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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 23.07.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-07-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-190807232
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-19080723
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-19080723
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1908
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- Tag1908-07-23
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Erscheint Dienstag, Donner»,,, und Sonnabend und wird am Abend vorher «»»gegeben und versendet. Bierteljahrrpret» l Mark 20 Pfennige ausschließlich Boten- und Postgebühren. Bestellungen werden in unserer Expedition, von den Boten, sowie allen Postanstalten angenommen. «llsktlblttt Inserate werden mit 10 Psenntge» für die «.gespaltene KorpuSzetle berechnet und bi» mittag» l2 Uhr de» dem Tag» de» Erscheinen» vorhergehenden Tage» angenommen. Für Nachwei» und Osserten-Annahme Iv Pfennige Extragebühr. Fern sprech. Anschluß Nr. 12, für Zschopau MAnnd Umgegend. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft Flöha, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Zschopau. 86. Donnerstag, den 23. Juli LW8 76. Jahrgang. Die Diphtherieheilsera mit dm Kontrollmiimner»: 866 bis 877, geschrieben: „achthundertsechsuiidsechzig bis achthnndcrtsicbm- imdsiebzig" aus den Höchster Farbwerken, 108 bis 117, geschrieben: „cinhundcrtacht bis einhnndcrtsicbzchn", 119, geschrieben: „einhuiidertncunzehn", 120, geschrieben: „einhundertzwanzig", aus der Merckschcn Fabrik in Darm- stadt, Aus Sachsen. 211, geschrieben: „zwcihundertclf", ans der Fabrik vorm. E. Schering in Berlin sind, soweit sie nicht bereits früher wegen Abschwächung cingezogen sind, wegen Ablaufs der staatlichen Gewährdaner zur Einziehung bestimmt. Dresden, den 13. Juli 1908. Ministerium des Innern. Zschopau, den 22. Juli 1808 — Wir machen nochmal» aus den morgen Donner»tag im Kolsersaal stattfindenden Operetten-Abend, ver- anstaltet von dem unter der Direktion de» Herzog!, siichs Hos- schauspielert Albert Metzer flehenden Berliner Schauspiel- Ensemble, ousmetksam. Zur Aussührung gelangt bekanntlich „Die lustige Witwe", Operette in 3 Akten von Viktor Leon und Leo Stein. Musik von Franz LehLr. Die Vor- bereiiungen zu dieser Aussührung, vornehmlich dt« glänzende Auistattung an R'qutsiien und Kostümen, lassen da» Beste er warten. Die GeseUschast beabsichtigt, wenn diese erste Vor stellung recht zahlreich besucht wird, noch einige weitere Gast spiele zu geben und sind hierzu neben einigen Schauspielen zwei weitere Operetten .Ein Walzerlroum" und .Die Fledermau»" in Aussicht genommen. — Der zweite und letzte diesjährige Sonderzug zu er- mäßiglen Preisen von Dresden in» Engebirge wird Sonn tag, den 2 August obgeserttgt werden. Er sährt früh 6 Uhr von Dre»ben (Hauvtbahnhos) ab und trifft in Waldkirchen 7 Uhr 16 Min, in Zschopau 7 Uhr 25 Min. und in Wilischtal 7 Uhr 34 Min. rin. — Der König von Sachse» tras mit den beiden Prinzen nebst Gefolge Montag morgen an Bord de» Dampser» .Kron prinzessin Eecilir" in Obde ein. Vormittag» unternahmen die hohen Herrschaften einen Bu»flug nach dem Buar-Gletscher, von wo sie um 12 Uhr zurückkehrten. Da» Frühstück wurde aus dem Schiff eingenommen. Die Abreise nach Bergen er folgte Montag abend. Dien»tag früh ist der König in Bergen etngetroffen. Am Vormittag machte der König mit den Prinzen Einkäufe an Land. Nach der Rückkehr de» König» an Bord ging der Dampfer nach Gudvangen ab. — Der Königliche Bczirksschulinspektor Herr Schulrat vr. Bräutigam in Marlenberg wird vom 1. Oktober in gleicher Etgenschost noch Döbeln versetzt. Al» neuer Beztrks- schulinsptklor von Marienberg wurde Herr Schuldirektor Pönitz in Wurzen ernunnt. — Herrn Obersorstmeister Uhlig in Auerbach wurde der Titel und Rang eine» Geheimen gorstrate» verliehen. — Generalleutnant Karl Gras Vitzthum von Eckftädt, Kom mandeur der 1. Division Nr. 23, ist in Genehmigung seine» Abschiedsgesuche» in den Ruhestand getreten. Sein Nachfolger ist Generalmajor von Gersdorff, der bisherige Kommandeur der 1. Feldarttllerte-Brigade Nr. 23, der gleichzeitig mit der Ernennung zum Generalleutnant befördert ward. — Herr Rechi»anwalt Haas« in Augustu»burg hat sich am Montag in seiner Wohnung erschaffen. Die Veran lassung zu dem Selbstmord ist nicht bekannt. — In Handwerkelkreisen wird da» Fehlen einer staatlichen Fürsorge aus dem Gebiete der Kranken-, Alter« und Invalidität«. Versicherung schon lange sehr schmerzlich empsunden, und zwar besonder» angesichi» der ost nicht unbeträchtlichen Leistungen der Arbeitgeber slir die in dieser Hinsicht brffcr gestellten Ge hilfen. Ein Teil der Handwerksmeister lehnt e» allerdings ab, um Einbeziehungen der Meister in di« Kaffen der Arbeiter zu petitionieren. Angesicht» dieser Situation wollen jetzt die im Sächsischen Jnnungsverbanke organisierten Handwerksmeister den Weg der Selbsthilfe bijchreiten. Der Vorstand de» Ver bände» wird demnächst Vorerhebungen wegen einer Im Verbände zu errichtenden Alters- und Jnvaliditätskasse besonder» tn der Richtung anstelle», wie stark die Beteiligung an einer solchen Kasse sein würde und welche Höhe die Leistungen bet gewissen Prämiensätzen erreichen könnten. Verschiedene Innungen haben bereit» eine Sterb,kaffe eingerichtet. — Da» ,Dr«»dner Journal" meldet: Wie wir von zu ständiger Seile ersahrcn, hat Se. Majestät der König da» Gnadengesuch der Gretr Betrr abgelehnt. Die Vollstreckung de» Todesurteil» erfolgt Donnerstag früh im Hose de» Justizgebäude« z» Fretberg. Herr Schorsrtchter Brandt ist Dien»tag nachmittag au» seinem Wohnort Hohen- ltnde bet Oederan in Dresden etngrtrvffen, um die Uebersührung der Guillotine nach Fretberg zu überwachen. — Seit etwa 3 Wochen treibt sich «tn ungejähr 35 Jrhre aller Mann im Erzgebirge herum, der neben der Auitüdung de» unbefugten Hausierhandel» mit Plüsch- und Stickeretwaren in der Hauptsache junge Witwen und ältere ledige Mädchen aussucht, sich diesen gegenüber al» Witwer, Sttckereigeschästs- tnhaber au» Raschem, Weberetg«schäst»Inhaber au» Neuwelt vorstellt und ihnen di« Heirat verspricht. Hierbei ist e» ihm hauptsächlich um Erlangung von Kost und Logi» zu tun. Dieser Schwindler nennt sich Ernst Lenk, dürste ober ulit dem 35 Jahre alten Schleck au» Beierseld identisch sein. — Montag nachmittag in der sünsteu Stunde ereignete sich in der Papierfabrik von Wetdenmüller tn Dreiwerden ein schwerer Unsall. Ein schwere» Antri«b»rad zersprang unter weithin hörbarem dumpfen Knall aus bi« j-tzt noch unaus- geklärte Weise. Da» Dach und Mauerwerk de» neuerrtchteten Maschinenhause» wurden zertrümmert. Der Matertalwaren- händler Weißbach aus Altmittwetda, der damit beschäftigt war, im Hose Holzspäne aus «inen Wagen zu laden, wurde ron einem Eisenteil getroffen und sosort getötet. Ob irgend jemand eine Schuld an dem Unglückssoll trefft, muß die Untersuchung ergeben. Al» ein Glückttumsiand kann es bezeichnet werden, daß nicht noch mehr Menschenleben zum Opser fiele». In 14 Tagen ist das der zweit« derartige Unglückssall. — Eine Diebesbande von sechs Personen ist von der Polizei tn Mittweida ermittelt und bi» aus ein Mitglied sestgenommen worden. Die Diebe, sechs dort wohnhafte Hand- und Gelegenheitsarbeiter, hatten es aus ihren nächtliche» Beute zügen aus Fleischvorräl», Hühner und Enten abgesehen, ver suchten ober auch einmal einen schweren kupjernen Kessel zu stehlen, wo» ihnen jedoch nicht vollständig gelang. — Der älteste Sänger, der zu dem am 19 und 20. Juli tn Geringswalde stattgesundenen 21. Sängerseft de» Sänger bünde» .Saxonia" zugegen war, ist der 91 Jahre alle Schuh- machermetfter Gustav Werner, Ehrenmitglied de» Männergesang- verein» Hainichen. — Der al» Sommersrtsche bekannt« Gafthos St ein buch bei Johanngeorgenftadt ist abgebrannt. Nicht nur der Besitzer Ernst, der für seine Sommergäste erst am Freitag neue Möbel, Betten, Matratzen u. v. a. bekommen hatte, erleidet, da de» schnellen Umsichgretsen» de» Feuer» wegen nur sehr wenig gerettet werden konnte, außerordentlich großen Schaden, sondern auch Sommcrsrtschler, die im Gafthos wohnte», sind von dem Brande empfindlich betroffen worden. Da» Feuer hat ein 19jährtger, au» Böhmen stammender Hausbursche durch Wegweiser, eine» brennenden Streichhölzchen« in seiner aus dem Boden gelegenen Schlaskammer verursacht. — Durch siedenden Teer verbrüht wurde am Freitag der am Talsperrenbau bet Werda beschästigte Zementarbeiter Mols av» Leipzig. Er stürzt« durch Umktppen eine» Brette» vom Gerüst tn die Tiefe und riß im Fallen den Teerbehälter mit hinab. Wolf erlitt vußrr lebeusgesährltchen Brandwunden auch einen schweren Oberschenkelbruch und dürste kaum mit dem Leben davonkommen. — Bon einem Gönner, der nicht genannt sein will, wurden dem Gemeinnützigen Verein zu Dre»deu durch Herrn Or. woä. Lottermoser 5000 Mk. mit der Bestimmung über geben, sie dem Fonds zur Errichtung eine» Nordseehospize» zu überweisen. — Bet der Firma Seidel u. Naumann tn Dresden wurden 300 Arbeiter, zum Teil Verheiratet, wegen Arbeit«- Mangel entlassen. Auch die übrigen größeren Fabrtketabliffe- mrni» haben sehr unter der allgemeinen Geschäjttkrisi» zu leiden. — I» zeitiger Morgenstunde de» 16. November v. I. fand zwischen dem Fabrikbirektor Arthur v. H'yden und dem Hmpt- mann Becker tn der Dresdner Heide ein Duell aus Pistolen statt, da» aber unblutig verlies. Wenige Tage vorher hatte im Austrage v. Heyden» der Kausmann Maximilian Stärker dem genannten Hauptmann die Forderung ttberbracht. Gestern ver handelte die 3. Ferienstraskammer de« Landgericht» Dresden gegen v Heyden und Stäcker wegen Zweikamps» bezw. Kartell- trogen» und verurteilte elfteren zu 3 Monaten Festung»hast, letzteren zu 1 Tag Festung — Der Kops der Emma Hein« ist trotz aller Nachforsch ungen noch nicht gesunden worden. Ir den Zeitungen waren die verschiedensten Mitteilungen über den Tod der Heine ver breitet, die sich einander ost sogar widersprochen. Wie jetzt au» ganz authentischer Quelle dem .Leipziger Tageblatt" mit geteilt wird, kann von einem an der Helne begangenen Mord« oder Totschlag« nicht die Rede sein; di« Ermittelungen der Untrr- suchunglbehörde, die durch die Ergebnisse der Voruntersuchung ihre Bestätigung gesunden haben, haben dazu gisührt, daß gegen Frau Lohmann Anklage wegen Verbrechen» gegen da» keimende Leben, also wegen Abtreibung erhoben werden wird. Wahr scheinlich wird die Verhandlung schon lur September vor dem Schwurgericht ftatlfiaden. — Ein Familienjubiläum seltenster Art ist der in D rei ben alteingesessenen und angesehenen Familie Bterltng am nächsten Freitag beschteden, rin Jubiläum, da» unter gleichen Verhältnissen wohl kaum je begangen worden ist und so leicht auch nicht gesetert werden wird. Denn wo hätte man schon einmal gehört, daß eine Frau In rüstiger Gesundheit di« gol dene Hochzeit ihrer Tochter und zugleich die silberne Hochzeit ihre» Enkelkinder erlebt hätte? Der Seniortn der genannten Familie, der 91 jährigen Frau Carolin« Vierling tn Dre»den, Ostra-Alle« 11 wohnhast, ist e» am Freitag, den 24 Juli, ver gönnt, an der goldenen Hochzeit ihrer Tochter, der Gattin de» jetzigen Rentiers Gustav Michael tn Frankenberg teilzunehmen. Und am selben Tage begeht die Tochter dieser goldenen Hochzeilsjubtlarin, Frau Elisabeth Vetter, in Neuwied a. Rh. wohnhast, die silberne Hochzeit. Sämtliche Familienmitglieder, an ihrer Spitze die 91 jährige Seniortn, werden sich am Freitag um die beiden Jubelpaare in Frankenberg scharen. Außer Frau Michael, der goldenen Hochzeit»jubilarin, werden noch zwei Kinder der an diesem Tage vom Geschick so reichgesegneten Sentori», nämlich ihre ältere, und zwar über 70 Jahre alle Tochter, di« tn Dresden wohnende Frau verw. Költtz, und ein Sohn, der jetzige Ches der Firma Heinrich Bterltng, Herr Otcar Vierling, an dem seltenen Familienfeste teilnehmen. Möchten der ehrwürdigen Greisin an diesem für sie an Er innerungen so reichen Feiertag glücklichste Stunden beschert sein! — Der bekannte Dresdner Rechtionwalt Or. Klotz lst aus seiner Erholungsreise nach der Ostsee in Stettin gestorben. — Eine ausregende Szene spielte sich am Sonntag nacht» gegen '/12 Uhr tn einem Bergnügungttitabltffement tn Letp- ztg-Volkmar»dors ab. Eben waren die lustigen Welsen eine» Walzer» verklungen, und die lebenslustigen Paar«, dle sich im fröhlichen Reigen gedreht, begaben sich an ihre Plätze zu rück, al» plötzlich ein Schuß knallt«. Man glaubte zunächst, daß irgend ein Uebermütiger sich einen bösen Scherz erlaubt habe. Ein junger Mann im Anfang der 20er Jahre hatte aus sich «tuen todbringenden Schuß au» einem Revolver ab gegeben. In die Schläfe getroffen, sank er sosort tot nieder. Der Selbstmörder wohnte bet seinen Eltern. Je «inen Ab- schted»bri«s an seine Eitern, sein« Schwester und an ein junge» Mädchen, wahrscheinlich sein« Geliebte, trug er bei sich. — Eine große Blumen- und Gartenbau-Ausstellung ver anstalten am 6 und 7. September in Zwickau der Gau Obere» Erzgebirge de» Deutschen Handel»gärtnerverbande» und die Gartenbaugesellschast Zwickau. (Weitere Nachrichten au» Sachsen siehe Beilage.) Tagesgeschichte. Deutsches St eich. — Der Kaiser ist am Montag abend an Bord der Hohen- zollern in Molde eingrtroffrn. — Eine Begegnung zwischen dem Kaiser und König Eduard scheint nun doch noch zustande kommen zu sollen. Nach Mel dungen au» Cronberg im Taunu» soll König Eduard aus seiner Relse nach Jichl am 8 August tn Friedrtchltkron zum Besuch der Prinzessin Friedrich Karl von Hessen eintreffen und von mittag» bl» zum Abend dort verweilen. Da bi« zum 8. August auch die Rückkehr Kaiser Wilhelm« von Stockholm nach Wtlhelmshöhe zu erwarten ist, scheint eine Zusammenkunft der beiden Monarchen tatsächlich bevoczustehen. — Der Kaiser hat nach Empsang der Nachricht von dem Unglück aus lem Steinkohlenbergwerk .Cirolu» maguu»" den Minister für Handel und Gewerbe beauftragt, der Gemeinde Borbe-1 und den Angehörigen der bei Au»übung ihre» Beruse» Verunglück en seine Teilnahme au»sprechen zu lassen.
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