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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.02.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-02-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188502101
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18850210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18850210
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1885
- Monat1885-02
- Tag1885-02-10
- Monat1885-02
- Jahr1885
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.02.1885
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Erscheint täglich früh 6'/,Uhr. Rrd-kli-n und Erpr-Ui«» Znhannesgafl» LS. äPrechkunhrn -er KrdacNtziu Marmittag« 10—1» Uhr. Nachmittag« 5—6 Udr. Ei tx ItKs^»»«^k»^»t,>>»«»r »Mt ßch >««ch»« her für dt» «Lchfts»l,e»d« N,«««r deftt««te» Lttserair a» »«chrnt-ge« di- tz Utzr Nachm»t»«g-, «» O««m- »»tz Aefttage« früh tzt»' ,.S Uhr. 3» kr» äM«lrn für 2«s.-Ann-hae: vtt, Kl«»«. UniversitätSftraß» 21. Lsnis tische. Katharlnenstraße 18, p. »,r tzt- '/,» Utzr. ttmigcrTliMall Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. ^ 41. Dienstag dm 1V. Februar 1885. »«finge L»,IO0 Itd«»»e»e»t§Prri» Viertels. 4',', Mk. inrl. vrinarrlah« 8 Akk. durch die Post bezogen 6 Mk. Jede ein»«!«; Nummer 80 Pf velrg»emplar 10 Pf. Gebühre» für Lxtrabeilaaeu (tu Laaeblatt-Format gesalzt) «Dtte Doftbet-rderung 39 Mk. »it Postbesördernng 48 Mk. Snsenür SgtfpaltenrHrtüzrile SO Pf. Größer« Schrift«» lau« aus. Preleverzeichniß. tabellarischer ». Ziffer» satz »ach Höhen» Tons. Lkltamen m>ter dem RrdaetionSstrich dieägespakt. Zelle SO Pf., var den Fomilirnnachrichteu die llgespaltene Zeile 40 Pi. Inserat, sind slerö an di« Ervrbitis» za ieudeu. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahiuug pnwnnmsrnoäa »der durq Post. »achaalMe. 7S. Jahrgang. Amtlicher Theil. tzelmmtlmitchm». Los N. Stück de- vt«»jäbr>gcii sttcichsgesetzblatte- ist bei »»> «ingeganqen und wird bis zu« Z März dtrse» gechrrs auf dem Stathhau-saale zur Einsichtnahme öffentlich ansbängen. Dasselbe enthalt: -tr. 1580. Gesetz, betreffend die Control« de» Reich»ba»ShallS und de- LaiiderbauSbail» von Elsaß-Lothringen für daß ElatSjahr 1884/88. Vom 26. Januar 1885. SK. ILÜl. Bekanntmachung. betreffend eine Abänderung des Verzeichnisse» der gewerblichen Anlagen, welche einer besonveren Genehmigung bedürfen. vom Nl. Januar 188b. Leipzig, de» 7. Februar 1885. Der Ratd der Stadt Leipzig. llr. Georgi. Krumbiegel. VckannimNT Di« i» der hiesigen städtischen Gasanstalt I und die nach Lrilffnung de« Betrieb- der städtischen Gasanstalt I! in kouaewitzer Flur in letzterer gewonnenen Eoak» au» Stein« ahlen und böhmischen Braunwblen, sollen auf die Zeit von, i.März diese- Jahre« — beziehentlich soviel die Gasanstalt II «trifft» von deren Eröffnung an — bi« zu dem 28. Februar HÜ« au den Meistbietenden, jedoch vorbehältlich der Au-wahl »uter den Submittenten und jeder sonstigen Entschließung, in -sfeutlicher Submission vergeben werden. Nach den Voranschlägen für da» laufende Jahr berechnet ich bei beiden Anstalten da» verkäufliche Quantum von Stein- Vhlen-Eoak» aus etwa 275.009 Hektoliter, von böhmischen Vraunkohtrn-Eoak» aus etwa 22,000 Hektoliter in abgerundeter Lumme, doch wird für diese Ziffern keine Gewähr geleistet. Die Gebote können aus da» ganze verkäufliche Quantum leider Anstalten, oder aus da» Quantum einer jeden der beiden lustalte« getrennt, oder endlich auf größere Theile de» letzteren ^richtet werde«. Di« Offerten, welche sowohl sllr die Steinkohlen» wie für >ie Brauun>hlen.Eoak« einen feste» Preis per 1 Hekto liter iedrr Sorte frei ad LookSplatze -er Ga». «»Falte« «ad mott» «oimptmwt oh»e jede« Ab» z«G enthalte» müssen, sind in versiegelten, mit der Bezeich nung: „Offerte ans Eoak»" versehenen Umschlägen bi» längstens de» LS. Aedraar diese» Jahre», Slbead» S Ühr bei unserer Nuntiatur einzureichen. In diese Offerten bleiben die Submittenten so lauge ge» Landen, bi« sie derselben durch öffentlich« Bekanntmachung c»klaffen worden sind. Der Abschluß der Verträge erfolgt auf Grund der von uu« aufgestellten speciellen, von jedem Submittenten zu unter zeichnenden Bedingungen, welche vervielfältigt worden und bei mferer Gasanstalt I zu entnehmen sind. Leipzig, den 26. Januar 1885. Der Skat- der Stad« Leipzig. Krumbre Vekanntmachung. Der a« I. Februar diese» Jakre» fällige erste Termia der SiaatSgrundsteuer ist in Gemäßheit de» Gesetze» vom 9. September >843 in Verbindung mit der durch da» Gesetz vom 3. Juli l378 getroffenen Aenderung nach A»et Pfennigen von jeder Stenereinheit z» entrichten, unv werden die Steuerpflichtigen hierdurch ans- gefordert, ihre Steuerdeiträge nebst der städtischen Grund steuer, welche von demselben Tage ab mit Ein» vom Lansend de» im Kataster eingestellten GrundwerthS fällig wird, von genanntem Tage ab bi» spätesten» 14 Tage nach demselben an unsere Stadlsteuer-Einnabmc, Stadthaus, Obstmarkl Nr. 3, parterre recht», abzuführen, da nach Ab- laus der Frist die gesetzlichen Maßnahmen gegen die Säumigen rintreken müssen. Leipzig, den 28. Januar 1885. Der Rath der Stadt Leipzig, vr. Georgi. Koch. Vekannlmachlmg. Nachdem der hiesige Kauimomi Herr Rnd. Philipp Friedrich /s'm Graapenstetn di« ihm für den Genera lbevöM^^, der Hamburg» Amerikanilchen Packetsahrt-Actiengcsellswu, Hamburg Herrn A lgust Bolle», Ww. Miller» Nachfolger daselbst, zur gewerbs mäßigen Beförderung von Auswanderern nach überseeischen - ije» unv Abschließung hierauf bezüglicher Verträge ertheilte .mcession aufgeaeben. dagegen nachgewiesen hat, daß er zur Annahme und Beförderung von Schiss-Passagieren jeder Art «ich überseeischen Häsen, sowie Abschließung hieraus bezüg licher Uebersahrtsverlräge von dem Direktor der Hamburg- Amerikanischen Packelsabrt.Actien-Gesellschafk und obrigkeitlich befugten Pasiagier-Expedienten Herrn Earl Dtedrtch Müller in Hamburg mit Vollmacht versehen worden ist, ist die Herrn Graupcnstein bereit» ertheilte Eoncession zu Annahme unv Beförderung von Schiss-Passagieren jeder Art und Abschließung hieraus bezüglicher Verträge auf die Ver tretung de» uurgenannten HandlungShause« erstreckt worden. Leipzig, am 6. Februar >885. Der Rath der Stadt Leipzig. der Tolonialpolitik erlitten hat. an dem alten Vorurteil sesthält, welche- jede Besitzergreifung einer anderen Nation in Afrika oder Australien al» eine Beeinträchtlguna der Reckle England» ansirht. Ganz besonder» schroff tritt diese Auffassung in der Art und Weise hervor, wie sich England den Alleinbesitz der Insel Neuauineo. soweit sie nicht von den Holländern besetzt ist, zu sichern bestrebt ist. Sobald die englische Regierung von der Absicht der deutschen Kenntniß erhielt, einen Tpeil Neuguinea» unter deutsche Sch'ttz- hcrrsckast zu stelle», ging sie sogleich summarisch vor und er klärte sogleich die ganze Südküste der Insel für englische» Eigenthuin. obwohl dort gar keine englischen Ansietlungen ! e- stehe». Im Gegensatz dazu war die deutsche Besitzergreifung aus Neuguinea lediglich aus solche Theile beschränkt, wo sich deutsche Niederlassungen befinden. Am 19. August 1884 wurde demgemäß der Generalconsul vr. Krauel in Sivney beauftragt, den kaiserlichen Eommissar in Neubritannien, Herrn v. Oertzcn, zu benachrichtigen, laß die Absicht bestehe, zunächst im Archipel von Neubritannien und aus dem außerhalb der berechtigten Interessensphäre der Niederlande und England» liegenden Theile der Norvostküste von Neuguinea Überall, wo deutsche Niederlassungen bereit» bestcben oder in Ausführung begriffen sind, die deut,chc Flagge zu hissen, und daß er ermächtigt sei. Landermerdi'.igrn von Deutschen in den bezeichneten Gebieten durch Abschluß von Verträgen zu unterstützen und, vorbebaltlich aller wohl erworbenen Rechte Dritter, al» deutsche» Eigenthum ein zutragen. E» handelte sich also hier nicht darnm, einer anderen Nation in der Besitzergreifung herrenlosen Lande» zuvorzukvmmen, sondern nur darum, »..".'.ts-ke Niederlassungen mit dem nölhigen Schutz zu umgeben. Wie »öthig d'escr Schutz ist, babc» die iu Fidschi gemachten Erfahrungen gelehrt, w" agtänder nach der Cnlsaltuiig ihrer Flagge nicht» thun halten, tlk die wohlerworbenen Rechte deulsu, Ansiedler außerhalb de» Recht-schutze» stehend zu erklären. Die deutsche Regierung verfuhr also nur dem Interesse der deutschen An siedler aus Ncuguinea entsprechend, al« sie dieselben durch Ausrichtung der Schutzherrschast an der Nordostküste von Neu guinea vor englischer Vergewaltigung nach dem Muster von Fidschi bewahrte. Die Verhandlungen über die neuesten Be« sitzergrcifungtn England» aus Neuguinea mit der deutschen Regierung schweben noch, und e» fragt sich, ob diese die Er- Üe. Georgi. biegel. Vekanntmachung. Nachdem Nath und Sladiverorrnele in gemeinschaftlicher Sitzung am 28. Januar d. Z. 2 Mitglieder des katholischen SchulauSschusseS gewählt haben, sind nach tz. 3 der ort»- statutarischen Bestimmungen über den katholischen Schulaus schuß noch 4 Mitglieder de» Ausschüsse« von den katholische» Hautvätern, welche die sächsische Staat-angehvrigkeit besitzen, au« der Mitte derjenigen kalbolischrn Hausväter zu wählen, welche fähig sind, hier ein bürgerliche« Gemeindeamt zu be kleiden. Indem wir daher die Wahl Vp» S katholischen HanSvatern für den katholische« SchalauSschnß ans Sonnabend, de« IL. Kebrnar d. I., anbrraumen, laden wir die Stimmberechtigten ein. die Stimm zettel. aus denen Namen und Stand der 4 zu wählenden katholischen Hau-väter vollständig und deutlich bezeichnet sein muß, an genanntem Tage Nachmittags von S—S Nhr im Saale der I. Bürgerschole persönlich abzugcben. Die Liste der Stimmberechtigten liegt aus der Schulexpe dition, Rathhall-, 2. Etage, Zimmer Nr. 8. vom 11. bi» mit 17. Februar von früh 8—l2 Uhr und Nachmittag» von 2—6 Uhr öffentlich au» und e» wird über etwaigen Einspruch gegen die Liste bi< zum 19. Februar Entschließung gesaßt, die Liste selbst aber am 20. Februar geschloffen werden, mit Verlust de» Wahlrechte» bei der die-nialigen Wahl für Die jenige», welch« keine Aufnahme darin gesunden haben. Leipzig, am 7. Februar 1885. Der Rath der Stadt Letvzig. De. Georgi. Lehnert. Bekanntmachung. Denjenigen Grunvstllck-besitzern bez. Earteninhabrrn, Welch« ihre Bäume. Dträucher. Hecken re. bi» jetzt nicht oder nicht genügend haben von Raape» säubern lasten, wird hindurch unter Linwn« aus die Bestimmung von tz d«» Reich-strafgesetzbuch» bei Vermeidung von Geldstrafe K» zu SV Mark oder entsprechender Haft ausgegebe», «»aesäumt und lä,gstea» di» Ende diese» Moaat» gehkrig raape», sowie dt« Raapeaaester »erttlgea zu lassen. Leipzig, am 5. Februar 1885. Der Rath der Stadt Leipzig. I)r. Georg«.Hennig. Aufgebot. Vor Eurealstrements-Veriffkator Carl Zettle« z» kaaraemänd Hut dos Aufgebot de» Neichtbankaotbeilslcheine« Nr. 3SS6I, laut Veste» dleser Neiäwbcmkanlhetl für de» Vllrea, - Assistent Curl Zettle» i« Ltroßbnrg l/L. tu die Gtammbächer der Reich«bank etu-etragea ist, beantragt Der Juhadar der Urkuud« wirb auf gesordeet, spätesten» i» dem auf de» t». «al 188L. «lttaa» 1» vor be» «uterzelchuttr« Gericht«, Il> den strotz« 56, Aue trepp«, Zmumr »1 anberuumteu Ausgeboi-trnuiu» sein» »echt« anzumeid», uub bte Urkunde vor,»legen, wtbrtgeusall- die Krastleserklärung dt» llrkuube erfolge» wird. Verüu, de» 5. Apnl 18ÜL. lUatültche» I«1»aertch1 L, «tzttzeUuu, 48. Holranctio». Mittwoch, den LL. Februar «. sollen aus dem Mittclwaldschlage in Abth. 34s und 35» de» Vurgauer Forstrevier» im sogenannten Niederholz«, kinker dem «euer» Schützenhause auf der rechten Seite der Flathriune und dem Fußwege vom Rosenthal nach dem Schützenhaus IIO Langhaufen und VO Abraumhaufeu ter den öffentlich auShängcnkeii Bedingungen und der üblichen Anzahlung an den Meistbietenden verkauft werden. Znsammenkunft: Früh 9 Uhr auf obigem Schlage an der Flulhrinne. Leipzig, am 26. Januar 1885. DeS RathS Forst-Deputation. vr. Georgi. llhlmän»> '"N'rrung iwweoen -ww. u.w e» ,r^ nw. »» ^ ^ /-. Werbung der ganzen Südküste der Insel durch England al» -'^g. reL^ertigt auerk.» uen wird dirbßahls - Bekanntmachung. Gestabten wurden allbier erlka'.teier Anzeige zufolge: 1) zwei ncnsilberne Lteigbüstel mit dazu gelangen Riemen, zwei weiße Borderzeuge, das eti.e von Leder, da« andere von Muri, au» einer Teschiirkamnier >m Grundstück Nr. 40 d.v L.,lkrstraße, Anfang December v. I.; 2) ein zweirädriger Handwagen, ungestrichen, in den Achsen die Buchstabe» ö. l). eingebrannt, au» der Hausflur des Grund- stücks Rr. 7 der Burgstraße, in der Zeit vom 23. v. Mi», ab: 3) ein Tamrn-Paletot von schwarzem Kainmgarnstosf mit schwarzem Lamasuttrr, schwarzem Pelzbesatz und überwonnencn Knöpseu, au» einem Gostlocale ln Nr. 20 der Nicolaistraße, in der Zeit vom 26. Januar bi» 3. ds». Mt».; 4) et» vierrädriger Handwagen, sogen. Federwagen, mit niedrigen Rädern und breitem, über die Räder hinweggehendem Lattrngkstklle, der an der Ecke der Thal- und Hospitalstraße gestanden hat, am 30. Januar e., Abend»; 5) ein Uuiformmantrl von schwarzem Tuch mit rviiiem Passe- poil, schwarzem Wollailassulter, gelben Knöpfen, wattirt, von einem Packwagen im Rayon de» Thüringer Bahuhoses, am 1. ds». Mt«., gegen 9 Uhr Abend«; 6) eine silberne Ankeruhr mit Gecund«, Goldrand, aul der Rückieite mit Rosette und Blumengravlrung, der kleine Zeiger etwas auogebrochen, in einem Pjerdebahnwagea auf der Strecke von der Dorothernstraße zum Theaterplatz. am 3. ds». MiS.. Bormittag«: 7) et» braunledernr- Portemonnaie mit gelbem Schloß und ca. 12 Geldinhalt, aus dem Restaurant in Nr. 5 der Dorotheen- strah«, am 3. oder 4. dss. Mi».; 8) ein goldner Drauring, glatter, breiter Reif. „l,. S. und 8. dl. den 23. November 1881" eingravirt, aus einer Wohnung in Nr. 8 de« Gericht-ivcgS. am 5. ds«. Mt«., gegen Mittag; S) »tn schwarzlesterne» Portemonnaie mit gelbem Bügel und ca. 110 ^l Geldinhalt, au» einer Piäce der Lcniralhalle am 6. dl». Mt», gegen 12 Uhr Nacht»; 10) rin Vasten ln grauer Leinwand, stgn. Anker 8043. 14bg; baumwollene Garne und 2 Packete Zwirn enthaltend, von einem Wagen, der «ul der PeterSstrahe gehalten hat. am 8. ds«. Mt«. Etwa,ge Wahrnehmungen über den Verblieb der gestohlenen Sache» oder den Tdaier sind ungesanmt bei unserer liriminat. übibeilung »nr Anzeigt zu bringen. Leipzig, am 9. Februar 188ö. da« d»lt»et-A«t der Stadt Leipzig vrrtschneider. Hd. Nichtamtlicher Theil. Nochmals das neueste Weißbuch. Ein englische» Blatt hat neulich den Wunsch geäußert, daß der Reichskanzler den ganzen Vorrath an den für Eng land beschämenden Schriftstücken. welchen da» Archiv de» Auswärtigen Amte» birgt, dem deutschen Reichttag vorleaen möge, damit ein Ende gemacht werde mit den für den Rns England» so aefährlichen Veröffentlichung»», wie sie die Weiß bücher über Angra Pequena und Fidschi zu Tage gefördert baden. Kürst Bwmarck hat diesem Wnnsche durch Zusammen- steffung eine» neuen Weißbuche» tbeilwrise entsprochen und bannt da» Maß der Schmach England» voll aemacht. Man erfährt au» diesem Weißbuche, daß dir englische Regierung noch trotz aller moralischen Niederlage», die sie aus dem Gebiet« Leipzig, 10. Februar 1885. * Allen von interessirtrr Seit« in Umlauf gesetzten Ge- rllchten über neue Verhandlungen Preußen» mit der Eurie kann nicht bestimmt genug widersprochen werden. Seit anderthalb Jahren hat die preußische Regierung weder etwa» zu bieten ncch zu beanspruchen gehabt. Wohl aber verhehlen einflußreiche Persönlichkeiten in der Eurie da» Miß behagen über diese Stockung nicht. * Au< Berlin schreibt die „Post': Die an den Lultn-minister in der Bivisection-frage seiten» der medictntfche» Fakultäten erstatteten Berichte haben denselben i» der Ueberzrugung bestärkt, daß aus uaserrn Lande-nniversitälen bei Anwendung und Ausführung der Versuche am lebenden Tuierc nach maßvollen und btlligenswerthrn Grundsätzen verfahren wird, »nd daß badet neben den Jutereffen der wissenschaftlichen Forschung und de» akademischen Lehramte» auch die Anforderungen der Humanität gebührend« Beachtung gesunde, haben. Um tn dieser Richtung auch für die Zukunft allen Zweifeln vorzubengen, erachtet der Minister e», wie die „Nordd. Allgem. Ztg." mitiheilt, für sachdienlich, die der bisherigen Praxi» z» Grund« liegenden Besicht«puncie durch eine allgemeine Anordnnag gegen die Möglichkeit von individuellen Ab- weichuugeu sicher zu stelle», und ordnet zu diesem Zwecke Fol gende« an: 1. Versuche am lebenden Lhter dürfe» nur zu ernsten Fvrschung»- oder wichtigen Unterrichtszwrcke» vorgenommea werden. S. Ja den Vorlesungen sind Lhierversuche nur in dem Maß« statthast, als dies z»m vollen Verstäaduiffe de» Borgetragenen aotdwendig ist. S. Die operative» Vorbereitungen zu den Vorlesungsversuche» sind der Regel nach vor Beginn der eigentlichen Demonstration und in Abwesenheit der Zuhörer zu bewerkstelligen. 4. Tbterversnche dstrsrn nur von den Prosefforen »nd Doeentr» oder unter deren Verantwortlichkeit au-gesührt werden. 5. Versuche, welche ohne wesentliche Beeinträchtigung de» Resultat» an niederen Lhierrn gemacht werden können, dürfen nur an diesen und nicht an höheren O eren vollzogen werden. 8. In allen Fällen, in welch Ä» L mit dem Zwecke de« Versuche» nicht schlechterdings unvereinbar^, müssen die Lhierr vor d«n Versuche durch Anästhettka voll^Tsig und in nachhaltiger W^se betäub« werden." * Der braunschweigische Staat«halt»etat für di« dreijährig« Budgetperiode 1885/87 liefert wieder ein Bild von der günstigen Finanzlage de« Herzogtbum». Der Ueberschuß beträgt trotz der erhöhten Matricularbeiträge über eine Million Mark. Die Kammergüter (Domänen und Forst-») weisen nach Abzug der Eivillist« mit 825.000 Besonders bezeichnend für den ^.iglischei« Standpunkt in .Colviiialangeleaenhciten sinv die Vorschläge, welche der Dele giere der afrikanischen Eonserenz in Berlin, Herr Meade, dem Unterstaal-sccretair Busch gemacht hat. Danach sollte i» der Südsee da» englische Protektorat sich über ganz Neu guinea. außer dem bolländifchen Theile mit Einichluß der Louisiaden und aller Inselgruppen, in einer Entfernung von 20—25 Seemeile» von der Küste erstrecken. Dajür würde England da» deutsche Protektorat über Neubritannien, Neu- irland, Duke of Uork- und andere Inseln anerkennen. Die übrigen noch unter keiner anerkannten Herrschaft stehenden Inseln der Südsee. namentlich Samoa und Tonga, sollten durch internationale Vereinbarung neulralisirt werden. Die Neußebriden würde man Frankreich überlasse,,. Diese Vorschläge sind Uberbanpt nur unter der Voraus setzung verständlich, daß sich England al» den geborenen Herr» de» SüdscearchipelS ansichl, welcher etwaige Land- abtretungen innerhalb desselben an andere Nationen nur al» einen Act der Freigebigkeit oder der Gnade betrachtet. Diese Vorschläge sind natürlich nicht angenommen worden, und die Ironie, mit welcher sie in der Note de- Reichskanzler» an den Grafen Münster vom 29. December v. I. behandelt werden, ist so offenkundig, daß sie wohl auch in England verstanden werden wird, wo man für derartige Andeutungen nicht gerade sehr empfänglich zu sein scheint. Herr Meade hat sich aber nicht begnügt, Vorschläge in Betreff der Ordnung der Colvnialverbältniffe in der Südsee zu macken, sondern auch Westafrika in den Bereich seiner diplomatischen Action gezogen. Sein Anerbiclcn, die vor Angra Pequena liegenden Inseln ohne die Walfischbai gegen Entschalung der englischen Privatintereffcnten und unter der Bedingung an Deutschland abzutreten, daß diese» England für Bageida und Togo ein Vorkaufsrecht für den Fall der Aufgair dieser Gebiete einräumt, kann nur al» Ausfluß einer seltenen Naivetät Beachtung beanspruchen. Deutschland wird alle die Gebiete in Westafrika, in welchen deutsche Interessen in Frage kommen, unter deutschen Schutz stellen, gleichviel ob da» England angenehm ist oder nicht. Wie die deutsche Regierung über die englischen An maßungen denkt, hat sie unverhohlen in einer Note au», gesprochen, von welcher zur Zeit der Zusammenstellung de» Weißbuche» erst der Entwurf vorhanden war. ES heißt darin: „Wenn englischerseit» beansprucht werden sollte, daß Deutschland vor der Besitzergreifung im Archipel von Neu britannien wegen eine» möglichen Interesse» England« oder seiner Colönien daran mit der großbritannischen Regie rung sich hätte verständigen sollen, so steht ein solcher An spruch nicht im Einklänge mit dem Vorgehen Englands an den Küsten von Afrika. Denn e» genügte die erste Nachricht über einige dort gemachte deutsche Erwerbungen, um ;u be wirken, daß von englischer Seile sofort und auch nach erfolgter Eiuladung zur wesiasrikanischen Eonserenz Maßregeln hervor- gerufen oder gebilligt wurden, welche bezweckten, durch Be schlagnahme großer Küstenstrecken, wie derjenigen zwischen Binibia und LagoS, den deutschen Erwerbungen selbst die Möglichkeit einer weiteren Ausdehnung im Gols von Guinea abzuschneiden." In dieser Note ist deutlich ausgesprochen, daß die Formu- lirung der Bedingungen, unter welwen fortan Besitzergreifungen an der afrikanischen Küste geschehen sollten, wie sie von der westasrikaniscken Eonserenz zum Gegenstände der Berathung gemacht worden ist. in erster Linie gegen englische Habgier und Willkür Schutz gewähren sollte. Die neuesten Besitz ergreifungen Englands in der Südsee werden sicherlich, soweit dadurch deutsche Interessen verletzt werden, von deutscher Seile angesochten werden. Auf Neuguinea und den benach barten Inselgruppen ist deutsche« Eapital und deutsche Tbat- krast ebenso engazirt, wir aus Fidschi, und e» ist selbst verständlich. daß die Rrichsregierung diese Kräfte nicht der selben Gefahr au-setzrn wird, welch, ihnen durch englische Willkür aus Fidschi bereitet worden ist. Seit Deutschland in die Eolouialbeweguna ringetreten ist, wird England inne werden, daß e« die Grundsätz« tw» Völkerrecht« zu achten hat. * lofortig« trag für Bi.dnng-zwecke verwandt wird, bringen ei»e-.,-^-b schuß von 3.823.üt»0 (gegen S.6S0.000 ^ für 1882/8*' Diese Summe reicht jedoch noch nicht hin, dir «tatSmäßi^ ^ schliffe zu den Bildung-anstalten de« Laude- zu decken, e» »ft vielmebr eine Summe von 5,283,000 erforderlich, e» werden also dafür noch weitere 1,460,000 au» Staats mitteln in den Etat eingestellt. Die bedeutenden Ueberschüffe der srühern Finanzperioden wurden meist zu großen, nicht immer einträglichen und zweckmäßigen Baute» verwandt. * « » Wohl in keiner Sprachinsel Oesterreich- hat der deutsche Schulderem iu Wien eine so segensreiche Thätigkeit entsattet al« in der alten deutschen Sprachinsel Gottschee im südlichen Krain. Um diese» noch 18 Ouadratmeilen große, durchaus deutsche Gebiet nach allen Richtungen zu sichern, hat der Schulverein, meist an der Peripherie der Sprachinsel, eine ganze Reihe von deutschen Schulen theil» neu errichtet, theil» erweitert. Andere Schulen wurden mit Lehr- und Lernmitteln auSgestattet, fast alle aber mit Bibliotheken ver sehen. Ueber 20,000 fl. hat der deutsche Schulverein für Gottscheer Gemeinden verausgabt. Der Bau der Schule in Maierle kostete gegen 5000 st., der zu Schöflein Uber 3000 fl., die Schulen zu Langenthan, Unterwarmberq und Pvllandl empfingen zu ihrer Erweiterung je 1000 st. Für die Ver größerung der Schulen zu Tschermoscknitz, Mitterdorf und Masern wurden 500, 700 und 1085 st. gespendet. Die Holzschnitzereischulr im Städtchen Gottschee empfängt zu ihrer Unterhaltung jährlich über 2000 fl. Im Bau begriffen sind die Sckulen zu Lichtenbach und Obergra». Durch letztere Schule bofft man da» theilweise schön slowenisirte Dorf Suchen für da» Deutschthum zu retten. Ende diese» Jahre» wird da» ganze Gottscheer Ländchen mit einem Kranze von deutschen Schulen umgeben sein. * Ueber den Stand der Frage deS verkauf» von Staatsgütern in Ungarn schreibt man der „Politischen Corresvondenz" au« Ofen-Pest, 6. Februar: Wie bekannt, wurden in Ungarn ln den letzten Jahren bedeutende TtaatSgüter-Tomplexe im Wege öffentlicher Ausschreibung verkauft. Die hierbei erzielten Resultate können al» sehr befriedigend bezeichnet werden. Der Ftnanzmintster Graf Szapary leitete »»t geschickter Hand den Verkauf und wahrte bei dieser wichtigen Operativ» sowohl die nalional-vkonomischeu wie die finanzielle» Interesse» de» Lande». ' Die LlaatSsorstrn, deren Ungarn über 2,700,000 Joch besitzt, so- wie die bedeutenden Berg« und Hüttenwerke wurden principicll voin Berkause ausgeschlossen und blos ein Theil der landwirthschastüchen Objecte und die Regalien zum Verlaus bestimmt. Ungarn besaß über 635,700 Kataster Joch Staatsgüter im ap proximativen Werth von 70 Millionen Gulden und Regalien im Werthe von circa 16 Millionen Gulden. Von diesen Eoniplexen sind bi» jetzt (da« lausende Jabr mitgerechnet) zum Verlause bestimmt und ausgeschrieben: 231.000, Joch Staatsgüter im Werthe von 35 Millionen Gulden und Regalien im Werthe von 14.5 Millionen Gulden. E« sind die» meisten- solche Objecte, die zum Berkaus ge eignet sind und in Privatdänden auch landwirthschastlich besser ver- werthet werden können, al« in irakischer Regie. Der übrige Theil der Staatsgüter wird nicht verkauft werden, nachdem derselbe gegen- wärtig und in der Zukunft für ärarisch« und ökonomische Zwecke bestimmt ist. Gras Szapary hat den Verkauf systematisch'vorbereitet, wohl durchdacht durchgesührt und in dieser Weise auch glänzende Resultate erzielt. Au- der eben ou-gewiesrnen Lumme der zum Berkaus bestimmteu Staatsgüter wurden in den Jahren 1881—1884 an» sreier Hand 100,000 Joch im Schädwerthe von 16 Millionen Gulden verkauft. Der faktisch erzielte Kausprei» ist in den meiste» Fällen höher als der Schätzunaswerth, so daß als Durchschuittsprei» aus ein katastraljoch 170 Gulden entfallen, ei» um so anständigerer Preis, wenn man in Betracht zieht, daß meistens minderwerihige Objecte zum Verlaus bestimmt wurden. Die Käufer sind Isländer und mailten» klein« beute, die sich zur Parcellirnng großer Griiad- complex« vereinigten. Der Ftnanzmintster hat auch ans die Lolo- nisirung sein Augenmerk gerichtet, uud wurde ei» beträchtlicher Theil der Staatsgüter zu LolonisationSzwecken verwende«. Während der genannten vier Jahre «nrden aus den genannten Staatsgütern 10 neue Gemeinde» errichtet» mit 3000 Familien und einem Areal von 28,000 Jochen.
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