Schule zuzuführen und vom IS bis KI. diese- Mouat- Bormittaczs tu bis 12 Uhr und Nachniiltags 2 bi« 4 Uhr bei dem Direktor der Bürger« oder Bezirk-schule. welche die Kinder besuchen sollen, anzumelden. Dabei ist für jede« anzumeldende Kind ein Taus- oder Geburtszeugniß, sowie ein Impfschein und von Seiten der keiner Religwnsgesellschast angehörenden Dissidenten eine schriftliche Erklärung darüber vorzulegen, in welcher Religion«Irhre die Kinder unterrichtet werden sollen. Wer für sein Kind die Befreiung vom Besuche einer städtischen Volksschule in Anspruch nehmen und dasselbe einer höheren UnterricblSanstalt, einer concessionirten Privatscbule überweisen oder von einem geprüfte» Privatlehrer unterrichten lasten will, hat solches dem Schulausschuste schriftlich anzuzeigen. Sollen gebrechliche, kränkliche oder geistig unreife Kinder vom Besuche der Sckule über da« gesetzliche EmtrittSalter hinaus zurückgebalten werden, so ist die Genehmigung dazu bei dem Schulausschuste unter Beibringung ärztlichen Zeug aisteS schriftlich nachzuliichen. Wer diesen Vorschriften zuwiderhandclt, hat sich der gefetz lichen Maßnahmen zu gewärtigen. Leipzig, an, 12. Januar 1885. Der Schulau-schuß der Stadt Leipzig. Ör. Panitz. Lehnert Hol.ranction. Moutag, deu iöU. Januar e , sollen aus dem Mittetwalvschiage, in Abtheilung 34 a »nd 35 a deS Burgauer Forstreviers, im sogenannten Ntederholze, dinier dem Re«en Schützenhaufe, aus der rechten Seite der Aluthrinne unv dem Fußwege vom Roseathal nach dem Schützenbau- I2tt Langhaufen > nd 17tt Äoraumhaufeu unter den öffentlich auSbänaenvcu Bedingungen und der üblichen Anzahlung an den Meistbietenden verkauft werden. Zusammenkunft früh 9 Uhr auf obigem Schlage an der Fiuthruine. Leipzig, am V. Januar 1885. De- RathS Forstdeputatioa. Erledigt hat sich die Bekanntmachung vom 24. Deeember 1884, dev am -1. Juni 1839 zu Hof bei Oschatz geborenen Putzmaurer Jobann Ebristlieb Thoma- betreffend, durch besten freiwillige Gestellung. Leipzig, l4. Januar 1885. Der Rath der Stadt Leipzig. (Armeuamt.) 'ls. L u v w i g«W o lf. Feiler Antztich-Auction. Mittwoch, den SI. Januar 1888, sollen auf dem Miltelwaldschlüge in Abtk. 3ta Mid 35» des Burgaurr Forstrevier« im sogenannten Riederholze, hinter dem neuen Schützonhause auf der rechte» Leite der Fluthriuue und tei» Fußweg« vom Roseuthal nach dem SchützeuhauS 42 Eicken» 128 Bnchen- 27 Rüstern- 19 Eichen- Nutzklötze, 2 Ahorn- 3 MaSbolder» 10 Lmdcn- und 2 Erlen» sow'e 57 Stück Schirrhölzer, unter den öffentlich aushängeurc» Bedingungen und der üb lichen Anzahlung an den Meistbietenden verkauft werden. Zusammenkunft: Früh 9 Uhr aus obigem Schlage an der Flulhrinne. Leipzig, am 5. Januar 1885 De- RathS Forst-Deputatio». Autzholz-Auktion. Donuer-tag, deu 8. Februar sollen aus dem dieSjät-rigen Holzschlage im Rosenthal zwischen der Leibuiz- und Waldstraßenbrücke, sowie am Gohliser Damm wege Rutzklötze, 24 Eicken» A3 Buchen» 13 Rüstern» 7 Alwin» 4 Eichen« 5 Lmven und I MaSholder- sowie 32 Stück Tchirrhölrer unter den öffentlich anshängenden Bedingungen und der üblichen Anzahlung an Ort und Stell« an den Meistbietenden verkauft werden. Zusammenkunft: Früh 9 Uhr an .«r Leidnizbrücke Leipzig, am 17. Januar 1885. De- Rath- Forst-Deputation. Im Laufe der lctztvergangenen drei Monate stad di- »eichneteu Gegenstände bei dem Unterzeichneten Amte als gesunden bez. herrenlos abgegeben resp. angemelbei worden: Ein Anabenfilzhui, eine rolhlederne Haiidlaiche, drei bnntr HalS kragea, ein Stück buolgedruckiei ttatiun. ein Spaz>e>stock, ein G»mnii> kissen, ein Klemmer, ein Frauenpaletot, eine Frauenjockc, ein Mann« jaquet, ein Paar neue Manix-Hose», ein Kalvleder, rin Kistche» Ci garren, eine silberne Cyliiidcruhr, ein Trauring, einige Brosch -n und Medaillon«, drei weiße Taicheniücher, eine Pelerine, zwei Pferde decken, ein Revolver, drei Armbänder, ein Säbel, eine Rengcric ein Muff, acht Schachteln Spielzeug, eine Nenedecke, eine Boa, ein Packet Handschuhe, eine silberne Gabel, niedrere Schirme, mehrere Geldbeträge und eine Auzahl Porkcmonnaics, bez. Geldtäschchen mit Geldinhalt. Dw unbekannten Ligenibümer der vorgedachten Gegenstände werden hierdurch aufgeiorderi, sich zur Emviaugliahme derselbe» in unserem Lomimssariat zu melden, andernsa is in G-mäßbcit von st 239 des Bürgerlichen Gesetzbuchs über die Fundsachen versügi werden wird. Gleichzeitig fordern wir auch die Diejenigen, welche im Jahre 1883 Fuiitgegeiistäadc bei uns abgegeben haben, deren Eigenibümer nicht zu ermitirln gewesen sind, aus, diese Gegenstände zurück zu fordern, andernfalls auch hierüber deu Rechten gemäß verfügt werden wird. Leipzig, am 19. Januar 1685. Das Palizeiamt der Stadt Leipzig. Bretschneider. eiiigelchlage« gewesen sind, an« einem Pscrdebahmvagea der Lindenancr Linie, «niang di». Ml«.: . . . . - 15) schwarzlederncS Par«e«B»naie, enthaltend eln Tbalerstück nnd einen Hainburger Schilling, sowie einen goldenen Trauring gez. „ä. ö. 8./U, 83". einen goldenen, nach oben stark zulausendei. Ring, einen unechte» Ring, einen Taschcnkatendrr und enie Postanweisung, mittelst TaschendiebsiaklS in einem Restauralions locale in Nr. 3t am Floßplatz, am 18. dsS. MlS. Abends. Etwaige Wahrnehmungen über deu Berblieb der gestohlenen Sachen oder den Thäter sind ungesäumt bei unserer Eriminal- Abtüeilung zur Anzeige zu bringen. Leipzig, am 19. Januar 1885. Da« Polizei-Amt der Stadt Leipzig. Bretschneider. vr. D. Nichtamtlicher Theil. Ungarn zur See. Slcbüahls-Vekannlmachuns. Gestohlen wurden alldier erstatteter Anzeige zufolge: 1) eine Geldsumme von 49 Mark, in zwei Dopve,krönen, au« einer Wohnung in Nr. 31 der Brnderstraße am 10. dss. Mts. 2) eine Geldsumme von 92 Mark, i» einem Zwanzigmark scheine, einer Dvppelkrone, zwei Fünsmarkstückcu in Silber und vier Tholer, aus einer Wohnung in Nr. 7 der Kohlenstraße am 10. dss. Mts.; 3) ei» große- mattgoldene« Medaillon mit einem weißen Steinchen und einer iiiänniichen Pholographie, aus einer Wobiiung in Nr. 40 der Frankfurter Straße, während der Monate Oktober und November vor. JbrS.; 4) eine neue gestrickie braunwollene MannSwcste. welche vor einem GeichästSlocale in Nr. S der Kalharmenstraße zur Schau auS- gehongen hat. am 10. dss. MtS.: 5) eine Geldsumme von 199 Mark, in vier Kronen, zwei Fünimarkstücken i» Silber. Thalern und Markstücken, au« einer Wobnung in Nr. 3 der Lützoivstraße am 11. dss. Mt«.; 6) ein fast neues weistzs Ehisfou-Franendeuid mit Spitzen- besatz, gez. .,1t. X." (Monogramm) aus einer Wohnung in Nr. 2 der Brüderstraße am 28. vor. MlS.; 7) ei» Sparkassenbuch der hiesigen Sparkasse, Serie II, Nr. 103696, auf de» Name» (Otto Pöuitzsch lautend, von einem Meßstande am Rastplätze, a n 13. d. Mls.; 8) ein biintsarbiger Teppich, 2 Meter im Durchmesser, mit schwarzer Schnurr eingefaßt, und ein buntfarbiger Läufer. 1 Meter lnnq und '/x Meter breit, aus dem Hosraume in Nr. 36 der Peters- straste, am 10. d. Mts.; 9) ein Stück blau-, roth- und wcistgestreisler Barchent, 25 Meter haltend, von einem Mcststande aus der Hausflur in Nr. 25 am Brühl, am 13. d. MiS.; 10) ein zweirädriger Handwagen mit Kastenanssotz und der Bezeichnung ..lllirx-ckaburFer Vitlinhoks-llotel li >lie>5nh", au« dem Rayon VcS Magdeburger Balinhos», am 12. dss. Mls.; 11) ein hölzerner Schubkasten, in welchem sich ein Draht körbchen mit ca. 25 Mark in SilberNickel» und Kupsermünzen oesunden hat, aus einem Geschäjtslocale in Nr. 14 der Magazin- gasse, am 16. dss. Mls. AdendS; 12) ein Wiutcrübcrjikhrr von braunem Floconnsstosf, mit zwei Reihen Nnöpsen, schwarzwollcnem. in de» Aermeln we ß- gestreiften Futter und Billettaickichen — in den Taicknn befanden sich zwei Schlüssel an einem Ringe —, ouS einem Gastlocale in Nr. 20 der Buegstraße, am 16. dis. Mts. in den Mittagsstunden; 13) ei» Reisrkorb von Weidengefleckn. enkballend ei» Dutzend Arauenhemde». 1'/, Dutzend weiße Tnschentüchcr. Dutzend Fraueubriukteider. drei weiße Rnchtjackru, iämmilich .,U. »1." gez., — ferner drei versckneden'arbige Frnnrnklrider, ein diinkel- ,rauer Regenmantel, rin schwarze» Fraueujaguet, Schürze», Manschetten. Kragen, drei Facher, eine silberne Kette mit Medaillon, eine silberne Vroche, zwe, silbern« Armbänder, ein Vernstrinschwnck, drei goldene Ringe, und div. Kleinigkeiten, von einem Perron im Magdeburger Babnhose, am 8. dis. Mts.; 14) ein Paar säst neue MannSschutze von Lackleder, der obere Theil mit gelbbraune« Luch besetzt, welche in gelbbraunes Papier * Ein ganz besonder« hervorragender Proqrammpunct der qrgrnwänigen ungarischen Regierung bezieht sich aus dir Hebung des Lander in wiribschastiicher und dandelS- poliiiicher Richtung. Diese Absicht betont der Minister» Präsident TeSza bet alle» seinen rhetoriicl'cn Kundgebungen, ja er liebt eS geradezu, sich dem sich mächtig ausblähenden MagharismuS nicht allein alS politischer, sondern auch als wirthschastlicher Regenerator anzuprelsen. Er weiß ganz wobt, daß er dadurch in hohem Grade dem ungarischen Edauvinitmu« schmeichelt und durch die Verfechtung jenes Programmpuncte«, im Vereine mit den bekannten, in Ungarn üblichen Wnhlbestechungen, den verschiedenen politische» Oppositionsiractione» die Spitze zu bieten vermag. Wenn ein ungarischer Minister die Verherrlichung und Verbreitung teS MaghariSinuS aus seine Fahne schreibt, so kann er stets sicher sei», unter allen Gesellschaftsklassen dc- Lande«, vom Evclmann bis zum Pußtahirleu und Pferdediebe herab, eine große Gesolgschask zu finden. Der gewöhnliche Magyare ist vor Allem ein gewaltthätiger Enthusiast, der es sich in seinen, von nationalen Hirngesp nnstc» strotzenden Kovs gesetzt bat, eine hervorragende europäische Rolle zu spielen. Ob dazu Aussicht und die Bedingungen vorhanden sind, das kümmert ihn wenig oder gar nicht. Er ist vielmehr von dem Wahne nicht abzubringen, daß der Ungar AlleS kann, wenn ,-x nur will Diese Schwächen und Phantastereien des nachver< .»ggyarischen Charakter- sind Herrn v. Tisza genau bekgnut »»nn»« i ^ mit ihnen, unb wenn auch einmal seine Rechnung nicht mehr stimmen sollte, so wird er es eben seinen Nach folgern überlassen, das große polilisch-wirthschaftliche Deficit zu decken, welches er verschuldet hat. Herr v. TiSza hat seinen Magyaren nicht allein em- geredet, daß Ungarn ein blühender Handels- nnd Industrie staat werken müsse, sondern ihnen selbst i» Auesicbl gestellt, die roth-weiß-grüne Flagge Ungarns mit der Slephcmskione werde in kürzester Zeit ans allen Weltmeeren wehen. Zur Lösung dieser „welthistorischen" Ausgabe deS Magvarcnthnnis ist der „ungarische" Hafen Fiume auseriehen. Ein ungarischer Hasen! Man muß darüber wirklich lache», weil leine Nation Europas über Seeverkehr und Seivcsen so unwissend und beiden Dingen »aturgeinäß so völlig entfremdet ist wie die ungarische. Auch sonst ist dieser „ungarische" Hasen Finme ein wahres Unicum, das in der ganzen übrigen Welt nicht seines Gleichen hat. Vom Magyarcnibnm und dem ungarischen Staate ist nämlich in Finme durchaus nichts zu bemerke», etwa die Wappenschilder ans aenommen. deren Umschrift aber Niemand lesen kann. Kein Mensch spricht in dieser „ungarischen" Hafenstadt auch nur ei» Wert magyarisch, ja diese Sprache der asiatischen Roß birken ist dort ebenso unbekannt als irgend ein Hiiivostan'scber Dialekt. Die allgemein üblichen nnd einzig verständlichen Sprachen in Fiunic und Umgebung sind vielmehr die slawi ch italienische und deutsche. Alle diese Tbatsgchen ballen indeß Herrn v. Tisza nicht ab, von Finme ans die Weltmeere ans zusiiche» und seine Magyaren in ihre» bekannten engen Hosen und gespornten Stieseln zu Tbeerjacken zu machen. lieber dieicS Wcllmcersieber der Ungarn unv „ihren" Hase» Fiume hat auch vor einige» Tagen die „Weser-Zeilnncf einen Artikel auS Pest gebracht, welcher die anipenchovolle Ueberschrist „Tie mariiime» Bestrebungen Ungarns" trägt. Wiewobl der Verfasser jenes Artikels im Hinbliche aus manche Stellen desselben den Pestcr ossiciösen Pießkieisen nicht all;u ferne zu stellen scheint, so gelangt er dennoch zu dem Schlüsse, daß eS mit der handelspolitischen Wcltmeerfabrt der Magyaren noch lange Zeit seine guten Wege baben wird. So heißt cs in dem erwähnten Artikel, der ungarische Staat habe pccuniärer Beziehung bereits viel für seine» Seehasen gctha» und derselbe werde noch viele Gcldopser erfordern. Der Ban der 23 Meilen langen Eisenbahnlinie Karlsstavt-Fiuinc hat dem Staate über 30 Millionen Gulden gekostet, »nd als im Jahre 1870 der Reichstag auch die für Hasenbaiiten in Fiume von der Negierung geforderten 8 Millionen Gulden bewilligt hatte, da glaubte man in Pest Alles gelhan zu haben, was nötbig sei, um eine» eigenen großen Seehasen zu haben. Die damals bewilligte Suinine ist durch die begonnenen und noch nicht vollendeten Arbeiten beute bereits um den Be trag von 2.5 Millionen Gulden überschritten, und wie viel noch dazu gehört, um daS vorgesteckte Ziel zu erreichen, hat der Bericht der Enqnrteco»,Mission gezeigt, welche die Regie rung im abgelanfcnen Jahre 1834 nach Fiume einbcrusc» hat mit dem Aufträge, einen Plan bezüglich des vollständigen Ausbaues deS Fiumer Häsens auszuarbeiten, damit er allen Anforderungen eines Seehasen« ersten Ranges (?^ entspreche. Trotz alledem, beißt es weiter, geht jedoch die Entwickelung de« Verkehr» nur sebr langsam vorwärts. Die B-mlust i» der Stadt Fiume tritt trotz der bewilligten Steuerfreiheit bis jetzt noch durchaus nicht in kein Maße zu Tage, wie man erwartet Halle. Di« ungarische GeseUicbast „Adria" macht trotz der ihr gewährten Siaaisiubventivn keine gute» Geschälte, da der Verkehr mit den westeuropäischen Hasen nicht hin reicht, um auch nur annähernd die Kosten zu decken, unv die Gesellschaft, welche nur neu» eigene Dampfer besitzt, zu sabel hasten Preisen von englischen Gesellschaften die übrigen Schiffe miethen muß, welche nötbig sind, um die ihr vor» geschriebenen sänimttichen Linien besahrcn zu können. Auch die vor zwei Jahren dem Betriebe übergebene, in groß artigem Stile angelegte Petroleum»Raffinerie hat in der allerdings noch kurzen Zeit ihre« Bestände« den Erwar tungen, die man an sie geknüpft bat, nicht entsprochen, ihre Anlagen waren viel zu groß für ihren bi«berigen Ge schastSgang. Nur die Torpedosabrik der Herren Whitebead n. Co. florirt und hat ihre Besitzer bereits zu mehrsachen Millionäre» gemacht. Fast alle europäischen Seemächte kecken hier ihre» Bedarf an dem neuesten Kriegsmaterial; fort während sieht man hier fremde Ossicicre an« aller Herren Länder, gekommen, um die ahzuliefernde Bestellung in E>n- osang zu nehmen. Die englische Regierung soll sich i» jüngster Zeit viele Mühe gegeben haben, das Gekeimniß der Whiiebead'schen Torpedos alö ausschließliches Recht für sich zu erwerben, indem sie durch alle möglichen Anerbiekungen den Eisinder zu bewegen trachtet, seine Fabrik von Fiuine weg auf die Insel Wight zu verlegen. Oesterreichische Zei» iungen wußten dieses Ereianiß in zlingster Zeit bereits alS perfect und keine Anesührung al» nahe bevorstehend hinzu- stcllcn, koch glaubt der Artikelschreiber der „Weser-Zcilg." anS ..guter Quelle" versichern zu können, daß diese Nachricht wenigstens bis jetzt »och verfrüht ist, ja eS stehe »och zu hoffen, daß kiese Fabrik der österreichisch-ungarische» Hafen stadt erhallen bleibt. Bemerkenswerlh ist auch, was der Artikel über die Diffe renz sagt, die sich >n dem Handelsverkehr des neue» „unga rischen" Seehafens alljährlich melir unv mehr zwi'chen dem Werth der Einfuhr unv der Ausfuhr crgiebl. Während im Jahre 1870 und auch in den näcbstsol,enden Jahren noch der W.rtk der Einfuhr jenen der Auesuhr Überweg gleichen sich beide im Jahre 1875 vollständig au«. Seil dieser Zeit jedoch übcrflügeit die Ausfuhr sowohl an Werth wie an Gewicht immer mehr die Einfuhr, und zwar derart, daß die Differenz im Werthe zwischen beiden im Jahre 1883 bereits >00 Proc. ausmacble und im Gewichte sogar 300 Proc., indem im genannten Jahre die Einsubr 1.48 Millionen metrische Centncr wog. die Ausfuhr jedoch 4.29 Millionen melriscke Centncr. Hier ist eben der Punct, an welchem der Handel deS ungarischen Seehasen« krankt und noch lange Jabre kranken wird. Gegenüber dem Massenexport der ungarischen Lankwirkhschajl sind die Bedürfnisse der äußerst dünn gesäeten Bevölkerung deS Landes an Colonial- waaren viel zu gering, um ein genügendes Object für ent- ivrechenbe Einfuhr zu bieten, während die nötbigen Jndustrie- »nk Manusaclnrerzengnisse, auS den Nächstliegenden westlichen Enlturstaaten kommend, mittelst Eisenbahn »no nicht zur See cingefülirt werden. Die Folge dieser Verhältnisse ist, daß die Hälfte aller in Fiume einlausenden Schisse mit Ballast an kommt, unv die weitere Folge, daß die Rückreise solcher Schiffe die Kosten für Hin- und Herfahrt decken muß, wodurch sich die Frachtentarise nir die zu erportirenden Waaren selbst- versikindlich bedeutend höher stellen, als die« in anderen Häsen der Fall ist. Dieses- Mißverbältniß wiro sich durch Hebung der landwirlbschastlichen Judnstrie und der Industrie über haupt i» Ungarn zwar etwas bessern, sich aber in Folge, der ganzen Lage deS Lande» und seine- neuen Seehafens nie ganz beheben lassen und wird für Fiume, welche Opser immer man für dasselbe bringen wird, stets ein wunder Pmiet bleiben. WaS die geringe Emfubr an Coloinalwaarcn nach Ungarn betrifft, so können wir unsererseits zu dem eben Angeführten »och bemerken, daß dieselbe schon an» dem einfachen Grunde sehr gering ist und e» auch noch unabsehbar lang bleiben wird, weil die Massen der Bevölkerung Ungarns, die Magnaren, Slawe» und Rumänen, wenig oder gar keine Eolomalarlikel eonsumiren. Pom Kasjee- oder Thecgenuß wollen dieselben durchaus nickt« wissen, sondern halten e« in althergebrachter Gewohnheit mit Wein oder ScknapS, Genuß- initteln, welche im Lande selbst zu äußerst billigen Preisen erzeugt werden. Gegen diese in Ungarn allgemein verbreitete Gewohnheit wird natürlich der handelspoliiisch-magyarische Größenwahn, der sich nun sogar aus die Weltmeere wagen will, ganz vergeblich ankampsen. Ter Verfasser des »ic-hrsach erwähnte» Artikels hat deshalb ganz Recht, wenn er meint, daß noch manche vom Siroeco aufgeworfene Welle sich an den neuen Quaiinanern deS Fmmer HasenS brechen dürfte, bis derselbe sich eine Stellring im Weltverkehr errungen habe» wird, welche die große» Geldopscr Ungarns für seine niarili.ncn Bestrebungen verzinsen soll. Wir besorgen sogar, Ungarn wird einmal au» fernem Großmachtstrannie entsetzt erwachen, besonders an dem Tage, an welchem das Eabinet Tisza, wie schließlich alles Un gesunde in der Welt, zu den „überwundenen Slandpuncten" zählen wird. Leipzig, 20. Januar 1885. * Wie eS beißt, iss die Ernennung de- Geh. RegierungS- NatbS Köhler vom Reichsamte deS Innern zum Direktor dcS RerchSgesundheitSamleS jetzt in sichere Aussicht genommen. * Tie preußische Criminalstatistik hat eine sehr werlbvolle Bereichern».-, e>sichren durch eine >m „Justiz- Ministerialblatt" veröffentlichte Nachweisung der Geiamnit- zahl der in den gerichtliche» G säiignisseir detinirt gewesenen Gefangenen während der Eiatsjalire 1881 82. 1882 83 nnd 1883 84. sowie auch der Tagcsbetegung der gerichtlichen Gefängnisse während derb lben Zeit. Die dies --zü.llicheii Tabellen sinv mit einer Erläuterung deS be- kaniNen CiiMliialsialiskikers Geheime» Ol'er-JusiizrutdS und Vor tragenden Raths I)r W. «knete versehen, der es meisterhaft ver standen hat, daS puelicine Zahlenmaterial inS reckte Licht zu letzen und zu erklären. Wir entnehmen seiner Erläuierung zunächst be züglich der Bedenlung der vorliegenden neuen Ltalistik Folgendes: Neben den jährlich pubOcirtc» Haupiübersichlen über die Geichäste der preusiüche» Gerichte erscheint i'eit 1 8l bezw. 1882 eine Statistik über di« Ergebnisse der «irasremtsvflcge. Eine erschöpiende Ge- sä-agnißstatsstik hat aber bisher gefehlt Zwar erscheint jährlich für die zum R isoet deS Ministeriums des Innern ae! ör gen Siras- und Gciangc»eu-Aiista»-n eine Slanstik, über die zahlreichen, dem Justiz- Ministerium uaie, stehenden G.'Siigniise selilte aber jedes Zahlen material. Diele Lucke war um so emusindlicher, als zum Ministerium dcS Innern für die zur Vollstreckung von Zucktdausstrase» bestimmten Änstalien, ferner eine An-,ml qiöncrer »um Ibeil nur zur Boll- stc.ckuug von langzen'ge» G -an, nstraten bestimmter Gejangenen- Anslallen (u. a. di, Geiangeneii-Aiift.ili,» «c. in Eotlbus, Breslau, striegau. Häiiii», Herjvid, auch sie «ladivoigtei in Berlin) und endlich der lzrvsiie Theil der Austa teu in der Rn iiiprovinz gehöre»; alle andere» Gesänan sje (382) gehören zur Justizverwaltung. Nunmehr ist alio zum ersten Male auch derügltck dieser von der Justizverwaltung resjorlirenden Geiängnisse eine Statistik erschienen, die ein Correlatzi, der vom Ministerium des Innern viiblicirien Geiängnisistatiftik bildet. Line Bereinigung beider B kössei'tliii ungen wird ein richtiges Bild von dem Umsange des Gcsängnitzwejens in Preußen geben. Au« dem neu publicirten Zahlenmaterial seien nur folgende Houptzahlen an- gcsührt, aus denen erfreulicher Weise hervorgeht, daß die Frequenz unserer Gerichlsgesängnisse erheblich abnimmt. Die Gesammtzahl der im Lause des betr. Elaisjabres detinirt gewesenen Gefangenen aller Kategorien betrug 1881/82 620.404 Köpie. 1882/83 583,161,
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