Suche löschen...
Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 19.09.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-09-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-190809190
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-19080919
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-19080919
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1908
- Monat1908-09
- Tag1908-09-19
- Monat1908-09
- Jahr1908
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Erscheint Dienstag, Lonner»ta- und Sonnabend und wird am Abend vorher ausgegeben und versendet. Bierteljahripret» 1 Mark 20 Psennige ausschließlich Boten- und Postgebühren. Bestellungen werden tn unserer Expedition, von den Boten, sowie allen Postanstalten angenommen. oiheiltlatt Inserate sverbe» mit lo Psennige« sür die S-gespaltene KorpuSzeiie berechnet und bi» mittag» 12 Uhr de» dnn Lag, de» Erscheinen» vorhergehenden Tage» angenommen. Für Nachweis und Offerten-Annahm« 10 Pfennig« Extragebühr. Fernsprech-Anschluß Nr. 12.^ für Zschopau KW««- Umgegend. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft Flöha, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Zschopau. 111. Sonnabend, den IS. September 1968 76. Jahrgang. Auf dem die Firma Friedrich Görner in Zschopau betreffenden Blatt 178 des Handelsregisters ist heute eingetragen worden: Die bisherige Inhaberin Marie Camilla verw Görner gcb. Hunger ist ausgeschiedcu. Johanne Marie verehel. Hunger geb. Rudolph in Zschopau ist Inhaberin. Sie haftet nicht für die im Betriebe des Geschäfts begründeten Verbindlichkeiten der bisherigen Inhaberin, cs gehen auch nicht die in dem Betriebe begründeten Forderungen auf sie über. Aschopa«- den 18. September 1908. Königliches Amtsgericht. HchmslcheriW Ws AligOisbWkt KtMtsfollniml. Tchloßreftaurant zu AuguftuSburg. Freitag, den 28. September Iv«8, von vorm. S Uhr an: 237 w. Stämme, 50 birk. und 5408 w. Mützer, 1427 w. Derbstangcn, 5710 w. Neis- stangen, 1 rm lärch. Nutzknüppcl und von nachm. L Uhr an: 2 rm w. Brennscheite, 21 rm h. u. 81 rm m. Brennknüppel, 1 rm h. Zacken, 20 rm h. u. 176,5 rm w. Aeste. Kahlschlag in 40, einzeln in 2—4, 9—13, 16, 18-20, 23, 25—27, 31, 34, 38, 39 u. 50. Aus Sachsen. Zschopau, den 18. September 1908. — Nachdem am Dienltog Abend bi» spät In die Nacht hinein der Umzug bewerkstelligt worden war, öffneten sich am Mittwoch Morgen zum ersten male die Psorten de» neuen Postgebäude» dem öffentlichen Verkehr. Durch die getroffenen umsaffenden Vorbereitungen ist «ine wesentlich« Störung im Post- und Fernsprech-Verkehr nicht etngetreten, sondern der Dienst entwickelte sich am Mittwoch früh tn der gewohnten Weise, wo» allersett» anerkannt wurde. — Ein am Mittwoch Abend im Hotel .Stadt Wien" anläßlich der Einweihung de» niu'N Postgebäude» stattgriundene» Festmahl erfreute sich reger Anteilnahme nicht nur seiten der königlichen unk städtischen Be hörden, sondern auch seiten der Bürgerschaft und gestaltete sich zu einer ehrenden Kundgebung sür den Bauherrn der neuen Post, Herrn Kausmann Paul Franz, dessen rastlosen Bemühungen der unserer Stadt zur Zierde gereichende Bau zu verdanken ist. Manch schöne» Wort, manch herzlicher Wunsch kam an diesem Abend zum «»»druck, au» denen neben den Gefühlen de» Danke» die unverhohlene Freude hervorleuchtete, daß nach all den vielen Kämpsen die Postsrage nunmehr «ine solch glückliche Lösung gesunden habe. — Herrn Alexander Frenzel, Sohn de» Herrn Uhr« mach« Stich Frenzel hier, der sich zurzeit in Pari» in Stellung befindet, wurde von dem sronzöstschen Handel»mintster in Anerkennung seiner hervorragenden Leistungen aus dem Ge- biete der Uhrmacherkunft der I. Pret», bestehend in einem Diplom und einer silbernen Medaille (vergolde!) überreicht. — Sonntag über acht Tage, am Erntedanksest, den 27 September, veranstaltet der Verein zum Besten de» Hospital- bausvnd» im nrugemalten Katsersa al eine öffentliche Theater- Aussührung, um wettere Mittel seinem gemeinnützigen Zwecke zuzuilihren. In bereitwilligster Weise hat die Freie Bereinigung sür Literatur und Dramatische Kunst sich tn den Dienst der guten Sache gestellt und ihre bekannt tüchtigen Kräfte werden die Besucher sicher tn jeder Weise zusriedevstellen. Zur Aus führung gelangt: .Engelmann» Roche', Schwank in vier Aus zügen von C. W. Biiller und O. Vage». Wer ein paar srohe Stunden verbringen und einmal so recht von Herzen lachen will, der versäume nicht, diese Theater-Vorstellung zu besuchen. An die Aussührung wird sich ein Ball anschlteßen. — Für die Taler und die Fünsztgpsennigstücke der älteren Geprägesorm hat der SO. d. M. besondere Bedeutung. Mit diesem Tage läust die Frist ab, di« den Reich»- und Lande»koffen zur Annahme und Umwechselung der durch den Bunde»rat außer Kur» gesetzten Taler gegeben ist. Nach dem 30. September haben vie Taler nur noch den Stlberwert, der wenig mehr al» die Hälfte de» gegenwLrttgen EtnlösungSwerte» besitzt. Die Außerkurssetzung der Flinszigpserntgstücke der älteren Geprägesorm mit der Wertangabe .KO Pfennig' ist vom Bunde»rat zum 1. Oktober 1908 beschlossen. Die Frist zur Einlösung bet den Reich»- und Lande»kaffen läust sür diese Münze bi» zum SO. September 1910. Die kurz vor Ablaut der EinlösungSsrtst bei den Reich»- und Lande»kaffen eingehen den Fünsztgpsennigstücke der älteren Geprägesorwen werden von der Retch»bank und vom Münzmetolldepot de» Reich» noch bi» zum 15. Oktober 1910 angenommen werden. — Minister Gras von Hohenthal und Be gen empfing gestern nachmittag «ine Deputation der Mtttelstand»vereinigung tn der Frage der Wahlrechtsreform. Aus die Ansprache de« Vorsitzenden der Deputation sprach sich Gras Hohenthal be friedigt darüber au«, daß die Mitlelstand»verrinigung von An fang an die Vorzüge de» Regierung»entwurse» erkannt und ver treten habe und erwiderte, daß die Regierung ihr« Absicht nicht geändert hätte, am Regierung»entwurle sesthalte und zu dem konservativ-nationalliberalen Kompromiß zurzeit nicht Stellung nehmen könne, weil noch keine wirkliche Einigung zwischen den beiden Parteien vorltege und erst die Entschließung wegen der neuen Wahlkrei»etnleilung abgewartet werden müsse. Di« Re gierung werde sich ihrer Verpflichtung immer bewußt bleiben, daß sie da» Wohl aller Staal»bürger zu beachten habe, und sie werde nicht dulden, daß die Interessen de» Mittelstände» zu kurz kämen. — Mit der Neuregelung de» sächsischen Bolk»schulw«sen» bezw. mit den von der Beschwerde- und Petitiontdeputation der Zweiten Kammer an der Hand der Anträge der Abg. Heltner und Genoffen und Günther und Genoffen ausgestellten Leitsätzen sür eine Resorm de» Volktschulwesen» beschäftigt sich der Kulturminister Or. Beck gegenwärtig in eingehender Weise. Ueber diese Frage habe der Minister außerdem nicht nur di« Jahrr»kons«renz der BezirkSschulinspektoren gehört, sondern sich auch bereit erklärt, eine Abordnung de» Sächsischen Lehrer- Verein» zu empfangen, der demnächst in Zwickau zu Beratungen zusammentreten wird. Da» Schwergewicht der Beratungen über die Resorm liegt zweis«l»ohne tn der Beschwerde- und Petition»deputation, die bekanntlich mit den anderen Depu tationen noch vor dem Zusammentritt de» Landtage» zur Nach- sesfion einberusen wird, um gemeinsam mit dem Kultu»mtntster bezw. mit Vertretern derselben über die geeignetsten Wege der Resorm zu beraten. Man kann mit Sicherheit annehmen, daß die Resorm so gefördert wird, daß ihre Verabschiedung noch tn der Nachsesfion möglich erscheint. Wa» di« Forderung der Frauen nach einer Resorm de» höheren Mädchenschulwesen» bezw. die Zulassung der Mädchen in die höheren Lehranstalten betrifft, so hören die .Leipz. N. N.' au» angeblich zuverlässiger Quelle, daß der Kultusminister einen diese Frage regelnden Grsetzenlwurs vorbereitet, der bestimmt dem nächsten Landtage zugehen soll. — Nachdem nunmehr die Regiment»- und Brigadellbungen allerort» beendet worden find, haben überall di« größeren Truppenübungen begonnen. Bekanntlich üben da» 19. Armeekorp» im Vogtland«, während da» 12. seine Uebungen tn die Gegend von Meißen—Lommatzsch und Großenhain—Radeburg verlegt hat. Di« Manöoergegend zeigt «in »echt krieg»mäßige» Au»sehen. Die Ortschaften haben teil weise recht starke Einquartierung bekommen. E» raffelt und dröhnt, wenn die Artillerie über da» holperige Pflaster sährt und all« Fenster sind besetzt, wenn klingenden Spiele» die Truppen durch die Dörfer marschieren, hetmwärt» nach schwerer Tagr»ark«tt. Die großen Herbstübungen stellen an die Mann schaften und auch an die Pserde außerordentliche Anstrengungen und nach den Biwak« wurde schon morgen» 2 Uhr ausgebrochen. Im modernen Kriege wird eine der Hauptaufgaben der Jn- santerie der Marsch sein und de»halb ist et nur krteglgemäß, wenn die Uebungen in jeder Beziehung die Anforderungen an die Truppe stellen, die man im Ernstsalle zu sordern Hot. — Die tn der Stadt Dresden «ingeleitete Sammlung von Beiträgen zur Nattonalspendr sür den Grasen Zeppelin soll mit Ende September abgeschlossen werden. Gleichzeitig soll auch die vom sächsischen Lande»au»schuffe veranstaltete gleiche Sammlung geschloffen werden. Unmittelbar nach Schluß der Sammlung sollen die in ganz Sachsen bet den einzelnen Sammelstellen eingegangenen Beiträge zusammengestellt und ver öffentlicht werden. Diejenigen Sammelstellen, welche die ein gegangenen Beiträge schon früher an den Grasen Zeppelin oder besten Bankstelle abgeliesert haben, wollen jedensall» der Säch sischen Bank die Höhe dieser Beiträge Mitteilen, da nur aus diese Weise ein Ueberbltck über den Ertrag der Sammlung in Sachsen gewonnen werden kann. — Darf geraucht werden oder nicht? Die Generoldirektion der sächsischen Staat»bahnen hat aus die Eingaben de» Stadt verordneten Schtmpsermann-Zwlckau hin die Einst llung von Ntchtrvucherwagen 4. Klaffe vorgenommen und die stark« Be setzung dieser Wagen beweisen am besten, daß damit einem wirklichen Bedürsni» genügt worden ist. Diese Wogen sind dadurch gekennzeichnet, daß außen eine Tasel mit der Bezetch- nung .Nichtraucher' hängt. Im Innern fehlt gewöhnlich ein Hinwet» auf diese Bestimmung de» Wagen». Aus der Linie Zwickau-Oel«nitz ober verkehrt ein Wagen, der außen ebensall» durch Täselchen sich al» Nichtraucherwagen au»weist, innen aber befindet sich an der einen Stirnseite aus einem Porzellaniäielchen die Ausschrtst: .Rauchen erlaubt', aus der andern Stirnseite .Rauchen verboten'. Der Wagen ist natürlich nicht geteilt, sondern «in Durchgangswagen. E» entsteht nun die Pret»srage: Kann man bestraft werden, wenn man aus der Sette raucht, aus der sich die Erlaubnt»tos«l befindet? (Fretb. Anzeiger.) — Gegen dt« extreme Abstinenz-Bewegung wendet sich in der Wochenschrift .Die Gegenwart' Or. msä. Wilhelm Sternberg mit folgenden Au»sllhrungen: E» bedeutet einen schweren Denkfehler, wenn di« moderne Richtung die Notwendig keit, ja, schon die Berechtigung der Genußstoffe sür di« Ge bildeten anzweiselt. Schon der Physiologe Funke hat dagegen ongekämpst: E» ist töricht und unberechtigt, sogt er, auch den bescheidendsten Genuß der genannten Reizmittel zu verwersen. Man braucht st« nicht damit ln Schutz zu nehmen, daß der Trieb, sie in irgendwelcher Form sich zu verschaffen, wiederum der Auifluß «Ine» untilgbaren Menscheninsttnkte» ist, der sich zu allen Zeiten und bet allen Völkern geltend gemacht hat. Man braucht sich nur zu fragen: muß denn unsere Maschine, wie da» Pedal der Uhr, immer in demselben, monotonen, lang weiligen Tempo arbeiten? Wa» schadet «» ihr denn, wenn sie von Zeit zu Zeit mit etwa» stärker gespanntem Dampf etwa» rascher pumpt, sobald sie nur tn den daraus folgenden Intervallen bei langsamer Arbeit die klein« Luxu»au»gabe von Krast au» dem genügenden Vorrat wieder einbringen und etwaige kleinere Desekte ihre» Mechani»mu» wieder outbeffern kann? Wahrlich, manch« leuchtende, fruchtbringende Idee ist schon au» einem Römer duftenden Rheinwein» geboren und wäre vielleicht nie den nüchternen Wafferkrügen der ein gefleischten Vegetarier entstiegen; manch bittere» Hirzweh, da» bet Himbeerltmonade tirser und tieser gesreffen hätte, hat «in Schälch.-N Kaffee gemildert; manche Sorge, manche Grille hat sich mit dem Rauch einer Zigarre verflüchtigt, und da» ist doch auch etwa» wert in so mancher armseligen Menschenextstenzl Bor Lerchen und Zucker, sagt Jean Paul, braucht man nicht zu warnen, wenn nicht jeder Genießende «tn medizinischer Poltzeibeamter werden soll, der jeder ankommenden Freude erst Reisepaß und Geburt»bries abverlongt, ehe er sie etnläßt. Such wagen soll der Mensch und kühn sein, um srei zu sein. — Der Neubau de» Chemnitzer Stadttheater» ist aus neue Schwierigkeiten gestoßen, da da» Grundwaffer wieder zum Durchbruch gekommen ist. E» ist nunmehr eine automatische Pumpe ausgestellt worden, die bei einem gewissen Höhestand de» Wasser» In Tätigkeit tritt und selbsttätig sür Entfernung de» letzteren sorgt. Im übrigen sind die Arbeiter an dem Theaterneudau so vorwärt» geschritten, daß sie in wenigen Monaten beendet sein können. Die Einweihung de» neuen Theater» findet aber erst im Herbst nächsten Jahre» statt. — Bei den Planierung»arbetten, welche gegenwärtig aus dem oberen Kirchplotz tn Annaberg statlfinden, ist man an der Südoftecke der St. Anneuktrche, In dem Mauerwerk, straßenwärl», aus einen ca. 1 Meter langen und etwa '/» Meter hohen Stein gestoßen, welcher die Jahrr»zahl 1498 trägt. Wie man in zuständigen Kreisen annimmt, glaubt man hier den Grundstein der Kirche ausgesunden zu hab.n. Die im Gange befindlichen Forschungen werden da» Nähere ergeben. — Da« Amtsblatt von Werdau meldet unterm 1L. Sep tember: .Nachdem laut Mitteilung der Königlichen Staat», anwaltschast Zwickau da» Ergebe,!» de» gegen Herr« Bürger meister Sachse eingeleiteten Versahren» rin solche» war, daß Herr Bürgermeister Sachse vollständig außer Bersolg gesetzt worden ist, Hot da» Königliche Ministerium de» Innern sich beeilt, die aus Grund gesetzlicher Bestimmungen notwendig ge wesene Amt»enihebung wieder auszuheben. Herr Geheimrat Or. Ahrer von der Königlichen Kret»hauptmannschast Zwickau eröffnet« die» gestern an RatSstell« Herrn Bürgermeister Sachs« und setzt« ihn in seine Rechte und Pflichten in vollem Umsang« wieder ein mit der Versicherung, daß die Hochachtung und da» Vertrauen, welche» die Königliche Krei»hauptmannschost von jeher zu ihm gehabt habe, durch da» gegen ihn «ingeletttt ge wesene Versohlen in keiner Weise erschüttert oder vermindert worden sei.' — An Stelle de» zum Leipziger Oberbürgermeister ge wählten Or. Dtttrich wurde al» zweiter Bürgermeister Fried rich Roth, Bürgermeister in Stettin, von L2 der KK anwesen den Stadtverordneten gewählt. Zwei Zettel waren unbeschrieben. Einer lautete aus den Bürgermeister Blüher in Frriberg. — Der wegen in Leipzig verübter Betrügereien in Höh« von 8000 Mk. steckbrieflich versslgt« Paul Sperling wurde in Aussig verhaftet.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite