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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 24.09.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-09-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-190809242
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-19080924
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-19080924
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1908
- Monat1908-09
- Tag1908-09-24
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Erscheint Dienstag, DonnerSIaq und Sonnabend und wird am Abend vorher ausgegeben und versendet. BterteljahrSprei» 1 Mark 20 Pfennige auSschliebltch Boten- und Postgebühren. Bestellungen werden in unserer Expedition, von den Boten, sowie allen Postanstaiien angenommen. «chribllltt Jnserate'iwrrde» mit lv Pfennigen für die 1-gespaltene KorpuSjelie berechn,, und bi» mittag» 12 Uhr de» dem Tag, de» Erscheinen» vorhergehenden Tage» angenommen. Kür Nachweis und Offerten-Annahme >0 Pfennige Extragebühr. Fernsprech-Anschluß Nr. >2. für Zschopau KDund Umgegend. Amtsblatt für die Königliche Nmtshmlptmarmschaft Flöha, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Zschopau. 113 Donnerstag, den 24. September 1W8 7«. Jahrgang. Die Eintalerstücke deutsche» Gepräges gelte» seit dein l. Oktober 1907 nicht mehr als gesetzliches Zahlungsmittel. Es ist aber seiten des Buudcsrats nachgelassen worden (vergl. die Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 27. Juni 1907 Reichsgesctz-Bl. S. 401 und die Verordnung sämtlicher Ministerien oom 3. August 1907 G.- » V.-Bl. S. 159), daß die Taler dieser Gattung bei den Reichs- und Landeskasscn zu dein Wcrtsverhältnissc von drei Mark gleich einem Taler noch bis zum 80. Leptember 1008 sowohl in Zahlung als auch zur Umwcchslung angenommen werden. Zur Vermeidung von Verluste» wird auf diese» bevorstehende» Frisl- ablauf nochmals mit dem Bemerken aufmerksam gemacht, daß die Verpflichtung der Reichs- und Landeskasscn zur Annahme und zum Umtausch auf durchlöcherte und anders als durch den gewöhnliche» Umlauf im Gewichte verringerte sowie auf ver fälschte Mnnzstücke keine Anwendung findet. Die österreichischen Vereinstalcr sind bereits seit dem 1. Januar 1901 außer Kurs gesetzt (vergl. die Verordnung vom 15. Dezember 1900 G.- u. V.-Bl. S. 957) und werden daher nicht mehr cingelöst. Dresden, den 21. September 1908. Finanzministerium Das Konkursverfahren über das Vermögen der Handelsgesellschaft F. A. Matthes, Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Zschopau, Ortsteil Mlischtal, wird nach Abhaltung des Schlusstermins aufgehoben. Zschopau, den 22. September 1908. Königliches Amtsgericht. Aus Lachsen. Zschopau, den 33. September 1908. — Der Vertreter unsere» Reich»tagSwahIkreIst», Herr Oswald glmmermann, beim Retchtschotzsekretär von Sydow. Da» '.Annaberger Wochenbl." vom 22 ds». schreibt: Der Relchtschotzsekretär Shdow, der mehrere angesehene Porlamrntarler empfing, »m mit Ihnen über seine Pläne zur Reichifiaanzresorm zu beraten, empfing am Montog zu gleichem Zwecke auch den resormerlschen Reicht- und Landtag»abgeordnet«n Oswald glmmermann, der In einem liebenswürdigen Schreiben ein- geladen war, nach Berlin zu kommen. — Mit dem 30. September d. I. läuft die Frist ab, Innerhalb welcher die durch Beschluß de» Bundetrate» vom 27. Juni 1907 außer Kur» gesetzten Elntalerstücke deut schen Gepräge» durch die Reich»- und LandeSkafien noch rinzu lösen find. Aus diesen bevorstehenden Fristadlaus wird regie rungsseitig mehimal» mit dem Bcmeiken hlngewlesen, daß die versäumte Einlösung der noch bn Umlause befindlichen Ein- talerstllcke slir deren Besitzer erhebliche Verluste zur Folge haben würde. — Um die noch unerledigten Arbeiten dieser Landtags tagung ln der aus nur etwa sech» Wochen bemessenen Nach- sejfion glatt verabschieden zu können, treten dle Deputationen der Kammern schon in nächster Zeit zur Erledigung der üb lichen Vorarbeiten zusammen Dle Ftnanzdeputatton L der Zweiten Kammer nimmt bereit» am Sonnabend, den 26. Sep tember, Ihr« Arbeiten wieder aus. Am Montag, den 28. Sep tember, vormittag« tritt die Wahlrecht»deputation und nachmittag» die GesetzgebungSdeputation zusammen, während die erste Sitzung der Beschwerde- und Petitions-Deputation am Dien»tog, den 29. September, stattfiaden soll. E» schweben noch.Verhand lungen, um rin gleichzeitige» Tagen der Deputationen zu ver meiden und zu ermöglichen, daß die einzelnen Abgeordneten, die mehreren Deputationen angehören, der Mitarbeit in keiner derselben entzogen werden. So weit wir unterrichtet sind, geht da» Bestreben der Regierung wie der Abgeordneten dahin, di« noch unerledigten Vorlagen vor dem Zusammentritt der Kammern in den Deputationen aulzuorbeiten, damit diese dann glatte Bahn haben und ungestört die einzelnen Gegenstände verabschieden können. Der Landtagsschluß ist aus Grund von Vereinbarungen zwischen der Regierung und den Parteien aus die Zeit ku-z vor Weihnachten sistgesetz«; über diese» Fest hinaus und tn» neue Jahr hinein soll die Tagung unter keinen Umstünden ondauern. — Der 13. Sächsische Seminarlehrertag findet Man. tag und Dien-tag, den 28 und 29 September, im Königlichen Lehrerseminar in Leipzig statt. Die Tagesordnung ist außer ordentlich reichhaltig In der öffentlichen Hauptversammlung werden dir Herren Prosefsor Di. Klähr-Dre»den und Seminar- dirrktor Schulrat Mäder-Grtmma Vorträge halten über .Die Eigenart de» Seminar»' und .lieber die sächsischen Prtvat- srminare'. Auch die AbtrilungSfltzungen slir Religion»wtffrn- schaste», Pädagogik, Sprachen und Literatur, Mathematik und Naturwissenschaften, Geschichte und Geographie, Musik, Zeichnen und Turnen find öffentlich Zahlreiche sachwisscnschaslliche Fragen werden durch Referate und Diskussionen erörtert werden. Die geschäftliche Versammlung (Jahre», und Kassenbericht, Wahl de» Vorstände», Bestimmung von Zeit und Ort de» nächsten Semlnarlehrertoge») ist aus Montag abend 6 Uhr festgesetzt. Ein Gesellschaftsabend im Saale de» .Ratskeller»" und ein gemeinsame» Mahl Im Weißen Saale de» .Palmengarten»' weiden die Mitglieder und ihre Damen Vereinen. — Al» Vor stand de» Sächsischen Seminarlehrervereln» fungiert seit Jahren Herr Oberschulrot Prell-Dresden. — Die Ziehung der b. (Haupt-) Klasse der 164. Köaigl. Sächsischen Landetlottrrir findet in der Zeit vom 7. bi» mit 27. Oktober statt. In dieser Klaffe werden solgende große Hauptgewinne au»gespielt: Da» große Lo» im Betrage von 600000 M., serner «in 300000 M.-Gewtnn und je «In solcher zu 160000 und 100000 M. Am letzten ZtehungStage (27. Oktober) sällt dann noch die Prämie im Werte von 300000 M. aus den an diesem Tage zuletzt gezogenen höchsten Hauptgewinn. An nächst größeren Hauptgewinnen kommen dann noch tn Be tracht je ein 60000 M.-, 40000 M.- und ein 30000 Mark- Gewinn, serner drei 20000 M-, vier 16000 M.- und zehn lOOOO M.-Gewinne, sowie viele kleinere Treffer von 6000 M. abwärt». Mit dieser Lotterie wird nun auch da» letzte Mal der bisherig« Losebestond von 100000 Stück innegehalten werden. Die nächste 156. Königliche Laade»lotterie wird schon mit der seinerzeit regierung»scit» beschlossenen Vermehrung um 10000 Lose, also insgesamt 110000 Lose, auswarten. Demzufolge werden sich nun auch selbstverständlich die Zahl der Gewinne entsprechend vergrößern. Der neu« Lotterieplan weist demnach künftig 110000 Lose mit 66000 Gewinnen und einer Prämie aus. Die allgemeinen Bestimmungen über di« Königlich Säch sische LondeSlotterie bleiben davon unberührt. — Der LandeSveretn der Deutschen Resormpartet im Königreich Sachsen hielt am Sonntag tn Riesa seine Lander versammlung ob. Die Teilnehmerzahl war au» allen Landes teilen «ine sehr große. Die Neuordnung der Organisation der Gesamtpartet und da» demgemäße Eintreten de« vor 16 Jahren in Bischofswerda begründeten LandeSveretn» in den RetchSbund stand im Mittelpunkt de» Interesse». Herr Justtzrat Schnauß- Leipzig erstattete einen Bericht Uber .Gemeingesährltche Ein wanderung in» Reich', Einen weiteren Vortrag hielt Herr Rechttanwalt Or. Richter-Dretden über .Die Reform de» Ge setze» gegen unlauteren Wettbewerb'. — Ein Antrag de» Deutschen Resormveretn» Bautzen, bei dem Reichstage eine Kuponlsteuer zum Vorschlag zu bringen, wurde aus Empsehlung de» Herrn Justizrat Schnauß dem Vorstand ai» Material überwiesen. — Di« Wahirecht»srage in Sachsen erörterte so dann Herr Abg. Zimmermann. Einstimmig nahmen die 72 stimmberechtigten Delegierten hierzu solgende Entschließung an: Die Deutsche Resormpartei im Königreich Sachsen hat bisher au» den Beratungen der Zweiten Kammer und den Kund gebungen de» Ministerium» de» Innern nicht die Ueberzeugung gewinnen können, daß die Regierung mit ihrem starren Fest halten am Vorschläge eine» gemischten Wahlsystem» unter Etn- sührung sogenannnter KöiperschastSwahien da» allgemeine Volks- Interesse vertreten hat. Ebensowenig vermag die Deutsche Reform partei tn dem Langhammerschen Kompromiß, da« zwischen Nationolliberalen und Konservativen vereinbart worden, ein« er sprießliche Lösung der Wahlrechttsrage za erblicken. — Wird ein Zurückgrrisen aus da» olle Landtag»wahlrecht mit einem dem Geldwerte entsprechenden Zensus heute nicht mehr sür tunlich erachtet, so glaubt die Deutsche Resormpartet, unter Be ziehung aus ihr« Entschließung vom 27. Juli 1907 und die Aulsüheung de» Abg. glmmermann in der Zweiten Kammer, doch an ihrer Anschauung jesthalten zu müssen, daß nur ein gleiche», dierekte» und geheime» Wahlrecht mit Verhältniswahl und Wahlpflicht geeignet erscheint, di« Grundlage abzugeben sür rin neue« LandtagSwahlrecht, da» dem Lande Sachsen den inneren Frieden wiedergibt und eine fortschreitende Entwickelung zum Heile der gesamten schaffenden Arbeit gewährleistet. — Aeußerft reichhaltig ist die Tagesordnung sür die am 26. September in Schelbenbrrg stattfindende dietjährtge Ab- geordnetenversammlung de» Erzgebirgtverein». Außer dem Jahre»- und Rechnungsbericht und der Wahl de» Orte» sür die nächstjährige Tagung sind verschiedene Unterftützung»gesuche, von CarlSseld, Walkenstrin, Zöblitz, Eibenstock, Tellerhäuser, und andere Anträge zu erledigen. Der Zweigverein Leipzig wünscht eine Verbesserung der Wegekarte, Freibng eine Aenderung der Bezeichnung der Wegelängen an den Kilometersteinen, Planitz Maßregeln gegen zu hohe Preise im Erzgebirge. Lauter einen Neudruck Lehmannsch» Schriften. Ein Antrag de« Vorsitzen den vom Preß- und B«rkehr»au»schuß will die Errichtung der Schlllerheibergen regeln, ein solcher von Freiberg die Behand lung der llnterstützung»gesuche, ein Chemnitzer Antrag die Miß- stände im Sommersrischenverkehr beseitigen. — Eine beherzigen»«»!« Mahnung richtet Herr Amt»- hauptmann v. Bose an die BezirkSeingesissenen im obere» Vogtlande. Sie lautet: »Bedauerlicherweise tauchen neuerding» auch Im oberen Vogtland« an Häusern und Scheunen Reklame- schilder aus, durch die aus grellsarbigem Untergrund« in Rtesen- lettern verschiedene Waren, wie Selsen, Zigaretten, Sekt usw., empfohlen werden. Entsernt soll nicht der Wert verkannt «erden, den «ine geschickte Reklame heutzutage sür Handel und Gewerbe hat; aber alle» an seinem Orte und zu seiner Zeit! Durch derartig« Schilder wird da» Bild unsere» landschaftlich so schönen Vogtland«» vielfach in häßlicher Weise verunstaltet. Hat ein mal der Entwurf eine» Gesetze» gegen die Verunstaltung von Stadt und Land, den di« Königlich« GtaatSregierung tm Land tage vorgelegt hat, Gesetze»krast erlangt, so wird voraulfichtlich aus Grund der darin enthaltenen Bestimmungen gegen dies« Verunstaltungen einzuschreiten möglich werden; immerhin aber wird die Beseitigung der Schilder schwieriger sein, ai» wenn von vornherein die Grundbesitzer die Anbringung derselbe« nicht zulaffen. Ich richte de»halb an die Bezirklringeseffenen die ebenso herzliche wie dringende Bitte, im Interesse der un geschmälerten Erhaltung der Schönheit unserer gerade in diesen Tagen so vielgerühmten Landschaft die Anbringung von un schönen Reklameschildern, die ihnen nur geringen Gewinn bringt, nicht zuzulafsen.' — Vor der dritten Strafkammer de» Chemnitzer Land gericht» begann am Donner»tag der Prozeß gegen den der Er pressung angeklagten früheren Expedienten der Chemnitzer Ort»- krankenkasse Amandu» Schubert und zwei Genossen. Schubert erregte seinerzeit mit einer Broschüre Aussehen, die Enthüllungen Uber skandalöse Vorgänge in der Chemnitzer Ort»krankenkasse brachte. Im April und Mai 1906 schröpften die Angeklagten den 83 Jahre alten Privatmann L. um 1200 Mark, indem sie ihm drohten, soll» er nicht zahle, würden sie ihn wegen Beihilse zum Verbrechen nach Z 218 in da» Zuchthou» bringen. Zm Juli und August begingen Amandu» Schubert und sein Genosse Raube einen Trpreffung»versuch an dem Etsenbahndirektor a. D. B. in Friedenau bei Berlin, dem sie mit einer Skandal broschüre über seine Familienverhältnisse drohten, soll» er nicht zur Hergabe einer Summ« bereit sei. Unter gleichem Vor wand suchten di« Angeklagten den Chemnitzer Art Or. Kr. um ein paar blaue Scheine zu erleichtern. Weitere Erpreffungl- bezw. Nöt>gung»vilsuche unternahmen die Angeklagten an dem Ehepaar Br. tn Rochlitz, an einer Frau M. in Chemnitz und an dem Schutzmann Sch., ebenlall» in Chemnitz. In der Ver handlung wurde weiter sestgestellt, daß Schubert von der Ver öffentlichung der Broschüre: Ein Musterinstitut de» sozialistischen ZukunslSstaate» oder wie e» in der Ortlkrankenkaffe zu Chemnitz zugeht, mit mehreren Personen in Unterhandlung stand, um gegen entsprechende Vergütung einzelne Stellen tn der Schrift au»zulaffen. Da» Urteil wurde am Sonnabend mittag gestillt. Amandu» Schubert erhielt wegen vollendeter und versuchter Er pressung ein Jahr und vier Monate Gesängnt», der Angeklagte Raabe wegen vollendeter und versuchter Eepreffung sowie Nötigung neun Monate Gesängni», Ammon Schubert erhielt ebensall» neun Monate Gesängni». Sämtliche Angeklagten bekamen außerdem noch je zwei Ich« Ehrenrechttverlust. — Wegen ein paar Bettelpsennigen in den Tod. Aus traurige Weise endete der Bettelgang «ine» Handwerksburschen tn Käntgstein. Er wurde von einem Schutzmann beim .Fechten" abgesaßt und sollte ihm zur Wache solgen. Der Mann riß aber au» und sprang, um seinem Versalz» zu entkommen, in die nahe Elbe. Ob er nicht gut schwimmen konnte, ob ihn ein Schlag tras oder ob er de» Schwimmen» völlig unkundig gar au» Verzweiflung tn da» Wasser gegangen ist, — genug, der arm« Kerl ertrank. Man fischte ihn ai» Leiche au» dem Strome und stellte au» seinem Arb«it»buche lest, daß er «in Fleischer geselle au» Zittau i. S. und 44 Jahre alt war. (Weitere Nachrichten au» Sachsen stehe Beilage.)
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