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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.03.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-03-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188503061
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18850306
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18850306
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1885
- Monat1885-03
- Tag1885-03-06
- Monat1885-03
- Jahr1885
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.03.1885
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L269 «statt. der Kiqce rc. der zweit« Stcucrtermft» aach einer MnAeren Zahl von EinheUSsätze» wird erhoben werden leimen. * Leipzig. 5. März. Ihre Majestät die Königin Zarota gebraucht wie im Vorjahre eine Cur in Mastage Mid schwedischer Heilgymnastik bei Frl. Lina Neumann in Dresden. Die günstigen Erfolge dieser nicht neuen 2'urnielhstc haben in den letzten Iabrcn derselben Eingang in den allerböchsten Kreisen verschafft. Bereits im Jahre l?52 errichtete De. Albert Neumann. KreiSphysiku» rc., Onkel er» Frl. Lina Nerrmann. in Berlin die erste Heilgymnastische Anstalt, nachdem er erst auS eigenen Mitteln, später aus »osten de» preußischen Staat» und im Austrage de» Herrn Minister» der Mediciual-Angelegenheiten Studienreisen nach Siockdolm, London und St. Petersburg unternommen hatte, .frl. L. Neuniann verbindet mit hohem Ernst. Kraft und Ausdauer in ihrem schönen Berufe ein liebenswürdige» Wesen und hat so schon manchen schmerzlich Leidenden Trost, Linde» kung und Genesung gebracht. * Leipzig. 5. März, vom Rathe der Stadt Leipzig sind im Monat Februar 1885 nachvrrzeichnete Ztrasversügungen wegen folgender Uebertretungen erlasten worden: Vorschriftswidrige» Fahren mit bespannten Fuhrwerken 28, Stehenlasten bespannter Fuhrwerke aus den Straßen ohne Aussicht und ohne die vorschriftsmäßigen Vorsichtsmaßregeln 35. Schlafen der Geschirrsührcr während x» FahrenS 2, ungenügende Befestigung der Ladung auf Fuhrwerken 6, fehlende oder mangelhafte Bezeichnung der snihrwcrke 20. Absahren von Dünger außer der dazu be- ilimmten Zeit 14. Befahren der Trottoirs und Fußwege mit Hand» und Kinderwagen 15, Begehen der Trottoir» und mßwcge mit umfangreiche» Gegenständen 2V, ordnungs widrige» Ausstellen von Wage». Karren. Kisten und dcrgl. ans den Straßen und andere Hemmung« de» Verkehr» 15, undcsugte» Standmachen zum Verkauf von Obst oder anderer Daare aus den Straßen 4, Ausstellen von Blumentöpsen vor Sen Fenstern ohne sichere Verwahrung 1. AuSgießcn von Flüssigkeiten oder AnSwersen von Unrath und dergl. au» den Häusern auf die Straßen 5. Straßenvcrunreinigung 14. unter lassene Reinigung der Straßen seitens der dazu Verpflichteten 7, unterlassene Reinigung der Trottoir» und Tagerinnen von Schnee 10. Unterlassen de» Streuen» von Sand. Asche oder Lägespänen bei Glätte zur Erhaltung eine» sicher gangbaren Fuß wege» >3. Uebertretungen der zum Schutze der Promenade» be liebenden Vorschriften 2, Ucbertretung der Vorschriften über Schon- und .Hegezeit de» Wilde» l. Feilbalten unlerwickt'ger Butter oder unterwichtigen Brode» 11. Uebertretung der Be stimmungen über die Sonn-, Fest- und BußtagSseier l l. Ver schwendung von Wasser aus der städtischen Kunst 1. Umher lausenlassen von Hunde» ohne Maulkorb, beziehentlich Steuer lichen 17. Uebertretung von Vorschriften über die Militaiv Pflicht 13, Uederschreitung der Musik-Erlaubniß 54. Musiciren chne Erlaubniß I.unterlasteneGewerbcanmeldung 7, unbefugte» stolportiren 1, Beschäftigung von Arbeitern unter 2l Jahren ohne Arbeitsbuch 7, Uebertretung der Bestimmungen über Verwendung jugendlicher Arbeiter l. Uebertretung de» Trödlrr- NegulativS t. Uebertretung de» ImpsgesctzeS 38, Uebertretung te» Regulativ» über den Milchverkaus l. Uebertretung de» NcqnlativS, die Einrichtung und Reinhaltung der pneumatischen V erdruckapvarale i» Leipzig betr., 3, Bedecken tranSportirten rohen Fleische» mit schmutzigen Tüchern 4. verbotene Ab lagerung von Schutt 6. andere Uebertretungen 3. Außerdem wurde» durch oie NathSwache wegen verschiedener Ueber- lrelungen 81 direkte Abstrafungen zu je 1 »E vor- zi>lo»»nen. - Leipzig, 5. März. Zu dem heutigen LicitationS- lermine, betreffend die Versteigerung von 8 der Stadt- -emeinde gehörigen, zwischen der Bork-, Psaffendorser-, Yneisenau- und Nordstraße gelegenen Bauplätzen, hatten sich 35 Bieter eingesundcn und sind folgende Höchstgebote gethgn worden: Platz Nr. 4 von 742.96 Ou -Mcler Flächengchalt 26.100 742.98 - . 27.300 - - 6 - 494.18 « . 33.500 . , « 7 - 425.50 - - 28.000 - - » 8 » 425.50 - - 26 500 , » « 9 . 494.18 » - 32 000 . » » 10 » 742.96 « - 22.100 - » - 11 - 742.96 « » 22.100 - * Leipzig. 5. März. Der Vorstand de? National liberalen Vereins im Königreich Sachsen hat in diesen Tagen dessen Angehörigen einen Nachtrag zu dem Mit glieder-Verzcichniß dieses Verein» zugehen lasten, woraus erhellt, dag in der letzten Zeit eine beträchtliche Zahl neuer Mitglieder, und zwar nicht blo» in und um Leipzig, son dern auch in mehreren Provinzialorten dem Verein hinzu- zetielen sind. Der Vorstand hat zugleich bekannt gegeben, daß vom tO. d. M. der Gmeralsecretair der nationalliberalcn Partei. Herr Ernst Jerusalem in Berlin, aus Bcran- l.isiung der Parteileitung eine auf zehn Tage berechnete Nundreis« in Sachsen unternimmt, um in den Orlen, wo die» von den Parteigenossen gewünscht wird» Vorträge zu halten. L. V. Veranlaßt durch da» große Elend, welche» im Lause de» Monat Januar in Folge von außergewöhnlich zahl, rächen und großen Lawinenstürzen über verschiedene dervberitalrenischen Alpenthäler gekommen und deste» im „Leipziger Tageblatte" bereits mehrfach Erwäbnung ge schehen. bat sich die Sectio» Turin de« Oftrb alpiao ttn>i»no an die Section Leipzig de« deutschen und öster reichischen AlpenvereinS mit der Bitte um Beihilfe für die Nothleidenden gewendet. Mit Rücksicht daraus aber, daß die öffentliche Mildthätigkeit in der letzten Zeit mehrfach in Anspruch genommen worden, hat der Vorstand der hiesigen Section beschlossen, nur unter den SectionSmitgliedern cuie freiwillige Sammlung in der Weise zu veranstalten, daß diese gebeten werden, etwaige Gaben an den Eassirer Herrn Eonsul Novum (Brühl 18) gelangen zu lasten. Die Scclion ist j-doch gern bereit, fall» außerhalb der Sectio» stehende Alpen- und Naturfreunde und mildthätige Herzen ihr Scherslein zur Linderung der Noth in jenen armen Alpenthälern beizutragen wünschen sollten, etwaige a» die obige Adresse gelangende Beiträge mit ihren in der nächsten Zeit abgehenden Sendung lastenfrei mit zu übermitteln. * Leipzig, 5. März. Die studentische Adresse, welche am 1. April dem Fürsten Bismarck durch eine Deputation überreicht werden soll, liegt noch bi» künftigen Montag, den 9 März Abend» 8 Uhr aus dem königl. Univerfitätsgerickte (SrnatSgebäude de« Augusteum» 1. Etage) zur Unterzeichnung aus. Bereit» jetzt weist die Adresse eine sehr stattliche Anzahl ran Unterschriften ans, obgleich die Corporakionen und studentischen Vereine die ibnen übermittelten Specialbogen roch nicht zurückgcsendet haben. —o. Leipzig, r>. März. Der PfleqerauSschuß der Samm lungen de» „Verein« für die Geschichte Leipzigs" hielt letzten Mistwoch Abend «ine Versammlung, in welcher der Vorsitzende. Herr Georg Müller, zunächst die erfreuliche Mittbeiluuz brachte, daß wiederum namhafte Bereicherungen der Sammlung» erfolgt sind. Dank dafür verdienen die -erre» Direktor vr. Wustmann, Ferdinand Jost, die staumauu'schen Erben und einige Ungenannte. Durch die Munificen» de« Vorsitzenden wurde eine Anzahl Rabmen sür interessante, in die SammlunqSvorlagen gebrachte Bilder zejiistet. Der Antrags für den Pflegerausschuß eine neue Ge- 'chästsorbnung zu beschaffen und die im Entsicliungvjahre de« Verein«. 1867. entstandene» bezüglichen Bestimmungen der selbe» zu Grunde zu lege», fand einstimmige Annahme. Einer Bespri kirch« drohend« Beseitigung de« kostbaren au« dem Jahre l7l2 stimmende» Altar«, emer pietätvollen Stiftung, und te» d«ch sei, herrliche« Schuitzwerk «»«gezeichneten Fürsten stuhle«. mit dem Bllbniß Kurfürst Johann Georg'» de» III.. von >834. schloß sich der Hinweis an. aus den kunstreichen Tausstein der ThoniaSkirche auS Lein Anfänge deS >7. Jahr hundert«, mit reicher Alabastersculptur. de"'c» in Holz unk Alabaster gleich künstlerisch schön gearbeitete Decke der Ge- schichtS-Vercin, gegen Revers, in seinen Sammlungen ver wahrt. Daß er hierher kam. ist ein Glück, indem er bereit» beschädigt au» Staub und Geröll hervorgeholl wurde und so dem Verderben entging. Er wird sür de» bevorstehenden üssentlichen Besuch der «Sammlungen dem Sculpturensaale ch -H s entnommen und aus einem der Besichtigung vortheil- basteren Platze ausgestellt werden. Die W edercrössnuiig der Sammlungen sür da» Publicum wird nächsten« bekannt ge geben werden. ar Leipzig. 5 März. In gleicher Weise wie die ReichS- sechlschulen, haben sich die deutschen Kriegervereine da» Ziel qesteckl. durch eifrige» Sammeln die Mittel zu beschaffen ein Waisenhaus zu gründen und zwar sür die Waisen ehemaliger Baterlandsvertheidiger. Bon hoher und höchster Seite findet dies Streben nicht nur wohlwollende Theilnahme. sondern auch thatträslige Unterstützung. So bat unter anderen S. Hoheit der Herzog von Meiningen da» Schloß Glück»- burg zu Nömhild sür die Zwecke de» deutschen Krieger- waisenhcuisc» zur Verfügung gestellt, während aus der anderen Seite die Militairvereine bereit« eine bedeutende Summe sür dasselbe ausgebracht haben. Zur Förderung diese» Ziele« hielt der Deutsche Kriegerverein zu Leipzig gestern im Dereiu-locale „Eldorado" einen UukerhaltimgSabend ab, der sich eine» recht zahlreiche» Besuche» erfreute und dessen Einnahme «ne recht erfreuliche war. Die gebotene Unterhaltung bestand in der Ausführung der beiden einaktigen Lustspiele: „Die Tochter Pharaoni»" von Kctzebue und „Eine möblirte Wobnung" von Görner. In beiden Stücken wurde recht munter und brav gespielt. Ferner ge langte da« „Adagio" au» dem Kaiserguartett von Haydn, „Variationen über ^ir ruris»", Solo sür Violine von Bcrlot und „Souvenir äs 8t. Petersburg", Solo sür Violoncello von Serdai« in aucrkennenSwerther uudsschr beisallig aufgenommener Weise zum Borlrage. Den Schluß bildete selbstverständlich da« unvermeidliche Tänzchen. — Zur Ergänzung de« in der vorigen Nummer enthaltenen Berichtes über die Jubelfeier und Fahnenweihe de« „60 r Verein»" theilen wir noch Folgende« mit: Da» um die Förderung de» Sammelwerke» sür den Fahnensond» und da» Arrangement der ganzen Festlichkeit besonver» verdiente Vor standsmitglied Herr Nudlosf. welcher die Ansprache bei Ueberrcichung der Fahne dielt und dabei im Besonderen de« Begründer» de» Verein». Johann Karl Ecke dankend gedachte, hatte den ehrenvollen Auftrag erhalten, in Vertretung de» KeUner-Berem» „Saxonia" zu Dresden einen goldenen Nagel mit der Devise „Äoblzuthun und mitzutheilcn" einzuschlagen und eine gleiche Fadneninsignie balle auch der Edeunntzer Verein gestiftet, während der Verein zu Halle a. S. außer einem der Fabne zugcdachtcn goldenen Nagel ein prächtig aus- qesührte» photographische» Tableau mit den Portrait» der Muglieder durch seinen Vorstand Herrn Scholle über reichen ließ. * Leipzig. 5. März. Da» silnfteStiftungSfest der hiesigen Gesellschaft „Terpsicbore I". welche» gestern im Etablissement Vcnorand abzchalten wurde, bot den Mit gliedern und Gästen einen genußreichen Abend, da man aus eine möglichst vielseitige Ausstattung de» Programm» bedacht gewesen war. Vor Allem fanden die GesangSvorlräge de» Frl. Guntber, die von Herrn Ficker vorqetragcne Ouverkure zu „Peter Sckinoll" und eine Ensemble-Nummer, „Frühling»» reigen", getanzt von je 12 Damen und Herren, allgemeinen Bosall; allen den zur Ausführung kommenden Nummern de» Programm« war ein gründliche» Studium vorangegangen. Ein Ball bildete den Schluß des StijtungtsesteS. * Leipzig. 5. März. Zu der aus gestern Abend einbe- rusenen außerordentliche» Generalversammlung der Kranken- casse „Vertrauen" zu Leipzig hatten sich 70 stimm berechtigte Mitglieder eingesunken. Der einzige Punct ker Tagesordnung betraf die Beschlußfassung über event. Ab änderung der Statuten und deren Anpassung an da» Neich»- krankenverficherniigSgesctz zum Zwecke der Befreiung der versicherungSpflichtige» Mitglieder vom Verbleibe» bei der OrlSkrankcncasse ober Gemcindeversicherung. Ein voni Direktorium und Ausschuß gestellter hierauf gerichteter Antrag wurde nach eingehender Begründung und kurzer Debatte einstimmig angenommen und dem Gesammtvorstande Vollmacht ertheilt, diese Aciideriingen selbstständig ohne vor herige Einberufung und Mitwirkung einer Generalversamm lung vorzunchnien. z — „Jacob und Israel" heißt eine soeben bei ' W. Diolet in Leipzig erschienene Predigt de» Herrn Pastor I). Dreydorss. Dieselbe behandelt eine wichtige Frage der religiösen Erziehung und dürste darum auch sür Solche, die aus einem anderen Standpunct stehen, von Interesse sein. — Herr Alphonse Scheler (prokessour äs äiotion ä I'blnivLrditä äo Oöliövs et osiieier ä'^caäümio äs l'vnivorsitä ä« b'rancs). der am Montag, den 9. März, im Saale de» Hotel de Prusse eine Lorrbo littärairo kravtzaiss ver anstaltet. hat kürzlich in Frankfurt a. M. und in Berlin großen Erfolg gehabt. Hoffentlich wird der Genannte auch in Leipzig ein zahlreiche» Auditorium vereinigen. Die Vor lesung wird poömes, koßsies, LcLues äo Oombäios, Lloucr- lognsr etc. enthalten. — Die sür heute, Freitag, im Hotel de Prusse annoncirte Reuter-Vorlesung de» Herrn Ma? Schwartz findet de» Bußtag» wegen nicht statt. * Leipzig. 5. März. Im hiesigky Zoologischen Garten ist der Nackt vom Montag zu», Dienstag ein Tiger geboren worden, doch ist seine Erhaltung noch fraglich, da die alte Tigerin ihr Kleine» nicht säugt und ehe es von derselben entfernt werden konnte, beinahe erstarrt und leblo» war. Es bedurfte einiger Zeit, ehe das kleine Wesen etwa« Milch zu sich nahm, welche mittelst Saugflasche ihm beigebracht wurde. ) Leipzig, 5. März. Wiederholt haben wir mitgelheilt, daß neuerdings sogenannte „Haustyrannen" ans ihrer eigenen Wohnung baden polizeilich entfernt und aus den Naschmarkl zur Rübe gebrach: werden müssen. Ein solcher Fall kam gestern Abend wieter hier vor und zwar machte es sich nothwcndig, baß man einen in der Plngwitzer Straße wohnhaften Dachdecker wegen abscheulichen Hausscandals und Ungehorsams gegen die polizeilichen Rnbegcbvte aus seiner Behausung abbolte und ans de» Naschmarkt versetzte. In einer Restauration der Nürnberger Straße »wischte man gestern Abend einen Zechpreller, der. nachdem er jur 2 .-tt gegessen und getrunken hatte, sich heimlich ebne Bezahlung oavon drücken wollte. Da der Bursche ohne jeglichen Geldbesitz war. kam er vorläufig aus de» Naschmarkl zur Hast. — In der Person eine» Fleischergesellen auS BisckofsSgriin wurk-> beule Morgen in einer hiesigen Herberge wieder einmal ein L egit i m a t > o n-jälsche r polizeilich aus- grzrissen und ebenfalls verhaftet. * Leipzig. 5. März. Von der dritten Strafkammer de» hiesigen köncgl. Landgericht« wurden in den heutigen Hauptvcrhandtiingen verurlbeitt: 1) rer Kellner Kar! Heinrich Ludwig Kill» er aus Steingau wegen TiebstahlS zn 8 Monaten Gefängnis!, 2) die Dieustmagd Wilhelmine Minna Hingst au» Großkugcl wegen Betrugs und DiebstablS zu 1 Iahe Gcfängniß. 3) ker Barbiergehilse Karl AugustLang auS Niederau wegen Verbrechen« gegen den tz. 176,» des R.'Str.-Gcs.-B. zü 1 Jahr Gcfängniß. p, «pmde zu leg«, fand einstimmige »anahm.. Einer R.-lstr.-G-s.-B. zu 1 Jahr Gesängnitz. chuna Über die he, der jetzig« Restauration der Thomas- * Gobli». 4. März. Am gestrigen Abend feierte die drohend« Beseitigung de« kostbar« au» dem Jahre seit 1877 bestehende Lehrerconsrreuz sür Gohli« und Umgegend ihr StistungSsest, wozu zahlreiche Einladungen ergangen war«. Nach der seiten« de« Vorsitzenden, Herrn Schuldirektor Lotze. stattgesundenen Begrüßung der Fest- versamwkung trug Herr Lehrer Kneiß zur Anregung der Lachmuökeln einen hninorisiiscken Prolog vor. Hieran schlossen sich ocrsthickene seilen» der Eonjerenzinitgliedcr unter Leiluiig deS Herrn E. Schellenberg vorzüglich ausgesührte l^borgesänge. Herr und Frau Schmidt gläuzlen durch zwei Lieder von Kosckat und ein Duett von Äbt. Der bekannte Sänger. Herr Gust Krauße. brachte, wie zn erwarten stand, mit seinem treffliche» Organ mehrere Lieder von Schubert ic. meisterhaft zum Vortrag. Die reizende „Sere nade für Flöte und Elarinetle von Ti'tel" machte den be- tbeiligten Mitgliedern der Capelle de» 107. Regiment« alle Ehre. Einen Durchschlagenden Erfolg hatten die urkomischen Stücke: „Flotte Sänacr" von Moritz Peuschel und „Einer muß heiratheu" von Noderich Benedir Unter de» Personen de» Lustspiel» glänzte Frau Weßnig (bekannt unter dem Namen Gutperl) al» treffliche Lehrmeisterin der übrigen: Fräulein Rothe, Herren Lehrer Reichardt und Schneider. Den Vorträgen folgte znm Schluß ei» längere» Tänzchen. * Gohlis. 5. März. Die hiesige Schule wird zur Zeit von 1905 Kindern besucht. Die Selecta (Abth. X) besteht au« 11 Classcn mit 31S Schülern. Die Abt Hei lung 8 gliedert sich in 16 Knaben-, 16 Mädchen- und eine gemischte Claffe — 1586 Schüler. Ausgenommen wurden Ostern 1884 312 schulpflichtige Kinder; zugezogen sind im Laufe de» Schuljahre« 189. sortgczogen N4 Kinder. Die Zahl der Confirmanvcn beläust sich aus l63. Gestorben sind seit dem l. April v. I. 23 Kinder. Die Zahl der sür da« neue Schuljahr angemcldeten schulpflichtig« Kinder be trägt 322 und wird sich bis zum Anfnahmetermine voraus sichtlich noch steigern. — Die Fortbildungsschule zählt in 5 Classen 171 Schüler, von denen mit Ende de» Schuljahre» 52 entlast« kwerden. Di« Bildung einer 6. Elaste ist sür Ostern vorgesehen, lieber die Stärke de» Lehrerkollegium» haben wir neulich berichtet. — Im verflossenen Schuljahre Hab« ansteckende Krankheiten (Scharlach. Diphtheriti» und Masern) die Schulversäumniffe außerordentlich gesteigert und in sehr empfindlicher Weise auf d« regelmäßigen Gang de» Schulunterricht» eingewirkt. G Döbeln. 4. März. Am gestrig« Morgen ist der Kalkstcinarbeiter Ulbricht au» Ostrau im Eulitz'schen Kalk werk daselbst bei einem unterirdisch« Abbau durch losgelöste« Gestein zu Schaden gekommen und ihm der link Over«rm und der linke Unterschenkel zerschlag« worden. — Chemnitz, 5. März. Auch die feit vier Jahr« hier bestellende Gemeindrviakonie hat eine sehr segens reiche Wirksamkeit in dem letzten Jahre entfaltet, indem nicht weniger al» 220 Krank« durch dieselbe gepflegt wurden. — In der jüngst abgehalten« Generalversammlung de» H«nd- werkervereiii» entrollte Herr Stadlrath Ruppert ein eingebende« Bild über die Eriolge und Wirksamkeit desselben. Der Verein zählt jetzt 1505 Mitglieder und die von ihm geleitete gewerbliche Fortbildungsschule erfreut sich einer außerordentlichen Frequenz. Beweis sür der« Blüthe ist der Umstand, daß obwohl an Schülerbeiträgen 6771 eingezahlt wurden, sich doch ein Zuschuß von 7954 nöthig machte, zu dessen Deckung der Staat, die Gemeinde und der Verein selbst beitrugen. — Aus dem Schillerplatze beginnt man mit den Vorarbeiten zu dem Bau der Petri kirche, indem man eine Anzahl Bäume auShebt. em Vorgang, der in manchem Gemüth wiederum den kaum beschwichtigten Unwillen weckt; hoffentlich beruhigt man sich damit, daß diese Zerstörungsarbeit sich nur aus ein« verschwind«» kleineren Theil des Platze» erstreckt. * Zwickau, 5. März. Ein bi« vor wenig Tag« in Leipzrg in Stellung gewesener Weinküper Namen» Paul C.» 24 Jahre alt, hat gestern Abend einen Selbstmord versuch gemacht, indem er sich mittelst Revolver» in den Unterleib schoß. Die Kugel ist aber, anscheinend ohne innere edle Theile sehr verletzt zu haben, im Körper sitzen geblieben, und wurde C. mittelst SiechkorbeS in da« SlaLtkrankenhau« traa-pvrtirk vermischtes. — Der Berliner Magistrat hat die Bevölkerung«, zahlen der Residenz für die Zeit vom Jahre 1850 bi» 1884 zusammenstcll« lassen. Nack der mittleren Bevölkerungs zahl geschätzt, betrug die Gesammlbevölkcruna 1850 am Schlüsse de» Jahre» 419,720 Seelen, davon 402,173 Civil- und 17.547 Militairpcrsonen; 1881 am Schlüsse de» Iahrc» 1,263.196. davon 1,243,162 Civil- und 20,034 Militair Personen. Ein Zuwachs durch Wcichbilderweiterung erfolgte am l. Januar 1861 mit 29,500, am 1. Juni 1878 mit 2192 uuk am 15. Januar 1881 mit 168 Personen. Die Militair, bevölkcrung erfuhr einen Abgang am 30. September 1884 durch die Verlegung de» Garve-Schötzen-Bataillon« nach Lichlerfelde. Wäre zetzt k.r von Cl'iclotleuburg beantragt« Jneorporirnng der räumlich mit Beum zum Theil schon eng verwacksen« Charlottenburger Commune in die Berliner von den städtischen Behörden Berlin» genehmigt wordm. so würde sich die Bevölkerung Berlin» noch um 30—40,000 Seelen vermehrt haben. Ein großer Theil der reichen „Berliner wohnt jetzt nicht in Berlin, sondern in Charlottenburg, und einige der elegantest« Dillenstraßen erstrecken sich zum Theil aus Charlottenburger Grund und Bode». In mehreren ^ällen ist die eine Halste der Straße Berlinisch, die andere iharlottenburgisch. — DaS „ä) testeSemester" unter den Zuhörern deS Geh. MedicinalrathS Prof. v. Bergmann in Berlin repräsentirt zur Zeit Ercellcnz v. Lauer, der langjährige Leibarzt unsere» Kaiser». Trotz seiner 8t Jahre erfreut sich I)r. v. Lauer einer so großen Rüstigkeit de» Körper», wie de» Geiste«, daß er e« sick noch gestatten kann, gleick den Student« die klinischen Vorlesungen de» berühmten Universitätslehrer» zu besuchen und zwei volle Stunden hindurch den Vorträgen und Operationen zu folgen. — Wilhelmshaven, 2. März. Au» Anlaß der Ein sührung der elektrischen Beleuchtung aus dem Artillerieschulschiss „MarS" hat am Sonnabend Abend der Commandant desselben, Herr Capital» z. S. GlomSda v. Buchholtz eine Festlichkeit aus diesem ebenso prächtigen als mächtigen Schiff gegeben, wie sie in ähnlicher Weise noch nie auf einem Kriegssckiff gefeiert worden sein mag. DaS „WühelmSbavcner Tageblatt" berichtet darüber: Al» Gäste waren geladen der Cbes der Admiralität General, tienlenant v. Tavrivi. der Cyes der Nordsecstatwn. Gras v. MontS, das gesammte OskiciercorpS vnd die Spitzen der hiesigen kaiserlichen, lSnigüchen und städtischen Behörden. Dos zum Schutz gegen die Witterung im Winter mit einem soliden Oberbau versehene Schiss zeigte aus Oberdeck eine überraschend splendide Dccorotton. Tic Holztheile deS Oberbaues waren völlig verdeckt durch den äußerst geschmackvoll acraugirten Schmuck von Flaggen und üppigem Grün. Mittschiffs waren sreundlich« Boskelts mit lauschigen Platzen im Grüne» her- gestellt, auch »in Springbrunnen schlte nicht. Um den großen Dainpsichorustein dem Anblick zu verberge», war derselbe vyramidea- artig von Gewehren umstellt, die in ihrer geschmackvollen Brnppirona mit durchslochtenem Grün den Reiz des Ganzen erhöhten. Aus erhöhtem und ebenialls geschmackvoll decorirtem Podium concertirte die auS Monnichasten des „MarS" bestehende Kapelle, welche eS unter der bewährten Leitung ihres Lapellnicisters, Herrn Zander, bereits zu einer sehr bemerkenswerthen Tüchtigkett gebracht bat. lieber das Ganze verbreitete das elektrische Licht aus Teck, in zwei Bogenlichtern von je tausend »erzen Leucht- kcajt brennend, em« zauberischen milden Glanz, nahezu Taqcshelle hrrvorrusend. Der Eingang von der Falreepstreppe aus wurde durch einen oliehrwürdig costümirten Gott Neptun bewacht. Die Bedienung der Gäste wurde von einer Anzahl Matrosen in Lostüm überseeischer Nationen, Kamrruuneger rc. ouo- gefüdrt, wo« den Eindruck des Phantastisch« noch erhöht. Die Festlichkeit bestand aus Loncert, denen dritte Nummer, „Für Jeden Etwa»", Potpourri von Zander, lclondrr» beisallig ausgenommen wurde, au« Männergesang. vorgctragen von dem aut Angehörigen de« Schiffet gebildeten sehr leistungtsähigea Gesangverein, ans einer Ballsestlichkett und Souper, welches in der Batterie servirt wurde. Nach 12 vhr hatte der „elektrische Ball", wie dl; schöne Festlichkeit aus dem Programm benannt war, sein Ende erreicht. --- Marienburg, 2. März. Eine sonderbare Be sitzergreifung. Die folgende Geschickte i» dem „Graudenzer Geselligen" liest sich, al» ob eö sich uu> eme Besitzergreifung »i Afrika handelte. Eine bcnackbarte La»dgemei»de B. hatte schon seit einigen Jahren ihr Augenmerk ans eine in der Nogat liegende, ibr angrenzende aiigcbaittc Kampe gerichtet, die nachweislich über hundert Jahre m unbestrittenem Besitz: der im große» Werker belegen« Gemeinde W. ist. Um sich in den Besitz dieser Kampe zu setze», ging die Gemeinde B. aus solgende Weise vor: Sie benachrichtigte die Gemeinde W. ganz einsach, daß sie an einem bestimmten Tage die ihr an grenzende Kampe in Besitz nehmen werde. Und wirklich setzten sich die wehrfähigen männlich« Bewohner der Ge meinde B, ungefähr 90 Man» stark, an dem angekündiate» Tage unter Anführung de» Gemeindevorstehers als ihre» natürlichen Hauptmanne« in Marsch nach der bewußten Kampe. Hier angekommen» hißt« sie eine Fahne auf. nahmen zwar von dem Protest der anwesenden Teputirten der Ge meinde W Notiz, ließen sich aber nicht weiter beirren, sondern warf« Grenzhuael aus und lheiitcn sich ungefähr in di> Hälfte der Insel. Aus den Ausgang dieser Geschichte darf man wohl gespannt sein. — Bon der Commission für daSMaria-Theresien- Monument in Wien wurden die Reliessigur« sür diese» Monument, die unterhalb deS Thronsitzes der Kaiserin zn sieben kommen, und zwar an der Stirnseite: Bartenstein. Starhemberg und Mercy; an der Rückseite: Lasen, Hadik und NadaSky; an der rechten Langseite: Grassolkovick. Bruckenthal, Rigger. Martini und Sonnenscls; an der linke:: Langseite: Eckhel, Preyer, Gluck. Haydn und Mozart, Alle nach Modellen deS Professors Zumbusch, an die Firma „Röhlich und Hönninger" zur Ausführung im Bronzegu übertragen. Der Unterbau zum Monument ist im vorige:: Herbst noch vollendet worden; im März wird mit k Versetzung der Werksteine zu dem mächtigen Sock, diese» Monumente», mit km Arbeiten zur Aussiellui. der Bassin» um da» Monument herum, dann z Wasserleitung, endlich zur Herstellung der Garten - Anlage >. zwischen den beiden Hof-Museen geschritten werden, tu. m Uebereinstimmuug mit der Umgebung gebracht, grc>, artig zu werden versprechen. Diese Anlagen wird nach de: Plänen de» Hof-Architekten Baron Hasenauer der Hofgarten- Inspector Vetter besorgen. Im nächsten Jahre sollen di: Figuren und Statuen alle eingesetzt und im Jahre 1887 da» Monument selbst sreigestrllt werden. — Im Antikcn-Cabinet der kaiserkichen Kunstfamm- lungen in Wien befindet sich zur Zeit der Kopf der Statu: eine» jugendlichen Hercules von großer Schönheit. Während die Gesichtspartie mit außerordentlicher Feinheit durchgesübrt ist. hat der Künstler da» Haar ersichtlich ein wenig nachlässig behandelt, doch ist e« zweifellos, daß da« Kunstwerk der besi« Zeit römischer Kunst, dem ersten Jahrhundert, angchört. Äußer diesem Kopf wurde bisher nur »och eine Hand und der Zeigefinger der zweit« ausgefunden, und zivar ist der Fundort KittuS bei Sinj in Dalmatien. Der Fundort und somit auch da« Kuustwerk ist im Besitz de» Franziskaner- Convent«, der an dieser Stelle »och wettere Nachgrabung« anzustell« beabsichtigt. Für die Wiener KiinsUammlunaen soll jetzt von dem nahezu in doppelter Lebensgröße ansgeflihrten Kops, dessen „Entdeckung" der Convent eigentlich dem Eusto» am Wiener Bntiken-Cabinet» Or. Schneider, zu dank« hat, ein Abguß hergestellt werden. — Au» Innsbruck wird berichtet, daß der prachtvolle n! lreöco gemalte Plafond im Palais Taxi», darstellend SaS PariS-Urtheil, eine» der bedeutendsten Werke Martin Knoller'S, in Gefahr steht, vernichtet zu werden. In Folge neuer Einrichtung« in dem Gebäude, woselbst sich gegen wärtig die Post- und Telegraphen-Bureaux befinden, soll der Saal abgctheilt und dadurch da» Gemälde, wo nicht gänzlich zerstört, so doch auf» Aeußerste gefäbrdet werden. Knolüer'S Gemälde, welche» der 56jährige Künstler im Jahre 1786 malte, zählte unter dessen edelste und geistreichste Schöpfungen; durch die angebrachten Wappen ker Taxi-, der Dihek, OeNingen und Eprinzenstein besitzt da» Fre-eo zugleich die Bedeutung eine« historischen Denkmals. — Der Exkaiserin Eugeni« ist ein Unfall zn- aestoßrn, der sür dieselbe leicht sehr ernste Folgen hätte haben können. Al» sie am Sonntag Nachmittag, begleitet vom Herzog von Bassano, von einer Spazierfahrt zurückkehrte, wurden die Pferde beim Erblicken erne» Manne», der Kohlen ablud. scheu, und der Kutscher verlor die Gewalt über sie. Die Pferde rannten schließlich gegen einen Kaikivagen, dessen Deichsel die Brust deS einen Pferde» durchbohrte, so Laß letztere» aus de- Stelle getödtet wurde. Dadurch kam die Equipage der Ka scrin zum Stehen und die Insassen wurden aus die Fahrstraße geworfen, ohne jedoch Schäden zu erleid«. Nur der Kutscher ist schwer verletzt. — Eine Marmorbüsie Le» verstorbenen General» Gordon hat die Königin von England bei dem Bild hauer Beehm in London bestellt. Die Büste ist für den Corridor von Windsor Castle bestimmt. — LordBulwer-Lytton'S nachgelassene»Drama in fünf Auszügen ging unter dem Titel „IuniuS oder die Hausgötter" am 26. Februar imPrinceß-Theater «London zum ersten Male in Scene und errang einen durchschlagen den Erfolg. ———— > Reichstag. (Speeialberlcht de» Leipziger Tageblattes) 59. Sitzung vom 5. März 1885. Am Tisch« de- Bnnd.molhs: v. Bötticher, Bronsart v. Schellendorff. Präsident o. Wedell-PicSdors eröffnet die Sitzung um 13 Uhr 2V Min. Da» Hau» tritt in die Fortsetzung der dritten Berathung de« Etat«. Die Berathung wird beim Etat de» Reichsamts des Innern ausgenommen. Abg. Baumbach svricht seine Anerkennung über die Berichte der Fabriknisprctoren ans. Bedauerlich bleibt nur, daß die Bericht: der einzelnen Fabriiim'vectorcn an Gründlichkeit einander nicht gleich sind. Es ist dies ircitich nicht Schuld der Nabrikmipertoren, die oft viel zu große Jnspectionsbezirke zu erledigen Hab«, es liegt die» an der Organisation. Es wäre daher sehr erwünscht, wenn eine mehr einhcttkiche Regelung der Inspektion» - Be- zirke eintreten würde. Auch macht sich ein Mangel a» gleichmäßiger Instruction sür die Fabrikinspectoren fühlbar, d:e Anforderungen der Fabrikinspectoreu an die Industrie sind nicht gleichmäßig, was in Berlin verboten, ist in Süddeutschland mitunter erlaubt. Ich bitte daher zu erwägen, ob es nicht an der Zeit fei, generelle Vorschriften über die Fabrikinfpectio», über die Verhütung von Unfälle» zu erlassen: nur so kann den Mangeln der Fabrikgesetzgebung einheitlich abgeholsen werden. Stoatsiecretair v. Bötticher: Die Ungleichheit der Berichte der Fabrikinsvectoren wird immer abhängig sein von der Ungleichheit, mit der die Inspektoren die Dinge aussoff«. ES mag auch richtig sein, daß die Jnipectiousbezirke mitunter zu groß sind, aber hier Abhilfe zn schassen ist »ach der Gewerbeordnung nicht Sache de« Reiche», joudern der Einzelstoaten und ich bitte daher, etwaige Beschwerden in de» Einzellandtagen zur Sprache zn bnagen. Was den Erlaß genereller Vorschriften znr Unsallverhüking betrifft, so ist die Regierung zu der Anschauung gekommen, daß et nicht möglich ist. jetzt generell« Borschristeii sür all: Betriebe geben zn können. Wir haben dagegen in Bezug aus Einzel- betriebe Vorschriften erlassen; Weitere» erhoffen wir von den BerufS- gcnssseuschasten. Sollte dort jedoch nicht genug geschehen, so werden wir mit Ihnen ein weitere» Vorgehen zu beraeh«« Hab«. Abg. Hartwig (cous.) bedauert, daß sich in den Bericht« der Fabrikini'oeclvr« nicht genug detaillirte Angaben über die Lohn- verhältniss: finden. Abg. Schräder (freist): Das ganze Hau» ist wohl darüber einig, daß von den Regierungen mcht genug zum Schutze der Arbeiter geihan ist; die hier im Hnns« gestellten Arbekftrichntz.
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