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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 01.09.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-09-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-190809013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-19080901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-19080901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1908
- Monat1908-09
- Tag1908-09-01
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Erscheint Dienstag, Donnerstag und Sonnabend und wird am Abend vorher ausgegeben und versendet. BterteljahrSpreiS 1 Mark 20 Pfennig« -uSfchließlich Boten- und Postgebühren. Bestellungen werden in unserer Expedition, von den Boten, sowie allen Postanstalten angenommen. iichkiiblittt Inserat« ^werden mit 10 Pfennigen für die S. gespaltene KorpuSzeile berechnet und bl» mittag» 12 Uhr de» dem Tag« der Erscheinen» vorhergehenden Tage» angenommen. Für Nachwei» und Offerten-Annahme lO Pfennige Extragrbühr. Fernsprech-Anschluß Nr. 12. > für Zschopau «und Umgegend. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft Flöha, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Zschopau. 103. Dienstag, den 1. September 1908. 76. Jahrgang. Von der untcrzcichnctcn Königlichen Aintshauptmaniischaft ist heute Frau Milda Blondine vcrw. Müller geb. Ulbricht aus Forchhcim als Hebamme für die Ge meinde und den Gntsbezirk Weitzbach in Pflicht genommen worden. Alöha, am 22. August 1908. Die Königliche Amtshauptmannschaft. Herrenloser Hund. Heute ist auf dem Königsplatz hier ein großer, kräftig gebauter Hund von schwarz- brauner Farbe mit weißer Brust und weißen Pfoten, mit Halsgurt ohne Steuerwarte eingcfangcn worden. Der Eigentümer dieses Hundes wird hierdurch aufgcfordcrt, sich bis zum b. Sep tember 1908 bei uns zu melden, widrigenfalls über den Hund verfügt werden würde. Zschopau, den 31. August 1908. Der Stadtrat. vr. Schneider. W. Zur Feier -es Sedantages soll Mittwoch, den 2. September dieses Jahres abends von '/s8—I« Uhr Konzert des Stadtmusikchors in den Anlagen des Königsplatzes Hierselbst bei festlicher Beleuchtung derselben stattfinden. Die Einwohnerschaft laden wir hiermit dazu ein. Zschopau, am 31. August 1908. Der Stadt rat. vr. Schneider. R. Bestellungen auf das Wochenblatt werben jederzeit in der Expedition und bei allen Zeitungsboten angenommen. Die Expedition des Wochenblattes. Sedan. Sollen wir den Sednntng nach 38 Jahren noch feiern? Die Antwort aus diese Frage kann für keinen rechten deutschen Krieger und Baterland»sreund zweiseihast sein; sie lautet sreudtg und entschieden: Jal Gerade, weil weiten Schichten unserer Bevölkerung, ausgehetzt durch Sozialdemokraten und andre Nörgler, die Bedeutung diese» herrlichsten Nationaltage» ver loren gegangen ist, feiern wir da« Sedansest, damit dem neuen Geschlecht wieder zum Bewußtsein gebracht werde, um wo» «» sich dabei handelt. Bl» am 2 September 1870 die Kunde von den Ereignissen, die sich bei Sedan abgespielt hatten, noch Deutschland drang, da wurden die Herzen zu eng, um all den Jubel und die Freude zu bergen. Siurme»gletch brach die Begeisterung lo», htnauSklingend von Stadt zu Stadt, von Dorf zu Dorf in» weite Land und in die Welt, hineintönend auch in die ent legenste Hütte der Waldeinsamkeit. Männern, deren Herz hart geschmiedet war unter dem Hammer der Sorge und Mühe de» Leben», stürzten die Tränen au» den Augen vor Hellem Jubel über solch handgreiflichen Beweis göttlicher Gnade. Feinde versöhnten sich mit krästigem Händedruck, Mütter priesen ihre Söhne glücklich, weil ihnen vergönnt war, tätig tetlzunehmen an dem weltbewegenden Ereigni». Aus den Bergen flammten die Freudenseuer aus, au» allen Häusern wehten die Fahnen, und Geibel lieh der allgemeinen Freude beredten Auidruck, in dem er sang: .Nun laßt die Glocken von Turm zu Turm durch» Land frohlocken im Jubelsturm. De» Flammenstoße» Geleucht sacht an. Der Herr hat Große» an un» getan. Ehre sei Gott in der Höhe!' Ja, gewaltig Große» war geschehen. Daß «in ganze» Heer die Waffen strecken mußte, ein Kaiser selbst sich gefangen geben mußt«, daß 104000 Feinde in Gefangenschaft gerieten, 3 Fahnen, 419 Feld- und 139 FestungSgeschütz«, 66000 Gewehre, über 1000 Fahrzeuge und 6000 noch brauchbare Pferde neben vielem anderen Kriegsmaterial erbeutet wurden, da» war ein Eriolg, der bi» dahin In der Kriegsgeschichte unerhört war. Der Sieg bei Sedan war ein Meisterstück der Feldherrnkunst, da» die Jahrhunderte überdauern wird und unserer Armee für alle gelten zur höchsten Ehre gereichen wird. Bedeutungsvoller al» der äußere Erfolg ist, daß der Steg bet Sedan der Ge- burt»tag de» neuen deutschen Kaiserreiche» wurde. Die fran zösische Kaiserkrone log zertrümmert am Boden, eine neue deutsch« ward geschmiedet. Die deutschen Stämme au» Nord und Süd, Ost und West hatten sich die Bruderhand gereicht, au» der blutigen Saat erwuch» al» schönste Frucht da» neue geeinte Reich Damit war da» jahrhundertlange Sehnen der Besten und Edelsten der Nation endlich erfüllt. Man hatte jenseits der Vogesen den 16. August als Etn- zug»tag der Franzosen tn Berlin im voran» bestimmt. Wie ander» sah» nun au» — 2 Wochen später I Für Deutschland brach da» Morgenrot einer neuen Zeit an. Nus ollen Gebieten de» wirtschaftlichen und Kulturleben» nahm e» einen ungeahnten Aufschwung. Wenn heute Deutschland eine Weltmacht ist, ohne die keine großen Bölkersragen mehr gelöst werden, so ist da» «ine Folge de» Siege» von Sedan. Ist da» olle» vergessen? Sollen wir un» nicht mehr de» herrlichsten aller Siege de» vorigen Jahrhun -ri» freuen nach 38 Jahren? — Wir laßen un- die Freude am Sedantage nicht nehmen. Wir feiern den Tag tn dankbarem Gedenken oll der Helden von Kaiser Wilhelm I. herab bi» zu dem wackeren, braven Soldaten, der sein Blut vergoß sür de» Vaterland«» Ehre, feiern im Sinne der Wort«: .Wo» du ererbt von deinen Vätern hast, erwirb r», um e» zu b-sitzen.- Aus Sachsen. Zschopau,'den 31. August 1908 — Zeppelin-Spende. Zur National-Spende sür den Grasen Zeppelin sind bei unserer Expedition die folgenden Be träge eingegangen, die wir am 29. August an die Sammel stelle aus dem Rathause abgeliesert haben. Expedition de» Wochenblatt!» b M., Han» Z-ckner 30 Psg., Herr Obersorft- meister Klette 5 M., Herr Pfarrer Wolf S M„ Herr Kauf mann Zickner 3 M., Ungenannt (S.) 2 M., Ungenannt (T.) 5 M., Herr Direktor Bauer, Wilischtal 5 M, Herr Oberpost- asfistent Wols 1 M. Zusammen: 31 M. 30 Pfg. — Da» Schulst st der hiesigen Bürgerschule, erweitert zu einem Volksfest tn de» Wotte» edelster Bedeutung, hat am gestrigen Sonntag einen so schönen, erhebenden Verlaus genommen, daß jung und alt voll besrtedtgt aus diesen der Ktnderwelt gewidmeten Tag zurückblicken wird. Unzählig« Augen haben sich am Vorabend und am Vormittag de» Festtage» nach dem vollständig bewölkten Himmel gerichtet und manch kindliche» Gebet um gute» Wetter mag emporgestiegen sein zum Welt- regierer. Trotz de» aus .Regen" lautenden Wetterbericht« öffnete der Himmel seine Schleichen nicht und wenn auch die Sonne nur verstohlen einmal ihre belebenden Strahlen hernieder« sandte, so herrschte doch in den Hirzen der Kinder desto hellerer Sonnenschein. Ueber den Verlaus de« herrlichen Feste» be richten wir tn nächster Nummer ausführlich, — Ueber den Aufenthalt Seiner Majestät de« König» in den Reichlilavden wird noch de» näheren mitgeteilt, daß der Monarch am 27. August an der großen Parade de» 16 Armee korps bei Mrtz teilnahm. Nach Rückkehr von der Parade stattete er Ihrer Majestät der Kaiserin und den in M,tz an wesenden Prinzessinnen de» kaiserlichen Hause» Besuche ab und begrüßte da» sächsische Fußorlillerieregiment Nr. 12. da» tn Parade aus seinem Kasernenhose stand. Um 7 Uhr sand bet Ihren Kaiserlichen und Königlichen Majestäten Parodetasel in den Räumen de» Allgemeinen Mllitärkasino» zu Metz statt. Je. Majestät der König führte Ihre Majestät die Kaiserin und hatte bei der Tafel Ihre Königliche Hoheit die Frau Prinzessin Eitel Friedrich zur anderen Seite. Am Freitag besuchte Se. Majestät der König die Schlachtselder von Metz und legte am Sachsendenkmal und an dem Denkstein de» an der Spitze der 45. Brigade gefallenen Generalmajor» v. Crau»- haar Kränze nieder. Am Sachsendenkmal wurde ihm von den Schulkinder» von St. Privat unter Führung der Lehrer eine Huldigung durch Gesang deutscher Lieder und Ueberreichung eine» Blumensträuße» dargebracht. Um 12 Uhr nahm Se. Majestät da» Frühstück beim sächsischen Fußarlillerteregiment Nr. 12 ein und um 2 Uhr reist« er von Metz noch Straßburg, wo die Ankunst nachmittag» 4 Uhr KO Min. erfolgte. Sonn- atund abend begab sich S«. Majestät zu dem bereit» gemeldeten Jagdausenthalt nach Tarvi». — Die Vereinigung Deutscher Studenten wird auch in diesem Jahre ihre Fertentagung in AugustuSburg abhalten, und zwar am 26 , 27. und 28 September. — Eine große Schau von Hunden aller Raffen veranstaltet der seit elf Jahren bestehende 1 Verein der Hundesreunde sür Chemnitz und Umgegend am 11. Oktober diese» Jahre», tn den dazu vorzüglich geeigneten, inmitten der Stadt und 3 Minute« vom Hauplbahnhos gelegene» Räumen de« Etablisse ment» Linde in Chemnitz. Da der Verein eine solche Ver anstaltung nicht olle Jahre arrangiert, ist er in der Lage, diese» Mal den Ausstellern ganz besondere Vorteile zu bieten und zwar: 1. sehr niedrige» Standgeld, 2. Ehrenpreise L 10 Mk. bar, 3. echt silberne Medaillen, 4. Zusatz,hrenpretse tn Gegen ständen, 5. Künstlerische Diplome, 6 Nur eintägige Dauer der Schau. Ein jeder Au»st«ll«r dürste danach mehr al» sonst aus seine Rechnung kommen und sonach eine sehr reg« Beteiligung zu erwarten sein. Anfragen wegen dieser Au»st«llung beant worten die Herren R. Pilz Gravelottestr. 4S und M. Wöller, Restaurant Curbad tn Chemnitz bereitwilligst. — In Ergänzung der Verordnung vom 3. Mai 1907, die Uniformierung der Forstbeamten betreffend, haben dte Ministerien der Finanzen und de» Innern sogende» bestimmt: 1) Al» wesentliche» Unterscheidungsmerkmal im Sinne Von Ab satz 2 der Verordnung ist dte wetßgrün« LandeSkokarde nur dann anzusehen, wenn diese in gleicher oder ähnlicher Art und Größe und an derselben Stelle wie an dem zur Untsorm der Staat»sorstbeamten gehörigen Hute angebracht ist. 2) Sosern die nichtstoatlichen Forftbeamten «ine von der Farbe der Staat»- forstbeamtenunisorm erheblich abweichende Grundsarbe ihrer Uniform wählen, kommen die in der Verordnung unter G Punkt 1, 6 und 7 ausgesührten wesentlichen Unterschetdunglmerkmale al» solche in Wegsall. 3) Nichtstaatliche Forstbeamten, die seit längerer Zeit eine der Staai»sorstbeamtenunisorm gleiche oder ähnliche Untsorm getragen haben, kann aus Ansuchen da» Fort tragen dieser Uniform sür ihr« Person bewilligt werden. — In Chemnitz verunglückte tn der Aklienspinnerei an der Schtllerstraße der 17 jährige Fahrstuhlführer Lutz tn seinem Berufe tödlich. Dieser suhr im Fahrstuhle vom 4. Stock au» herunter nach dem 2. Stock, wo er vermutlich au-steigen wollte. Dabei wurde er von dem im Gang« befindlichen Fahrstuhl erfaßt und derartig gedrückt, daß der Tod sofort eintrat. — In Rottluss bet Chemnitz wurden Sonntag nach mittag in einem Teiche di« 29 Jahre alte Frau Kr. und ihr« beiden Kinder im Alter von '/« und 3 Jahren tot ausgesunden. Der Grund zu dem unseligen Schritt ist nicht bekannt. — Der seit Neujahr 1907 bei der städtischen Verwaltung in Fretberg beschäftigte Herr Rat»affeffor Or. Isidor Richter ist al» Bürgermeister von Ehrensriedertdors gewählt worden. — Freitag mittag ist aus der Bahnhoshaltestelle Falkenau der Sergeant Landmann der 5. Kompanie vom 1. (Leib-) Grenadier-Regiment verunglückt, welcher al» Begleiter eine» R«s«rvistentran»porte» sungterte. Soweit man erfahren konnte, Hot er von der Plattsorm eine» Wagen» au» einen herunter- gesallenen Hut ausheben wollen. Dabet ist er zu Fall gekommen, wobei ihm da» rechte Bein, da» Knie und der Oberschenkel vollständig zermalmt wurden. Der Verunglückte wurde tn da» Krankenhau» nach Oederan gebracht, wo ihm da» recht« Bein abgenommen werden mußte. — Bei Lampenschein oder Kerzenlicht im Bette zu lese», ist eine Unsitte, vor der ganz entschieden gewarnt werden muß. Zumeist denkt der Fahrlässige, der dieser Unsitte frönt, gar nicht daran, wie sehr durch ein solche» Verhalten Leben und Eigentum gesährdet wird. Ein tn einem Hause der Moritz- straße zu Plauen entstandener Bodenkammerbrand ist ein neuer Bewei» dafür. Beim Scheine einer Kerze hatte sich eine Fädlerin in» Bett gelegt und dte Zeitung gelesen. Allmählich übermannte sie dte Müdigkeit und da» Mädchen schlief «In, ohne die Kerze au»zuiöschen. Dichter Qualm in der engen Kammer schreckte dir Müde au» dem Schlafe aus, und zu zu ihrem Entsetzen gewahrt« sie, daß durch die heruntergebranut« Kerze eine Kiste, in der Kletdung»stücke ousbewahrt wurden, in Brand geraten war. Der entstandene Schaden beziffert sich aus über 100 M. — Zum internationalen Jdeenwettbewerb um den Neubau der Norrstrombrllck« tn Stockholm sind 28 Entwürfe eingeretcht worden. Dte beiden ersten Preise kamen nicht zur Berteilung- Dasür wurden außer dem dritten Preise vier weitere Entwürs» zu je 1000 Kronen angekauft; darunter waren zwei von sächsischen Firmen, und zwar von Wtndschild L Langelott in Cossebaude und Rudolf Wolle tn Leipzig.
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