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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 04.07.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-07-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-190807043
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-19080704
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-19080704
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- LDP: Zeitungen
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- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1908
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Erscheint Dien»tag, Donner«»« und Sonnabend und wird am Abeyd vorher ausgegeben und versendet. Bterteljahrsprei» 1 Marl 20 Pfennige ausschließlich Polen- und Postgebühren. Bestellungen werden in unserer Expedition, von den Boten, sowie allen Postanstalten angenommen. Wifthkiilllltt Znjrrai« werben mit 10 Psennigen st r die S> gespaltene KorpuSzetle berechnet und bi» mittag» 12 Uhr de» dem Tag, de» Erscheinen» vorhergehenden Tage» angenommen. Für Nachwet» und Offerten »Annahme 10 Pfennige Extragebühr. Fernsprech »Anschluß Nr. 12. für Zschopau MI««- Umgegend. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft Flöha, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Zschopau. 78. Sonnabend, den 4. Juli 1908. 76. Jahrgang. Freitag und Sonnabend, den 19. und 11. Jnli d. I. werden die Geschäftsräume der Unterzeichneten Königlichen Amtshauptmannschaft ge- reimbt und können deshalb an diesen Tagen nur besonders dringliche Sachen erledigt werden. Alöha, den 30. Juni 1908. Die Königliche Amtshauptmannschaft. Es wird hierdurch zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß von» I. Juli dieses Jahres ab der Bezirk der uiiterzeichncten Königliche» Amtshauptmannschaft der neu errichteten Königliche» Gewerbeinspektion Chemnitz I, deren Geschäfts räume sich in Chemnitz, innere Klosterstraße LS, befinden, zugcteilt worden ist. Flöha, am 1. Juli 1908. Die Königliche Amtshauptmannschaft. Aus Sachsen. Zschopau, den 8. Jult 1808. — Ein höchst bedauerlicher UnglückSsall, der ein junge» Menschenleben kostete, hat sich gestern mittag in Witzschdors ereignet. Ein 18jähriger junger Mann au» Waldkirchen, der in der Sächsischen Rähsadensabrik angestellt war, beging die Unvorsichtigkeit, unmittelbar noch dem Mittagessen in der Zschopau zu baden; kaum ln« Wasser gelangt, erlag er einem Herzschlage. — Reis« de» König« im Reg>erung»bezirk Zwickau. Se. Maj. der König tras gestern um 8 Uhr 43 Min. mit Sonderzug in Zwickau ein und wurde aus dem Bahnhose von dem Kreithauptmann ür. Fraustadt und dem «mtrhaupt- mann Or. Schnorr v. Caroltseld empsangen. Ohne weiteren Ausenihait ging «» nach lleberlettung de» Zuge« aus die Schwarzenberg» Linie nach Cal» «vors, wo die Anknnst punk! 9 Uhr ersolgie. Am Bahnhose hatten zur Begrüßung di« Krtrgerveretn« und die sretwtllige Feuerwehr Aus stellung genommen. Eine große Menschenmenge begrüßte mit begeisterten Zurusen den König. Dann begaben sich der König und di« Herren de« Gesolge» nach der Königin Marienhütte, woselbst Generoldireklor Finke, die Herren de« Anssichttrate» und die Beamten der Hütte, welche neben 200 Beamten 2000 Arbeiter beschästtg», zur Begrüßung Seiner Maj-ftät Ausstellung genommen hotten. Der König bifichttgte in soft «instündigem Rundgang die umsangretchen Anlagen de» Werke», welche sämt lich im Betrieb waren. Unter stürmischen Zurusen de« Publi kum» «rsolgte die Wettersahrt de« König» nach Wilkau, wo- selbst der Gemeindevorftand Landtag»abgeordnrter Kleinhempel den Lande»herrn mit einer Ansprache begrüßte. Au» Anlaß de» hohen Besuche» errichtete die Gemeinde mit 10000 Mk. «ine König Friedrich August-Stillung zur Errichtung eine» Sommer-Schwimmbade», da» den Namen de» Monarchen führen soll. Kommerzienrat Dteiel hat au» dem gleichen Anlasse 10000 Mk. sür die Ferienkolonien gespendet. Der König bestieg hier die Sekundärbahn und unter brausenden Zurusen der Einwohner setzte sich der Zug in Bewegung. Die Fahrt ging über Kulitzsch undKunner»dors, wo durch dir Gemeindevorsteher kurze Begrüßung«ansprachen gehalten wurden, nach Kilchberg, welche» reichen Festschmuck trug und dessen Straßen von einer zahlreichen, zum größten Teil au» der Umgebung herbcigekommenen Menschenmenge belebt war. In Kilchberg begrüßte Bürgermeister Li. Krüger den König namen» der Stadt mit einer Ansprache, in der er u. a. mit teilte, daß die städtischen Kollegien zur Erinnerung an den heutigen Tag eine Stiftung sür die Gemeindedtakonie errichtet hätten. Der König gab seiner Freude über die hierdurch be kundete soziale Gesinnung der Stadt Ausdruck. Nach dem Besuch de» Borberger ging e» wieder zu Wagen durch dir Stadt zum Raihause, woselbst eine kurze Huldigung der städtischen Körperschaften ftattsand. Um 1'/« Uhr suhr der König mit den Herren de» Gesolge» über SauperSdors und Hartmann»dors nach Bären Walde ob. In den genannten Orten wurde der König von den Gemeindevorstehern mit kurzen Ansprachen begrübt. Gegen 3'/. Uhr tras der König, im Automobil von Rothenkirchen kommend, in Werneiigrün ein, von den Brretnen, Schulkindern und Gemeindebehörden freudig begrüßt. Von Wernelgrlln ging «» talwärt» nach dem 7000 Einwohner zählenden Flecken Rode wisch, wo «brnsall» alle» im schönsten Festschmuck prangt«. Der Gemeindevorsteher Ender», an der Spitze der Gemeindebehörden begrüßte, den König und machte zugleich die Mitteilung, daß die Gemeind« Rodewisch zu Ehren de» Kü„ig»besuche» «ine wohltätige Stillung im Betrage von 10000 Mark errichtet habe. Sodann begab sich Seine Majestät der König nach der Lande»irrenanftalt Untergöltsch. Nach Schluß der Besichtigung nahm der König dortselbst den Kaffee «in und fuhr gegen 5'/, Uhr weiter im Automobil über Auerbach, Mühlgrün und Elle- se ld nach Schloß Falkenstetn. Auch in den Orte», wo eine offizielle Begrüßung nicht vorgesehen war, wurde der König mit Jubel bewillkommnet. Kurz nach 6 Uhr ersolgte die Ankunft in Faltenstetn, wo der Monarch übernachtete. Er wurde von der gesamten Familie de» Kammerhcrrn Trlltzschler Freiherr» v. Falkenstein begrüßt und in die Schloßräume ge leitet. Abend» fand im Schloß ein Essen statt, wobei da» Falkensteiner Bogiländer Lehrerquartett eine Reihe von Gesängen vortrug. — Eine große Chemnitzer Firma, welche seit einer langen Reihe von Jahrzehnten «in au»gedehnte» Exportgeschäft in baumwollenen Strumpswaren betreibt, hat in den letzten Tagen von einem bedeutenden amerikanischen Abnehmer «in Schreiben erhalten, da» in der Uebersetzung lautet: „Ich bin sicher, daß in den kommenden Monaten bi» Ende 1908 nur sehr wenig Aufträge und nur zum Aussor tieren der Lager gegeben werden. Di- Detailltstrn, säst ohne Ausnahme, hoben keine Herbftausträge erteilt und lausen nur von der Hand in den Mund. Außerdem ist die poli tische Lage absolut nicht geklärt und die säst sicher in Aus sicht stehende Revision de» Zolltarts», fall» Tost, der von der republikanischen Partei ausgestellte Präsidentschaftskan didat, auch gewählt werden wird, wo« wohl onzunehmen ist, bedingt äußerst vorsichtige» Einkäufen sür 1909. Denn, selbst wenn di« Rrvtsirn nicht perfekt werden würde, so wird doch die Furcht davor sür da» Geschäft im höchsten Grade hemmend und beunruhigend wirken. Auch wenn kein« anderen störenden Umstände dazutretrn würden, können wir doch aus rin weitere» ganz schlechte» Geschäft sür 1909 mit Sicher heit vorbereitet sein. Ich bin überzeugt, daß nur durch eine aus» äußerste beschränkte Produktion einem allzugroßen Preissturz in Strumpswaren entgegengewtrkt werde» kann." Die hier gekennzeichneten Wahrnehmungen entsprechen noch allen Erfahrungen ohne jeden Zweifel leider den Tat sachen. Um so sonderbarer ist e», daß die Slrumpswirkeret- arbeiter de» Erzgebirge» sich in keiner Einsicht bequemen wollen, daß e» jetzt mehr al» je sür die Arbeiter geboten ist, mit den Fabrikanten Hand in Hand zu gehen und danach zu streben, daß durch die jetzige schlechte Geschäftslage der gesamten Branche nicht ollzutiese Wunden geschlagen werden. Die Arbeiterpresse und die gewerkschaftliche Agitation vertreten die Ansicht, daß sich da» Geschäft in allernächster Zeit wesentlich heben werde. Durch diese Behauptung, die durch absolut nicht» gestützt wer den kann, sucht man die Stimmung der 3700 streikenden und auSgesperrten Arbeiter zu heben. Man will um keinen Prei» zugeben, daß man die Arbeiterschaft in diesen nunmehr über ein halbe» Jahr andauernden Kamps, der den streikenden enorme, in Jahre» nicht wieder etnzuholende Verluste gebracht hat, In einer Zeit hinetngetrieben Hot, wo die Sachlage sür die Arbeiter schaft so ungünstig lag, wie nur trgendmöglich. Daß da» trotz aller anderslautenden Behauptungen von gewerkschaftlicher Sette in absehbarer Zeit nicht ander» werden wird, beweist da» oben wirdergegebene, von einem genaue» Kenner der amerikanischen Verhältnisse stammende Schreiben zur Genüge. — Die 2. Klasse der 134. Königl. Sächs. Lander- Lotterie wird am 13. und 16. Jult gezogen. Die Er neuerung der Lose hat nach Z 3 der Planbestimmungen noch vor Ablaus de» 6. d. Mt», zu geschehen. — Die letzte Hinrichtung einer Frau erfolgt« in Sachsen vor 36 Jahren. Anläßlich der Verurteilung der Bürger- m«tster»lochl«r Grete Beter zum Tode, sei daran erinnert, daß jene Hinrichtung an einer gewissen R-Hn vollzogen wurde, die wegen Kindetmorde» zum Tode verurteilt worden war und an der da» Urteil um 11 September 1852 in Dresden vollstreckt wurde, nachdem e» vom König Friedrich August II. unter zeichnet worben war. Seitdem sind olle in Sachsen zum Tode verurteilten Frauen von den Herrschern Sachsen» begnadigt worden. — Dienttag früh wurde aus der nach Langenbach sühren- den Straße der bi» vor kurzem in Schneeberg angestellt ge wesene Apoihekergehtlse Walter Kaupttz au» Letlnig bewußtio» ausgesunden. E» wurde sestgestellt, daß er «in« starke Dost» Morphium eingenommen hatte. Die Flasche mit dem Rest de» Gifte» wurde noch bei ihm vorgesunden. Der Lebenitmiive wurde nach dem Krankenhause gebracht, wo er gestern nachmittag gestorben ist. Die Veranlassung zum Selbstmord ist Schwermut. — Der Lust- und Raubmord bet Großsteinberg Noch immer nicht ist e« gelungen, den Täter de» an der Putzmacherin Mariha Conrad bet Großsteinberg verübten Raub- und Lust morde» zu ermitteln. Jetzt, reichlich 10 Tage nach dem Ver brechen, gibt die Staatranwaltschast bekannt, daß da» Justiz ministerium aus die Eemittlung de» Täter», eine Belohnung von 1000 Mark aurgesetzt hat. In der Bekanntmachung de» Staatsanwalt» heißt e»: ,E» gilt, die Uedersührung»tatlachen gegen die jetzt hier in Hast befindlichen und der Tat weiter dringend verdächtigen Landstreicher Melzian und Krautze zu vermehren, «»»besondere durch Herbeischaffung der geraubten Sachen, namentlich de» dunkelbraunen Frauenhandtäschchen».. ." Die Untersuchung»behörde scheint demnach Melzian und Krauß für die Täter anzusehen, dafür spricht auch, daß nunmehr ein regelrechter Haftbefehl gegen die beiden erlassen ist und sie von Grimma In da» Untersuchu«g»gesängnt» nach Leipzig über führt worden sind. — In Niederschlag ist da» Emil Estelsch« Wohnhaus niedergedrannt. Da da» Hau» zurzeit leer stand, wird böi- willtge Brandstiftung angenommen. (Wettere Nachrichten au» Sachsen siehe Beilage.) Tagesgeschichte. Deutsche» «etch. — Wie j-tzt seststrht, nimmt die diesjährige Nordlandlretse am 6 Jult in Travemünde ihren Ansang. Al» Vertreter de» Aurwärltgen Amte« wird den Kaiser der deutsche Gesandt« in Christtanta von Treuller begleiten. — Da» Katserpaar beabsichtigt nach Beendigung der Nord landreis« einen Besuch am schwedischen Hose. — Obwohl an allen maßgebenden Stellen widersprochen wird, hält der Maisch die Nachricht von einer bevorstehenden Begegnung de» garen mit dem Kaiser Wilhelm ausrecht. Da» Blatt bemerkt dazu: .Wie wir hören, ging die Initiative zu der Reise de» Deutschen Kaiser» nach den baltischen Gewässern vom Deutschen Kaiser selbst au». Während «ine» diplomatischen Gespräche« hat Wilhelm II. den Wunsch geäußert, den garen zu sehen. Dieser Wunsch ist von der russischen Diplomatie unterstützt worden. Die Unterhandlungen über den Besuch de» Kaisers werden durch den deutschen Botschafter in Petersburg gesührt. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird die Begegnung zu Lande stalisinden und durch «ine Reihe von Paraden gesetert werden. Ort und Zeit der Begegnung sind noch nicht bestimmt. Der Zweck der Reise ist, der Welt den Bewei» zu liesern, daß der europäische Frieden nicht gefährdet ist. Die französische Diplomatie hat die Nachrichten über diese Begegnung sym- paitsch ausgenommen. Bei der deutschen Botschaft in Peter»- burg ist bereit» eine ganze Reihe von Koffern und Kisten mit der Kaiserkrone (l) und der Aufschrift: Garderobe Sr. Maj. de» Deutschen Kaiser» und König» von Preußen eingegangen. — Der Deutsche Kaiser sandte Mittwoch abend dem Grasen Zeppelin ein herzliche» Glückwunschtelegramm, in dem er die gelungene Dauerfahrt al» eine nationale Tat begrüßt. — Reichtikanzler Fürst Blllo v empfing am Dien»tag den sranzösischen Botschafter Jalr» Eambon. — Dieser Tage ist, wir von wohlunterrichteter Sette ver lautet, ein Erlaß von allerhöchster Stelle an die Kommando stellen ergangen, daß bei den Wahlen zum Otfizier keine Rück sicht aus die Konfession der Aspiranten genommen werden soll. — Fürst zu Salm-Hostmor hat, wie au» einem von ihm an die Orl-gruppe Wehiau de» Deutschen Flottenveretn» ge richteten Schreiben hervorgeht, die Annahme der in Danzig ersolgten Wiederwahl zum Präsidenten abhängig gemacht von der Erfüllung gewisser Zusicherungen in Berlin. Da der Fürst zugleich erwähnte, daß durch die Annahme der bekannten Danziger Resolution ein wichtiger Hinderung»grund sür die Uebernahm« de» Posten» beseitigt wäre, so dars mau wohl vermuten, daß auch da» noch «»»stehende Hindern!» sich nicht al« unüberwindbar erweisen wird. — Herzog Adols Friedrich zu Mecklenburg ist an Bord de» Dampfer» »Eleonore Wor-mann" von seiner Asritarets« zurllckgekehrt. — Deutsch-amerikanische Turner, nahezu 300 an der Zahl, haben bereit» die Uebersahrt angetreten, um am 11. deutschen Turntest t-tlzun«hmen. Andere Tumer werden in den nächsten Tagen svlgen. An den zuletzt in Chicago tagenden nordamert- kantschen Turnerbund hatte die Turncrschast von Frankfurt ein Begrüßu»g»t«legramm gesandt, woraus folgende Antwort ein- getroff-n ist: Der nordamertkantsche Turnerbund erwidert den Gruß der Turnerschast der Feststadl Frankfurt mit einem drei fachen .Gut Heill" Möge die Turnsahrt der Turner Amerika»
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