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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.02.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-02-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188502154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18850215
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18850215
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1885
- Monat1885-02
- Tag1885-02-15
- Monat1885-02
- Jahr1885
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.02.1885
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888 sonderen Eigenschaften au-zelchnen und von den Kennern entsprechend geschätzt werden. Die beste und theuelst? Rare im Sudan ist ko« Bischarin-Dre-mek-ar, eine Race, die von den Bstcharin zwischen den, Nil und dem Rathen Meer» haupisächllch gezüchtet wird obwot>> sich auch die Had-nboa oereinzeli mil der Züchtung abgeben. Die Hydjien der Liich-irin-Rac» sind verhältnibmäßig nichi grob, aber sehr p> ooortioniri »ebaut, und ein guter Bgchari ist soioct unter Hunderten derauSzukennen. Tie in den getreidereichen Provinzen des Sudan am Aidara und blauen Nil wohnenden Nomaden zischten ein anderes Reiidromedar, die Anaff-Race und die Tdiere dieser Race bestechen durch ihr Sicheres Ansehen, »jiid aber an Brauchbarkeit, Schnelligkeit und Ausdauer nicht mit dsv Bischariii zu vergleichen. Die Anast-Droinedare sind meisienS blendend weis., sehr groß »nd aus kürzeren Strecken gute Lauser, jedoch ist ihr -taug beträchtlich härter als der der Bischarin, und die Thiere sellist sind viel weniger ausdauernd, da sie von Jugend aus an Äoriisui ter gewöhnt sind und deshalb aus langen und schnellen Ritten, wo die Durra mangelt, bald die Krast verlieren. Die echten Bücharin lassen dagegen nach wochenlangcn, Tag sür Tag aus- einangersolienb en Estrillen nicht wesentlich in ihren Leistungen nach, falls der Reiter sich nur einigermaßen um das Dromedar bekümmert und seine R'l'x so einrichiet, daß an den Halteplätzen sich iioth- dürstiges Futter findet. Ein guter Hydjien geht nur »n Trab und legt ohne A istrengung aus diese Weise im Tage 40 cngliiche Meilen in acht R.-isestunden zurück. Die Thiere tragen dabei außer ihrem Reiter noch etwas Gepäck, Mundvorrath und einen kleinen Schlauch mit Wasser, der bei sparsamer Benutzung vier Tage sür einen Mann auSreichl In dieser Weise läßt sich ein guter Biichari 10—14 Tage hintereinander gebrauchen, ohne sichtlich zu leiden, obwohl eS natürlich besser ist, wenn man ihnen nach 4 Tagen, womöglich an einem Wasscrplatz, einen Ruhetag gönnen kann. Kommt eS jedoch daraus an, eine große Enlscrnung schnell znrück- zulegen, so können anch von einem Hydjien, wenn leicht beladen und aus ebene»! Wege, 60 englische Meilen >u einem Tage gemacht werden, und einzelne ausgezeichnete Thiere legen auch auSnalims- weiic 80 engl. Meilen in einem Tage zurück. Die Eingeborenen wissen sogar von einzelnen berühmten Tliieren »och stärkere Touren zu erzählen, doch sind dieselben nicht verbürgt. Die grüßte bekannte und verbürgte Probe von der Zeistungssähigkcit eines guten Hydjien hat Alaeddi» Paictia, der Mit Hicks gefallene Generalgouverneur des Sudan, geliefert, indem er nut demselben Thiere >» 11 Tagen ronKassala nach Suakiin und zurück ritt. Die Str-cke vouKassa a nach Luakmi ist aus dem kürzesten Wege 275 englische Meilen lang und das Terrain theilweise rauh und schwierig; rechnet man »och einen Ruhetag in Suakiin, jo ergiebt dies pro Tag im Durchschnitt 55 englische Meilen. Wie gesagt, nur gaizz ausgezeichnete Thiere sind zu solchen Mär chen sälng, und die Durchschnittsleistung eines mittleren Reit- dromrdars laßt sich aus 40 englische Meile» pro Tag veranschlagen. S'br wesentlich bei diese» Enijcrnungen und entscheidend jur den Werth dcS Dromedars ist, daß solche Ritte den R-iter nicht er müden. Der leichte wiegende Trab eines guten Reitkameles ist wirklich angenehm, und da daS Thier leicht über den Boden gleitet, so wird die Bewegung von dem Retter nur wenig empsunben. Die Thiere haben einen „kalten Rucken", wie sich die Araber ausdrücken, im Gegensatz zu solchen, die einen „beißen Rücken" haben oder stoßen. Diese Eigenichait eines sausten Ganges wird hoch geschätzt, und bei der Anpreisung eines guten Thieccs wird der Araber nie verfehle n, zu versichern, daß man eine Tasse Kaffee im Trabe trinken könne, ohne etwas zu ver schütten, tvaS freilich nicht ganz wörtlich zu nehmen ist. lim jedoch die Eigenschaft des sanften Trabens gehörig zu genießen, dazu gehört noch ein guter Sattel. Die Reitiüitel sür Dromedare haben in den verschiedenen Ländern verschiedene Formen, die mehr oder weniger brauchbar und zweckentsprechend sind. Von den mir bekannten Sätteln aus dem Sudan, Egypten, Algier, Arabien und Indien halte ich den sudanesischen sür den bequemsten und beste». M an sitzt in diesem Sattel ungefähr wie in einem vertieften Sessel, wch beend die Beine geh cuzt aus dem Halse des Thicres liegen. Dem New'ing erscheint diese Art des Reitens zuerst sehr unsicher, und in der '.Tdat hat man mit dein Rücken des ThicreS so gut wie gar keine Berührung, doch haben diesen Nachtheil, der in dem Körperbau de- D.eomedareS bedingt ist, nlle anderen Sättel auch. Es giebl zwar einige Sülles, bei denen Steigbügel benutzt werden wie bei Pscrde- sätteln, allein ich habe nie gesehen, daß sie größere Sicherheit ver leihen, während sie für den Reiter sehr unbequem sind. Dl» Lenkung geschieht durch eine Art Holster oder Zügel, der mit einer kleinen S-cknnr verbunden ist, die durch einen kleinen Ring im linken Nasi'nslngel geht und sehr dirnlich ist, um ein Dromedar im Durchgeben anzuyalten. Die Araber treiben mit den Reitsätteln großen Luxus, haben sie oft mit Silber beschlagen und oft werden sünizig Maria Theresia-Thaler sür einen schönen Sattel gezahlt, während ein einfacher guter Sattel immerhin 10—15 Thalcr kostet. Die Sättel sind nur sür eine Person eingelichtet, doch sitzt zuweilen noch ein kleiner Junge hinten ans, dessen Sitz nicht der bequemste ist. da er ans dem bloßen Thiere reitet und sich an den Sattel blos anklammert. Zum Aufsitzen, sowie zum Datteln werden bekanntlich die Kamcele niedergelegt, wozu dieselben abgerichtct sind, indem sie dem ent sprechenden Bcsehle des Reiters gehorchen, meistens freilich nur widerstrebend und unter Schreien, Stöhne» und Grunzen. Drome dare. welche die döse Eigenschaft deS „Schreiens" nicht haben, werden besser bezahlt und gern im Sudan zu Raubzügen und Sclavenjagdcn benutzt. Der Preis guter Reitkamele im Sudan ist verhällnißmäßig sehr hock, ein guter Biichari ist nicht unter 50 Tbalern zu haben, und häufig werden 150 bis 200 Tbaler sür ausgezeichnete Thiere gegeben, wäbrend z. B. ein Lastkamcl 20 Thaler, cm abessimicheS Pferd 80 Thaler, ein junger Sclavc 80—100 Tbaler kostet, und nur die Pferde der edlen Dongola-Race denselben Preis wie gulc Bischarin- Dromcdare hoben. Wenn ma» bedenkt, doß man mit einem guten Hydjien 4M Meilen in 10 Tagen zurücklegen kann, daß diese Märsche sür die Reiter viel weniger ermüdend sind als mit jedem anderen Reitthiere, daß die Thiere dabei noch Wasser und Muntvorralh tragen und selbst nur alle vier Tage getränkt zu werben brauchen, so ist der Bortheil des Reitdrometars über jedes andere Reitthier in heißen und wasserarmen Gegenden in die Augen springend und bedarf keiner weiteren Erörterung. ES ist ausfällig, daß di« Egypter, die Loch im Sudan das Experiment der Kamelreitereis mehrmals machten, dieselben nicht zu einer dauernden Einrichtung bei ihren im Sudan stehenden Truppen machten, da doch so berittene irreguläre Sol- dote» bei Unterdrückung kleiner Aufstände, bei Verfolgung von Räubern und bei Eintreibung des Tributs von den Nomaden- släminen gute Dienste leisten müßten und auch sactisch geleistet haben. Ter Grund liegt in der orientalischen Indolenz und Abneigung gegen alle Neuerungen und dann an den bekannten Neigungen neuer egyptiicher Gouverneure, alle- von ihrem Vorgänger llcber- lieserte zu ändern, ohne oft etwas Besseres an den Platz zu setzen Ein jeder Pascha, der in den Sudan geschickt wurde, hatte nicht- Eckigeres zu lhun, als neue Einrichtungen zu treffen und die von seinem Vorgänger geschaffenen umzuslürzen, au welcher Manie sogar Goidon Pascha litt. Hatte der eine Gouverneur zum Begoiel die Baschi Boiuk und Schaikieh mit Dromevaren beritte» gemacht, so ließ sie sein Nachfolger Pserde benutzen, und der nächste ließ sie zu Fuß laufen, oder auch, wie es schon einmal vv'.kam. machte sie auf Eseln beritten. Aus diese Art hat die mili- toirttche Dromedarreiterei im Sudan nie richtig gedeihen könne» und ist ihre Verwendung meisten- aus den Post- und Courierdienst beschränk! geblieben. Hätte jedoch der Gouverneur des Sudan immer ein Corps gut berittener sudanesischer Troniedarreiter zur Verfügung gebabl, so hätte wahrscheinlich der Ausstand des Mahdi in seinen A »sängen schnell erstickt werden können, obwobl dieses auch die Er hebung im Sudan nur verschoben und nickt verhindert hätte. Der englische Versuch in der Weise, wie er auSgciührt wurdc, kann zwar nicht als vollkommen bezeichnet werden, aber trotzdem läßt sich bestimmt annehmen. daß der englischen Komelreiterci, wenn sie richtig verwendet wird, ein wichtiger Theil in der Ent scheidung de- Kampfes gegen den Mahdi zufallen wird, und inan kann aus die Erfolge oder Mißerfolge gespannt sei», die jedenfalls eine» wichtigen Beitrag zur Taktik der Kriege in uncultivirteo Ländern und gegen Barbaren liefern werden. — Demokratische Indianer. Der etwa 400Seelen zählende, im Staate New-Aork ansässige Stamm der Ononduga- Jnkianer, einer von den ursprünglichen fünf Stämme» der Irokesen, wird als „civilisirt" betrachtet, aber seine Negierung bestand nach überkommener Sitte in den Entscheidungen eine- Häuptling«; es gab weder ein Gericht--, »och Schulsystem, die Vielweiberei war erlaubt, und jeder Onondaga that aus der Reservation so ziemlich, wa« ibm beliebte. In einer nculichen NathSversammtung erließen diese Indianer eine feierliche Erklärung, worin sie unter Aufzählung der genannten und anderer Ncbelstände „krast des jedem Volke angeborenen Recht«- dem ganzen Häuptlingssusicm de» Lauspeß gaben Neun Vorsteher wurden durch Wahl mit der allgemeinen Verwaltung betraut, und am ersten Dien-tage im December jeden Jahre« soffen die künftigen Wahlen stattfinden, in welchen Tchulcommiffaire, Straßencommissaire. Armenausfeber «id auder« Beamte zu erwählen sind. Die Vielweiberei wurde ausgeboben, jedoch ohne in gegenwärtige Familien- deziehungen eiiizugreisen, unt das gesammte Erziehung-Wesen einer gründlichen Reform unterzogen. Reichstag. (Specialbericht des Leipziger Tageblatt«».) 49. Sitzung vom l4. Februar 1885. Am Tische deS BundeSraihS: Fürst Bismarck, v. Bötticher, vr, Lucius, v. Burchard, v. Scholz, Bronsart v. Schcllrndorff, v Puttkamer. Präsident v. Wkdell-PieSdors eröffnet die Sitzung um 1 Uhr 25 Minuicn. Enniger Gegenstand der Tagesordnung ist die zweite Berathung des tz. 2 der Novelle zum Zolltarif: Getreidezölle. Zur Geschäftsordnung beantragt Abg. Richter, zunächst über die Punkte a und d, Weizen und Roggen, die Discussion zu eröffnen, die in den eingegangenen 'Anträgen enthaltenen Bemerkungen aber gesondert zu drscul-ren. DaS Haus schließt sich dem Anträge au. §. 2 setzt in Nr. a. für Weizen 3 Mark, b. sür Roggen 2 Mark. Steuer sest. Die Abgg. Frhr. v. Schorlemer-Alst uudGenossen beantragen für Roggen einen Zoll von drei Mark. Abg. Bröniel (ircis.) reserirt Name»- der PetitionScommission über die bezüglich der Erhöhung des Zolltarifs eingegangenen Petitionen. Ans städtische» Kreisen sind last gar keine Petitionen aus Erhöhung der Zölle eingegnnge», wohl aber viele dagegen. Die Zahl der Petenten sür Erhöhung beträgt rund 88,000, die der Petenlen gegen Erhöhung 60,OM. Die Commission beantragt die Petitionen durch die gegenwärtige Vorlage sür erledigt zu erklären. Abg. Racke (Centruin): Ich stehe der uns beschältigenden Vor lage mit voller, kalter Objektivität gegenüber, ich bi» weder prin- cipieller Freihändler, noch pl lncipiellrr Tchutzzölliier. Ich bin weit davon entsernl, durch meine Worte die Gegensätze zu schärsen, ich halte es für angezeigt, die in der Gesellschaft be>re!>enden gefährlichen Gäh- rungen nicht zu vermebren, ihnen nicht neue Nahrung zu geben, und deshalb bätte ick gewünscht, daß in der Discussion der letzten Tage solch schroffe Ausdrücke, wie z. B „Kornzoll — Blutzoll" nicht gesallen wären. Ich glaube, Schutzzoll und Freihandel sind gar Nicht so schroffe Gegensätze, wie man hier gemeint hat. Es dars sich auch gar nicht um priucipielle Gesichts- puncte bei der vorliegenden Frage handeln, sondern um praktische Erwägungen Ich gebe Ihnen, wenn Sie wollen, alle Zahlen preis, d e de» Nothstand der Landwirtdichait erweisen sollen. Mir als praktischem Manne genügt die Erwägung, wenn so viel Klagen in der Landwirth'kbast laut werden, so muß Etwas saul sein in der Lanbwirthsckast. Man dars doch nicht rein aus principicllen Neigungen sagen, mag es werden wie es will, die Preise müssen billig sei». Tie Wohlfeilheit der Waaren ist doch nicht der Maß- ftab der Wohlhabenheit des Volke-, Freilich gebe ich dem Abg, Dirichlct zu, der Schutzzoll allein kann die Landwirthschast nichi retten. Es muffen noch andere HiliSmittel hinzu kommen, aber man dars niemals vergessen, daß all unsere Interessen solidarisch sind, daß man nicht das Großcapttal gegen die Landwirthschast aus- spielen dars und umgekehrt. Unsere Interessen sind solidarisch — das möge» sich besonders die Socialdemokraten gesagt sein lassen, — Der Vorlage nun kann ich nur mit großer Vor sicht zustimmen und ich muß deshalb ein Lautes fordern. Ich beantrage daher dem 8. 2 die Bestimmung zuzusügen, daß der BnndeSralh befugt sein soll, die betreffenden Zollsätze im Falle einer Theuerung eiilsprechcnd zu ermäßige», eventuell vollständig außer Kraft zu setzen. — Ich schließe mit der Bitte, daß der Lauf der heutigen TiScuisioii nicht noch die Aufregung und Erbitterung der letzte» Tage vermehren möge. (Beifall im Centn»«.) Abg. Flügge (cons.): Meine Stellung zu der Vorlage ist ge wissermaßen eine eigenthümliche. Ich stehe noch immer aus dem Boden meiner Anschauungen von 1879 (Beifall links), loben Sie den Tag nicht vor dem Abend. (Heiterkeit.) Ich stehe noch aus dem selben Boden wie früher, aber die Frage steht nicht mehr aus demselben Boden. (Aha! links, Beisall rechts.) Wenn der Herr Reichskanzler anlangS nur Finanzzölle verlangt hat, so ist e- gerade durch den Widerstand, den die Herren aus der Linken geleistet habe», der die Schutzzollpolitik hervorgerusea hat. Mit Argumenten werden Sie den Reichskanzler nicht bekämpfen können. (Sehr wahr! links. Heiterkeit.l Der Herr Reichskanzler wird aber die Schutzzollpolitik ioiorl ausgebe», wenn sic dem Volke Nachtheil bringt. Vorläufig befinden wir uns ja noch ganz wohl unter Schutzzoll. — Die Frage, die fick dieser Vorlage gegenüber zunächst uns ausdrängt, ist die: liegt sür die Landwirthschast ein Nothstand vor? Diese Frage ist zu bejahen. Das prcgressio steigende Mißverhältniß zwischen land- wirtkschasilichcn Ausgabe» und Einnahmen muß. wenn nicht Hilfe komm«, zum Ruin der Landwirthe führen und welche Folgen ein derariiges Äeschehniß haben würde, läßt sich gar nicht abiehcn. Ob diese Vorlage genüge» wird, die Landwirthschast zu schützen. läßt sich noch nicht abiehen, die Vorlage ist ein Versuch und dieser Ver- such m u ß gemacht werden. Zweifellos ist doch aber jedenfalls, daß die ländlichen Arbeiter den meisten Vorlheil von diesem Zolle haben werden. lBeisnll recktS.) Wen» Abg. Bamberger in einer Physis- logisch politisch.» Klimax gesagt hat, Brod schafft Blut, der Zoll veriheuert daS Brod, alio bczollen wir das Blut (Heiterkeit), so ist das einAus'pruch, wie wir ihn von einem so eleganten Redner nicht erwarten konnlen. Ein sreihändleriichcr Arzt Hot gesagt, Schutzzoll wirke wie Morphium. Ter Vergleich ist nicht übel, aber ich wundere mich nur, daß der Herr nicht wie seine ärztlichen College», die doch sämmllich Morphium verwenden, verfahren will (Heiterkeit), freilich dars die Dosis deS Morphiums nicht zu klein, eS ist ein ordentliches Quantum »vlhig. (Heiterkeit uud Beifall rechts.) Abg. Rohland (frcis.). Ich werde kurz heute zu widerlege» habe», was in der ersten Lesung gegen unsere» Standpunkt geltend gemacht worden ist. Abg. Fregc hat neulich hier dieselbe Rede ge- halten, wie früher aus einem Bauerntage. Dort hielt es Niemand der Mühe wcrlh, den Reden zu widerlegen, ich will ihm hier jedoch in einzelnen Punkten gegenüber treten. Abg. Frcge hat gemeint, cs bedeute einen Rückschritt, wenn Deutschland aus einem exvortirenden zu einem importirenden Lande geworden wäre. Das ist unrichtig, Deutschland vermehrt sich in so hohem Maße in seiner Bevölkerung, daß cs unmöglich ist, diese große Be- VölkerungSzahl ohne vermehrten Import zu ernähren. Ebenso unrichtig ist die Behauptung, daß Deutschland doppelt so viel Ge treide producircn könne wie es bisher der Fall ist. Eine solche Verdoppelung der Produclion ist eine absolute Uumöglichkcit. Daß eine Gefahr für die Landwirthschast gegenwärtig besteht, gebe ich gern zu, aber icl kann nicht finden, daß diese Vorlage nothwendig ist. So unglücklich, wie Abg. v. Schalscha die Lage des LandwirthS geschildert hat, ist sie aber keineswegs. — ES hat mich sehr schmerzlich berührt, das, der Reichskanzler unserer Partei vor- geworse» hat, daß sie die besitzlosen Claffen aushetze. Zu einem solchen Vorwurse liegt doch wahrlich keine Veranlassung vor. Daß die Landwirthschast 26 Millionen Leute ernährt» will ich dem Herni Reichskanzler zugeben, aber die Zollerhöhung kam...» nur etwa 5 Millionen zu Gute. Der Herr Reichskanzler spricht vou drc großen Belastung der Großgrundbesitzer seitens des Staues. Aber nm diese Belastung zu vermindern, müßte doch der Staat von seine» großen Ansordcrungen ablassen, nicht aber die Taschen der Steuer- zahlen in Anspruch nehmen. Dan» hat der Reichskanzler gesagt, d e Producliviiskostcii seien jetzt nicht viel geringer, als die Berkauss- preise. Aber das muß erst bewiesen werden, die Productionskosten sind nicht überall di>selben, eS sprechen doch zahlreiche locale Facivren mit. Bei dem Rübenbau ist ja freilich ein solches Mißverhältniß zwischen Productionskosten und Berkauispres ein- geiretcn, da wird aber noch kein Schutz gewährt. Ich bin leider schon zu alt. um der Einladung des Herrn Reichskanzlers aus sein Gut zu einem praki schen Cursus zu folgen, ich will auch nicht eine gleiche Einladung an ihn richten. Wenn er uns aber aufgeiordert hat. zwanzig Jahre aus die guten Folgen der Vorlage zu warten, so möchte ich ihn bitten, doch noch zwei Jahre mit dieser Vorlage zu warten. (Beisall links.) Ein Nothstand unter den Landwirtheu besteht, ich gebe es zu. Aber weshalb. Die Einen leben zu vor- nehm, sie wolle» revräsentireu — sollen wir diesen das Almosen dieser Zölle geben? Oder den Landwirthe». welche wegen mangelnder Sanikenntniß hcrunterkominen? Das neueste Schlag wort lautet: „hat der Bauer Geld, hat'S die ganze Welt." Eine volkswirthschastliche Bedeutung hat diese« Wort sicherlich. Der Bauer kennt die Geschichte von den sieben mageren und de» sieben seilen Jahren und ist ein sparsamer Mann. — Was uns allein tröstet, ist die Hoffnung, daß dieser Zoll nur wenige Jahre währen wird. (Beisall links.) Reichskanzler Fürst Bismarck: Ich habe den Borredner nicht völlig verstehen können. Ich habe nur das Wort ergriffen, um nachzuweiien, daß die Loge der Seestädte, Danzig rc. nicht so un günstig ist, wie sie neulich vom Abg. vr. Möller hier geschildert wo: den ist. In der Rede de« Abg. Rickert habe ich Gründe dafür nicht gesunden. Nach der Rede des Abg. Möller müßte man aber annehmen, daß Danzig seit dem Zolltarif in seinem Handel und Berkehr zurückgegangen sei. Das Gegcntheil ist der Fall. Die Zahl der 1883 eingesührten Schiff«tvaaen betrögt 867,000, ist also vial größer al» 1878 die Zahl der ausqesührtrn Tonnen betrug 1878 804,000 Tonne», dagegen 1883 875.000 Tonnen. (Hört. HSctI rech,«) A s» genau da« Gegen,heil von der Behauptung oes «dg. Müller, von dem man doch die Kenniniß der Verdäiinisse erwarten mußte. Ick bitte auch bei dieser Gelegenheit, die Dnnzigrr Rheder, deren Geschöf, Dank de- Schutzzolls so glücklich prospcriri, den armen La, bw riuen doch auch e:wa« zu gönnen. (Heiterkeit.) Ma» könnte nun glauben, daß vielleicht tue Nachbarländer an dem Opfer gelitten hätten. Auch daS trifft nicht zu. (Redner sübrl einige Za: len über den Export von Getreide au- Ruß and an.) Die Zufuhr wie die Aussuhr ist gestiegen, eS ist also durchweg eine gute Wirkung de« Zoll- za constatiren. Ebeiio ist sür König«, berg eine nachtheilige Wirkung zu spüren. Auch sür den Nünigsberger Holzhandel ist zu coi'slattren. daß 1877 495,000 Cubikmeler, 1883 842,000 Cnbikinetcr Holz eingeführt worden ist. 1877 paisirte» 1300, >883 1900 Schiffe Königsberg. Ich bedauere, Sie mit io viel Zahlen behelligen zu müssen, oder eS Hand lt sich um die Widerlegung uarichliger Einwürse. — Mau hat mir dann vorgeworse», ich hätte vor sechs Jahren mich über Libau geringschätzig geäußert und sei nun durch den großen Aus ichwung LibauS glänzend widerlegt worden. (Redner verliest seine damals geihanene Aeußerung über Libau.) Wenn jetzt aber Libau einen so demerkenswerthen Ausichwung genommen hat, so ist das nicht die Folge unsere- Zolltarifs, sondern die Conftquenz der guten Maßnahmen der russischen Regierungen, Der Ausichwung LibauS ist aber nicht erfolgt aus Kosten von Danzig und KbnigS- berg, denn sonst müßte der Ueberschuß von Libau bei Danzig und Königsberg als Manco auftreten. Nicht die Zölle, sondern die guten Verkehr-Verhältnisse Libau- haben seine günstige Stellung herbeigesübrt und ich zweifle nicht, daß die betriebsamen Königs- langer Kaiifleute vielfach die gute Gelegenheit benutzt und über Libau russische Getreide bezogen haben werden. Die Zahl der deutschen Schiffe, die von Libau nach Deutschland gegangen sind, ist jedenfalls sehr groß, aber meist nach Stettin und Lübeck, sehr wenig nach Memel und Königsberg' Nach Stettin und Lübeck sind ca. 460,OM Registertonnen gegangen; Liefen Vor. theil von Libau sollte doch Abg. vr Müller den Ltettinern und Lübeckern gönnen. DaS, was Ihren Landsleuten zu Gute gekommen ist, müsse« Sie doch von dem Borthe l, den Sie Libau mißgönnen, in Abzug bringen. — Ich will bei dieser Gelegenbeit noch eine nn- richtige Anschauung berichtigen. Ein Redner hat gemeint, die Bauer- höse, die in Varzln eiugcgangen sind, seien in meinen Besitz über- gegangen. DaS gilt nur von zwei; die anderen waren mir auch antkboten, denn die Leute verkaufen lieber an mich, als an den Güter chiäckter; ich habe sie aber nicht gekau t. — Es ist dann von d r Parzellirung die Reoe gewesen. Die Zahl der Grundbesitzer ist bei uns nicht genügend groß, die Grundbesitzer sollten daraus ballen, daß ihrer mehr werde». Vielleicht wird einmal bei den Wahlen daraus hing wiesen. Professor Mommsen Hot sich in dieser Frage doch sehr geirrt, der vorzügliche Allerthuniskenner ist «in schlechter Kenner der Gegenwart. (Heiterkeit.) Abg. Bebel hat gegen die große Latisundienbildung geeiiert und betont, Laß Minister Fnedenihal d,e gekaufte» Güter zu theuer bezahlt hat. Nun, er sollte sich doch sreuen, daß die kleinen Besitzer viel erhalten haben. Will Herr Bebel aber die großen Latiiundien nicht, so muß er für vie Kornzölle eintreten, damit die kleinen Besitzer ihre Existenz wahren können. Sonst werden die kleinen die Beute der großen Besitzer, so entstellen Latifundien. Freilich ist der Großbesitzer noch nicht der schlimmste, der aus dem Lande lebt, sonder» der, der in der Stadt, in Paris sein Gelv verzehrt. (Beifall rechts.) Möge uns noch recht lange der Großgrundbesitzer, der im Schweiße seine« Angesichts seine Wirthlchast leitet, erhalten bleiben, aber gegen die großen Latlfundienbrsitzer, die idr Geld in der Stadt verzehren und ihre Güter verpachten, bin ich zum Kampfe an der Seite deS Abg. Bebel bereit. Als ein'mir bekannter, sehr liberaler Bauer 1848 »ach Berlin kam, da bat er all seine liberalen Anschauungen ab und benannte die Liberalen mit einem Namen, den er auS der Landwirthfchast hernahm. (Heiterkeit.) Die Landwirthe sind ja leider noch in der Majorität, aber so lange uns Gott den landwirthschaft- lichen Stand erhält, so lange haben wir ein rechtliches Regiment. (Beifall rechiS.) Abg. Frhr. v. Hornstein (bei keiner Fraction) wendet sich gegen den Abg. Rohland und sucht den Satz zu erweisen, daß das Ausland den Zoll trage. Amerika z. B. producirt 590 Millionen Bushrl Getreide, vermag also nur 300 Millionen zu consumiren; eS ist also aus den ^port von 290 Millionen Bushel angewiesen. Schluß des Berichts. Nächste Sitzung Montag 11 Uhr. U Aus der Petitionscommission de« Reichstag« ist folgendes zu berichten. Die Gemeinde Klein-Gnadau hat einen Theil ihres Gemeindebesitze- a» den Militair-FiscuS vertäust zur Anlegung eine- Exercirplatze« und sich in dem betreffenden Kauf verträge wegen Fortgewährung der aus jenem Grundbesitz ruhenden Gemeindeadgabcn gesichert. Trotzdem ist die von dem MilitairsiScuS aus Grund der einschlagenden gesetzlichen Bestimmungen beanspruchte Befreiung von den VerwaltungSgerichten anerkannt worden und die genannte Gemeinde wendet sich »un mit der Bitte um Hilft an den Reichstag. Man konnte sich der Erkenntniß nichi verschließen, daß in viele» Fällen die bet.essenden Gemeinde» durch Entziehung des abgabenpflichtigen Grundbesitzes schwer geschädigt werden können, erkennt aber auch a», daß eine gleichmäßige gesetzliche Regulirung großen Schwierigkeiten unterliegt und namentlich dir vorliegende Petition Material zu bestimmte» Anträgen in dieser Richtung nicht bietet und glaubt deshalb sich darauf beschränken zu müssen, die Petition unter Darlegung der besprochenen Fragen mit dem Anträge aus Tagesordnung an das Plenum zu bringen. Ferner beschäftigte sich die Lonimission mit der Petition der Gerichts- Vollzieher um Abänderung einiger Bestimmungen der Civilproccß- ordnuiig »nd der Gebübrenordnung sür Gerichtsvollzieher. Nach Mittheilung deS Vertreters der verbündeten Negierungen liegt die Petition dem Herrn Reichskanzler bereit« vor und soll bei einer in Aussicht genommenen Revision der betreffenden Gesetzgebung geeignete Berücksichtigung finden. Literatur. Da« Tribunal. Zeitschrift sür praktische Strafrechtspflege. Unter Mitwirkung zahlreicher in- und ausländischer Criminalisten herausgegeben von vr. S. A. Belmonte, Rechtsanwalt in Ham burg. Verlag von I. F. Richter in Hamburg. Jährlich in 12 elegant ausgestattetcn Monatsheften; Preis 3 .«i pro Quartal. „Das Tribunal" soll eine Publikation ganz eigener Art sein und werden. Wie schon der Haupttilel anzeigt, noch mehr aber der Nebentitel „Zeiifchrist sür praktische Strafrechtspflege" präcisirt. handelt es sich dabei nicht etwa um leichte Unterhaltungslcctürc. nicht um pikan.i Novellen und phantastische Romane, uicht um kurzweiligen Zcuvc.l.e-o und nc-.ale».osec Amüsement — „Das Tribunal" ist vielmehr t^zu bestimmt, eif.n uud denkenden Männern in den Folgen des Abweich,. ,.Z vc>., her Bahn der Rechtlichkeit und Ehre, des Lv.'löftns ron der i..,i'chen Ordnung, aber auch in den Folgen der gristi„c > und s . alr.i Zustände und Verhältnisse den Ernst des Lebens i seiner gi-nzc., <" Sße vor Augen treten zu lassen. „DaS Tribunal" bringt aus der Feder angesehenster Criminalisten dir lOriirrungra des mensv.)l>che.. Geistes, welche von oft geringsügigstea Ursachen zu den schwersten Verbrechen führen, in vollständig in sich alg.schlvffenen Bildern zur Darstellung. Und hier allerdings wird di. Tragik deS Lebens nur zu oft den „phaiitasiereichsten und span- ne»*stei>" Roman weit überholen und wird es sich zeigen, in welch' bodea.ol Abgründe der Schande, des Lasters und deS Unglücks der irregeleitete Wille und äußere Umstände den Menschen treiben können. Der Zweck, welchen „Das Tribunal" verfolgt, ist zunächst der, an der Hand dieser Schilderungen uicht nur dem Rechtskundigen, sondern überhaupt Jedem, der berufen ist, an der Ausübung der Straftechtspflege mitzuwirken daS geeignetste und vollgiltigste Material ur Bersüguag zu stellen, und zur richtigen, objective» Beurtbcilung aktisch oder psychologisch verwickelter Fälle gewichtigen Stoff und reiche Erfahrung zu bieten. In unserer Zeit ist ja nicht allein der Jurist, sondern Jedermann, der zum Geichworenen oder Schöffen erwählt werden kann, zur Ausübung der StrairechtSpflege berusen. Ein solche- Ehrenamt aber kann jedem nubescholtenen Bürger zu- fallen und deshalb hat säst jeder Bürger die ernste und heilige Pflicht, diejenigen Erfahrungen zu sammeln, weich« ihn geeignet machen, über seine Mitmenschen aburtheileu zu können. Aus dem Geschäftsverkehr. k Der Universal - Koyleuanzünder von Scheide! L Premo'ller in Oberod bei Schleusingen Hot sich insolge seiner vor- züglichen Eigenschaften schnell ein bedeutendes Absatzgebiet erobert. Vermittelst dieses Anzünders, der eigentlich in keiner Wirtbschaft fehlen sollte, ist man im Stande ohne Holz rasch ein tüchtiges Steinkohlenftlier herzustellen, selbst wenn die Steinkohlen sich im seuckien Zustande befinden; der hier in Rede stehende Anzünder ersetzt vollständig das vielfach angewcndcte Petroleum und ist dabei ungefährlich. In Leipzig werden diele Kohlenanzünder von der vrirfigste«. k. V. Sie Haben ganz Recht; es muß in der Rede des Fürsten BiSmarck vom Donner-tag LSOO (JMtile» Wald und nicht 2500 Hektar heißen. Telegraphische Depesche». * Pari«, 13 Februar. Der -Senat hat heute da- Gesetz über die rückfälligen Verbrecher mit mehreren, fachlich aber nicht sehr wesentliche» Abänderungen angenommen; über die VerbaiiiiuiiczSorte wurde keine Bestimmung getroffen. Die nächste Sitzung wurde aus kommenden Donnerstag anberaumt. * Pari«, 13. Februar. General Briöre de l'Jrle meldet, daß er in den letzten Gefechten aus dem Vormarsch gegen Längs» n 25 Berwuntete gehabt habe. * Rom, 13. Februar. Ein Telegramm der „Aaenzia Stefan»" au- Massauah meldet, Oberst Salotta habe Befehl erbalten, die Umgegend der Stadt von den dem Mahdi an hängenden Streilichaaren zu säubern, die mährend der An wesenheit der kleinen egyptiscken Garnison bi« an die Tko>« der Stadt gekommen seien. Die Verhältnisse in der Statt hätten sich seit der Ankunft der italienischen Truppen gebessert. * Rom, 14. Februar. Wie der „Popolo Romano" schreibt, wird zur endailtigen Completirung der ita lienischen Garnisonen am Rotben Meere eine dritte Expedition von 1400 Mann zur Verstärkung der Garnison von Massauah am 19. resp. 20. d. M. abgehen. Die am 11. und 12. d. M. abgegangene zweite Expedition war sür Affab bestimmt. Die Stärke der gesammten bisher an die Garnisonen am Rotben Meere abgegangenen Truppen beträgt mithin 3260 Mann. * Padua» 13. Februar. Ter au« Sicilien gebürtige Soldat Coslanzo erschoß in vergangener Nacht zwei Ser geanten und, einen Sappeur, ein anderer Soldat wurde von demselben verwundet; der Mörder ist verhaftet. DaS Motiv der That soll Privatrache sein. * Petersburg. t4. Februar. Der russischen „Peters burger Zeitung" zufolge ist daS Capitel der Wilnacr katho lischen Eparchie beauftragt worden, für den abwesenden Bischof einen Coadjutor zu erwählen. * Bukarest, 13. Februar. Basil Alexandri, vire- präsident de« Senat«, ist zum Gesandten Rumänien- in Pari« ernannt worden. * Philadelphia, IS. Februar. Bei dem Brand« de« kiesigen Armen-Jrrenhause« sind nach den bisherigen Ermittelungen 28 Personen um« Leben gekommen. Nach Schluß der Redaktion eingegangen. * Pari«, 14. Februar. Das Zuchkpolizeigericht verurtheilte sieben Veranstalter der Anarchisten - Ver sammlung am Montag zu drei, einen zu sechs Monaten Gesänqniß. — Die Kammer beendizle die General- diScussion der Gesetzvorlage betreffend, die Erhöhung der Einsuhrzvlle von Getreide und beschloß mit 364 gegen 136 Stimmen, in die Specialdebalte einzulreten und wurde zunächst mit der Beralbung dcr Gegenentwürfe begonnen. Die DiScussion wurde aus DonnerSiag vertagt. Meteorologische Leolmchtungeu »ukckvr kteruvurl« tu velprt«:. llöv«: 1l9 llever Ilker äem dlser. Leit äer Leodacktiwx. öaroio. r«<t. aut 0°K1»im. "rvermo. mtr.Ois. liraü«. lteiativ» l-enod- tixic. Wtoci- rlcUtuue u. -jtaril«. Llouo.I»- LvstcUt. 13.Lsd.Lt,. 8 vdr 754.8 — 0.8 92 881V 1 klar 14. Leb. Ucrx.S- 751.3 — 2.4 98 880 1 beiter - bim. 2 - 748.» -ft 6.4 65 81V L wolkix dliMmum äsr Dewperntur — -s- 5'0. Ilimwnw — — 2'.L. Wetterbericht 41«» L. S. lH»t«»r«»I«^1»«I»vi» IwBtltriö«« vom 141. 8 vdr dlor«rmm. Station»-kiame Z ->. ü « kUcktrmx ooä 8ltlrk« äe» VViväes Vetter 2 d § öoä!) 740 0X0 mtlsaix bedeckt — 1 Laparaväa.... 748 still best eckt — 10 8kuäesuks .... 745 IV stark besteckt — 8tockbnlm .... 745 881V wLssix besteckt -i- 3 Lopeubaxen . . . 753 881V wilssix Xsl-el ^ 4 kleine! 761 8 krisck besteckt 8w,uewüuäe . . . 760 81V ui Las ix vuost -i- i 8k»xen 746 1V81V stark besteckt 4- 6 871t 753 W81V frisch besteckt 5 llamdurx..... 758 80 milssix besteckt -i- 4 lieläer 755 881V wLssix besteckt -i- 6 Oberbcurx .... — - — — Lrest 758 881V «Iiwack besteckt 9 kllloster ..... 759 881V Isiekt heiter -s- 2 Lerllo 762 881V Isiekt beiter — 1 Laiserslautern. . 762 still Xedsl ^ 1 Lawderx 764 still wolkenlos — 5 Lltkircd — — — — kl (locken 764 W schwach Xebel — 8 vresäeu 765 80 mLasix kalb besteckt — 4 Nrtaa 765 8 milssix Dunst — 4 Okemuitv 764 81V IsiLt beiter — 3 klaveo ...... 765 31V mLssix vuost — 5 Lnoaberx 765 8 wäasix beiter — 1 ketersdiirx.... — — —- klsrmaonstaät . . 770 80 leicdt besteckt — 6 Triest — — Olerwont 764 81V leicdt wolkix 0 Oorlc ....... 755 X schwach wolkix -i- 7 tkderäeeu..... 751 XIV schwach wolkenlos -h- 3 Vedvrsiokt äer IVitterunx;. ^Ivek äer tzisetris-s Tax blieb von äem östlich von gacbaen laxeraäeu Oebiete Koben vukläruelis xilustix beemüui»»t. ver Himmel var vLbrevä äe» xanreo T'nxes riewlicb wolkenlos. Die scbwackev virrusstreilsn, welche sich mehrere älals neixtev, weräen ihren 6rnnä io einer üacben Tkeiläepression haben, weloke westlich von Sachsen laxerte. 6exen älittax wuräe eins stärkere Ivrwärwuox äurcd äse 8cvne deobacktet als am Vortaxe, äeskald xwx »uck äis Llimmaitewperatur wtldrenä äer Kackt mcbt wekr so tief bsrab. ver llorxeu war bis aut das Lidthal, wo «ieb etwa- Seäecicuox risixte, beiter, vie vukutröwunx war im 4ÜI xemeineo eine siiäücds unä mitssixs. Oexeu älorxsn rsixtsu sick vielfach Dunst- uuä Ksdeldiläunxen. ^Mvrunxs -^U88t6tlt tttr 8o»nt»« «le» IS. r«It»rii»r. KiNictseheuck« eilällelie die westllede 8tr8mnnx, v«»- tiuöerliede, etwas stärkere UewUIKun», «ladet ket»v ocker aur uowesentltoke klileäersclilltxv uuä weulx lkenckerunx ln len DemperaturverktlltuI sen. «lei» IG tN«r»>i,ß;»>I»erloIi4 v»u cker Seewarte ru Namdurx, am 13. Lebruar 1885, ölorxen» 8 llkr. Ztatloos-Xams. 3 tz Z Z r » Ricdtnnx nnst 8rLrke st es VVwstes. IVetter. 'I j öluliaxbmore. . . . 754 81V stark bestückt 4- S vhristiausullst . . 750 881V Isiekt kalb besteckt') 3 Aoskaii 770 XXIV leicdt w-stkix - 14 Xeufs krwasser. . . 771 380 «dwack i»est«ckt - 3 llarlsrnb« 768 0 leicdt kex«»') » VVieeb.steo 788 X leiebt besteckt») 4- 2 770 XW Isiekt beusekt — 4 Lr»I»o 771 080 leicdt besteckt — 2 ') 8e« mt»ix bewext. *) (Testern Aorxen onä K'ackwittax Lexen. ') (Testern Vormittax feiner kexeo.
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